Magister Negi Magi Staffel 2 von Negi01 ================================================================================ Kapitel 5: Vollmond ------------------- Folge 31: Vollmond Die nächsten Tage liefen ziemlich ereignislos. Das Hauptgesprächsthema auf dem Mahora-Gelände war die ungewöhnliche Theateraufführung der 2-A. Dank Ayaka und Asuna wäre es beinahe ein Flop geworden, aber dann ging doch alles gut. Der unplanmäßige Streit hatte den Zuschauern sehr gefallen. Nur Natsumi war enttäuscht. „Das Drehbuch hätte besser umgesetzt werden sollen!“, sagte sie am Montag in der Schule. Aber als Negi sagte, das es trotzdem ein Erfolg war, war sie wieder halbwegs zufrieden. In der Pause ging Negi ins Lehrerzimmer. Als er reinkam, wurde er von den anderen Lehrern freundlich begrüßt. „Super Aufführung, Herr Lehrer!“, sagte Frau Shizuna. „Finde ich auch. Es war bestimmt die lebendigste und spannendste Aufführung, die wir hier seit Jahren hatten!“, sagte Herr Takahata. „Vielen Dank!“, sagte Negi leicht rot werdend. Plötzlich ging die Tür wieder auf und Nekane kam herein. Ein paar Sekunden später schloss Negi die Lehrerzimmertür hinter sich und sah Nekane an. „Was gibt es?“, fragte er. „Meine Mutter hat herausgefunden, was passiert ist. Sie möchte, das du wieder zurückkommst!“, sagte Nekane. Negi erschrak. „Was soll das denn heißen? Soll ich mein Training hier einfach abbrechen?“ „Sie findet, das es hier für dich zu gefährlich werden könnte!“, sagte Nekane. Negi lehnte sich erschrocken an die Wand und sah überlegend zu Boden. „Das kann sie nicht tun. Es ist mein Training. Sie kann mir das nicht verbieten. Wenn ich das Training nicht beende, wird aus mir nie ein richtiger Magier!“ „Tut mir leid, aber Mutter wünscht es so!“, sagte Nekane. Dann ging sie, ohne eine Antwort zu erwarten, wieder weg. Als sie vor dem Schulgebäude ankam und die Tür geschlossen hatte, sah sie in den Himmel. „Glaub mir. Es wird besser für dich sein.“, sagte sie leise. Negi ging in den Park und setzte sich an den Brunnen, an dem er immer überlegte. Da kam Yuei daher, die ein wenig spazieren ging. Als sie Negi sah, setzte sie sich dazu. „Was gibt es denn?“, fragte sie mit sorgenvollem Gesicht. Negi aber seufzte nur. „Hör mal. Wenn du es mir nicht erzählst, kann ich dir auch nichts raten!“, sagte Yuei. „Ich weiß! Aber das ist wohl etwas, wo ich alleine durch muss!“, sagte Negi. „Aber wieso denn? Du hast doch deine Klasse. Wir sind alle deine Freunde!“, sagte Yuei. Negi sah sie fragend an. „Vielleicht hast du recht!“, sagte er und sah auf den Brunnen. „Meine Adoptivmutter möchte, das ich wieder nach Hause komme.“, sagte er. Yuei erschrak und sah Negi mit großen Augen an. „Ist das wahr?“ Negi nickte mit geknicktem Kopf. „Was soll ich denn jetzt tun?“, fragte er. „Nun! Das ist natürlich ein Problem. Du musst abwägen, was dir wichtiger ist. Was deine Familie von dir will, oder deine eigene Meinung!“, sagte Yuei und stand wieder auf. Negi sah sie fragend an. Yuei lächelte. „Ich hoffe, das du dich für uns entscheidest, aber wenn du es nicht tust, ist das auch in Ordnung!“, sagte sie und rannte weg. In Wirklichkeit aber hoffte sie, das er bleibt. Asuna war ebenfalls auf dem Weg nach Hause. Sie war total geschafft. Die letzte Woche hatte sie kaum Freizeit wegen der Arbeit und dann dem Training für die Aufführung. Sie hatte sich vorgenommen, gleich ins Bett zu gehen. Da traf sie auf Evangeline und Chachamaru. „Was wollt ihr?“, fragte Asuna mürrisch. Evangeline lächelte. „Heute Nacht werde ich den Fluch lösen, der auf mir liegt. Sag lieber Negi Bescheid. Ich wünsche, das er dabei ist!“, sagte Evangeline. Asuna erschrak, als Evangeline das gesagt hatte. Dann ging sie wieder. „Was soll das heißen?“, fragte Asuna, doch Evangeline war bereits außer Reichweite. „Oh Mann!“, sagte Asuna und rannte schnell auf ihr Zimmer. Doch Negi war noch nicht da. „Konoka! Wo ist Negi? Es ist wichtig!“, sagte Asuna zu Konoka, die gerade Hausaufgaben machte. „Weiß nicht. Er war noch nicht hier! Was ist denn los?“, fragte Konoka. „Evangeline! Sie hat glaube ich etwas vor!“, sagte Asuna und rannte wieder raus. „Evangeline?“, fragte Konoka verwundert. Evangeline war inzwischen in ihrem Haus, wo sie vor einem Kessel mit einer bräunlichen Brühe drin, stand. Sie warf noch einige, seltsam aussehenden Zutaten hinein und sprach einen Zauberspruch, nach dem eine kleine Rauchwolke aus dem Kessel schoss. „Gleich ist es soweit!“, sagte sie lächelnd. Chachamaru sah ihr teilnahmslos zu. „Warum wollt ihr immer noch den Fluch brechen, Meisterin?“, fragte sie. „Warum? Weil ich schon viel zu lange auf dieser Schule bin!“, schrie Evangeline und warf noch ein paar Zutaten herein. „Bis Sonnenuntergang ist dieser Trank fertig. Dann werde ich für eine Nacht wieder über meine vollen Kräfte verfügen. Es hat lange gedauert, alle Zutaten zu bekommen, aber schließlich habe ich es geschafft! Und das habe ich nur dem Ausflug nach Kyoto zu verdanken!“, sagte Evangeline. Sie erinnerte sich daran, wie sie nach dem Kampf im Hauptquartier der Kansai-Magier-Gesellschaft war und sich dort ein Gläschen eingesteckt hatte. „Aber ihr habt doch schon einmal versucht, Negi-Sensei zu besiegen!“, sagte Chachamaru. „Das stimmt. Aber diesmal habe ich es auch nicht auf Negi abgesehen. Nekane gehört ebenfalls zu seiner Familie. Mit etwas Glück sollte ihr Blut dieselbe Wirkung haben wie Negis!“, sagte Evangeline und wieder stieg eine Rauchwolke aus dem Kessel empor. „Dann verstehe ich nicht, wieso ihr Asuna Bescheid gesagt habt!“, sagte Chachamaru. „Frag gefälligst nicht so viel! Er soll bei meinem Triumph dabei sein. Das ist alles!“, sagte Evangeline und lachte hämisch. Die Sonne war schon fast untergegangen, als Asuna Negi am Brunnen fand. Sie war ganz außer Atem, weil sie beinahe die ganze Stadt nach ihm abgesucht hatte. Negi war immer noch in Gedanken versunken, als Asuna sich vor ihn stellte. „Hier bist du also. Ich suche dich schon seit 2 Stunden!“, sagte Asuna. Negi erschrak, als er sie viel zu spät bemerkte. „Was soll denn das?“ Dabei wich er leicht erschrocken zurück. „So reagierst du also auf mich!“, sagte Asuna leicht beleidigt. „Tut mir leid. War gerade in Gedanken!“, sagte Negi und stand auf. „Was ist los?“ „Es geht um Evangeline. Sie hat etwas vor!“, sagte Asuna. Negi war ein wenig verwundert. Dann sah er zum Himmel, wo der Vollmond hing. „Bist du sicher?“ „Natürlich. Sie hat es mir vorhin gesagt!“, sagte Asuna. Negi verstand gar nichts mehr. „Aber warum erzählt sie dir das denn?“ „Was weiß ich? Ich sollte dir das nur ausrichten!“, sagte Asuna und ging wieder. „Evangeline?“, fragte Negi nachdenklich. „Aber warum sollte sie mich vorwarnen, wenn sie vorhat, mich anzugreifen?“ Dabei verschränkte er die Arme. Plötzlich erschrak er. „Oh Nein! Nekane!“, schrie er voller Panik. Nekane war mit Ania auf ihrem Zimmer und packte gerade einen der Koffer. „Glaubst du wirklich, das er wieder mit zurückkommen wird?“, fragte Ania. „Natürlich wird er das! Es ist Negi. Er hat sich noch nie gegen unsere Mutter gestellt!“, sagte Nekane lächelnd. Ania versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr nicht so richtig. Plötzlich erschrak Nekane. Etwas ließ sie frösteln. Die Temperatur im Raum sank rasend schnell. „Was ist das?“, fragte Ania, die es jetzt auch bemerkte. Plötzlich flog die Tür auf und Nekane sah Evangeline an, die in ihrer erwachsenen Gestalt in der Luft schwebte. „Endlich ist es soweit. Heute Nacht wird der Fluch des Tausend-Magister gebrochen!“, sagte sie lächelnd. Nekane wich etwas zurück. Plötzlich stellte sich Ania vor Nekane, hob eine Hand und ein Windstoß erfasste Evangeline, der sie wegfegte. Doch Evangeline fing sich wieder und sah auf das Fenster. Nekane und Ania waren aus dem Zimmer gerannt. „Was war denn das? Unglaublich!“, sagte Evangeline und flog um das Gebäude herum. „Chachamaru. Behalte den Eingang im Auge!“, befahl sie. Chachamaru nickte und flog runter zum Eingang. Doch Nekane und Ania rannten gemeinsam aufs Dach. „Ich wusste, das sie etwas vorhat!“, sagte Nekane. „Keine Zeit jetzt zum Nachdenken! Wir müssen verschwinden!“, sagte Ania, als sie das Dach erreichten. Doch Evangeline hatte damit gerechnet und landete jetzt vor ihnen. „Ihr könnt mir nicht entkommen!“, sagte sie lächelnd. Ania hob jetzt aber wieder eine Hand und der Boden unter Evangeline brach. Sie fiel einen Stock tiefer. Das nutzte Ania aus. Sie nahm Nekane´s Hand, sprang vom Dach herunter flog in den Himmel. Nur ein paar Sekunden später fing Evangeline sich wieder und sie kam hoch. „Das gibt es doch nicht. Wer ist diese kleine Göre?“, fragte sie sich wütend. „Ich verfolge sie!“, sagte Chachamaru und flog hinterher. „Verlier sie bloß nicht aus den Augen!“, sagte Evangeline. Dann sah sie runter auf den Eingang, wo Negi jetzt angerannt kam. „Etwas zu später, mein Schüler!“, sagte sie und flog weg, ohne von Negi bemerkt zu werden. Negi kam nur eine Minute später in Nekane´s Zimmer an. Doch die zerbrochene Fensterscheibe zeigte ihm, das er hier zu spät gekommen war. „Mist! Wo sind sie?“, fragte er und rannte aufs Dach. Auch da waren Spuren eines Kampfes zu finden wie das Loch. „Sie müssen doch irgendwo sein!“, sagte er und sah in den Himmel. Plötzlich sah er Explosionen in der Ferne. „Das sind sie!“, sagte er. Er schwang sich auf seinen Stecken und flog hinterher. Chachamaru hatte Ania und Nekane eingeholt und sie mit Raketen beschossen. Doch Ania konnte ein Kraftfeld aufbauen und die Raketen so abwehren. „Lande!“, schrie Nekane. Ania nickte und ging im Wald runter. Evangeline kam jetzt auch an und sah runter. „Wo sind sie?“ Chachamaru analysierte die Umgebung. „Sie nutzen ein Tarnschild. Ich kann sie nicht orten!“, sagte sie. „Mist!“, sagte Evangeline fluchend. Jetzt tauchte Negi neben ihr auf. „Wo ist meine Schwester?“, fragte er, ohne sich über Evangeline´s Gestalt zu wundern. „Keine Sorge. Ihr geht es gut. Noch!“, sagte Evangeline. „Wie hast du den Fluch überwunden?“, fragte Negi wütend. „Habe ich gar nicht. Aber ich habe einen Weg gefunden, den Fluch wenigstens für eine Nacht unwirksam zu machen. Das dürfte reichen, um einem von euch beiden das Blut auszusaugen. Wenn mir das gelingt, bin ich wieder frei!“, sagte Evangeline und leckte sich mit der Zunge über die Lippen. „Vergiss es!“, schrie Negi und wollte einen Zauberspruch starten. Aber Chachamaru ging dazwischen und schlug ihn von seinem Stecken runter. Negi verlor das Gleichgewicht und fiel in den Wald runter. „Das war unnötig. Er besitzt im Moment keinen Zauberspruch, der mir gefährlich werden könnte!“, sagte Evangeline.„Tut mir leid, Meisterin. Aber ich hielt es für besser!“, entschuldigte sich Chachamaru. „Schon gut. Ist ja auch egal!“, sagte Evangeline und sah wieder runter zu den Bäumen. „Dann müssen wir die beiden wohl so suchen!“, sagte sie und schwebte runter. Asuna lag immer noch wach in ihrem Bett. „Er kommt schon ohne mich klar. Wozu braucht er mich auch?“, fragte sie. Plötzlich leuchtete die Partnerschaftskarte neben ihrem Kopfkissen hell auf. Sie hob sie hoch und sah sie fragend an. „Das kann doch nicht wahr sein!“, sagte sie seufzend. Ein paar Minuten später rannte sie angezogen aus dem Gebäude. „Kann dieser Magier nicht einmal ohne mich klarkommen?“, fragte sie sich und rannte in Richtung Wald. Die Karte zeigte ihr den Weg. Negi sprang von einem Baum runter, in den er gefallen war und fing seinen Stecken auf. „Evangeline. Warum tust du das nur?“, fragte er leise und sprach einen leisen Zauberspruch. Eine kleine, leuchtende Kugel erschien in seiner Hand, die einen kleinen Bereich um ihn herum erleuchtete. Aber nicht soviel, das ihn das Licht verraten würde. „Wenn Nekane hier irgendwo ist, finde ich sie!“, sagte er und ging langsam weiter. Nekane und Ania war hinter einem Baum in Deckung gegangen. „Ich habe einen Großteil meiner Kräfte aufgebraucht!“, sagte Ania erschöpft. „Keine Sorge. Ich glaube, ich weiß was sie gemacht hat. Wenn wir bis zum Sonnenaufgang aushalten, kann sie nichts mehr tun!“, sagte Nekane sorgenvoll. Evangeline und Chachamaru waren ebenfalls auf der Suche, während die Karte Asuna immer tiefer in den Wald hineinführte mit dem Ziel, Negi zu finden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)