Find your own way von Kokoro-Tamashi ================================================================================ Kapitel 21: Maßnahmen für leidende Herzen ----------------------------------------- Bei Sehnsucht macht erst der Entzug sehnsüchtig. Siegfried Wache   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Koushiro*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Seit nunmehr einer Woche befand sich seine Exfreundin in der Entzugsklinik. Nach wie vor war der Schock darüber, dass sie Drogen konsumierte, unendlich groß. Niemals hätte er angenommen, dass Mimi einmal im Sumpf der Drogen versinken würde. Sie war ein so fröhliches und munteres Mädchen, welches sich jeder Herausforderung im Leben stellte. Selbst wenn eine Angelegenheit ausweglos erschien, kam ihr nie wirklich in den Sinn, aufzugeben oder sich zwielichtigen Hilfsmitteln zu bedienen. Deshalb hatte er sie immer bewundert. Dass sie aufgrund von Michael nun in eine solche Situation kam, machte den Computerfreak wütend. Wie konnte dieses Arschloch es nur wagen? Er nutzt ihre verletzliche Situation vollkommen aus und versuchte auf niederträchtige Art die Jüngere an sich zu binden. So ein Verhalten war mit nichts wieder gut zu machen. Die Konsequenzen trug allein die Tachikawa. Zugern hätte er sich besucht und ihr beigestanden. Doch war es Freunden und Familien in den ersten zwei Wochen untersagt, Kontakt zu den Patienten aufzunehmen. Denn diese sollten durch den Abstand wieder zu sich selbst finden und sich intensiv mit ihren Problemen auseinandersetzen. Ohne Ablenkung von außen zu bekommen. Daher wusste der Rothaarige auch, dass man seiner Freundin das Handy abgenommen und Möglichkeiten der Interaktion zu ihnen ebenfalls. Es ärgerte ihn, aber um ihre Genesung nicht zu gefährden, hielt er natürlich die Füße still.   Trotzdem wollte er ihr irgendwie helfen. Denn er war sich sicher, dass es ihr nicht gut dabei ging, im Streit mit ihrer Familie auseinandergegangen zu sein. Koushiro konnte sich noch gut an den großen Familienstreit ihrer Familie erinnern, als es ihr großer Bruder war, der sich gegen die Übernahme des Konzerns und somit gegen seine Familie entschied. Ihm war es ein Anliegen, die Welt zu sehen und sich frei entfalten zu können. Prompt hatte er die gesamte Last der Form auf die Schultern seiner jüngeren Schwester verfrachtet. Damals war es weder ihm, noch der Jüngeren wirklich klar gewesen. Doch mit dem Umzug nach Amerika wurde das Offensichtliche immer mehr zu einer Tatsache. Mimi sollte das Erbe der Tachikawa übernehmen und in die massiven Fußstapfen ihrer Eltern treten. Dass sie sich dagegen sträubte, wunderte den Izumi nicht. Aber dieser Bruch mit der Familie musste sie schwer belasten. Er kannte die Jüngere. Selbst wenn sie ich anlächelte, erkannte er den traurigen Ausdruck in ihren goldbraunen Augen.   Gegen 16 Uhr betrat er die gemeinsame Wohnung, welche er sich mit Taichi und Yamato teilte. Nicht überrascht sah er den Yagami auf dem Sofa rumlungern und durch die verschiedensten Fernsehprogramme zappen. Er verdrehte die Augen. Seit ihrer Auseinandersetzung hatten sie noch nicht viel miteinander interagiert. Sie benahmen sich wie Erwachsene und sprachen miteinander, wenn es notwendig war. Nicht aber darüber hinaus. Koushiro war noch immer wütend auf den Yagami. Nicht nur, dass er seinem Mädchen schöne Augen machte. Nein, er vögelte nebenher noch mit einer Vielzahl anderer Mädchen. Was bildete sich dieser Vollidiot eigentlich ein? Dass er Mimi mit einem Fingerschnipsen auf dem Silbertablett serviert bekam, ohne sich wirklich um sie bemühen zu müssen. Seine halbherzigen Aktionen machten bei Weitem seine Taten nicht wett. Auch Koushiro verbachte ab und an die Nacht mit einer Frau. Aber er rechnete sich bei Mimi auch keine Chancen mehr aus. Obwohl er sich noch immer Hoffnungen machte, sie einst doch für sich zu gewinnen. Realistisch war es einfach nicht. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, wie und für wen sie fühlte. Aber dieser Trottel würde ihr noch das Herz brechen. Etwas, dass der Rothaarige unbedingt verhindern wollte. „Du lungerst ja schon wieder auf der Couch rum… Du könntest ruhig mal etwas produktiver sein und einkaufen gehen…“, murrte der Izumi genervt, nachdem er einen Blick in den Kühlschrank geworfen hatte. Gähnende Leere sprang ihm entgegen. „Wenn du Hunger hast, dann organisiere dir was“, kam nur die gleichgültige Antwort des Yagami. Der Angesprochene sah ihn mit hochgezogenen Augenbraue an. „Deine Laune ist echt nicht zu ertragen. Komm endlich mal klar“ „Willst du mir irgendwas damit sagen, Koushiro?“, antwortete Taichi angespannt. „Ich denke, du weißt ganz genau, was ich meine!“, erwiderter er trocken. „Lass es einfach. Das geht dich sicher nichts an. Kümmere dich einfach um deinen eigenen Kram. Hast du keinen Computer, denn du programmieren kannst?“, brummte Taichi.   „Boah… du gehst mir echt auf den Sack mit deiner Laune!“, war es diesmal Koushiro, der genervt die Worte aus seinem Mund presste. Worte, die gänzlich untypisch für ihn waren. Wenn er bedachte, dass sich Taichi und er eine Zeit lang wirklich gut verstanden hatte, tat ihn diese angespannte Stimmung zwischen ihnen schon irgendwie leid. Aber er wollte, dass Mimi glücklich wurde. Sie brauchte jemanden Starken an ihrer Seite. Er hätte sich ja damit abgefunden, wenn ihre Wahl auf den Yagami gefallen wäre. Doch sein momentanes Verhalten war einfach nur kindisch. Seit Mimi in der Klinik war, schien er förmlich zu Schmollen und beleidigt zu sein. Warum auch immer. Schließlich waren der Tachikawa die Hände gebunden. Aber Koushiro wollte sich damit nicht weiterhin befassen. Er zog ihn nur runter. Vor allem, da er tatsächlich noch etwas zu arbeiten hatte. Zumal er auf eine wichtige Nachricht wartete.   Daher reagierte er gar nicht mehr auf das folgende Gebrummel des Älteren, sondern verschwand mit einer Flasche Wasser in seinem Zimmer. Dort ließ er seine Tasche zu Boden gleiten und warf sich förmlich auf seinen Schreibtischstuhl, nur um später nach an den Tisch zu rollen. Mit gekonnten Griffen schaltete er seinen Computer an und wartete, bis sich sein Hintergrundbildschirm öffnete. Er schluckte. Noch immer zierte der Bildschirm seines Laptops ein Bild der Tachikawa. Sie hatte ihm im Laufe ihrer Beziehung einige Fotos geschenkt, die sie bei einem Shooting hatte machen und behalten dürfen. Noch heute war er begeistert von der Schönheit, welche sie ausstrahlte. Nach wie vor klopfte sein Herz intensiv gegen seine Brust, wenn er in ihr Gesicht sah und ihr strahlendes Lächeln blickte. Es tat unglaublich weh, einen Menschen loslassen zu müssen, obwohl man ihn noch so sehr liebte. Nichts sehnlichster wünschte er sich jedoch, als das strahlende Lächeln von Mimi zu sehen. Nur war ihm mittlerweile klar, dass nicht er, sondern ein gewisser Wuschelkopf es vermochte, sie wieder zu diesem Strahlen zu bringen. Wenn besagter Typ doch nicht so ein Vollidiot wäre, wie er sich gerne selbst darstellte. Eigentlich hielt er große Stücke auf Taichi, war sich sicher, dass er für Mimi da war. Und dann machte er eine Dummheit nach der anderen. Wütend schlug der Izumi auf die Platte seines Schreibtischs. Seine Hand glühte nach dem Aufprall. Er wollte kämpfen, sie nicht einfach aufgeben. Besonders nicht nach dem Kuss zu ihrem Geburtstag. Aber er wusste nicht, was er tun sollte. Koushiro wollte sie zu nichts drängen. Er wusste, dass sie ihn nicht liebte. Zumindest nicht so, wie er es sich wünschte. Trotzdem machte er nach wie vor alles für sie und stand ihr zur Seite. Jeder Schritt, den er für sie ging, schmerzte wie das Laufen auf Glasscherben. Sein Herz blutete mit jedem Mal mehr. Trotzdem blieb er an ihrer Seite. Nur um dieses unvergleichliche Lächeln zu sehen. Das war alles, was er sich wünschte. Wie dumm er doch war. Er hasste es, so emotional anstatt rational und logisch zu agieren. Dieses Handeln war so dermaßen gegen seine Prinzipien. Doch wieder Mal war es die hübsche Tachikawa, die ihm keine andere Wahl ließ. Er konnte einfach nicht anderes.   “Sie haben Post!“   Ein kleines Fenster öffnete sich auf dem Bildschirm von Koushiro und forderte dessen Aufmerksamkeit. Mit der Maus klickte er auf das Feld, um ein neues Fenster öffnen zu können. Prompt erschien auf dem Monitor die Nachricht, die er schon seit Tagen ersehnte. Erleichtert las er die Zeilen durch und konnte sich kaum beruhigen.   Makoto Tachikawa schreibt: Hallo Koushiro, ich danke Dir für Deine Nachricht. Leider bin ich erst heute dazu gekommen, Dir auch eine Antwort zu verfassen. Es ist mal wieder typisch für meine Eltern, so mit Mimi-chan umzugehen. Ich werde so schnell wie möglich einen Flug buchen, um mich von den Gegebenheiten selbst überzeugen zu können. So kann es absolut nicht weitergehen.   Ich melde mich. LG Makoto   Erleichterung machte sich in den Gedanken des Izumis breit. Sie alle waren mit der Situation rund um Mimi herum überfordert und wussten nicht recht zu agieren. Kurzerhand hatte er sich daher auf die Suche nach dem großen Bruder von Mimi gemacht. Er wusste, dass den beiden nur sporadischen Kontakt zueinander hatten, obwohl die jüngere Tachikawa ihren großen Bruder vergötterte. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie fertig sie nach seiner Abreise doch war. Damals hatte sich Makoto dazu entschlossen, entgegen den Willen seiner Eltern eine Weltreise zu machen und sein Studium im Ausland zu beginnen. Ein Bruch mit der Familie, unter dem hauptsächlich das jüngste Familienmitglied, sprich Mimi zu leiden hatte. Doch schon immer hatte Makoto wahnsinnig großen Einfluss auf Mimi verübt. Er konnte sie mit wenigen Worten aufmuntern und ihr zur Seite stehen. Zumal er es auch verdiente, was seiner kleinen Schwester wiederfuhr. Dass sich diese in einer Entzugsklink befand, hatte er jedoch nicht in eine E-Mail fließen lassen. Das war etwas, was man persönlich besprach.   Koushiro lehnte sich leicht in seinem Stuhl zurück. Er streckte sich kurz ausgiebig, bevor er seine Antwort verfasste. Er erläuterte noch einmal die Gegebenheiten und versuchte wortgewandt zu schreiben, dass es alles schlimmer klang, als es war, Mimi ihn jedoch an ihrer Seite brauchte. Eben auch, weil sie ein so harmonieliebender Mensch war, der es kaum ertrug im Streit mit jemanden auseinanderzugehen. Zumal sie hier jemanden brauchte, der ihrer Familie angehörte und ihr zur Seite stand. Mira war zwar ihre Cousine, doch sie selbst hatte ja nie wirklich die Familienverhältnisse der Tachikawas miterlebt. Nur Ausschnitte reichten nicht aus, um effektiv handeln zu können. Rein rechtlich gesehen hatte Makoto mehr Befugnisse, als sie alle zusammen. Als ihr großer Bruders blieb ihm ein viel größerer Handlungsspielraum. Zumal er Mimi wohl eher zu Gesicht bekam, als einer ihrer Freunde.   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Taichi*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Genervt zappte der junge Mann mit der Fernbedienung auf seinem Bett herum und ließ das Fernsehprogramm zum wiederholten Male auf und abwandern. Immer noch war nichts dabei was ihn ansprach, deprimiert schaltete er den Fernseher aus, legte die Fernbedienung neben sich ab und öffnete seine unterste Nachttischschublade. Er zog ein Foto, dass ihn und Mimi lächelnd zeigte heraus und besah es kritisch. Hikari hatte auf dem New York Urlaub unzählige Fotos geschossen und per Mail hatte sie die Dateien an ihre Freunde weitergesendet. Ein paar auserwählte Fotos hatte der junge Mann entwickeln lassen. Er fuhr sich durch die Haare, während er langsam den Kopf schüttelte und das Foto wieder in dem Nachttischschränkchen verbannte. Warum hatte er nichts mehr von ihr gehört? Sie war bereits seit acht Tagen in der Entzugsklinik und nachdem er die Jüngere begleitet hatte und schließlich zurücklassen musste, weil er selbst Verpflichtungen mit seinem Studium hatte, brach komplette Funkstille aus. Hatte er das Verdient? Natürlich konnte sich der junge Mann vorstellen, dass die Tachikawa gerade in den ersten Tagen nicht besonders gut zu sprechen war und versuchen würde sich zu orientieren und zurecht zu finden, aber das alles war doch kein Grund sich über eine Woche nicht mehr zu melden und seine Nachrichten und Anrufe gänzlich zu ignorieren. Er war stinkig und er hatte keinen Bock mehr länger Trübsal zu Blasen und zum wiederholten Male an die hübsche Brünette zu denken. Zumal diese ja scheinbar keinen einzigen Gedanken an ihn verschwendete.   Er sprang aus seinem Bett auf, verließ sein Zimmer und ging geradewegs auf die Zimmertüre seines besten Freundes zu. Er hörte Musik aus dessen Zimmer dröhnen, dieses Mal in Zimmerlautstärke – was war mit dem los? Das war doch sonst nicht seine Art! Der junge Mann klopfte an die Zimmertüre, kurz nachdem er diese auch öffnete. „Hey“ begrüßte er seinen Freund und Mitbewohner. Yamato hob seinen Blick und richtete seine Aufmerksamkeit zur Türe samt Freund der am Türrahmen stand und die Türe hinter sich zu fallen ließ. „Hey, alles okay?“ hakte der Musiker gleich nach, nachdem er seine Gitarre von seinem Schoß nahm und diese vorsichtig gegen die Heizung stellte. Taichi zuckte mit den Schultern. „Noch immer nichts von Mimi gehört?“ mutmaßte der Blonde und sah eindringlich zu seinem besten Freund, der als Antwort nur seinen Kopf schüttelte. „Wieso fährst du nicht einfach runter und schaust nach ihr?“ „Was? Soll das ein ernst gemeinter Vorschlag sein? Ich laufe der doch nicht auch noch hinterher...wie ein Idiot!“, kam es aufgebracht aus dem Brünetten. „Dann hör auf zu schmollen!“, entgegnete der Blonde unverzüglich. „Hab ich vor, deswegen bin ich ja auch hier.“ Misstrauisch zog der Blonde seine Augenbrauen zusammen. „Lass uns feiern gehen!“ „Dein ernst?“, kam es ungläubig von dem Musiker. „Sicher dass du das willst?“ Taichi nickte eifrig mit dem Kopf „Und ob ich mir sicher bin!“ Yamato hob die Hände mit den Handflächen zu Tai. „Gut, wie du willst, ich habe heute eh nichts weiter vor. Sollen wir noch jemanden fragen? Vielleicht Koushiro-kun?“, Taichi schüttelte seinen Kopf. „Nääää, das zwischen uns hat sich zwar gebessert, aber wir müssen es nicht gleich übertreiben!“ „Na dann auf einen lustigen Männerabend“, erwiderte der Blonde grinsend.   Die beiden jungen Männer brauchten nicht lange zu überlegen wo sie hingehen würden. Sie fuhren mit der U-Bahn nach Shibuya, der ultimativen Partymeile in Tokio, denn keiner der jungen Männer hatte heute vor nüchtern zu bleiben. Sie gingen in ihren Lieblingsclub, dem sogenannten Womb. Der Club hatte mehrere Vorteile, abgesehen davon das es als Hochburg in Tokio galt. Die Mädchen in dem Club waren deutlich in der Überzahl, sie waren oftmals leicht bekleidet, angetrunken und die beiden Freunde hatten grundsätzlich mehr als leichtes Spiel, eine der unzähligen Mädchen für gemeinsame Bettaktivitäten auszuwählen. Sie gingen in den größten Raum des Clubs, der sich auf dem Erdgeschoss befand, in diesem wurde hauptsächlich House und Elektromusik gespielt, nicht gerade der Musikgeschmack des blonden Rockers, aber er war auch nicht hier um Musik zu hören und nach ein paar Shots spielte die Musik sowieso keine vordergründige Rolle mehr. Sie begaben sich an einem Stehtisch und begutachteten erst mal was der Club heute zu bieten hatte. Schon beim Betreten des Raumes wurden sie von sämtlichen Mädchen gierig betrachtet. Ja auch heute würden sie leichtes Spiel haben. „Unsere übliche Wette?“, grinste der Braunhaarige und sah zu seinem besten Freund, der sein Blick auf ein einladendes Dekolleté richtete. „Klar“, antwortete er und sah zurück zu seinem besten Freund.   Eigentlich wetteten sie immer um das gleiche, nämlich wer mehr Nummern am Ende des Abends ergattern würde, was sie aus den Nummern machten war jedoch egal. Taichi wollte dieses Mal den Sieg, nicht nur, weil zuletzt der Blonde die Nase vorn hatte, überhaupt war der Musiker eine harte Konkurrenz für den Brünetten, da er durch seine Band einen Namen weghatte. Doch heute Nacht brauchte besonders der Yagami ein Erfolgserlebnis um sein angekratztes Ego zu polieren. Normalweise konnte er jedes Mädchen haben, welches er wollte. Nur bei einem Mädchen kam er einfach nie zum Zug. Verdammt! Und schon wieder dachte der Yagami an die Brünette. Was sie wohl gerade machte? Und schon wieder! Mist Verdammter! „Okay...Ich brauche hochprozentiges und zwar so schnell wie möglich.“ Schon blieb eine vollbusige Kellnerin bei den Herren stehen und betrachtete beide Herren mit einem verführerischen Lächeln „Ihr habt gerufen, hier bin ich“, strahlte die Dame mit den orangefarbenen Haaren „Es gibt ja doch Engel“, flirtete der blonde schelmisch grinsend und erwiderte das Lächeln der Kellnerin. „Stets zu Diensten“, sagte diese kokett. Die beiden jungen Heeren bestellten sich einen Cola – Whisky Mix und nachdem sie diesen sowie weitere Shorts weggekippt hatten, wurden die Blicke auch schon leicht glasig. „Was hältst du von den Beiden?“, hakte der Blonde bei dem Jüngeren nach und zeigte mit seinem Daumen hinter sich auf die Tanzfläche, ehe er seinen ganzen Körper umdrehte und Zielgerecht auf zwei Mädchen blickte die aufreizend miteinander tanzten. Auch Taichis Blick folgte dem des Blonden und er begutachtete die zwei Frauen. Ja – sie konnten sich bewegen, dass musste der Braunhaarige sich eingestehen, allerdings tanzten sie nicht so sinnlich wie Mimi oder waren so wohlgeformt wie die hübsche Brünette gebaut. Und schon wieder Mimi! Verdammt! So wurde das nichts, schnell schüttete er den nächsten Shot runter und spürte den brennenden Schnaps seiner Kehle entlang fließen, dies würde er eben solange machen, bis er nicht mehr an die Brünette dachte. So!   Auch die jungen Frauen bemerkten bereits die Blicke der beiden jungen Männer und lächelten die Männer zurückhaltend an. Yamato erwiderte das Lächeln eines der Mädchen und ging gleich selbstbewusst zu einer Schwarzhaarigen. Das Mädchen hatte einen Kurzhaarschnitt, an einer Seite etwas abrasiert, während sie restlichen Haaren quer über ihr Gesicht fielen, ein Arm war komplett mit bunten Pin-Up Tattoos verziert, während sie einen Tunnel am Ohr der rasierten Seite trug. „Hast du noch mehr Tattoos?“ hauchte der Blonde gleich verzückt in ihr Ohr. „Wenn du wüsstest, aber vielleicht kannst du sie ja mal erkunden!", klärte sie ihn auf und schon tanzten sie eng umschlungen miteinander, auch wenn die Musik schnell war. Das andere Mädchen mit brauen Schulterlangen Haaren sah schüchtern zu dem Brünetten. Taichi war hier um sich abzulenken, also was solls und so schritt er auf das fremde Mädchen zu, doch ehe er die Braunhaarige erreichte, umarmte ihn auch schon ein anderes Mädchen von hinten. Überrascht drehte er sich um. „Serena?“, fragte er ungläubig nach. „Ahaha...was sehen meine Augen denn hier? Den heißen Yagami“ rief die Schwarzhaarige erfreut. „Ähm...alles klar?“, murmelte der junge Mann unsicher. „Jetzt schon, wo ich dich gesehen habe“, flötete die Kleinere angeheitert und nestelte bereits an seinem Shirt. Er zog ihre Hände von seinem Shirt weg und führte sie zur Bar. „Möchtest du was trinken?“, hakte er bei der Brillenträgerin nach. „Gerne, Vodka-O bitte.“ Taichi wand sich erneut an die Orangehaarige Kellnerin, die Serena missachtete und ihre Aufmerksamkeit ganz auf den Brünetten fokussierte. „Ein Vodka-O und noch ein Whisky, Pur bitte“, bestellte er bei der Kellnerin, während er kurze Zeit später beide Getränke mit einem Lächeln serviert bekam. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie viel zu stark geschminkt war. Mimi war immer viel dezenter geschminkt. Schon wieder dachte er an Mimi, dass durfte doch nicht wahr sein. Er wollte nicht mehr an die Brünette denken. Die beiden tranken ihr Glas leer und ohne Umschweife zog die Schwarzhaarige den Yagami mit auf die Tanzfläche.   Serena schmiegte sich mit ihrem Rücken an den jungen Mann an und eng und anzüglich tanzte die Schwarzhaarige mit diesem. Der Braunhaarige schloss seine Augen erneut tauchten Bilder vor seinen geistigen Augen hervor, wie Mimi zuletzt mit ihm in New York tanzte und wie aufregend alles war, ehe sie einen Kreislaufkollaps bekam und die zierliche Brünette in seinen Armen zusammensackte. Er biss sich auf die Unterlippe. Nein! Heute nicht! Er drehte Serena zu sich herum, griff nach ihrem Hintern und presste ihren Körper an seinen. Die Schwarzhaarige fackelte nicht lange, zog den Yagami an seinem Nacken zu sich herunter und drückte ihren Lippen auf seine, er öffnete seinen Mund und schließlich tauschten sie wilde Zungenküsse aus. Der Yagami wusste nicht, wie lange er so mit der Schwarzhaarigen tanzte, als er plötzlich bemerkte wie ihm jemand auf die Schulter tippte. Missmutig ließ Taichi von Serena und drehte sich zu seinem besten Freund um. „Hey, ich verschwinde jetzt mit...“, kurz machte der Blonde eine Pause und legte seine Stirn in Falten. „Na... mit diesem einem Mädchen da.“ „O-okay“, lallte der Brünette und drehte sich wieder zu Serena um. Erneut spürte der Yagami wie Yamato ihm auf die Schulter tippte. „Yama...was willst du? Du störst gerade!“ „Bin ja schon weg. Ich wollte nur fragen, ob du dir sicher bist, wegen Serena“ „Ja!“, brummte Taichi als Antwort. Mimi meldete sich nicht mehr bei ihm, sie schien sich einen Dreck um seine Gefühle zu scheren, dann konnte er sich auch mit anderen Mädchen Vergnügen, „Sollen wir auch von hier verschwinden?“, fragte die Schwarzhaarige bei dem Älteren nach, ehe sie sanft mit ihrer Zunge die Ohrläppchen des Yagamis liebkoste. „Gern, gute Idee“ erwiderte er. „Wartet! Wir können uns ja ein Taxi teilen“ rief der Braunhaarige seinen besten Freund und wie-immer-sie hieß hinterher. Yamato der einen Arm um die Kleinere abgelegte hatte, blickte über seine Schulter zum Braunhaarigen zurück und nickte „Gut, kommt!“   Nach einer halbstündigen Taxifahrt, erreichten sie die Chaos-WG, während Yamato gleich mit seiner neusten Fracht in seinem Zimmer verschwand, eilte Taichi zur Küche. Er schritt an den Kühlschrank und nahm sich ein Bier heraus. Auch wenn er wusste, dass er dies morgen bereuen würde und dabei dachte er nicht an das Bier in seiner Hand. Aber nach fast dreimonatigem Sexentzug vernahm er ein deutliches Druckgefühl in seiner Leistengegend und diesem musste dringend Einhalt geboten werden. Er beförderte Serena in sein Zimmer und gleich darauf in sein Bett. Ehe er sich über sie legte und diese küsste. Serena nestelte wieder an seinem Shirt und zog es ihm über den Kopf aus, während sie ihm kurz darauf auch seine Hose abstreifte. Immer wieder schlichen sich Bilder von Mimi in sein Unterbewusstsein ein und er stellte sich gleich darauf vor, wie sie sich wohl anfühlen würde, wie sie schmecken würde, wie sie auf seine Berührungen reagieren würde. Er versuchte auch gar nicht mehr sich gegen diesen Gedanken zu wehren. Im Gegenteil es erregte ihn nur noch mehr. Er stöhnte in den Kuss hinein, als Serena ihn sanft in die Unterlippe biss. Ein früheres Bild von Mimi blitzte in seinem Inneren auf, als sie noch Kontakt hatten, wie sie gemeinsam mit all ihren Freunden am Badestrand waren. Ihr Busen, der perfekt in ihrem Bikini zur Geltung kam, ihr Hintern, ihre Pobacken, die deutlich zu sehen waren… Der Braunhaarige knetete Serenas Brust fordernder bei diesen Gedanken und zog ihr kurz darauf ihren kurzen Rock samt Slip aus. Mimi sah er noch immer deutlich vor sich, als er sich erst ein Kondom überzog, dass er sich zuvor aus seiner Hosentache geholt hatte und in Serena eindrang, es war, als läge sie unter ihm, er stieß heftig zu, fordernder, energischer. Serenas Stöhnen zerriss die Stille. Der Braunhaarige schloss die Augen. Mimis eleganter Körper. Wie sie damals im Cheerleaderoutfit seine Mannschaft unterstützte. Ihre schlanken Beine. Ihre Brüste, die sich im Takt ihrer Bewegungen mit auf und ab bewegten. Er stöhnte rau, stieß noch einige Male zu, als er sich schließlich in Serena ergoss.   …Mimi…   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Koushiro*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*     „Makoto-san!“, erklang die Stimme von Koushiro, der nach einer ereignisreichen Nacht die Wohnungstüre öffnete. Nicht gerade überraschend für den Rothaarigen war nämlich keiner seiner beiden Mitbewohner dazu in der Lage, sich aus dem Bett zu bewegen. Zumal Koushiro mit Bedauern darstellen musste, dass er sogar wusste, warum dies so war. Er war schließlich nicht bescheuert und hatte in der Nacht mitbekommen, dass beide Männer mit Frauenbesuch die Wohnung betreten hatten. Mit Ohrenstöpseln hatte er dem Geräuschpegel aus dem Weg gehen können. Seiner inneren Wut konnte er aber kaum etwas entgegensetzen. Wenn er nur daran dachte, wie sehr es Mimi das Herz brechen würde, zu erfahren, dass sich Taichi während der wohl schlimmsten Zeit ihres Lebens mit anderen Frauen begnügte, zog sich in ihm alles zusammen. Mit dieser Nacht beschloss der junge Mann endgültig um seine Exfreundin zu kämpfen. Taichi war für sie nicht der Richtige.   „Hey Koushiro. Lang nicht mehr gesehen. Groß bist du geworden!“, lachte der Ältere, während er in die Wohnung eintrat. Makoto hatte sich komplett verändert. Noch immer war er gutaussehende – wenn man das als junger Mann sagen konnte. Man sah einfach, dass er und Mimi die gleichen Gene hatte. Doch er wirkte wesentlich rebellischer, als vor vier Jahren. Er hatte ein offensichtliches Tattoo am Oberarm, sein Stil wirkte rockig und seine Haare schimmerten in drei verschiedenen Haartönen. „So schnell hatte ich dich nun wirklich nicht erwartet. Du hättest was sagen können, dann hätte ich dich abgeholt!“, erklärte Koushiro und führte den Älteren in die Küche. „Sorry. Meine Zukünftige hat es recht schnell geschafft, einen Last-Minute-Flug zu buchen und dann ging alles sehr zügig über die Bühne. Was ist mit meiner Schwester?“, sprach er direkt seine besorgte Frage aus. Unschlüssig sah Koushiro zu dem Älteren. „Sie hat ebenso wie du mit euren Eltern gebrochen und wohnt jetzt in einer WG mit Sora-chan“ „Schön, aber deine Nachricht klang etwas beunruhigender. Sag mir jetzt nicht, dass ich nach Japan gekommen bin, um zu erfahren, dass meine Schwester nun auf eigenen Beinen steht. Das hatte ich mit nämlich schon gedacht.“ „Wie gedacht?“ „Glaubst du echt, dass sich Mimi-chan für Logistik und so einen Schwachsinn interessiert?“ „Makoto. Nichts für ungut. Aber sie hat zwei Jahre lang dieses Fach studiert und nach den Wünschen und Belangen eurer Eltern gehandelt, nur, weil du einfach abgehauen bist!“, bluffte er den Älteren an. Makoto verzog nur angespannt das Gesicht. „Ich weiß…“ „Also rede nicht so daher, als wäre dieser Schritt einfach für sie gewesen!“, murrte er weiter.   „Was ist denn mit ihr?“ „Sie ist momentan auf Entzug.“ „Bitte?!“ Diesmal fixierten die goldbraunen Augen, welche denen von Mimi so ähnlich waren, die dunklen Augen von Koushiro. Dieser schluckte, während er die Kaffeemaschine anschaltete und dem stechenden Blick von Makoto auswich. „In Amerika hatte Mimi-chan einen Freund namens Michael…“ „Was hat dieser Trottel mit meiner Schwester am Hut?!“, kam es immer aggressiver aus Makoto. „Du kennst ihn?“ „Natürlich kenne ich ihn. Der und seine Familie hat es von Anfang an nur auf die Kohle meiner Familie abgesehen! Der hat sich damals schon immer an Mimi rangemacht. Aber er hat es nicht gewagt, sie auch nur anzusehen, wenn ich dabei war.“ „Na großartig. Dann hat er es ganz schön intelligent hinbekommen, sie rumzukriegen, denn er hat ihr Drogen zugesteckt und sie abhängig gemacht. Seinetwegen ging es Mimi-chan die letzten Wochen richtig beschissen und ist nun in eine Entzugsklinik eingeliefert worden!“, sprudelte es aufgebracht aus dem Rothaarigen. „Ich bring ihn um!“, kam es drohend von Makoto. Die beiden schritten in das großzügige Wohnzimmer der Wohnung. Koushiro seufze leise, als er sich dem Älteren gegenübersetzte. „Wir wissen alle nicht, wie es Mimi geht. Sie ist jetzt seit gut einer Woche in der Klinik. Aber wir als ihre Freunde dürfen sie nicht besuchen und machen uns Sorgen… Außerdem wird es ihr sicher helfen, wenn du sie besuchst…“, flüsterte Koushiro.   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Taichi*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Am nächsten Morgen wachte der junge Mann mit starken Kopfschmerzen auf, als er bemerkte wie eine junge Frau sich an seinen Rücken schmiegte. Er drehte sich um. Was zum Teufel! „Serena?“ flüsterte er ungläubig. Nein, gottverdammter Mist. Nein! Nein! Nein! Er hatte doch nicht wieder mit ihr geschlafen oder? Träumte er nicht eben noch von.... scheiße auf scheiße mit noch mehr scheiße...! Das durfte doch nicht wahr sein. Wie konnte man nur so bescheuert sein? Schnell sprang er aus seinem Bett, während Serena sich nochmal umdrehte und weiterschlief. Nachdem er an sich heruntersah und feststellte, dass er nichts trug, schwand seine Hoffnung endgültig dahin. Schnell zog sich der Braunhaarige seine Jogginghose samt Shirt über und wand vorsichtig den Blick nach draußen. Er öffnete einen Spaltbreit die Türe, die geradewegs auf das Wohnzimmer fiel doch was er dann sah versprach im augenblicklich die Sprache. Auf der Couch saßen zwei junge Männer. Einer davon war Koushiro, der Andere und er musste mehrmals die Augen blinzeln um zu realisieren, dass sein Verstand ihm gerade keinen Streich spielte war... Makoto! Mimis Bruder! Um Himmels Willen was machte er denn hier? Genau in diesem Moment machte sich auch die Schwarzhaarige bemerkbar. „Na Sexgott, gut geschlafen?“, hauchte sie verführerisch. Wie in drei Teufelsnahmen sollte er diesen Mädchen aus der WG bekommen, ohne, dass ausgerechnet die Beiden was von ihrer Existenz erfuhren?   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Koushiro*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Koushiro hob den Blick, als auch Taichi das Zimmer betrat. Er wirkte gar ein wenig nervös, als er erkannte, dass nicht nur Koushiro, sondern auch Makoto im Raum war. „Makoto-san, was machst du denn hier?“, kam es von Taichi. Makoto grinste diesen leicht an. „Wow, du hast dich ja kaum verändert“, erwiderte der Ältere. „Er ist wegen Mimi hier. Warum sonst?“, fragte der Rothaarige genervt. Taichi zuckte nur mit den Schultern. „Ganz ehrlich. Aber die letzten Jahre hast du dich auch nicht sonderlich gekümmert!“, murrte der Brünette. „Taichi!“, ermahnte ihn nun Koushiro. Wie konnte dieser Vollidiot bloß sowas sagen. „Was denn? Ich weiß wirklich nicht, was ihr alle habt. Mimi meldet sich doch sowieso bei keiner Sau!“, murrte er. „Bist du bescheuert?“, fragte nun auch Makoto. Der Yagami sah die beiden nur verwirrt an. „Was denn? Ist doch wahr.“ „Dir ist aber schon bewusst, dass man als Patient einer Entzugsklinik Handy und andere Kommunikationsgeräte abgenommen bekommt, oder? Das kannst du ihr unmöglich zum Vorwurf machen!“ Dem Träger des Mutes fiel prompt in diesem Moment alles aus dem Gesicht. „Was?“ „Nur Makoto kann sie kontaktieren. Weil er zur Familie gehört!“, erklärte der Izumi weiter.   „Taichi-kuuun~ Komm endlich wieder ins Bett!“, erklang nun eine weitere Stimme, die das Weiß in der Gesichtsfarbe des Yagami intensivierte. Koushiro verengte die Augen zu Schlitzen. Diese Stimme. Er erkannte sie ganz deutlich wieder. Vorwurfsvoll fixierte er das Gesicht seines Freundes. War der noch klar bei Sinnen? „Das ist jetzt nicht dein ernst, oder???“     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)