„A quaint Dream“ von Gosick (Beginn) ================================================================================ Kapitel 16: Bitte vergiss alles, was ich sagte! ----------------------------------------------- Damit ihre Eltern keinen Verdacht schöpften, weckte Kanba die Gruppe rechtzeitig auf, sodass alle klamm heimlich zurück in ihre Betten huschen konnten, bevor das Familienoberhaupt, Herrn Bratwurstwender, mit dem Aufgang der Sonne die Flure entlang schlurfte. Der Ausflug startete um 10:00 Uhr, also schliefen Saya und Kanba sowieso länger. Also Saya schon, Kanba eher weniger. Der innere Schweinehund konnte ihm schon seit Jahren nicht mehr in sie Augen sehen und hockte still beschämt in der letzten Ecke seines Herzens, isoliert und schlapp. Es gab ihn schlichtweg nicht mehr. Kanba stand jeden Morgen ohne Gemuffel auf und sah dem täglichen Kampf ums Badezimmer locker entgegen, da alle vier Geschwister jeweils ein Bad teilten. Als großer Bruder musste dieser zeigen, wer der Boss war und schmiss regelmäßig seine wilden Brüder hinaus, sobald er rein musste. Manchmal schmiss Saya aber ihn raus, was peinlich aussah, doch sie konnte sehr.. überzeugend werden. Revierkämpfe bei den Isamus? Ein tagtäglicher Spaß für die ganze Familie! „Los, raus hier ihr Zwergenpupse. Ich muss mich für den Schulausflug fertig machen.“ „Pass mal auf, dass wir dich nicht gleich mal fertig machen!“ „Ja! Heute sind wir Erster, koste was wolle! Mach dich bereit!“ Keine Sekunde später flogen beide kullernd aus dem Bad heraus und Kanba schloss die Tür gähnend ab. „Ah, wir haben wieder verloren!“ „Gemeinheit! Blöder Kanba!“ „Jaja, euer böser böser Bruder... Hab's kapiert.“ Kommentierte er ihnen zuletzt noch hinterher, bevor die Dusche ansprang und gedämpftes freudiges Pfeifen die Flure erfüllte. Ob heute jemand verschlafen würde? Ach Quatsch, nicht bei Momoka-Sensei, niemals. Im Ernstfall schleifte die einen persönlich aus dem Bett, echt gruselig. Akari und Souzen duschten gerade bestimmt ebenfalls oder hatten dieses morgendliche Ritual bereits vollzogen. Kanba musste plötzlich lachen beim abtrocknen. Ihm fiel irvendwie dieser Tag wieder ein, an dem sein Vater ihn im Winter mal für ein Wochenende zum Campen mitnahm. Souzen wollte unbedingt ebenso dabei sein, als Kanba davon am nächsten Tag erzählte. Natürlich stellte dies kein Problem dar und Souzen wollte sofort seine Tasche vorbereiten. Doch Souzen, wie er ihn nie besser kannte, war völlig überfordert mit dieser Art Weitsicht, dass er am nächsten Tag nicht einmal mehr den Kopf schütteln konnte, als Souzen im tiefsten Winter mit einer Badehose, einem Teddy, vier Paar Socken unterschiedlicher Herkunft und einer Teekanne in der Tasche antanzte. Im Nachhinein brachte ihn bereits die bloße Vorstellung zum lachen, wie der Weißhaarige auf diese Weise der Zusammenstellung nur gekommen sein muss im Endeffekt sowie die gedanklichen Beweggründe dieser Dinge. Erst, als der rothaarige sein Spiegelbild betrachtete, hörte das lachen auf, den jetzt grinste er und redete seinem Ebenbild zu. „Oh, wer ist denn dieser schmucke Ninja dort, hm? Ich bin Kanba, der Hokage aus Kokorogakure, kein Geringerer, oh ja!“ Höhnte der Rothaarige, nur mit einem weißen Handtuch um die Gürtellinie gewickelt bewaffnet, während er seine definierten Arbeitsmuskeln präsentierte. „Bist du heiß, Junge!" Selbstbewusst trat unser kleiner Adonis aus dem Bad heraus, woraufhin sein Weg schnell erschrocken endete. Saya stand vor der Tür und lächelte süß. „W-Wie lange stehst du da schon?“ Saya wartete einen winzigen Augenblick, bis sie ihre Fassung erlangte und eine männliche Stimme imitieren konnte ohne loszulachen. Dabei posierte sie ebenfalls körperbetont. „Oh, was für ein schmucker Ninja Ich doch bin ~...“ Für einen Moment sagte keiner mehr ein Wort, bis Saya die Fassade nicht mehr halten konnte und einmal laut prustete und dabei sogar grunzen musste, bevor sie sich den Mund zuhielt. „Vergiss bitte alles was ich gesagt habe!...“ Kanba kniete bereits vor ihr und wollte vor Scharm sterben. „Ich weiß nicht...“ „Bitteeee!“ „Na gut. Aber nur wenn du mir heute Abend wie früher eine Geschichte zum einschlafen erzählst und... Wenn du einen Befehl von mir annimmst, egal wann, egal wo. Kapisch?“ Kanba nickte mehrmals glücklich. Nichts leichter als das! „Hehe, aber dein Körper sieht schon nicht schlecht aus, Brüderchen.“ Kanba stand nasereibend stolz auf und posierte nochmal überzeugend vor ihr. „Hmpf, schau dir diese Muskeln an!“ Sofort bemerkte er den selben Fehler wie eben. „Das macht dann zwei Befehle... Du bist wirklich leicht zu überlisten, oh großer muskulöser Kanba.“ Sie striff ihm einmal über den halb sichtbaren Sixpack, woraufhin er schauerte, und verschwand danach lachend im Bad. „Sie ist eine Hexe...“ Flüsterte der Rothaarige entsetzt. Nach dem Frühstück eilten die beiden voller Energie zur Haustür hinaus, wünschten der Familie einen schönen Tag und verschwanden eilig entlang des langen Feldweges, welchen sie so gut kannten wie ihre Westentasche. Urplötzlich sprang Saya direkt auf seine Schultern. „Los! Bring mich zum Treffpunkt, mein treues Pferd, hiyah!“ Kanba lächelte amüsiert, sammelte Chakra aus jedem Winkel seines Körpers. Es ließ sich wohl nicht vermeiden, was?! Kanba sprintete halsbrecherisch drauf los, sodass Saya aufschrie sowie gleichzeitig lachte, zumindest bis Kanba mehrmals sein Heiha benutzte und somit eine verdammt hohe Geschwindigkeit erreichte, welche Saya dazu zwang, sich mit aller Kraft sowie ganzem Körpereinsatz fest zu halten an seinem Kopf, worauf sie ihren beinahe glücklich entspannt setzte. „Ich hab dich echt lieb, großer Bruder!“ Schrie sie dem monströsen Gegenwind laut entgegen, woraufhin der ihr großer Bruder grinste. 'Mein Gott, wo hat sie das nur wieder ausgegraben', dachte er leicht berührt. „Ist doch klar! Halt dich gut fest!“ Kanba gab nochmal extra Gas mit zwei weiteren Heihas vorm Sprung und segelte so furchteinflößend schnell hoch über die Dächer des Dorfes hinweg, zum Zielpunkt unterwegs, direkt mit einem Affenzahn auf ein erhöhtes Dach zu! „Kanba! PASS AUF!“ „Oh nein! Wir werden sterben! Tut mir leid, Saya!“ „Bitte niiicht!!!“ Direkt vor der Mauer setzte ein letztes Mal Heiha nach hinten ein, um vor eben dieser stehen zu bleiben in der Luft. Es trennten nur wenige Meter die Gesichter von den kalten Steinen. Kanba lachte laut. „Haha, hab ich dich dran gekriegt! Voll veräppelt.“ Saya schlug beschämt auf den Kopf ihres ach so lieben Bruders ein. „Du bist so blöd!“ „Au.. Aua.. Au. Ja, auch das weiß ich.“ Bei seiner Geschwindigkeit würden die beiden schon nicht zu spät kommen. „Jetzt lauf endlich, du Blödi...“ „Ja ja, geht ja schon los.“ Die Zwei grinsten kurz einander an und kamen als bald schon am Zielort an, munter und gesund, wenn auch leicht ausgepowert. Kanba zumindest körperlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)