Mein innigster Wunsch von Bloodstained_Phoenix ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Der blondhaarige Mann lag bequem in seinem Bett, genoss die wohlige Wärme, die seine Bettdecke ihm bescherte. Es war der Beginn eines milden Sommertages und die Sonne schien ihm ins Gesicht, wollte ihn sanft wecken. Auch die Vögel sangen ihre Lieder, es hätte harmonischer nicht sein können. Allerdings gab es doch etwas, was diese Harmonie störte. Das nervige Klingeln seines Weckers... Er hob seinen Arm, suchte tastend nach dem Störenfried auf seinem Nachttisch, ehe er ihn fand und zu einer kurzzeitigen Pause zwang. Er würde gleich aufstehen, er bräuchte nur noch einen Moment. Aber sein Kissen war so weich und er so müde. Gerade als er spürte, wie sein Geist wieder in das Land der Träume driftete, quälte der Störenfried ihn schon wieder. Wieder hob er verschlafen den Arm, wollte ihn dazu zwingen, dass er ihn noch einen kurzen Moment gönnte. Er tastete sich auf dem Nachttisch vor und als er dachte, sein Ziel gefunden zu haben, musste er merken, dass dieses lediglich seine Position änderte. Versehentlich hatte er den Wecker vom Tisch geschoben und mit einem lauten Geräusch landete dieser auf dem Laminat, schlitterte über diesen noch ein Stück weiter weg. Genervt zuckte der Blonde mit einer seiner gekräuselten Augenbrauen, öffnete aber seine Augen noch immer nicht. Er hoffte inständig darauf, dass der Wecker einsehen würde, dass er leise zu sein hätte. Für ihn vergingen gefühlte Minuten -obwohl es nur einige Sekunden waren- bis er das nervtötende Geräusch des Weckers nichts mehr ertragen konnte. Schnell schlug er seine Augen auf, zog die Decke über sich weg und setzte sich auf. Er kniff die Augen zusammen und brauchte einen Moment, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Als die Helligkeit ihn nicht mehr blendete, streckte er sich gähnend , schob eine Haarsträhne hinter sein Ohr und besah den Übeltäter, welcher immer noch gnadenlos klingelte. Wieder hatte dieses Biest gewonnen, obwohl es schon am Boden lag. Er stöhnte genervt auf und erhob sich dann langsam vom Bett, schlürfte zum Wecker, um diesen aufzuheben. Er funkelte den Wecker in seiner Hand böse an, ehe er ihn ausstellte und zurück auf seinen Nachttisch stellte. Verschlafen wanderte er auf seinen Kleiderschrank zu. Er besah sich in dem Schrankspiegel und dachte, dass etwas mehr Schlaf sicherlich gut getan hätte. Seufzend öffnete er die Schranktüren, begutachtete dann seine Kleidung. Er dachte einen Moment nach, ehe er sich für ein blaues Hemd und eine schwarze Jeans entschied. Zur Arbeit in der Kantine bräuchte er sich nicht sonderlich schick machen, also würde das ausreichen. Er legte sich die Klamotten über seinen rechten Unterarm, schloss die Schranktür wieder und blieb noch einen Moment stehen. Er ließ seinen Blick durch den Raum gleiten, ließ ihn dann aber auf einer Stelle haften. Nachdenklich blickte er aus der Balkontür nach draußen, bemerkte, dass das Wetter nicht herrlicher sein könnte. Da es nicht schaden könnte, etwas frische Luft zu schnappen, ehe er sich anzog, entschied er sich dazu, erst einmal die Kleidung auf sein Bett zu werfen und auf den Balkon zu gehen. Der blonde Mann stützte seine Unterarme auf dem Gelände, ließ seinen Blick durch die Gegend schweifen. Er atmete tief ein und aus, schloss die Augen und genoss die Ruhe. Nach einer Weile öffnete er die Augen und ging auf einen kleinen Beistelltisch zu. Auf diesem Tisch lag eine Schachtel Zigaretten, ein Feuerzeug und ein Aschenbecher. Überlegend, ob es gut wäre, sich bereits jetzt eine Zigarette anzuzünden, umschloss er die Packung zögerlich. Sein Körper würde es ihm zwar nicht danken, aber die Lust war in diesem Moment stärker. Langsam zog er eine Zigarette heraus, schob sie sich zwischen seine Lippen und zündete sie an. Gerade als er seine Zigarette aufgeraucht hatte und im Aschenbecher ausdrücken wollte, hörte er wie sein Handy ihm signalisierte, dass irgendwer irgendetwas von ihm wollte. Genervt drückte er die Zigarette aus und ging wieder in sein Schlafzimmer. Er steuerte seinen Schreibtisch an, nahm das Handy und nervte dann gestöhnt auf. "Der schon wieder...", dachte er und öffnete die Nachricht. "Oi, Sanji. Ich bin ungeplant etwas mehr Geld losgeworden... kannst du mir was leihen? Ich geb es dir in drei Tagen zurück. Sei kein Arsch, Zorro", las er die Nachricht und konnte nicht verhindern, dass seine Augen sich immer weiter zusammenzogen. Wie dieser Kerl es immer schaffte, sein Geld so schnell loszuwerden, war für ihn ein Rätsel. Wütend legte er das Handy unsanft zurück auf seinen Platz und entschied sich dazu, ihn erst einmal zu ignorieren. Selbst wenn er ihm geantwortet hätte, er würde ihn sowieso mit Nachrichten bombardieren. Es ärgerte ihn zwar, dass er ständig nach Geld fragte, allerdings musste er ihm zu gestehen, dass er dieses immer schnell zurückgab. Seufzend nahm er seine Kleidung vom Bett, verließ das Zimmer und ging in den Nebenraum. Jetzt bräuchte er erst einmal eine Dusche. Nachdem er im Bad fertig war, ging er in die Küche. Bis zur Arbeit wäre immer noch ausreichend Zeit. Immerhin stellte er sich den Wecker immer so früh, damit er sich noch Frühstück machen konnte. Als erstes stellte er die Kaffemaschine an, dann ging er zum Kühlschrank und holte eine Packung Eier aus dieser. Da er nicht sonderlich motiviert war, entschied er sich dazu, dass heute auch Spiegelei und Toast ausreichen würde. Gerade als er den letzten Bissen seines Frühstücks kaute, hörte er wie sein Handy sich schon wieder meldete. Genervt rollte er mit den Augen, ehe er sich seinen Kaffee schnappte und zurück ins Schlafzimmer lief. Es war tatsächlich nur wieder der Grünhaarige. Obwohl er ihm bisher immer ausgeholfen hatte, hielt er es immer noch für nötig, ihn mit Nachrichten zu belästigen. Aber er war genauso stur, wie sein Kumpel hohl und deshalb würde er ihm nicht antworten. Einfach nur, um ihn zu ärgern. Grinsend steckte er sich das Handy in seine Hosentasche, trank den letzten Schluck seines Kaffees und ging in die Küche. Dort spülte er noch schnell das Geschirr ab, ehe er auf die Wanduhr in der Küche sah und sich entschied so langsam zur Arbeit zu gehen. Er steckte sich noch eine Schachtel Zigaretten in seine Hemdtasche, lief noch einmal ins Bad um sich anzusehen und verließ dann seine Wohnung. Als er auf das Gelände der Universität kam, fiel ihm sofort auf, dass mal wieder einige Streifenwagen vor dem Zentralgebäude standen. Anscheinend wollten sie dem Leiter wieder irgendetwas in die Schuhe schieben, was am Ende sowieso im Sande verlaufen würde. Er musste grinsen. Er verstand nicht, warum es diese Gerüchte um Herrn Donquixote Doflamingo gab. In seinem Vorstellungsgespräch hatte er ihn als äußerst freundlich und zuvorkommend erlebt. Er wirkte nicht wie ein schlechter Mensch, obwohl seine seltsame Lache das Gegenteil vermuten ließ. Jedenfalls konnte er sich nicht vorstellen, dass dieser Mann etwas verbrochen hätte, was das ständige Aufkreuzen der Polizei gerechtfertigt hätte. Sanji zuckte kurz mit den Schultern und ließ sich nicht weiter von diesem Gedanken stören. Seine Schicht würde gleich beginnen und seine Chefin hasste es, wenn er nicht bei der Sache war. Aber eigentlich machte sie mehr den Eindruck, dass sie alles und jeden hasste... "Kannst du nicht einmal rechtzeitig kommen?", donnerte es aus der Küche, als Sanji hinter dem Tresen der Speiseausgabe auftauchte. "Was? Ich bin rechtzeitig!", brüllte er zurück, stapfte wütend in den Küchenteil und besah seine Chefin, welche ihn angrinste. "Eben nicht. Zehn Minuten zu früh!", keifte sie, worauf Sanji zischte. Die alte Schachtel mochte es, wenn sie ihm für alles eine Standpauke halten konnte. Sie wedelte mit ihrem Kochlöffel und erklärte ihm, dass zu früh sein genauso unpünktlich wie zu spät kommen wäre. Seufzend lief Sanji an ihr vorbei, nahm eine Schürze von einem Haken und band sie sich um. Als er auf den Herd zuging warf er ihr noch einen giftigen Blick zu, worauf sie lachte. "Was steht heute auf dem Speiseplan?", fragte er und besah sich die verschiedenen angelieferten Zutaten. "Heute gibt es die leichte Kost. Reis, gedünsteter Fisch und Brechbohnen und als zweites einfache Onigiri.", erklärte Dadan und sah betrübt auf die ganzen Zutaten herunter. Sie konnte einfach nicht verstehen, warum diese hier, die einzige Universität weit und breit war, die die Mahlzeiten tatsächlich selbst zubereitete. Alle anderen ließen sich die Sachen doch auch aus Großküchen liefern... aber nein! Diese Universität musste ja auf ganzer Linie besonders wirken. Seufzend holte sie einige Behälter aus dem Nebenraum, um darin die Speisen warm zu halten. "Und wie lange brauchen wir? Also bis wir alles fertig haben?", stöhnte die alte Schachtel. "Hör auf zu jammern. Wenn du nicht alle anderen rausgeekelt hätten, würde es schneller gehen... aber nein. Du bist ja eine Hex-", erklärte Sanji und brach jäh ab, als die alte Hexe ihm ihren Kochlöffel auf den Kopf schlug. "So spricht man nicht mit einer Dame!", keifte sie, worauf Sanji anfing zu lachen. Die alte Hexe hatte es geschafft, die komplette Küchenmannschaft rauszuekeln und nun war die Universität verzweifelt auf der Suche nach Köchen. Dies wird wohl der Grund gewesen sein, dass die Bezahlung so gut war. Die meisten würden es nicht lange aushalten so eine Schnepfe zur Vorgesetzten zu haben, aber er war hart im Nehmen. Und wenn es nötig war, dann teilte er auch aus. Er arbeitete bereits drei Wochen hier und konnte von sich selbst behaupten, dass er das Biest relativ gut gebändigt hatte. Als er sich zu ihr umdrehte, um sie anzusehen, musste er erkennen, dass das Biest bereits rot angelaufen war. "Ist ja gut, gnädige Dame!", sprach er in einem beinahe entschuldigenden Ton, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen. Dadan wusste aber genauso gut wie er selbst, dass er das nur sagte, um sie zu beschwichtigen. Sie seufzte und band sich ebenfalls eine Schürze um. "Ich kümmere mich um den Reis, du um den Fisch...", grummelte sie und lief sogleich los, um große Töpfe auf dem Herd zu verteilen. "Gut... wenn wir uns ranhalten, schaffen wir es sogar noch, bevor es losgeht und die Studenten kommen!", erklärte Sanji motiviert und krempelte sich die Ärmel seines Hemds ordentlich hoch, ging dann zum Waschbecken und wusch sich die Hände. Dadan tat es ihm gleich, obwohl sie ein genervtes Seufzen nicht unterdrücken konnte, wusste sie, dass er recht hatte. Eigentlich konnte sie den Blonden ganz gut leiden, solange er sich anständig benahm. Denn er arbeitete ordentlich und äußerst schnell. Manchmal fragte sie sich zwar, wieso er so kochte, wie ein Profi, aber sie wollte den Blonden nicht bedrängen und in seinem Privatleben rumschnüffeln. Das Einzige was wirklich zählte war, dass er ihr viel Arbeit abnahm, dass sie zeitweise sogar nur daneben stehen brauchte, da der Blonde schneller fertig war, als sie die Situation überblicken konnte. "Gut... Wir sind soweit fertig. Alles ist vorbereitet, jetzt fehlen nur noch die Studenten!", erklärte Sanji stolz und stemmte sich die Hände in die Hüfte. Dadan lächelte ihn an, denn wieder hatte der blonde Mann ihr den Großteil der Arbeit abgenommen. Wie dieser es schaffte mit den begrenzten Zutaten die Mahlzeiten in reine Gaumenfreuden zu verarbeiten war ihr genauso ein Rätsel, wie die Schnelligkeit in der er diese Gaumenfreuden zubereitete... "Stimmt. Willst du austeilen oder soll ich?", fragte sie den Blonden, aber eigentlich wussten beide, dass sie nur einspringen würde, wenn er nicht hinterherkam. "Ich, natürlich.", erklärte Sanji lächelnd und Dadan schluckte, da es wirkte als würde es ihn freuen. "Seit wann machst du das denn gerne?", fragte sie ihn erstaunt, worauf Sanji sich lediglich umdrehte und ging. Eigentlich hatte sie auch damit recht. Denn eigentlich nervte es ihn, ständig den Studenten ihre Teller voll zu machen. Es war einfach ein komplett anderes Gefühl als im Baratie, denn obwohl er jedem die Speisen persönlich gab, hatte er das Gefühl, dass zwischen ihm und denen, die er bediente, eine Distanz herrschte. Im Baratie war die Bindung zum Kunden viel herzlicher, immerhin konnte er auch jeden Gast fragen, wie es gemundet hatte. Hier war es einfach nicht möglich ein Feedback zu erhalten, obwohl er manchmal sehr wohl erkannte, dass einige Studenten den Unterschied schmeckten und lächelnd zu ihm sahen. Jedenfalls gab es nun doch einen Grund, wieso er sich dazu entschied, diese leidige Arbeit zu übernehmen. Vor ungefähr einer Woche war ihm ein Student besonders ins Auge gefallen. Dieser Student stand immer abseits und musterte die anderen Studenten suchend. Dann nach einer Weile hörte er auf die Studenten zu mustern und stand einfach nur da. Manchmal kamen einige Studenten zu ihm, die der Blonde unter normalen Umständen als seine Freunde bezeichnen würde, wenn nicht auch da etwas seltsam dran gewirkt hätte. Denn, wenn es seine Freunde waren, wieso wirkte er auch da so distanziert? Generell wirkte es so, als würde diesen Studenten eine Barriere umgeben, die alles und jeden an ihm abprallen ließ. Und doch musste er zugeben, dass es ihn sogar interessant wirken ließ... Und nicht nur seine Art war interessant. Er sah wirklich verdammt gut aus. Und so ungern er es zugab, so musste der Blonde es. Er sah nicht nur gut aus, es ging sogar eine gewisse Anziehung von ihm aus und dass es sogar auf ihn, als Mann, so wirkte, hatte schon einiges zu sagen... Da es noch eine Weile dauern würde, bis der große Ansturm käme, hatte Sanji es sich seitlich vom Tresen bequem gemacht, lehnte sich an dessen Kante und blickte in den Speisesaal. Der Saal war ziemlich groß und das sah man auch trotz der ganzen Tische und Stühle, die verteilt dort standen. Normalerweise wirkten möblierte Räume kleiner, aber hier war das nicht der Fall. Einige Studenten hatten es sich bereits am hinteren Ende des Saales bequem gemacht und unterhielten sich angeregt. Aber das wonach er suchte, konnte er noch nicht erblicken. Aber da sein Objekt der Begierde meistens noch vor den anderen hier aufkreuzte, müsste er jeden Moment hier eintreffen. Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Blonden breit, als er das, wonach er zuvor noch vergeblich gesucht hatte, endlich erblickte. Heute trug der Schwarzhaarige also ein schwarzes T-Shirt und eine helle Jeans. Der Blick des Blonden fiel als erstes auf die tätowierten Arme des Studenten. Bisher hatte dieser immer etwas Langärmliches getragen, was wohl seine Unerreichbarkeit unterstreichen sollte... jedenfalls war es heute das erste Mal, dass er mehr Haut zu Gesicht bekam. Der Schwarzhaarige wirkte sehr durchtrainiert und seine Tätowierungen ließen ihn sogar noch muskulöser wirken. Und da das T-Shirt kein lose hängendes Schlabberteil war, konnte er sogar erkennen, wie sich unter dem dünnen Stoff noch mehr Muskeln befanden. Dieser Mann war wirklich eine Augenweide, soviel stand fest! Aber was...? Sanji sah noch ein bisschen genauer hin und musste erkennen, dass sich anscheinend auch auf seiner Brust eine Tätowierung befand. Die schwarzen Linien auf seiner Haut ragten unter dem Ausschnitt des T-Shirts hervor. Gerne würde er wissen, wie diese Tätowierung als Ganzes aussah, wie diese sich über den Oberkörper, über die Brust des Studenten zog... Sanji spürte, wie ihm eine leichte Röte über seine Wangen huschte. Was dachte er denn da? Heftig schüttelte er den Kopf. Anscheinend hatte ihm die Sonne auf dem Hinweg zur Arbeit schon das Hirn verbrannt! Dass ihm solche Gedanken kamen, war unmöglich! Kein Mensch auf dieser Welt vergötterte das weibliche Geschlecht mehr als er selbst! Er klatschte sich mit beiden Händen auf seine Wangen, wollte sich wachrütteln. Erleichtert seufzte er. Genau. Sein Interesse war rein platonisch, sonst nichts weiter. Und das er gut aussah, musste er neidlos anerkennen. Das Einzige, was er von dem Studenten wollte, war ein kleiner Plausch. Mehr nicht. Dem Blonden waren mitunter die Augenringe des Studenten aufgefallen, was wohl sehr eindeutig dafür sprach, dass er nicht viel Schlaf bekam. Da dieser Mann nicht so wirkte, als würde er feiern gehen, ging er davon aus, dass er neben dem Studium wohl noch arbeitete. Und das anscheinend viel, denn diese Augenringe waren ein Zeichen für unzählige durchgemachte Nächte und nicht nur für ein bisschen zu wenig Schlaf. Und das machte den Blonden neugierig. Jemand der so viel Kraft in etwas investierte, musste doch ein Ziel haben! Einen Traum, der es wert war, alles zu geben. Gerne wüsste er mehr darüber. Ehe er seinen Gedanken zu Ende führen konnte, sah er wie die erste Welle an Studenten den Saal betrat. Irgendwann würde er ihn schon noch ansprechen, aber jetzt musste er seine Pflicht erfüllen. Zufrieden lehnte der Blonde sich an die Wand, verschränkte seine Arme hinter dem Hinterkopf. Heute waren weniger Studenten gekommen als sonst, aber auch das war dem Wetter zu zuschreiben. Die meisten würden ihre freie Zeit zwischen den Vorlesungen wohl lieber damit verbringen, in der Sonne zu liegen, als in der Kantine anzustehen. Und das konnte er ihnen nicht verübeln, er hätte es auch so gemacht. Eine Weile lehnte er da und ließ seinen Blick durch den Saal gleiten. Der Schwarzhaarige war bereits gegangen, aber was ihn jetzt interessierte, waren die Gesichter der Studenten, die seine Mahlzeit genossen. Nachdem er mehrere lächelnde Gesichter erkannte, stieß er sich von der Wand ab und lief in die Küche. Wahrscheinlich war es ihm auch heute wieder gelungen, etwas zu zubereiten, was gut schmeckte. Lächelnd sah er auf Dadan und zog sich seine Schürze herunter, hängte sie zurück an ihren Platz. Dadan erwiderte sein Lächeln müde, das Einzige, was sie wollte war endlich Feierabend haben! Allerdings wich ihrer müden Mimik sofort eine wütende, als sie sah, was der Blonde tat. Dieser hatte sich bequem eine Zigarette aus seiner Hemdtasche gezogen und sie angezündet. Genüsslich zog er an der Zigarette, merkte nicht, wie der Drachen wortwörtlich vor Wut brannte. Ein harter Schlag zog ihm aus dem entspannten Moment und als er aufsah, sah er die alte Hexe, die ihm ihren Kochlöffel mit voller Kraft auf den Kopf geschlagen hatte. Wütend zog sie ihm dann die Zigarette aus dem Mund und löschte die Glut unter dem Wasserhahn. Nachdem sie den Löffel weggezogen hatte, ließ er seine Hände sofort hochschnellen und hielt sie die schmerzende Stelle. "Du hast sie doch nicht mehr alle! Ich habe dir bestimmt tausendmal gesagt, dass du hier nicht rauchen darfst!", wütend stapfte sie an ihm vorbei, öffnete einen der Schränke und umklammerte einige Müllsäcke. Mit einem Ruck zog sie gleich vier riesige Säcke heraus und schleuderte sie auf den Blonden, welcher durch den Aufprall zu Boden ging. Sein Kopf lugte zwischen den Säcken heraus und wütend sah er die alte Hexe an, wollte sie mit seinen Blicken umbringen. "Sieh mich nicht so an, das wirkt nicht! Los, bring den Müll raus! Wenn du draußen bist, darfst du dir eine rauchen! Aber nur, weil du so gut gearbeitet hast!", erklärte sie ihm zischend und verließ die Küche. Sanji sah der alten Hexe erstaunt hinterher. Vielleicht war sie ja gar kein so grausamer Drachen, vielleicht nur ein fieser... Mit den Säcken in den Händen, stapfte er durch die Hintertür auf den Hof und ging auf einige Container zu. Die Universität hatte an dieser Stelle eine Art Parkplatz für Mülltonnen und Container geschaffen, wodurch es ihm möglich war, unerkannt eine hinter den Containern zu rauchen. Er stellte sich hinter die Container und zündete sich eine Zigarette an. Nach einigen Zügen hörte er, wie sich zwei Stimmen näherten. Er konnte nicht hören, worüber sie sprachen und als er seine Ohren spitzte, musste er merken, dass die Stimmen angehalten hatten. Er lauschte in das Gespräch, konnte zwar den Inhalt nicht identifizieren, aber die Stimmen. Zumindest eine davon. Die Stimme, die er erkannte, gehörte ganz sicher zu einem gewissen Moosball, der ihn bereits heute Morgen genervt hatte... aber was tat dieser hier? Und dem Klang der Stimme nach, würde er sogar sagen, dass er mit jemanden sprach, den er kannte. Sein Freund hatte ein lautes Organ, aber die Person mit der er sprach konnte er nicht hören. Mit wem sprach er da? Langsam schlängelte sich der Blonde an den Mülltonnen vorbei, wollte sehen, mit wem der Grünhaarige sprach. Hätte er dies nicht getan, wäre ihm ein sehr peinliches Ereignis erspart geblieben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)