Law's anatomy von Jacqueline248 ================================================================================ Kapitel 7: Story of Lars ------------------------ Lars ging etwas betrübt den Flur entlang, die Hände in den Kitteltaschen versenkt. Zur Zeit lief es nicht so toll für ihn. Seit Sabo vor ein paar Tagen seinen Bruder, der auch noch Pirat war, gefunden und somit auch seine Kindheitserinnerungen wieder hatte, existierte er quasi nicht mehr für ihn. Lars konnte nur hoffen, dass es sich bald legte und sein bester Freund wieder normal wurde. Es war nicht so, dass er es ihm nicht gönnte, aber ein klein wenig eifersüchtig war er schon. Und dann war da noch die Sache mit Vivi. Vom ersten Moment an hatte sie ihn fasziniert. Er glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick oder so einen romantischen Schwachsinn, aber irgendwie hatte es ihn voll erwischt. Anfangs hatte er es oft versucht, bei ihr zu landen und er kassierte einen Korb nach dem anderen, es war zum verrückt werden. Je mehr sie ihn abwies, desto mehr wollte er sie. Er wüsste so gerne, wie sich ihre Haut anfühlt, ihre Lippen schmeckten, wie ihr Haar roch. Alles an ihr reizte ihn. Zwischendurch versuchte er sich mit anderen Frauen abzulenken, doch ohne Erfolg. Alle waren sie langweilig im Vergleich mit IHR. Mehr noch, als ihren Körper, begehrte er ihren Charakter. Ihre lustige, freche Art machte ihn wahnsinnig. Sie war immer für eine Überraschung gut, nicht berechnbar. Noch nie hat er einen Menschen kennengelernt, wie sie. Vivi war die erste Frau, die ihn wirklich interessierte, mit der er sich mehr vorstellen konnte, als eine Nacht mit ihr zu verbringen. Leider war sie auch die erste Frau, die ihn abwies. Innerlich hatte er die Hoffnung schon fast aufgeben, akzeptierte dass sie nicht annähernd das gleiche für ihn empfand. Für sie war er wohl nur irgendein kindischer Idiot, der nichts vernünftig konnte. Lars seufzte. Und auf Laws Abschussliste stand er auch noch. Dabei arbeitete er wirklich gerne hier im East-Blue-Heart-Hospital, seine Chance auf ein halbwegs normales Leben. Besonders die Kinderstation hatte es ihm angetan. Er liebte es, ein Kind, dessen Leben er gerettet hatte, lachen zu sehen. In solchen Augenblicken wusste er, das er das Richtige tat, sich für den richtigen Lebensweg entscheiden hatte. Manchmal hatte er das Gefühl nie richtig erwachsen geworden zu sein. Vor einiger Zeit sah sein Leben noch ganz anders aus. Er stammt ursprünglich aus einer Zirkusfamilie. Sie reisten mit ihrem Schiff, seit er denken konnte durch die ganze Welt und traten an dem jeweiligen Ort, an dem sie gerade waren, auf. Insgesamt waren sie etwa dreißig Leute und lebten zusammen, wie eine große Familie. Lars hätte nicht glücklicher sein können. Als er noch ganz klein war, er konnte sich nicht mal daran erinnern, aß er mehr oder weniger versehentlich von einer Teufelsfrucht. Er saß am Rand, während seine Mutter hoch oben auf einem Seil das balancieren übte. Niemand sah, dass der kleine Junge eine seltsame Frucht mit spiralförmigem Muster gefunden hatte. Hungrig biss er ein Stück ab und Sekunden später breitete sich ein extrem wiederlicher Geschmack auf seiner Zunge aus, er begann zu heulen und schmiss den Rest wütend auf den Boden. Als die Erwachsenen merkten, was passierte, war es bereits zu spät. Später stellte sich heraus, dass es eine Katzen-Frucht war, Typ: Tiger. Sein Fell war weiß getigert und seine Augen wie immer eisblau. Schnell lernte er damit umzugehen und studierte, mit Hilfe einiger Familienmitglieder, sogar eigene Nummern ein. Es dauerte nicht lange, da hatte er seinen ersten Auftritt in der Manege und das Publikum war begeistert. Er liebte es und konnte nicht genug von den Auftritten bekommen, er war ein totaler Bühnenmensch. Wahrscheinlich würde er heute noch immer mit ihnen umher reisen, doch alles kam ganz anders. Nie könnte er diesen einen Tag vergessen, der sein Leben so drastisch veränderte, ihm sein Herz aus der Brust riss. Nie wieder würde er so unbeschwert und fröhlich sein können, wie vor diesem Tag. Bis etwa zur Mitte der Show verlief alles ganz normal, Haiko, das Oberhaupt der Familie, übernahm wie gewöhnlich die Moderation. "Meine Damen und Herren, nun kommen wir zu einem weiteren Höhepunkt auf unserer Tagesordnung: begrüßen Sie mit mir die kleine Lea und ihren weißen Tiger!" Als das Publikum sah, wie das sechs jährige, kleine Mädchen tatsächlich mit einem Tiger in die Manege trat, hielt es den Atem an, sie könnten ja nicht wissen, dass ihr zu keiner Zeit ernsthaft Gefahr drohte. Sie sah bezaubernd aus mit ihren blonden Locken und dem glitzerndem Outfit. Lachend genoss auch sie es, vor der Menge aufzutreten und die Menschen zum Staunen zu bringen. Lea zwinkerte ihrem großen Bruder, dem "gefährlichem" Tiger, zu. Lars war stolz auf sie, Lea machte ihre Sache verdammt gut. Plötzlich ertönten von draußen ein paar Schüsse und ein entsetzlicher Schrei. Aufgeregt stürmten die Menschen, ergriffen von Panik, zum Ausgang. Voller Angst um seine Familie rannte Lars durch den Manegenausgang nach draußen. Was war hier los? Kurz musste er wegen der hellscheinenden Sonne die Augen zusammen kneifen. Das, was sich dann vor seinen Augen abspielte, brauchte ein paar Augenblicke, um in seinem Kopf anzukommen. Die Bilder würde er nie wieder vergessen. Etwa zwanzig Meter entfernt von ihm, stand eine Piratenbande, bestehend aus ziemlich angsteinflößend und brutal wirkenden Männern. Sie lachten, als wäre das hier der Spaß ihres Lebens. Auf dem Boden lag die Leiche seines Onkels, Blut floss aus seinem Kopf. Nicht weit davon vermutete er seine Tante, jedoch war das bei all dem Blut schwer zu erkennen, um wen es sich handelte. Einer der Piraten zog den Kopf von Lars Mutter an der Haaren hoch und hielt ihr einen Säbel an die Kehle. Es schien ihn zu amüsieren, wie sie sich wehrte und dass sie die Kühnheit besaß, ihn zu beledigen. Wie, als wäre sie sein Spielzeug, tat er mit ihr, was er wollte. Als seine Mutter Lars entdeckte kamen ihr dann doch die Tränen. Stumm betete sie dafür, dass ihre Kleinen einfach wegliefen und von all dem nichts mitbekamen, das hatten sie nicht verdient. Lars jedoch war wie am Boden gefesselt. Er konnte sich keinen Millimeter bewegen, konnte nicht glauben, was da gerade passierte. Er bemerkte überhaupt nicht, wie Lea an ihm vorbei, mitten auf die Piraten zu lief. "MAMAA!!!", schrie sie verzweifelt, "LASST MEINE MAMA IN RUHE!" "Ah, ist das etwa deine hübsche Tochter? Süßes Ding, mit ihr werd ich als nächstes Spaß haben, die ist bestimmt noch unbenutzt.", der schmierige Pirat lachte dreckig, "Dann brauch ich dich ja jetzt nicht mehr." Er rammte den Säbel in die Kehle ihrer Mutter und schlitze durch sie durch, als wäre sie Butter. Noch immer lachend versuchte er sich, mehr oder weniger gut, das Blut aus dem Gesicht zu wischen und stieß ihre Mutter weg, als wäre sie ein Stück Dreck. "NEIN! MAAAMAAA!" Der Schrei von Lea war entsetzlich und weckte Lars wieder aus seiner Starre. Seine kleine Schwester durfte dieses Schwein nicht bekommen! Plötzlich packte ihn eine unbändige Wut und ein tiefes Knurren kam aus seiner Tigerkehle. Dieses Arschloch sollte endlich aufhören, so dreckig zu lachen. Er würde dafür büßen, was er seiner Familie antat. Er rannte los, so schnell seine Tatzen ihn trugen, er würde Lea in Sicherheit bringen! Der Pirat konnte, gar nicht so schnell reagieren, wie Lars, in Tigergestalt, ihn umgewarf und knurrend über ihm stand. Er riss ihm mit seinen Krallen die Kehle auf und Lars verfiel in eine Art Blutrausch, er richtete den Piraten zu, bis nicht mehr viel von ihm übrig war. Die übrigen Piraten, die noch um sie herumstanden, waren überrascht über diese Wendung, keiner reagierte. Lars fiel seine Schwester wieder ein. Er musste sie hier wegbringen! Sie lag nicht weit entfernt auf dem Bauch, mit dem Gesicht zur Seite gedreht. Vorsichtig nahm Lars an ihrem Rücken etwas Stoff vom Outfit zwischen die Zähne und lief los. Er lief und lief und lief. Er wollte diesem Albtraum entkommen, das konnte doch nicht wirklich passiert sein! Irgendwann hielt er an und setzte seine Schwester ab und verwadelte sich zurück in seine Menschengestalt. "Lea?...", fragte er vorsichtig. Sie lag einfach nur da und bewegte sich nicht. Ihre blauen Augen waren geöffnet und starrten leblos ins Leere. Dann entdeckte Lars den kleinen Griff, der an der Stelle aus ihrer Brust ragte, an der ihr Herz saß. "Das kann nicht sein, das kann nicht sein...", murmelte Lars vor sich hin. Langsam, um sie nicht zu verletzten, zog er das Messer aus ihrer blutverschmierten Brust, als würde sie das wieder lebendig machen. "Lea, sag doch was..." Er rüttelte leicht an ihrer Schulter. Da war so viel Blut... selbst wenn er die Augen schloss, sah er nur Blut. Ihm wurde schwindelig und kippte zur Seite, blieb einfach neben seiner Schwester liegen. Er wünschte sich, auch einfach tod zu sein, so könnte er eh nicht weiter leben. Er fiel in einen Trance ähnlichen Zustand und wusste nicht, wie lange er so da lag und Lea anstarrte. Als es anfing dunkel zu werden, richtete er sich auf. Seine kleine Schwester war tod, das musste er akzeptieren. Er rief sich zur Vernunft. Sie musste so bestattet werden, wie sie es verdient hatte. Er hob sie hoch und versuchte zu ignorieren, wie kalt und leicht steif sie schon war. Der Strand war nicht weit entfernt, am Weggesrand pflückte er ein paar Blumen und flechtete sie ihn ihre blondem, blutverschmierten Locken. Am Meer angekommen, ging er mit ihr auf den Armen ins Wasser. An der Stelle, wo er fast nicht mehr stehen konnte, hielt er sie einen Augenblick fest und nahm stumm Abschied, fühlte sich zu leer um zu weinen. Langsam ließ er sie los und sie trieb davon, mit ihr ein Stück von ihm selbst. Als das Meer sie vollständig verschluckt hatte, schleppte er sich wieder an den Strand. Dann dachte er an den Rest seiner Familie und machte sich mit einer bösen Vorahnung an den Rückweg zu dem Platz, an dem sie ihr Zirkuszelt aufgebaut hatten. Er hoffte inständig,  das die anderen entkommen waren, er liebte sie alle doch so! Schon von weitem sah er die dunklen Rauchschwaden und je dichter er kam konnte er auch die Flammen erkennen. Das Zirkuszelt gab es nicht mehr. Er fand niemanden aus seiner Familie wieder und von einem Tag auf den anderen hatte er  alles verloren, sein altes Leben war ausgelöscht. Lars brauchte ein paar Monate, um die Ereignisse annähernd zu verdauen, er schlug sich so durch. Er hatte einen riesigen, unstillbaren Hass auf Piraten. Nach einiger Zeit wurde er sogar erfolgreier Piratenjäger. Er war bekannt für seine kaltblütigkeit, für ihn gab es kein "dead or alive". Er brachte jeden einzelnen, den er zwischen die Finger bekam, um. Eines Tages, er hielt sich zufällig im Windmühlendorf auf, stand er an einer hohen Klippe. Lars hielt sein Leben nicht mehr aus, die Bilder in seinem Kopf und die ewige Einsamkeit machten ihm schwer zu schaffen. "Leben" tat er doch doch sowieso schon lange nicht mehr. Was sollte er noch in dieser Welt? Er konnte nicht mehr, hatte das Gefühl zu ersticken. Er sah nach unten, es ging ganz schön weit runter. Ob er wohl tod wäre, bevor er aud den Felsen im Meer aufschlagen würde? Wahrscheinlich würde es ganz schön schmerzhaft werden... Stumm nahm er Abschied von der Welt, zog ein letztes Mal tief die Luft ein... und ließ los, ließ sich einfach fallen. Wie durch ein Wunder saß er plötzlich wie auf dem sicheren Boden der Klippe. Völlig irritiert sah er sich um. Was war denn jetzt passiert? War er tod? Dann blickte er in das Gesicht eines schwarzhaarigen Mannes, der eine komische, weiße Mütze mit braunem punktartigen Muster trug. Er hatte die Arme in einander verschränkt. Hey, :) Ich hoffe euch mögt dieses Kapitel, ist mal ein bisschen länger. Wie gefällt euch mein OC? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)