Silent Scream (OS Sammlung) von Kanda-Lavi ================================================================================ Kapitel 3: The Light in your Eyes --------------------------------- Ahh endlich sehe ich euch wieder… naja sehen ist wohl das falsche Wort. Diese Story hier wird ein wenig anders als die beiden vorherigen werden, der Aufbau wird ein anderer sein und es wird dieses Mal auch keinen Uruha geben. Nicht in der Hauptrolle. Das Pairing in diesem OS hat sich niemand gewünscht, es kam von mir. Ich kam irgendwie auf die korrupte Idee etwas zu den beiden zu schreiben, zumal Kai eh viel zu selten im Mittelpunkt steht, dabei ist er doch voll niedlich. Oder? ODER? Man sollte mehr Geschichten von ihm schreiben und ich dachte ich müsse dann dazu auch meinen Beitrag leisten und da ich bis jetzt noch nichts zu dem Pairing gelesen habe, dachte ich mir: Was soll‘s versuchen kann ich es ja. Wer wissen will was ich dazu gehört habe: Life is Beautiful u. Diaura- Focus das ganze Album Es passt nicht zu der Situation, aber was soll‘s. Viel Spaß beim Lesen und sagt mir was ihr von der Umsetzung des Pairings haltet, denn da bin ich richtig gespannt drauf. Oh und Shinya wurde mal eben zu einem Raucher verarbeitet, obwohl er ja eher der Gesundheitsfanatiker ist. Sorry. Oh und ein Wahnsinns Dankeschön an meiner Beta Leserin, xXSaKuSaKuXx, die das Ganze irgendwie korrigieren konnte ohne auszuflippen, xD: Arigato an dich. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: The Light in your Eyes Genre: Drama, Romanze, Kitsch Pairing: Kai/ Shinya Nebenpair leicht angehaucht: Reita/ Toshiya Band: The GazettE and Dir en Grey Kurzbeschreibung: Kai sitzt an seinem Schlagzeug wie immer. Er spielt wie immer. Doch er lacht nicht mehr, zeigt keine Freude beim Spielen und verliert sich stattdessen in seinen Gedanken. In Gedanken an Shinya, der niemals an seiner Seite stehen wird. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Sehnsucht… Was bedeutet es? Wie definiert man dieses Wort? Dieses Gefühl, welches einen drohte aufzufressen. Bei lebendigem Leibe. All die Jahre wusste ich es nicht, wusste nicht was damit verbunden werden konnte. Wie es sich anfühlte, innerlich jeden Tag ein Stück zu vergehen, bis ich dich traf. Du zeigtest mir, was es bedeutet, Sehnsucht zu haben. Vor Sehnsucht zu vergehen und sich innerlich selbst auszuweiden. Ist das die richtige Definition? Ich weiß es nicht, aber das assoziiere ich mit Sehnsucht. Es ist ein schlechtes Gefühl. Zumindest geht es mir so. Ich hasse es. Ich will es nicht haben, will es von mir schieben. Ich hasse alles an diesem Gefühl. Und ich hasse dich, weil ich dich nicht vergessen kann. Dich liebe. Mich nach dir verzehre. Doch du bist weit weg. Zu weit. Werden wir uns wiedersehen? Wahrscheinlich nicht. Ich komme ja nicht einmal in deine Nähe. Wie denn auch? Du musstest einen anderen Weg einschlagen, ganz ohne mich. Ich werde dich nie wieder lächeln sehen. Deine verrückten Ideen genießen können. Akzeptieren will ich es nicht. Kann es nicht. Ich will wieder zu dir, will dich hassen. Dabei kannst du nichts dafür. Für unser beider Schicksal und die Sehnsucht nach einander. Shinya.   Er war am Ende, fühlte sich ausgelaugt und wollte nur noch verschwinden. Von der Bühne gehen. Einfach alles hinter sich lassen. Nur leider gab es keine Ausnahmen. Er musste seine Arbeit erledigen solange er nicht Todkrank war. Denn erst dann hätte man Mitleid mit ihm… vielleicht. Alles andere war unwichtig. Probleme waren nichtig und hatten einen professionellen Musiker nicht zu beeinflussen. Sie waren hinderlich und schädigten das Geschäft. Im Normalfall hielt sich Kai an diese Regeln. Nur heute nicht. Heute war alles anders wie sonst. Er hatte etwas kennen gelernt, von dem er nie dachte, so etwas jemals zu finden. Von dem er nicht wirklich glaubte, dass es wirklich existent in dieser Welt war und es selbst ihm wiederfahren konnte. Dieses eine unbeschreibliche Gefühl, welches Niemanden mehr losließ, wenn es sein Netz ausgeworfen hatte. Liebe. Das war es. Das war es, was an ihm nagte und ihn zerfraß. Ihn innerlich verbrannte. Stück für Stück sein Herz auseinander nahm und es langsam in Stein verwandelte. Er war einer besonderen Person begegnet, die er nunmehr wiederhaben wollte. Irrelevant, denn der Mensch, den er liebte, ging einen anderen Weg. Ohne ihn. Ob sie wollten oder nicht, aber ihr Leben war vorgegeben worden. Da führte kein Weg daran vorbei. Leider. Welches Lied gespielt wurde erkannte er noch gerade so und während Ruki aus vollem Halse sang und Aoi nebenher lächelte, fragte Kai sich, was der Blondschopf aus der anderen Band gerade machte. Dachte er an ihn? Vermisste er ihn? Hatte er gerade das gleiche Bedürfnis ihn zu küssen? Ließ er sich von seiner Gattin bedienen? Unwahrscheinlich, wenn er genauer über die letzte Frage nachdachte. Vermutlich saß Shinya gerade wie er hinter seinem Schlagzeug und ließ sich von Toshiya schief angucken, aufgrund der schiefen Töne die er durchaus von sich geben würde. Ich kenne ihn noch nicht sehr lange und trotzdem habe ich das Gefühl Shinya besser zu kennen als mich selbst.   Kai fragte sich mit einem Seitenblick auf Aoi, wie man bei solch einem Lied lächeln konnte. Wie man strahlen konnte, wenngleich es nichts zum Lachen gab. Hatte er den Inhalt nicht verstanden? Wusste Aoi nicht, worauf es in diesem Lied eigentlich ankam? Kai war eigentlich genauso, lachte bei den Songs, wenngleich sie von dem Tod handelten, doch heute stellte sich alles auf den Kopf. Er verinnerlichte sich eher unbewusst, um was es ging in diesem Song. Taion. Ein Lied voller Leid und Kummer. Wie fast alle Lieder ihrer Band. Passend zu seinen Gefühlen, nur, dass Shinya nicht Tod war- geschweige denn eine Puppe-, sondern einfach nur auf einem anderem Schicksalsweg. In dem Kai ihm niemals folgen können würde. Es niemals durfte. Es war tabu. Ihre Wege waren zu verschieden. Beide waren sie leidenschaftliche Drummer, beide liebten sich aus tiefster Seele und doch… sie hatten keine Zukunft zusammen. Es war ein aussichtsloses Unterfangen sich Hoffnungen zu machen. Ihre Liebe war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen und das war es, was Kai im Grunde mehr zerstörte, wie der Gedanke, dass Shinya nicht seine Hand halten durfte. Wozu hatten sie sich in der kühlen Oktobernacht kennen gelernt, wenn sie nur mit Leid konfrontiert werden würden? Ein Sprichwort besagte einmal, dass die Zeit alle Wunden heilen würde. Doch das stimmte nicht. Es war eine Lüge von den Menschen, um ihren Schmerz, ihren Kummer zu dämpfen. Kai dagegen brachte dieser Spruch überhaupt nichts. Sein Leben war vorbei und das einzige, was er jetzt noch machen konnte, war sich in die Arbeit stürzen. Noch mehr als zuvor schon. Wie dem auch sei. Kai versank wieder im Rhythmus des Songs, verlor sich in dem Text und spielte einfühlsamer als sonst. Spielte mit mehr Emotionen und legte allen Schmerz hinein. Er konnte einfach nicht anders und es war ein Stück weit befreiend, seinen Frust, seine Trauer und seinen Schmerz raus zu spielen. Es bekam wohl keiner mit, schon gar nicht die Fans, die kreischten und mit ihren Haaren herum schleuderten. Es wirkte lächerlich, wie sie dort alle standen und dachten, die Band the GazettE seien Heilige, dabei waren auch sie nur Menschen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Die jahrelang hart gearbeitet hatten und für Spaß sorgten. Zumindest war Kai dieser Ansicht. Und die würde sich wohl kaum ändern. Sie waren keine Götter, nur liebende Musikfanatiker. Sie übertrieben maßlos, setzten sich keinerlei Limit und gingen über ihre Grenzen hinaus. Für ihre Fans. Dennoch zog Kai in Gedanken über sie her und schimpfte sich selbst deswegen aus. Er war ein liebenswerter junger Mann, mit einem sanften Lächeln und kindlichen Grübchen. Wenn sie sein Inneres kennen würden, würden sie wohl eher weniger daran glauben und ihn hassen. Ihn verabscheuen und sich von ihm abwenden. Von der gesamten Band. Er zeigte immer seine liebenswerte Seite, nicht jedoch seinen Schmerz. Es interessierte niemanden. Außer seinen Kollegen und Freunden. Sie wussten was mit ihm los war, aber ihm helfen konnten sie auch nicht. Keiner konnte es. Kai war auf sich alleine gestellt. Uke Yutaka war am Ende mit seinen Kräften. Es war schier zum verrückt werden wie sehr er Shinya vermisste. Dabei kannte er ihn noch nicht mal sehr lange. Ihre Begegnung war nicht von Gott geplant, weswegen er es änderte, Shinya einer Frau versprach und die Fäden, zu seinem Entsetzen, zog. Auf Autogrammstunden kreischten die Fans ihre Namen, schrien ihnen Liebesschwüre zu. Doch was Liebe eigentlich bedeutete… das wusste kaum einer von ihnen. Wie kann man auch eine Person lieben, die man nicht richtig kennt? Die man auf der Bühne gesehen hat und deren Schauspielkünste vor der Kamera. Es war keine Liebe, die sie empfanden. Es war nicht solch eine immense Liebe, wie er sie empfand, denn sonst würden viele ihrer Fans bereits daran gestorben sein. Kai ließ den Kopf nach hinten sinken, spielte immer weiter seinen Part und hoffte, man hatte den Patzer vor ein paar Sekunden nicht vernommen. Fehler unterliefen ihm sonst nie und dafür schämte er sich. Seine Hoffnungen wurden allerdings sogleich zunichte gemacht, als Reita ihn kurz mit traurigen Augen ansah, sich schnell wieder seinem Instrument widmete. Wenn selbst Akira es mitbekommen hatte, dann wäre es bei den anderen dasselbe. Abgesehen von den Fans, die solche Kleinigkeiten, wie einen Flüchtigkeitsfehler, nicht zu bemerken schienen. Sein Vorteil, denn in der Luft wollte er nicht unbedingt zerrissen werden. Das tat er von allein schon prima. Er verlor sich in dem Song, verlor sich immer wieder darin, nur um dann wieder aus dem Takt zu kommen und wieder zu versinken. Dabei dachte er über das Geschehene nach, was sein Leben für immer verändert hatte. Was ihn irgendwie ins Grab gebracht hatte. Denn hier saß nur noch ein Abklatsch des Kais, den jeder kannte. Den jeder mochte. Vor zwei Wochen, drei Tagen, fünf Stunden und 43 Minuten in Fukushima: „Woaaaaaaaa.“ Kai schaute auf, durch die Ränder seiner Lesebrille hinweg und runzelte die Stirn: „Was ist denn mit dir nicht richtig, Aoi-kun?“ In seiner Stimme schwang ein klein wenig Spott mit und er musste sich ein Lachen verkneifen bei dem Anblick Aois, der mit einem Handtuch auf dem Kopf versuchte seine Steckdosen-Mähne zu verbergen. Der Schwarzhaarige war in das Wohnzimmer gestürmt, mit einem derart breiten Grinsen, das es ihm eigentlich schon wehtun müsste. Und Kai ein wenig schlecht davon wurde. Dieses Grinsen erinnerte an einen Affen, aus irgendeinem Film, den er vor kurzem mit Reita geschaut hatte. „Wir treffen uns heute, nach Jahren, wieder mit den Leuten von Dir en Grey.“ Kai schwieg, seine gute Laune verschwand schlagartig und machte einem unruhigen Ausdruck Platz. Er wunderte sich weswegen Aoi sich freute diese Leute zu sehen, die der Drummer nicht kannte und als Konkurrenz ansah. Die er nicht wirklich mochte, da er fand sie machten ihnen schlichtweg nach und klauten Ideen. (was völlige Einbildung war) Aoi schien es zu bemerken und gab seinen Senf dazu ab. „Ach, stimmt ja, 2002 warst du noch nicht bei uns. Du weißt nicht wer sie sind.“ „Doch aus den Medien“, gab Kai zum Besten und kam sich ganz und gar dämlich dabei vor, denn anscheinend freute Aoi sich wirklich die Gruppe zu sehen. Und er Trottel wollte diese Leute am liebsten im Armen Viertel sehen. Es klang als gönne er dieser Band ihr Glück nicht, doch weswegen sollte er Lügen und seine Eifersucht verbergen? „Jaaaa, aber du weißt nicht wie sie in Wahrheit ticken. Sie sind furchtbar lieb und  super lustig und da wir heute Abend frei haben und sie in unserer Nähe sind, dachten wir, wir treffen uns mal wieder und feiern ein wenig, immerhin haben wir es alle zu etwas gebracht“, Aoi sprach diesen Satz mit seinen wild fuchtelnden Armen aus, dabei hatte er es aufgegeben, seine Haare zu bändigen zu wollen. Er wirkte wie ein Kleinkind und das bewies er auch durch die Wortwahl. „Kann sein“, murmelte Kai abwesend und hoffte, dass er zu Hause bleiben durfte. Er hatte keine Lust die Menschen zu treffen, die er jahrelang gehasst hatte. Er wäre der Außenseiter, immerhin war er es den Niemand kannte. Er wusste wie es ablief. Sie würden ihn erst mit Fragen durchlöchern und sich dann ihren Freunden widmen. Er würde sich dort zu Tode langweilen. Aoi nahm neben ihn Platz und boxte ihm leicht in die Seite „Was ist los mit dir? Du benimmst dich seltsam. Ist es, weil du sie als einziger nicht persönlich kennst?“ „Vielleicht.“ „Kaaaaai“, jammerte Aoi. „Du wirst sie lieben. Und sie dich auch.“ „Ich?“ Kai warf einen Blick zur Seite, deutete ein Kopfschütteln an, doch entweder hatte Aoi es nicht gesehen oder er ignorierte es einfach. Als ob er diese Menschen mögen könnte. Was fand Gazette nur an ihnen derart berauschend? Was? „Natürlich. Du gehörst zu uns also darfst du nicht fehlen. Wir überzeugen dich schon noch davon“, Aoi drückte kurz Kais Schulter und wartete auf ein Lächeln… es blieb aus. „Nein, geht alleine ich würde euch nur dazwischen funken. Außerdem muss ich noch mal üben, irgendwie bekomme ich den letzten Teil des-“ „Quatsch. Du bist viel zu selbstkritisch. Sie werden dich lieben, glaub es mir mal. Und Ausreden brauchst du gar nicht erfinden, das bringt nichts. Heute wird gefeiert und gelacht.“ Kai wich dem Gespräch immer mehr aus. Er mochte Aois Beharrlichkeit nicht. Was sollte er denn jetzt machen? Doch dann ging plötzlich die Tür auf und rettete ihn aus seiner Misere. Ein bellender Hund stürzte ins Wohnzimmer- flog beinahe-, direkt auf die beiden Männer zu. Er sprang auf die Couch, schlabberte Aoi die Hand und Kai das Gesicht ab und wedelte freudig mit dem Schwanz. Er hatte das Gespräch gestört, aber dafür war Kai ihm mehr wie nur dankbar. „Koron, pfui ist das.“, wies Ruki seinen geliebten Vierbeiner zurecht, was jedoch nach hinten losging. Koron war viel zu versessen darauf, seine Freunde zu begrüßen und von Aoi ein Leckerchen einzuheimsen, weswegen Ruki ihn mal wieder mit zusammengekniffenen Augen ansah. „Er hat erst was bekommen. Du sollst nicht immer über mein Kopf hinweg handeln.“ „Na und? Er ist zu dünn. Bekommt er bei dir überhaupt Nahrung, oder frisst du es selbst weg?“, witzelte Aoi aufgeregt. „Pff, wer hier wem was weg frisst brauch ich jetzt nicht zu erwähnen, oder?“, Ruki wandte sich empört ab. Er hörte sich so etwas nicht gerne an, immerhin verwöhnte er sein Tier nach Strich und Faden und liebte ihn. Bevor er jedoch den Raum verließ sagte er noch: „Reita hat mir erzählt wir treffen uns heute Abend mit Dir en Grey in der Bar um die Ecke?!“ „Jap.“, stimmte Aoi zu und wusste, dass Ruki grinste, wenngleich er mit dem Rücken zu ihnen stand. Immerhin waren die Jungs der anderen Band wie eine Familie für sie alle- abgesehen von Kai, dem Küken. „Dann werde ich mal meine beste Kleidung raussuchen.“   .-. Kai fühlte sich unwohl in seiner Haut, kannte es nicht mit fremden Leuten, die er nicht einmal mochte, in einer Bar zu lümmeln, über jeglichen belanglosen Scheiß zu quatschen. Wie das Wetter oder ihre Erlebnisse. Nur nicht über die Arbeit. Das gehörte sich nicht. Nicht in ihrer wenigen Freizeit. Eigentlich war er doch ein recht offener Mensch, grinste meistens über beide Ohren. Machte jeden erdenklichen Mist mit und ärgerte seine Freunde. Er tat es auch jetzt, nur redete er kaum ein Wort. Er grinste, prostete mit den anderen. Doch er fühlt sich unwohl dabei. Er kam sich ausgestoßen vor. Wie das fünfte Rad am Wagen und dies änderte sich auch vorerst überhaupt nicht, selbst, als die Jungs der anderen Band ihn manchmal Fragen stellten, fühlte er sich wie ein Nichts. Er kannte dieses Gefühl noch nicht und wollte es auch nie wieder empfinden. Wie kam er nur da wieder raus? Sie saßen an der Theke und jeder hing mit seinem Partner an einem Gespräch fest. Ruki unterhielt sich mit dem Leadsänger von Dir en Grey, dessen Name Kai schon wieder vergessen hatte. Er wusste nur noch, dass er mit K anfing und drei Buchstaben hatte… wie dämlich. Kaoru scherzte mit Uruha und laberte nebenbei mit Aoi und Daisuke über irgendwelche unlogischen Dinge, die wohl nur die Vier verstanden. Der Sinn entschlüsselte sich Kai zumindest nicht. Und Reita? Der war auf dem Klo gemeinsam mit Toshiya verschwunden. Anscheinend lief bei ihnen gerade eine heiße Nummer, doch das schien keinen der Anwesenden zu interessieren. Reita war eine Klasse für sich. Er war sozusagen eine männliche Hure, stieg jeden Abend mit verschiedenen Männlein und Weiblein ins Bett und begnügte sich mit ihnen, hatte seinen Spaß dabei. Er sagte immer er suche nach einer Frau, aber irgendwie sah man davon eher weniger. Reita meinte es nicht böse. Er genoss lediglich das Leben. Warum nehme ich ihn in Schutz? Mir kann es egal sein was er hinter verschlossenen Türen treibt solange er den Ruf der Band nicht zerstört.   Der Leader erhob sich. „Ich geh kurz an die frische Luft.“ Er wartete gar keine Antwort ab, denn er wusste sie würde ausbleiben. Er war ein wenig enttäuscht von seinen Freunden, dass sie ihn einfach vergessen hatten, dabei war er eher sauer auf sich, weil er ihnen ihren Spaß nicht wirklich gönnte. Weil er egoistisch reagierte und wie ein Kind, welchem man den Lolli geklaut hatte, flüchtete. Kai schnappte sich seine Jacke vom Barhocker und trat nach draußen in die frische, kalte Abendluft. Er verstaute die Hände in den Taschen, zog scharf die Luft ein, die ihm ein wenig in den Lungen brannte und blickte sich um. Er versuchte die Umgebung in sich auf zu saugen und sie in einem privaten Lied verarbeiten. Es machte ihm Spaß, auch wenn er eher weniger dazu kam, sowas zu machen. Vor ihm lag eine leere Straße, dahinter ein etwas älterer Häuserblock mit Graffiti beschmiert. Dort lebten die Obdachlosen, denn das Gebäude stand seit Jahren leer. So wurde es wenigstens benutzt. Die Fensterscheiben waren fast gänzlich zerbrochen worden und wenn man in die Nähe des Hauses kam, wurde man von einem widerlichen Geruch nach Alkohol und Tod heimgesucht. Ein gruseliger Ort, weswegen sie ihn alle mieden. Obwohl er dazu sagen musste, dass sie gar nicht erst darauf eingingen. Sie hatten das Gebäude einfach noch nie wahrgenommen, jedes Mal, wenn sie sich hier aufhielten, übersahen sie es mit Absicht, um die Schrecken der Welt nicht erblicken zu müssen und weiter in ihrer Scheinwelt zu leben, die aus Musik bestand. Seine Augen wanderten weiter, blieben an einem großen Baum hängen. Einem Baum, der ihn sofort in den Bann zog. Ihn faszinierte und nicht mehr loslassen wollte. Seine Rinde, sein Stamm waren schwarz. Tiefschwarz wie die dunkelste Seele eines Dämons, welcher die Menschen mit Genuss verschlang. Während die Blätter in bunten Farben schimmerten und zu Boden rieselten sobald ein Lüftchen wehte. Es war ein widersprüchlicher Baum, selten vorhanden in der Welt, doch dass gerade Kai mal einen solchen Baum zu Gesicht bekam, hätte er niemals gedacht. Er war wunderschön und gleichzeitig furchteinflößend. Fast wie in einem Horrorfilm. Wie in düsteren Horrorfilmen ohne Happy End, wo die Blätter die Hoffnung wiederspiegelten und der Baum die gänzliche Boshaftigkeit, doch da der Stamm stärker war, würde die Finsternis siegen. So war es häufig in den Filmen die Kai sich angesehen hatte, gemeinsam mit seinen Kollegen. Das waren noch Zeiten gewesen. Ich vermisse sie. Diese unbeschwerte Zeit zusammen… manchmal wünschte ich mir wir würden keine Band sein, sondern gewöhnliche Leute mit mehr Freizeit wie wir sie jetzt haben. Und es wird immer weniger. ,,Ne Zigarette gefällig?“ Er sah nicht zur Seite als Jemand sich neben ihn an die Mauerwand der Bar lehnte und der Rauch ihm ins Gesicht schlug. Er erachtete diese Geste für nicht wertvoll, zumal er keine Lust hatte sich mit irgendeinem Fan zu unterhalten. Oder mit ihm zu rauchen. Kai schwieg und betrachtete weiterhin den Baum, tat wie ein einsamer Wolf, indem er die Arme vor der Brust verschränkte und sich dem Windrauschen hingab, seinen Kopf dabei ein wenig in die Luft streckte, so dass auch sein Gesicht etwas davon abbekam. Inständig bat er, dass der Störenfried einfach wieder verschwinden würde. Doch diesen Gefallen tat er ihm nicht. Stattdessen beugte er sich vor und jagte Kai einen Schrecken damit ein. Er dachte er würde einen Herzinfarkt bekommen.   „Bist du noch Anwesend?“ „Hmm.“ Da erst erkannte Kai um wen es sich eigentlich handelte und sein Inneres zog sich ein wenig zusammen. Stimmt ja von Dir en Grey hatte eine Person die ganze Zeit über gefehlt und es ward gesagt, dass er später nachkommen würde. Er hatte es vollkommen verdrängt. Shinya. Er mochte den Jungen auch nicht wirklich, dabei war er ein Gleichgesinnter. Sie spielten und liebten das gleiche Instrument. Kai wollte sich schon abwenden, da bemerkte er in Shinyas Blick etwas. Etwas undefinierbares, aber es reichte um ihn zum Bleiben zu bewegen. Der Blondhaarige reichte ihm eine Zigarette die er wortlos annahm. Er suchte in seiner Tasche nach einem Feuerzeug und ließ sich das ungesunde Stängelchen von Shinya anzünden nachdem er merkte, dass er es verlegt hatte. „Danke.“ „Kein Ding. Du bist Kai, richtig?“ Der Angesprochene nahm den wohltuenden Tabak in sich auf und presste ihn dann wieder aus seinen Lungen. „Und du Shinya nehme ich an.“ „Richtig. War ja auch nicht sonderlich schwer. Ich habe viel von euch gesehen in letzter Zeit und dort warst du ganz anders wie jetzt. Du hast gegrinst und jetzt siehst du aus wie nach einer Beerdigung. Was ist los?“ Kai fragte sich wie Shinya annehmen konnte, dass er einem Fremden sein Herz ausschütten würde. Vermutlich war der Kerl naiv und nahm an, dass sie als Musiker eine gemeinsame Leidenschaft haben. Wie er sich doch irrte. „Ich hab keine Ahnung.“ Shinya grinste, was Kai jedoch nicht sehen konnte, da er sich bereits wieder zurück gelehnt hatte. „Bist du in den Wechseljahren?“ Und dann auf einmal sprudelten die Worte aus ihm heraus, ehe er sich selbst darüber im Klaren wurde. „Unsinn. Ich habe euch einfach nur immer als Konkurrenz gesehen und verdrängt, dass meine Leute deine ganz gut kennen… ich fühle mich beschissen wegen meinem Egoismus.“ Shinya warf indes seine ungesunde Zigarette zu Boden und trat sie mit dem Fuß aus. „Keine Sorge, das ergeht bestimmt jedem irgendwann einmal so. Ich bin mir sicher, dass du dich einfach nur integrieren musst. Wollen wir es mal versuchen? Wir mischen die Runde auf?“ „Lieber nicht. Ich find es schön hier draußen.“ „Dann bleibe ich auch hier.“ „Um Gottes Willen, nein. Lass dir von mir den Spaß nicht verderben. Ich will alleine sein.“ „Welchen Spaß? Ich glaube ich will lieber dich kennen lernen als mich in der Bar zu setzen. Ich hasse Alkohol und wollte eigentlich lieber Bowlen gehen, doch das wollten die anderen nicht, die alten Stinkstiefel. Nur Ruki hätte mir zugestimmt, aber der wusste ja noch nichts von unserem Treffen. Und Uruha hat von allen am Lautesten geschrien, dass er in die Bar will. Er ist ein alter Saufkopf“, erwiderte Shinya. Beide standen noch immer nebeneinander, konnten sich nicht sehen und hingen zum Teil ihren eigenen Gedanken nach. Kai müsste eigentlich einen wütenden Kommentar abgeben, da Shinya Uruha gerade beleidigt hatte, jedoch wusste er, dass Shinya es nicht meinte, wie er es gesagt hatte und es eher ein Spaß gewesen war. Kai verhielt sich wieder still, doch seine Mundwinkel hatten sich gehoben und ein leichtes Lächeln zierte sein versteinertes Gesicht und ließ ihn wieder so freundlich und niedlich ausschauen, wie wenn die Kamera an war und er sich der Schauspielerei widmete. Er lächelte aufgrund der Aussage Shinyas, denn dadurch hatte er durchschaut was für ein Mensch der andere Drummer eigentlich war und ihm gefiel diese Art. Diese freundliche, leicht sarkastische Ader. Noch dazu war er ehrlich… „Versteh das bitte nicht falsch, Kai. Ich liebe meine Band. Sie sind wie eine Familie für mich, aber ich bin froh, wenn ich mal fünf Minuten Abstand zu ihnen gewinnen kann. Eigentlich hab ich mich auch auf ein Widersehen gefreut… nur ist das jetzt von niederem Rang. Ich will einfach nur die Stille genießen. Und ob du nun allein sein willst, interessiert mich nicht.“ „Da gibt es nichts falsch zu verstehen. Mir geht es genauso. Wir hängen den ganzen Tag aufeinander und haben kaum Ruhe voreinander. Privatsphäre gibt es bei uns nicht. Als ich anfing hätte ich nie gedacht, dass er derart heftig sein würde, keine Freizeit zu haben, immerhin liebe ich die Musik. Nur manchmal wünsche ich mir einfach, ein ganz normaler Mensch zu sein. Ich wünsche mir ein Stück mehr Freiheit. Ich will tanzen gehen, will auf den Weihnachtsmarkt gehen, wenn er eröffnet und die Kinder lachen hören. Ich will am Strand liegen und ein Buch lesen, doch das bleibt mir alles verwehrt.“ Kai redete sich den Frust von der Seele. Es tat ihm gut, auch wenn er sich ein wenig schämte, es Shinya gesagt zu haben und nicht einfach weggesteckt zu haben. Er war es nicht gewohnt so offen zu sein, schon gar nicht mit seiner Konkurrenz. Er konnte einfach nicht anders. Es musste raus, bevor es irgendwann einmal in einer Katastrophe endete. Das merkte er schon in den letzten Wochen, wo er sich immer mehr zurück zog und meistens nur deprimiert war. Es war der Winter Blues, der zu der Zeit von vielen Menschen Besitz ergriff. Tief gehende Depressionen an denen schon viele ihr Leben gelassen haben. Nicht so Kai. Er kämpfte weiterhin, wenngleich die trüben Gedanken ihn nervten. Und Shinya kam ihm gerade recht. Shinya stützte sich von der Rückenwand ab und grinste verstohlen. Er schob sich mit dem gesamten Körper in Kais Sichtfeld und hielt ihm eine Hand hin. Kai schaute sie stirnrunzelnd an, dann Shinya. „Was wird das wenn ich fragen darf?“ „Komm mit, ich entführe dich ins Paradies.“ Shinya klang dabei unglaublich naiv und geheimnisvoll, aber das gefiel Kai noch mehr und sein Herz schlug für ein paar Sekunden schneller. Dieser Typ wusste, wie man einen Menschen aufheiterte, das musste man ihm einfach lassen. Und verdammt, Kai fühlte sich unglaublich geborgen als er die Hand ergriff und sich quer durch den Straßenverkehr ziehen ließ. Wie zwei Teenager die auf der Flucht  vor den strengen Eltern und den Hausaufgaben sind.   „Shinya, ich kann nicht mehr. Wo rennst du überhaupt mit mir hin?“ „Sei keine Memme, machst du keinen Sport?“ Kai stolperte über seine eigenen Füße, fing sich jedoch im letzten Moment wieder. „Doch, aber du rennst seit gefühlten Stunden mit mir. Was sagen wir den anderen außerdem? Es wird ihnen auffallen, dass wir fehlen.“ „Keine Sorge, ich hab Dai vorhin eine SMS geschrieben wo wir noch geredet haben. Ganz unauffällig.“ merkte Shinya lachend an. Dann hielt er plötzlich inne und Kai rannte direkt in ihn hinein. Hinein in den unglaublich warmen Körper, der einen starken Kontrast zu der Kälte bildete. „Aua.“      Kai rieb sich die Stirn, sah sich um und seine Augen wurden größer und größer. So groß wie es eben möglich war. „Was?“ „Du wolltest ein Stück weit Freiheit haben. Ich schenke sie dir. Sieh es als ein kleines Kennenlernen-Geschenk an.“ „Aber wir müssen dafür bezahlen.“ stotterte Kai hilflos, er war wirklich sprachlos über das, was er da gerade sah. Shinya benahm sich wirklich wie ein Teenager und irgendwie war es ansteckend. Eine Welle des Glücks durchströmte ihn. Morgen würde er wieder Autogramme geben und singen, heute Nacht jedoch würde er wieder ein Kind sein dürfen, gemeinsam mit Shinya. Er würde das machen dürfen, was er sich lange erhofft hatte. „Nööö. Der Laden ist geschlossen. Wir können ja ein paar Scheine auf den Tresen legen wenn du dich danach besser fühlst.“ Shinya war schon vor gelaufen und schrie seine Worte über den Rücken. Er kam erst wieder zum Stehen als er merkte, dass Kai sich immer noch nicht in Bewegung setzte. Da kam er genüsslich wieder zurück geschlendert und blieb direkt vor dem jungen Mann stehen. „Kai…“ säuselte er und beugte sich ein wenig vor. „… du wolltest doch auf den Weihnachtsmarkt oder?“ „Ja, aber… ich bin überwältigt. Ich… du… wieso?“ „Ihihihi, das glaub ich dir aufs Wort. Du siehst verdammt niedlich aus, so wie du gerade schaust. Und zu dem Warum… hmm, sagen wir ich mag dich.“ Kai lief rot an. „Das stimmt gar nicht! Ich bin nicht niedlich, sagt das nicht immer zu mir.“ „Bist du wohl und wenn du dich aufregst, bist du noch viel niedlicher als so schon.“ „Halt deine Kl-“, weiter kam Kai gar nicht mehr, denn Shinya überbrückte die letzten Millimeter und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, der solch ein heftiges warmes Gefühl in Kai auslöste und ihn elektrisch auflud. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, welches er noch nie zuvor empfunden hatte. Dabei war es nur ein kleiner, unschuldiger Kuss gewesen. Nicht mal eine richtige Berührung. Shinya entfernte sich wieder von ihm, sah ihm mit intensivem Blick in die Augen. „Willst du Karussell fahren?“ „J… ja“, stammelte Kai. Der Blondschopf drehte sich um und stapfte wieder vor, während Kai ihm nun hinterher trottete und sich dabei mit den Fingern über die Lippen fuhr. Er wusste nicht was es bedeutete, doch es war der Wahnsinn gewesen. Einfach nur wunderschön. Er wollte es wieder spüren. Wieder haben. Er wurde noch nie von einem Mann geküsst, doch es fühlte sich viel besser an als bei den Frauen, die er gehabt hatte. An diesem Abend lachten sie viel zusammen, benahmen sich wie Kinder an Weihnachten. Sie klapperten das ganze Weihnachtsgeschäft ab, aßen kandierte Äpfel und tranken Glühwein. Sie fuhren mit den Karussellen, liefen Schlittschuh und lachten wenn sie sich auf die Nase packten. Shinya schenkte Kai ein Lebkuchen Herz mit dem Spruch >Für immer Mein< und küsste ihn erneut… in dieser Nacht küssten sie sich oft. Und mit jedem Mal schmolz Kai dahin, klammerte sich an die Vorstellung, die Nacht würde niemals vergehen. Doch sie verging und wich der bitteren Realität… Sie trafen sich noch öfters heimlich und tauschten begierige Küsse aus. Sie berührten sich, stöhnten und genossen die Hände aneinander. Sie liebten sich, konnten gar nicht mehr aufhören mit ihren kleinen Sünden und wollten es geheim halten, doch ihre Freunde durchschauten sie, ebenso wie Reita, der sich kurz darauf outete, mit Toshiya eine Beziehung zu führen und sich zu ändern versuchte. Shinya und Kai erlebten eine wundervolle Woche, doch danach wurde ihr Glück jäh zerstört. Shinya gestand ihm, dass er in ein paar Tagen heiraten würde, wollte es jedoch nicht. Natürlich war Kai sauer und wollte gehen, da beteuerte Shinya, dass er gehofft habe er könne an der Entscheidung seiner Familie noch etwas drehen. Er hatte allerdings keine Wahl, war es so Tradition in seiner Familie und das junge Fräulein war ein nettes Mädchen. Shinya aber wollte lieber bei Kai bleiben. Er weigerte sich per Mail dagegen, zu seiner Familie zu gehen für die Hochzeit, denn wenn er heiratete, würde das auch das Ende seiner Karriere bedeuten. Er würde alles verlieren, was er sich aufgebaut hatte. Er würde nicht mehr existieren. Er verkrümelte sich bei Kai, denn auch ihn wollte er nicht verlieren. Niemals. Seine Eltern jedoch fanden das mit ihnen heraus, zerrten den Blonden gewaltsam von Kai weg und seitdem hatte er ihn nicht mehr gesehen. Würde es auch nicht, denn mittlerweile war Shinya seit drei Tagen mit seiner Braut verheiratet. Kai hätte niemals eine Chance, sein Herz für sich zu haben. Vermutlich würde Shinya nicht mehr lange spielen dürfen, doch vielleicht schaffte er es, dass seine Freunde ihn da raus holten. Kai hoffte es. Und plötzlich hasse ich diese Band nicht mehr und setze meine Hoffnungen in sie. Wieder schlug Kai mit voller Wucht auf das Schlagzeug ein, beachtete Reitas wehleidigen Blick nicht, den er ihm noch immer zuwarf. Immerhin hatte er sein Glück gefunden und hatte nun Angst, dass es eine falsche Entscheidung war mit Toshiya was am Laufen zu haben, wenn es Kai nicht gut ginge. Sie waren Brüder. Allesamt und wenn es einen schlecht ging, übertrug sich das auch auf die anderen. Kai fühlte sich schuldig. Er wollte sein Leid nicht teilen und die anderen mit hinein ziehen.   Der Drummer gab sein Bestes auf der Bühne, nicht wirklich wissend was die Zukunft ihm bringen würde. Er blickte auf, mutig in das Publikum. Die Leute rockten noch immer, ahnten nicht, was in ihm vor sich ging. Es störte ihn auch nicht mehr. Sein Leid war sein Leid und die Fans wollten die Show genießen. Weiter nichts. Sie wollten dem Alltag entfliehen… Mit einem Mal schlug sein Herz viel zu schnell, sein Blut zirkulierte nicht mehr richtig und schien sich in entgegengesetzte Richtungen zu bewegen. Dort war er. Erfüllte einen Traum, von dem er vor Monaten noch nichts geahnt hatte. Sein Shinya. Er stand ganz außen in der Menge, gut sichtbar für Kai. Die ganze Band Dir en Grey war anwesend, doch er interessierte sich einzig für Shinya, der Augenringe hatte, was Kai aus der Entfernung nicht erkennen konnte. Er bildete sich ein, ein Lächeln auf Shinyas Lippen gesehen zu haben, was aber auch Täuschung sein konnte. Kai lächelte zurück, spielte mit mehr Leidenschaft. Für Shinya. Für den Shinya, der gerade die Hand erhoben hatte und ihm winkte. Für den Shinya, für den er kämpfen würde. Kai würde niemals aufgeben. Ihm war es egal was die Tradition seiner Familie sagte. Er wollte Shinya und er würde nicht eher ruhen, bis er ihn wieder bekommen hatte. Bis er Shinya wieder mit seiner Band vereinen konnte, die er bald nie wieder sehen würde. Bis er seine Freunde wieder hatte. Er würde kämpfen, weil er es gewohnt war und dieses Stückchen Glück nicht aufgeben wollte. Um nichts in der Welt. Regeln waren da um gebrochen zu werden. Und verdammt, er würde sie für Shin alle brechen. Ich liebe dich, Shinya. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt. Ende… Ist mir das vielleicht schwer gefallen. Ich hab keine Ahnung, wie ich es geschafft habe es zu Ende zu bringen. Es war ein ganzes Stück Arbeit und hoffentlich merkt man auch wie sehr ich mich reingekniet habe. Im Groben bin ich zufrieden, nur wundert mich der Kitsch, denn das bin ich Privat immer noch nicht… aber ich fand das mit dem Weihnachtsmarkt einfach eine süße Idee und sie passte zu den Beiden… fand ich. Der Cut. Sicher sind noch einige Fragen offen, vor allem ob Kai es nun schafft Shinya zurück zu erobern. Ich habe oft zu solch offenen Storys noch eine Fortsetzung geschrieben, die aber alles andere als super wurde und die ganze Sache zerstört hat, weswegen ich hiervon vermutlich keine schreiben werde. Strengt euer Köpfchen an und denkt euch das Ende selbst. Natürlich biete ich aber auch wieder an, dass wenn es Jemanden in den Fingern juckt er eine Fortsetzung schreiben kann, nur möchte ich dann vorher bitte Bescheid wissen. Arigato an euch und Küsschen an alle… und einen schönen zweiten Advent. PS: Wenn es Jemanden geben sollte der irgendeinen OS so gut fand, dass er eine Fortsetzung haben möchte oder sogar eine ganze Geschichte kann mich da gerne ansprechen. Ich denke das wäre machbar, da mein Kopf in letzter Zeit wieder voll ist mit Ideen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)