Mein innigster Wunsch von Bloodstained_Phoenix ================================================================================ Kapitel 40: Kapitel 40 ---------------------- Es war so finster... Als stünde er in der Finsternis. Wo war er? Sein Blick huschte aufgeregt von links nach rechts, doch nichts war zu erkennen. Nur schwarz. Beklemmend. Er hatte Angst. Was war das hier? Es fühlte sich an, als stünde er bereits eine Ewigkeit hier. Hier im Nichts. Er fühlte sich taub. Sein Körper fühlte sich fremd an. Wieso war hier keiner? Sein Herzschlag beschleunigte sich und er spürte, wie ihm schlecht wurde. Langsam bildeten sich Schweißperlen auf seiner Stirn. Seine Brust fühlte sich wie zugeschnürt an. Wieso war hier keiner? Wieso half ihm keiner? Kein Ton, kein Licht. Kein gar nichts. Er selbst auch nur flüchtig. Keuchend ging er auf die Knie. Wieso war er so allein? Seine aus Finsternis und Panik geweiteten Iriden suchten in der Finsternis nach etwas. Irgendetwas. Aber wieso war da Nichts? „Ach Sanji... Du bist und bleibst ein Vollidiot.“, hörte er eine bekannte Stimme. Erschrocken und auch erleichtert hob er seinen Kopf an, sah sich um. Zu sehen war nichts. „Komm schon. Steh auf. Ist ja peinlich.“, lachte die vertraute Stimme. Angetrieben von diesen Worten stand er auf und horchte ins Dunkle. „Siehst du. Geht doch.“ Angezogen von ihrer Vertrautheit drehte er sich herum und in einem Bruchteil einer Sekunde war es hell. So hell, dass er seine Augen mit seinem Arm verdecken musste. Es dauerte einige Zeit, da erkannte er, dass er mitten auf einer Straße stand. Irritiert sah er sich um. Wo war er hier? Und wieso kam ihm dieser Ort so vertraut vor? Als er das Lachen zweier Kinderstimmen hörte lief er instinktiv auf die Quelle des Geräusches hin, stoppte abrupt, als er erkannte, wer da vor ihm stand. Vor ihm mit dem Rücken zu ihm stehend stand ein kleiner blonder Junge, der sich hektisch über die Augen rieb und vor diesem stand mit Stolz herausgestreckter Brust ein grünhaariger Junge. Er kannte diese Kinder. Er kannte diesen Ort. Es schien sich um eine Szene aus seiner Kindheit zu handeln. Er erinnerte sich daran. Zorro und er hatten Kämpfen gespielt und in einem ungünstigen Moment hatte Zorro ihm in die Magengrube geboxt, worauf er plärrend auf die Knie gegangen war. Das war sicher schon Ewigkeiten her. Wie alt war er da? Er wusste es nicht mehr. Aber hieß das, dass er träumte? Wieso träumte er davon? Und wieso schien er dies bewusst zu erleben? Das wirkte sehr seltsam auf ihn... Bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, wechselte die Szene und das letzte, was er noch mitbekam, war das fröhliche Gelächter der beiden Kinder. Alles um ihn herum schien in einem Strudel zu verschwinden, welcher zeitgleich einen neuen Ort preisgab. Er brauchte nicht lange nachdenken wo er war. Er wusste sofort, dass er sich im Baratie befand. Er lächelte, als er eine große Aufschrift auf einem Tuch erkannte, welche über die Schwingtüren gehängt worden. Stümperhaft verteilt hingen dort noch einige Luftschlangen und Luftballons, welche den lieben Worten zu Gratulation noch einen zusätzlichen kitschigen Hauch verliehen. Das war der Tag seines Abschlusses gewesen. Der Tag an dem er sich offiziell Koch schimpfen durfte. Immer noch mit einem Lächeln auf dem Gesicht lief er auf die besagten Schwingtüren zu. Zu seinem Erstaunen konnte er diese nicht öffnen, da seine Hand einfach durch das Holz hindurch zu gleiten schien. Nachdenklich betrachtete er seine Hand, ehe er sich dazu entschloss durch diese nicht existente Tür zu gehen. Das Schauspiel vor seinen Augen kannte er nur zu gut. Das war auch noch nicht allzu lange her. Vielleicht drei Jahre? In diesem Moment hatte er gar nicht das Bedürfnis genauer darüber nachzudenken. Er musste wieder lächeln. Sein Onkel, an dessen Rechten und Linken die übrigen Köche des Baraties grinsend standen, hatte mit den Tränen zu kämpfen. Er war so stolz. Nicht nur als Ausbilder, sondern auch als Vater. Es dauerte nicht lange, da lief ihm Rotz und Wasser aus Augen und Nase und heulend wie ein Kleinkind, ging er auf sein früheres Ich zu und überreichte ihm ein kleines Päckchen. Er wusste, dass es die goldene Uhr war, auf die Jeff lange für ihn hin gespart hatte. Die Szene war so rührend, dass ihm selbst einige Tränen entflohen. Plötzlich riss er die Augen auf und fand sich im Hier und Jetzt wieder. „Ein Traum?“, murmelte er während er sich aufsetzte und sich den Schlaf aus den Augen rieb. Im Bruchteil einer Sekunde wurde ihm bewusst, dass er hier nicht sein sollte. Panisch drehte er seinen Kopf von links nach rechts, versuchte auszumachen wo er sich befand. Das schnelle Kopf Herumreiße bereute er aber schlagartig, als er ein dumpfes Stechen an seiner Schläfe wahrnahm und diese reflexartig mit seiner Hand bedeckte. Erst jetzt bemerkte er, dass er sich auf einem riesigen Bett befand, welches ein Laken aus Seide trug. Akkurat gefaltet am Bettrand befanden sich auch einige Kissen und Decken, die ebenfalls in diesem edlen Stoff gewickelt waren. Alles in Pink. Allerdings schenkte er diesem Detail keine weitere Aufmerksamkeit und sah sich in dem Raum um. An der Decke war eine ziemlich helle LED-Lampe angebracht, welche den Raum mit einem unangenehm weißen Licht flutete. An den Wänden befanden sich einige Kommoden und in der Mitte des Raumes stand ein runder Tisch, um den einige Stühle verteilt standen. An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein großer Fernseher, der in die Wand gelassen wurde. Verwirrt sah er sich weiter um, während er langsam aus dem Bett kletterte. Er musste zugeben, dass er noch nie solch ein riesiges Bett gesehen hatte. Gab es so etwas wie Familienbetten? Schnell schüttelte er diesen Gedanken wieder ab, als er mit den Füßen auf den Boden ankam und spürte, dass er auf einem flauschigen Teppich stand. Irritiert sah er an sich herunter und merkte erst jetzt, dass ihm jemand die Schuhe ausgezogen haben musste. Vorsichtig tapste er ein paar Schritte voran und stoppte als er eine Tür entdeckte. Er sah sich noch einmal um und als er immer noch niemanden entdecken konnte, öffnete er die Tür langsam. Missmutig schloss er die Tür wieder als er nur ein Badezimmer vorfand. Der ganze Raum wirkte wie frisch renoviert, Dekorationsgegenstände waren nirgends zu finden und auch Bilder hingen keine. Es war lediglich ein großer Raum ohne Fenster, bestückt mit einigen Möbeln. Und beim genaueren betrachten erkannte er nun auch endlich eine weitere Tür. Schnellen Schrittes lief er an dem Tisch vorbei zu der großen Tür. Eine Stahltür. Eine riesige, solide Stahltür. Enttäuscht schnalzte er mit der Zunge. Es wäre ja auch zu schön gewesen... Dennoch rüttelte er daran, nur um dann missmutig zu seufzen, da die Tür verschlossen war. Hätte ihn auch gewundert, wenn nicht. Aber wie kam er hier her? Und was war mit Law? Das letzte woran er sich erinnerte, war, dass er nur kurz aufgestanden war, um sich zu erleichtern. Und nun war er hier. Hatte Doflamingo ihn erwischt? Aber wieso fühlte er sich bis auf die Kopfschmerzen eigentlich ganz fit? Wieso ihn hierher verschleppen und körperlich unversehrt lassen? Und überhaupt. Wo war Law? Hatte er ihn auch mitgenommen? Ging es ihm gut? Hatte er ihn in einen anderen Raum gesperrt? Er zog einen Stuhl vom Tisch weg und setzte sich auf diesen. Wieder ließ er seinen Blick durch das Zimmer gleiten. Obwohl die Wände fein säuberlich weiß gestrichen waren, erkannte man dennoch gut, dass es sich um einfachen Beton handelte. Unter der Farbe war keine Tapete zu erkennen... insgesamt wirkte es kalt und ähnelte eher... tja... was ähnelte es eigentlich? „Einem Gefängnis.“, schoss es ihm dann durch den Kopf. Freudlos lächelte er, da ihm diese Beschreibung tatsächlich passend vorkam. Einige Zeit lang saß er am Tisch, hatte sich hin und wieder umgesetzt. Er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, was das Ganze sollte. Wenn Doflamingo ihn entführt hatte, wieso hatte er ihn dann einfach in diesen Raum gesperrt und sich bisher nicht gezeigt? Was hatte er denn nun mit ihm vor? Seufzend streckte er sich. Mit Sicherheit war schon eine Stunde vergangen und immer noch war er hier alleine. Wenn er nicht durch die jetzige Situation verrückt würde, dann durch die Stille im Raum. Es war wieder einiges an Zeit verstrichen. In der Zwischenzeit war er bereits einmal auf die Toilette gegangen und musste dabei feststellen, dass es sich um ein stinknormales Badezimmer gehandelt hatte. Toilette, Waschbecken und Badewanne. Ebenfalls komplett in weiß gehalten, wodurch es irgendwie steril wirkte. Aber da auch das Bad kein Fenster oder Ähnliches beinhaltet hatte, wodurch er hätte fliehen können, hatte er diesem auch keine weitere Beachtung geschenkt. Ungeduldig klopfte er mit seinen Fingern auf dem Tisch. Was sollte das Ganze? Es war erneut eine weitere halbe Stunde vergangen, zumindest fühlte es sich so an. Und bis jetzt war er immer noch alleine hier. Er stöhnte genervt auf und stand dann auf, wanderte etwas durch das Zimmer. Er fragte sich, wie spät es wohl wäre. Oder welche Tageszeit sie gerade hätten. Morgen, Mittag oder Nacht? Er hatte wirklich keine Ahnung. Und es fühlte sich bereits wie eine Ewigkeit an, in der er hier alleine war. Sollte das eine Art Folter sein? Wenn ja, so wirkte sie gut. Es war nervenaufreibend alleine hier zu sein, ohne zu wissen, wie er hier herkam. Warum er hier war. Was ihn erwartete. Oder was mit Law geschehen war. Mittlerweile musste es schon wieder eine Stunde später sein und Sanji hatte es sich erneut am Tisch bequem gemacht. Er wollte hier raus, aber er wusste nicht wie. Zwischendurch hatte er die Wände abgeklopft und an diesen gehorcht, nur um herauszufinden, was er eh schon wusste. Beton. Und da der Hall nur so dumpf war, wahrscheinlich sehr dickes. Missmutig starrte er an die Stahltür, nur um dann aufzuschrecken. Ein Klicken und das Drehen einer Vorrichtung, wahrscheinlich ein Zahnrad, holten ihn aus seinen Gedanken, worauf er sofort aufstand und sich in eine verteidigende Position brachte. Alles in ihm war in Alarmbereitschaft. Er beobachtete die Tür, wie diese sich nach einigem weiteren Klicken langsam aber stetig öffnete. Und genau so wie er es erwartet hatte, schob sich der Körper von Doflamingo durch die zum Schlitz geöffnete Tür, welche sofort wieder zufiel. Erneutes Klicken deutete daraufhin, dass sie von außen verschlossen wurde. Irritiert starrte Sanji nun in das grinsende Gesicht von Doflamingo, welcher mit ausgeweiteten Armen auf ihn zukam, was ihn einige Schritte zurückweichen ließ. „Herzlich Willkommen!“, verlautete Doflamingo, worauf Sanji ihn skeptisch musterte. Lachend blieb Doflamingo stehen und ließ seine Arme wieder locker neben seinen Körper fallen. „Was soll das hier?!“, entkam es Sanji laut, worauf Doflamingo sein Lachen einstellte und ihn erneut angrinste. „Wonach sieht es denn aus?“, fragte er amüsiert, allerdings erhielt er keine Antwort darauf. Einige Sekunden sahen sie sich an. Zumindest dachte Sanji das, da es durch die verspiegelte Sonnenbrille Doflamingos unmöglich war, zu wissen wo dieser hinsah. „Warum denn so angespannt?“, fragte er den blonden Koch, welcher sofort einen Satz zur Seite machte, als er auf das Bett zulief und sich dann auf dieses setzte. „Du scheinst dich gar nicht darüber zu freuen, mich zu sehen. Obwohl wir doch schon beim „Du“ waren.“, meinte Doflamingo und wirkte sichtlich enttäuscht. Was sollte das? Wozu dieses Schmierentheater? Was dachte Doflamingo sich dabei? Sanji fand einfach keine Antwort auf seine Fragen. Wieder schwiegen sie eine Weile, bis Sanji sich etwas lockerte ­ nach wie vor weit entfernt von entspannt ­ und ihn ungläubig ansah. Kaum merklich schüttelte er den Kopf, war völlig überfordert mit der Situation. „Wie geht es dir denn?“, fragte Doflamingo, worauf Sanjis Unterlippe unkontrolliert zitterte. Er wusste nicht, wie lange er sich noch zurückhalten konnte ehe er ihn anschreien würde. Oder eher anspringen und angreifen würde. „Ich war ziemlich verwundert, als Dadan mir Bescheid gab, dass du nicht zur Arbeit erschienen bist. Und dann war auch noch Law spurlos verschwunden... es hätte ja wer weiß was passiert sein können und-“ „Was soll das?! Wieso weiter diese Rolle spielen?! Ich weiß doch schon längst, was hier gespielt wird!“, brüllte Sanji, worauf Doflamingo begann finster zu lachen, aber nur kurz darauf aufhörte und aufstand. „Umso besser. Dieses ganze Gespiele geht mir auf die Nerven. Wobei es ab und an ganz amüsant ist.“ Sanji beobachtete die Bewegungen seines Feindes genau. Dieser zog sich seinen pinken Mantel aus und warf ihn achtlos auf das Bett, streckte sich kurz und steuerte dann das andere Ende des Raumes an. Er lehnte sich lässig an die Wand und verschränkte dabei die Arme. Sanji hatte dabei darauf geachtet, das ein gewisser Abstand zwischen ihm und Doflamingo bestand und war immer ein Stück zurückgewichen als dieser drohte zu nahe zu kommen. „Dann will ich Klartext reden. Du bist mir ein Dorn im Auge. Ich denke soweit bist du auch schon gekommen, da du nicht vollkommen beschränkt wirkst. Als ich dich eingestellt hatte, habe ich nicht gewusst, was für ein dreckiges Stück Abschaum du bist.“ Wütend verzog Sanji seine Augen zu Schlitzen und wollte gerade etwas erwidern, als Doflamingo ihm den Zeigefinger entgegenstreckte und diesen abweisend hin und her winkte. „Du willst Antworten? Die sollst du haben.“, erklärte er dann und verschränkte erneut die Arme ineinander. „Seit klein an forme ich ihn nach meinem Willen. Nach meinen Bedürfnissen. Bilde ihn aus. Trainiere ihn. In ein paar Jahren hätte er sein Studium abgeschlossen. Wäre Arzt unter meinen Fittichen gewesen. Hätte meine Geschäfte noch weiter vorangetrieben und unterstützt. Jahrelang.“, er stoppte und setzte erneut an. „JAHRELANG.“, wiederholte er dann wütend und sprach dann wieder ruhig weiter: „Gab es keinerlei Probleme. Alles lief wie geschmiert. Aber dann kommst du kleine Ratte daher. Stellst ihm nach. Verdrehst ihm den Kopf! Manipulierst ihn so, dass er vor mir abhaut!“ Sanji sah den erneut Grinsenden ungläubig an. Es war offensichtlich dass er über Law sprach, aber dass er seinen eigenen Worten zu glauben schien, war einfach nur unglaublich gestört. „Ich habe nichts dergleichen getan. Der Einzige, der hier manipuliert bist du. Glaubst du den Unfug wirklich, den du da faselst?“, fragte Sanji und blickte ihn irritiert an, da er etwas in seiner Hosentasche zu suchen schien. Kurz darauf spielte er mit einem USB-Stick herum, hörte dabei aber niemals auf zu grinsen. „So eine bescheuerte Frage. Aber ich habe ja gesagt, dass ich dir Antworten geben werde und ich halte immer mein Wort.“, erklärte er und drehte sich zum Fernseher um, in den er den USB-Stick steckte. Ohne weiter mit dem Fernseher zu agieren, drehte er sich erneut zu Sanji um, wirkte dabei ziemlich wütend. „Natürlich glaube ich diesen „Unfug“. Was denkst du denn? Du hast doch keinerlei Ahnung, von dem was Law für mich ist. Er ist mein wertvollster Besitz und das weiß er auch. Aber du hast ihn verwirrt! Hast ihn mit deiner Präsenz vergiftet!“, erklärte Doflamingo wütend. Einige Zornesadern hatten sich auf seiner Stirn gebildet, die sich aber kurz darauf mit einem erneut auftauchenden Grinsen verflüchtigt hatten. „Dabei geht es nicht einmal um Law. Auch wenn das jetzt so wirken mag. Es ging und geht immer nur um mich. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Menschen wie du auf dem gleichen Boden laufen wie ich. Du bist eine unverschämte Drecksgöre. Hast keinerlei Respekt vor denen, die über dir stehen. Kennst deinen Platz einfach nicht. Niemand geht an mein Eigentum. Stiehlt mir mein Eigentum. Aber das wirst du noch lernen. Den mangelnden Respekt werde ich dir noch eintrichtern... Ich habe Gleiches mit Gleichem vergolten...“, grinsend blickte er in das irritiert dreinschauende Gesicht von Sanji. „Aber ich bin ein herzensguter Mann, musst du wissen. Und deshalb habe ich dir ein Geschenk mitgebracht.“, als er diese Worte gesprochen hatte, hatte er den Fernseher eingeschaltet und öffnete eine Videoplaylist von dem USB-Stick. Als er das erste Video eingeschaltet hatte, lief er auf den Tisch zu und setzte sich bequem an diesen, schlug ein Bein über das andere und beobachtete den Blonden, wie dieser näher zum Fernseher lief. Dabei ging es Sanji erstrangig darum, erneut Abstand zwischen sich und Doflamingo zu bringen und nicht die Videos zu sehen. Angespannt musterte er den Blonden, bis ein gewisser gefallener Name aus dem Video Sanjis Aufmerksamkeit auf den Fernseher lenkte. Es dauerte keine Sekunde, da hatte Sanji Doflamingo den Rücken zugekehrt und betrachtete das abgespielte Videomaterial erst ungläubig, dann entsetzt. Er konnte nicht glauben, was er dort zu sehen bekam. Anscheinend Aufnahmen aus den Nachrichten... aber das, was er dort sah... das konnte doch nicht wahr sein, oder? „...trotz des schnellen Erscheinens von Rettungskräften und Feuerwehr, gab es eine Vielzahl von Opfern. Die Polizei und die Spurenermittlung arbeiten bis zum jetzigen Zeitpunkt daran, die Identitäten einiger Opfer herauszufinden. Durch die extreme Einsturzgefahr des Restaurants „Baratie“-“ Sanjis Unterlippe zitterte unkontrolliert. Sein Körper war von Adrenalin geflutet. Er konnte nicht glauben, was er dort sah. Es wirkte unwirklich. Seine ganze Existenz wirkte unwirklich. „-war es den Rettungskräften nicht möglich, schneller zu agieren. Obwohl die Löscharbeiten sofort beim Eintreffen der Löschfahrzeuge begonnen hatten, war das Feuer kaum zu bändigen. Das Baratie ist komplett verbrannt. Bei dem Brand gab es 36 Todesopfer, weitere 29 Personen wurden schwer verletzt und befinden sich immer noch in medizinischer Intensivbetreuung. Unter den Schwerverletzten befindet sich ebenfalls der Eigentümer des Baraties. Aufgrund der schweren Verletzungen, ist es der Polizei noch nicht möglich gewesen, Befragungen durchzuführen...“ Ein entsetztes Quieken entkam den Blonden. Jeff... und auch all die anderen Köche waren verletzt worden? Wie konnte das passieren? Das Baratie hatte doch die modernsten Brandschutzmaßnahmen und- … Wie ging es Jeff? Und all den anderen Köchen? Er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. „Augenzeugen berichteten von einem extrem lauten Knall, gefolgt von einem hellen Lichtblitz. Es hätte nur Sekunden gedauert, da wäre das komplette Gebäude in Brand gestanden. Die Spurensicherung konnte bisher noch keine Erklärung für den Ausbruch des Feuers finden. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.“ Das Video endete und Sanji war immer noch nicht in der Lage zu begreifen, was da geschehen war. Wie es geschehen konnte. Er war so perplex, die Worte Doflamingos hatte er bereits vergessen. Dass dies ein Geschenk Doflamingos war, erkannte er erst, als das nächste Video anlief. Ein blonder Mann im Anzug stand vor dem Rathaus der Stadt an einem Podest und hielt eine Rede. Sofort fiel es Sanji wie Schuppen von den Augen. Wütend mit zu Schlitzen verzogenen Augen starrte er den Mann im Bildschirm an, hatte in diesem Moment vergessen, dass dieser Mann gerade gemütlich hinter ihm saß und unentwegt grinste. „...Am heutigen Tage gedenken wir den Opfern und den Verletzten des Brands. Mein tiefstes Mitgefühl geht vor Allem an die Hinterbliebenen. Es ist unerklärlich, wie diese Katastrophe zustande gekommen ist... Wir alle hoffen auf eine baldige Erklärung... Ich bete für Kraft und Stärke für alle Verletzten und Hinterbliebenen... Ich habe bereits einen Hilfsfond eröffnet, in dem auch ich eine große Summe eingezahlt habe. Denn das Mindeste, was wir nun tun können, ist den Opfern einen angemessenen Abschied zu ermöglichen. Meine Gedanken sind bei allen Leidtragenden und ich bete dafür, dass diese trotz dieser Katastrophe die Hoffnung nie verlieren werden...“ Das Video endete und Sanji starrte immer noch auf den Bildschirm. Das war doch nur ein schlechter Scherz? So etwas konnte Doflamingo doch nicht tun... Es waren unschuldige Zivilisten! Menschen, die rein gar nichts mit dieser Sache zu tun hatten! Er hatte Menschen aus dem Leben gerissen und tat dann auch noch so, als wäre er der Samariter? Wie konnte er nur? Sanji wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich Doflamingo hinter ihm laut räusperte. „Und? So ein Geschenk bekommt man nicht alle Tage!“, erklärte er höchst erfreut und grinste. Erst jetzt wurde Sanji wieder klar, dass das Schwein, welches hinter dieser Tat steckte, genau hinter ihm saß und sich freudiges ins Fäustchen lachte. Wutentbrannt drehte er sich um und sah in das gehässige Grinsen des Sonnenbrillenträgers, unfähig seine Emotionen zu sortieren. Hosted by Animexx e.V. 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