Written in the Scars (of Our Hearts) von yezz ================================================================================ Kapitel 16: Edge of the Bed --------------------------- Renji wachte von dem Gefühl auf, zugedeckt zu werden. „Wa…? Wo bin ich?“, fragte er, als er seine Augen öffnete und eine unbekannte Umgebung sah. Er brauchte eine Sekunde, um sich daran zu erinnern, dass er in der Welt der Lebenden, in Byakuyas extravagantem Hotelzimmer war. Irgendwie war er ins Bett gelangt… Hatte er nicht auf dem Boden in einem anderen Teil der Suite gelegen? Die Frage brachte auch die Bilder und Gefühle von alldem zurück, was sie zu zuvor getan hatten. Bei dieser Erinnerung errötete Renji glücklich. „Ich liebe dich gerade so sehr.“ „Ja“, sagte Byakuya geduldig und pflanzte in der Dunkelheit einen kurzen Kuss auf Renjis Lippen. „Du hast das bereits gesagt. Ziemlich oft sogar.“ Renji schlängelte seine Hand unter der Decke hervor und schob ein paar Haare aus seinem Gesicht. „Habe ich das?“ Der Raum war dunkel, etwas Helligkeit kam nur durch die Fenster von dem künstlichen Licht der Stadt herein. Die Geräusche des Straßenverkehrs waren auch zu hören. Byakuya richtete die Decke um Renjis Schulter und schnurrte voller Heiterkeit: „Ich denke, du bist ziemlich im Delirium, mein Liebling. Du solltest versuchen zu schlafen.“ Renji vernichtete Byakuyas sorgsame Arbeit nahezu sofort, indem er sich herumrollte, um sich an ihn zu kuscheln. Byakuya hatte Renji seinen Rücken zugewandt, also schmiegte sich Renji gegen die Kurven von Byakuyas Körper. Renji vergrub die Nase in Byakuyas Haaren und war glücklich, den Geruch von verausgabter Leidenschaft und Schweiß, unter den üblichen Gerüchen wahrzunehmen. Er vergrub einen Arm unter den Kissen, während er den anderen um Byakuyas Taille gleiten ließ. Es war enttäuschend, aber nicht überraschend, die Seide des Schwertlilien-Kimonos zu spüren. Der Stoff fühlte sich zumindest kühl und glatt gegen Renjis heißen und erschöpften Körper an. Er platzierte seine Beine gegen die von Byakuya, spürte die Rundungen seines Hinterns in seinem Schritt. Er wartete auf ein Zeichen, dass er zu nah war, doch es war nur ein leises, behagliches Seufzen von Byakuya zu hören. „Wie hast du mich überhaupt den ganzen Weg hierher bekommen? Hast du mich wie eine Stoffpuppe getragen? Das muss ein Anblick gewesen sein“, fragte er verspielt in Byakuyas Ohr. „Durchaus, das wäre es gewesen.“ Da war ein kleines, ungläubiges Lachen. „Nein, ich fürchte, dafür bist du zu schwer und klobig.“ „Also wie hast du das geschafft?“ Da war eine kleine Pause und Byakuya drehte sich leicht, um über die Schulter zu blicken. „Braucht man dafür Fantasie?“ „Ich denke, es zeigt, wie viel stärker du bist als ich“, gab Renji zu. Dann hustete er ein wenig und murmelte: „Offensichtlich.“ „Es amüsiert mich, dass du und Eishirō das Bild von mir habt, dass ich in der Lage bin, dich wie irgendeine ohnmächtige Braut in meinen Armen zu tragen.“ Bevor Renji zu diesem faszinierenden gedanklichen Leckerbissen etwas sagen konnte, fuhr Byakuya fort. „Nein, leider war keine derartigen Mühen erforderlich. Du warst in einem sehr… fügsamen Zustand. Ich habe dir lediglich gesagt, dass du aufstehen und ins Bett gehen musst und du hast dir deinen eigenen Weg hierhin erstolpert. Ich brauchte dich sogar kaum zu stützen.“ „Nun ja, scheiße“, grummelte Renji. „Das ist keine sonderlich sexy Vorstellung.“ „Hmmm“, machte Byakuya schelmisch und nahm wieder die vorherige Position ein. „Für mich war es das.“ „Ja? Du magst mich fügsam und herumfallend wie ein Idiot?“ „Du bist niemals ein Idiot, Renji“, sagte Byakuya. „Und, ehrlich gesagt, solch eine vollständige Fügsamkeit ist… selten. Daher: Ein Genuss.“ „Also schön, jetzt weißt du den Trick, oder nicht?“, Renji zog verspielt am Stoff, der Byakuyas straffe Haut am Bauch verdeckte. Dann ließ er seine Stimmlage zu einem rauen Flüstern fallen und knurrte in Byakuyas Ohr: „Immer, wenn du mich so haben möchtest, musst du mir nur das Hirn rausvögeln.“ „Oh“, war alles, was Byakuya in einer erschrockenen, entsetzten Weise sagen konnte, was Renji laut lachen ließ. „Ja“, grinste Renji in Byakuyas Haare und zog sich enger an ihn heran. „Hab ich das erwähnt? Irgendwann?“ Byakuya griff nach Renjis Handrücken und drückte ihn fest, ernsthaft. Renji konnte die Emotionen in dieser Geste spüren, als Byakuya zögernd fragte: „Also… war es in Ordnung…? Du warst befriedigt?“ Renji gluckste. Es schien als hätte Byakuya genauso viel Probleme damit, ein ‚Ja‘ zu verstehen, wie bei einem ‚Nein‘. Also sagte Renji bestätigend: „Scheiße ja, ich war ‚befriedigt‘. Tatsächlich würde ich sogar so weit gehen, zu sagen, dass es eines meiner Besten Male in meinem Leben gewesen war – ich meine auf purer körperlichen Ebene beurteilt. Das war nichts, was ich bisher schon mal erlebt habe, es war schon so etwas wie überwältigend, ernsthaft. Ich verstehe nicht immer, wie du Spaß daran haben kannst, wenn ich so bin, aber ja, es war gut für mich.“ Byakuya nickte, als würde er verstehen oder akzeptieren. Gähnend streckte Renji seine Beine soweit er konnte aus. Überrascht, dass er nicht irgendetwas ihrer Spielzeuge auf den Boden warf, hob er seinen Kopf, um sich umzuschauen. Selbst in der Dunkelheit konnte er erkennen, dass nichts außer Byakuya und er im Bett lag. „Whoa. Wie lange war ich weg? Ich muss wohl ganz schön ausgeknockt gewesen sein, wenn du Zeit hattest, alles wegzuräumen.“ „Eishirō hat unser Bett gemacht“, sagte Byakuya einfach. Renji begann zu nicken, das machte Sinn, doch dann erinnerte er sich, wo sie waren und seine Gedanken gerieten ins Stocken. „Warte, was? Willst du mir damit sagen, dass Eishirō hier ist? In der Welt der Lebenden? In der Suite? Du reist mit einem Hausdiener? Mit Gefolge? Guter Gott, bitte sag mir, dass er nicht gerade in dem Raum ist und meine Wichse aus dem Teppich schrubbt.“ „Renji! Es gibt keinen Grund, so geschmacklos zu sein!“, schnappte Byakuya. „Oh, ok. Mein Fehler. Denn offensichtlich ist es in Ordnung, deinem Diener zu befehlen, unser Sexspielzeug wegzuräumen.“ Byakuya drehte sich leicht um und fragte im scharfen Tonfall: „Und warum sollte es das nicht?“ Renji vergrub nur seinen Kopf an Byakuyas Rücken, haute ihn dort leicht gegen den anderen Körper, als würde er ihn frustriert gegen eine Wand schlagen. „Ich will nicht einmal…“ Renji schüttelte nur noch still den Kopf. „Sag mir nur, dass er nicht in diesem Raum auf dem Boden schläft, ok? Denn, scheiße… Du weißt, dass dieser ganze Ort mit Zimmerservice, Dienstmädchen und einer ganzen Gruppe von Leuten ausgestattet ist, die sicherzustellen haben, dass du alles hast, was du brauchst. „Ja“, sagte Byakuya. „Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst. Wie auch immer, es gibt einige wenige Interessen der Kuchiki, um die man sich in der Welt der Lebenden kümmern muss und ich möchte nicht das ganze Wochenende mit Geschäftlichem verbringen. Eishirō ist in diesen Angelegenheiten oft mein Bevollmächtigter.“ Nun ja, das machte schon Sinn. Trotzdem. Er hob den Kopf von Byakuyas Rücken und seufzte leise. „Er ist nicht in der Suite und schwebt ihr irgendwo rum, richtig?“ „Nein, natürlich nicht“, sagte Byakuya, als sollte es offensichtlich sein. Und doch war der Hausverwalter parat gewesen, ihnen das Bett zu machen. Renji entschied sich, dass er nicht wissen wollte, wie Byakuya seine Befehle gab. Renji hatte das Bild von einem armen Eishirō im Kopf, der einem Pager oder einem Handy, statt einer Glocke, antworten musste. Und wie würde ein solcher Text aussehen? ‚Bin mit meinem Vizekommandanten fertig, komm aufräumen. Oh und bitte bring die Sexspielzeuge an ihren richtigen Platz.‘ Mit einem Kopfschütteln und schnauben sagte Renji: „Der Mann braucht eine Gehaltserhöhung.“ „Vermutlich“, stimmte Byakuya nach einem Moment zu. „Was sind das für Geschäfte, die du hier zu erledigen hast?“, fragte Renji, seine Hand begann wieder, müßig über die Seide zu streichen. „Ich habe mich entschieden, dass ich ein Bankkonto in der Welt der Lebenden benötige. Uraharas Zinsen sind am Rande des Wuchers. Und so oft, wie wir den Ort hier besuchen, würde ich gerne eine Kreditkarte haben, die von ihm unabhängig ist. Da ist ebenfalls die Angelegenheit des Treuhandfonds für Hana, über den ich ebenfalls mehr direkte Kontrolle haben möchte.“ Renji fragte sich, ob Hana von diesem ‚Geschäft‘ wusste. Er versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass Byakuya mehr in ihre finanzielle Situation involviert sein würde, da es eventuell auch bedeuten könnte, dass er herausfinden würde, wo sie lebte. Und das sollte er nicht. Tatsächlich war das ja der Grund, warum Urahara eingegriffen hatte – um Byakuya von einer Einmischung in die Angelegenheiten seiner wiedergeborenen Ehefrau abzuhalten. Aber vielleicht ging es auch darum, wie das Geld gehandhabt wird, nicht darum, einen Weg zu finden, Hana zu kontaktieren… Ja, das war das, was Renji sich selbst sagen würde. Es war ja auch nicht Renjis Angelegenheit, also hielt er seinen Mund. Byakuya musste Renjis Unwillen, dieses Gesprächsthema zu vertiefen, gespürt haben, denn er bewegte sich leicht unter Renjis Arm und sagte: „Kurz bevor ich gegangen bin, habe ich die Nachricht erhalten, dass dein Bruder entsprechend der Vereinbarung mit Soi Fon verlegt wurde.“ „Super“, sagte Renji, auch wenn er sich mehr müde als aufgeregt bei der Neuigkeit fühlte. Ein goldener Käfig für einen verblödeten Bruder. Es war schwer, dafür Enthusiasmus aufzubringen. Kopfschüttelnd fragte sich Renji immer noch, ob Seichi eine solche Sonderbehandlung verdient hatte. Bei allem, was sie wussten, könnte Seichi Fujimoto grausam mit seinen bloßen Händen getötet haben. Er war zumindest schuldig, ein Teil der Gruppe gewesen sein, die für ihren Tod verantwortlich war und die Patrouille der 6. Division angegriffen hatte – Renjis Leute, seine Soldaten, Männer und Frauen, für die er verantwortlich war, unter seinem direkten Befehl. In vielerlei Hinsicht hatte Renji ihre 11. Offizierin Fujimoto wesentlich besser gekannt, als dieser Typ, mit dem er sich einen Nachnamen teilte. Seichi hatte die Abarais verlassen, bevor Rukia hinzugestoßen war. Das war lange, lange her. Wer wusste überhaupt, zu was für einem Mann Seichi in all der Zeit geworden war? Renji jedenfalls war nun auf jeden Fall anders, als der Junge, der er damals gewesen war. Jetzt. Renji konnte Seichi nicht mehr seinen Rücken zudrehen, genauso wenig wie er es bei Rukia konnte. „Ich schätze all das, was du für Seichi getan hast“, sagte er nach einer Weile. „Ich werde einen Weg finden, es zu vergelten.“ Byakuya drückte Renjis Arm erneut. „Ich möchte nichts davon hören. Es ist mir eine Ehre, mich in deiner Abwesenheit, um deine Familie zu kümmern. Du hast das Gleiche für mich getan.“ Hatte er? Oh. Byakuya redete über Rukia. Denn so funktionierte Byakuyas Gehirn: Rukia war nun nicht nur eine vollwertige Kuchiki, sondern war es auch schon irgendwie immer gewesen. In gewisser Weise bewunderte Renji das. Gefundene oder hineingeborene Familie: Kein Unterschied in Byakuyas Augen. Das Einzige, was dabei weh tat war, dass Rukia zuerst eine Abarai gewesen war. Nun war es nur noch Renji… und Seichi. Renji schüttelte die aufkommende Angst mit einem weiteren, langen Gähnen ab und streckte kraftlos seine Muskeln. „Ja, doch du behandelst Seichi womöglich besser, als ich es würde. Ich hoffe nur, dass wir ihn nicht für den Galgen mästen, weißt du?“ „Ich vermute, das ist eine Möglichkeit“, sagte Byakuya nachdenklich. „Doch ich habe vor, die Angelegenheit vollständig zu untersuchen.“ Renji kuschelte sich wieder an Byakuya. Seine Augenlider fielen langsam zu, spürte wie schwer und ausgelaugt der Rest seines Körpers war. Er küsste Byakuyas Haare und schloss seine Augen, versuchte sich dabei vorzustellen, wie Byakuya im Rukongai umher rannte, mit seinem Haori und dem Kenseikan. Derart herumstolzierend würde er dort nur einen Haufen Scheiße finden. Doch Byakuya war vermutlich klug genug, ein paar Leute von der Division zu rekrutieren, um ihm zu helfen, oder? „Ich weiß, dass er in letzter Zeit eher ein Arsch war, aber weißt du, wer gut für dein Team wäre? 7. Offizier Kinjo. Ich meine, wenn du ihn nicht bereits angesprochen hast. Er hat ein persönliches Interesse daran, Fujimotos Mörder zu finden und er war der Stellvertreter des Befehlshabers von der Patrouille. Außerdem ist er vom Rukongai.“ „Schlägst du vor, dass ich in dieser Angelegenheit mit dem 7. Offizier zusammenarbeiten soll?“ "Uh.... vielleicht? Die Sache ist, es ist nicht immer einfach, mit Kinjo klarzukommen. Doch du kommst mit mir klar, also denke ich, dass es nur noch darauf ankommt, wer sonst noch in deinem Team ist.“ „Gerade jetzt, ist das, was ich habe nichts, was man ein 'Team' nennen könnte“, gab Byakuya zu. „Es beinhaltet mich und den Kagema namens Daisuke.“ „Ein was?“, Renji riss seine Augen auf und richtete überrascht seinen Körper auf. Hat Byakuya gerade gesagt, dass er mit einem Jungen aus einem Teehaus zusammenarbeitete? Byakuya rollte sich herum, sodass er Renji ansehen konnte. In dem dunklen Raum zeigten die silbernen Schatten nur die Konturen von Byakuyas Gesicht. „Bitte sei nicht aufgebracht, Renji. Es macht Sinn. Orian und Kagema sind die besten Spione. Sie hören all die Neuigkeiten und es gibt Gerüchte von abtrünnigen Shinigami im westlichen Distrikt – Leute, die vielleicht desertierten, als Ichigo Kurosaki die Seireitei betrat. Ich muss wissen, ob es unsere sind. Du musst das verstehen.“ Renji runzelte die Stirn und versuchte mit Byakuyas rationalen Argumente gegen seine aufsteigenden, irrationalen und widersprüchlichen Emotionen anzukämpfen. Doch es klappte nicht. Was aus seinem Mund kam, klang schmollend und erschüttert. „Ich dachte, du wolltest deine Teehäuser loswerden.“ „Der 3. Offizier Miisho hat bisher mein Angebot nicht angenommen“, sagte Byakuya matt. „In der Zwischenzeit können sie unserem Zweck dienen.“ „Unserem? Unserem Zweck? Zähl mich bei keinem solcher Dinge mit“, Renji bemerkte, dass er Abstand von Byakuya nahm. Er hielt inne, als er spürte, dass er mit dem Rücken am Ende des Bettes angelangt war. Byakuya blieb dort, wo er war. Seine Stimme flehend. „Bitte. Du bist uneinsichtig. Das ist deinem Bruder zuliebe, für die Ehre der Sechsten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass all die Dinge miteinander verwoben sind: Die Deserteure, die Attacke auf unsere Patrouille und selbst der Arrest deines Bruders. Ich habe den jungen Mann nicht angeheuert, um etwas Ungehöriges zu tun. Er merkt sich nur die Gespräche, die er aufschnappt. Ich habe ihn noch nicht einmal darum gebeten, Leute auszuhorchen, aus Sorge, es könnte zu gefährlich für ihn werden.“ Renji atmete ein paar Mal zur Beruhigung durch. Eishirō hatte auch versucht, ihn davor zu warnen. Das war also, worüber er in seiner Notiz gesprochen hatte. Richtig. Renji nahm noch einen nachdenklichen Atemzug. Ein Spion im Rukongai machte aus strategischer Sicht Sinn. Doch, verdammt nochmal, immer kam alles zurück auf diese verfluchten Teehäuser. Und, trotz allem, was Byakuya sagte, hatte er diesen Jungen für 'Ungehöriges' angeheuert. Ihm gehörte der Ort. Ihm gehörte dieser Junge. All der Dreck, der in diesem Ort war, war von Byakuya 'angeheuert', obgleich auch nur indirekt. "Renji, ich verstehe nicht, warum es dich so sehr beschäftigt." Natürlich tat er das nicht, aber Renji konnte es ihm auch nicht sagen. Wie ironisch, dass Byakuya ihm noch 5 Minuten zuvor dafür gedankt hatte, dass er auf Rukia aufgepasst hatte? Wenn er nur wüsste... Oder vielleicht wäre es Byakuya gar nicht wichtig. Immerhin hatte Byakuya seine Frau in einem Teehaus gefunden und dachte nicht darüber nach. Vielleicht hätte es ihm auch nichts bedeutet, Rukia ebenfalls dort zu finden. Vielleicht wäre es für ihn das Gleiche gewesen. Doch das wäre es nicht für Renji. Alleine daran zu denken, dass sie für die 3 oder 4 Tage dort war... ließ immer noch das Blut in seinen Adern gefrieren. Sie waren in der Nacht gekommen und hatten Rukia und Ozuru genommen. Doch Rukia war schlau, hatte Lärm gemacht und gekämpft wie ein kleiner Tiger. Hatte den Rest von ihnen aufgeweckt, sodass sie zumindest wussten, was passiert war und folgen konnten. Renji hatte sie bekämpfen wollen, bevor sie aus Inuzuri draußen waren, doch Tomi war derjenige, der die Messer und Katana bemerkt hatte. Also hatten sie sich zurückfallen lassen und hatten sie verfolgt – 17 Distrikte höher – und haben sich ruhig verhalten, bis sie eine Rettungsaktion starten konnten. Es war ein desaströser Erfolg gewesen. Rukia wurde befreit. Doch Tomi, Ozuru und Yoshihisa waren tot. Renji wurde geschnappt – wurde verprügelt und tätowiert, dafür, dass er Eigentum eines Teehauses gestohlen und zerstört hatte. Nicht einmal Rukia kannte die Details davon. Sie war den ganzen Weg zurück nach Inuzuri geflohen, hatte verzweifelt versucht, den Ganoven einen Schritt voraus zu sein, im Vertrauen, dass sie sich wiedertreffen würden, sobald es möglich war. Symbolisch hatten sie ihre Familie auf einem Hügel begraben und sind am nächsten Tag zur Akademie aufgebrochen. "Renji?", Byakuyas Stimme schnitt durch Renjis Gedanken. "Bist du in Ordnung?" Eine Hand ruhte behutsam auf Renjis Schulter. "Du bebst", bemerkte Byakuya sanft mit überraschter Sorge. "Lass ihn gehen", wisperte Renji. „Wenn all das vorbei ist, versprich mir, dass du ihn gehen lässt.“ [style type="italic"]Denn vielleicht ist jemand dabei gestorben, ihn zu retten.[/style] „Wen?“, fragte Byakuya, klang dabei ehrlich verwirrt. Renji war sich nicht sicher, ob der Junge ihn für diesen Handel danken würde. Es war viel wahrscheinlicher, dass er keine Familie hatte, die auf ihn wartete, niemand, der dafür gestorben wäre, ihn frei zu sehen, keinen Ort, zu dem er konnte, wenn er das war. Vielleicht hatte er sich selbst in die Dienste verkauft oder einer derjenigen, die in die Arbeit hineingeboren worden war, da seine Mutter schon in diesem Geschäft tätig war. „Biete ihm zumindest Freiheit an, würdest du das tun?“, fragte Renji, bestürzt darüber, wie ängstlich und klein seine Stimme klang. „Bitte?“ „Dem Kagema?“, Byakuya war näher gekommen, um Renji in seine Arme zu nehmen. Renji nickte an Byakuyas Brust. „Das werde ich“, sagte Byakuya entschlossen und ernst. Seine Arme schlangen sich beschützend um Renji. Als Renji sich in die Umarmung hineinbewegte, bemerkte er, dass Byakuya wortwörtlich das Einzige war, was ihn vom Abgrund abhielt. „Für dich werde ich das tun“, wiederholte Byakuya noch einmal fest. Irgendwann war Renji in einen ruhelosen Schlaf gefallen. Keiner der beiden hatte eine friedvolle Nacht gehabt. Nach einer Weile hatte sich Byakuya selbst mit einem kleinen Reiatsu-Stoß zur Seite geworfen, der erklärte 'Niemand wagt sich, einen Kuchiki zu berühren!'. Renji fühlte sich besonders schuldig dabei, da er erkannt hatte, dass er auf Byakuya hing. Unbewusst hatte er nach dem Trost eines warmen Körpers gesucht, nachdem er von Inuzuri geträumt hatte. Nun lag er auf der anderen Seite des Bettes, starrte dorthin, wo sich Byakuya eingerollt hatte und dabei wie ein festes Nervenbündel aussah. Renji musste gegen jeden Impuls ankämpfen, ihn zu umarmen, wusste er doch, dass es genau das Gegenteil von dem war, was Byakuya gerade brauchte. Wie verkackt war all das nur, dass Renji jemanden wollte, der nah bei ihm ist, um sich sicher zu fühlen, während Byakuya die Einsamkeit und Unantastbarkeit brauchte. Der Beginn der Morgendämmerung schien durch die Fenster. Der Lärm des Straßenverkehrs war mit der aufsteigenden Sonne gekommen. Die digitale Uhr am Ende des Tisches sagte '6:14'. Renji schob sich aus dem Bett und schloss den Vorhang, hoffte, dass die Dunkelheit Byakuya ein wenig dabei half, zu schlafen. Renji Körper fühlte sich mitgenommen an, doch in einer gesättigten, befriedigten Art und Weise, wie nach einem guten Training. Dennoch beschloss er, dass eine heiße Dusche nicht übel wäre. Erst nachdem Renji sich geduscht, rasiert und seine Haare weitestgehend unter Kontrolle waren und der Kaffee langsam in der kleinen Hotel-Kaffeemaschine durchsickerte, stolperte Byakuya endlich aus dem Bett. „Wie lange bist du schon auf?“, fragte er und küsste Renji auf den Scheitel. Er ließ seine Finger durch das immer noch nasse, offene Chaos gleiten, als wolle er damit Renjis Wahl, seine Haare nicht hochzubinden, zustimmen. „Ist das die Kleidung von gestern? Ich kann Eishirō etwas Legereres von Urahara holen lassen, wenn du möchtest.“ Renji schaltete den Fernseher aus, den er angemacht hatte, um ein wenig Nachrichten zu schauen. Dann legte er den Kopf zurück, um Byakuya anzublicken. „Es besteht kein Bedarf, dass du ihn durch die Stadt scheuchst. Es ist ja nicht so, als hätte ich den Anzug dreckig gemacht, in den 1 ½ Stunden im Restaurant letzte Nacht. Das ist in Ordnung, wenn wir ins Museum gehen.“ Byakuyas Lippen kräuselten sich. Er öffnete einen Schrank, nahm ein Handy daraus hervor und begann, fachmännisch darauf rumzudrücken. „Vertrau mir. Eishirō braucht Beschäftigung“, beharrte Byakuya. „Damit fühlt er sich nützlich und du dich komfortabler.“ Renji musste zugeben, dass der letzte Teil stimmte. Er fühlte sich immer unangenehm verkleidet, selbst wenn er die Krawatte nicht trug und die obersten Knöpfe vom Hemd aufließ. Da er die Manschettenknöpfe nicht ohne Uraharas zungenschnalzender und amüsierter Hilf abbekam, hatte Renji die Ärmel hochgerollt. Denn ansonsten würde er die Ärmel noch durch etliche Dinge ziehen, was ihn nervös machte, da er nicht den feinen, teueren Stoff ruinieren wollte. Dennoch wunderte ihn Byakuyas Beharrlichkeit. „War Eishirō schon einmal in der Welt der Lebenden?“ „Nein, nie“, sagte Byakuya, kam herüber und setzte sich mit einer Tasse Kaffee neben Renji. Er nippte versuchsweise an der schwarzen Flüssigkeit und zog eine Grimasse. Renji bot an, ihm die Tasse abzunehmen. „Ich mache heißes Wasser für Tee“, schlug er mit einem Grinsen vor. Byakuya gab ihm ohne Proteste die Tasse. „Tee, ja. Aber… es sind nicht diese furchtbaren, kleinen Pakete, oder?“ „Fürchte schon“, sagte Renji. Nachdem er den Kaffee auf den Tisch gestellt hatte, stand er auf und ging in den leicht versteckten Bereich, in dem er auch die Kaffeemaschine gefunden hatte. Byakuya nahm das Handy wieder auf und tippte eine weitere Nachricht. „Ich lasse Eishirō auf dem Rückweg etwas anständigen Tee besorgen.“ „Ja, gute Idee. Aber du brauchst was für die Zwischenzeit.“ Renji blickte zu Byakuya, der über sein Handy gekrümmt auf dem Sofa saß, hinüber. Himmel, er terrorisierte das Ding. Armer Eishirō. Der Hausverwalter muss bei jedem trillernden Piep aufspringen. Renji trug den Wasserkocher zum Waschbecken, um ihn zu füllen, stellte ihn auf die Station zurück und schaltete ihn an. Danach suchte er nach Tassen und Teebeutel und fragte sich dabei laut: „Kommt Eishirō wirklich klar? Ich meine, er wird mit Zügen fahren müssen und… all dem. Ich meine, ich erinnere mich, wie erschüttert ich beim ersten Mal war. Natürlich war Ikkakus Geistesblitz beim Schikanieren der neuen Kids gewesen, sie abzufüllen und dann ausflippen zu lassen. Ich denke, er dachte, dass besoffen machen das ganze ‚Whoa, Stopp-Schilder… Cool!‘ unterdrücken würde und das herumstolpern und auf die Kleidung und Autos der Leute starren und so weiter.“ Byakuya schüttelte den Kopf und nahm den Tee an, den Renji ihm reichte. „Das war zu der Zeit, als es deiner früheren Einheit noch erlaubt war, hierher zu kommen?“ „Ja, vor dem Vorfall, also vor Jahrzehnten… oder mehr, ich kann mich nicht erinnern“, Renji warf einen Arm über die Rückenlehne des Sofas und setzte sich barfuß darauf, um Byakuya anzublicken. Er nahm Byakuyas zurückgewiesenen Kaffee vom Glastisch auf und nippte daran. „Eishirō könnte verloren gehen, weißt du. Oder ausgeraubt. Die Gegend, in die Urahara lebt ist nicht gerade der netteste Teil der Stadt.“ „Das ist der Grund, warum er einen Bodyguard hat. Jemand der weitaus vertrauter mit der Welt der Lebenden ist, um ihn zu begleiten“, sagte Byakuya gleichgültig. Scheiße. Byakuya reiste mit Gefolge. „Nur einen? Von deinem Haushalt oder von der Division?“ Denn, auf keinen Fall hatte Byakuya einen Haufen Soldaten mitgebracht, damit die Zeuge ihres riesigen Unzuchtstreffen mit körperlicher Ertüchtigung wurden, richtig? „Meinem Haushalt, natürlich“, sagte Byakuya und warf Renji dabei einen Blick zu, als wolle er sagen ‚Für was für einen Idioten hältst du mich eigentlich?‘. „Niemanden, den du kennst.“ Renji schüttelte als Antwort nur den Kopf. Nur Kuchikis konnten ein ganzes Bataillon eigener Bodyguards unabhängig der 6. Division haben. „Wo findest du überhaupt diese Leute?“ „Viele private Bodyguards sind frühzeitige Akademie-Abgänger“, sagte Byakuya und probierte von seinem Tee. Er hob missbilligend eine Augenbraue, doch nahm dann einen größeren Schluck. „Andere sind invalide Veteranen von unserer oder anderen Divisionen.“ Renji nickte und schluckte seinen bitteren Kaffee hinunter. „Macht Sinn“, stimmte er zu. Das war seine größte Angst gewesen: Nicht den Schnitt zu schaffen oder auf andere Weise rausgeschmissen zu werden. Seltsam zu denken, dass selbst wenn alles den Bach runter gegangen wäre, er vielleicht am Ende für Byakuya gearbeitet hätte. „Ich denke, niemand möchte den Rukongai mit guttrainierten Halsabschneidern überfluten.“ „Durchaus. Doch einige Bodyguards kommen aus geringeren Adelsfamilien – dritte oder vierte Söhne und Töchter, die keine Chance aufs Erbe haben, die gehofft hatten, Soldaten zu werden, nur um festzustellen, dass die Akademie mehr ist, als nur ein automatischer Freifahrtsschein basierend auf Blut.“ Renji grunzte. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er sich über den Punkt gestritten hätte. In seinem ersten Jahr hatte er sich umgeben von patzigen, kleinen, reichen Kindern gefühlt. Er erinnerte sich an all diese Dickwänste, die für gewöhnlich ihn und Rukia in der Akademie angeblafft hatten. Plötzlich hatte er die geheime Hoffnung, dass zumindest einer im Besonderen als frühzeitger Abgänger geendet war und nun gezwungen war, zu sehen, wie Renji Vizekommandant auf der anderen Seite der Mauern des Anwesens war. Es würde dem Arschgesicht recht geschehen. Dennoch hatte Renji immer gedacht, dass solche Leute am Ende wieder ihren Eltern auf der Tasche lagen, nicht jemanden anderem. „Was möchtest du wegen dem Frühstück tun?“, fragte Renji, kippte den Rest vom Kaffee hinunter. „Wenn wir hier herumhängen und auf Eishirō warten müssen, können wir uns auch was vom Zimmerservice bringen lassen.“ Renji blickte zu Byakuya in seinem Kimono, der teilweise offen stand und cremefarbene Haut entblößte, über die Renji seine Zunge gleiten lassen wollte. Dann war da noch dieses wundervolle, schwarze Chaos seiner Haare kurz nach dem Aufstehen. Es verlangte ihm danach, seine Hände hindurchgleiten zu lassen. „Bonus: Du musst dich nicht anziehen.“ Byakuya runzelte die Stirn über seine noch halbvolle Teetasse. „Denkst du, der Zimmerservice hat besseren Tee als den hier?“ „Scheint mir eine gute Wette. Ich meine, wie könnte es schlimmer sein?“ „Also schön“, sagte er und setzte die Tasse ab. „Ich überlasse das deinem Ermessen. Ich gehe duschen.“ Die ganze Dusch-Sache zerstörte irgendwie Renjis Hoffnung, dass Byakuya den Morgen leicht bekleidet blieb, doch er musste sagen, dass sich Byakuya ganz schön herausgeputzt hatte. Byakuya kam, kurz nachdem Renji den Zimmerservice hereingelassen hatte, aus dem Badezimmer heraus und trug das heißeste, verdammte Teil jemals: Menschenkleidung. Renji war sich sicher, dass sein Mund beim Anblick von Byakuyas enganliegenden Jeans offen hing. Ein weißes Hemd zeigten eine definierte Taille und schaffte es irgendwie, ein Hauch Eleganz mit den klaren, perfekten Linien zu kombinieren. Mit allen Knöpfen seines Hemdes, hätte Byakuya pingelig wirken können, besonders da die Jeans schwarz war und noch ein wenig steif und ungetragen aussah… aber, heiße, heilige, verdammte… Jede Kurve und Fläche seines Körpers war so… entblößt. Und doch nicht. Es war berauschend. Vielleicht waren es die Haare. Byakuya sah immer viel jünger und erreichbarer ohne den Kenseikan aus. Kombiniert mit der seltsam provokanten Aufmachung, die ihn magerer und gedrungener aussehen ließ, wollte ihn Renji sofort umwerfen. Byakuya bemerkte Renjis offenmündiges Starren und blickte an sich hinunter. „Sehe ich in Ordnung aus?“ „Du siehst großartig aus“, schnaubte Renji. Er spürte, dass er wie ein Schuljunge errötete, sobald die Worte seinen Mund verlassen hatten und versuchte das mit einem Grummeln zu überdecken. „Ich meine, ja, tust du.“ Byakuya lachte nur. „Ah, gut. So wie du mich angeschaut hattest, dachte ich, dass ich vielleicht etwas falsch herum an habe.“ Renji schüttelte nur still den Kopf, dachte dabei, dass Byakuya wahrscheinlich einen Weg finden würde, um ‚falsch herum‘ heiß aussehen zu lassen. Kaum in der Lage, seine Augen von Byakuya loszureißen, deutete er auf den Essenswagen und plärrte: „Essen.“ „Du siehst aus, als hättest du auf etwas anderes Hunger“, sagte Byakuya, seine Augen waren auf Renji gerichtet, ließ Renjis Haut brennen wie Feuer. War das eine Anmache? Oh Gott, war es. Yay, Runde 2! Renji machte einen Schritt nach vorne, begann seine Arme auszubreiten, bevor er sich erinnerte: „Ah, scheiße. Eishirō kommt zurück. Schreib ihm oder so, ja? Ich möchte nicht, dass es unangenehm wird.“ „Ich kann ihm sagen, dass er alles im Vorzimmer lassen soll.“ „Ja, nein, immer noch unangenehm“, sagte Renji, ging einen Schritt zurück und kollidierte beinahe mit dem Essenswagen. „Nein, ist es nicht“, runzelte Byakuya die Stirn. Renji wandte sich dem Essen zu und begann, unter die metallischen Hauben zu schauen, suchte nach den Dingen, die er für Byakuyas Tee brauchte. Über die Schulter sagte er: „Ja, ist es.“ „Lässt du dich von so einer einfachen Sache stoppen?“, fragte ihn Byakuya. Sein Ton war schnurrend, neckend und herausfordernd. „Ja“, sagte Renji ehrlich. Er fand den Tee und brachte ihn zum Tisch. „Muss Eishirō hören, wie ich unter dir stöhne? Ich denke nicht.“ „Nun ja, was ist, wenn ich das denke?“ Da war eine Spur Befehl in Byakuyas Ton, der Renji aufblicken ließ, als er Tassen und Kanne abstellte. Etwas in Renjis Kopf ließ diese eine Szene in Byakuyas Bibliothek Revue passieren. Seine Wangen röteten sich, als er sich an die Demütigung von Aio erinnerte, die versuchte, ihn nicht anzublicken, wie sein Hakama zu seinen Füßen lag, nachdem er beinahe öffentlich ausgezogen und zu Byakuyas Vergnügen begrapscht wurde. Er richtete sich auf, um Byakuyas besitzergreifenden Blick zu begegnen, als er realisierte: „Du möchtest, dass er hereinkommt und uns erwischt, nicht wahr?“ Byakuya schaute weg, sein Blick gesenkt, sein Gesicht wurde kalt. Trotz der Antwort schien das ein klares ‚Ja‘, selbst wenn Byakuya offensichtlich über dieser Tatsache irgendwie verlegen war. Hatte das etwas damit zu tun, dass er wiederholen wollte, was auch immer mit dem Stalljungen passiert war? Der, mit dem Byakuya erwischt wurde, mit der Reitgerte in der Hand? War das eine verworrene Art die Fantasie zu wiederholen, sodass Byakuya am Ende die Kontrolle darüber hatte? Denn wenn es nur eine Art Spiel war, waren da Möglichkeiten… Obwohl er es hasste, es zuzugeben, hatte Renji erkannt, dass es da Momente in der Bibliothek gab, die er genossen hatte. Würde es wehtun, Byakuya das haben zu lassen? Konnte Renji die Demütigung überstehen? „Ja, vielleicht“, sagte Renji laut, schob seine Hände in die Hosentaschen und blickte zu Boden. „Doch wenn wir das tun, muss es ernsthafte Regeln geben. Regeln, die du nicht brechen kannst, nur weil ich zu einem Teil davon ‚Ja‘ sage, ok?“ Als Renji ihn anblickte, um nach eine Bestätigung zu suchen, drehte sich Byakuya zu ihm, seine Augen waren groß. „Du sagst ‚Ja‘?“ „Wir verhandeln“, erinnerte Renji ihn. Er kniete sich vor den Glastisch und überprüfte den Tee. Er hob die Abdeckung von der Teekanne und dachte dabei, dass er gut genug roch. Nichts in der Art, wie Byakuya ihn zu Hause hatte natürlich, aber nicht so schlecht. Also goss er Byakuya eine Tasse ein und setzte sich ihm gegenüber. „Komm, trink etwas Tee. Wir können darüber reden. Du kannst Eishirō immer noch für eine Weile auf Geisterjagd schicken.“ Byakuya nickte. „Er wurde bei Urahara aufgehalten. Ich habe eine Nachricht erhalten, als ich in der Dusche war. Wir haben jede Menge Zeit.“ Byakuya ging auf seinem Weg zum Sofa am Essenswagen vorbei und nahm ein Tablett mit Essen auf. „Du solltest vorher essen“, sagte er, als er es abstellte. Renji wollte anfangen zu protestieren, als sein Magen laut knurrte. „Ja, vermutlich“, stimmte er zu und nahm den Teller entgegen, den Byakuya ihm hinhielt. Er deckte das Holztablett ab und beäugte die Auswahl. Renji hatte entschieden, die Option 'Traditionell' zu wählen. Das Hotel hatte auch Bacon und Semmelschmarrn auf ihrer Karte, doch Renji musste zugeben, dass er von Tessai verwöhnt worden war. Er konnte sich nichts Besseres vorstellen, als das, was er im Shōten bekam. Auf jeden Fall war Renji erfreut über das, was das Hotel hochgeschickt hatte. Da war das Übliche: Miso, Reis, Eingelegtes und geräuchter Lachs. Dann war da auch noch Dashimaki, das süße, aufgerollte Eieromlett, dass Renji mochte. Als sich Byakuya gegenüber von Renji auf den Boden niederließ, fielen sie wieder in ihre morgendliche Routine. Renji legte von allem ein bisschen auf Byakuyas Teller, während Byakuya Renji Tee eingoss. Es war seltsamerweise intimer, Byakuya dabei in seinem 'menschlichen' Outfit zu sehen, ohne irgendwelche Zeichen seines Ranges oder Standes – nicht einmal Shihakushō oder Haori oder überhaupt Kimono. Byakuya saß dennoch Seiza wie ein Adeliger, obwohl sich Renjis sicher war, dass das in einer Jeans nicht komfortabel war. „Also“, sagte Byakuya, nachdem er einen kurzen Segen über das Essen gemurmelt hatte. „Unsere Verhandlungen?“ „Richtig“, sagte Renji und schlürfte ein Stück eingelegten Rettich ein. „Ok, ich denke, dass was ich wissen möchte ist: Was ist das Minimum, das dich befriedigen würde? Ich meine, können wir einfach in einem anderen Raum sein und jede Menge Geräusche machen oder ist es dein Ding, dass Eishirō mich irgendwie kompromittiert sieht? Und, kann es improvisiert sein oder muss es da Fesseln und all das geben?" Byakuya kaute an ein wenig gezuckertem Ei herum und überlegte. Seine Augen waren auf den Teller gerichtet und Renji konnte sehen, wie sein Gesicht weiter errötete, während er sich einige Situationen im Kopf auszumalen schien. Hatte Byakuya jemals über seine Fantasien gesprochen? Renji erinnerte sich an das eine Mal, als sie gemeinsam durch eines von Byakyuas Erotikbüchern geblättert hatten und auf Dinge gezeigt hatten, die sie vielleicht interessierten. Doch da war viel Gestik mit sehr wenig Worten gewesen. Der Raum war so still, dass Renji das Ticken der Uhr im Schlafzimmer und den Lärm des Verkehrs draußen hören konnte. Renji fragte sich, wie lange er warten sollte. Vielleicht sollte er selbst Details vorschlagen und sagen, was er gewillt war zu tun und Byakuya dann mit einem Nicken oder Kopfschütteln antworten lassen oder... Endlich rumpelte Byakuyas tiefe Stimme durch den Raum. "Idealerweise, desto mehr kompromittiert, desto besser." Ah. Ah. Scheiße. "Du meinst, du möchtest mich auf einem Tisch festbinden mit vollen Aufblick zur Eingangstür, wenn Eishirō hineinstolpert?" Byakuya blickte hoffnungsvoll auf. Renji rieb sich das Gesicht, hasste dabei, Byakuya zu enttäuschen. "Das kann ich nicht tun, tut mir Leid. Die Sache ist, Eishirō, ok? Ich meine, Aio... sie kann mir immer noch nicht in die Augen gucken. Es ist Monate her und sie schrumpft irgendwie immer noch vor mir weg. Das ist nur... nicht sexy für mich. Außerdem muss ich immer noch irgendwie in der Lage sein, mit deinem Hausverwalter zu sprechen, Byakuya. Unsere Arbeitsbeziehung muss funktionieren." Er schob mit seinen Essstäbchen das Essen auf dem Teller hin und her. Dann fuhr Renji fort: "Aber. Es ist nicht so, als wüsste er nicht, dass wir Liebhaber sind. Also könnte es mich nicht weniger kümmern, dass wenn er die Tür öffnet, ich über den Konferenztisch gebeugt bin und deinen Namen schreie. Das ist immernoch ziemlich unangenehm, richtig? Du könntest deine Kleidung anbehalten und ich könnte nackt sein. Das kann ich machen." "Was ist mit Handschellen?" "Nein", sagte Renji fest. Er blickte auf und hoffte, Byakuyas Blick zu begegnen, doch sein Blick war gesenkt. Renji schüttelte den Kopf. "Es ist nicht so, als würde ich dir nicht vertrauen, doch ich vertraue dir bei dieser einen Sache nicht. Tut mir leid, Kommandant. Da ist etwas an dieser Fantasie, das schnell sehr düster wird. Jedes Mal, wenn es halb öffentlich mit uns war, ist alles den Bach runtergegangen und wir hatten am Ende erhebliche Konsequenzen. Ich möchte nur... Ich denke nicht, dass Handschellen eine gute Idee in dieser besonderen Situation sind. Weißt du, wir sollten über eine Alternative nachdenken. Du könntest es mir zum Beispiel in einem öffentlichen Bad besorgen – hier im Hotel oder im Museum? Du könntest so ziemlich alles dort mit mir anstellen, was du möchtest. Öffentlichkeit ist ok. Aber einfach nur nicht... nicht vor jemanden, den ich kenne. Nicht vor jemanden, den ich auf einer regelmäßigen Basis danach sehen muss." "Ich verstehe." Byakuyas Ton war angespannt. Er war absolut enttäuscht. Renji seufzte, doch er würde da nicht zurückweichen. Es war viel, viel zu einfach, sich vorzustellen, wie Byakuya die Grenze überschritt. Da war ein Knebel in dem Haufen von Spielzeug und so viele andere Dinge gewesen... Was würde Byakuya zurückhalten, etwas zu benutzen, dem sie nicht zugestimmt hatten, wenn er es so anstellte, dass Renji nichts sagen konnte? Vielleicht, wenn es nicht die Allee und die Bibliothek und das Gasthaus gegeben hätte... Doch es schien, als würde die Situation, dass sie vielleicht gesehen werden würden, Byakuya jegliches Gefühl für... seine Zurückhaltung verlor und sein Appetit monströs wurde. Ah, scheiß drauf. Die Wahrheit war, dass Renji nicht stark genug war. Da gab es keinen Sieg gegen einen entschlossenen Byakuya. Renji aß ein wenig von seinem Fisch und dachte nach. "Ich wünschte, du könntest mir sagen, wo da der Reiz ist", sagte er. "Ist es, die Leute sehen zu lassen, wie viel Macht du über mich hast? Geht es darum, jedem um uns herum zu zeigen, dass du mich vollständig dominieren kannst? Denn", Renji lachte selbstironisch. "Ich würde nicht glauben, dass das eine große Frage für irgendwen ist. Zumindest für niemanden, der uns kennt." Byakuya sagte nichts, doch Renji dachte, dass Byakuya nachdenklich oder sogar grüblerisch zu sein schien, denn er deutete noch nicht einmal ein Lächeln an. Renji legte noch ein paar Stücke Fisch auf Byakuyas Teller und nahm sich dann selbst etwas. "Geht es darum, mich an der Leine zu haben? Du weißt schon, meine ganze wilde Mystik?" Byakuya ließ endlich ein kleines Schnauben heraus. "'Wilde Mystik'? Mich amüsiert, dass du dir vorstellst, du hättest irgendeine 'Mystik', Renji." Renji grinste breit und breitete seine Arme aus, als wolle er seine Großartigkeit aller Welt zeigen. "Komm schon, du weißt, dass ich das tue! Ich meine, schau mich an. Wer möchte nicht von sich behaupten, all das gezähmt zu haben?" Nun lächelte Byakuya. "Hmmmm, durchaus." "Richtig, also weißt du, wir könnten mit diesem Halsband spielen", bot Renji ab, sein Gesicht hellte sich auf als ihm eine weitere Möglichkeit einfiel. "Vielleicht ist das unsere Antwort. Du könntest es mir mit diesem verrückten Halsband um meinem Hals besorgen." Renjis Augen weiteten sich bei der Vorstellung. Mit einem dunklen Glucksen schlug er vor: "Oder, weißt du, ich könnte auf die Knie gehen." "Oh?" Das Blut schien Byakuyas Gesicht zu verlassen, als er sich das vorstellte. Nach einem Moment fragte er: "Und du würdest Eishirō das unterbrechen lassen?" Renji dachte ernsthaft darüber nach. "Versprichst du mir freie Hände, wenn ich sie bei mir oder auf einen Platz behalte?" "Würdest du den Penisring tragen?" "Ja, kein Problem", sagte Renji ohne zu zögern. "Aber ich brauche dein Wort, ein Schwur auf deine Ehre." "Das ist bei diesen Parametern bleibe?" Renji nickte. "Kein zusätzliches Equipment auf den letzten Drücker." „Abgemacht“, sagte Byakuya und legte seines Essstäbchen in die Halterung. „Ich schwöre auf meine Ehre als Gentleman, dass ich mich an das abgesprochene Equipment und die Situation halte. Wirst du ebenfalls schwören?“ „Was, dass ich nicht türmen werde, wenn Eishirō plötzlich reinkommt oder dich begrapsche?" Als Byakuya nickte, legte Renji seine Hand aufs Herz und sagte: "Ich schwöre auf Zabimaru." "Ah", Byakuyas dunkle Augenbrauen hoben sich bei Renjis Worten. "Dann ist der Handel mehr als besiegelt." "Cool", sagte Renji, stand vom Boden auf und begann, sein Hemd aufzuknöpfen. "Hol das Halsband. Ich hol den Penisring... oh, ja, hey... hab ich versprochen, mich nicht selbst anzufassen?" "Könntest du?", fragte Byakuya, als er sich selbst auf die Beine zog. "Vermutlich", stimmte Renji zu. "Ich kann es versuchen, aber... nun ja, ich werde das nicht schwören. Zumindest nicht auf Zabimaru." Byakuya überlegte, seine Augen beobachteten dabei Renjis Fortschritt mit den Knöpfen. "Es ist nur eine kleine Angelegenheit", entschied er. "Du gibst dein Bestes?" "Du hast es erfasst", nickte Renji, zog dabei die Enden des Hemdes aus der Hose. Er liebte es, wie viel Aufmerksamkeit er von Byakuya erhielt, als er aus den Ärmeln herausschlüpfte und das Hemd auf den Boden gleiten ließ. Er begann, die Hose aufzuknöpfen, doch hielt inne, um Byakuya anzugrinsen. "Wirst du zugucken oder das Halsband holen?" "Ich gucke zu und hole dann das Halsband." Renji gluckste. Das war klar, dachte er, während er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Ausziehen lenkte. Er lächelte zu sich selbst, als er den Reißverschluss seiner Hose öffnete und sie mitsamt Unterwäsche über seine Hüfte schob. Byakuya immer noch so vorhersehbar. Doch Renji hatte die Hand nicht erwartet, die sich plötzlich an seiner Schulter schmiegte. Als er aus Hose und Unterwäsche trat, staunte Renji über die sanfte und faszinierte Art, wie Byakuyas Hand die Tattoos an seinem Arm hinunterstrich. Etwas hatte sich zwischen ihnen geändert, als Renji irgendwie nicht aufgepasst hatte. Vorher war es in diesem Auszieh-Spielchen immer um Zuschauen aus der Distanz gegangen, eine Art besitzergreifender Blick, der Renji oft so fühlen ließ, als wäre er... ausgestellt und ein wenig verrucht. Nun war der Blick irgendwie weicher, selbst die Berührungen waren intimer, als würde, ziemlich wortwörtlich, die Distanz zwischen ihnen überbrückt werden. Also stand Renji da, komplett entspannt und nackt. Byakuyas Hand strich über die Stelle, wo die Tattoos kurz vor dem Ellbogen endeten und zurück über die Schulter, zu Renjis Brust. Blasse Finger streckten sich aus, um über seine Bauchmuskeln zu fahren, fuhren herum zur Hüfte und die Oberschenkel entlang. Renji fühlte sich in Besitz genommen, aber in einer anderen Weise – eine Abweichung, die er nicht ganz einordnen konnte. Waren es die Emotionen, die sich auf Byakuyas Gesicht zeigten? Da war Lust in den leicht geteilten Lippen und die Hitze des Verlangens, das sich auf Byakuyas blassen Wangen abzeichneten, aber da war auch noch etwas anderes. War es nur animalische Wertschätzung? Oder war das...? "Ugh! Ah!" Da sich Renji so sehr auf Byakuyas Gesicht fokussiert hatte, hatte er Byakuyas Hand aus den Augen verloren gehabt! Renji war überrascht, zu sehen, dass sie sich um sein Glied gelegt hatte und ihn in die Richtung des Schlafzimmers zog. Offensichtlich führte Byakuya ihn an seinem Schwanz herum. Als er ihn etwas ungeschickt folgte, musste er grinsen. "Mein Leben in Miniaturausgabe", scherzte er. "Durchaus", Byakuya zog ein wenig fester und sagte trocken: "Teil von dieser ungezähmten Mystik, ohne Zweifel." "Ja, absolut", stimmte Renji mit Enthusiasmus zu, als wäre Byakuya nicht sarkastisch gewesen. "Du weißt, dass das der Grund ist, warum du mir unbedingt ein Halsband anlegen willst." "Mmm, ein Tiger an der Leine", sagte Byakuya ein wenig atemlos. Renji grinste. "Siehst du. Du willst mich." Sie waren im Schlafzimmer und Byakuya hatte Renji losgelassen, um eine Schranktür zu öffnen. Ungezwungen drückte er Renji eine Flasche Gleitgel und den Penisring in die Hand und begab sich dann selbst auf die Suche nach dem Halsband. Im Schrank rasselte und rumpelte es bedrohlich. Renji blickte über Byakuyas Schulter auf die Kollektion. "Hast du den ganzen Katalog gekauft?", fragte er, als er die Flasche öffnete und dann inne hielt, um den Kirschduft zu erschnüffeln. „Nein. Ein paar Dinge sind nur für Frauen.“ „Also hast du alles andere gekauft? Ich liebe dich.“ Renji hielt den Penisring mit seinen Zähnen, während er sich etwas Gleitgel auf die Hand gab. „Deshalb ist es gut, dass ich kein Geld habe. Ich würde es dafür aus dem Fenster raus werfen, einen Sexshop zu kaufen.“ „Glücklicherweise brauchst du das nicht. Meine Rücklagen sind weit davon entfernt, erschöpft zu sein und das habe ich bereits“, sagte Byakuya und zog triumphal das Halsband mitsamt der schweren Kette aus dem Schrank hervor. Er lenkte seine Aufmerksamkeit darauf, die vielen Schnallen zu öffnen. Renji blickte kurz auf, wunderte sich kurz, ob es so weise war, etwas so... stacheligem zuzustimmen. Mit einem stillen Achselzucken widmete er sich wieder seinen eigenen Vorbereitungen. Renji war so beschäftigt damit, sich den Penisring überzustreifen, als er das schwere Leder um seinen Hals spürte. Byakuya zog vorsichtig die roten Haare unter dem Leder hervor. Als er seinen Teil erledigt hatte, richtete sich Renji ein wenig auf, um das schließen der Schnallen zu übernehmen, doch Byakuya war schneller. Das Halsband schloss sich um Renjis Kehle, die inneren Stacheln pressten sich in die empfindliche Haut. Ein Keuchen entkam ihm, als Byakuya die Schnallen schloss. „Renji?“ Er bemerkte, dass er unnatürlich still geworden war. Etwas an dem Druck um seinen Hals hatte seine Atemzüge sofort flach werden, sein Reiatsu reagieren und seinen Körper erstarren lassen. „Ich bin ok“, sagte Renji trotz seines plötzlich schneller schlagenden Herzens. „Ja, ich bin ok.“ Renji war sich tatsächlich nicht sicher, bis Byakuyas Hand sich auf Renjis Wange legte und sein Gesicht in einen langen, beruhigenden Kuss zog. Der Geschmack von Zucker auf Byakuyas Lippe wäre perfekt gewesen, wenn sich da nicht eine Strähne von Renjis Haaren in seinen Mund verirrt hätte. Als er den Kuss abbrach, zog sich Renji mit einem Rasseln der Ketten und einem scharfen Schmerz in seinem Nacken zurück, den er ignorierte. Er schlug irritiert die Strähne weg und fragte: „Bist du dir sicher, dass du mir nicht erlaubst, die hochzubinden? Ich meine, ich werde am Ende ungefähr genauso viel an dir als an meinen Haaren saugen und ein guter Zopf ist auch was solides, nach dem du greifen kannst, wenn du weißt, was ich sagen will?“ „Ich habe die Leine“, erinnerte Byakuya ihn mit einem kleinen Ruck, der Renji zu ihm stolpern ließ. Nacktes Fleisch kollidierte mit Seide und Jeans. Renjis Arme griffen automatisch nach Byakuyas Taille, um sich zu stabilisieren. Demonstrativ griff Byakuyas nach oben und fügte hinzu: „Ich kann auch immer noch eine Handvoll deiner Haare ergreifen.“ Die Stärke von Byakuyas Griff riss Renjis Kopf zurück. Lippen, fest und kühl, küssten nackten Hals, Zunge leckte am Rand des Lederhalsbandes entlang. Renjis Fäuste schlossen sich um die Seide von Byakuyas Hemd und er stöhnte. Als Byakuya an seinem Hals kniff und knabberte, stockte Renjis Atem und er drückte seinen steifen, eingeengten Schwanz und Hoden gegen den groben Stoff von Byakuyas Jeans. „Du bist eifrig“, bemerkte Byakuya in Renjis Ohr. „Immer“, stöhnte Renji durch zusammengepresste Zähne. „Dann komm“, sagte Byakuya, ließ Renjis Haare gehen und nahm die Leine auf. „Lass uns das nicht verschwenden.“ Mit einem harten Ruck war Renji gezwungen, durch das Labyrinth von Räumen in der Penthouse-Suite des Hotels zu stolpern. Es war nicht schmerzhaft, nicht viel mehr als nervendes Sticheln gegen seinen Hals, doch Renji schnappte ein Bild von sich selbst in einem Spiegel auf. Verdammt, er sah aus wie ein perfektes, kleines Spielzeug. Gott sei Dank war es nur Eishirō, der ihn sehen würde, wie er sich willentlich für Byakuya erniedrigte. Immerhin wusste Eishirō von dem speziellen Interesse seines Arbeitgebers. Da muss es auch noch andere gegeben haben, die gewillt waren, diese Spiele mitzumachen. Ein erneuter Ruck brachte die Stacheln in Renjis Nacken und er grunzte. "Ich habe vergessen, zu fragen", sagte Byakuya. "Wirst du Anweisungen folgen? Oder fühlst du dich weniger... fügsam heute Morgen?" Es war klar, auf welche Antwort Byakuya gehofft hatte. Renji sollte streitlustig sein. Aber so sehr Renji zustimmen wollte, dass er das sei, genau würden sie auch mit einem Vertragsbruch enden. Byakuya hatte vielleicht die Handschellen zurückgelassen, aber zum einen, war er schnell wie der Wind und zum anderen war da eine ganze Länge einer Kette, die man um jeden Teil von Renji, Möbelstücken oder Gott weiß was noch alles, wickeln konnte. Vielleicht wurde es an der Zeit, dass er ihn ein wenig nachhalf. "Ich bin mir nicht sicher", sagte Renji zurückhaltend. "Aber wenn ich außer Kontrolle gerate, denke ich, dass du einfach an meinen Haaren ziehen oder die Kette fester halten musst, huh? Vielleicht sorgst du dafür, dass ich dich ganz in den Mund nehme." Dankenswerterweise schien Byakuya mit dieser subtilen Verhandlung einverstanden. "Ich denke, das werde ich", stimmte er zu. Byakuya stoppte sie lange genug, dass er das Licht im Eingangsbereich einschalten konnte. Es war eine perfekte, kleine Bühne für sie, da sie praktisch in einem riesigen, leeren Raum waren. Da waren zwei seltsam drapierte Stühle am anderen Ende, doch niemand bei Verstand würde sich dort hineinsetzen. Ansonsten war der Raum nur groß, leer und sollte beeindruckend aussehen. Renji hatte, als sie angekommen waren, nicht bemerkt, dass da zwei große Spiegel an jeder Seite der Eingangstür waren. Wenn sie sich richtig positionierten, konnte Byakuya beobachten und genießen. Renji würde einfach nur die Augen schließen. Es war seltsam genug, sich da stehen zu sehen, nackt, direkt neben Byakuya in Straßenkleidung. Seine Tattoos kühn und schwarz, Haare ein Chaos vor seinem Gesicht, vor Byakuya aufgetürmt, so viel gröber und plump, sein Glied zuckend und hart. Renji sah wie ein Urmensch aus, selbst in seinen Augen. Ein Ruck nörgelte Renji in die Knie. Er dachte, dass dies das Startsignal für ihr Vorhaben sei und griff nach vorne, um Byakuyas Hose zu öffnen. Byakuya schlug seine Hände weg. Als Renji aufblickte, um den Grund für die Verzögerung herausfinden, wurde ihm klar, dass Byakuya immer noch an der perfekten Platzierung arbeite – ein Weg, wie man den Ausblick von der Tür mit den Spiegeln maximieren konnte. Also wartete Renji. Zuerst kniete er ziemlich folgsam, mit seinen Händen auf den Oberschenkeln, richtete sich mit jedem Ruck oder anderer Anweisung von Byakuya neu aus. Doch Byakuya brauchte ewig – war zu sehr Perfektionist. Er begann, ein wenig an sich selbst herumzuspielen, doch erntete damit ein ernstes: "Renji." Renji hatte keine Lust mehr aufs Warten, also griff er nach Byakuyas Hüfte und platzierte seinen Mund in dessen Schritt, fest entschlossen, durch die dicke Jeans zu saugen, wenn er es musste. Er erwartete schon halb eine schnelle 'Korrektur' – ein Ruck an der Kette oder ein Griff in die Haare. Doch Byakuya schien freudig überrascht von Renjis Enthusiasmus zu sein. "In Ordnung, in Ordnung", schnurrte er. Eine Hand auf Renjis Kopf deutete ihm sanft an, sich zurückzuziehen, damit sich Byakuya selbst befreien konnte. "Ich vermute, ich kann dich nicht ewig warten lassen." "Nein, ich bin immer noch hungrig", knurrte Renji, stürzte sich auf Byakuya, sobald er konnte. Ein heftiger Ruck zog ihn zurück, noch bevor sein Mund auch nur das Geringste von Byakuyas Glied schmecken konnte. "Du bist immer hungrig", bemerkte Byakuya. "Ich habe gefragt, ob du meinen Anweisungen folgst. Und das wirst du." Oh, richtig. Verdammt, warum hatte er so etwas Frustrierendes versprochen? Renji schnaubte, doch war damit zufrieden, mit seinen Händen an die, immer noch überwiegend von der Jeans verhüllten, Hüfte Byakuyas zu greifen. "Besser", sagte Byakuya und seine Hand strich zustimmend über die roten Haare. Renji liebte den Geruch von Byakuya, so nah, direkt hier. Dieser moschusartige Unterton, der stärker in seinem Schritt war und es war ein aufregender, verführerischer Duft. Er stellte fest, dass auch wenn er in der Position blieb, in der Byakuya ihn wollte, er sich nach Byakuyas Schwanz ausstreckte, Mund offen und seine Zunge bewegte sich in Erwartung. Offensichtlich hatte Byakuya Mitleid mit Renji, denn seine Hand verließ Renjis Kopf und dirigierte sich selbst in Renjis gierigen Mund. Die Anspannung in der Leine löste sich genug, dass Renji in der Lage war, ihn gierig einzusaugen. Seine Hände kneteten Byakuyas schmale Hüfte wie eine Katze, ermutigte so jede Bewegung. Renji war gerade fertig damit, die erste liderliche, aufgeregte Erkundung zu beenden und ein ordentliches Tempo anzugehen, als das Summen des Schlosses ihn erschreckte. Er grunzte. Verdammt, zu früh. In der Verzweiflung saugte er fest genug, dass Byakuya stöhnte. Renji schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, das Leben aus Byakuya zu saugen, versuchte dabei nicht das Geräusch von einer aufgehenden Tür zu hören. Oder sich das ahnungslose Gesicht vorzustellen... „Mein Herr, ich... Oh.“ Dann erklang der Laut von einer schweren Papier, die auf den Boden auftraf und ein zischendes Einatmen. „Nii-sama?“ Oh. Scheiße. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)