Mein innigster Wunsch von Bloodstained_Phoenix ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Der blonde Mann lugte mit seinem Kopf aus der Tür heraus und grinste seinen grünhaarigen Freund beinahe schadenfroh an. Dieser allerdings bemerkte den Blick des Anderen gar nicht und ließ sich bequem von ihm in die Küche führen. Sanji deutete seinem Freund an, dass er sich setzen sollte, was er auch sofort tat. Irgendwie benahm sich Sanji doch seltsam, bisher hatte er noch immer kein Wort mit ihm gewechselt und das obwohl er bereits einige Minuten hier war. Zorro machte sich Sorgen, ob er vielleicht kein Geld bekommen würde und überlegte, was er tun sollte, wenn dies der Fall war. Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Sanji ihm eine Tasse Kaffee vor die Nase stellte. Fragend sah er ihn an und endlich sah es so aus, als ob er etwas sagen wollte. "Milch oder Zucker dazu?", fragte der Blonde grinsend, da er wusste, was nun in seinem Kumpel vorging. Sie kannten sich schon seit sie klein waren, es würde dem Grünhaarigen nie gelingen ihm etwas zu verheimlichen. Und dieser war einer der Momente, in dem er das schamlos ausnutzen konnte. "Was?", fragte der Grünhaarige verwirrt und sah den Blonden erstaunt an. Er hatte das Gefühl, dass er ihn absichtlich auf die Folter spannte und so konnte er gar nicht anders als ihm einen vorwurfsvollen Blick zu zuwerfen, was der Blonde anscheinend auch noch genoss. Anstatt ihm zu antworten, stellte er wortlos Milch und Zucker auf den Tisch und setzte sich dann grinsend seinem Freund gegenüber. Er faltete seine Hände ineinander und lächelte Zorro an, welcher die Augen verärgert zusammenkniff. Allerdings würde er nicht auf dieses Spiel eingehen, es ihm einfach gleichtun und schweigen. Sanji grinste erneut, denn er hatte bemerkt, dass sein Kumpel nun die gleiche Masche durchziehen wollte. Aber er wusste, dass er das nicht lange aushalten würde. Nach einigen Minuten entfaltete der Blonde seine Hände wieder und spielte mit einer seiner Haarsträhnen, linste immer wieder in das wütende Gesicht des Grünhaarigen. Es wirkte nicht so, als würde er das noch lange aushalten. Und tatsächlich. Der Grünhaarige nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee und räusperte sich dann. Sanji wusste, dass er sauer war, denn nur wenn er sich ärgerte, zuckten seine Augenlider so gefährlich, wie sie es jetzt taten. "Okay. Du hast mich genug auf die Folter gespannt... was ist jetzt? Leihst du mir was oder nicht?", fragte er verärgert und klopfte erwartungsvoll mit seinen Fingern auf den Tisch. "Es gibt eine Bedingung!", erklärte Sanji nun lächelnd und beobachtete, wie sich die verärgerten Gesichtszüge seines Kumpels in fragende änderten. "Eine Bedingung? Was denn?", fragte der Grünhaarige verdutzt und zog eine Augenbraue hoch, während er erst tastend, dann fest entschlossen seine Kaffeetasse umschloss, ohne den Blick von dem Blonden abzuwenden. Noch nie zuvor hatte er ihm eine Bedingung gestellt, wieso also jetzt? Sanji grinste ihn hämisch an, denn er wusste, dass der Grünhaarige sich nun ernsthaft Gedanken machen musste. Aber anders würde er an seine Information nicht rankommen. "Ich leihe dir das Geld, wenn du mir eine Information gibst." "Eine Information?" "Ja, eine Information. Du hast mich schon verstanden." "Na gut, was willst du denn wissen?" Nun hatte der Blonde den Grünhaarigen da, wo er ihn haben wollte. Jetzt würde er also seine Informationen bekommen... "Du erinnerst dich doch noch an heute Mittag, als wir uns begegnet sind, oder?", fragte er den Grünhaarigen, welcher nur kurz nickte und ihn dann erwartungsvoll ansah. "Der schwarzhaarige Student war ja auch da... und ich will wissen, wie du ihn kennengelernt hast! Erzähl mir alles, was du weißt!" Der Grünhaarige zog verwirrt seinen Kopf einen Stück nach hinten und sah seinen Kumpel fragend an. Wieso hatte er denn Interesse an dem schwarzhaarigen Hübschling? Und was sollte er ihm nun sagen? "Also um ehrlich zu sein, kann ich dir nicht viel dazu erzählen...", hüstelte er und wurde sichtlich rot im Gesicht, als er an das Etablissement dachte, welches seine Kumpel und er besucht hatten. "Entweder du erzählst mir alles oder es gibt kein Geld!", fauchte der Blonde. Er wusste, dass da irgendetwas war und es war ihm egal, ob der Grünhaarige sich schämte oder nicht. Wütend sah er seinen Freund eine Weile an, bis dieser die Augen schloss und seufzte. "Na gut... aber denk dann bloß nichts falsches von mir, klar?", erklärte er zornig und sah den Blonden ernst an, welcher sich zufrieden in die Stuhllehne drückte. "Gut. Ich höre.", erklärte der Blonde freudig und sah seinen Kumpel erwartungsvoll an, welcher etwas nervös seinen Blick von rechtsnach links huschen ließ. "Also gut. Hör zu und unterbrich mich nicht. Vor ein paar Tagen hatten Smoker und ich uns dazu entschieden, den Abend mit etwas Alkohol ausklingen zu lassen. Wir hatten am nächsten Tag sowieso frei, also war das ja gar kein Problem. Dann habe ich noch schnell Usopp und Kaku eine Nachricht geschickt, ob sie auch kommen wollten. Kid habe ich nicht eingeladen, da ich weiß, dass er sich auf seine Prüfungen vorbereiten muss und jede Gelegenheit dazu nutzen würde, eben das zu vermeiden... Na ja. Jedenfalls haben wir uns dann gegen Acht getroffen. Wir wollten dann gemeinsam in unsere Lieblingskneipe gehen, allerdings hatte die geschlossen. Bruno hatte sich wohl spontan dazu entschieden Urlaub zu machen und so mussten wir eine Alternative finden. Da wir aber keine Lust auf die anderen Kneipen hatten, haben wir uns dazu entschieden, mal in die Innenstadt zu gehen und zu gucken was da so los ist...", Zorro machte eine kurze Pause, um noch einen Schluck Kaffee zu sich zu nehmen. Als er merkte, dass dieser bereits widerlich kalt war, verzog er das Gesicht und stellte sie klirrend zurück an ihren Platz. Er schwieg noch eine Weile und überlegte, wie er fortsetzen sollte. "Hallo? Bist du noch da? Jetzt erzähl schon weiter!", murrte der Blonde und Zorro sah ihn verärgert an, nickte aber dann. "Lass mir doch mal Zeit mich zu sortieren, Penner.", knurrte der Grünhaarige und der Blonde entschied sich dazu, nicht auf die Provokation einzugehen, sondern geduldig zu warten. Sein Freund hatte es nicht unbedingt so mit dem Denken, wie er sich selbst in Gedanken sagte. "Also. Du weißt ja, dass wir es nicht so mit den überfüllten Clubs haben... also haben wir uns etwas in den Seitengassen umgesehen... und ja... nach einer hitzigen Diskussion haben wir uns für einen speziellen Ort entschieden...", er räusperte sich und Sanji sah, wie sich die Wangen des Grünhaarigen rot färbten. Zu gerne würde er ihn darauf drängen, schnell weiter zu erzählen, aber das würde wohl nichts nützen. "...Und da drin hab ich ihn getroffen. Ende.", beendete der Grünhaarige seine Geschichte knapp und sah in das erboste Gesicht seines Gegenübers. "Sehr witzig... Jetzt erzähl schon. Was war das für ein Ort und was habt ihr da drin gemacht? Und was hat das mit dem Studenten zu tun? Jetzt kannst du mich nicht mehr abspeisen!", erklärte Sanji beinahe aufgebracht und musterte den Grünhaarigen der beleidigt zischte. "Ist ja gut, ist ja gut! Mann... also... dieser Ort... war eine Table-Dance-Bar mit Bordell...", er stoppte und wurde noch röter im Gesicht. Es war ihm auch so schon peinlich, ihm das zu erzählen, aber dass der Blonde jetzt die Augen so schockiert aufriss, machte die ganze Situation noch unangenehmer. Sanji schüttelte seinen Kopf, sah seinen Freund dann leicht enttäuscht an, worauf dieser noch einmal zischte. "Ich wusste, dass du so reagierst! Deshalb habe ich ja nichts gesagt!", grummelte der Grünhaarige und Sanji begann darauf zu lachen. "War nur Spaß... jetzt weiß ich auch, was er mit "nötig haben" meinte!", er lachte und warf seinem Kumpel dann einen verständnisvollen Blick zu, was diesen erleichtert aufseufzen ließ. "Ja ja.. also. Wir haben uns dann an einen Tisch in der Nähe der Tanzfläche gesetzt... was wir nicht wussten, war, dass da anscheinend nur Männer drin tanzten...", er seufzte. "Eine Schwulenbar? Moment...", Sanji wollte ansetzen, dass der Schwarzhaarige doch dort getanzt haben musste, aber dann würde er indirekt zugeben, dass er gelauscht hatte. Also seufzte er nur kurz auf und sah seinen Freund an, welcher sich erneut räusperte, um weiter zu erzählen. "Nachdem wir ein bisschen dort gesessen haben, hatten wir schon ein bisschen was intus. Und dann haben wir uns entschieden, den Tänzern etwas genauer zu zusehen. Jedenfalls... nach einer Weile kam der Schwarzhaarige rein. Alle Blicke fielen sofort auf ihn und als er begann sich auszuziehen, wurde es deutlich lauter... er hat dann an der Stange getanzt und wenn ich das so sagen darf... er war verdammt gut...", peinlich berührt kratzte sich der Grünhaarige seinen Hinterkopf, versuchte dem erstaunten Blick des Blonden auszuweichen. "Ist das dein Ernst?", fragte Sanji dann perplex nach, worauf Zorro lediglich nickte. Der Blonde hatte gedacht, dass der Schwarzhaarige ein Kunde gewesen wäre, aber nicht, dass er dort als Tänzer tätig war. Nach außen hin machte er diesen Eindruck zumindest nicht... Also war der Mann, den er kennenlernen wollte, neben dem Studium ein Stripper? Er wusste nicht, was er nun denken sollte. War es überhaupt angebracht darüber nachzudenken? Er kannte ihn ja gar nicht und hatte auch noch nie mit ihm gesprochen. Schweigend saßen die beiden eine Zeitlang da, jeder verfolgte seine eigenen Gedanken. Dann nach einer Weile seufzten sie zeitgleich auf und sahen sich dann an. "Wieso hast du eigentlich so ein Interesse an dem Schwarzhaarigen? Bist du jetzt schwul, oder was?", fragte der Grünhaarige und musste über seine eigenen Worte lachen. Dass sein Kumpel auf Männer stehen könnte, war einfach das unwahrscheinlichste auf der ganzen Welt. "Red' keinen Quatsch! Er ist mir lediglich in der Kantine ins Auge gefallen und ich würde ihn gerne kennenlernen. Auf freundschaftliche Art und Weise! Bisher gab es aber noch keinen günstigen Augenblick dazu...", erklärte Sanji energisch. Er und schwul? So ein Schwachsinn. Dass der Schwarzhaarige sein Interesse geweckt hatte, fand er zwar selbst irgendwie seltsam, aber das hieß noch lange nicht, dass er ihn liebte! "War doch nur ein Witz! So ist das also... wie heißt er denn?", fragte der Grünhaarige dann und sah den blonden Mann an, welcher ihn fragend ansah. "Ich hatte gehofft, du wüsstest es... hast du gar nichts herausgefunden?" "Nein. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass er dort den Namen "Chirurg des Todes" trägt. Was daran erotisch sein soll, will mir aber nicht in den Sinn kommen." Beide seufzten erneut auf und lachten sich dann an. Manchmal waren sie sich so ähnlich, dass es schon fast gruselig war. Wie auf einen stummen Befehl stützten sie sich an die jeweilige Tischkante auf ihrer Seite und standen auf. Sie grinsten sich an. Sanji suchte in seiner Hemdtasche nach seiner Zigarettenschachtel und fischte dann eine Zigarette heraus. "Ich geh mal auf den Balkon. Kommst du mit?", fragte Sanji höflichkeitshalber, obwohl er eigentlich schon wusste, dass er mitkommen würde. "Klar.", erwiderte er nur knapp und so ging Sanji voran und Zorro hinterher. Sie standen beide auf dem Balkon, lehnten mit ihren Unterarmen auf dem Geländer und sahen durch die Nachbarschaft. Als Zorro sah, dass sein bester Freund ein paar Mädchen hinterher sah - welche nur wenige Meter von dem Balkon vorbeischlenderten-, ohne sei typisches Verhalten an den Tag zu legen, wurde er skeptisch. Er hob eine Augenbraue und zog seine Mundwinkel herunter, als Sanji plötzlich seufzte. Verwirrt über dessen Verhalten, richtete er sich auf und stoß seinen Kumpel leicht in die Seite. "Was ist denn mit dir los?", fragte er ihn überrascht, worauf Sanji ihn nur verwirrt ansah und ihm erklärte, dass er nicht wüsste, was er meinte. "Da sind gerade einige sehr hübsche Frauen hergelaufen?", erklärte er ihm in einen fragenden Ton, worauf Sanji nur noch verwirrter drein blickte. Einige Momente später hatte er sich wieder gefasst und blickte in die Ferne. Er wusste, worauf sein bester Freund hinaus wollte, aber wenn er ihm sagen würde, dass er im Moment einfach keinen Drang verspürte, jeder Frau den Hof zu machen, dann würde er erst Recht Fragen stellen. "Sorry, hab gerade an die Arbeit gedacht... muss später wieder los.", erklärte er kurz, worauf Zorro ihn noch ungläubiger ansah. "Als ob... aber wenn du nichts erzählen willst, ist es auch in Ordnung.", erklärte Zorro und seufzte auf. Wenn sein Freund ihm etwas verschweigen wollte, dann sollte er es tun. Würde er ihn dazu drängen, etwas zu erzählen, würden sie eh nur wieder aufeinander losgehen. "Mal was anderes. Wie viel brauchst du eigentlich?", fragte Sanji und sah seinen Freund an, der sich nun überlegend sein Kinn rieb. "Na ja... wir wollten heute Abend noch mal losziehen... also bräuchte ich schon etwas mehr...", druckste er um die Frage herum. "Kein Problem. Also, wie viel brauchst du?" "Sagen wir 300? Wäre echt nett von dir...", erklärte er und kratzte sich erneut beschämt seinen Hinterkopf. "Wow... aber gut. Ich leih es dir. Bei jedem anderen hätte ich "Nein" gesagt..." "...aber wir sind beste Freunde!", grinste der Grünhaarige ihn an. "Ja ja... Wo wollt ihr denn heute Abend hin? Hat Bruno wieder aufgemacht?", fragte er ihn und merkte schnell, dass Angesprochener versuchte seinem Blick auszuweichen. "Na ja... hat er nicht... wie wollten noch einmal in diese Bar...", erklärte er und grinste seinen Freund an, welcher den Kopf schüttelte. "Meinetwegen auch das...", erklärte der Blonde und lächelte seinen Kumpel an. "Hey! Vielleicht willst du ja mitkommen? Der Schwarzhaarige ist heute auch da! Morgen ist doch auch Samstag, dann können wir richtig die Sau rauslassen!", erklärte der Grünhaarige lachend und Sanji hob darauf eine Augenbraue. Unter normalen Umständen hätte er nicht einen Gedanken daran verschwendet, in so eine Bar zu gehen. Aber wenn der Schwarzhaarige auch da war, dann könnte er ihn vielleicht irgendwie ansprechen. Er seufzte. So oder so, er hatte keine Zeit, denn er musste arbeiten. "Du weißt doch, dass ich arb-", er brach ab, als er plötzlich sein Handy bemerkte, welches in seiner Hosentasche vibrierte. Wer würde denn um diese Zeit anrufen? "Warte mal kurz.", erklärte er kurz und nahm das Handy aus seiner Hosentasche, um den Anruf entgegen zu nehmen. "Ja, hier Sanji. Hallo.", sprach er in sein Handy und Zorro lehnte sich währenddessen wieder an das Geländer. "Bist du dir sicher? Nicht, dass es hinterher drunter und drüber geht...", sein Gesprächspartner erklärte ihm etwas, worauf Sanji bestätigend nickte, obwohl er wusste, dass er das nicht sehen konnte. "Na gut, wenn du meinst... Dann bis morgen Abend...", mit diesen Worten beendete er das Telefonat und sah seinen Freund an, welcher sich umgedreht hatte und ihn ansah. "Und? Was wichtiges?", fragte der Grünhaarige. "Mehr oder weniger. Das war Jeff. Anscheinend habe ich heute frei...", erklärte er stutzig und schob das Handy zurück in seine Hosentasche. "So plötzlich?" "Hm. Er meinte, dass sie heute mit weniger Gästen rechnen müssten, da in der Stadt ein Late-Night-Shopping stattfindet und das mit großen Rabattaktionen... Und dass auch so schon genug Leute vorhanden sind... Aber irgendwie... ich weiß nicht." "Dann bekommst du mal frei und du heulst hier rum. Gut, dann ist es ja klar. Du kommst heute mit uns mit!", er stemmte sich zufrieden die Hände in die Hüften und grinste seinen Freund an. Dieser wollte noch etwas sagen, aber Zorro kam ihm zuvor. "Keine Widerrede! Ich hol dich um acht ab!", erklärte der Grünhaarige bestimmend und grinste ihn noch breiter an. "Bist du jetzt so matschig in deiner Oberstube, dass du denkst, ich gehe in eine Schwulenbar? Ich bin nicht schwul!", schimpfte der Blonde mit seinem Kumpel, worauf dieser ihm eine Hand auf die Schulter legte. "Ich habe nie gesagt, dass dort nur Männer sind, oder? Heute ist es gemischt. Das letzte Mal, als wir da waren, war wohl Männernacht. Komm' schon! Das wird witzig! Sei nicht so verklemmt!", lachte der Grünhaarige und klopfte dem Blonden lachend auf die Schulter. "Ich bin nicht verklemmt!", murrte Sanji, worauf Zorro triumphierend grinste. "Dann ist es abgemacht!", erklärte er dann, klopfte ihm noch einmal auf die Schulter und ging an dem Blonden vorbei zurück in die Wohnung. Sanji sah ihm wütend hinterher, entschied sich aber, ihm zu folgen. Gemeinsam steuerten sie die Küche an und auf ihren Weg überlegte Sanji. Irgendwie war es doch seltsam, dass anscheinend sogar das Schicksal wollte, dass er den Schwarzhaarigen traf. Jeff hatte ihm noch nie spontan frei gegeben und ausgerechnet heute, ausgerechnet in dem Moment, wo er Zorro absagen wollte, ruft der Alte an und gibt ihm frei. Dass da irgendwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte, war dem Blonden sofort bewusst. Aber es hätte keinen Sinn es zu hinterfragen. Dann würde er eben seine Chance nutzen und versuchen, den Schwarzhaarigen anzusprechen. Vielleicht ein seltsamer Ort, um Kontakte zu knüpfen, aber schaden würde es wohl nicht. In der Küche saßen die beiden dann eine Weile und unterhielten sich angeregt, über die Erlebnisse der letzten Tage. Und obwohl Zorro eigentlich sein Berufsgeheimnis zu halten hatte, scherte er sich nicht viel darum und erklärte seinem besten Freund, wieso er heute zur Universität gekommen war. "Auf jeden Fall konnten wir ihm wieder nichts nachweisen. Wir wissen, dass der Typ hinter den letzten Morden steckt, aber er macht es so geschickt, dass es absolut keine Spuren gibt!" "Wenn es absolut keine Spuren gibt, wie könnt ihr euch dann so sicher sein?" "Na ja... keine Spuren ist vielleicht untertrieben. Es gibt ein äußerst eindeutiges Indiz... bei jedem der Toten wurde eine pinke Feder gefunden. Normalerweise heißt das nichts, aber er ist dafür bekannt, dass er diesen pinken Federmantel trägt... Die Untersuchungen der Federn haben keinerlei DNA-Spuren ergeben und ich glaube auch nicht, dass er sich selbst die Hände schmutzig macht... aber es ist so offensichtlich!", knurrte der Grünhaarige. "Ich weiß nicht... vielleicht will ihm auch jemand etwas in die Schuhe schieben? Herr Donquixote wirkte auf mich wirklich sehr zuvorkommend und freundlich... aber nicht wie ein Mörder." "Sanji. Dieser Mann hat zwei Gesichter. Unterschätze ihn niemals, verstanden?", besorgt sah Zorro seinen Kumpel an, welcher, seiner Meinung nach, dem Ganzen viel zu blauäugig entgegen ging. "Hm... er ist mein Arbeitgeber, Zorro... mehr brauche ich dir da nicht zu sagen, oder?", erklärte Sanji ihm dann und sah in die besorgten Augen seines Freundes. Nach einem Moment des Schweigens erklärte er: "Gut... aber pass auf dich auf." Sanji wunderte sich über den plötzlichen Stimmungsumschwung seines Freundes. Wieso machte er sich solche Gedanken? Außerdem war er nur ein Angestellter und dieser Mann eben sein Arbeitgeber. Mehr Kontakt als nötig, würde er nicht aufbauen und das sollte der Grünhaarige eigentlich wissen. Und diese drückende Stimmung passte dem Blonden auch gar nicht, da es bereits fünf Uhr nachmittags war und sie immerhin noch Spaß haben wollten. "Mach ich... Es ist schon fünf, musst du dich nicht fertig machen?", fragte der Blonde seinen besten Freund, welcher nun überrascht auf die Uhr sah. "Du hast Recht! Wie die Zeit vergeht!", grinsend stand er auf und streckte sich ausgiebig. Sanji tat es ihm gleich und lief dann in sein Schlafzimmer und kam nur wenige Momente später wieder zurück. "Hier ist das Geld.", erklärte er und reichte dem Grünhaarigen das Geld, worauf dieser sein Portemonnaie aus seiner Hosentasche zog und das Geld ihn ihr verstaute. "Danke noch einmal. Ich komme dann gegen Acht noch einmal vorbei, dann geht es los!", freudig grinsend stapfte er auf die Haustür zu und Sanji ihm hinterher. "In Ordnung. Bis später dann, verlauf dich nicht auf dem Weg nach Hause!", lachte der Blonde seinen Kumpel an, welcher irgendetwas unverständliches murrte. "Ja, bis später.", erklärte er und verschwand auf den Treppen nach unten, worauf Sanji die Tür schloss und zurück in die Küche ging. Bevor es losgehen würde, würde er sich noch etwas zu essen machen. Er wusste nicht, wieso er sich freute. Wieso er lächeln musste bei dem Gedanken, dass er den Schwarzhaarigen treffen könnte. Aber hinterfragen wollte er es auch nicht. Immerhin war es schon eine ganze Weile her, dass er die Gelegenheit bekam, mit den anderen loszuziehen. Und er hatte sich vorgenommen, diesen Abend auszukosten und Spaß zu haben. Alles andere wäre auch Zeitverschwendung... Er war jung und wollte das Leben in vollsten Zügen genießen. Und das würde er auch. Heute Abend würde ein toller Abend werden! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)