Selbstständigkeit für Anfänger von Kagome1703 ================================================================================ Kapitel 7: Im Zweifelsfall tot stellen -------------------------------------- Kapitel 07 – Im Zweifelsfall tot stellen   Du wachtest abrupt auf, als die Schiebetür zu Sesshomarus Räumen leise aufgeschoben wurde. Völlig schockiert starrtest du Sesshomaru an, der den Raum durchquerte und sich dann vor dich hinkniete und dich, in der Annahme du wrdest noch schlafen, an der Schulter berührte. Es ist mitten in der Nacht! War er bis gerade bei seiner Mutter?   »Mutter will dich sprechen«, verkündete der Prinz des Westens, als er bemerkte, dass du ihn anblinzeltest.   Verdutzt starrtest du den jungen Hundeprinzen an, der gerade wie der Tod höchst selbst vor dir aufgetaucht war und dich nun ansah, als seist du weniger wert als eine Kakerlake. Beides war für dich so normal, dass du es kaum bemerktest.   »W-Wie?«, fragtest du, noch im Halbschlaf und richtetest dich auf. »Die Fürstin? Mich? Aber wieso das denn?«   Sesshomaru zuckte nur mit den Schultern. Du konntest nichts an seinem Gesichtsausdruck ablesen, dafür hatte er sich dann doch zu gut unter Kontrolle, aber du spürtest, dass auch ihm nicht wohl bei der Sache war. Und genau das ließ dich beinahe in Panik verfallen. »Oh ihr Götter.« murmeltest du, nur mit Mühe ein Zittern unterdrückend. »Muss ich... ich meine, jetzt?« Sesshomaru nickte und du kamst nicht umhin, erneut »Oh ihr Götter!« zu sagen, dieses Mal jedoch mit deutlich mehr Nachdruck. Sie wird mich umbringen, ganz bestimmt!   Du ließt dir von Sesshomaru aufhelfen – alleine das er dir half zeigte dir, dass auch er sich Sorgen machte – ehe du dich, den Hundeprinzen noch immer an deiner Seite, das Zimmer des Prinzen verließt und dich auf den Weg zum Frauentrakt machtest. Nur, dass es nicht in Richtung Frauentrakt ging. »Äh, Sesshomaru? Wo gehen wir hin?«   »Vaters Empfangszimmer.« antwortete der junge Hundedämon knapp. Wenn möglich, wurdest du noch blasser: »Hattest du nicht gesagt, deine Mutter wolle mich sehen?« hattest du dich so verhört...? Aber Sesshomaru antwortete, ohne dich anzusehen: »Sie sagte, du sollst dorthin.«   Unwillkürlich rücktest du näher zu Sesshomaru. Erst im letzten Moment konntest du dich davor stoppen, wie ein kleines Kind, dass Hilfesuchend nach dem Rockzipfel seiner Mutter griff, nach Sesshomarus Ärmel zu greifen: »In Ordnung.«   Der Seitenblick von Sesshomaru verriet dir, dass nichts in Ordnung war. Dennoch versuchtest du, dich zu beruhigen. Es wäre sicher nicht hilfreich, wenn du vor Angst zitternd in das Audienzzimmer des Fürsten gehen würdest – die Fürstin selbst würde daran aber vermutlich einen Heiden Spaß haben.   »Dir geht es aber gut?«, fragtest du Sesshomaru auf halben Weg. »Weil du doch im Frauentrakt gewesen bist.« und Sesshomaru eigentlich schon lange über das Alter hinweg war, in dem er diesen betreten durfte. Nicht einmal der Fürst machte dies.   Sesshomaru sah stur geradeaus, als er mit unberührter Mine berichtete: »Meine verehrte Frau Mutter hielt mir einen mehrstündigen Vortrag darüber, wieso dergleichen besser nicht noch einmal vorkommen sollte.« kurz huschte der Blick des Prinzen zu dir. »Danach schickte sie mich zu dir. Als Boten.«   Du atmetest einmal tief ein: »Niemand außer mir hat das mitbekommen,« tröstetest du 'deinen' Prinzen. »und außer deinem Stolz wurde zumindest niemand verletzt.« das bisher verkniffst du dir. Noch stand in den Sternen, was die Fürstin und der Fürst von dir wollten. Jetzt war aber auch nicht der Zeitpunkt, um sich darum noch großartig Gedanken machen zu müssen: ihr hattet euer Ziel erreicht.   »Und du hast wirklich keine Ahnung was sie von mir will?«, fragtest du mit gepresster Stimme. Sesshomaru sah dich einen Moment an, ehe er den Kopf schüttelte: »Sie wirkte nicht wütend wegen dir. Eher... amüsiert.« das war im Zweifel noch schlimmer als wütend, aber auch das sprachst du nicht aus.   »In Ordnung«, wiederholtest du deinen Satz von zuvor. »Ich gehe dann wohl besser mal rein.«   Bevor du jedoch auch nur einen Schritt machen konntest, fasste Sesshomaru dich am Oberarm. Augenblicklich erstarrtest du in der Bewegung, ehe du langsam den Kopf wandtest und Sesshomaru mit geweiteten Augen ansahst. Bisher hatte Sesshomaru jeden Körperkontakt tunlichst vermieden und das er dich jetzt anfasste, brachte deine mühsam zusammengeraffte Selbstbeherrschung beinahe zum Einstürzen.   »Ich komme mit«, erklärte Sesshomaru ernst, dir fest in die Augen sehend. »Ich weiß nicht was Mutter von dir möchte. Aber du gehörst mir. Und niemand wird Hand an mein Eigentum legen. Nicht einmal sie.«   Wärst du kein Dämon, wären dir just in diesem Moment wahrscheinlich Tränen in die Augen getreten. Unter normalen Umständen hättest Sesshomaru sofort dafür zurechtgewiesen, dich als sein Eigentum auszugeben. In diesem Moment konntest du allerdings nichts anderes als Erleichterung empfinden. Da du Angst hattest, dass deine Stimme zittern würde, nicktest du nur. Du würdest ihm später danken. Wenn ich dann noch lebe.   Du verscheuchtest diesen düsteren Gedanken – zumindest versuchtest du es - , ehe du die Tür des Arbeitszimmers beiseiteschobst. Natürlich betrat Sesshomaru zuerst den Raum, wie könnte es auch anders sein. Nachdem du die Tür hinter dir verschlossen hattest wolltest du deinen Platz hinter dem Prinzen einnehmen, aber Sesshomaru deutete stumm neben sich. Mit einem Schlucken kamst du seiner Aufforderung nach.   »Sesshomaru,« der Fürst klang etwas erstaunt. »soweit deine Mutter mich informierte, ließ sie nach deiner Dienerin schicken, nicht nach dir.« beinahe hättest du aufgesehen vor Schreck: anscheinend hatte die Fürstin ihrem Gemahl nicht berichtet, dass besagter Bote eben Sesshomaru gewesen ist. Das schien auch Sesshomaru aufgegangen zu sein, denn sein Blick glitt kurz zu seiner Mutter, ehe er an seinen Vater gerichtet sagte: »Ich bin mir bewusst, dass meine verehrte Mutter nicht um meine Anwesenheit bat. Da es aber um meine Dienerin geht kam ich mit. Zumal ihre Bestrafung, sofern sie einen Fehler begangen haben sollte, in meiner Verantwortung liegt.« es war das erste Mal, dass Sesshomaru sich auch in deiner Gegenwart wie der wohlerzogene Prinz benahm, den er in der Öffentlichkeit darstellte – und es überraschte dich. Du hattest dir nie vorstellen können, dass da etwas anderes in dem jungen Hundedämonen war, außer einem verzogenem Balg.   Auch der Fürst des Westens schien für einen Moment überrascht, der Grund dafür war aber ein gänzlich anderer: »Du beschützt diese Dienerin?«   Sesshomaru neben dir erstarrte für einen Moment, ehe er langsam meinte: »Ich beschütze sie nicht. Sie gehört mir. Was auch immer mit ihr zu tun hat, hat auch mit mir zu tun. Wenn sie daher für ein Fehlverhalten bestraft werden soll, werde ich die gleiche Strafe «   Wenn du aufgesehen und dem Fürsten ins Gesicht geblickt hättest, wäre dir als erste seine amüsierte Miene aufgefallen. Die Reaktion der Fürstin war allerdings deiner Fassungslosigkeit nicht ganz unähnlich: sie war erstarrt. Erst, als der Fürst ihr sacht eine Hand auf die Schulter legte und meinte: »Meine Liebe, ich glaube nicht, dass unser Sohn einer Hochzeit zwischen seiner Dienerin und dem Prinzen des Nordens zustimmen würde«, erwachte sie aus ihrer Starre. Sekundenlang herrschte Stille. Sekunden, in denen du den gerade gesagten Satz verarbeitetest und die Fürstin offensichtlich nach einer anderen Möglichkeit suchte, dich möglichst unauffällig loszuwerden. Dabei ist sie es doch gewesen, die mich zu Sesshomarus Dienerin gemacht hat!   Du konntest hören, wie die Fürstin schließlich sagte: »Ich bin noch immer der Meinung, dass das Mädchen eine ausgezeichnete Fürstin abgeben würde. Die Lehrer berichten nur gutes über sie und selbst dieser alte Narr von Heiler sagt, dass sie mehr Verstand im Kopf habe als so manch anderer im Schloss.« du wusstest in diesem Moment, dass sie von Hakai sprach, »Der Fuchs wird eine starke Frau an seiner Seite brauchen, mein Fürst.«   »In der Tat.«   Schockiert starrtest du zu Boden. Heiraten? Du? Und dann auch noch Hakai? Ihr Götter, bloß nicht! Er ist ja ein richtig lieber Kerl, aber wenn ich mir den ganzen Tag sein Sinn- und Verstandfreies Gerede anhören muss... Hilfesuchend sahst du zu Sesshomaru – und erschrakst. Der junge Prinz wirkte wütender, als du ihn je zuvor gesehen hattest und in seinen Augen schienen die Eiskristalle förmlich zu tanzen.   »Verehrter Vater,« brachte Sesshomaru schließlich beinahe knurrend hervor: »Sie wird nicht Hakai heiraten. Nicht. Hakai.«   Halb erwartetest du, dass der Fürst augenblicklich deine Hochzeit mit dem Fuchsprinz anbefehlen würde, einfach, um seinen vorlauten Sohn in seine Schranken zu weisen. Dennoch konntest du nicht anders, als möglichst unauffällig näher an Sesshomaru heranzurücken. Ein vorsichtiger Blick zum Fürsten zeigte dir, dass dieser nachdenklich seinen Sohn ansah.   »Mädchen.« du zucktest vor Schreck, mit einem Mal angesprochen zu werden, zusammen. Sofort fühltest du, wie Sesshomarus Dämonenenergie etwas anstieg und dich einhüllte – seine Art dir zu sagen, dass du dich entspannen solltest. Du atmetest einmal tief ein. Noch waren die Karten nicht verteilt. Noch hattest du Hoffnung auf eine Nervensägenfreihe Zukunft.   »Ja, Herr?«   »Denkst du, du würdest eine gute Fürstin abgeben? Und denk darüber nach. Es ist eine große Chance für dich.«   Eine Chance? Sicher, als Fürstin würdest du ein abgesichertes Leben führen. Von der stetigen Angst, ersetzt zu werden falls du nicht einen Erben zur Welt bringen solltest, einmal abgesehen. Und den Anschlägen! Du starrtest die Tatami Matten auf dem Boden an, dort nach einer passenden Antwort suchend. Natürlich fand sich keine und du musstest dich mit dem begnügen, was dein eigenes Gehirn zu fabrizieren wusste: »Ich weiß nicht. Ich würde mich bemühen, aber ich habe bisher nie auch nur an dergleichen gedacht... Ich war doch bis vor kurzem nur eine ganz einfache Dienerin.« von deinen fehlenden romantischen Gefühlen Hakai gegenüber fingst du lieber gar nicht erst an. Dir war klar, dass in der Politik für Liebe kaum Platz war. Oder überhaupt irgendwo.   »Mein Gemahl, ich hoffe, Ihr habt nicht das vor, was ich denke«, in der ruhigen Stimme der Fürstin klang eine Warnung mit. Die der Inu no Taisho aber getrost zu ignorieren schien. Ohne auf den Einwurf seiner Fürstin einzugehen, sagte er: »Was würdest du, Sesshomaru, denn davon halten sie zu heiraten?«   Dein Herz setzte einen Schlag aus. Wieso immer ich...?, dachtest du dann leidgeprüft, eine heftige Ablehnung des Hundeprinzen erwartend. Als diese ausblieb, sahst du zögerlich zu Sesshomaru und begegnetest dessen fragenden Blick. Einen Moment lang warst du verwirrt. Sesshomaru zog tatsächlich in Betracht...? Nur, um dir aus der Patsche zu helfen? Nein, sicher nicht. Da musste mehr hinter stecken. Aber was? Auf die Idee, dass er dich tatsächlich mögen konnte, kamst du gar nicht. Gerade, als du dich zu einem Nicken durchgerungen hattest – Sesshomaru zu heiraten war dir allemal lieber als Hakai, schließlich war auch Sesshomaru ein Hundedämon - , durchbrach die Fürstin die Stille: »Wenn ich mich recht entsinne, dann ist Sesshomaru vom Tage seiner Geburt an mit der Tochter eines deiner Provinzfürsten verlobt.«   Der Taisho war dadurch wenig beeindruckt: »Verlobungen lassen sich auflösen. Wir könnten, hm, unvorhergesehene Umstände angeben.« dir wurde warm, als dir bewusst wurde, was genau das hieß: unvorhergesehene Umstände bedeutete nichts anderes als Schwangerschaft. Und dafür sahst du dich selbst eigentlich als ein bisschen zu jung an. Auch, wenn du eigentlich gerade im Heiratsfähigen Alter warst.   »Ich würde sie jeder Prinzessin vorziehen,« verkündete Sesshomaru mit einem Mal und sah herausfordernd zu seiner Mutter. »Oder behauptet Ihr, ich würde einen schlechteren Gemahl als Prinz Hakai abgeben?« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)