Over Many Setting Suns von Puppenspieler ================================================================================ Kapitel 1: Bokuto/Akaashi ------------------------- 47.blendend Das erste Mal, dass sie gemeinsam auf dem Spielfeld standen, war Bokuto in absoluter Höchstform gewesen, und als seine Hand mit dem Ball kollidierte, ihn sauber über das Netz auf die andere Seite des Spielfelds schmetterte, war sein Lachen so blendend hell, dass es sich Keiji für immer hinter die Netzhaut brannte.   03.lesen Es war einfach gewesen, Bokuto zu durchschauen, aber nahezu unmöglich, ihn zu begreifen, und ganz egal, wie sehr Keiji sich anstrengte, er überraschte ihn immer wieder:   04.Schildkröte Die Schildkröte war fast harmlos gewesen, die Hirschkäfer waren es auch, selbst die Straßenkatzen waren im Vergleich erträglich gewesen – aber als Bokuto beschloss, dass er unbedingt ein menschliches, karottenhaariges Maskottchen für den Volleyballclub haben wollte, wurde Keiji zum ersten Mal in seiner Zeit als Vize-Captain laut.                                                                                   11.siebzehn Er war siebzehn Jahre alt, als er das Captain-Trikot erbte, siebzehn Jahre alt, als das Training plötzlich viel zu still wurde, siebzehn Jahre alt, als er das erste Mal „Ich liebe dich“ sagte, und siebzehn Jahre alt, als er das letzte Mal gemeinsam mit ihm vor dem Schultor stand.   24.Geist Bokuto, obwohl nicht mehr Teil des Teams, war nie ganz verschwunden, war immer noch da in Form von alten Anekdoten, von Trainingsmethoden, die sich in seiner Anwesenheit etabliert hatten, und in Form von gackernden Zweit- und Drittklässlern, die es sich zur Angewohnheit gemacht hatten, laut „Hey hey hey!“ zu rufen, wann immer sie sichergehen wollten, dass sie Keijis Aufmerksamkeit zweifelsfrei bekommen würden.   36.Klinge Bokutos Art, ein Küchenmesser zu führen, war genauso wild und ungestüm wie sein Volleyballspiel, genauso unberechenbar – und genauso nervenzerreißend, weshalb Keiji beschloss, er wollte es am besten nie wieder sehen.   20.Schatten Ohne das strahlende Licht, das Bokuto Koutarou war, hatte Keiji keine Wahl, als aus seinem Schatten herauszutreten, und so fremd es war, ohne ihn auf dem großen Spielfeld zu stehen, so fremd es war, derjenige zu sein, der offiziell die Zügel über die Mannschaft in der Hand hielt, als sie einen Platz unter den Top Vier in Tokyo erreichten und Bokuto ihm nach dem Spiel um den Hals fiel, um ihm voller ehrfürchtiger Begeisterung zu verkünden, wie unglaublich toll und umwerfend Keiji gewesen war, beschloss er, dass er den Platz im Licht mögen lernen konnte.   33.Licht Für Keiji blieb es trotzdem immer Bokuto, der am hellsten strahlte, egal, wie oft er noch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand.   19.tonnenschwer Die Universität war ein Teil von Keijis Leben, an dem Bokuto nicht teilhatte, und jedes Mal, das er Bokuto ein Treffen verneinen musste, weil sein Unileben Priorität hatte, wog tonnenschwer auf seiner Seele.   10.warten „Ich warte so lange auf Akaashi, wie es sein muss, hey hey hey!“   01.Glas Bokuto war durchsichtig wie Glas, war genauso zerbrechlich, und genauso schmerzhaft wie die Glasscherben, die zurückblieben, wenn er zerbrach.   27.beunruhigend Die Momente, in denen Bokutos Laune in sich zusammenfiel wie ein Kartenhaus nach einem Windstoß hörten nie auf, Keijis Herz zum Krampfen zu bringen, aber er wurde immer besser darin, damit umzugehen.   08.alphabetisch Um sie alphabetisch zu sortieren, waren es schon immer zu viele gewesen, doch er führte weiter konsequent numerisch Buch über Bokutos Eigenheiten – die schlechten wie die guten.   43.Narben Nach  all den Jahren waren Keijis Finger voller unsichtbarer Narben, und trotzdem setzte er ihn wieder und wieder zusammen.   44.Aufmerksamkeit Es waren die unerwartetsten Momente, in denen Bokuto ihn überraschte, weil er begriff, was Keiji selbst nicht ganz in Worte fassen konnte.   26.Lust Keiji war froh um die Tatsache, dass Bokuto nie aufgehört hatte, unnötig hohe Knieschoner zu tragen; zwar würde es ohne die Schoner auch die Bissspuren an Bokutos Schenkeln nicht geben, aber Keiji wollte sie nicht missen.   40.klebrig Der Fisch war verbrannt und der Reis war viel zu klebrig und verwässert, aber es war der erste Geburtstag, den er in ihrer gemeinsamen Wohnung erlebte und er konnte nur strahlen, wie er es sonst selten tat, als er Bokuto einen Fleck von der Wange wischte und beschloss, heute würden sie in Bokutos Lieblingslokal frühstücken. Kapitel 2: Iwaizumi/Oikawa -------------------------- 32.verborgen Tooru war gut darin, alles, das ihn wirklich beschäftigte, hinter Theatralik, falschem Lachen und lächerlichem Gebaren zu verstecken, aber egal, wie sehr er diese Kunst perfektionierte, Iwa-Chan wusste trotzdem, was in ihm vorging – er begriff nur nicht, dass Tooru furchtbar in ihn verliebt war.   07.Handstand Auf Händen laufen war die neueste Herausforderung, die Kyoutani sich ausgedacht hatte, um Iwa-Chan zu besiegen und Tooru konnte nicht behaupten, dass es ihn störte, wenn es ihm so oft einen Blick auf Iwa-Chans viel zu muskulösen Bauch ermöglichte.   02.Frühlingsgefühle Es war kurz vor Ende des letzten Schuljahres, als Makki und Mattsun plötzlich begannen, händchenhaltend durch die Gänge zu schlendern, und Tooru war eifersüchtig, weil Iwa-Chan immer noch nichts begriff.   25.sprudeln Sie standen am Bahnhof, einander gegenüber, der letzte Abschied vor dem großen Abenteuer Universität, das sie allein bestreiten mussten, und allein der Gedanke daran, dass er Iwa-Chan nicht mehr jeden Tag sehen, nicht mehr jede Nacht mit Unfug und Albernheiten belästigen konnte, reichte, dass alles aus Tooru hervorsprudelte, was er aus falschem Stolz und Sturheit heraus immer für sich behalten hatte.   37.Kuss Ihr erster Kuss war nicht romantisch, und das metaphorische Feuerwerk blieb aus, denn Iwa-Chan konnte nicht küssen, seine Nase war immer im Weg und ihre Zähne stießen klappernd aneinander, und viel zu bald lösten sie sich voneinander, lachend über so viel Scheitern, und es war der schönste Kuss, den Tooru je geteilt hatte.   12.weich Tooru hatte sich immer schon penibel um sein Haar gekümmert, weil er eitel war und gerne gut aussah, aber nachdem Iwa-Chan begann, seine Nase in dem dichten Schopf zu vergraben oder mit den Fingern hindurch zu streichen, während er nie müde wurde, ungläubig zu kommentieren, dass er es nicht fassen konnte, wie jemand so weiches Haar haben konnte, wurde er nur noch eitler.   06.Gewitter Er hatte Gewitter immer gehasst, doch als er jetzt in den sturmgrauen Himmel hinaufsah, dachte er an harsche Worte, grobes Schulterklopfen und einen Freund, der immer an seiner Seite gewesen war und heute viel zu weit entfernt, und plötzlich verspürte er keinen Hass mehr, sondern nur noch Heimweh.   05.voll „Es tut mir Leid, Iwa-Chan“, murmelte er müde in sein Telefon, die Augen geschlossen, und trotzdem konnte er den Anblick vor seinem inneren Auge nicht auslöschen – sein Terminkalender war zum Bersten voll, und sein Herz war leer und einsam.   31.Richtungswechsel Plötzlich stand er da – sturmgraue Gewitteraugen, grimmiger Blick und vom Laufen gerötete Wangen, und Tooru konnte nur starren, unbegreiflich, denn es waren noch Monate hin, bis sie sich das nächste Mal sehen sollten, und trotzdem stand Iwa-Chan hier und verkündete, er sei wohl in den falschen Zug gestiegen (oder eher den Richtigen, fand Tooru).   22.Papierflieger „Sag mir bitte, dass das nicht die Bewilligung für dein Auslandssemester war, Shittykawa.“   48.Glück (Paket 2) Vierblättrige Kleeblätter, Hasenpfoten, Talismane – für Tooru waren die besten Glücksbringer ein böser Blick im Rücken und eine harsche Stimme im Ohr.   38.liebevoll In allen harschen Worten, Arschtritten und Schlägen steckte so viel Fürsorge und Liebe, dass Tooru, bei allem Jammern, sie niemals gegen etwas anderes eintauschen wollte.   13.Wand Tooru kannte nur Mauern, die er aus eigener Kraft mit Fleiß und Ehrgeiz überwinden konnte, doch die Wand, die vor ihm aufragte, als sein Sportarzt ihm verkündete, seinem Knie zu Liebe müsse er mit dem Volleyball aufhören, war unüberwindbar und drohte ihn zu ersticken, bis Iwa-Chan kam und sie wieder einriss.   30.überholen Iwa-Chan spielte noch, und wann immer Tooru ihn auf dem Spielfeld sah, fühlte es sich an, als würde Iwa-Chan ihn überholen und ihm davon laufen.   41.Finger Und dann verflochten sich ihre Finger miteinander und Iwa-Chan zog ihn mit sich, wohin, das war egal, und das Wissen, dass Iwa-Chan ihn mitziehen würde, egal wie oft er ihn überholte, ließ Toorus Herz anschwellen wie einen Luftballon.   42.tanzen Es war nicht das Verrückteste, das sie je getan hatten, aber nachts unter den Sternen zu tanzen, während ein Stromausfall die ganze Stadt in tiefste Dunkelheit getaucht hatte, war fast so gut, wie die Kindheitserinnerung daran, nach einem Meteoritenschauer mit Schmetterlingsnetzen bewaffnet auf Alienjagd zu gehen.   23.blau Treue war ein Wort, dessen Bedeutung Tooru erst wirklich begriff, als Iwa-Chan auch nach dreißig Jahren an seiner Seite war und sein bellendes Lachen die kalte Winterluft erwärmte, als er laut verkündete „Mich wirst du nicht mehr los, Trashykawa.“ Kapitel 3: Kuroo/Yaku --------------------- 21.gestern Tetsurous einziger Gedanke, als er den winzigen Erstklässler mit dem unverschämten Blick ansah, der, genau wie er, zum Volleyballclub wollte, war warum ausgerechnet du verdammter Zwerg?   35.falsch Zuerst war er ein Feind gewesen, dann ein Freund, aber nie irgendetwas wichtigeres, zumindest nicht, dass es Tetsurou bewusst gewesen wäre – dann sah er, wie Lev sich hinabbeugte, um ihm einen Kuss aufzudrücken, und absolut alles daran war falsch.   28.Apfel Tetsurou brauchte weder eine Frucht der Erkenntnis, noch Kenmas wissende Blicke, um zu begreifen, dass er verliebt war – besser machte das nur nichts.   49.übermächtig Auf dem Spielfeld war er eine unüberwindbare Kraft, die das Team antrieb und den Gegner zermürbte, und trotzdem fiel Yakus Präsenz erst dann auf, wenn sie fehlte, und Yakus Blick im Rücken tat plötzlich weh, als Tetsurou bewusst wurde, dass er von der Bank kam und nicht mehr vom Spielfeld.   46.Befehl „Gewinne“ war alles, was Yaku ihm zu sagen hatte vor dem großen Match gegen die Krähen, während er und sein verletzter Fuß auf der Bank saßen, und er plötzlich noch viel kleiner wirkte, als sein kleiner Körper es rechtfertigen durfte.   16.Vogelzwitschern Die fröhlichen Stimmen von Team Nekoma schnatterten bunt und dauerhaft durcheinander wie Vogelgezwitscher, doch Tetsurou hörte nicht einmal zu, viel zu beschäftigt mit der Erkenntnis, dass Lev eine Freundin hatte und Yaku alleine zu dieser ollen Abschiedsfeier gekommen war.   14.Anfang Ihre Beziehung begann genau wie ihre Freundschaft – mit einem Streit.   17.Wärme Der Film war langweilig und Tetsurou unterdrückte zum gefühlt hundertsten Mal in nicht einmal einhundertzwanzig Minuten ein Gähnen, aber die Wärme des kleinen Körpers, der sich an seine Seite drückte, machte den schlechten Film so viel erträglicher, dass er gar keine Lust hatte, sich zu beklagen.   18.Widerstand Es war, als müsste er jeden einzelnen fehlenden Millimeter Körpergröße mit seiner unnachgiebigen Willensstärke wettmachen, und auch wenn Tetsurou das vor allem auf dem Spielfeld viel zu sehr schätzte, es war anstrengend, wenn man versuchte, eine Wandfarbe auszusuchen.   29.Hunger Mit einem Freund wie Kenma hatte Tetsurou ziemlich früh kochen gelernt, sonst wären sie womöglich verhungert, all die Tage, die sie nachmittags elternlos zusammen rumgehangen hatten; heute war er wirklich dankbar darum, denn Yaku, wenn er hungrig war, war unerträglich.   39.Holz Es war nicht das erste Mal an diesem Tag, dass der Kochlöffel mit Tetsurous Kopf kollidierte – er schob es auf Yakus knurrenden Magen; Yaku schob es auf die Tatsache, dass Tetsurou einfach nicht damit aufhörte, zu kommentieren, wie sehr er in dem Shirt versank, das er von ihm geborgt hatte.   15.quälen Obwohl er wusste, dass Tetsurou Wandern und die Berge hasste, beharrte Yaku darauf, dass ihr erster gemeinsamer Urlaub ins Gebirge führte.   50.Fenster Der Bergsee, den er vom Fenster ihrer Unterkunft aus sehen konnte, ließ ihn jeden restlichen Ärger wieder vergessen, den Yakus Küsse nicht schon weggepustet hatten.   34.waschen (Paket 3) Es waren immer seine Lieblingsshirts, die einliefen, wenn Yaku die Wäsche machte – Tetsurou war sich so langsam sicher, dass das kein Zufall war, allein deswegen, weil die zu kleinen Kleidungsstücke dann immer ganz selbstverständlich in Yakus Kleiderschrank landeten.   09.Taschentuch Nach all der Zeit war es längst zur Selbstverständlichkeit geworden, und trotzdem fragte er sich jedes Mal, wenn Yaku ihm ohne Zeitverzögerung ein Taschentuch in die Hand drückte, womit er das überhaupt verdient hatte.   45.jetzt Fünfzehn Jahre später und Yaku war immer noch ein Zwerg, aber wenn Tetsurou ihn ansah, dachte er schon lange nicht mehr darüber nach, wieso dieser nervige Mittelschulgegner kein Gegner mehr war, und alles, was ihm noch einfiel, war ich liebe dich. 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