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Selbstmord ist keine Lösung......oder?

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu ihr Lieben :D
Mensch, ich kann selbst kaum fassen, dass ich für dieses Kapitel so lange gebraucht habe und es tut mir unfassbar leid, dass ihr so lange darauf warten musstet. Aber Januar und Februar ist eben Karnevalszeit und wenn man jedes Wochende Auftritte hat, kommt man einfach nicht zum Schreiben. Und dann war da auch noch so eine nervige Klausur -__- Aber jetzt ist es endlich da ;) Ich hoffe, es gefällt euch allen! Wenn alles gut läuft, kommen die Kapitel ab Mitte Februar auch wieder pünktlich, versprochen! Aber jetzt wünsche ich euch erst einmal viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen

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Eine Rückkehr mit unschönen Entdeckungen

Es kam ihm wie eine unendlich lange Zeit vor, seitdem er das letzte Mal den Londoner Friedhof betreten hatte. Dennoch war es gerade mal etwas länger als ein halbes Jahr und demnach sah auch noch alles ganz genauso aus, wie er es in Erinnerung hatte. Die Gräber, die Stille, der Geruch nach Erde, Moos und abgebrannten Kerzen…
 

Jeder einzelne seiner Schritte war lautlos, er passte sich seiner Umgebung nahezu perfekt an. Zu seinem Glück fand zurzeit nicht einmal eine Beerdigung statt, er würde also keinerlei Probleme dabei haben sein gewünschtes Ziel zu erreichen. Seine schwarzen Stiefel knirschten nun ganz sachte auf dem Boden, als er über einen mit Kieselsteinen ausgelegten Pfad wanderte. Nun, da der Silberhaarige wieder in London war, konnte er endlich wieder seine alte Kleidung tragen. Keinen Anzug mehr oder etwas sonstiges Unauffälliges, nein. Einfach wieder seinen langen schwarzen Mantel und die darunter liegende Bekleidung, samt seiner Sotobas und dem etwas schief sitzenden Hut.
 

Der Bestatter konnte nun bereits das Mausoleum aus der Ferne erkennen, aber dank seiner Kurzsichtigkeit konnte er den Familiennamen Phantomhive erst richtig lesen, als er unmittelbar vor dem Grab stand. Und noch etwas fiel seinen gelbgrünen Shinigami Augen auf, was sein Herz sogleich ein wenig schneller schlagen ließ. Die schwere Eisenkette, die normalerweise fest an der breiten Eingangstür befestigt war und jegliche Eindringlinge fern halten sollte, lag achtlos auf dem Boden. Leicht beunruhigt ging er vor dem zerstörten Konstrukt in die Knie und besah sich die Kette. Seine Beunruhigung steigerte sich. Wenn dies das Werk von Menschen gewesen war: in Ordnung. Dann wäre er von einfachen Grabräubern ausgegangen, die vielleicht nur nach Schätzen in den Grabkammern gesucht hatten, dabei aber sicherlich nicht so tollkühn gewesen wären und in die einzelnen Särge geschaut hätten. Aber diese Kette…
 

„Das können keine Menschen gewesen sein. Hier wurden keine Werkzeuge verwendet, das Kettenglied wurde einfach mit einer Bewegung auseinandergerissen. Ein normaler Mensch wäre dazu niemals im Stande.“ Der Undertaker schaute hoch zur Tür. Ob etwa Sebastian hier gewesen war? Aber wieso? Er konnte nicht von Claudia wissen, nicht von ihrer gemeinsamen Beziehung. Und wenn er sie doch gefunden hatte?!
 

Zügig richtete der Shinigami sich wieder auf und öffnete die Tür, um gleich darauf zielstrebig die Kammer seiner ehemaligen Geliebten aufzusuchen. Hier sah noch alles genauso aus, wie er es zurückgelassen hatte, aber das ungute Gefühl in seiner Magengegend wollte nicht weichen. Er musste einfach auf Nummer Sicher gehen. Mühelos hob er den Sargdeckel an und stieg gleich darauf eilig die Treppenstufen hinunter. Vor der Tür zu der Gruft, die der Totengräber eigenhändig erbaut hatte, blieb er jedoch erneut stehen. Vorhin hatte sein Herz für einen kurzen Moment schneller geschlagen. Jetzt hingegen setzte es direkt mehrere Schläge hintereinander aus, während sich Eiseskälte in ihm ausbreitete. Nicht jedem wäre aufgefallen, dass hier auf den ersten Blick etwas nicht stimmte.
 

Seine Augen registrierten den altbekannten Staub, der sich natürlich auf dem Knauf der Tür angesammelt hatte. Aber sie registrierten auch die leicht ovalen Abdrücke, wo sich kein Staub befand und wo sich auch noch kein neuer hatte bilden können. „Fingerabdrücke…“
 

Jemand war hier gewesen und das vor noch nicht allzu langer Zeit.
 

Cedrics Mund verzog sich missbilligend, gleichzeitig trat ein gefährliches Funkeln in seine Augen. Wenn der Butler es gewagt hatte Claudia auch nur anzurühren, dann konnte kein Trick der Welt und auch kein Ciel Phantomhive ihn noch retten!
 

Doch hingegen aller Erwartungen, aller Befürchtungen, die er beim Eintreten gehabt hatte, war in dem kleinen Raum doch alles wie immer. Claudias Körper schien unversehrt zu sein, ebenso wie die Säule an sich. Sein Blick wanderte sehr langsam und abschätzend durch die gesamte Kammer, doch alles war tatsächlich wie zuvor. „Was zum Teufel…“, murmelte er und tippte sich nachdenklich mit seinem langen Zeigefinger gegen das Kinn. Er verstand einfach nicht, was hier vor sich gegangen war. Jemand war hier gewesen, das bewiesen sowohl die auseinandergerissene Kette, als auch die Fingerabdrücke an der Tür. Doch alles war so gelassen worden, wie es war. Hätte Sebastian oder sogar Ciel diesen Ort entdeckt, dann hätten sie die Säule vielleicht nicht sofort zerstört, aber gewiss hätten sie Claudia mit sich genommen. Entweder, um zu erkunden was er plante oder um ihn sogar zu erpressen. Und ein Shinigami hätte gewiss den ganzen Raum zerstört, wenn nicht sogar das ganze Mausoleum…
 

Der Silberhaarige legte vorsichtig seine linke Hand auf die Säule und schaute zu der Frau hoch. Zu Claudia Phantomhive, der Mutter seines Sohnes. Seufzend lehnte er nun ebenfalls seine Stirn gegen das kühle Glas. „Ach Claudia“, wisperte er und schloss seine Augen. Egal, was er bisher auch versucht hatte, all seine Experimente waren fehlgeschlagen. War es denn wirklich so naiv von ihm gewesen zu glauben, dass er den Tod irgendwie austricksen konnte? Es gab doch immer irgendwie einen Ausweg, man musste ihn nur herausfinden. Er konnte doch nicht einfach so aufgeben. Was waren denn schon 23 Jahre Forschung für ihn, einen Todesgott? Er hatte alle Zeit der Welt.
 

Seufzend drehte er sich um, wollte eigentlich gerade ein paar seiner Dokumente auf dem Schreibtisch ablegen und sich überlegen, wie es nun weitergehen sollte. Welchem Ansatz er sich als nächstes widmete. Doch da fiel ihm etwas unweigerlich ins Auge. Das einzige Helle in diesem dunklen Raum. Sachte ging er zum zweiten Mal am heutigen Tage in die Knie und hob das einzelne, lange Haar vom Boden auf. Alles in ihm erstarrte zu Stein. Blond. Weder Ciel noch Sebastian waren blond und ihr Gärtner, Finnian, hatte kurzes Haar. Natürlich gab es da noch Elizabeth Midford, aber diese konnte er kategorisch ausschließen, weil sie ein Mensch war. Nein, es gab hier nur eine einzige Möglichkeit, die in Betracht kam. Und die ihm beinahe schon wieder den Verstand raubte.
 

„Carina…“
 

Es passte alles zusammen. Carina arbeitete hier in London, für sie wäre es ein leichtes gewesen eins und eins zusammenzuzählen und auch die Kette zu zerbrechen. Außerdem war die junge Frau viel zu neugierig, um sich so eine Gelegenheit einfach entgehen zu lassen. Doch eine Sache verstand er dann doch nicht.
 

„Warum hat sie ihr nichts getan? Warum hat sie nichts unternommen?“ Es wäre ein leichtes für sie gewesen die Frau auszulöschen, für die er all diese „widerlichen“ Experimente durchführte, die sie so sehr hasste. Und außerdem… Hatte sie nicht gesagt, dass sie schon irgendwie über ihn hinwegkommen würde? Dass es irgendwann aufhören würde wehzutun? Warum zur Hölle war sie dann hierher gekommen?
 

„Weil ich dich liebe, du Idiot!“
 

Zum ersten Mal seit einer langen, langen Zeit verdrehte der ehemalige Schnitter genervt seine Augen. Würden ihn diese Worte denn bis in alle Ewigkeit verfolgen? „Dieses Weib mit ihrem verfluchten Dickschädel“, murmelte er. Wenn er sich vorstellte, dass Carina genau hier gestanden und sich Claudia angesehen hatte… Hoffentlich hatte sie nicht schon wieder geweint.
 

Im gleichen Moment, als er diesem Gedankengang nachhing, fiel ihm überrascht auf, dass er gar nicht wirklich zornig auf die Blondine war. Natürlich gefiel es ihm ganz und gar nicht, dass sie einfach hier eingedrungen war und ganz sicher würde er ihr das auch deutlich machen, falls sie sich noch einmal wiedersahen. Aber wütend? Nein, das war er nicht.
 

Warum eigentlich nicht?
 

Jeden anderen hätte er wahrscheinlich einen Kopf kürzer gemacht, aber bei Carina hatte er seltsamerweise das Gefühl, dass sie irgendwie sogar ein Recht dazu hatte sich in seine Angelegenheiten einzumischen.
 

Die Erkenntnis, die in einem Gefängnis tief in seinem Unterbewusstsein schlummerte, drückte sich gegen die Gitterstäbe und versuchte verzweifelt in die Freiheit zu gelangen, doch wieder einmal ließ der Undertaker dies nicht zu. Stattdessen kam ihm ein ganz anderer Gedanke, der ebenso schwer in seinem Magen lag. „Ich kann nicht zulassen, dass sie es sich vielleicht anders überlegt und hierher zurückkommt. Ich werde mit ihr sprechen müssen.“ Er schluckte. Sie zu finden würde nicht schwer sein, immerhin arbeitete sie hier in London. Früher oder später würde er sicherlich auf sie treffen, wenn er sich auf die Lauer legte. Ihm graute es vielmehr vor dem Inhalt des Gespräches und die daraus resultierenden Folgen, die diese Begegnung auf seine Gefühlsebene haben könnten. Aber er hatte keine Wahl.
 

„Zuerst suche ich mir einen neuen Unterschlupf, plane die nächsten Schritte und dann unterhalte ich mich mit Carina. Mal sehen, was sie zu sagen hat.“
 

Und wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, dann war auch der Bestatter viel zu neugierig, um sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen.
 


 

„Nein, ein wenig weiter nach links. Das andere Links. Ja, genau so“, wies Alice den rothaarigen Shinigami an, der auf einem Stuhl balancierte und nun genervt den Kopf in ihre Richtung drehte. „Kannst du dich vielleicht langsam mal entscheiden? So schwer ist das ja wohl nicht“, blaffte er sie an und justierte den Stern noch einmal neu. „So?“ Alice hob ihren Daumen. „Ja, perfekt. Jetzt ist er gerade.“ „Endlich“, stöhnte Grell und stieg von dem Stuhl herunter, um das Gebilde vor sich zu betrachten. Erstaunt hob er eine Augenbraue. „Sieht tatsächlich gar nicht mal so schlecht aus.“ „Hab ich doch gesagt. Vor allem die Mischung aus roten und goldenen Kugeln sieht klasse aus. Und die Kerzen erst. Hast du auch darauf geachtet, dass sie nicht runterfallen können?“ „Natürlich habe ich das. Oder glaubst du etwa ich will, dass die Hütte abbrennt?“
 

Eine aufgehende Tür unterbrach das Gespräch der Beiden. Carina lachte auf, als sie den Weihnachtsbaum sah. „Mensch, ihr seid ja schon fertig. Das ging aber schnell.“ „Wir wollten dich damit überraschen“, zwinkerte Grell und stellte den Stuhl wieder zurück an den Esstisch. „Na, die Überraschung ist euch gelungen. Er sieht wirklich toll aus. Und so groß. In mein Elternhaus hat immer nur ein kleiner Baum gepasst, die Decken waren einfach nicht hoch genug.“
 

Die Blondine schloss die Tür hinter sich und stellte einen Korb mit Wäsche auf den Esstisch. Alice verzog missbilligend den Mund. „Du sollst doch nichts Schweres mehr heben. Du bist jetzt schon am Ende des siebten Monats, du sollst dich schonen. Und was noch dazu kommt“, sagte sie und ging auf ihre Freundin zu, um ihre Hände zu ergreifen. „Das Wasser ist zur jetzigen Jahreszeit einfach viel zu kalt. Nachher erkältest du dich noch.“ „Jetzt mach da mal kein Drama draus, Alice. Mir geht’s gut und außerdem war mir langweilig. Ich kann doch nicht den ganzen Tag nur hier rumsitzen und nichts tun. Mal ganz abgesehen davon, dass die Wäsche ja wohl von irgendjemandem gewaschen werden muss.“
 

Die Schwarzhaarige öffnete protestierend den Mund, doch Grell hinderte sie daran. „Vergiss es, Nervensäge. Wenn Carina so drauf ist, dann kannst du mit ihr diskutieren, bis du schwarz wirst. Das bringt nichts. Glaub mir, ich hab das während ihrer Ausbildung oft genug mitgemacht.“ Carina schenkte ihrem besten Freund und Mentor ein freches Grinsen. „Tja, ist aber am Ende immer alles gut gegangen, oder etwa nicht?“ Der Reaper schnaubte. „Schon, aber du hast mich manchmal echt an den Rand meiner nervlichen Belastungsgrenze gebracht.“ „Dann warte erstmal ab, bis das Kind da ist. Da werden deine Nerven sicherlich noch viel schlimmer belastet“, lachte die ehemalige Schnitterin und machte sich daran die Wäsche zum Trocknen aufzuhängen.
 

Mittlerweile hatte die 19-Jährige das Gefühl, dass die Zeit im Fluge verging. Ehe sie sich versah, war es bereits Mitte Dezember geworden und der erste Schnee war gefallen. Nächste Woche stand Weihnachten vor der Tür und bereits eine Woche später stand schon der Jahreswechsel bevor. In ihrem jetzigen Zustand hatte sie wahrlich alle Zeit der Welt gehabt, um sich Gedanken um passende Weihnachtsgeschenke für Grell und Alice zu machen und da ihre Strickkünste sich im letzten Monat ziemlich verbessert hatten, war ihr sogleich die Idee gekommen den Beiden etwas ganz Persönliches und Individuelles zu schenken.
 

Für Grell hatte sie einen weichen, langen und – vor allen Dingen – roten Schal gestrickt und sie war schon ganz gespannt auf seine Reaktion, wenn er das kleine Päckchen unter dem Weihnachtsbaum auspacken würde. Für Alice hatte sie eine dunkelgrüne Wollmütze gewählt, die gut mit ihren schwarzen Haaren harmonieren würde und außerdem perfekt zu ihrer Brille passte. Sie hoffte wirklich, dass ihrer besten Freundin das Werk gefallen würde, denn nach wie vor konnte die Rezeptionistin wesentlich besser stricken als sie.
 

Aber zusätzlich hatte sie sowohl für Grell, als auch für Alice noch etwas anderes anfertigen lassen. Zwei silberne Medaillons, von außen her genau identisch, nur mit dem kleinen Unterschied, dass in der Innenseite des einen Medaillons ein kunstvolles G eingraviert war und in der anderen ein A. Zusammen mit der langen silbernen Kette konnten beide Todesgötter das Schmuckstück ganz unproblematisch um den Hals tragen. Und wenn ihr Kind erst einmal auf der Welt war, dann konnten sie alle zusammen ein Foto machen und ihre beiden besten Freunde konnten sich dieses dann in das Medaillon legen. Darüber würden sich die beiden zukünftigen Paten sicherlich freuen.
 

„Sagt mal“, fing Carina an und drehte sich zu ihren Freunden um. „Seid ihr eigentlich einverstanden, wenn ich zu Weihnachten Gefüllten Truthahn und als Nachtisch Christmas Pudding mache?“ Alice‘ Augen begannen zu leuchten. „Für Gefüllten Truthahn würde ich töten. Gute Idee.“ Grell stimmte ebenfalls zu. „Du wirst ja noch eine richtig gute Köchin“, grinste er. „Na, das muss ich ja wohl auch werden, oder etwa nicht? Mein Kind soll schließlich nicht verhungern.“ „So riesig, wie deine Brüste momentan sind, wird es das ganz bestimmt nicht“, begann Alice verstohlen zu kichern, woraufhin Carina ihr beleidigt auf die Schulter schlug und rot anlief. „Stimmt, die sind echt ziemlich riesig“, gab Grell nun auch noch seinen Senf dazu. „Ihr Klugscheißer, ich finde das überhaupt nicht lustig. Habt ihr eigentlich eine Ahnung, was ich allein durch den Bauch für Rückenschmerzen habe? Die geschwollenen Brüste machen das Ganze bestimmt nicht besser.“
 

„Keine Sorge, das geht alles wieder vorbei. Und im Nachhinein war es dann doch alles gar nicht so schlimm.“ Alice zwinkerte ihrer Freundin zu und Carina schenkte ihr ein dankbares Lächeln. Jetzt wo sie wusste, dass Alice das selbst schon einmal alles erlebt hatte, war sie viel entspannter. Falls Probleme auftauchen sollten, dann würde die Schwarzhaarige ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen.
 

„Was isst man denn in Deutschland so an Weihnachten?“, fragte Grell neugierig nach und Carina musste lächeln, als sie an die Zeit zurückdachte. „Viele essen Kartoffelsalat mit Würstchen, aber das war nie so mein Fall, jedenfalls nicht an Weihnachten. Meine Eltern und ich haben immer Raclette gemacht.“ Alice hob eine Augenbraue. „Ist das nicht Käse?“ „Ja, aber in meiner Zeit ist das auch der Name für ein Gericht. Eine Art kleiner Ofen steht auf dem Tisch und dort kann man dann einerseits den Käse schmelzen, als auch Fleisch, Pilze oder allerlei andere Sachen drauf braten. Und das wird dann alles zusammen mit dem Käse gegessen. Da kann man alles möglich zu machen. Brot, Kartoffeln, Schinken oder auch Salate. Das letzte Jahr, bevor ich in diese Zeit kam, haben wir sogar Hefeteig benutzt. Das war dann fast wie so eine Art kleine Pizza.“
 

„Mensch, jetzt hab ich Hunger“, seufzte Grell. „Das müssen wir dann in 100 Jahren unbedingt mal ausprobieren“, schlug Alice vor, woraufhin Carina mit den Augen rollte. „Ehrlich mal, wenn ihr 100 Jahre sagt, dann klingt das so nah. Ich kann mir das kaum vorstellen, mein ganzes Leben besteht immerhin gerade mal aus 19 mickrigen Jahren.“ „Glaub mir, daran gewöhnt man sich schnell. Shinigami bekommen mit der Zeit einfach ein anderes Zeitgefühl, so ist das nun einmal. Die letzten 3 Jahre vergingen für dich doch auch wesentlich schneller, als zu deinen Menschenzeiten, oder etwa nicht?“ „Doch, schon. Aber das lag glaube ich mehr daran, dass ich – wenn ich denn mal nicht in der Schule saß – deinem Training ausgeliefert war. Wenn man jeden Tag so viel zu erledigen hat, dann vergeht die Zeit schon mal schneller.“
 

„Jetzt tue doch bitte nicht so, als wärst du nicht froh über jede einzelne Trainingsstunde gewesen“, stichelte der Rotschopf. „Das hat dich immerhin zur Besten unter deinem Jahrgang gemacht. Ich hab William gefragt, keiner hat seit seinem Ausbildungsende so viele Seelen eingesammelt wie du.“ „Tja, sie haben ja jetzt genug Zeit mich einzuholen“, grinste sie, wurde im nächsten Moment aber wieder ernst. „Allerdings hat mich auch dein Training nicht vor diesem Mistkerl von einem Shinigami beschützt.“
 

Grell schluckte, als er sich an die Blutergüsse und die halb abgeheilten Schnitte auf ihrem geschundenen Körper erinnerte. „Nun, der Angriff kam plötzlich und du hattest deine Death Scythe nicht bei dir. Und als du sie dann endlich hattest, hatte der Mistkerl dich schon ziemlich verwundet. Kein Wunder also, dass so verloren hast.“ „Das mag alles wahr sein“, stimmte Carina ihm zu. „Dennoch, wären die Umstände anders gewesen, hätte ich trotzdem verloren. Vielleicht nicht so haushoch, aber verloren bleibt verloren. Sobald diese Schwangerschaft beendet ist und ich mich von der Geburt erholt habe, fange ich wieder mit dem Training an. Ich hab lange genug auf der faulen Haut gelegen.“ „Übertreib es bloß nicht. So eine Geburt ist anstrengender, als du vielleicht jetzt denkst“, sagte Alice. „Ja, aber ich bin ein Shinigami. Mein Körper wird sich schnell davon erholen. Also, was meinst du, Grell? Trainingspartner wie in alten Zeiten?“ Der Schnitter grinste vorfreudig und stieß seine Faust gegen ihre, die sie ihm lächelnd hinhielt. „Ganz wie in alten Zeiten.“
 

Das Weihnachtsfest war das Beste, das Carina seit ihrer Zeitreise gehabt hatte. Das Essen war ihr, ganz zu ihrem eigenen Staunen, gut gelungen und nachdem die drei Todesgötter keinen Bissen mehr runter bekamen, setzten sie sich unter den Weihnachtsbaum und packten die Geschenke aus. Grell und Alice kannten es zwar nur so, dass die Geschenke am Morgen des 25. Dezembers ausgepackt wurden, aber fanden die Idee gut ein bisschen deutsche Tradition mit einfließen zu lassen. Die Reaktionen der beiden Paten fielen tatsächlich fast genauso aus, wie Carina es erwartet hatte. Grell band sich mit einem freudigen Jauchzen direkt den Schal um den Hals, während Alice unter ihrer neuen Mütze die Haare glatt strich. Als die 19-Jährige ihnen dann den Sinn hinter den beiden Medaillons erklärte, brach Grell wie so oft in Freudentränen aus und sogar Alice‘ Augen nahmen unter dem Licht der Weihnachtsbaumkerzen einen feuchten Glanz an.
 

Allerdings waren die Geschenke, die Carina bekam, auch nicht von schlechten Eltern. Von Alice bekam sie fünf selbstgestrickte Strampler, die bei weitem besser aussahen als diejenigen, die sie bisher angefertigt waren. In einen hellbraunen Strampler waren sogar die Worte „Mami’s kleiner Liebling“ eingestickt, was Carina mehr als nur süß fand. „Mensch, wenn ich doch auch nur so stricken könnte wie du“, seufzte sie neidisch und legte sich das Kleidungsstück auf den runden Babybauch, wo dieser problemlos liegen blieb. „Hab Geduld, du bist doch in so kurzer Zeit schon so viel besser geworden. Das Sticken bekommst du auch noch hin.“
 

Grell hingegen hatte sich überraschenderweise für ein praktisches Geschenk entschieden. „Das sind Zwillingsdolche. Beide komplett identisch und ziemlich leicht am Körper zu tragen, ohne dass man sie sieht.“ „Wow“, murmelte Carina und betrachtete fasziniert die leicht schrägen Klingen und den glitzernden Stahl. „Na ja, für den Fall, dass du deine Death Scythe noch mal verlierst“, neckte sie der Shinigami. „Pah“, antwortete Carina mürrisch und wog die Dolche prüfend in ihren Handflächen. „Ich werde meine Death Scythe bestimmt nicht noch mal verlieren, so dumm bin ich nicht. Aber die sind echt super, liegen richtig leicht in der Hand. Danke, Grell.“
 

So schön das Weihnachtsfest war, so scheußlich wurde dann schließlich Sylvester. Grell musste kurzfristig eine Doppelschicht einlegen und schaffte es gerade so Alice bei Carina abzuliefern. Als wäre das nicht schon ein Dämpfer für die Stimmung gewesen, regnete es die komplette Nacht in Strömen und die Feuerwerke, die man aus einiger Entfernung nur sehr schlecht sehen konnte, mussten die beiden Frauen sich aus dem Fenster heraus angucken. Hinzu kam, dass Carina – mittlerweile im achten Monat ihrer Schwangerschaft angekommen – kurz nach Mitternacht auf dem Sofa einschlief und erst wieder wach wurde, als Alice von Grell abgeholt wurde und dieser ihr riet doch lieber in ihr richtiges Bett zu gehen.
 

Inzwischen war die Blondine wie zu Beginn ihrer Schwangerschaft wieder häufig müde und nutzte ihre freie Zeit viel mehr zum Ausschlafen. Die Vorstellung, dass es in dieser Zeit normal war mehrere Kinder oder sogar ein halbes Dutzend zu haben, konnte die junge Frau überhaupt nicht nachvollziehen. Wer zum Teufel tat sich diesen Umstand gerne so oft an? Dann fiel ihr allerdings wieder ein, wie wenig Leute sich in diesen Tagen Verhütungsmethoden bedienten, was dann wiederum einiges erklärte.
 

Mitte Januar war es dann endlich soweit. Alice hatte wie versprochen ihr schauspielerisches Talent unter Beweis gestellt und zog vorübergehend in die Hütte ein. Jegliche Versuche Carinas sie dazu zu überreden im Bett zu schlafen und nicht auf der Couch, waren allerdings erfolglos. „Ich lasse eine Hochschwangere doch nicht auf der Couch schlafen, so weit kommt es noch! Mach dir keinen Kopf Carina, die Couch reicht mir vollkommen.“ „Na schön, wie du meinst“, lautete Carinas Antwort. Insgeheim war sie jedoch erleichtert, denn mittlerweile taten ihr wirklich alle Knochen im Leib weh.
 

Die Anwesenheit ihrer besten Freundin gab ihr spürbar ein sicheres Gefühl, denn unterbewusst war sie schon seit Anfang des neuen Jahres ein reines Nervenbündel. Immerhin waren es nur noch 4 Wochen bis zum Geburtstermin und wie oft kam es vor, dass Kinder zu früh auf die Welt kamen? Jetzt hatte sie Alice an ihrer Seite, die schon bei den vielen Geburten ihrer älteren Schwestern geholfen hatte und das nahm ihr definitiv eine gewaltige Portion Druck von den Schultern.
 

„Und außerdem hab ich bei den Kindern meiner Schwestern jedes Mal ins Schwarze getroffen. Du kannst dir also sicher sein, dass dein Baby ein Junge wird.“ Carina stöhnte. „Lass das bloß Grell nicht hören, sonst entbrennt hier wieder eine ellenlange Diskussion. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten ihr habt eine Wette über das Geschlecht abgeschlossen.“ Die errötenden Wangen der Rezeptionist sagten Carina bereits alles, was sie wissen musste. „Nicht euer Ernst, oder?“, fragte sie trocken und stieß einen langen Seufzer hervor. „Und, was war der Einsatz? Einer von euch beiden muss für eine bestimmte Zeit die Befehle des anderen ausführen? Oder noch schlimmer: der Verlieren muss die Kleidungsstücke tragen, die der andere für ihn Shoppen geht?“
 

„Weder noch“, meinte Alice und räusperte sich. „Der Gewinner darf die Wohnung des Verlierers neu einrichten.“ Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen, dann brach Carina in Gelächter aus. „Du weißt aber schon, dass du dir damit ein One Way Ticket zu einer komplett rot gestrichenen Wohnung gekauft hast, oder?“ „Nur, wenn ich verliere. Und das werde ich nicht, keine Sorge.“ Sie grinste. „Bedenke du lieber, dass du Grells schlechte Laune ertragen muss, wenn seine Wohnung dann demnächst nicht mehr eine rote Wand besitzt.“ Carina konnte nicht anders, als ihr Grinsen zu erwidern, während beide Frauen in weiteres Gelächter ausbrauchen, als sie sich Grells geschockten Gesichtsausdruck vorstellten.
 

Ja, jetzt konnte die Geburt definitiv kommen!
 


 

Genervt ließ sich der silberhaarige Shinigami auf eine Bank im St James's Park sinken und betrachtete ratlos den Vollmond, der bereits im Zenit stand. Ratlos wanderten seine Augen über die Fläche des kreisrunden Himmelskörpers. Seitdem er sich in London einen neuen Unterschlupf gesucht hatte und seine Vorbereitungen abgeschlossen waren, war bereits über ein Monat verstrichen. In diesem Monat hatte er jede Nacht seine Sinne ausgestreckt und sich mit äußerster Vorsicht den arbeitenden Shinigami genähert, die fleißig die Seelen der Verstorbenen einsammelten. Der Bestatter hatte vermutet, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis er auf Carina stoßen würde.
 

Anscheinend hatte er sich da mächtig getäuscht.
 

„Das kann doch nicht wahr sein. Zu meiner Zeit hatte ich jeden Tag mindestens eine Schicht und da ich hier oft die gleichen Shinigami sehe, scheint sich das auch bis heute nicht geändert zu haben. Urlaub gibt es keinen. Warum zur Hölle erwische ich sie nicht?“ Kurz war ihm der Gedanke gekommen, dass sie möglicherweise aufgrund eines Nervenzusammenbruchs außer Gefecht gesetzt war und deshalb vorübergehend nicht im Dienst war. Es ließ sich immerhin nicht leugnen, dass sie am Ende ihres letzten Treffens mit den Nerven ziemlich fertig gewesen war. Aber so recht passte das auch nicht zusammen. Zum einen war dieses Treffen in Deutschland schon mehrere Monate her, zum anderen hielt er Carina nicht für jemanden, der so schnell einen Nervenzusammenbruch bekam. Hoffte er jedenfalls, denn ansonsten würde ihn sein schlechtes Gewissen vermutlich doch noch zu Boden drücken…
 

Frustriert drehte er den Kopf, als seine übernatürlichen Sinne einen weiteren Shinigami in der unmittelbaren Umgebung ausmachten. „Nun schön, einer noch“, dachte er und erhob sich in einer fließenden Bewegung von dem hölzernen Konstrukt. Der Totengräber musste den Park nicht einmal verlassen. Nach nur wenigen Sekunden erreichte er den Ort, an dem sich einer seiner Artgenossen aufhielt und stellte sich unbemerkt hinter einen der unzähligen Bäume. Sofort erkannte er den schwarz-blonden Haarschopf und das, obwohl er ihn nur von hinten sah. „Der schon wieder. Wie war sein Name noch gleich? Knox?“
 

Der Jüngling stand gerade vor einem Mann Mitte 40, der regungslos am Boden lag. Wären seine blauen Lippen nicht gewesen, hätte jeder vorbeigehende Passant denken können er würde lediglich schlafen. „Vermutlich ein Obdachloser“, schoss es ihm ganz automatisch durch den Kopf. Das war bei weitem keine Seltenheit und die Januare in England waren meistens genauso eisig, wie der vorangegangene Monat Dezember. Er konnte gar nicht mehr genau sagen, wie viele Erfrorene schon auf seinem Tisch gelegen und darauf gewartet hatten wieder schön gemacht zu werden.
 

Der Shinigami in Carinas Alter seufzte gelangweilt und setzte seinen Stempel in das kleine Notizbuch, dessen Anblick dem Undertaker nach all der Zeit immer noch nicht behagte. Natürlich, die Liste war recht nützlich gewesen, aber eigentlich war es ihm persönlich immer wie eine Bürde vorgekommen.
 

„Puh, endlich fertig“, atmete der Schnitter erleichtert auf und steckte das Buch in seine Jackentasche, während sich ein zufriedenes Grinsen auf seine Lippen stahl. „Dachte schon ich komme zu spät zu meinem Date mit Olivia.“ Der Silberhaarige schnaubte innerlich. Scheinbar hatte sich der Junge seit der Campania kein Stück verändert. Er konnte sich noch ziemlich gut daran erinnern, wie der Shinigami immer wieder versucht hatte ein Date bei Carina herauszuschlagen. „Tja Grünschnabel, Pech gehabt. Carina bekommst du nicht!“
 

Noch während er sich beinahe sofort fragte, was dieser Gedanke denn nun schon wieder in seinem Kopf verloren hatte, nahm er aus heiterem Himmel eine weitere Präsenz wahr und keine 5 Sekunden später trat ein schwarzhaariger Mann neben den Jungen, nach dem Anzug zu urteilen ebenfalls ein Shinigami. „Hey Ronald, altes Haus. Lange nicht gesehen“, sagte er mit einer kratzigen Stimme, die sich ganz nach einem Kettenraucher anhörte. Wie zum Beweis zog er auch sogleich eine Packung aus seinem Jackett hervor und zündete sich genüsslich eine Zigarette an.
 

Ronald wirkte ebenfalls erfreut. „Adam, was ne Überraschung. Wusste gar nicht, dass du jetzt in diesem Teil Londons unterwegs bist. Ich glaube das letzte Mal, dass ich dich gesehen habe, war kurz nach der praktischen Abschlussprüfung.“ „Ja, stimmt. Hatte gerade meine Death Scythe abgeholt“, grinste Adam und tätschelte eine gezackte Heckenschere, die an seinem Gürtel hing. „Das waren noch Zeiten“, seufzte Ronald und lehnte sich gegen seinen Rasenmäher. „Keine Überstunden, keine Doppelschichten und vor allem kein William, der einem wegen den Berichten im Nacken hängt.“ „Wie wahr, wie wahr. Hab gehört, dass unsere Abteilung momentan unterbesetzt ist und wir deswegen so viele Schichten schieben müssen. Scheint so, als würde es momentan weniger neue Rekruten geben.“ „Für die Menschheit eigentlich ein Grund zur Freude, aber sicherlich nicht für uns. Und dann auch noch die Sache mit Carinas Verschwinden…“
 

Cedric horchte auf. Was hatte der Junge da gerade gesagt? Der schwarzhaarige Shinigami stieß einen Schwall Rauch aus. „Ja, davon hab ich gehört. Gibt es diesbezüglich schon irgendwelche neuen Erkenntnisse?“ Ronald schüttelte den Kopf. „Nicht die geringste Spur. Sie hat sich einfach in Luft aufgelöst. William hatte beinahe einen Tobsuchtsanfall. Ehrlich, ich dachte sein Kopf würde jeden Moment explodieren, als er uns über ihr Verschwinden aufgeklärt hat.“ Adam zuckte mit den Schultern. „Ich kann von mir nicht behaupten, dass ich in unserer Ausbildung viel mit ihr anfangen konnte, aber eins können weder du noch ich leugnen. Sie war verdammt gut in dem, was sie tat.“
 

„In der Tat“, antwortete Ronald und wirkte tatsächlich ein wenig bedrückt. „Allerdings scheint ihr dies am Ende auch nichts genützt zu haben. Seien wir ehrlich: die Chancen, dass sie noch am Leben ist, stehen denkbar schlecht. Immerhin ist sie nun schon seit Juni verschwunden und seitdem gab es kein einziges Lebenszeichen von ihr. Entweder hatte ihr ein Teufel seine Finger im Spiel oder sogar dieser Deserteur von der Campania. Wer weiß, möglicherweise hat er sie doch noch aus dem Weg geräumt.“
 

Hinter seinem Baum war der Silberhaarige zur Salzsäule erstarrt. Seit Juni? Wie zur Hölle konnte das sein? Er hatte Carina im Juli in Deutschland angetroffen und da hatte sie ihm zwar erzählt, dass sie ohne Erlaubnis des Dispatchs unterwegs war, aber natürlich war er davon ausgegangen, dass sie zurückkehren würde. Doch jetzt, wo er so darüber nachdachte, hatte die Blondine nie etwas dergleichen gesagt. Ganz im Gegenteil, viel eher hatte sie zu dem Thema geschwiegen. Beziehungsweise…
 

Bist du auf der Flucht, Carina?“

„Ich… also…“
 

„Verflucht, Carina“, murmelte er lautlos und ballte seine Hände so fest zusammen, das sich die Haut an seinen Knöcheln weiß verfärbte. Sie hatte nie vorgehabt zum Dispatch zurückzukehren.
 

Die beiden Todesgötter waren längst vergessen, als er lautlos aus dem Park verschwand und beunruhigt zu seinem neuen Unterschlupf, einer verlassenen Halle im Industriegebiet, lief. Wie sollte er sie jetzt noch finden? Jetzt, wo er wusste, dass sie es ihm gleich getan hatte. Dass sie desertiert war. Er verstand es einfach nicht, was hatte sie sich nur dabei gedacht? Welchen Grund hatte sie gehabt? Wusste sie überhaupt worauf sie sich da eingelassen hatte? Er persönlich mochte ja mit diesem Leben zurechtkommen, aber Carina war jung und trotz ihrer Stärke als Schnitterin unerfahren. Würde sie wirklich die Einsamkeit aushalten? Wie lange konnte sie sich vor dem Dispatch verstecken? Der Bestatter wollte sich gar nicht ausmalen, was mit Carina passieren würde, wenn die Shinigami sie doch noch entdecken würden. Und wenn sie verstehen würden, dass die 19-Jährige versucht hatte sie hinters Licht zu führen. „Ich muss mir etwas überlegen. Ich muss sie finden.“
 

Cedric wusste noch nicht genau wie und er wusste noch nicht genau wo er anfangen sollte zu suchen, aber eins stand fest. Er würde sie finden.
 

Und dann war sie ihm einige Erklärungen schuldig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  lula-chan
2018-01-27T12:06:38+00:00 27.01.2018 13:06
Tolles Kapitel. Gut geschrieben.
Der Dispatch hat also noch nichts gewittert. Zum Glück. Hoffentlich bleibt das auch so.
Da hat sich der Undertaker ja mal eine Aufgabe gestellt.
Ich bin schon gespannt, wann und vor allem wie es zu dem Treffen kommt, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Von:  Luzie_
2018-01-22T06:13:37+00:00 22.01.2018 07:13
Super Kapitel. Na da hat er ja mal eine Aufgabe :) Kann mir vorstellen, dass er einfach mal in sie rein läuft.


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