Law's anatomy von Jacqueline248 ================================================================================ Kapitel 16: Achterbahn der Gefühle ---------------------------------- Plötzlich spürte Law eine Hand auf seiner Schulter. Er drehte den Kopf und wäre vor Schreck fast ausversehen die Klippe heruntergefallen. Neben ihm stand tatsächlich Lars. Er musste zwei mal hinsehen, es war nicht leicht festzustellen. Law erkannte ihn hauptsächlich an den hellen, blauen Augen, die jetzt zum Glück nichts Kaltes oder Verrücktes mehr in sich trugen und an den wenigen blonden Haaren, die noch übrig waren. Denn sein halbes Gesicht, so wie große Teile seines Körpers, waren übersät mit großen, übel aussehenden Brandwunden. Es roch stark nach verbranntem, verwesendem Fleisch und angekokelten Haaren. "Mir hat mal jemand gesagt, wie feige es ist, sich selbst einen Abhang hinunter zu stürzen und vor seinen Problemen wegzulaufen.", sagte Lars zu ihm, seine Stimme klang heißer, wahrscheinlich vom vielen Rauch, den er eingeatmet hatte. "Das muss ja jemand besonders schlaues gewesen sein...",Law seufzte, "Du hast ja Recht." Sie traten ein paar Meter zurück und setzten sich nebeneinander auf den Boden. Der Vollmond stand hell am Himmel und die Nachtluft wehte kühl. "Ich... Es tut mir so L-", fing Lars an, wurde aber von Law unterbrochen. "Ich will keine Entschuldigung von dir hören, ich weiß, dass dieses Monster deine Gedanken manipuliert hat und dass das nicht wirklich du warst heute." "Ja, so versuch ich es mir zumindest auch einzureden...", Lars vergrub das Gesicht in seinen Händen, "Aber es kommt nicht gegen diesen extremen Selbsthass an. Nachdem ich vorhin wieder klarer im Kopf wurde, habe ich dieses Arschloch sogar darum angefleht mich zu töten, was er natürlich nicht getan hat. Ich weiß nicht, wie ich so weiter leben soll... Die Schuld erdrückt mich." "Ich weiß, dass nichts, was ich sage dieses Gefühl abmildern kann, aber du kannst wirklich nichts dafür. Doflamingo hat dich als eine seiner Spielfiguren auserkoren und dir seinen Willen aufgezwungen. Wahrscheinlich hat er schon vor einiger Zeit angefangen, dich zu manipulieren, hab ich Recht?", fragte Law. Lars nickte. "Ja, vor ein paar Wochen bin ich ihm zum ersten Mal begegnet. Ich Idiot habe mich ihm sogar anvertraut, alles was mich so belastet hat. Und wenn ich so überlege, dann hat er mich ganz schön beeinflusst. Dieser kranke Psychopath! Ich hasse ihn noch mehr, als mich selbst. Law, ich schwöre dir, ICH BRINGE IHN UM! ICH WILL RACHE!" "Lars, ich kann das nachvollziehen, ich will auch nichts lieber, als seine rosa Federn brennen zu sehen, aber wir sollten das nicht überstürzen... Wir dürfen ihn nicht unterschätzen.", meinte Law zu ihm, "Mal was anderes,... Konnte man noch einige Menschen aus den Flammen retten?" Lars konnte nicht mehr sprechen, die Tränen, die in Strömen liefen, schnürten ihm die Kehle zu. Er schüttelte als Antwort leicht den Kopf. Er hatte es versucht, war mitten in die Flammen gerannt, doch das Feuer war einfach zu heiß. Kaya saß nun schon seit gefühlten Stunden an Sabos Bett und hielt schluchzend seine Hand. Sie war unendlich dankbar dafür, es zumindest rechtzeitig mit ihm aus dem Krankenhaus geschafft zu haben. Noch Vorort hatte sie notdürftig schnell, mit zitternden Händen, seine Wunde am Bauch versorgt. Zum Glück schienen keine inneren Organe verletzt worden zu sein. Das größte Problem war wohl tatsächlich der hohe Blutverlust. Gerade, als Kaya eine Blutkonserve holen wollte, nahm sie den leichten Geruch von Feuer wahr. Alamiert rannte sie sofort los und schob Sabo erstmal mit Krankenbett durch einen Hinterausgang nach draußen. Die Rauchentwicklung wurde immer stärker. Innerlich war sie hin- und hergerissen sofort wieder hereinzurennen und die Patienten nach draußen zu schaffen. Doch wie groß war die Chance da lebend wieder herauszukommen? Sie wusste auch immer noch nicht, was hier eigentlich los war. Ganz davon abgesehen, dass ihre Beine so weich wie Pudding waren. Sie sprach sich selbst Mut zu, jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren. Kaya atmete tief durch und schob Sabo mit dem Bett bis zu ihrer Wohnung. Irgendwie schaffte sie es, ihn die Treppen herauf zu manövrieren, immer darauf bedacht, nicht gegen seinen verwundeten Bauch zu kommen. Sie legte ihn auf sein Bett und sackte selbst kraftlos am Boden zusammen. Etwas verzweifelt wurde ihr bewusst, dass das Krankenhaus wahrscheinlich komplett abrbrennen würde und so zum Grab für die vielen Patienten wurde. Auch konnte sie für Sabo keine Blutkonserve beschaffen und die brauchte er doch dringend! "Bitte, Sabo... Du musst das schaffen. Lass mich nicht alleine..." Panisch klammerte sie sich weinend an seine Hand. "Bitte, bitte...", flehte sie immer wieder. Sabo gab nur gelegentlich ein paar Schmerzenslaute von sich. "Es tut mir so Leid, das ich nicht mehr tun kann", sie schluchzte heftig, "Ich kann dir einfach nicht helfen, ich habe nicht einmal Schmerzmittel! Und ich will eine Ärztin sein...", ihre Verzweifelung wurde immer stärker. Wie konnte in so kurzee Zeit nur ihre komlette Welt einstürzen? Sie betete für die Menschen im Krankenhaus und besonders hoffte sie, dass ihre Freunde es geschafft hatten. "Ich würde alles dafür tun, damit du nur aufwachst! DU DARFST NICHT STERBEN, SABO!" Kaya hatte sich mit ihrem Gesicht über seins gebeugt und ein paar ihrer nassen, salzigen Tränen kullerten auf sein Gesicht. "Sabo... Ich... Ich liebe dich!" Dann legte sie ihre Lippen vorsichtig auf seine und gab ihm einen sanften Kuss. Kaya hatte das Gefühl, er würde den Kuss erwiedern, aber vielleicht bildete sie es sich auch nur ein. Hosted by Animexx e.V. 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