An deiner Seite von kateling ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 10: ----------------------- Kapitel 10: Ich habe Raphael in dieser Nacht nicht losgelassen. Wir saßen die ganze Nacht auf der Couch. Raphael in meinen Armen. am nächsten Tag bin ich in der Vorlesung fast eingeschlafen. Aber es hat Raphael geholfen und das ist das wichtigste. Seit jenem Abend sind inzwischen sechs Wochen vergangen. Raphael und ich haben uns in dieser Zeit acht Mal getroffen. Diese Treffen sind immer nach dem gleichen Muster verlaufen. Wir haben uns zum Abendessen in verschiedenen Restaurants getroffen, dann sind wir in Raphaels Wohnung entweder bei einem Film auf der Couch eingeschlafen oder hatten Sex. Am nächsten Morgen bin ich bis auf einmal stets alleine in Raphaels Bett aufgewacht, während er schon in der Firma war. Doch trotz alldem weiß ich nicht wo wir stehen. Raphael ist ziemlich verschlossen. Über Privates reden wir fast nie. Auch wenn er sich inzwischen mehr von mir berühren lässt ist vor allem Brust und Bauch für mich Tabuzone. Ich akzeptiere es, verkneife mir die Fragen dazu. Und auch die Frage nach unserer Beziehung. Ich weiß nicht wo wir stehen. Was auch der Grund ist, warum ich ihn weder meiner Familie noch meinen Freunden vorgestellt habe. Vor allem Alina liegt mir ständig in den Ohren deswegen. Eigentlich hatte ich vor Raphael heute zu fragen ob er vielleicht mal mit mir und Alina essen gehen würde. Allerdings ist das heute keines unserer normalen Treffen. Statt in ein Restaurant hat Raphael mich heute wo anders hingebracht. Etwas das mich verwirrt. Raphael hat mich mit in eine Arztpraxis genommen. Jetzt sitze ich im Wartezimmer. Raphael ist vor einer guten viertel Stunde aufgerufen worden. Ich seufze leise und greife nach einem der Hochglanzmagazine auf dem kleinen Tischchen vor mir. Es ist irgendwie beängstigend nicht zu wissen was los ist. als wir vorhin herkamen hat Raphael etwas von Routineuntersuchung gesagt, aber irgendwie hat er nicht gewirkt als ginge es ihm gut. Ich schaue auf meine Uhr. Kurz vor sechs. Ich sollte auf jeden Fall zusehen, dass Raphael hiernach nach Hause fährt. „Sie sind Herr Bräuers Freundin?“ Überrascht sehe ich auf und direkt in das Gesicht einer Frau im weißen Arztkittel. „Kann man so sagen!“ Freundin? Keine Ahnung was ich bin. „Doktor Gabriele Klar. Kann ich kurz mit ihnen sprechen?“ Ich nicke und folge ihr aus dem Wartezimmer und in ein kleines abgetrenntes Büro. „Sie sind die erste Frau, die ihn herbegleitet!“ Was soll das jetzt werden? Will sie mich aushorchen? Ich verschränke meine Arme vor der Brust. „Wir sind nicht zusammen. Falls es das ist was sei wissen wollen!“ Ihre dunklen Augen sehen mich durchdringend an. „Wie stehen sie zueinander?“ Aus irgendeinem Grund scheint es ihr wichtig zu sein. „Er ruft mich an, wir treffen uns. Ich habe keine Ahnung wie wir zueinander stehen.“ Genau das beschreibt den momentanen Stand der Dinge. „Wann ruft er Sie an? Um Spaß zu haben? Geht es dann nur um Sex?“ Also irgendwie wird mir das jetzt ja schon zu persönlich. Was geht diese Frau mein Sexualleben an? Meins vielleicht nichts, aber Raphaels möglicherweise. Immerhin ist sie seine Ärztin. „Ich weiß, dass diese Fragen sehr persönlich sind, aber es ist wichtig wie Sie zu Raphael stehen. Alles was Sie hier und jetzt sagen fällt natürlich unter das Patientengeheimnis.“ Ich zögere noch einen Moment. „Es geht nicht nur um Sex. Am Anfang war es vielleicht so, aber inzwischen… Er ruft oft an, wenn er viel Stress hat oder überarbeitet ist, denke ich. Ein-zwei Mal habe ich gemerkt dass es ihm nicht gut ging. Aber wir reden nie darüber. Raphael führt mich zum Essen aus, dann landen wir meistens bei ihm auf der Couch. Mal schlafen wir miteinander, mal nicht.“ Plötzlich lächelt die Ärztin. „Das ist gut! Ich habe schon befürchtet er igelt ich immer mehr ein. aber ihnen gegenüber scheint er sich ja zu öffnen.“ Raphael und öffnen? Klar doch! Er redet ja kaum mit mir. „Tun sie mir einen Gefallen? Sorgen Sie dafür, dass Raphael heute nicht mehr in die Firma fährt. Ich weiß dass er gerne bis Mitternacht arbeitet! Leisten Sie ihm Gesellschaft, kochen Sie ihm eine Kanne Tee und machen Sie ihm eine Wärmflasche. Heute ist einer der Tage, an denen es ihm nicht so gut geht.“ Das ist mir auch aufgefallen. So schweigsam und vor allem blass habe ich ihn bisher erst einmal erlebt. Ich nicke. „Soll ich ihn auch zum Essen bringen?“ Die Frage ist mir wichtig, denn Raphael scheint da so seine Probleme zu haben. „Wenn er etwas möchte, ja. Aber überlassen Sie es ihm. Ausnahmsweise soll er nur etwas essen, wenn ihm danach ist. Kommen Sie mit!“ Dr. Klar öffnet seine zweite Tür und wir betreten ein Behandlungszimmer. Raphael setzt sich ertappt auf und nimmt die Hände von seinem Bauch. Wegen mir? Seine Ärztin geht auf ihm zu. „Wie geht es deinem Magen? Lassen die Krämpfe nach?“ Oh wie fies! Raphael zuckt zusammen und weicht meinem Blick aus. Okay jetzt weiß ich was mit ihm los ist. sie hat ihre ärztliche Schweigepflicht genaugenommen nicht gebrochen. Aber Raphael hat sie damit einen Schlag unter die Gürtellinie verpasst. Ich setze mich neben ihn und greife nach seiner Hand, die sich in seiner Hose verkrallt hat. Sanft streiche ich mit dem Daumen über seine Finger. Raphael löst sie und umschlingt meine. Ich spüre wie er sich neben mir verspannt und etwas zusammensackt. Seine andere Hand presst sich gegen seinen Bauch. Ich betrachte Raphael. Sein Jackett liegt über einem Stuhl, darüber seine Krawatte. Das Hemd ist falsch geknöpft und er sieht mich noch immer nicht an. Blonde Haarsträhnen verwehren mir den Blick auf seine Augen. Vorsichtig entziehe ich ihm meine Hand. Er schlingt beide Arme um seinen Bauch und fängt an zu zittern. „Du kannst gehen, wenn…“ Seine Stimme schwankt. Ich schlinge beide Arme um seine Schultern und ziehe ihn an meine Brust. Denkt er wirklich ich würde jetzt einfach gehen wollen? Nur weil es ihm nicht gut geht? „Alles gut Raphael! Ich lasse dich jetzt bestimmt nicht alleine!“ Er vergräbt sein Gesicht an meiner Brust. Vorsichtig streiche ich ihm über seine Schultern und den Nacken. Am Rücken lässt er es zwar zu aber es ist ihm ziemlich unangenehm. Dass sein Bauch Sperrgebiet ist akzeptiere ich. Nach ein paar Minuten entspannt er sich etwas und atmet tief durch. „Das war nicht fair! Du weißt, dass ich dich deswegen verklagen kann.“ Die Worte sind an seine Ärztin gerichtet. „Mal ehrlich Raphael? Du hättest ihr den ganzen Abend nur den starken vorgespielt und das hätte dir nicht gut getan.“ Ihm ist anzusehen, dass sie recht hat. „Gut, ich schreibe dich für morgen krank. Keinen Stress egal welcher Art! Du brauchst deine Medikamente wieder?“ Raphael nickt nur. „Okay. Hier das Präparat zur Nahrungsergänzung. Diesmal in Tablettenform. Dein Körper arbeitet effizienter, also versuchen wir es vorerst so!“ Ich verstehe nur Bahnhof. Raphael nimmt die Packung entgegen. „Du behältst deinen Rhythmus damit bei, wenn es Probleme gibt, ruf an!“ Wieder nickt er und rutscht ein wenig auf der Liege nach vorne. „Lass mich dein Hemd…“ Vorsichtig knöpfe ich es richtig. Plötzlich verkrampft er sich und hält sich den Bauch. Meine Hand presst er dabei mit an seinen Körper. Ich spüre seine Steinarte Bauchmuskulatur. „Das ist doch nicht normal!“ entschlüpft es mir. „Für Raphael leider schon. Er hatte schon immer einen empfindlichen Magen. Seit der OP und dem…“ Sie beißt sich auf die Zunge und spricht den Satz nicht zu ende. „Naja er reagiert ziemlich auf Stress und einige Nahrungsmittel, obwohl das besser wird.“ Raphael wimmert und sackt in sich zusammen. Ich versuche ihm etwas Sicherheit zu geben, indem ich ihm wieder über den Rücken streiche. Dr. Klar holt etwas aus einem der Schränke und kommt dann mit einer Infusion herüber. „Warum hast du nicht gesagt, dass sie so schlimm sind, Raphael? Ich gebe dir jetzt eine Infusion und dann verschreibe ich dir etwas gegen die Krämpfe!“ Gemeinsam bringen wir ihn in eine liegende Position und die Ärztin setzt die Nadel während ich dicht bei Raphael bleibe. Langsam tropft die klare Flüssigkeit in seine Vene. „Hier das Rezept. Du kannst die Tabletten alle vier Stunden nehmen. Aber bitte nicht auf leeren Magen. Ansonsten bringen sie dein Verdauungssystem nur noch mehr durcheinander. Okay?“ Während Raphael nur verkniffen nickt nehme ich ihr das Rezept aus der Hand und verstaue es in meiner Handtasche. „Die Infusion braucht etwa fünfzehn Minuten. Wenn bis dahin etwas ist, ruft einfach!“ Und damit lässt sie mich mit Raphael alleine. Mit der linken Hand zause ich ihm durch das blonde Haar, während er die Rechte noch immer an seinen Bauch presst. Ich spüre wie er langsam weich und nachgiebig wird. Raphaels Lider sinken auf Halbmast. „Warum hast du nichts gesagt?“ Wiederhole ich die Frage der Ärztin. Raphael zuckt zusammen und seufzt dann leise. „Weil es nicht wichtig ist!“ Was sagt er denn da? „Das ist doch nicht wahr! Natürlich ist es wichtig wie es dir geht!“ Sanft schlinge ich den linken Arm um seine Schultern. „Mir ist es wichtig, wie es dir geht! Deshalb nehme ich dich heute mit zu mir!“ Raphaels schwaches `Aber´ tue ich rasch ab und ziehe nebenbei den Autoschlüssel aus seiner Hosentasche. Als nächstes zücke ich mein Handy und rufe in Raphaels Firma an. Frau Dreher-Raphaels Assistentin- wie ich inzwischen herausgefunden habe geht sofort ran. „Hallo Frau Schlee. Herr Bräuer ist momentan nicht im Haus, ich kann…“ „Ich weiß. Er ist bei mir!“ unterbreche ich sie. „Oh? Ist alles in Ordnung?“ So unsympathisch mir die Frau am Anfang auch war, inzwischen verstehen wir uns recht gut. Liegt vielleicht auch an den vielen Tassen Kaffee, die wir bereits gemeinsam (eigentlich jedes Mal) getrunken haben, wenn ich mal wieder darauf gewartet habe, dass ihr Chef mit der Arbeit fertig wird. „Naja nicht so wirklich. Raphael hat Magenschmerzen und seine Ärztin hat ihn für einschließlich morgen krankgeschrieben!“ erkläre ich kurz. „Ich kümmere mich hier um alles, kein Problem. Nehmen sie ihn mit zu sich?“ fragt die Ältere direkt. „Ja, falls Sie ihn also erreichen wollen…“ setze ich an. Am anderen Ende der Leitung höre ich ein empörtes Schnauben. „Soweit kommt´s noch! Wenn Raphael krank ist, werde ich ihn sicherlich nicht mir Arbeit belästigen!“ Mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass Frau Dreher einen ausgeprägten Beschützerinstinkt hat, wenn es um Raphael geht. „Kümmern Sie sich gut um ihn!“ „Werde ich.“ Damit beenden wir das Telefonat. Raphael scheint wenig mitbekommen zu haben. Er hängt da wie ein nasser Sack. Ich schaue zu der inzwischen durchgelaufenen Infusion. „Ich hol die Ärztin, damit wir dann gehen können.“ Ich will ihm meine Hand entziehen, aber Raphael hält mich fest. „Die kommt schon!“ huschelt er. Ich überlege kurz und gebe dann nach. Es ist ja nicht so, als ständen wir unter Zeitdruck. Es dauert tatsächlich nicht lange bis Dr. Klar zurück kommt. Sie befreit Raphael von der Nadel, ermahnt ihn noch einmal nicht in die Firma zu fahren, dann können wir die Praxis verlassen. Raphael stürzt schon fast fluchtartig durch die Tür und atmet draußen erst einmal tief durch. „Okay, fahren wir zu mir, oder?“ Ich greife nach seiner Hand, Raphael lässt es geschehen. „Gut, dass ich immer Kleider zum Wechseln im Auto habe!“ murmelt er. Ich mustere ihn von der Seite. „Hör mal Raphael. Wenn du lieber nach Hause möchtest ist das okay. Auch wenn du alleine sein willst. Ich will dir nichts aufdrängen…“ Er zieht mich in seine Arme und küsst mich auf den Scheitel. „Ich wehre mich schon, wenn es mir zu viel wird.“ Im ersten Moment bin ich überrascht und im zweiten noch mehr. Raphael überlässt mir die Führung. Dieser Mann, der sonst immer die Kontrolle behalten will. Ob öffentlich oder privat. Selbst in dieser Nacht vor sechs Wochen hatte irgendwo doch Raphael die Kontrolle… Ich bin trotzdem vorsichtig. Ich will Raphael nicht verschrecken, aber darüber hätte ich mir nicht so viele Gedanken machen müssen. Er lässt sich von mir in mein Wohnzimmer bugsieren und dort auf die Couch drücken. Ein kurzes Zögern, dann sollt er sich zusammen und schließt die Augen. Ich streiche ihm durch das blonde Haar. „Raphael, ich muss noch Muffins für eine Freundin backen. Sie hat morgen Geburtstag. Wenn irgendetwas ist ruf einfach. Ich bin in der Küche, okay?“ Er nickt kurz und vergräbt sich dann endgültig in den Kissen. Ich küsse ihn zärtlich auf die Wange und lasse ihn dann schlafen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)