Mein innigster Wunsch von Bloodstained_Phoenix ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Hallende Schritte. Stimmen, die sich gefährlich durch die Finsternis zogen, ihm deutlich machten, dass dieser Ort zu meiden gewesen wäre... Ein grunzendes Lachen kroch an den Wänden entlang, ließ ihn erzittern, sorgten dafür, dass er die Katze noch fester an sich drückte. Feine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und allen voran der Versuch, seine Atmung so flach wie möglich zu halten. Sanji hoffte darauf, dass sie ihn übersehen könnten, aber er wusste, dass es verschwendete Hoffnung war. Wer auch immer die Gestalten waren, die sowohl von vorne und von hinten auf ihn zukamen, es war logisch, dass sie sich treffen würden. Und ausgerechnet an deren Treffpunkt, hatte er sich an die kalte Wand gedrückt, hoffte irgendwie mit dieser zu verschmelzen, während seine Schulterblätter bereits vom Druck an diese schmerzten. Panisch huschte sein Blick von rechts nach links, versuchten einen Weg zu finden, dem Ganzen zu entfliehen. Erst als einige Schweißperlen sich verbanden und beinahe flüchtend seine Schläfe hinunter rasten, schloss er seine Augen. Auswegslos. Inständig betete er dafür, dass die Männer ihm freundlich gesinnt wären, aber sein Instinkt sagte ihm, dass es dumm wäre, darauf zu hoffen. Und nun trennten ihn und die Gefahr nur noch wenige Meter, die Stimmen so laut, dass sie in seinen Ohren schmerzten. Laute Stimmen, tief klingende Stimmen, mindestens sechs Stimmen. Stimmen, die immer wieder in ungehaltenem Gelächter ausbrachen. Er wusste nicht wovon sie sprachen, nur einzelne Worte konnte er verstehen, da sein Körper nicht in der Lage war, den Lauten zu folgen. Sein Herz raste in seiner Brust, ließ das Kätzchen besorgt aufblicken, als würde es verstehen, welchen inneren Kampf der Blonde so eben bestritt. Er hatte Angst. Und er musste sich selbst eingestehen, dass er noch nie solche Angst gehabt hatte, wobei er gar nicht mehr in der Lage war, bisherige Ereignisse, in denen er sich gefürchtet hatte, zu reflektieren. Seine zittrigen Hände vergruben sich in dem Fell der Katze, allerdings blieb diese nach wie vor ruhig. Beobachtete den Blonden, erkannte, wie dieser seine Lippen aufeinander presste, um sein Zittern zu verbergen und wie dieser seine Augen so sehr zusammenkniff, als würde der Gedanke, nicht hier zu sein, ihn tatsächlich fortbringen. Plötzlich stoppten die Schritte und auch Stimmen vernahm er keine mehr. Blinzelnd öffnete er seine Augen, wollte erkennen, was geschehen war. Allerdings schreckte er jäh zurück, schlug seinen Hinterkopf gegen die Wand, als er in ein fremdes Augenpaar sah, dass ihn musterte. Das Einzige, was Sanji sofort bemerkte, war, dass er diesen Mann nicht kannte. Ängstlich blickte er hinter ihn und musste erkennen, dass er keinen dieser Männer kannte. Trotz der Finsternis, sah er klar, wusste, dass er allein war. Und obwohl er nie an diesen esoterischen Quatsch geglaubt hatte, so hatte er nun das Gefühl, eine Aura um die finsteren Gestalten wahrnehmen zu können, die er zwar nicht wirklich einordnen konnte, ihm aber sagte, dass es keine guten Menschen sein könnten. Tief holte er Luft, sog die Luft scharf in seine Lungenflügel, ließ sie dort verweilen und suchte den Blick des Fremden, der vor ihm stand. Beinahe keuchend entließ er die Luft aus seiner Lunge wieder, als der Mann ihn angrinste. Dieses Grinsen war kein freundlich gesinntes und der Blonde wusste das auch. Vor Angst kaum mehr in der Lage, einen Gedanken zu fassen oder geradeaus zu sehen, versuchte er dennoch einen Ausweg zu finden. Ließ seine Augen immer wieder durch die Gegend streifen, analysierte schnell die Lage und ehe er sich überhaupt bewusst wurde, was er tat, setzte sein Körper sich in Bewegung und wollte von der Gefahrenquelle weg sprinten. Kaum hatte er sich zur Seite gewandt um fortzulaufen, spürte er, wie sich eine große klobige Hand um seinen Oberarm schlang, ihn mit Gewalt zurückzog, ehe er weg konnte. Der starke Druck zog ihn auf den Boden, da er sein Gleichgewicht nicht halten konnte. Immer noch hielt er die Katze fest in seinen Armen, drückte sie an seine Brust, worauf er dann stöhnend auf seinen Hintern aufkam. Instinktiv wollte er aufstehen, kniete nun vor dem Fremden und als dieser anfing zu lachen, spürte Sanji, wie sein Körper sich wie gelähmt anfühlte. In Vollbesitz seiner geistigen und körperlichen Kräfte, war er dennoch unfähig sich zu bewegen, riss erschrocken die Augen auf und sah den Mann an. Er wollte nichts sagen und doch öffnete er den Mund, war durch die Angst bereits an seine Grenzen getrieben. Natürlich verließ - außer dem schweren Atmen - kein Laut seinen Mund. „Wo willst du denn hin?“, fragte der Fremde, hatte eine Hand auf die Schulter des Blonden gelegt und konnte ein amüsiertes Lachen nicht mehr zurückhalten, worauf auch die anderen Fremden begannen zu lachen. Erschrocken musterte Sanji den Mann, erkannte die markanten Gesichtszüge, die kleinen Augen, die sich vor Lachen zu Schlitzen gezogen hatten, sowie kurzes struppiges Haar, welches notdürftig mit Haargel zurück geklemmt wurde. Hilflos sah er in die Runde, erkannte, dass sie alle ähnlich gekleidet waren. Sie waren komplett in schwarz gekleidet, jeder trug eine Lederjacke auf der spitze Nieten befestigt waren. Abgesehen davon, dass jeder einen Ohrring trug, hatten sie alle noch etwas gemeinsam, obwohl Sanji dies nicht wissen konnte und auch nicht erfahren würde. Langsam senkte er seinen Kopf, spürte wie dieser sich schwer anfühlte, und blickte auf die Hand auf seiner Schulter. Auf dem Handrücken des Fremden prangerte eine Tätowierung, ein seltsames Smiley, dass durchgestrichen war. Es erinnerte ihn an einen Totenkopf, aber auch an etwas anderes, was er aber nicht benennen konnte. Er wusste nur, dass er dieses Zeichen zumindest in ähnlicher Form schon einmal gesehen hatte. Augenblicklich riss er seinen Kopf hoch, als der Mann die Hand abrupt zurückzog. „Wie dumm... du hast es gesehen. Laufen lassen können wir dich somit nicht mehr.“, erklärte er grinsend, gab einen seiner Männer einen Kopfzeig, worauf dieser auf Sanji zulief. Sanji fixierte den Fremden, beobachtete wie dieser lachend auf ihn zuging und sich dann hinter ihm positionierte. Als er spürte, wie der Fremde ihn unter den Achseln griff und auf die Beine zog, wurde seine Glieder steif, erneut kroch ihm die Panik seinen Rücken hoch. Zittrig stand er da, wusste nicht, was er tun sollte, nachdem der Mann wieder von ihm abgelassen hatte. „Was hast du denn da auf dem Arm?“, fragte der Mann, der den anderen herumkommandiert hatte und beugte sich leicht vor, worauf Sanji nun erkannte, dass dieser eine Narbe über seine linke Wange gezogen hatte. Gerade als der Fremde nach der Katze greifen wollte, ging Sanji einen Schritt zurück, wollte nicht, dass er dem Tier etwas tat. Lachend zog er die Hand zurück und blickte den Blonden belustigt an. „Ein Kätzchen? Bisher ist es noch nicht vorgekommen, dass jemand sein Kuscheltier dabei hatte, wenn er kurz vor der Abreise stand. Wenn du verstehst, was ich meine.“, erklärte er grinsend und drehte sich dann zu seinen Kumpanen um. „Nun. Es ist nicht so, dass ich dich deshalb verurteile... aber dein Kuscheltier wird dir jetzt auch nicht mehr helfen.“, erklärte er dann, ehe er sich wieder umdrehte und auf Sanji zulief. Erschrocken ging er erneut einen Schritt zurück und sah den Fremden an. Er wusste worauf er hinauswollte, biss sich dann auf seine Unterlippe und ließ ein ungewolltes Zischen durch seine Lippen dringen. Die Situation könnte nicht schlechter sein. Er musste irgendwie flüchten, wusste aber nicht wie. Und gerade als er darüber nachdachte, ob er es irgendwie schaffen würde, streckte sich die Katze in seinen Armen. Laut miauend befreite sie sich aus seinen Griff, sprang auf den Boden und lief hinfort. Ihre Konturen verschmolzen sofort mit der Finsternis. Ehe Sanji überhaupt realisieren konnte, dass er nichts mehr im Arm hatte, wurde er erneut aufgeschreckt. Schallendes Gelächter ging durch die Runde, worauf er wieder einen Schritt zurück ging, dieses Mal aber erneut an die Wand traf. Er ließ seine Arme von sich hängen, drückte seine Handflächen gegen die kalte Wand. Unfokussiert ließ er seinen Blick durch die Finsternis wandern, versuchte einen Fluchtweg auszumachen. Doch ehe er überhaupt einen Gedanken fassen konnte, war der Fremde auf ihn zugelaufen, hatte seine Hand um seinen Kiefer gelegt und fixierte den Blick des Blonden auf sich. Der Fremde war ihm unglaublich nah gekommen und Sanji spürte, wie ihm schlecht wurde. Lasziv leckte er sich über seine Lippen, ehe er sich räusperte und erneut seine Stimme erhob. „Weißt du... es ist selten, dass wir auf so hübsche junge Männer treffen und noch viel seltener mache ich dieses Angebot...“, erklärte er mit einem lüsternen Unterton und legte eine Hand an Sanjis Hüfte, worauf er ihn entsetzt ansah. Sanji wusste nicht, worauf er hinaus wollte. In seinem Kopf herrschte Chaos, allen voran aber nach wie vor Angst. Zitternd zog er seine Augenbrauen zusammen und sah den Fremden skeptisch an. „Es ist leider unabdingbar, dass wir dich aus dem Weg räumen müssen... Und es ist deine eigene Schuld, weißt du? Du hast doch sicherlich die Nachrichten verfolgt, oder nicht?“, erklärte er und seufzte dann, umgriff den Kiefer des Blonden noch fester, um ihn daran zu hindern zu antworten. „Wie dem auch sei... ich kann deine Abreise aber etwas netter gestalten...“, sprach er und ließ seine Hand über den Hosenbund des Blonden gleiten. „Ich bin mir sicher, dass du mir dankbar wärst...“, erklärte er dann und ließ seine Hand in die Hose des Blonden gleiten, strich andächtig über dessen Gemächt. Schlagartig wurde Sanji bewusst, was der Fremde vorhatte, versuchte entgegen des Griffes von ihm, seinen Kopf zu schütteln. Reflexartig zog er seine Arme hoch und wollte den Fremden von sich drücken, hatte aber nicht bemerkt, dass bereits zwei weitere der Männer näher gekommen waren und somit seine Bewegung stoppten. Bevor er sich weiter wehren konnte, hatte der Fremde den anderen angedeutet, dass sie loslassen sollten, worauf er Sanji an der Hüfte gepackt und herumgedreht hatte. Schmerzhaft verzog der Blonde sein Gesicht, als der Fremde ihn mit Gewalt an die Wand drückte. Mit einem weiteren Kopfnicken hatten die beiden anderen wieder seine Arme fest in Griff, hinderten ihn daran, sich irgendwie zu wehren. Und als er spürte, wie sich die Hand dessen Mannes, der ihn an die Wand drückte, sich an seiner Hose zu schaffen machte, um sie herunter zu ziehen, winselte Sanji ein leises „Nein“. Dass er hier sterben würde war schon fürchterlich, aber dass sie ihn dann noch missbrauchen würden, das machte das Ganze noch unerträglicher... „Hör auf...“, bat Sanji und sah den Mann über seine Schulter an, spürte wie ihm Tränen in die Augen schossen. „Du kannst ja doch sprechen...“, stellte der Fremde fest und lachte dann, ehe er dann die Hose und die Unterwäsche des Blonden herunter zog. Panisch bewegte Sanji sich hin und her wollte, sich irgendwie aus dem Griff befreien, hörte aber sofort auf, als der Fremde seine Hand vor seinem Gesicht an die Wand schlug. Mit aufgerissenen Augen sah er den Fremden an, der lediglich den Kopf schüttelte. „Ich dachte es wäre offensichtlich, dass sich ein Wehren deinerseits nicht bezahlt macht... Sei ein guter Junge und benimm dich, dann wird es auch nicht so wehtun...“, erklärte er und beobachtete die Mimik des Blonden, der nun seine Lippen aufeinander presste und den Blick abwendete. Wenn er schon sterben musste, dann wollte er wenigstens nicht zu sehr leiden... Als er seine Augen schloss, liefen ihm die Tränen trotzdem ungehindert über die Wangen und er konnte nicht anders als ein leises Wimmern von sich zu geben. „Siehst du, geht doch.“, erklärte der Fremde zufrieden und beugte sich näher an ihn, während er mit seiner freien Hand die Oberschenkel des Blonden auseinanderzog, um ihn dann etwas zu zu flüstern. „Ich gebe mir große Mühe, dir nicht zu sehr wehzutun...“, sprach er während er andächtig über Sanjis nackte Beine fuhr und dann über seine Pobacke strich. Schluchzend drückte Sanji seine Stirn an die Wand, bildete mit seinen Händen Fäuste, obwohl seine Arme immer noch fest von den anderen zwei umklammert waren. Die anderen beiden lachten und auch die anderen Männer im Hintergrund, die die Show genossen, stimmten ein. Dass er so sterben würde, hatte er nie gedacht... Seine Augen fest zusammengekniffen wartete er darauf, dass der Fremde beginnen würde. Aber als er nach einigen Momenten noch immer keine weitere Bewegung vernahm, öffnete er vorsichtig seine Augen und drehte seinen Kopf etwas zur Seite. Das Erste, was er sah, war die Hand des Fremden, die er immer noch an die Wand gelehnt hatte. Allerdings steckte etwas im Handrücken des Fremden und das anscheinend auch noch ziemlich tief, da Sanji nicht nur den Geruch von Blut wahrnehmen konnte, sondern auch etwas Rötliches die Haut des Fremden hinunterfließen sah. Mehrmals kniff er seine Augen zu und öffnete sie wieder, um zu erkennen, was es war. Verwundert zog er seine Augenbrauen zusammen, als er erkannte, dass im Handrücken ein Skalpell steckte, das anscheinend zielgenau geworfen wurde. Sofort riss er seinen Kopf weiter zur Seite, um über seine Schulter hinweg zu erkennen, was nun geschehen war. Der Fremde, der nun langsam seine Hand vom Hintern des Blonden zog, ging nun einige Schritte zurück und begutäugte seinen Handrücken, ehe er das Skalpell mit einem Ruck aus ihr herauszog, dessen Klinge kurz aufblitzen ließ und sie dann zu Boden warf. Nun blickten alle in die dunkle Gasse und erkannten anhand einer Silhouette, dass dort ein Mann mit langem Mantel stand. Ungläubig zog der Anführer der Bande eine Augenbraue hoch, sah den Fremden an. Wie hatte der Fremde es geschafft, sich an sie heranzuschleichen ohne bemerkt zu werden? Und dann hatte er auch noch einen Initiativeangriff gestartet... Der Anführer schnaubte wütend, ehe er den Fremden ansprach. „Was willst du?“, brummte er gefährlich. Doch anstelle, dass der Mann einen Schritt voranschritt, huschte ein kleiner Schatten an dessen Beinen vorbei und zwei blitzende graue Augen starrten ihn an. Fragend sah er den Schatten an, der bei genauerer Betrachtung ein Tier zu sein schien. Erst das Miauen des Tieres entpuppte es als Katze. Allerdings schenkte er dem Mann im Mantel sofort wieder seine gesamte Aufmerksamkeit, als dieser ein paar Schritte vorging. Nun erkannte man, dass dieser Mann auch noch eine Fellmütze mit Flecken trug. Ehe irgendjemand reagieren konnte, erhob er dann das Wort. „Los. Verschwindet.“, befahl er, worauf der andere Mann kurz auflachte. „Und du glaubst das machen wir, oder was? Wie süß!“, lachte er, hielt aber sofort inne, als sein Gegenüber etwas aus seinem Mantel zu kramen schien. Sanji wusste nicht, was hier gerade geschah, er wusste nur, dass das Auftauchen des Fremden bestimmt nichts gutes heißen könnte. Und erst als dieser etwas aus seiner Tasche zog und dem anderen hinhielt, sah er genauer hin und musste spüren, wie sein Kiefer fassungslos aufklappte. Was tat – von allen Menschen auf dieser Welt – ausgerechnet er hier? Die beiden standen sich eine Weile regungslos gegenüber, bis sich dann der Mann im Mantel dazu bequemte, etwas zu sagen. „Du solltest wissen, welchen Rang du hast. Ich schlage vor, ihr verschwindet einfach und der junge Herr wird hiervon nichts erfahren...“, erklärte er kühl und sah seinen Gegenüber ernst an. „Aber er hat das Zeichen gesehen... die Regeln besagen, dass wir unerkannt bleiben müssen...“, stammelte er. „Kein Problem. Ich kümmere mich darum. Und jetzt haut ab.“ Es gab nunmehr keinen weiteren Grund miteinander zu sprechen und der Anführer der Gruppe zischte nur kurz, ehe er seine Hand hob. „Abmarsch, Jungs. Wir sind her fertig...“, erklärte er, worauf ein enttäuschtes Stöhnen durch die Runde ging. Und in dem Moment, in dem Sanji spürte, dass seine Arme losgelassen wurden, sank er sofort auf seine Knie. Noch nie in seinem Leben fühlte er sich so erleichtert und erschöpft, wie in diesem Moment. Zitternd legte er seine Hände in seinen Schoß, schloss seine Augen und atmete tief ein und aus. Sanjis Kopf war leer, er dachte nichts, fühlte nichts. Und erst als der Mann im Mantel näher trat, sah er auf. Der schwarzhaarige Student war gekommen und hatte ihn gerettet. Er wusste, nicht was er sagen sollte. Ob er etwas sagen sollte. Und als der Schwarzhaarige sich zu ihm kniete, ihn ansah und dann fragte, ob alles in Ordnung wäre, spürte er, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Ohne nachzudenken warf er sich dem Schwarzhaarigen in die Arme und weinte bitterlich, drückte sich an ihn. Erst zögerlich, dann bestimmt, strich der Schwarzhaarige ihn über den Rücken. Es dauerte eine ganze Weile, bis Sanji sich etwas beruhigen konnte, damit der Schwarzhaarige ihn wieder ansprechen konnte. „Was machst du überhaupt hier? Es ist mitten in der Nacht und du solltest wissen, das man sich nicht alleine an solch einem Ort aufhalten sollte...“, erklärte Law dann mit vorwurfsvollen Ton und legte seine Hände auf die Schultern des Blonden, um ihn ein wenig von sich zu drücken und ihm in die Augen zu sehen. Als er sah, wie sich dessen Augen erneut mit Tränen füllten, zog er ihn wieder an sich, strich ihm durch die Haare. „Ist schon gut...“, sagte er dann und stellte keine weiteren Fragen mehr. Wieder musste er lange warten, bis Sanji aufhören konnte zu schluchzen und er das Gefühl hatte, etwas sagen zu können. „Wir können nicht ewig hier sitzen bleiben, das ist gefährlich. Ich schlage vor, du ziehst dir erst einmal deine Hosen wieder hoch...“, sprach er nüchtern und just in diesem Moment, schubste Sanji ihn von sich und sah an sich herunter. Er hatte es komplett ausgeblendet, dass er hier ohne Hosen im Arm seines Retters lag. „Oh Gott... tut mir leid...“, haspelte er. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, wäre er rot angelaufen, allerdings gab es in seinem Gesicht schon keine ungerötete Stelle mehr. Langsam stand der Schwarzhaarige auf und wendete ihm den Rücken zu, damit der Blonde sich wieder einkleiden konnte. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“, erklärte er dann und ließ seine Hände in seine Hosentaschen gleiten. „Ich... also... wieso bist du hier?“, fragte Sanji den Schwarzhaarigen, nachdem er sich wieder eingekleidet hatte und nun mit zittrigen Beinen da stand. „Bitte?“, fragte Law dann skeptisch, drehte sich zu ihm herum und sah ihn fragend an. „Also... Ich meine... danke, dass du mir geholfen hast.“, stammelte er und sah den Schwarzhaarigen an, welcher ihn anlächelte. „Bitte. Aber bedanke dich auch bei ihr.“, erklärte er und sah dann auf den Boden, auf dem die Katze sich genüsslich eingerollt hatte und den Blonden mit müden Augen ansah. Sanji folgte dem Blick des Schwarzhaarigen und begutachtete das Kätzchen, ehe er auf sie zutrat und sie erneut auf den Arm nahm. „Ich war... sagen wir zufällig in der Gegend, als mir plötzlich diese Katze entgegenkam... Ganz schön hartnäckig...“, erklärte er genervt und deutete auf sein Hosenbein, welches ziemlich zerfleddert aussah. „Und da sie nicht loslassen wollte, wusste ich, dass sie mir irgendetwas zeigen wollte... Das ist auch schon die ganze Geschichte.“ Sanji strich der Katze zärtlich über den Kopf, worauf sie dankbar miaute. „Danke, meine Glückskatze...“, flüsterte Sanji dem Tier mit sanfter Miene zu und sah dann wieder auf den Studenten. „Ich würde sagen, wir gehen so langsam. Ich bring dich nach Hause.“ Sanji nickte nur kaum merklich, aber er war wirklich froh, dass er ihm dieses Angebot gemacht hatte. Denn er fühlte sich wirklich nicht in der Lage, allein nach Hause zu gehen... Erst als sie die Gasse verlassen hatten und wieder auf eine Hauptstraße kamen, sprach der Schwarzhaarige ihn wieder an. Er hatte gespürt, dass der Blonde erst wieder entspannter wirkte, als sie die Dunkelheit hinter sich gelassen hatten, da er dann die Katze nicht mehr so fest umklammert hatte. „Und? Ist das deine Katze?“, fragte der Schwarzhaarige und sah den Blonden von der Seite aus an. „Nein... sie ist mir vorhin... sagen wir zugelaufen...“, erklärte er kopfschüttelnd, worauf die Katze einmal miaute. „Ach so... Warum schleppst du sie dann immer noch mit dir herum?“ „Ich weiß auch nicht... ich brauche wohl etwas zum festklammern...“, erklärte er und lachte leise auf, worauf der Schwarzhaarige seinen Blick wieder auf die Straße heftete. Natürlich brauchte er das... „Ich bin froh, dass ich dich noch rechtzeitig gefunden habe...“ „Und ich erst...“ Obwohl Sanji viele Fragen hatte, entschloss er sich dazu, keine zu stellen. Im Moment war er sowieso viel zu müde und das Einzige, was er wollte, war sich zu Hause auszuruhen. Nie hatte er damit gerechnet, dass eine Entscheidung so schwerwiegende Konsequenzen haben könnte und so dermaßen eskalieren könnte... Er wusste, dass er dem Schwarzhaarigen sein Leben verdankte und dass die Tatsache, dass er ihn retten konnte, noch mehr Fragen aufwarf. Aber jetzt war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Als die beiden vor der Haustür von Sanjis Wohnung standen, ließ Sanji die Katze herunter, worauf sie sich auf ihr Hinterteil setzte und die beiden beobachtete. „Ich weiß, dass das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist...“, begann der Schwarzhaarige, worauf Sanji ihn verdutzt ansah. „...aber ich muss noch etwas mit dir klären...“, setzte er fort und sah den Blonden ernst an, welcher zaghaft nickte und ihm somit andeutete, dass er ihm zuhörte. „Solltest du mit irgendjemanden über das Geschehene reden... dann tu so, als hättest du das Zeichen nie gesehen. Ich verlange nicht, dass du stillschweigen behältst und die Sache in dich hineinfrisst... ich will nur, dass du dieses Detail aussparst.“ Sanji sah ihn fragend an, überlegte, welches Detail er meinte, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Er hatte dieses Zeichen schon einmal gesehen. Nein, sogar schon öfter, aber in abgewandelter Form... Die Augen des Blonden weiteten sich und er sah den Schwarzhaarigen erschrocken an. Hieß das, er gehörte zu diesen Männern? Konnte er sie deshalb so leicht vertreiben? War das überhaupt möglich? Ehe er diesen Gedanken weiter ausführen konnte, unterbrach der Schwarzhaarige ihn. „Versprich es mir.“, bat er bestimmt, worauf Sanji ihn ernst ansah. „Gehörst du zu diesen Männern?“, fragte er ihn dann und sah ihn mit betrübter Miene an. „Nein... es hat einen anderen Grund.“ Es herrschte eine Weile Stille zwischen ihnen, ehe Sanji ihn dann mit einem Lächeln ansah, welches aber nicht verdecken konnte, wie verletzt er zu sein schien. „Na gut... Ich verspreche es dir. Ohne dich, wäre ich jetzt sowieso nicht mehr... Danke...“ Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Schwarzhaarigen, ehe er sich dann bedankte. Sanji wusste zwar, dass er in irgendeiner Verbindung zu diesen Männern stehen musste, aber nicht in welcher. Aber eigentlich war es ihm im Moment auch egal, denn egal welche Beziehung sie zueinander hatten, jetzt zählte nur, dass er ihn gerettet hatte. „Gut... ich geh-“, begann der Schwarzhaarige dann, wurde aber jäh unterbrochen, als der Blonde ihn umarmte. Verwundert zog er eine Augenbraue hoch, löste aber seine Versteifung schnell wieder und legte seine Arme ebenfalls um ihn. „Danke...“, nuschelte Sanji an die Brust des Schwarzhaarigen, der ihm dann über den Rücken strich. „Gerne... Aber du solltest jetzt wirklich schlafen gehen. Du brauchst Ruhe...“ Daraufhin löste Sanji die Umarmung und lächelte den Schwarzhaarigen an, ehe er seine Tür aufschloss. „Schlaf gut...“, sprach der Schwarzhaarige unsicher, da er wusste, dass der Blonde sicherlich nicht gut schlafen können würde... Sanji nickte nur, wünschte ihm dann ebenfalls eine gute Nacht und trat in den Flur. „Danke.“, waren die letzten Worte, die Sanji dem Schwarzhaarigen mitgab, ehe dieser zögernd nickte und ging. Hosted by Animexx e.V. 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