The "D" will never die von Aidensenpai ================================================================================ Kapitel 3: You have to live! ---------------------------- Ich war wie versteinert. Ich konnte das nicht glauben! Wie war das möglich, dass er am Leben war! Meine Augen brannten, von den vielen Tränen, die ich vergossen hatte- und auch jetzt bahnten sich wieder welche in meinen Augenwinkeln an. Nur diesmal vor Freude. Langsam setzte ich mich neben ihn auf das Bett und starrte ihn einfach nur an. Noch immer hielt ich sein Handgelenk fest,spürte seinen Puls gegen meine Finger pochen. Er war wirklich am Leben. Ich bemerkte gar nicht, dass Robin den Raum verließ, so versunken war ich in meinen Gedanken. Leicht legte ich den Kopf zur Seite und betrachtete ihn. Sein Arm. Er hatte ihn wieder. Wie war das möglich? Ich verstand im Moment gar nichts, kam mir vor wie ein Kind, das zwischen Erwachsenen saß, die sich unterhielten. Das ergab doch alles keinen Sinn! Ich verstand einfach nichts mehr. Nachdenklich rieb ich mir die Schläfe, doch nichts änderte sich an meinem Erinnerungsvermögen. Ich hatte Law sterben sehen. Das hatte ich mir doch nicht eingebildet!! Danach war ich nur noch am Ende mit den Nerven gewesen! Ich hatte mich irgendwo verkrochen, wo mich niemand hatte finden können. Nicht einmal von Sabo hatte ich mich verabschiedet. Schon wieder hatte ich jemanden sterben lassen, hatte ich mir vorgeworfen. Wie konnte es sein, dass er am Leben war? Bei Anwendung dieser Operation starb doch derjenige, welche sie durchführte, das hatte er gesagt gehabt! Operation! Einen Moment mal! In meinem Kopf raste es nur. Law hatte mich operiert! Was für Auswirkungen hatte das alles! Was um alles in der Welt hatte er sich dabei gedacht! Ich wollte nicht unsterblich sein!! Ich müsste dadurch mitansehen, wie meine Freunde von mir gehen würden, wie alle Menschen, die mir am Herzen lagen, davonschieden. Das wollte ich nicht! Langsam strich ich ihm über das Gesicht. „Traffy.“, murmelte ich und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. „Wie...wie kannst du am Leben sein?“ Er sah so friedlich aus. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Diese Trauer welche er die ganze Zeit über ausgestrahlt hatte, war nicht mehr vorhanden. Vielleicht lag das auch daran, weil er nicht bei Bewusstsein war. Leicht begann ich ihn zu mustern. Er war blass. Leichenblass. Aber...er war am Leben. Diese Worten klangen immer noch so unreal in meinem Kopf. Hatte ich ihn nicht selbst für tot erklärt? Wie konnte er überhaupt noch am Leben sein! Ich konnte das alles nicht verstehen. Erneut bahnte sich eine Träne meine Wangen hinab. „Ace würde mich auslachen.“, flüsterte ich leicht schniefend und wischte sie mir weg. Ich durfte Law nicht verlieren, schoss es mir durch den Kopf. Seitdem wir unsere Allianz geschlossen hatten,war das für mich im Grunde klar gewesen. Auch wenn ich wusste, wie stark er war, würde ich nicht zulassen, dass ihm jemand noch einmal etwas antun würde. Sanft strich ich über den Verband an seinem Arm und griff nach seiner Hand, die einfach regungslos neben ihm lag. „Ich lasse nicht zu, dass Mingo dich noch einmal anfasst, Traffy.“, sagte ich mit ernster Stimme und meine Augen zogen sich zusammen. Dieser Bastard hatte genug angerichtet! Selbst wenn er es schaffen sollte, aus Impel Down zu entkommen, würde ich ihn sofort wieder dort hinbefördern! Diese Sache würde ich ihm nie vergeben! Nie! Nicht nach all dem was er Law angetan hatte! Ein einziger Blick in sein Gesicht hatte genügt, um zu wissen, dass er etwas sehr Schweres mit sich herumtrug. Ich hatte das zum ersten Mal entdeckt, als wir auf der Sunny unseren Plan zum Sturz von Mingo besprochen hatten. Je näher wir Dressrosa gekommen waren, desto merkwürdiger war er geworden. Er war am Rand des Schiffes gestanden und hatte die ganze Zeit auf das Meer geblickt. Sein Blick hatte mir Sorgen bereitet. Erneut schluckte ich die Tränen hinunter und nahm seine Hand noch fester. „Du stirbst nicht, oder?“,flüsterte ich ihm zu und legte auch meine zweite Hand um seine. „Du bleibst bei mir, ja?“ Meine Tränen waren schon wieder unaufhaltsam und liefen mir die Wangen hinab. Ich hatte wirklich gedacht, dass er tot wäre! „Luffy! Siehst du heute gar nicht nach Trafalgar? Es sieht zwar schon viel besser aus, aber gestern warst du doch auch die ganze Zeit-“ Das hatte Zoro gesagt bevor ich ihn unterbrochen hatte. Ich dachte nach. Gestern. Was war gestern passiert? Ich wusste nicht wieso, aber meine Erinnerung ließ wirklich zu wünschen übrig. Auf einmal huschte ein Bild vor meinem inneren Auge an mir vorbei. Ich, wie ich auf einem Stuhl neben Laws' Bett saß und ihn ansah. Weinte. Ja. Da war etwas gewesen. Langsam erinnerte ich mich. Ich war zu ihm gegangen, weil ich erfahren hatte, dass sie Law an Board gebracht hatten. Ich war davon ausgegangen, dass meine Crew voraus gedacht hatte. Schließlich würde Laws' Crew ihn selbst beisetzen wollen. Davon war ich ausgegangen. Dass wir seine Leiche mit nach Zou nahmen, bis wir den Heart-Piraten diese Nachricht zu überbringen hatten. Ich war in die Kajüte gegangen, in der Law lag. Regungslos,tot. Er hatte sich nicht einmal bewegt. Auch jetzt bewegte er sich nicht. Ich hatte mich erst neben ihn gesetzt, seine Hand genommen. Doch ich erinnerte mich nicht daran, dass ich seine Körperemperatur gespürt hatte. Allerdings hatte ich auch nicht darauf geachtet. Für mich war es klar gewesen, dass Law tot war. An diesem Tag hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht über Laws „Leiche“ zu wachen. Ich hatte mit ihm geredet, als sei er am Leben. Hatte ihm alles Mögliche erzählt. Wenn er bei Bewusstsein gewesen wäre, hätte er mir sicher irgendwann nicht mehr wirklich zugehört, sich ein Buch genommen und hätte gelesen. Aber so? Er hatte einfach nur dagelegen, sich nicht auch nur ansatzweise bewegt. War er wirklich am Leben?! Ich konnte das nicht glauben. Nicht, dass ich nicht wollte, dass Law am Leben war. Das war es, was ich mir mehr als alles andere wünschte. Aber es wirkte so unwirklich, wo er doch vor einigen Tagen in meinen Armen einfach zusammengesunken war, mit den Worten „Das D. wird nie sterben.“ Auch wenn er nicht tot sein sollte, so war ich mir sicher, dass er selbst davon ausgegangen war, dass er sterben würde. Sonst hätte mich nicht so angesehen, solche Dinge gesagt. Erneut musste ich die Tränen unterdrücken. Er hatte mir damit das Leben gerettet. Er hatte meinen Körper durch diese Operation wieder vollkommen kampfsicher gemacht. Ich war schon deutlich an meine Grenzen gekommen, hatte selbst nicht mehr gewusst, wie ich weiterkämpfen sollte. Doch durch diese Operation hatte er mir die Möglichkeit gegeben, Mingo und Trebol zu besiegen. Diesen Sieg über Doflamingo verdankten wir nur Law. Meine Hände zitterten, als ich seine noch fester umklammerte. Konnte er nicht irgendetwas tun, was mir zeigte, dass er wirklich am Leben war? Vorsichtig legte ich eine Hand an sein Gesicht. „Traffy?“, sagte ich leise. „Wach auf. Wir kommen bald an.“ Mehrere Stunden vergingen und ich saß die ganze Zeit neben ihm, beobachtete ihn und redete leise auf ihn ein. Die ganze Zeit über wartete ich darauf, dass er sich bewegte, ein Zeichen von sich gab, dass er am Leben war. Doch dieses Zeichen kam nicht. Er blieb regungslos vor mir liegen, ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben. „Traffy?“, sagte ich immer wieder, hielt die ganze Zeit immer noch seine Hand fest. „Komm schon. Mach irgendetwas. Zeig mir, dass du wirklich am Leben bist.“ Irgendwie ging es mir immer noch nicht ein, dass er am Leben war und ich mich jetzt nicht täuschte. Ich woltle mir nicht ausmalen, was wäre, sollte er nun doch sterben. Er sah so schwach aus. Erneut strich ich ihm über das Gesicht. Warum verlor ich mich einfach immer wieder in diesem Gesicht? In seinen Augen. Diese klaten, grauen Augen. Stundenlang könnte ich dort hineinsehen, mich jedes Mal wieder darin verlieren. Ich glaubte nicht, dass ihm bewusst war, was er mit seiner bloßen Anwesenheit mit mir anstellte. Genauso wenig wie ich wusste, wann ich begonnen hatte, solche Gefühle für ihn zu entwickeln. Zwar hatte ich auch meine Vorurteile ihm gegenüber gehabt, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Es war seine Aura, die einen abschreckte. Diese kalte, abweisende Art. Aber diese Meinung verlor ich, als ich ihn wieder traf. Er hatte mir das Leben gerettet. Ohne ihn wäre ich tot. Egal wie oft ich gehört hatte, er hätte mich nur aus einer Laune heraus gerettet, so hatte mein Herz damals schon jedes Mal aufs Neue einen Sprung gemacht. Er hatte mir das Leben gerettet. Mich hatte er retten wollen. Ich bemerkte, wie ich schon an den Gedanken daran Gefahr lief wieder einmal durchzudrehen. In manchen Fällen hatte es dann damit geendet, dass ich entweder wieder den ganzen Kühlschrank geplündert hatte, oder mich vor lauter Freude und Hibbeligkeit über das ganze Deck gerollt und dabei rumgekichert, wie ein kleines Mädchen, hatte. Oder ich war auf andere, ziemlich blöde Ideen gekommen. Wie Usopp an den Angelhaken hängen und schauen, ob ein Fisch anbeißt. Er hatte das weniger lustig gefunden und mich die ganze Zeit über angeschrien und rumgestrampelt- bis er schließlich ins Wasser gefallen war. Konnte ja mal vorkommen. Bei dem Gedanken an all diese komischen Situationen musste ich grinsen. „Ich hab wegen dir so viel Mist gebaut, das glaubst du nicht.“, sagte ich und fuhr mit den Fingern durch seine schwarzen Haare. „Wundert dich nicht, oder?“ Das Traurige an der Sache war, dass Law mich mit großer Wahrscheinlichkeit immer noch als Kind ansah. Zwar schätze er meine Kräfte im Kampf, doch sah er mich immer noch als naives, kleines Kind an, dem man immer unter die Arme greifen musste. Bei dem Gedanken daran biss ich die Zähne zusammen. „Ich bin kein Kind mehr.“,murmelte ich trotzig. „Ich brauche schon lange niemanden mehr, der auf mich aufpasst.“ Entschlossen packe ich seine Hand noch fester. „Denn ich werde es nie wieder zulassen, dass dir jemand weh tut. Niemand wird dich verletzten, Traffy. Nie wieder.“ Ich wusste, dass er mich nicht hörte,aber das war egal. Er musste es nicht hören, aber musste ich es los werden. Egal, ob er dasselbe für mich empfand oder nicht, wovon ich stark ausging, würde ich niemals zulassen, dass ihm etwas zustieß und dass er noch einmal sein Leben für mich aufs Spiel setzte. Ich würde ihn beschützen, egal mit welchen Mitteln! Langsam beugte ich mich etwas zu dem bewusstlosen Law hinab und küsste ihn sanft auf die Wange. „Wach wieder auf.“, sagte ich leise und erneut bahnten sich Tränen in meinen Augen an. „Bitte lass mich nicht allein, okay?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)