Mein innigster Wunsch von Bloodstained_Phoenix ================================================================================ Kapitel 38: Kapitel 38 ---------------------- Trafalgar Law, der schwarzhaarige Medizinstudent, blinzelte mehrmals, da die Sonne ihn unangenehm durch das kleine Fenster der Hütte blendete. Noch schlaftrunken tastete er die Betthälfte neben sich ab, war sofort hellwach als er bemerkte, dass diese leer zu sein schien. Schwungvoll setzte er sich auf, blickte nervös durch den Raum, musste aber feststellen, dass er alleine war. Da er dachte, dass Sanji vielleicht nach draußen gegangen war, um sich zu erleichtern, stand er auf und verließ die Hütte, um nach ihn zu sehen. Er sah sich um und lief noch einmal um die Hütte herum, stellte dann aber fest, dass dieser nicht da war. Böses ahnend ging er zurück in die Hütte und bemerkte, dass auf dem Bett, ziemlich unscheinbar in einer Falte der Bettdecke etwas lag. Adrenalin flutete seinen Körper und seine Iriden flatterten aufgeregt, als er sich dem Gegenstand näherte und sofort erkannte, dass dort ein Handy lag. Das Display des Handys war gesprungen und er wusste sofort, dass es sich bei dem Handy um das Handy des Blonden handelte. Mit zittriger Hand griff er nach diesem und entsperrte den Bildschirm. Das erste was er sah, war, dass mehrere Nachrichten angekommen waren. Sofort öffnete er den Messenger und starrte auf die letzte angekommene Nachricht, die einen unbekannten Absender hatte. Seine Hand zitterte unkontrolliert als er die Nachricht öffnete und die darin verborgenen Zeilen las. Ihm wurde augenblicklich so schlecht, dass er sich die flache Hand vor den Mund schlug, da er das Gefühl hatte jeden Moment erbrechen zu müssen. Nachdem er die Nachricht gelesen hatte, ließ er das Handy aus seinen Fingern zurück auf das Bett gleiten, richtete seinen Blick nach oben und starrte apathisch an die gegenüberliegende Wand. Er hatte versagt. „Mein lieber Law ♥ Es ist wirklich schade, dass du dumm genug warst, zu glauben, dass du damit durchkommen würdest. Ich bin mir sicher, dass ich dir sowas nicht beigebracht habe! Ich bin enttäuscht :( Aber wenn du schon Verstecken spielen willst, dann werden die Regeln die meine sein... Ich gebe dir einen Hinweis. Zuhause wirst du mich und mein neues Spielzeug nicht finden. Beeil dich bevor es kaputt geht! Viel Glück ♥“ Law ging die Nachricht gedanklich noch einmal durch, ließ sich dann missmutig auf seine Knie fallen. Wie konnte er je glauben, dass er den Blonden vor ihm schützen könnte? Wie konnte er so dumm sein, wenn er es doch besser wusste? Er hätte es besser wissen müssen... In seinem Kopf tummelten sich tausende Gedanken auf einmal, er wusste nicht, was er tun sollte. Einige Zeit saß er dort, dachte über alles mögliche nach. Darüber wie er und Sanji geflüchtet waren, darüber wie er sich erhofft hatte einen zeitlichen Vorsprung zu haben, darüber dass er geglaubt hatte, einmal nützlich sein zu können. Helfen zu können. Und auch darüber, dass er geglaubt hatte, mit Sanji ein neues Leben aufbauen zu können. Er grinste zynisch, lachte dann einmal auf, ehe er sich an der Bettkante hochzog und sich dann verzweifelt an die Stirn fasste als hätte er Kopfschmerzen. Allerdings ließ er seine Hand nur Sekunden später wieder neben seinem Körper hängen. Fassungslos über sein eigenes Versagen schüttelte er den Kopf und ballte dann seine Fäuste. „Scheiße!“, brüllte er so laut, dass draußen aus dem Gestrüpp und aus den Bäumen Vögel flüchteten. Er hatte es vermasselt! Aber das hieß nicht, dass er den Blonden nun in Stich lassen konnte. Erst Recht nicht, da er wusste bzw. ahnte, was Doflamingo nun mit diesen vorhatte. Wütend verzogen sich seine Augen zu Schlitzen. Er packte das Handy in seine Hosentasche, da er das Gefühl hatte, dass es ihm noch von Nutzen sein könnte und beinahe flüchtend verließ er die Hütte und rannte zu seinem Motorrad. Er musste ihn finden. Wenn Doflamingo ihm das Angebot machte zu spielen, dann würde er mitspielen. Aber auch er plante nach seinen eigenen Regeln zu spielen. Von Fairplay war schon lange keine Rede mehr. Grinsend, sich dem Sieg gewiss, saß Doflamingo in seinem Arbeitszimmer und wartete vorfreudig auf das heiß ersehnte Klingeln seines Handys. Vergo hatte sich zuletzt gemeldet, als er die beiden Flüchtlinge aufgespürt hatte. Hatte verlauten lassen, dass er sich nun auf den Weg zum Treffpunkt gemacht hatte und sich erneut melden würde, wenn er diesen erreicht hätte. Und sobald er diesen erreicht hätte, würde auch Doflamingo sich auf den Weg machen. Um das Spiel spannender zu gestalten, hatte er geplant, die Räumlichkeiten zu wechseln. Am Stadtrand befand sich ein altes Gewerbegebiet, aber dieses war nicht sein Ziel. In einer Besprechung für Bebauungspläne der Stadt, war ihm auf der Karte ein Ort aufgefallen, der von der eingetragenen Größe nicht industriell genutzt worden sein konnte. Als er diesen Ort aufgesucht hatte, hatte er eine Weile suchen müssen, hatte aber dann einen maroden Brunnen entdeckt, der gar nicht ins Bild passen wollte. Als er diesen hinabstieg, hatte er einen Eingang zu einem Luftschutzbunker entdeckt, den vor Jahrzehnten wohl einige Adlige genutzt hatten. Dieser Fund war nun bereits wieder fünf Jahre her. Und in weiser Voraussicht hatte er diesen bereits für seine Bedürfnisse umfunktioniert. Außer Vergo wusste auch niemand von diesem geheimen Plätzchen und somit würde es für Law nicht leicht werden, diesen aufzuspüren. Allerdings empfand er sich als herzensguten und gerechten Mann, weshalb er die Karte, die ihn damals dorthin führte nicht vernichtete, sondern akkurat gefaltet in die erste Schublade seines Schreibtisches gelegt hatte. Natürlich hatte er darauf geachtet, dass sämtliche andere Kopien verschwunden waren. Aber ganz chancenlos wollte er seinen Liebling auch nicht lassen. Und wenn er erst einmal dorthin gefunden hätte, so könnte er gleich in sein anderes Spiel einsteigen. Das Spiel, in dem er immer durch seine Dominanz gewann. Ungeduldig blickte er auf die Uhr. Es war schon fast Mittag und wahrscheinlich würde es nicht lange dauern, bis Vergo ihn endlich kontaktierte. Und als hätte er hellsehen können, klingelte sein Handy nun auch endlich. „Ich bin am Treffpunkt angekommen.“, ließ Vergo verlauten, worauf Doflamingo lachte. Es dauerte nicht lange, da hatte er auch wieder aufgehört zu lachen und antwortete Vergo. „Ich komme dahin. Ich bin in ungefähr einer halben Stunde da.“ „Okay, bis gleich.“, beendete Vergo das Telefonat, worauf Doflamingo sich sein Handy einsteckte und schnellen Schrittes sein Arbeitszimmer verließ, im Gehen aber noch seinen Mantel vom Kleiderständer nahm und sich über die Schultern warf. Seinem Dienstpersonal sagte er, dass er für einige Tage wegen eines Kongresses weg müsste und diese hier nach dem rechten sehen sollten. Grinsend stieg er dann in eine vorgefahrene Limousine und ließ sich dann zum Treffpunkt bringen. „Er ist weggefahren.“, erklärte eine Stimme nüchtern. „Das seh' ich selbst.“, meckerte eine andere, genervt wirkende Stimme. Shanks hatte zwei seiner Leute, Yasopp und Ben Beckman, darauf angesetzt Doflamingo, sein Grundstück und seine Villa zu observieren. Diese hatten sich ein gutes Stück entfernt in Tarnkleidung in einige Hecken der gegenüberliegenden Straßenseite gelegt und hatten mit Fernröhren getan, worum sie gebeten wurden. „Er ist bestimmt nicht lange weg... oder?“, fragte Yasopp den anderen, blickte vom Fernrohr auf und sah seinen Kollegen an, der es ihm gleichtat. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nur mal eben weggefahren ist. Vielleicht hat er einen Termin?“, sprach Ben seine gedachte Frage aus. „Und jetzt? Sollen wir es wagen?“, fragte Yasopp nachdenklich, worauf Ben den Kopf schüttelte. „Wir kontaktieren erst einmal Shanks.“ Smoker hatte sich wie geplant bereits wieder zum Newkama Queendom begeben. Seine ruppige Art und sein böser Blick sorgten dafür, dass die Transen immer reißaus nahmen, sobald dieser in dessen Nähe kam. Er wiederum konnte sich jedes Mal nur knapp ein amüsiertes Grinsen verkneifen, wenn diese fluchtartig in einen anderen Raum verschwanden. Das machte es ihm zumindest leichter, wobei er dennoch der Ansicht war, dass er gar nicht so Schrecken erregend aussehen würde. Vorsichtig lugte er dann in den Raum, in dem er das erste Mal Marco angetroffen hatte. Zu seinem Pech saß in diesem aber nur ein schwarzhaariger, junger Mann, der sich im Spiegel betrachtete. Im Spiegelbild erkannte er, dass der junge Mann Sommersprossen im Gesicht hatte und irgendwie frech aussah. Soweit er das beurteilen konnte. „Ich suche Marco.“, erklärte er dann mit lauter Stimme, worauf der Schwarzhaarige sich zu ihm herumdrehte und ihn nachdenklich betrachtete. Soweit er wusste, hatte Marco eigentlich frei und müsste sich nicht mit Kunden herumschlagen. Auch dass dieser Kunde dreist genug war, sich in den Personalteil zu schleichen missfiel ihm. „Marco arbeitet erst heute Abend wieder.“, erklärte er nüchtern, konnte aber einen Blick nicht vertuschen, der Smoker dahin wünschte, wo der Pfeffer wuchs. Genervt stöhnte Smoker auf und hielt dem wütenden Blick stand, ehe er erneut ansetzte. „Darum geht es nicht. Ist was privates.“, erklärte er nur und konnte sich ein Zischen nicht verkneifen, was dem Schwarzhaarigen natürlich nicht entging. „Er ist bereits vergeben.“, zischte der Schwarzhaarige zur Antwort, worauf Smoker ihn verwirrt ansah. „Und? Was soll diese Information?“, fragte er dann, worauf der Schwarzhaarige aufstand und versuchte sich vor dem Weißhaarigen aufzubauen, was aber wenig bedrohlich wirkte, da dieser fast einen Kopf kleiner war. „Er ist MEIN Freund!“, schimpfte er, worauf Smoker noch verwirrter dreinblickte. „Das... freut mich?“, fragte er dann unsicher und kratzte sich verlegen den Nacken. Anscheinend hatte dieser Giftzwerg irgendetwas falsch verstanden. Dieser Gedanke verstärkte sich, als dieser mahnend seinen Zeigefinger hob. „Finger weg von ihm!“, schimpfte er, worauf Smoker seufzte. „Du kannst ihn gerne behalten. Deshalb bin ich nicht hier.“, meinte er dann nüchtern und drückte sich dann an den Schwarzhaarigen vorbei, setzte sich auf einen Hocker vor dem Spiegel. „Was willst du dann hier?“, fragte der Schwarzhaarige dann, verschränkte die Arme und bließ beleidigt seine Wangen auf. „Er soll ein Treffen für mich organisieren.“ Die Worte des Weißhaarigen ließen ihn einen Moment stutzen, aber nur Sekunden später fiel ihm ein, dass Marco ihm von einem Polizisten erzählt hatte, der anscheinend Whitebeards Hilfe benötigte. „Du bist dieser Cop der mit Vater reden will?“, fragte er dann unverhohlen, worauf Smoker eine Augenbraue hob. „Du kennst Whitebeard?“, stellte er eine Gegenfrage, ärgerte sich aber darüber, da er nicht geplant hatte, den Namen Whitebeards zu nennen. „Na sicher. Er ist mein Vater.“, erklärte Gefragter dann stolz. Smoker erinnerte sich daran, dass Whitebeard die Gewohnheit pflegte, seine Leute als seine Kinder zu betrachten und entsprechend zu behandeln. „Ich bin Ace.“, erklärte der Schwarzhaarige dann, was Smoker aus seinen Gedanken riss. „Wo ist Marco denn?“, fragte Smoker, der kein Interesse daran hatte sich vorzustellen. „Unhöflich.“, stellte Ace dann mit hochgezogener Augenbraue laut fest und seufzte dann. „Wer ist unhöflich?“, fragte eine bekannte Stimme, die sich als Marco zugehörig entpuppte als dieser hinter Ace auftauchte und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Doch Ace brauchte nichts sagen, da diesem beim Anblick des Besuchs ein „Oh“, entfuhr. „Vater hat zugestimmt. Wenn du willst, kann ich dich direkt zu ihm bringen.“, meinte Marco dann, worauf Smoker sich sofort vom Hocker erhob und auf ihn zuging. „Besser jetzt als gleich.“, erklärte Smoker und drückte sich erneut an dem Schwarzhaarigen vorbei, der ihn böse anfunkelte. „Ich komm mit.“, erklärte Ace mit wütend zu Schlitzen verzogenen Augen, worauf Marco nur mit den Schultern zuckte. Er hatte nichts dagegen wenn Ace mitkäme, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass er etwas verpasst hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)