Mein innigster Wunsch von Bloodstained_Phoenix ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Als die Tür des Sekretariats in ihr Schloss fiel, konnte Doflamingo sein Lachen nicht mehr zurück halten. Es war ein widerliches Lachen, eines das ein jedem der dem lauschen hätte können, wissen ließ, dass dieser Mann nichts gutes im Schilde führte. Für Doflamingo war es nun an der Zeit, seinem Ruf in der Unterwelt alle Ehre zu machen. Der hübsche Koch würde seine Lektion noch lernen. Niemand vergriff sich an seinen Untergebenen und erst recht nicht an seinem Eigentum. Die Spiele waren somit eröffnet. Nachdem Sanji das Gespräch mit Doflamingo hinter sich gebracht hatte, war er ohne Abschweife in die Stadt gegangen, um dort einzukaufen. Voll beladen hatte er sich den Weg nach Hause geschleppt, musste immer mal wieder fluchen, als ihn einzelne Waren hinunterfielen und er diese in beinahe unmöglichen Verrenkungen wieder eingesammelt hatte. Einmal war er sogar in einen Passanten hineingelaufen, da er durch all die Tüten nichts gesehen hatte. Dieser hatte ihm wortlos die Tüten wieder in die Arme gedrückt und war dann einfach gegangen. Sanji hatte sich zwar bei ihm bedanken können, aber eigentlich wollte er ihn auch noch darauf hinweisen, dass ihm ein Teelöffel an der Wange hing. Da er aber so schnell verschwand, hatte er sich lediglich seufzend dafür entschieden seinen Einkauf nach Hause zu bringen. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, dass er für die Versorgung einer Katze so viel Material benötigen würde, allerdings hatte der Verkäufer im Zoohandel darauf geschworen, dass er jedes ihm angebotene Teil unbedingt kaufen müsste, wenn er denn wollte, dass es dem Tier gut ginge. Und da er keine Ahnung von Tierhaltung hatte, hatte er lediglich mit den Achseln gezuckt und die Ware gekauft. Davon abgesehen, dass er daran zweifelte, dass alles davon wirklich nötig war, machte er sich Gedanken darüber, wie bzw. wo er das ganze Zeug unterbringen sollte. Seine Wohnung war zwar nicht zu klein, allerdings missfiel ihm der Gedanke, dass er seine komplette Bude mit Katzenspielzeug und was nicht allem zu stellen müsste. Vor seiner Wohnungstür waren ihm dann, wie hätte es auch anders sein können, alle Tüten herunter gefallen, als er in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel gesucht hatte, um die Wohnung aufzuschließen. Erneut fluchte er, nachdem er die Tür aufgestoßen hatte, und als er sich gerade bücken wollte, um mit dem Einsammeln anzufangen, hörte er eine bekannte Stimme auflachen. „Warst du shoppen?“, fragte die bekannte Stimme und als Sanji sich umsah, erkannte er, dass sein bester Freund gerade auf das Grundstück kam. „Hör auf zu lachen Moosbirne und hilf mir lieber!“, grummelte Sanji und griff nach einigen Tüten, um sie seinem Kumpel hinzuhalten. Widerwillig mosernd griff Zorro nach den Tüten und wartete bis Sanji sich die restlichen unter den Arm geklemmt hatte, um dann mit diesen hoch in dessen Wohnung zu gehen. Im Treppenhaus bemerkte Zorro, dass aus einer der Tüten, die Sanji sich gekrallt hatte, eine Art Plüschmaus am Faden heraus hing. „Was ist das? Katzenspielzeug?“, fragte er amüsiert und zog eine Augenbraue hoch, worauf Sanji einmal genervt aufstöhnte, ehe er ihm eine Antwort gab. „Halt die Klappe. Wirst du schon noch sehen.“, erklärte er stumpf, nahm die letzten Stufen doppelt und schloss die Tür zu seiner Wohnung auf. Ohne darauf zu warten, dass sein Kumpel hinter ihm auftauchte, lief er in die Küche und legte die Tüten auf den Tisch. Nachdem er sich umständlich von allen Tüten befreit hatte, war auch schon der Grünhaarige aufgetaucht und hatte die restlichen Tüten auf den Tisch gelegt. Fragend sah er den Blonden an, der sich suchend in der Küche umsah, anscheinend das Gesuchte nicht fand und dann in das Wohnzimmer verschwand. Mit hochgezogener Augenbraue war er dem jungen Koch nachgelaufen und lehnte sich nun in den Türrahmen des Wohnzimmers und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Was suchst du denn?“, fragte er schließlich, als Sanji nun auf allen Vieren vor dem Sofa kroch. „Nach Raizel.“, erklärte er, wollte wieder aufstehen und stoß sich den Kopf am Wohnzimmertisch an. Fluchend hielt er sich seinen Kopf und stapfte dann an seinem Kumpel vorbei, der ihn mit einer Mischung von Schadenfreude und Verwunderung nachsah. „Raizel? Ist das deine neue Freundin? Wenn ja muss sie ja winzig sein...“, überlegte er laut und ging dann dem Blonden in dessen Schlafzimmer nach. „Schnauze, Marimo.“, fauchte der Blonde und blieb in mitten des Raumes stehen, stemmte sich die Hände in die Hüfte und sah sich um. Wo hatte sich das kleine Tier bloß versteckt? „Raizel? Wo bist du?“, fragte Sanji letztendlich und bemerkte, dass sich die Bettdecke auf seinem Bett verdächtig bewegte. Er ging ein paar Schritte näher ran und musterte diese, bis das kleine Kätzchen seinen Kopf aus einer Stofffalte empor reckte und ihn wehleidig anmaunzte. „Habe ich dich geweckt?“, fragte Sanji und streichelte der Katze über den Kopf, lächelte sie sanft an. Als er seine Hand wegnahm, verschwand Raizel erneut in dem Stoff, worauf Sanji sie besorgt ansah. War die Katze etwa krank oder warum wollte sie immer noch schlafen? Bevor er genauer darüber nachdenken konnte, sprach Zorro seinen Gedanken laut aus. „Du hast dir eine Katze zugelegt? Ich dachte du magst keine Tiere!“, fragte Zorro den Blonden verwundert, der sich nun zu ihm herum gedreht hatte. „Tu ich auch nicht, zumindest nicht als Haustier. Aber Raizel ist eine Ausnahme... ich hoffe sie ist nicht krank.“, erklärte er dann betrübt, worauf sein Freund seine Augenbrauen hochzog. Auf ihn wirkte das Tier doch putzmunter! „Wie kommst du denn darauf? Sie sieht doch fit aus.“, erklärte er, was Sanji ihn wütend anfunkeln ließ. „Sie schläft so viel... Heute morgen war sie am dösen, obwohl sie die Nacht geschlafen hat. Und jetzt schläft sie auch... vielleicht hat sie die ganze Zeit geschlafen als ich weg war? Ich sollte mit ihr zum Tierarzt...“, grübelte er, wurde aber wütend als sein Freund grinsend den Kopf schüttelte. „Du bist doch ein Idiot! Bevor du dir ein Tier zulegst, solltest du dich damit auseinander setzen! Katzen schlafen bis zu 16 Stunden am Tag, also nichts ungewöhnliches.“, erklärte er und verschränkte die Arme stolz vor der Brust. „Und wieso weißt du so etwas?“, fragte Sanji ihn verblüfft, hatte keine Ahnung dass der Grünhaarige sich mit Tieren auskannte. „Na ja. Eine Ex von mir hat mir Tag ein, Tag aus von ihrem Kater erzählt... am Ende habe ich Schluss gemacht, da ich das Gefühl hatte, sie sollte lieber ihren Kater daten...“, erklärte er und kratzte sich nachdenklich den Schädel. Wieso er sich das gemerkt hatte, war ihm auch ein Rätsel und dass es mal nützlich werden würde, hatte er auch nicht gedacht. Erleichtert atmete Sanji auf. Wahrscheinlich hatte der Spinatschädel recht und er sollte sich erst einmal darüber erkundigen, was Katzen so brauchten und wie diese sich benahmen. „Dann ist ja gut... Komm mit in die Küche und hilf mir die Sachen zu verräumen. Dann mache ich uns Kaffee und dann erzählst du mir, was dich herführt...“, erklärte Sanji und ging in die Küche, gefolgt von seinem mosernden Kumpel. Da Sanji nicht wusste, was er mit den meisten der gekauften Sachen anfangen sollte, hatte er den Großteil in den Tüten gelassen und sie in eine Ecke im Wohnzimmer untergebracht. Lediglich das Futter und die Katzentoilette hatte er sofort verstaut bzw. betriebsfertig gemacht. Nachdem sie die Einkäufe aus dem Weg geräumt hatten, hatte Sanji sofort einen Kaffee aufgebrüht und stand nun an der Arbeitsplatte, um darauf zu warten, dass eben dieser durchgelaufen war. Zorro hatte es sich in der Zwischenzeit auf einem der Küchenstühle bequem gemacht und testete kippelnd aus, wie viel diese aushalten würden. Erst der wütende Blick des Blonden sorgte dafür, dass seine Stiftung sie mit sehr gut bewertete und er sich wieder anständig hinsetzte. „Also... was führt dich her?“, fragte der Blonde, während er das nötige Besteck in doppelter Ausführung aus den Schränken suchte. „Es ist nicht so, dass ich direkt einen Grund bräuchte, um meinen Lieblingskoch zu besuchen...“ „Aaals ob.“, konterte Sanji und zog das „A“ besonders lang, worauf sein Kumpel grinste. „Na gut. Ich will nicht direkt etwas von dir. Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass wir heute Abend ins Baratie kommen wollten.“, erklärte er grinsend, worauf Sanji seine Bewegungen für einen Moment einfror. „Wieso ausgerechnet ins Baratie?“, fragte er unsicher und stellte das Besteck auf den Tisch. „Was ist denn bei dir los? Sonst posaunst du heraus, wie toll ihr seid und jetzt ziehst du 'ne Fresse!“ „Nein, nein. Alles gut. Ich dachte nur, dass ihr vielleicht lieber in ein anderes Restaurant wollt...“, versuchte er der Frage aus dem Weg zu gehen und stellte dann die Kaffeekanne, Zucker und Milch auf den Tisch, ehe er sich sich auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches setzte. „Ooookay... Du bist krank. Bei dir stimmt eindeutig etwas nicht...“, murmelte er, erzählte aber weiter, ohne auf eine Antwort zu warten. „Aber wir kommen so oder so, ob es dir passt oder nicht. Außerdem habe ich Jeff schon lange nicht mehr gesehen... genau genommen seit du bei ihm ausgezogen bist!“, erklärte er und lachte dann, während er sich Kaffee eingoss. Und nachdem Zorro die Kanne abgesetzt hatte, hatte auch Sanji sich schweigend von dem braunen Gold eingegossen. Er überlegte, ob das Schicksal ihn gerne ins Gesicht spuckte oder ob er einfach nur extremes Pech hatte. Normalerweise wäre es ihm egal gewesen, nein, eigentlich hätte er sich sogar gefreut, aber wenn der Schwarzhaarige heute käme und dann noch Zorro und seine Freunde, dann könnte das garantiert nicht gut gehen. Da er sich Sorgen machte, wer denn alles kommen würde, sprach er diesen Gedanken dann auch laut aus, worauf Zorro einen Moment nachdachte – anscheinend um gedanklich nachzuzählen – und ihm dann die Namen aufzählte. „Also Kaku und Usopp kommen sicherlich. Smoker hat abgesagt... und Kid kommt heute auch mit. Also kommen wir zu Viert...“, erklärte er und lächelte den Blonden an, der aber nur sichtlich blasser wurde. Law hatte ihm gesagt, dass sein Verhältnis zu ihm äußerst angespannt wäre und er darauf verzichten könnte ihn zu sehen... Und da Kid dahingehend wahrscheinlich ähnlich dachte, würde es bestimmt eskalieren. Seufzend nahm er einen Schluck von seinem Kaffee und blickte den Grünhaarigen dann ernst an. „Ich treffe mich heute mit jemanden dort... also benehmt euch bitte.“, erklärte er mit befehlshaberischen Ton, worauf Zorro ihn nur fragend ansah. „Ein Date? Während der Arbeit? Wer ist die Glückliche?“, fragte er sofort nach, worauf der Blonde rot wurde. Obwohl er es als mehr als nur unpassend empfand, hatte sein Körper nun das Bedürfnis Blut in seinen Schädel zu pumpen und aufgrund der Röte grinste der Grünhaarige wissend. „N-nein... I-ich habe kein D-date. Ich treffe mich nur... mit einem B-bekannten...“, stotterte Sanji und sah wie sein Gegenüber ihn grinsend zunickte. „Ja, klar... Dann wünsche ich dir viel Glück und versuche die Rasselbande in den Griff zu kriegen.“ Sanji ärgerte sich zwar darüber, dass sein Kumpel das nun komplett falsch aufgefasst hatte, allerdings würde er dafür sorgen, dass er seine Ruhe bekäme, was wirklich ein Fortschritt war... „Und? Gibt es irgendetwas Neues?“, fragte der Grünhaarige während er einen gehäuften Teelöffel Zucker in seinen Kaffee einrührte. „Was Neues?“, fragte Sanji nach und überlegte einen Moment, ehe er weitersprach. „Nicht wirklich. ..“, log er dann und sah seinen Kumpel an, wie dieser ihn beinahe eingeschnappt musterte. „Mann Sanji... wir kennen uns schon so lange... warum muss ich dir alles aus der Nase ziehen? Erzähl doch einfach was! Zum Beispiel... was ist aus dem Schwarzhaarigen geworden? Hast du ihn getroffen nachdem wir weg waren?“ Sanji fiel schlagartig ein, dass er seit dem Besuch in dieser Bar gar nicht mehr mit Zorro geredet hatte. Er lächelte ihn verwegen an und sagte: „Ach so... für die Aktion kriegst du noch was zurück... Ich habe mir den Kopf aufgeschlagen und Law musste es nähen!“. Zorro verzog nachdenklich das Gesicht, grinste ihn aber einen Moment später wieder an. „Also hast du ihn getroffen! Und sein Name ist also „Law“? Und? Wie ist es gelaufen?“ „Na ja... Ich würde nicht sagen gut, aber auch nicht schlecht. Mal sehen was bei herum kommt. Allerdings hat er mich gebeten, dass wir Kid nicht in die Bar mitnehmen sollen... Er scheint auf dem Kriegsfuß mit ihm zu stehen...“, erklärte er und genehmigte sich noch einen Schluck seines Kaffees. „Hm... schätze, das können wir einrichten... Aber sonst? Du wolltest ihn unbedingt kennenlernen... also?“, stocherte Zorro nach und sah ihn eindringlich an. „Wie gesagt, mal sehen was kommt. Er ist nicht sonderlich gesprächig und es wird noch etwas dauern...“, er setzte noch ein Seufzen an, welches Zorro wissen ließ, dass das Thema für ihn beendet war. Zorro spürte zwar, dass da noch etwas anderes sein musste, aber wenn er es nicht von sich aus erzählen wollte, dann musste er das akzeptieren. „Und bei dir? Alles gut?“, fragte Sanji nach, um das Thema von sich auf den Grünhaarigen zu lenken. „Du kennst mich doch. Bei mir läuft alles wie gehabt... nur auf der Arbeit ist es anstrengend. Smoker hat extrem schlechte Laune, weil wir keinen Ermittlungserfolg haben, was er natürlich an mir auslässt...“, stöhnend lehnte sich Zorro zurück und streckte sich. „Aber das ist schon in Ordnung. Seine Vorgesetzten machen Druck, also kein Wunder...“, erklärte er und gähnte dann herzhaft, ehe er in Sanjis lächelnde Miene sah. „Vielleicht solltest du dich hinlegen. Du wirkst echt müde...“, stellte Sanji fest, worauf der Grünhaarige lauthals begann zu lachen. „Das sagt der Richtige! Hast du mal in einen Spiegel geguckt?“, triezte er den Blonden, der dann seufzte. Nachdenklich fuhr sich Zorro durch seine Haare, musterte den Blonden, der leicht deprimiert in seinen Kaffee blickte. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fügte er dann noch besorgt zu, worauf der Blonde ihn anlächelte und bejahte. „Ich habe im Moment viel um die Ohren... kein Grund zur Sorge.“, erklärte er grinsend, was Zorro nur mit einem „Wenn du meinst.“ quittierte. Er wusste, dass sein Kumpel nur ungern zugab, wenn es ihm schlecht ging und über die Jahre hatte er gelernt, dass es keinen Sinn hatte, nachzubohren. Er musste kurz grinsen, als er daran dachte, dass Sanji sich darüber beschwerte, dass der Schwarzhaarige nicht sonderlich gesprächig wäre, allerdings bildete er da keine Ausnahme... Nachdem die beiden sich noch etwas unterhalten hatte, hatte Sanji den Grünhaarigen darauf hinweisen müssen, dass er sich noch für die Arbeit frisch machen wollte, worauf Zorro ihn erst etwas mitleidig ansah, sich aber dann wortlos vom Tisch erhob und ihm zustimmte. Nicht nur, dass er ihn nicht aufhalten wollte, er wollte sich auch noch etwas im Fitnessstudio austoben.Von nichts kam nämlich nichts und ihm war seine Fitness sehr wichtig, auch oder besonders, da er einen Job hatte, wo es essentiell war, körperlich immer auf der Höhe zu sein. Gerade als Zorro die Türklinke herunter drücken wollte, um die Wohnung zu verlassen, bemerkte er einen Zettel, der zerknüllt in der Ecke lag. Dass sein bester Freund so etwas auf dem Boden liegen ließ, war äußerst untypisch. Ohne groß darüber nachzudenken, hatte sich der Grünhaarige gebückt, den Zettel aufgehoben und diesen wieder geglättet. Verwundert zog er seine Augenbrauen zusammen, da ihm dieses Symbol irgendwoher bekannt vor kam, allerdings wusste er nicht, wann, wo oder in welchem Zusammenhang er es gesehen haben könnte. Sanji, welcher noch in der Küche war und das Geschirr in die Spüle stellte, blickte dann aus der Küche zu seinem Kumpel. Es wunderte ihn, dass er immer noch im Flur stand, obwohl er doch gehen wollte. Erst als er den Zettel in der Hand des Grünhaarigen sah, war er aus der Küche gekommen und hatte ihm diesen wieder aus der Hand gerissen. „Sanji...“, sprach der Grünhaarige nachdenklich, blickte den Blonden dann ernst an. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er unsicher, wobei ein Hauch von Sorge mitschwang. „Keine Ahnung. Hab es an meiner Haustür gefunden. Komm... sieh zu. Ich will mich fertig machen.“, erklärte Sanji leicht gereizt. Es ärgerte ihn, dass der Grünhaarige das Symbol gesehen hatte... allerdings ärgerte er sich mehr darüber, dass dieser ohne zu fragen an seine Sachen ging. „Gut... Bin schon weg. Bis später.“, sagte Zorro, zog dann endlich die Türklinke herunter und öffnete die Tür. Als er in der Türschwelle stand, sah er seinen Kumpel noch einmal nachdenklich an, welcher ihn immer noch verärgert ansah. Er öffnete den Mund, überlegte, ob er etwas sagen sollte, ehe er sich dazu entschied, es für den Moment gut sein zu lassen. Gewohnt grinsend hob er seine Hand zum Abschied und stieg die Treppen herunter, wobei Sanji ihm noch etwas hinterher rief. „Pass bloß auf, dass ihr euch benehmt, klar!“, war das Letzte, was Zorro hörte, ehe die Tür ins Schloss fiel. Zu Hause würde er versuchen, das Symbol nachzuzeichnen und morgen auf der Arbeit, würde er dem noch einmal nachgehen. Irgendetwas war faul daran, soviel stand fest! Als Sanji das Baratie betrat, war er sofort in die Küche geeilt und hatte Jeff um ein kurzes Gespräch unter vier Augen gebeten. Nörgelnd hatte dieser zugestimmt und war mit seinen Neffen in den Hinterhof gegangen, um zu erfahren, was denn so wichtig wäre, ihn von seiner Arbeit abzuhalten. Bzw. was so wichtig war, dass der junge Koch, anders als gewohnt ihn beinahe flehend ansah und sich nicht sofort seiner Arbeit, oder eher Leidenschaft, hingegeben hatte. Der Blonde hatte ihm dann draußen von einem Freund erzählt, der zu Besuch käme und hatte ihn förmlich angebettelt, ob er, wenn dieser käme, die Arbeit stehen lassen dürfte. Anfangs hatte Jeff dem klar widersprochen, da das Leben nun einmal kein Wunschkonzert war und er hier war, um zu arbeiten und nicht um Freunde zu treffen. Aber als Sanji ihn immer weiter darauf drängte und ihm erklärte, wie wichtig ihm dieses Treffen sei, hatte er seufzend eingelenkt. Natürlich konnte er ihm diese Bitte nicht abschlagen, immerhin war er doch sein Neffe und beinahe so etwas wie ein Sohn für ihn, hatte er ihn doch von klein auf bei sich gehabt... Grinsend hatte er ihm zugestimmt und ihm dann die Bedingung gegeben, dass er den Spüldienst zu übernehmen hätte, was Sanji beinahe Freudensprünge machen ließ. Er wusste, dass er sich auf den alten Topflappen verlassen konnte! In der Küche tuschelten die anderen Köche über Sanjis seltsames Verhalten. Summend ging dieser seiner Arbeit nach und wirkte als wäre die Welt rosarot für ihn. Jeff hatte den anderen Mitarbeitern gegenüber erwähnt, dass Sanji jemanden treffen würde... Natürlich hatte Patty diese Geschichte direkt weitergesponnen und so hatte sich seine Version wie ein Lauffeuer unter allen anderen verbreitet. Der Blonde hatte also ein Date! Und Sanji kam nicht umher zu bemerken, dass je weiter die Zeiger sich der abgesprochenen Uhrzeit näherten, dass das Grinsen der anderen ebenfalls umso breiter wurde. Allerdings wurde auch sein Grinsen immer breiter, was Patty letztendlich dazu veranlasste, ihn bereits eine Viertel Stunde vor der abgesprochenen Zeit abzulösen. Hier nahm ihm niemand krum, dass er diesbezüglich eine Sonderbehandlung bekam, denn über all die Jahre hatte sich die Belegschaft des Baraties zu einer großen Familie entwickelt und so unterstützte man sich, wann immer es möglich war. Außerdem wussten die anderen auch von Sanjis Doppelschichten, was noch zusätzlich dafür führte, dass sie ihm solche Auszeiten von Herzem gönnten. Grinsend hatte Patty nun einen Arm auf Sanjis Schulter gelegt und zwinkerte ihm zu, was Sanji dazu veranlasste ihn verwirrt anzusehen. Ihm war zwar aufgefallen, dass Patty und auch die anderen, sich etwas seltsam benahmen, aber was der Grund dafür war, war ihm nicht bewusst. Und ob des verwirrten Gesichtsausdrucks des blonden Kochs, fing Patty an zu lachen und kniff ihn in die Seite. „Wir wissen, dass du ein Date hast! Also... viel Erfolg!“, sprach er und bevor Sanji überhaupt richtig realisieren konnte, was dieser erzählt hatte, hatte Patty sich zur Anrichte umgedreht und sich einige Speisen geschnappt, um diese unter die Gäste zu bringen. Sanji hob noch eine Hand, streckte den Zeigefinger leicht gekrümmt vor, da er Patty noch aufhalten wollte, allerdings war dieser so schnell hinter der Schwingtür verschwunden, dass er nun einfach mit offenem Mund dastand. Noch bevor er sich fassen konnte, war ein anderer Koch hinter ihm aufgetaucht und klopfte ihn anerkennend auf die Schulter, wünschte ihn ebenfalls viel Erfolg. Der junge Koch kniff die Augen fragend zusammen und ging nachdenklich auf den Hinterhof. Er wollte sich noch bevor der Schwarzhaarige kam eine Zigarette gönnen. Wie kamen denn die anderen darauf, dass er ein Date hätte? Immerhin war dieses Treffen doch weit davon entfernt, ein Date zu sein! Außerdem stand er doch gar nicht auf den Schwarzhaarigen! Also wahrscheinlich... nein, nein! Da war nichts zwischen ihnen! Als er rot wurde, blies er den Qualm schnell aus seiner Lunge. Wieso wurde er rot? Also ja... er mochte ihn schon, aber doch nicht so... Er genehmigte sich einen weiteren Zug und sah nach oben, um die Wolken zu betrachten, wie diese sich durch die Dämmerung, so wie auch das Firmament, in ein sanftes Orange legten. Er seufzte. Tatsächlich ging es in dem Treffen nur um eine Sache. Die Geschehnisse der letzten Tage sorgten dafür, dass er sich nun wirklich um seine Sicherheit sorgte oder eher sich sorgen musste. Dass das Geschehene keine Hirngespinste waren, war mehr als nur deutlich geworden. Und die Tatsache, dass der Schwarzhaarige sich mit ihm verabredet hatte, obwohl er betont hatte, dass er keinen Kontakt wünschte, konnte eigentlich nichts Gutes bedeuten. Die Wahrscheinlichkeit, dass er ihm näher kommen würde - natürlich nur auf rein freundschaftlicher Basis! - war einfach schwindend gering... Allerdings hätte es keinen Sinn deshalb Trübsal zu blasen, denn ob es nun positiv laufen würde oder nicht, er hatte die Gelegenheit bekommen, mit ihm zu sprechen. Und das würde er selbstverständlich auch nutzen! Mit neuem Mut blickte er auf seine Armbanduhr, ehe er sich selbst noch einmal zunickte und die Faust zum Kampfe hob. „Alles oder nichts...“, dachte er noch, ehe er sich auf den Weg machte. Es würde sicherlich nicht mehr lange dauern, bis er kam und so würde er sich in den Gästebereich begeben, um den Schwarzhaarigen abzufangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)