„A quaint Dream“ von Gosick (Beginn) ================================================================================ Kapitel 49: Das Date I ---------------------- Genau wie versprochen überbrachte Kojiki seiner Schwester Kiki Kanbas Anfrage, sie am nächsten Tag vor dem zweiten Aspekt der Chuunin-Auswahlprüfungen ausführen zu dürfen. Eventuell hätte er sie selbst gefragt, wenn sie nicht weggerannt wäre, wer weiß. Er wusste selbst kaum, was in ihm vorging und sein Handeln erklärte. Ihm sprach das Herz zu oder seiner Meinung nach die richtige Entscheidung. Im Notfall immer auf den Instinkt hören, der betrügt einen nie. Spontane Entscheidungen gehörten zum Leben als Schattenseite zur langen Planung. Sichtlich nervös entspannte der Rotschopf in seiner üblichen Ninja-Kluft neben einer Mauer seinen Allerwertesten auf einem hohen Stein in einem kleinen offenen Seitenwinkel nahe der, um diese Uhrzeit, kaum belaufenen Hauptstraße, neben ihm, keine zwei Meter entfernt ein kleiner Brunnen sowie einige halbstämmige Buchen, welche frisch bis unter die Krone gewildert wurden. Weniger bemerkbar ein altes Wagenrad inklusive Holzkisten, die an der gegenüberliegenden Ecke rummoosten. Für einen unbedeutenden winzigen Winkel wirkte hier alles recht harmonisch alt. An allen Orten Kokorogakures versuchte jeder Bürger, Unkraut aller Art den Gar auszumachen, aber hier in dieser Häuserkerbe, nett gesagt, blühte der Moos prächtig, wirkte dabei aber schön und bedeckte stückchenweise vom Brunnenrand an, die Ecke. Etwas seitlich einfallende Sonnenstrahlen reflektierten leicht die weiter unten erreichbare Wasseroberfläche des Brunnens und warfen ein beruhigendes, im Hintergrund beinahe unmerklich platschendes, Lichtschauspiel an die oberen rauen grauen Steinkanten, aus denen der gesamte Wasserspender bestand. Uneben gespachtelt, sehr alt womöglich. Ach ja, zum Date passten bestimmt keine Ninjaklamotten. Unglücklicherweise standen heute direkt nach dem Date die weiteren Prüfungen an. Keiner besaß die ausreichende Moral sowie Zeit, jetzt noch Schminke oder schicke Kleider anzuziehen. Außerdem bestand Kikis übliche Kleidung wohl sowie aus dem weißen blaugesaumten Einteiler plus beigem Sonnenhut. Ungehindert nervös drehte Kanba die Daumen und erschrack, als wie gerufen ihn beim hoch blicken dieser Einteiler die Sicht versperrte, sodass er beinahe rückwärts mit dem Kopf an die Hauswand donnerte, die auf seiner Höhe noch aus ebenso unebenen Steinen verspachtelte Ebene bestand. Aus irgendeinem Grund schaffte der rothaarige Schwachkopf es jetzt nicht, nach oben zum Gesicht zu schauen, überwand jedoch seine peinlichen Bedenken und wanderte hinauf. Und das dort erwartete Ziel brachte ihn zum lautlosen kichern, weil Kiki wohl in der Art das gleiche dachte und deshalb zitternd ihren Sonnenhut ins Gesicht zog. Um jeden Preis der Welt wettete er, unter dem Ding wuchs eine knallrote Tomate. Ohne Umschweife erhob Kanba seinen Körper vom Stein und fühlte seit langem etwas innere Wärme, eine nun ausgefüllte kleine Leere. Kein Mann kam gegen diesen Beschützerinstinkt an, mit dem seine Augen das zierliche nervös schlotternde Gegenüber anlächelten, woraufhin er seufzend die Initiative ergriff, den Hut aus dem Gesicht zu heben. Am Anfang drückte Kiki zwar dagegen an, beließ wenige Sekunden später jedoch jede weitere Gegenreaktion, sodass ihr anhaltend beschönter sowie aufrichtig zierender Blick seinen nun unweigerlich traf, vergleichbar einer Analyse beider Seiten. Der erste Moment samt Scham und wer ihn zuerst abwendete davor. Dies führte dazu, dass bei Kiki die Hitze förmlich eines Thermomethers vergleichbar, immer höher rot nach obe anstieg. Um den Vulkan vor der Eruption zu bewahren, lächelte Kanba desgalb freundlich und fragte, ob sie nicht losgehen sollten. Er ließ sie gewinnen. „Gibt es einen Ort, an den du unbedingt möchtest? Nur keine Scheu.“ Viele Jungs pushten ihre Coolness, verstellten gar ihren Charakter. Bei Kanba dagegen hinterließ die Anwesenheit eines einzigen Mädchens keinerlei Unbehagen. Bestimmt, weil er mit einer Schwester wie Saya aufwuchs. Jegliche Scheu peinlicher Aktionen gab es bereits, also. Ihm entlockte der Gedanke einen flüchtigen Blick gen Kiki und das Gefühl, sie auf keinen Fall mit ihr zu vergleichen, folgte auf dem Fuße. Stückweise erhöhte die schnell aufgehende Spätfrühlingssonne ihren Stand am strahlend blauen Himmel, während beide gemütlich nebeneinander die beinah leere Straße Richtung Hokagepalast fortsetzten. Kiki erhob nur zögerlich ihr zartes hohes Stimmchen. „Also... Ich. Ich würde gerne auf den Aussichtshügel. Der, neben dem Hokagepalast, besser gesagt, seitlich dahinter...“ Oh? Kanba war dort oben noch nie, kannte aber den Ort. Wenn man den Weg an der Steinwand entlang ging, erreichte man knapp an der Hälfte einen kleinen Felsvorsprung, von einer niedrigen Schicht Wiese bewachsen und einem großen Baum in Halbschatten gehüllt sowie einer einzigen immer sauberen Holzbank... Laut den Einwohnern der Ort, der der Liebe am Nächsten kommt. Ihn machte solch Glaube jetzt aber doch nervös! Ob sie bewusst dorthin wollte? Er war schon mehr als froh, dass sie überhaupt zusagte. Ob sie nur das Wasser testete? Eventuell Erfahrung sammelte? Je näher sie dem Ort kamen, desto mehr männliche verwirrte Fragen durchbohrten Kanbas hormongesteuerten Verstand. „Alles okay?“ Kam es von Kiki besorgt nachdrücklich, die dessen Anspannung deutlich wahrnahm. Total männlich stotterte der jeden Zweifel hinfort! „W-W-Was? Haha, immer doch. Ja. Voll okay!“ Unterdessen kicherte sie unmerklich in die linke Hand aufgrund der total offensichtlichen Ausrede. Von Anfang an spürte Kanba stechende Blicke im Rücken. Beobachter. Keine Überraschung, wirklich. Würde Akari plötzlich mit einem Mädel ausgehen, wäre Kanba der erste Stalker beim Date, glasklare Sache. Wieviele ihn allerdings verfolgten, ahnte er natürlich keinesfalls, denn die Anzahl stieg weit über die Anzahl seiner Teammitglieder. Ungefähr rund ein Dutzend Shinobi quetschten ihren Körper hinter die dicke Felswand, Akari als Oberbefehls-Stalker um die Ecke schauend sowie informativ kommentierte. „Sie sind gleich da.“ Honowa quackte leise rein. „Ich wette Zehntausend, dass er defensiv bleibt.“ Katasa fühlte sich direkt angestachelt. „Ach ja? Ich erhöhe auf Zwanzig, dass sie sich fröhlich beißen!“ Souzen zog Dreizigtausend aus der Tasche mit dem gewissen Leuchten in den Augen. „Vielleicht passiert mehr...“ Arisu Karui konnte einen mädchenhaften Ausdruck kaum verkneifen. „Kyaha...~“ Yuuki Kiri und Akizaku Toushiki schüttelten lediglich die Köpfe, aber Toushiki kommentierte gleich mit. „Wie unsittlich, frevelig. Darüber, also über sowas zu wetteifern, ob die beiden, er und sie, zusammen, Geschlechtsverkehr betreiben, in die Kiste steigen und es miteinander treiben.“ Die Jungs lachten amüsiert, Katasa hinterließ den Männersenf. „Hohoho, sie nennt die Fakten. Hau sie raus.“ Arisu Karui hüpfte gespannt mädchenhaft roten Kopfes auf und ab und ihre Partnerin Yuuki Kiri hielt Toushiki unterdessen den Mund zu. „Sag nix mehr.“ Ungewöhnlichlich war die Tatsache, dass Kojiki und Shoki dem Stalkerhaufen fern blieben, sondern allein beschatteten. Naja, der Gruppe sollte es recht sein. Sogar Akuma Michiko stand teilnahmelos am Ende neben Kiri. Honowa und Katasa stritten über die Regeln ihrer Wette, aber jemand griff flüsternd dazwischen. „Haltet eure scheiß Schnauze.“ Die Streithähne drehten angepisst die Augen Richtung Quelle mittig der Gruppe. „Wer sagte das?!“ Ging Katasa verbal vor. „Ich! Halt den Rand, oder du kriegst ne Packung... Willst du, dass sie uns erwischen?“ Geschockt hielten alle ihre Münder, damit keinerlei Geräusch nach außen drang, weil urplötzlich Momoka-Sensei zwischen dem Haufen stand. Akari konnte selbst nur stammeln. „W-w-w-w-WAS MACHEN SIE DENN HIER?!“ Ihre rechte Faust schlug ihn beiseite, weil er den Blick blockierte. „Du versperrst die Sicht, verpiss dich.“ Alle blieben jetzt ungewöhnlich ruhig, Akuma Michiko fehlte mittlerweile. In ihrer Gegenwart traute keiner sich länger, irgendwelche männlichen oder mädchenhaften Anmerkungen abzulassen. Stille übermannte jeden, zumindest solange bis Momoka-Sensei wieder sprach und vier Scheine hervor zog ohne den Blick auch nur eine Sekunde von den Zielen abzuwenden „Wo liegt der Pott für eine heiße Nacht? Dreizigtausend?“ Emotional überweiblicht fuhr Arisu Karuis Kopf tiefrot an und sie sank naseblutend Richtung Boden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)