Broken Heart von Phase (Verloren in der Erinnerung) ================================================================================ Kapitel 3: Kein Zurück - Teil 1 ------------------------------- Broken Heart - Verloren in der Erinnerung Kapitel 3: Kein Zurück - Teil 1 [03/05] Die Mittagspause war vorbei und wir hatten immer noch nichts von Bryan gehört. Die Sorgen, die wir bis jetzt hatten unterdrücken können, tauchten auf einmal wieder auf. Verdammt! Wo steckte er? Die Zeit verging schrecklich langsam und ich schaute alle fünf Minuten auf die Uhr. Sie kroch einfach nur so dahin. Ganz langsam. Es war ein äußerst unangenehmer Tag, wie es ihn überall gab, die Sorgen machten uns alle nervös. Aber dadurch, dass wir uns gegenseitig aufzumuntern versuchten, dadurch war es nicht ganz so schlimm wie es irgendwo anders gewesen wäre. In der Zwischenzeit hatte ich zur Ablenkung auch schon Wyborg, Wolborg und Seaborg verbessert. Die anderen Blades standen Drigger nun in nichts nach. Die ganze Zeit bladeten wir, aber die meiste Zeit war einer unachtsam und verlor nur wegen einer Sekunde, in der er mit seinen Gedanken nicht anwesend gewesen war, den Kampf. Es war einfach lächerlich! Wieso trainierten wir überhaupt? Heute kam sowieso nicht mehr viel heraus. Wir waren einfach zu unkonzentriert. Langsam wurde es Abend und wir machten wesentlich früher Schluss als am zuvorgehenden Tag. Es war gerade mal 17:00 Uhr. Ray ging zu den BladeBreakers, von da an geschah nicht mehr viel: Wir gingen in den Gemeinschaftsraum und warteten. Emily arbeitete noch. Dizzy und Ian schienen nichts besseres vorzuhaben, als sich ständig gegenseitig zu ärgern. Ich setzte mich in einen der Sessel und starrte an die Decke, während Tala sich mit Spencer unterhielt. Mit der Zeit wurde mir so langweilig, dass ich anfing Schäfchen zu zählen, die sich dann aber plötzlich in eine Horde Tysons verwandelte. So lies ich es doch lieber bleiben. Allerdings brachte ich auch nicht wirklich die Lust auf, mich an dem Gespräch meiner Freunde zu beteiligen. Ich gähnte, obwohl es erst 19:00 Uhr war. Tala stand auf und alle schauten ihn etwas gelangweilt an. "Also Jungs, ich geh dann-..." Er wurde unterbrochen, denn in diesem Augenblick öffnete sich die Türe und Bryan stand da. Erschöpft stützte er sich gegen den Rahmen und sein ganzes Gesicht war unheimlich blass. Er sah überhaupt nicht gut aus. Tala stürmte auf ihn zu. "Bryan, bist du okay? Wo warst du?" Der Angesprocene blickte nur schwach auf, fiel dann nach vorne, direkt in Talas ausgestreckte Arme. Er war bewusstlos. Panik machte sich in mir breit und ich sprang schockiert von meinem Sitzplatz auf. Was war vorgefallen? Was hatte Bryan? Tala reagierte von uns Allen zuerst. "Ich weiß nicht", murmelte er leise, "ob Bryan wollte, dass Stephan erfährt, in welchem Zustand er jetzt ist, erzählt ja nichts weiter!" Er nahm Bryan auf den Rücken und ging zur Tür hinaus. Spencer, Ian und ich starrten ihnen hinterher und hofften, dass es nicht allzu schlecht um Bryan stand. Erst nach einiger Zeit war es uns möglich uns aus unserer Starre zu befreien. Ian fing mit zittriger Stimme an zu reden: "Er sah überhaupt nicht gut aus. Was hat er?" Spencer schüttelte nur den Kopf. "Keine Ahnung. Lasst uns besser hoch gehen und Tala helfen." Wir rannten so schnell wir konnten den Gang entlang und schollten uns in Gedanken, dass wir unserem Freund nicht gleich geholfen hatten. Doch wir hatten Tala und Bryan bald eingeholt. Spencer nahm, da er der Stärkste war, Tala Bryan ab, um ihn die restliche Strecke zu tragen. Das beunruhigte Schweigen der Drei gab mir zum ersten Mal das Gefühl, dass sie mir irgendetwas verschwiegen. Ein offenes Geheimnis, das sie mir noch nicht mitteilen wollten. Während wir weiterhin in die Richtung unserer Schlafzimmer liefen, warfen wir alle immer wieder besorgte Blicke auf unseren Freund: und jedes Mal, kam es mir so vor, als ob sich sein Zustand verschlimmerte. Endlich - es kam mir fast wie eine Ewigkeit vor - waren wir im Jungenkorridor angekommen. Wir hatten keine Ahnung, wo sich der Schlüssel für Bryans Zimmer befand, deshalb entschieden wir uns, ihn in Talas Zimmer zu bringen. Spencer legte Bryan auf das Bett und dann schickte Tala uns Alle nach draußen, weil sonst zu viele im Weg herumstehen würden. Er meinte, dass es besser wäre, wenn wir schon mal schlafen gingen; Doch zumindest ist dachte gar nicht daran. Nein. Ich wollte erst erfahren, was eigentlich los war, was hier gespielt wurde. Meine Nerven schienen kurz davor zu stehen zu zerreisen, so angespannt war ich. Ich war zwar erst seit kurzem mit Bryan und den anderen befreundet, aber ich hatte ihn - sie alle - sofort in mein Herz geschlossen. Wie sollte ich mir da keine Sorgen machen? Nach fast zwei Stunden, die Ian, Spencer und ich schweigend vor dem Zimmer gewartet hatten, öffnete Tala die Tür ein bisschen, aber nur soweit, dass wir Bryan nicht sehen konnten. "Eigentlich habe ich gesagt, dass ihr euch schon mal hinlegen sollt", er seufzte, "Aber wenn ihr sowieso noch wach seid... Kenny, kannst du runter zu Speisesaal und ein Glas Wasser holen?" Ich nickte und rannte davon. Leise nahm ich noch wahr, wie Tala zu Spencer und Ivan sagte: "Keine Panik, es geht ihm gut. Er schafft es schon..." Ich war mir sicher, dass die Beiden von der Angelegenheit viel mehr wussten als ich, doch ich war nun einmal neu hier. Sie würden es mir irgendwann erklären. Irgendwann. Ich müsste bis dahin nur Geduld haben. Völlig außer Atem kam ich vor dem fast leeren Speisesaal zum Stehen. Vereinzelt saßen ein paar Leute, die sich unterhielten, mir jedoch keine besondere Aufmerksamkeit zukommen ließen. Ich bestellte schnell eine Flasche Mineralwasser, nahm mir eines der Gläser und schon war ich wieder mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs zum Jungenkorridor. Als ich wieder oben ankam, waren Spencer und Ian nicht mehr vor der Tür. Entweder hatte Tala sie überzeugen können ins Bett zu gehen oder sie waren bei Bryan in Talas Zimmer, was ich stark bezweifelte. Ich klopfte an die Zimmertür. Nach einem kurzen Zögern hörte ich ein "Herein!" und ich öffnete vorsichtig die Tür. Ich betrat den Raum nur zögerlich und ging dann langsam zu Tala und Bryan. Bryan war inzwischen wieder aufgewacht, saß auf dem Bett und umklammerte ein Kopfkissen. Seine Augen hatte er fest zusammengekniffen, während Tala damit beschäftig war, kleine, nicht mal tiefe, leicht blutende Schnitte auf Bryans Rücken zu verarzten. Allein die Anzahl jedoch entsetzte mich. Bei jeder Berührung zuckte Bryan kaum merklich zusammen. Tala seufzte leise, warf einen kurzen Blick auf Bryan, dem man ansah, dass er sich langsam wieder entspannte und wandte sich dann mir zu. "Das ging aber schnell. Stell die Flasche einfach auf den Nachtisch." Gehorsam folgte ich der Anweisung und stellte das Wasser ab. Ich schaute zu Bryan. Ob ich fragen sollte, was passiert war? Nein, das wäre zu aufdringlich. Aber ich war nun mal verdammt neugierig! Ich wollte es wissen. Aber es ging mich nichts an. Sie würden es mir erzählen. Irgendwann. "Ich habe das eine Sicherheitssystem übersehen", meinte Bryan auf einmal und sah mich aus seinen Augenwinkeln heraus an. Verwirrt blinzelte ich ihn an. "Das wolltest du doch wissen, oder?", er brachte ein schwaches Lächeln zustande, "Stephan hat mir gesagt, dass ich ein paar Daten äh... besorgen soll. Es lief auch alles glatt, bis ich zu diesem System gekommen bin... Ich hatte es einfach nicht bemerkt. Hat mich ganz schön erwischt. Aber wenigstens habe ich die Daten und niemand hat mich gesehen" Ich schaute ihn verwundert an. "Ein Auftrag von Stephan? Eigentlich war es mir so vorgekommen als traute er uns Nichts zu..." ...und warum schickte Stephan Bryan auf eine allem Anschein nach lebensgefährliche Mission, nur um Daten zu erhalten? Hatte ich mich in Biovolt doch nicht getäuscht? War es immer noch diese menschenverachtende Organisation, die es nur auf ihr eigenes Wohl abgesehen hatte? Bryan stieß ein Lachen aus. "Ja.. natürlich. So macht er das immer, aber er weiß sehr wohl, wie gut jeder Einzelne hier ist und er weiß, was er ihm zumuten kann. Er hat eine gute Menschenkenntnis, musst du wissen...." "Hast du ihm die Daten schon überreicht?", hörte ich Tala fragen. Bryan grinste. "Natürlich, deswegen war ich ja auch vorhin so fertig. Ich konnte ihm doch nicht sagen, dass mir ein Fehler unterlaufen ist. Ich hab so getan, als sei alles in Ordnung, obwohl er mir das anscheinend nicht so ganz abgekauft hat." Ich war erstaunt: Obwohl die Jungs immer alles taten, um Stephan zum Überkochen zu bringen, wollten sie das Vertrauen, dass er in sie steckte, nicht enttäuschen. Langsam verstand ich, was ihnen Stephan eigentlich bedeutete. Für sie war er wohl eine Art Vater, da sie selbst ja keine Familie mehr hatten. Stephan sorgte dafür, dass es ihnen gut ging und dafür schienen sie ihm sehr dankbar zu sein. Angenommen, Stephan wäre nicht da, würden sie wahrscheinlich auf der Straße sitzen. Dennoch... Trotz alledem wusste ich nicht, was ich von den neuerlangten Informationen, bezüglich Bryans Auftrag, halten sollte. Tala wandte sich mir zu. "Am besten, du gehst dann auch schlafen. Morgen müssen wir früh raus. Wir müssen pünktlich mit dem Training anfangen, weil die BladeBreakers am Nachmittag ein Beybattle haben und Stephan hat gesagt, dass wir alle dort hin gehen sollen, zum Daten sammeln und so..." Ich nickte, obwohl ich nicht gedacht hatte, dass wir zu dem Kampf gehen würden. Wie unauffällig. Mit dem DemolitionBoys zu einem Kampf der BladeBreakers zu gehen. Ich grinste und schüttelte den Kopf. Das würde nie gut enden. "Gute Nacht", meinte ich, "Und gute Besserung" So verlies ich das Zimmer und schlich mich müde zu meinem Eigenen. Hinter mir schloss die Tür ab. Schon meldete sich Dizzy zu Wort, die ich nach Bryans Erscheinen in mein Zimmer gebracht hatte. "Schön, dass du auch mal wieder vorbei schaust..." Noch halb im Schlaf öffnete ich die Augen. "Aufstehen, Kenny!", meinte Dizzy nun sicher schon zum zehnten Mal. "Bin ja schon wach...", murrte ich genervt. Langsam erhob ich mich aus dem Bett und begab mich in Richtung Badezimmer, wobei ich vergas die Tür zu öffnen und gegen die Tür lief. "Au!", nuschelte ich verschlafen. Ich öffnete die Tür, ging in den Raum und zog mich um, ehe ich anfing mir die Zähne zu putzen. Auf einmal flog meine Zimmertür auf und Bryan rannte herein, um sich irgendwo zu verstecken. Verwundert schaute ich der Szenerie zu, als plötzlich Ian herein gestürmt kam. "Gib mir sofort mein Blade zurück!" Bryan reagierte, indem er es nach oben hielt, und Ian, der sowieso nicht gerade der Größte war, somit keine Möglichkeit mehr hatte, es sich wieder zu beschaffen. Ich freute mich, dass Bryan jetzt endlich wieder normal war. Na ja, mehr oder weniger. Er war zumindest wieder ganz der Alte. Ian umklammerte gereizt Bryans Arm und versuchte ihn nach unten zu ziehen. In dem Moment kam Spencer. "Wirf rüber!", rief er und Bryan kam sofort der Aufforderung nach. Ian löste den Griff und rannte Spencer hinter her. "Gib mir Wyborg zurück!" Auch Bryan machte sich daran, den Beiden zu folgen. Verdattert blickte ich zu meiner sperrangelweitoffenen Zimmertür und hörte wildes Gekreische und Lachen vom Gang. Tala war gerade einen Schritt in mein Zimmer gegangen, als er zu Ian, Spencer und Bryan schaute und rief: "Passt auf, die-" Weiter kam er nicht. Lautes Klappern und Geschepper war zu vernehmen. "Ritterrüstung", beendete Tala seinen Satz. Dann schnaubte er und wandte sich mir zu. "Du bist fertig? Gut, dann können wir ja zum Frühstück gehen", Er blickte nochmals zum Gang hinaus, "Nun ja, sobald wir das da wieder in Ordnung gebracht haben." Schnell beendete ich meine Zahnputzarbeit und rannte auf den Gang. Als ich die Drei mit dem Haufen Metall neben ihnen sah, musste ich gerade hinaus lachen: Auf Ians Kopf war der Helm gelandet und während er blind durch die Gegend lief, versuchte er diesen herunter zu bekommen. Spencer lag unter dem Haufen begraben und Bryan war im Moment ziemlich geschockt, da das Schwert direkt neben seinem Kopf im Boden steckte. Ich eilte zu Ian um ihm den Helm abzunehmen. Als ich ihn entfernt hatte, atmete er einmal tief durch, "Danke." Tala war inzwischen damit beschäftig die Rüstung wieder zusammen zu bauen. Es wirkte sehr - wie sollte man das sagen? - fantasievoll. Ich reichte ihm das letzte Teil, den Helm, und er setzte ihn der Rüstung auf. Aber sie sah ziemlich instabil aus und schien jeden Moment zusammen zu brechen. "Äh... Ich glaube, wir gehen jetzt lieber zum Essen", so schnell wir konnten machten wir uns aus dem Staub. ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)