Mein innigster Wunsch von Bloodstained_Phoenix ================================================================================ Kapitel 30: Kapitel 30 ---------------------- Der Tag war lang gewesen und irgendwie hatte der grünhaarige Polizist nicht das Gefühl irgendetwas erreicht zu haben. Er hatte Dokumente gewälzt und auch die digitalen Archive durchforstet. Allerdings hatte er nichts gefunden, was hilfreich sein könnte. Lediglich dass der verrückt gewordene Informant von einen Moment zum nächsten nicht mehr zu gebrauchen war, kam ihm nach wie vor komisch vor. Er vermutete, dass einer derer, die damals mit dem Fall betraut waren, nicht ganz koscher gewesen sein konnte und sicherlich an zwei Fronten gekämpft hatte. Oder es immer noch tat... Es war zum verrückt werden. Alles was er hatte, waren Vermutungen! Kein Wunder, dass Smoker bisher nichts erreicht hatte. Es gab keine stichfesten Beweise, keine noch so kleine Spur, die helfen konnte, Donquixote Doflamingo dorthin zu bringen, wo er hingehörte... Ins Gefängnis. Natürlich nach einem fairen Prozess... aber dass sich das Ganze als so kompliziert erweisen würde... Er unterbrach seinen Gedankengang mit einem lauten, genervten Seufzer. Der Grünhaarige mochte es nicht, wenn seine Gedanken sich um unlösbare Fragestellungen drehten. Das verursachte nur Kopfschmerzen. Dies war auch der Grund gewesen, dass er sich dazu entschieden hatte, aufgestauten Frust abzubauen. Er hatte den ganzen Dienst damit verbracht gehabt, sich über die Fälle zu informieren. Zum Glück hatte Smoker am Dienstplan gewerkelt, so dass er nicht auf Streife musste und somit Zeit dafür gehabt hatte. Aber nach über neun Stunden am Schreibtisch ohne nennenswerte Fortschritte, hatte er sich im Fitnesscenter ausgepowert gehabt. Er hatte die Laufbänder genutzt und war solange gerannt, bis er das Gefühl hatte, er würde zusammenbrechen. Und dann nach einiger Zeit, hatte er noch einige Klimmzüge gemacht. Er trainierte gerne und das sah man ihm auch an. Nicht nur aus ästhetischer Sicht war das gut, sondern auch für den Dienst. Fitness schadete da nämlich nie. Momentan befand er sich auf dem Weg zum Baratie. Kid hatte ihm eine Nachricht geschickt, ob er Lust hätte dort essen zu gehen. Und selbstverständlich sagte er dem nicht ab. Sich mit einem guten Kumpel zu treffen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen, um den Frust von der Arbeit zu vergessen, war immer eine gute Idee. Generell hatte der Rothaarige ein glückliches Händchen dafür, ihn anzuschreiben, wenn er schlecht gelaunt war und jemanden zum Ablenken brauchte. Sanji war da eher zurückhaltender... Na gut. Dieser arbeitete auch beinahe rund um die Uhr und dass er da keine Zeit für etwas anderes fand, war eigentlich logisch. Er war deshalb auch nicht böse. Immerhin hatte er genug Menschen um sich, denen er sich anvertrauen konnte. Das Einzige was ihn ärgerte, war, dass der blonde Koch nicht nur in Treffen oder Partys zurückhaltend war, sondern auch darin, sich jemanden anzuvertrauen. Dies Volltrottel staute alle Sorgen und allen Ärger auf und erzählte nie etwas, was anderen das Gefühl geben könnte, er wäre mit einer Situation überfordert. Hätte dieser Idiot gleich das Maul aufgemacht, wäre er nie in diese unangenehme Situation geraten! ... Wenigstens war der Blonde erst einmal aus der Schusslinie, was es leichter machte zu agieren. Wäre er da, würden sie sich wahrscheinlich eh nur streiten, da er nicht wollte, dass der Grünhaarige in seinen Angelegenheiten herum schnüffelte. Glück im Unglück nannte man das. Zorro stand gerade an einer Ampel, wartete darauf dass diese auf Grün springen würde, als er merkte, wie ein Regentropfen auf seiner Stirn landete. Diesem folgte kurz darauf ein weiterer, der vorbei an seinem Kragen auf seinem Nacken landete. Er zuckte ob des kühlen Nass' zusammen und verdrehte dann genervt die Augen. Er hatte wirklich keine Lust auf Regen, aber wenigstens war er nur noch eine Straße vom Baratie entfernt. Da es nur etwas tröpfelte, würde er sicherlich noch trocken dort ankommen. Aber als die Ampel auf Grün schaltete, nahmen die Wolken dies als Startschuss dafür, sich nun zu ergießen. „Ach Scheiße!“, brüllte der Grünhaarige und rannte los. In Slalom kämpfte er sich durch die Leute, die, ihre Regenschirme aufspannend, ebenfalls die Straße überqueren wollten. Schnaufend stoppte er unter dem Vordach der Eingangstür des Baraties nachdem er die Treppenstufen doppelt genommen hatte. Er drehte sich um, blickte wütend auf den Asphalt und dann zum Himmel. Das war der Nachteil, wenn es schönes Wetter gab... eine hohe Wahrscheinlichkeit auf plötzlichen und heftigen Regenguss. Zum Kotzen war das. Sein Blick streifte noch einmal durch die Straße, als er angelehnt an einer Mauer, eine Person sah, die einen langen Mantel trug und sich dessen Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. Die Tatsache, dass er dort stand störte ihn weniger, als die Erkenntnis, dass dieser Typ bei dem herrlichen Wetter, dass sie heute gehabt hatten, in einem dicken Wintermantel durch die Gegend rannte. Wahrscheinlich wartete der Fremde auf jemanden, was ja nichts ungewöhnliches wäre. Er zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf, ehe er sich dazu entschied endlich das Restaurant zu betreten. Kid wartete sicherlich auch schon auf ihn, also wieso sollte er sich um die Verabredungen fremder Personen scheren? Als er die Schwingtüren des Eingangs hinter sich gelassen hatte, fiel ihm als erstes auf, dass das Restaurant sehr gut besucht war. Verwunderlich war das nicht, immerhin war es bereits früher Abend und das Baratie war immer gut besucht, was es seinem sehr guten Ruf verdankte. Er blieb einen Moment stehen, sah sich im Lokal um, ehe er an einen Tisch seinen Kumpel entdeckte. Dieser hatte einen Tisch etwas abseits in der Nähe der Wand gewählt. Kid schaffte es immer einen Tisch freizuhalten, allerdings fragte er sich, ob das nicht eher daran lag, dass Fremde die ihn nicht kannten, sich meistens eingeschüchtert fühlten und reißaus nahmen. Bei den Gedanken daran musste er grinsen, entschied sich aber dafür, zu dem Wartenden zu gehen. „Da bist du ja!“, stellte Kid fest und grinste ihn an. „Ja, ich hab mich beeilt, hat aber trotzdem länger gedauert. Und? Gibt's was Neues?“, fragte er, während er einen Stuhl zurückschob und sich dann an den Tisch setzte. Angesprochener überlegte kurz, ehe er den Grünhaarigen freudig angrinste. „Ich habe alle Klausuren bestanden! Das heißt ich habe jetzt wieder mehr Zeit!“, erklärte er stolz. „Hey, Glückwunsch! Dann hat sich ja das Aussetzen von Partys gelohnt!“, erwiderte Zorro lachend, worauf Kid grinsend nickte. „Allerdings!“, er stoppte kurz, lehnte seine Ellenbogen auf den Tisch, um sich etwas vorzubeugen, und fragte, ob es denn bei ihm etwas Neues gäbe. „Leider nicht. Also überhaupt nichts. Ich hänge in den Ermittlungen fest und komme nicht voran. Aber daran will ich jetzt gar nicht denken. Ich will mich von dem Frust davon ablenken!“, erklärte er lachend und griff sich die Getränkekarte. „Stoßen wir erst einmal auf dein Bestehen an!“, meinte er, was Kid natürlich sofort bejahte. Es dauerte auch nicht lange, bis Kid einen der Köche sah, vollbeladen mit Tellern, wie dieser aus der Küche kam. Bei dem Koch handelte es sich um Patty und als Kid ihm grinsend winkte, nickte dieser kurz und brachte erst einmal die anderen Bestellungen zu den Gästen. Danach war er sofort zu den beiden hingegangen und guckte die beiden fragend an. „Ist Sanji nicht bei euch?“, fragte er die beiden, die sich verdutzt ansahen und dann Patty ansah. „Hat er sich nicht abgemeldet? Er ist weggefahren.“, erklärte Zorro und sah Patty skeptisch an, welcher sich grübelnd über das Kinn strich. „Nein, er hat sich nicht abgemeldet... ist ja ungewöhnlich...“, mit diesen Worten stoppte er damit sich über sein Kinn zu streichen und sah die beiden dann lächelnd an. „Was kann ich euch denn bringen?“, fragte er, worauf Zorro ihm die Karte hinhielt und auf zwei Longdrinks deutete. Patty sagte nichts, nickte nur und verschwand dann wieder. „Zorro?“, sprach Kid seinen Kumpel an, welcher gerade die Karte wieder zusammenlegte und zurück in ihren Ständer legte. Und als dieser ihn ansah, sprach Kid weiter. „Wieso hat er sich nicht von der Arbeit abgemeldet?“ „Keine Ahnung. Das ist untypisch für ihn...“, meinte Zorro und senkte den Kopf. Er sah auf die Tischdecke und überlegte kurz, bis er dann aufseufzte und Kid ernst ansah. „Da geht was nicht mit rechten Dingen zu... ich bekam zwar die Nachricht von ihm, dass ich mich um sein Haustier kümmern solle, aber seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Irgendetwas muss-“, Zorro fuhr erschrocken hoch, als jemand ihnen die Getränke lautstark auf den Tisch knallte. Auch Kid hatte sich erschrocken und beide rissen ihren Kopf herum, sahen in das wütende Gesicht des Inhabers des Baraties. „Wo ist Sanji?!“, fragte er mit zorniger Stimme, was sowohl Kid als auch Zorro schlucken ließ. Mit Sanjis Onkel war nicht zu spaßen, so viel stand fest. „Auch auf die Gefahr hin, dass Sie uns nicht glauben... wir wissen es nicht.“, erklärte Zorro versucht ruhig. Jeff verschränkte die Arme und sah den Grünhaarigen ernst an. „Er hat nicht einmal dir was gesagt?“, fragte er und sah Zorro nachdenklich an, welcher enttäuscht seufzte. „Nein, hat er nicht. Ich bin zwar sein bester Freund, aber sobald es um etwas Ernsteres geht, ist er zu stolz, um um Hilfe zu bitten...“, Zorros Stimme klang gekränkt, aber auch wütend, was dem Onkel ein Nicken entlockte. Als Zorro merkte, dass dieser auf seiner Unterlippe kaute und gedankenversunken auf den Tisch starrte, setzte er erneut an. „Er hat mir lediglich gesagt, dass er verreise und ich mich um sein Tier kümmern solle. Die Nachricht bekam ich spät Abends... Und als ich am nächsten Tag dort hin ging und die Nachbarin mir erzählte, dass Sanji mit einem jungen Mann verschwunden wäre, habe ich gedacht ich lasse ihn in Ruhe...“, sowohl Zorro als auch Jeff seufzten auf. Kid hingegen schien seinen eigenen Gedanken nachzugehen. „Dass er sich einen Kurzurlaub gönnt ist ja nicht schlimm... aber dass er einfach abhaut, ohne irgendwem Bescheid zu sagen... das ist schon seltsam...“, meinte Jeff, hob die Getränke der beiden erneut an und stellte je eines vor Kid und vor Zorro. „Das geht auf's Haus. Sag mir aber Bescheid, wenn du irgendetwas Neues erfährst... Und sollte er sich bei dir melden... sag' ihm, dass er Ärger kriegt! Und zwar gehörigen! Immerhin bin ich immer noch sein Onkel und Ziehvater!“ „Selbstverständlich, Jeff!“, gab Zorro zum Besten, worauf Jeff sich umdrehte und zurück in die Küche ging. Zorro und Kid saßen bereits über eine Stunde und genehmigten sich einen Drink nach dem anderen, als Zorro das Gefühl bekam, dass es seltsam riechen würde. Er lehnte sich mit einem Arm über den Stuhl und sah sich um, aber anscheinend war noch niemanden etwas aufgefallen. „Riechst du das?“, fragte er dann Kid, der ihn verdutzt ansah. „Was denn?“, fragte er ihn, worauf Zorro nur den Kopf schüttelte. „Schon gut. Habe ich mir wohl eingebildet.“, er streckte seine Arme über den Kopf, gähnte kurz und stand dann auf. „Ich geh mal eben auf Toilette.“ „Klar. Ich bestell uns solange noch was!“ „Gerne!“, meinte Zorro grinsend, schob den Stuhl etwas näher an den Tisch und begab sich auf die Toilette. Zorro wusch sich gerade am Waschbecken seine Hände, als ihm erneut dieser seltsame Geruch auffiel. Dieses Mal war der Geruch bereits stärker und nun war er sich sicher, dass das keine Einbildung wäre... Nachdem er sich die Hände abgetrocknet hatte und die Toilette verließ, hörte er bereits wie einige Gäste sich wohl lautstark über diesen penetranten Geruch beklagten. Anscheinend fiel es jetzt auch schon anderen auf, worauf er sich entschied, am besten einmal in der Küche nachzufragen, was das sein könnte. Als er durch das Restaurant ging blickte er kurz aus dem Fenster und blieb stehen, als er merkte, dass die Person, die an der Mauer gelehnt hatte, immer noch dort stand. Er dachte darüber nach, dass das sehr suspekt wäre. Immerhin stand dieser Mann schon über eine Stunde dort... Gerade als er dem Gedanken folgen wollte, dass der Mann vielleicht versetzt worden war und dass er lieber in die Küche gehen sollte, sah er, wie der besagte Mann etwas aus seiner Jackentasche zog. Aus dem Augenwinkel heraus, sah es wie ein Handy aus und eigentlich wollte er gar nicht noch einmal hinsehen, aber wie aus einem Reflex tat er es doch. Erschrocken weiteten sich seine Augen und panisch sah er zu seinem Kumpel herüber, der ihn aber nur verwundert ansah. Für den Grünhaarigen fühlte es sich so an, als würde die Zeit stillstehen und sein Herz einen Satz machen. Er öffnete seinen Mund, wollte etwas rufen. Dann ein ohrenbetäubender Knall. Gefolgt von einem weiteren. Dann Geschreie. Eine Druckwelle schleuderte den Körper des Grünhaarigen einige Meter weit, ließ seinen Körper dann schmerzhaft über den Boden rollen, bis er durch irgendetwas zum Stoppen kam, da sein Rücken dort gegen stoß. Hitze. Unsagbare Hitze. Sie brannte auf der Haut, hinterließ das Gefühl von offenem Fleisch. Und Rauch. So viel Rauch. Er brannte in den Augen, schmerzte in der Lunge beim Atmen. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn. Er hatte sich wahrscheinlich den Kopf aufgeschlagen. Er wollte sich aufrichten, sich umsehen, aber dicke Rauchwolken versperrten die Sicht. Er spürte einen augenblicklichen Schwindel. Sein Körper rang ihn nieder und dann... Dann war es schwarz. „Auftrag ausgeführt. Keine Probleme bei der Durchführung.“ „Sehr gut... Du weißt, was du jetzt zu tun hast?“ „Natürlich.“ „Ich schicke dir die Koordinaten.“ „Verstanden.“ „Ich zähl auf dich... Fufufufu~“ -beep-beep-beep- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)