Selbstständigkeit für Anfänger von Kagome1703 ================================================================================ Kapitel 1: Auf den Hund gekommen -------------------------------- Kapitel 01 – Auf den Hund gekommen   Das Kreischen der Zikaden zerrte an den Nerven der Bewohner der fliegenden Festung, denn selbst hier oben, mitten in den vereinzelt auftretenden Wolken, war man nicht vor dem Geschrei der Insekten sicher. Die Sonne brannte erbarmungslos alles nieder, was dumm genug war aus dem Schatten zu treten und erleichterte den Dienern, die selbst in dieser Hitze noch von der Fürstengefährtin durch die Gegend gescheucht wurden, ihre Arbeit nicht gerade.   »Es wird bald regnen«, sagtest du laut, um das Kreischen der Zikaden zu übertönen. Deine Beine schlugen unregelmäßig gegen den Stein auf dem du saßt, obwohl du genau wusstest, dass du das nicht tun solltest – dein Kimono franste davon schneller aus, als es bei dir ohnehin schon der Fall war. Den Kopf in den Nacken gelegt betrachtetest du die kleinen Fetzen des Himmels, die du zwischen den Ästen und Blättern des Baumes, unter dem du es dir mit deinem Stein bequem gemacht hattest, erkennen konntest. Eigentlich hättest du einigen der älteren Dienerinnen zur Hand gehen sollen, aber, nun ja, du hattest einfach keine Lust. Und wirklich aufgefordert zu helfen hatte dich auch niemand.   »Du hast doch einen Sonnenstich!«, maulte es von dem Ast über dir, auf dem der (noch) Prinz des Nordens saß und sich selbst bedauerte. Lautstark bedauerte, wie du ihm bereits mehr als einmal alles andere als dezent mitgeteilt hattest. »Es sieht kein bisschen nach Regen aus. Die verdammten Wolken sind kaum als solche zu bezeichnen! Und es ist so heiß!«, der Fuchsprinz stöhnte laut auf und fächelte sich theatralisch Luft zu. »Es ist viel zu heiß! Wie kannst du nur hier leben?«   »Du stellst dich an wie ein Mensch, Hakai!«, kichertest du belustigt. »Außerdem wird es wirklich bald regnen.«   »Bitte?!«   »Na ja, der Wind frischt auf und es riecht na -«   »Das meinte ich nicht!«, ein wahrer Sturzbach roter Haare tauchte in deinem Blickfeld auf, dann das dazugehörige Gesicht des scheinbar Vierzehnjährigen, welcher sich kopfüber von dem Baum hängen ließ. Seine dunkelgrünen Augen funkelten verärgert, als du seine Haare mit einem verärgertem Schnauben von deinem Schoß wischtest.   »Was heißt hier 'Mensch'?!«, ehrliche Empörung hallte in der Stimme des Kitsune wieder.   »Oh, das. Nun, ja, du benimmst dich wie einer. Da kann man nichts machen«, erklärtest du belehrend, ungeachtet der Tatsache, dass er ein Prinz und du nur eine einfache Dienerin warst. Autoritäten anzuerkennen war nicht gerade einer deiner Stärken. Und schon dreimal nicht, wenn die als solche bezeichnete sich benahm als sei sie dreihundert Jahre jünger und nicht hundert älter als du.   »Ich benehme mich nicht wie ein Mensch!«   »Und ob du das tust. Dabei bist du schon siebenhundertfünfzig und könntest ohne Probleme etwas Magie benutzen, wenn dir wirklich so heiß wäre«, du strecktest dich etwas, in Gedanken bei deinen eigenen bescheidenen Fähigkeiten. Gut, du warst gerade einmal sechshundertneunzig Jahre und auch kein Fuchs- sondern ein Hundedämon, aber im Vergleich zu den beiden Prinzen warst du wirklich grottig. Aber, das sagtest du dir immer wieder um nicht in Selbstmitleid zu versinken, kein normaler Dämon konnte es mit den beiden aufnehmen, schließlich waren sie geborene Fürsten.   »Ich benehme mich nicht wie ein Mensch!«, wiederholte Hakai, dieses Mal mit mehr Nachdruck in der Stimme.   »Stimmt. Du benimmst dich wie ein Affe, Füchslein, so, wie du da hängst.«   Du zucktest erschrocken zusammen, als die schneidend kalte Stimme des Prinzen der westlichen Ländereien euer Gespräch so plötzlich unterbrach. Dann musstest du Grinsen, als Hakai mit einem verärgertem Fauchen dunkelrot anlief. Er ließ sich viel zu leicht provozieren!   Du beugtest dich etwas zur Seite und sahst an Hakai vorbei. »Sesshomaru!«, riefst du dann freudig, als du den in Menschenaugen vielleicht dreizehnjährigen erblicktest. Dieser seufzte genervt auf.   »Es heißt Sesshomaru-sama«, verbesserte er dich augenblicklich, klang dabei allerdings nicht tadelnd. Er hatte schon vor dreihundert Jahren aufgegeben, dich wirklich umerziehen zu wollen, denn dein Argument, dass du niemanden ernst nehmen konntest der einen Kopf kleiner ist als du und nicht für sich selbst sorgen konnte, hatte er kaum etwas entgegenzusetzen gehabt. Heute wart ihr beide zwar ungefähr gleichgroß und er um einiges mächtiger als du – du verfluchtest den Wachstumsschub, den er vor einer Dekade gehabt hatte noch heute, denn seitdem beharrte er wieder auf dem 'sama' – aber du weigertest dich noch immer, deinen Spielkameraden aus Welpentagen mit 'Meister' anzureden. Das hörte sich in deinen Ohren einfach falsch an.   Unbeeindruckt von dem reichlich unterkühlten Blick, den der Hundedämon dir zuwarf, rutschtest du von deinem Stein um deinen Spielkameraden zu begrüßen. Der war allerdings schon wieder mit anderen Dingen beschäftigt, genauer gesagt mit Hakai, welcher elegant von seinem Baum sprang (wie er das hinbekam war dir ein Rätsel, denn du hättest dir bei seinem Salto sämtliche Knochen gebrochen), sich neben dich stellte und trotzig die Arme vor der Brust verschränkte. »Wenn ich ein Affe bin, was stellst du dann dar, Köter?«   Du konntest die Wutadern auf Sesshomarus Stirn fast sehen, auch, vielleicht sogar gerade auch weil, er nach außen hin vollkommen ruhig blieb und den Blick aus Hakais vor Wut funkelnden grünen Augen kühl erwiderte. »Hast du dir diese Frage nicht gerade selbst beantwortet, du Schwachkopf?«   »Du aufgeblasener kleiner Wicht, jetzt hör mir mal ganz genau zu!«, knurrte Hakai, überwand die drei Schritte zwischen sich und dem jungen Hundedämon und pikste Sesshomaru mit dem Zeigefinger unsanft gegen die Brust.   Seufzend schütteltest du den Kopf, als der Prinz der westlichen Ländereien und der Prinz der nördlichen Ländereien begannen, einander wüste Beschimpfungen an den Kopf zu schmeißen, ungeachtet der Tatsache, dass langsam die gesamte Dienerschaft begann sich an den Fenstern des aus Stein erbauten Schlosses zu versammeln und dem Treiben mit gewissem Interesse zuzusehen. Schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass der Prinz des Westens und der Prinz des Nordens miteinander kämpften! Nein, stopp. Streicht den letzten Satz; es kam jeden Tag vor. Spannend war es trotzdem immer, denn die Beschimpfungen der beiden wurden von Mal zu Mal ausgefallener und die Energien der beiden ließen selbst den erfahrensten Schlosswachen einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Zum Dämonenfürsten wurde man eben geboren.   Verärgert setztest du dich wieder im Schneidersitz auf deinen Stein und begannst mit einer guten Portion Wut im Bauch den beiden Streithähnen dabei zuzuhören, wie sie sich immer ausgefallenere Schimpfworte und Beleidigungen an den Kopf warfen. Mit einer gewissen Faszination, die du als armes, armes Mädchen aus der Dienerschaft immer empfandest, wenn zwei eigentlich hochrangige Dämonen, zwei Prinzen aus dem Hochadel um genau zu sein, gegeneinander kämpften und sich bekläfften wie einfältige Welpen.   »Idioten!«, schimpftest du, als die beiden sich doch tatsächlich in ihre Energiegestalt verwandelten und sich nun als Pony großer Fuchs und ein ebenso großer Hund knurrend und fauchend gegenüberstanden. Als die beiden tatsächlich aufeinander losgingen konntest du nur ungläubig den Kopf schütteln. »Das kann doch wirklich nicht wahr sein!«, fassungslos musstest du dabei zusehen, wie die beiden sich ineinander verbissen, ohne dabei wirklichen Schaden beim jeweils anderen anzurichten, und begannen über den Boden zu balgen, Blumenbeete niederwalzten und Sträucher heraus rissen. Dir war jetzt schon klar, wer das würde aufräumen dürfen.   »Man sollte meinen, die beiden könnten sich mit ihren 700 und 750 Jahren besser benehmen«, hörtest du jemanden hinter dir sagen, aber du warst zu sehr damit beschäftigt auf deiner Lippe herumzukauen und zu überlegen, was für Arbeit da schon wieder auf dich zukam, um dich umzudrehen.   Du nicktest zustimmend. »Sie sind Idioten. Alle beide.«   »Ist das nicht ein bisschen sehr hart?«   Du schütteltest seufzend den Kopf: »Leider nein. Das machen sie jeden Tag. Man sollte meinen, es würde ihnen damit mal langweilig werden. Aber nein, anscheinend mögen sie es, die armen Blumen zu quälen und mich so bei der Arbeit zu halten.«   »So?«   Du nicktest, dann entfuhr dir ein genervtes Stöhnen, als die beiden in den Sandgarten rollten und die Arbeit von Wochen ruinierten.   »Was glaubst du wer sich durchsetzen wird?«   Ohne großartig nachdenken zu müssen antwortetest du: »Keiner. Sie werden den halben Garten zerstören ehe dann mal irgendeiner der Wachen sich dazu entschließt sie zu trennen. Einmal kam die Fürstin selbst heraus – das gab vielleicht einen Ärger!«, du seufztest, »Und ich darf alles wieder in Ordnung bringen, während die beiden sich einen lauen Lenz machen und mir sagen, dass ich doch ein wenig leiser arbeiten soll. Und schneller. Und wenn ich fertig bin, dann fangen sie von vorn an.«   »Wer von den beiden hat angefangen?«   »Ziemlich gleichzeitig, würde ich sagen. Sesshomaru hat Hakai einen Affen genannt und Hakai hat dann -« du stopptest, als ein Stein unter Sesshomarus Pfoten begann sich aufzulösen. Du risst deine Augen weit auf. »Ist das Säure?«   »In der Tat.«   Einige Sekunden verstrichen, in denen du wenig interessiert dem Kampf zwischen Sesshomaru und Hakai beobachtest. Anscheinend hatte Sesshomaru eine neue Technik entwickelt, diese aber noch nicht ganz unter Kontrolle, denn der Säureangriff blieb ein Einzelfall.   Leichter Wind kam auf und wehte dir den Geruch deines Gesprächspartners zu. Du schnuppertest unauffällig und befandest, dass es ein freundlicher Geruch war, nach Wiesen und Wald und Himmel. Es roch nach... Freiheit? Dann wurde dir klar, wessen Geruch da in deiner Nase hing und wessen Stimme da in deinen Ohren geklungen hatte. Das Blut wich dir aus dem Gesicht und dein Herz setzte für so lange Zeit aus, dass du dir sicher warst, es würde nicht mehr anfangen zu schlagen, bis es dann mit dem dreifachen Tempo wieder seine Arbeit aufnahm. Vorsichtig sahst du nach oben und erschrakst.   »O... Oyakata-sama...«, hauchtest du, im Kopf schon dabei, dein Testament zu machen. Du hattest gerade den Erbprinzen des Inu no Taisho als Idioten bezeichnet; mehrfach. Und das seinem Vater, mehr oder weniger, ins Gesicht gesagt! Unwillkürlich kam in dir der Wunsch auf, der Boden unter dir möge sich auftun, dich verschlucken und dich auf der Unterseite der fliegenden Festung wieder ausspucken, damit du von dort aus in den wohlverdienten Tod würdest fallen können. Leider erhörten die Götter eher selten die Gebete von Dämonen, hatte es da in der Vergangenheit doch so einige Differenzen zwischen den beiden Rassen gegeben. Also blieb der Boden unter dir unnachgiebig.   »Verrätst du mir, warum die beiden sich benehmen wie die letzten Deppen?«   Du schlucktest, als der Inu no Taisho sich neben dich stellte und dir mit einer Handbewegung bedeutete, dass du sitzen bleiben konntest. Die Fellboa kitzelte dein Gesicht und du konntest fühlen, wie weich es war – nur leider war das gerade alles andere als beruhigend, eher im Gegenteil. Und das er so ruhig schien war das schlimmste – zu sehr erinnerte es dich an Sesshomaru, der auch immer betont ruhig war, ja, immer ruhiger wurde, je wütender er tatsächlich wurde.   »Nun?«   Du warfst einen vorsichtigen Blick zu den beiden kämpfenden – sie kullerten gerade kreischend und knurrend über ein Blumenbeet, dass du erst vor einer Woche angelegt hattest – dann sahst du vorsichtig zurück zu deinem Herren, dessen goldene Augen nun dich fixierten und genauso wie bei seinem Sohn nichts von seiner Stimmung preisgaben. Dein Herz setzte vor Schreck einen Moment aus, dann sahst du schnell wieder zu Seite, so, wie es sich gehörte.   »Nun, sie, äh... verbessern... spielerisch ihre Fähigkeiten?«, dir war klar, dass das mehr wie eine Frage klang als nach einer Aussage, aber etwas Besseres war dir auf die Schnelle nicht eingefallen. Außerdem hattest du noch nie mit Sesshomarus Vater gesprochen, auch, wenn du ihn schon oft gesehen hattest. Vor Sesshomaru hattest du zwar nicht unbedingt Respekt, vor seinem Vater, dem Inu no Taisho, dafür umso mehr. Und sei es nur aufgrund des Höllenschwertes, dass er zum Glück gerade nicht dabei hatte. Wo das wohl war? Du hattest von diesem alten Floh gehört, der Herr würde es stets bei sich tragen, da das Schwert von einem bösen Geist besessen sei...   »Sie verbessern spielerisch ihre Fähigkeiten«, wiederholte der Taisho nachdenklich deine Worte.   Du nicktest schwach, hoffend, dass das Thema nicht weiter vertieft werden würde, wissend, dass genau das geschehen würde.   »Du bist eine Dienerin?«, erkundigte sich der Taisho bei dir und ließ sich neben dir auf deinem... jetzt seinem Stein nieder. Du konntest seinen Blick auf dir förmlich spüren.   Verdammt.   Du warst so was von dermaßen tot!   »Mein Vater war einer Eurer Krieger...«, du wolltest aufsehen, trautest dich dann aber doch nicht, weil du wusstest, dass das von den Herrschaften nicht gern gesehen war und schnell bestraft wurde. Dem Taisho noch einmal in die Augen zu sehen, würde wahrscheinlich tödlich für dich enden.   Im Hintergrund konntest du Hakai winseln hören, als Sesshomaru einen seiner Schweife erwischte und kräftig zubiss.   »Ja, ich erinnere mich. Er hieß Takeru?«   Erstaunt sahst du auf und begegnetest dem freundlichen Blick von Sesshomarus Vater. »Äh, ja«, erwidertest du erstaunt, schon wieder den Blick senkend.   »Dein Vater hat dir doch sicher einiges beigebracht. Zum Beispiel wie man zwei Kämpfende trennt?«   Ein Grinsen breitete sich auf deinem Gesicht aus. »Das kann ich wirklich gut. Soll ich es Euch vorführen?«   Sesshomarus Vater nickte dir ermunternd zu, bereits ein angedeutetes Lächeln auf den Lippen.   Sofort sprangst du auf, bereit, zu zeigen was du konntest. Ein kurzer Blick zu den beiden Streitenden zeigte dir, dass sie noch lange nicht bereit waren von alleine aufzuhören oder auf gute Zureden zu reagieren. Gut, dann eben anders.   Zunächst zaghaft strecktest du deinen Geist und sandtest du einen Teil deiner dämonischen Energie in den hinteren Teil des Gartens, wo ein Teich angelegt worden war. Möglichst gleichmäßig ließt du deine Energie in das Wasser fließen, ehe du befandest, dass das genug war. Dann zogst du vorsichtig an deiner Energie – die hatte sich mittlerweile mit dem Wasser verbunden, und so wurde das Wasser gemeinsam mit deiner Energie wieder in die Höhe gezogen.   Mit einem triumphierenden Grinsen auf deinem Gesicht manövriertest du das Wasser über die beiden Welpen – und nichts anderes waren sie in deinen Augen, obwohl sie beide älter waren als du – und ließt deine Energie abrupt frei.   Mit einem lauten Platschen klatschte das Wasser auf das Knäuel aus Fell und Pfoten. Das erschrockene Aufjaulen von Hund und Fuchs war zu hören und noch bevor alles Wasser die Gelegenheit bekam auf den Boden zu fallen, waren die beiden Kämpfenden bereits nach hinten ausgewichen.   Du wusstest, dass Sesshomaru und Hakai es dir beide gewaltig übel nehmen würden. Trotzdem, du konntest nicht anders als schallend anfangen zu lachen, als die beiden dich triefend nass und völlig fassungslos ansahen. Unglaube war in den Augen der beiden Dämonen zu sehen, dann blitzte, zumindest bei Sesshomaru, Mordlust auf.   Der große weiße Hund schüttelte sich und Wasser spritzte zu allen Seiten davon; auch der Fuchs schüttelte sich und dann, beinahe gleichzeitig, verwandelten sie sich zurück.   Du schlucktest, als du dem kalten, vernichtenden Blick von Sesshomaru begegnetest; dein Grinsen verging dir aber nicht. Du hattest schließlich auf den Wunsch des Fürsten gehandelt und dessen Wunsch war immer nur ein verschleierter Befehl. Also deutetest du grinsend, aber möglichst unauffällig, hinter dich, zu dem Felsen, auf dem du den Inu no Taisho noch immer vermutetest. Sesshomaru, der gerade zum Sprechen angesetzt hatte, riss erschrocken die Augen auf.   »Chichi-ue!« - »Oyakata-sama!« riefen Sesshomaru und Hakai unisono, offensichtlich peinlich berührt, vom Herren der Hunde bei ihrer kleinen Prügelei erwischt worden zu sein. Sesshomaru öffnete schon den Mund um sich zu rechtfertigen, aber der Taisho begann ungerührt zu sprechen:   »Da ihr zwei anscheinend zu viel Energie habt, werdet ihr das Chaos, das ihr angerichtet habt, auch wieder beseitigen.«   Du konntest Sesshomaru förmlich ansehen, wie er daran dachte diese unliebsame Strafarbeit auf dich abzuwälzen, als sein Vater auch schon weitersprach.   »Myoga wird euch zwei dabei beaufsichtigen und mir später Bericht erstatten, wie ihr euch bei der Gartenarbeit gemacht habt.«   Du konntest dir das Grinsen nicht verkneifen und auch der tödliche Blick, den Sesshomaru dir prompt zukommen ließ, konnte dich nicht daran hindern; im Gegenteil. Dein Grinsen wurde nur noch breiter. 'Nicht meine Idee', formtest du mit den Lippen, wusstest aber, dass Sesshomaru dir nicht glauben würde. Seltsamerweise sah er immer genau das, was er gerade sehen wollte; in dir also meist die nervige Dienerin, die nicht wusste, wo ihr Platz war.   »Wie Ihr befehlt, Chichi-ue«, »Wie Ihr wünscht, Oyakata-sama«, murmelte Hakai und Sesshomaru in seltsamer Eintracht, den Blick scheinbar geknickt zu Boden gerichtet.   »Ich rate euch zwei, bald anzufangen. Es wird bald anfangen zu regnen.«   Du konntest nicht anders als Hakai, der ungläubig den Kopf hochriss und dich anstarrte, die Zunge herauszustrecken. Zum Glück hatte der Inu no Taisho sich bereits abgewandt und auf dem Weg zum Schloss.   »Von wegen Sonnenstich!«   Hakai murmelte etwas, das selbst für deine scharfen Hundedämonenohren unverständlich war.   »Egal. Ich wünsche den beiden Prinzen viel Spaß bei der Gartenarbeit«, du lächeltest freundlich, »Wenn die beiden hochwohlgeborenen Herren Hilfe benötigen...«   Sesshomarus warnendes Knurren ließ dich lachen, als er dann aber einen Schritt nach vorn tat, den Mund schon zu einer alles anderen als netten Bezeichnung für dich geöffnet, befandest du, dass es Zeit war, den Rückzug anzutreten: »Bis später dann, ihr Gärtner!«   Auf deinem Weg aus den Garten heraus, den weitestgehend kichernd hinter dich brachtest, meintest du einen ziemlich nervösen kleinen Floh an dir vorbeihüpfen zu sehen. Das gemurmelte 'Wieso immer ich?!' brachte dich dazu, anhalten zu müssen. Du musstest Lachen und nur die Tatsache, dass Dämonen gar nicht weinen konnten, rette dich davor, vor Lachen heulend über den Boden zu kullern.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)