World's End von Puraido ================================================================================ Eine Shoppingtour ist lustig, eine Shoppingtour ist … tödlich ------------------------------------------------------------- [Missionstrupp 1] Luffy erwachte irgendwann mitten in der Nacht, er hatte Hunger. „Warum gibt es hier bloß so wenig zu essen?“, grummelte er verschlafen vor sich hin. Er stand auf und sah sich um. Irgendwo hier mussten sie doch den Proviant haben. Er schlich durch das Lager, die anderen schliefen so ziemlich, allerdings bemerkte er, dass Jackal und Dexter noch wach waren, sie standen etwas abseits vom Lager und hielten wohl wache. Darauf bedacht, sie nicht aufzuschrecken, schlich er weiter herum, allerdings konnte er das Essen nirgendwo finden. Dafür entdeckte er etwas anderes. „Uuh! Cool“, hauchte er, als er die Powerrüstung von Connor fand. Er hatte sie zum Schlafen verlassen und nun stand sie hier, ganz alleine und einsam. Luffy wollte sie unbedingt einmal anziehen. Er lief auf die Rüstung zu und besah sie sich. Er verzog die Mundwinkel, die Frage war jetzt, wie man da rein kam. Wäre er doch bloß nicht sofort eingeschlafen, dann hätte er vielleicht gesehen, wie Connor ausgestiegen war. Er schnaubte und umrundete die Rüstung erneut. Schließlich entdeckte er ein Rad, vielleicht wenn man das drehte … Doch so sehr er es auch versuchte, es ließ sich nicht öffnen. „Mist!“, brummte Luffy, da wurde ihm plötzlich etwas gegen das Gesicht gedrückt, beunruhigender Weise war es die Mündung von Connors Lasergewehr. „Was versuchst du da?“, wollte er wissen. Luffy schielte zu Connor. „Ähm, gar nichts“, antwortete er. Luffy wusste bereits, dass Connor für diese Mission ein Lasergewehr mitgenommen hatte und er wusste auch, dass Laserstrahlen keine Kugeln waren und er sie somit nicht zurück werfen konnte. „Die Powerrüstung wird ohne Antrieb nicht funktionieren“, erklärte Connor. „Dir fehlt das hier“, er zog einen Fusionskern aus seiner Tasche. „Solange du den nicht hast, ist die Rüstung nutzlos. Ein guter Soldat weiß, dass er die Fusionskerne immer entfernt, wenn er seine Powerrüstung längere Zeit verlässt. Man kann schließlich nie wissen, wer sich so daran zu schaffen machen will.“ „Ich wollte mich gar nicht daran zu schaffen machen, ich wollte sie lediglich mal anprobieren …“, nuschelte Luffy. – „Das ist annähernd das gleiche“, brummte Connor, er nahm die Waffe schließlich ganz runter und fügte hinzu. „Geh lieber noch ein wenig schlafen. Wer weiß, wann du das nächste Mal die Gelegenheit dazu bekommst.“ „Ich hab aber Hunger! Ich kann deswegen nicht mehr schlafen“, jammerte Luffy. – Connor starrte ihn eine Weile lang an. „Du armer, armer Junge …“, er schüttelte leicht den Kopf. Dann hob er wieder die Waffe an. „Geh jetzt schlafen“, fügte er dann noch mit einem gespielt freundlichen Unterton hinzu, während er mit der Waffe Luffy wegscheuchte. „Alles klar“, seufzte Luffy. Er hätte ja eigentlich wissen müssen, dass das keine gute Idee war. Warum mussten die Leute nur immer so aggressiv reagieren, wenn man eine Extraportion haben wollte? Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und ging dann schmollend zurück zu seinem Schlafsack, er hatte doch so Hunger … Jackal stand ein wenig abseits zusammen mit Dexter und seinen Mutantenhunden. Sie hielten wache, auch wenn sich Jackal kaum für die Menschen interessierte, gab es momentan nichts Besseres zu tun. Supermutanten schliefen zwar auch ab und zu mal, allerdings war es für sie nicht zwingend notwendig. Genauso wenig wie regelmäßige Nahrung notwendig war. Er aß eigentlich nur, wenn ihm entweder langweilig war oder er einfach mal Lust dazu hatte. Dexter hockte neben ihm, auf einem großen Stein, er sah einfach nur in die Ferne. Die zwei unterhielten sich eine lange Zeit gar nicht, lediglich die Geräusche der Mutantenhunde waren zu vernehmen. Doch irgendwann durchbrach Jackal die Stille. „Warum hast du dich eigentlich verwandeln lassen?“ Dexters Blick glitt kurz zu dem anderen Supermutanten, danach zuckte er mit den Schultern. „Keine Ahnung. Als ob ich das jetzt noch wüsste. Levi sagte mir lediglich, dass ich für diese Mission ein Mutant werden wollte“, brummte Dexter. „Levi, huh?“, er schnaubte. „Ich hab es noch nie erlebt, dass sich Menschen freiwillig in Supermutanten verwandeln lassen. Sonst müssen wir sie immer zwingen.“ – „Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, jemals ein Mensch gewesen zu sein“, murmelte Dexter vor sich hin. „Ist normal. Bis auf Vinko kann sich niemand von uns dran erinnern, wie es vorher war“, antwortete Jackal. – „Vinko?“ – „Ja, so ein verweichlichter Supermutant. Ist ein Pazifist, eine Schande für unsere Rasse. Er kam eines Tages zu mir und behauptete ernsthaft, ich sei damals sein Bruder gewesen, lächerlich“, Jackal verzog angewidert das Gesicht. „Selbst wenn, das interessiert mich doch nicht mehr.“ „Ein Pazifist, soso …“, Dexter überlegte einige Zeit. – „Ja, ist denn das zu fassen? Das ist beinahe schon eine Beleidigung. Selbst Philomena ist mehr Supermutant als er.“ – „Wer ist denn das schon wieder? Du vergisst wohl, dass ich gerade erst mutiert bin“, schnaubte Dexter. „Ah, Philomena ist ein … hmpf … ein weiblicher Supermutant. Sie bezeichnet sich immer als unsere ‚Großmutter‘. Sie ist ziemlich schräg“, er seufzte auf, man merkte, dass ihm Philomenas Auftreten ganz und gar nicht passte. „Ah ja … dabei dachte ich, dass Supermutanten kein Geschlecht haben“, Dexter schielte zu Jackal. – „Hm-m-m, viele glauben das, aber wenn du weißt, dass du vorher männlich warst, wirst du dich auch weiterhin als Mann bezeichnen, oder etwa nicht? Bei uns ist es eigentlich egal, aber manche bestehen halt drauf. Wobei es Lyria auch nie gestört hat“, Jackal verschränkte die Arme. Dexter schwieg, er betrachtete die Mutantenhunde eine Weile, ehe er wieder in die Ferne starrte. Einige Stunden später, als die Sonne endlich anfing aufzugehen, regte sich das Lager. Die Leute machten sich nun so langsam fertig, immerhin würden sie es bald mit Raidern zu tun bekommen. Unvorbereitet wollte wohl keiner von ihnen sein. Luffy beobachtete Connor schon die ganze Zeit, er wollte wissen, wie man diese Powerrüstung benutzte. Endlich tat sich auch was. Connor ging zu seiner Rüstung und steckte den Fusionskern hinten in den Rücken. Danach drehte er an dem Rad und die Rüstung öffnete sich von alleine. Er stieg ein und sie schloss sich wieder. „Aha, so funktioniert das also“, murmelte Luffy. Er grinste. Jetzt musste er nur noch an den Fusionskern kommen. „Denk nicht mal dran“, meinte Tanya. – Überrascht sah Luffy auf, sie ging gerade an ihm vorbei. „Was meinst du?“, fragte er sie, doch sie gab ihm keine Antwort. – „Dann können wir ja weiter“, meinte Connor, seine Stimme klang durch den Helm gedämpft. Die Gruppe zog schließlich weiter, Luffy hoffte nur, dass sie den Super Duper Mart schnell erreichten. Vielleicht gab’s da auch was zu essen. Zwei Stunden später hatten sie den Super Duper Mart endlich erreicht. Außen sah alles noch ganz friedlich aus. „Sieht mir nicht so aus, als ob hier irgendwer wäre“, nuschelte Nami. – „Warts ab, bis du drin bist“, antwortete Cali. Sie zückte ihr Gleisgewehr. „Hey, Cali, wo hast du denn das Schmuckstück her?“, wollte Eleni wissen. – „Ach, dass hab ich zwischen dem ganzen Schrott gefunden, Raven und ich haben uns doch den letzten Monat über zusammen getan um einige Caps ranzuschaffen und da lag das Baby hier einfach verlassen im Müll. Seitdem ich es wieder repariert habe, läuft es wieder einwandfrei“, antwortete sie. „Was ist das?“, wollte Nami wissen. – „Ein Gleisgewehr, es verschießt Gleisbolzen, damit kannst du die Gliedmaßen deiner Gegner sogar an irgendwelche Wände tackern“, sie grinste ein wenig sadistisch. – „Wie nett“, antwortete Nami spitz. – „Ja, nicht wahr?“ Die Gruppe bewegte sich auf den Vordereingang zu. „Ist es wirklich so eine gute Idee, den Vordereingang zu nehmen?“, stammelte Chopper. Dexter, Tanya, Eleni, Cali, Dai, Connor und Jackal sahen das Rentier an. „Natürlich ist das eine gute Idee“, antworteten sie gleichzeitig. – „Und was, wenn die Raider hinter der Tür auf uns warten?“, Chopper klang nicht begeistert. „Dann zerquetschen wir sie“, lachte Jackal auf. „Nicht wahr, Baby-Mutant?“ – „So siehts aus. Zudem ist das immer noch der schnellste Weg und wir wollen die lieben Raider ja nicht warten lassen“, er grinste. „So siehts aus, also auf geht’s!“, Connor öffnete die Tür und sie betraten beinahe schon enthusiastisch den Super Duper Mart. – „Die sind doch allesamt verrückt“, zischte Nami, während sie den anderen widerwillig folgte. Im Inneren des Marts sah es noch heruntergekommener aus, als anderswo. Die ganzen Menschenleichen halfen da nicht gerade, um die Umgebung zu verschönern. Namis Blick glitt über die zahlreichen Körper, die an die Wände geheftet worden waren. Neben der Tür erblickte sie einen abgetrennten Kopf, ein Nagel war durch die Stirn der jungen Frau getrieben worden, ihr Gesicht war noch im Tode vor Angst verzerrt. Eine Gänsehaut überlief Nami. Die Regale des Marts waren verschoben und an einigen Stellen war ein Durchkommen kaum möglich. Die Gruppe lief ein wenig umher, doch als sie weiter in das Gebäude kamen, konnten sie schon Stimmen hören. „… und ich sag dir, der Typ hatte Angst vor Feuer!“, kam es gerade von einer Frau. – „Im Ernst? Vor Feuer?“, hakte ein Mann nach, er lachte. – „Das sagte ich doch gerade! Du unterbrichst mich andauernd, lass das, das ist irritierend!“, die Frau seufzte kurz. „Als er mir das sagte, kam mir eine Idee. Ich entschuldigte mich schnell dafür, dass ich ihn geschlagen hatte und sagte ihm, dass das nichts sei, wofür er sich schämen müsste. In dieser Nacht haben ich und die anderen den Jungen so abgefüllt, dass er bewusstlos wurde, wir haben ihn zum Flussufer gezerrt. Danach haben wir sechs oder sieben Mattratzen in einem Kreis zusammen gebunden, mit einer in der Mitte.“ „Mattratzen? Wofür habt ihr Mattratzen gebraucht?“, unterbrach der Mann sie wieder. – „Wirklich? Hast du mich das jetzt gerade wirklich gefragt? Das ist eine verdammte Geschichte. Alles was du tun musst, ist zuhören!“, kam es wütend von der Frau. Sie räusperte sich. „Also, ja, wir haben die Mattratzen zusammen gebunden, mit einer in der Mitte, darauf haben wir den Jungen gelegt. Wir haben alle Mattratzen, ausgenommen seine, mit Benzin übergossen und sie angezündet, danach haben wir sie ins Wasser geschubst. Wir folgten den Mattratzen und haben uns dabei so den Arsch abgelacht, wir haben darauf gewartet, dass der Junge aufwacht. Als der Junge nach fünf Minuten immer noch nicht aufgewacht ist, warfen wir Steine nach ihm, nach einigen Treffern wachte er auf. Zu der Zeit waren die Flammen schon riesig. Stell dir vor, wie es für ihn gewesen sein musste. Aufzuwachen, nicht zu wissen wo er war und um ihn herum nichts als Feuer. Er versuchte aufzustehen, doch auf dem durchnässten Untergrund gelang ihm das nicht. Als ich das sah, musste ich so heftig lachen, dass ich hinfiel.“ „Das ist verrückt“, lachte der andere Raider. „Ich wette, er hat seine Angst vor Feuer überwunden.“ – „Nah, das hat er nicht. Er fiel ins Wasser und wie sich herausstellte, konnte er nicht schwimmen“, endete die Frau emotionslos. – „Das hab ich nicht kommen sehen …“, nuschelte der Raider. Nami hatte dem mit Entsetzen zugehört. „Wie krank“, flüsterte sie. – Tanya drehte sich zu ihr um. „Raider“, antwortete sie, mit einem Unterton der wohl ‚Ich hab’s dir ja gesagt‘, ausdrücken sollte. „Ich finde, wir sollten die Raider nicht warten lassen“, meinte Jackal und erhob sich. – „Hey, wer ist da?“, rief der weibliche Raider. – „Überraschung!“, rief Jackal und stürmte auf die beiden Raider zu. – „Supermutanten!“, rief der Mann, er wich zurück und dem Superhammer von Jackal gerade noch so aus. Die Frau hingegen schaffte es nicht. Mit einem Schlag trennte er ihr den Kopf sauber ab. „Hey, du kannst doch nicht alleine Spaß haben“, meckerte Connor und sprang ebenfalls auf, die anderen Einheimischen folgten ihnen. – „Genau, das geht ja mal gar nicht“, beschwerte sich auch Tanya. – „Die sind verrückt“, murmelte Nami, die drei Piraten gingen ebenfalls nach drinnen. Weiter hinten im Gebäude hatten sich noch viel mehr Raider verschanzt, diese waren jetzt natürlich alle aufgeschreckt. Es entstand ein heftiges Feuergefecht, überall flogen die Projektile herum, Nami musste aufpassen, dass sie davon nicht getroffen wurde. Jackal und seine Hunde mähten einen Raider nach dem anderen nieder. Die Navigatorin konnte wieder dieses tiefe Heulen der Mutantenhunde hören und schmatzende Geräusche als sie die Raider fraßen. Cali zielte mit ihrem Gleisgewehr gerade auf den linken Arm eines Raiders, sie schoss und der Gleisbolzen heftete den Arm an die Wand hinter ihm, der Raider schrie auf, denn durch den plötzlichen Ruck wurde ihm der Arm quasi ausgerissen. „Mein Arm!“, schrie er schmerzverzerrt auf. „Yes!“, stieß Cali aus und lief dann auf ihn zu. „Na, macht’s immer noch so einen Spaß zu kämpfen?“, wollte sie wissen. Sie hob ihr Gewehr wieder an und schlug mit dem Griff zu, der Raider ging regungslos zu Boden. – „Du hast ihn getötet!“, schrie ein weiblicher Raider und stürmte zornig auf Cali zu. Mit Leichtigkeit konnte sie dem Angriff ausweichen, sie lud ihr Gewehr neu und schoss, sie erwischte die Frau an der Brust, sie wurde zurück geworfen und schrie auf, der Bolzen hatte ihre Brust einmal komplett durchdrungen. Der Raider keuchte auf, Blut drang aus ihrem Mund. „Miststück“, kam es krächzend von ihr. Cali schlug erneut mit dem Griff ihres Gewehrs zu und beendete das Leiden der Frau. Im Gegensatz zu den Raidern hatte sie keinen Spaß daran andere unnötig leiden zu sehen. Nami sprang hinter eines der Regale, als sie sah, dass der Raider eine Splittergranate nach ihr warf, auch wenn sie aus der unmittelbaren Gefahrenzone entkommen war, war die Explosion dennoch heftig. „Oh Mann“, keuchte sie auf. „Wo bist du hin?“, rief der Raider. Seine Stimme klang ganz nah, er musste wohl auf der anderen Seite des Regals stehen. „Du hast Angst, was? Die solltest du auch haben“, fuhr er fort. „Das hier ist nichts persönliches, es heißt nur: entweder du, oder ich!“ Eine Gänsehaut überzog Namis Körper, sie griff in ihre Tasche und zog ihren Klima-Takt-Stock hervor. Sie versuchte möglichst ruhig zu atmen. „Ich hab dich gefunden!“, schrie der Raider plötzlich und schoss auf sie. Nami wusste selbst nicht wie, aber sie konnte noch ausweichen, sie rettete sich mit einem Sprung nach vorne. – „Thunder Bolt Tempo!“, rief sie und schleuderte ihm den Angriff entgegen. Der Raider war zu überrascht über so einen seltsamen Angriff, dass er ihm nicht ausweichen konnte. Er wurde von den Blitzen getroffen und ging bewusstlos zu Boden. Nami atmete aus, das war knapp gewesen. Sie sah sich um, sie war ziemlich weit von den anderen entfernt, hinter ihr war der Boden eingestürzt und es ging einen Stock tiefer. Der rausgebrochene Boden bildete eine Art Rampe nach unten. Seltsame Geräusche waren von dort unten zu hören, was war das bloß? Allerdings war Nami ganz und gar nicht erpicht darauf, herauszufinden, was das war. „Du kleines Miststück“, keuchte da plötzlich der Raider hinter ihr. Er hatte sich wieder aufgerappelt, obwohl er ziemlich angeschlagen war. Nami konnte sehen, wie er eine Ampulle fallen ließ. Er keuchte auf, danach bewegte er sich auf Nami zu. Er hatte eine Splittergranate gezückt und zog mit den Zähnen den Stift heraus, danach warf er sie auf Nami. Diese schrie auf und sprang schnell in das Loch im Boden, auch wenn sie jetzt schon wusste, dass es eine dämliche Idee war. Sie stolperte, als die Druckwelle der Splittergranate sie erwischte, unsanft landete sie auf dem Boden. Gepresst stieß sie die Luft aus. „Das war knapp“, murmelte sie. „Hey, hau doch nicht ab!“, rief der Raider. Sie konnte seine schweren Schritte hören, als er ihr nach unten folgte. – „Verdammt, der ist hartnäckig“, nuschelte Nami und lief dann weiter. Sie hoffte nur, dass sie die anderen danach wieder fand. Nach Luft ringend kam sie schließlich in einen weiteren, halb eingestürzten Raum, da hörte sie, neben den Rufen des Raiders, wieder diese seltsamen Geräusche. Erneut breitete sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper aus. Was zur Hölle war das? Sie sah sich in dem dunklen Raum um, die Geräusche wurden immer lauter, sie konnte ein Stöhnen vernehmen und ein Geräusch, das so klang, als würde etwas über den Boden gezogen werden. Plötzlich kamen noch Schritte hinzu, allerdings nicht die von dem Raider. „Hab dich gefunden“, ertönte es plötzlich hinter ihr und eine Hand legte sich auf ihren Mund. Sie quietschte unter der Hand auf und versuchte sich zu befreien, doch es klappte nicht, er war trotz allem sehr stark. Doch der Raider stockte plötzlich, Nami hörte auch auf, sich zu wehren, was hatte er? „Scheiße!“, rief er und ließ sie los. Die Navigatorin wusste überhaupt nicht, was los war, reichlich verwirrt sah sie sich um und erkannte schließlich, was den Raider so in Panik versetzte. Ghule. Eine ganze Horde Ghule waren da, sie krabbelten aus ihren Löchern und bewegten sich nun auf sie zu. „Verfickte Ghule!“, schrie der Raider und feuerte wild drauf los. Er traf nicht häufig und wenn er traf, juckte es die Ghule nicht im Geringsten. Mit tierischen, fauchenden Geräuschen stürzten sie sich jetzt auf Nami und den Raider. Mit einem lauten Schrei sprang Nami zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, bevor sie einer der Ghule erwischen konnte. „Verdammt, was ist das denn hier?“, jammerte sie. Sie drehte sich rum um die Wilden weiter zu beobachten. Diese hatten von ihr abgelassen, nur um sich allesamt auf den Raider zu stürzen. Sie überwältigten ihn und … und fraßen ihn auf. Ein Schluchzen stieg in Namis Kehle auf, als sie diese Szene sah, die Grausamkeit erdrückte sie fast. Doch ihre Geräusche ließen die Ghule wieder aufschrecken. Sie sahen sie mit ihren blutverschmierten Gesichtern an, einige Sekunden schien die Zeit wie eingefroren zu sein, ehe sie sich alle laut brüllend auf die Navigatorin stürzten. Diese rappelte sich schnell auf und rannte was das Zeug hielt. Sie erklomm den Schutt und versuchte wieder nach oben zu kommen, sie musste zu den anderen, sonst würde sie hier sterben. Wenn Sanji es gerade mal so geschafft hatte, einen Ghul zu töten, dann hatte sie ja wohl keine Chance gegen diese Biester. Sie hatte es gerade so geschafft, nach oben zu kommen, doch da gefror ihr schon das Blut in den Adern. Vor ihr erhob sich gerade ein weiterer Ghul. Doch dieser sah anders aus. Er leuchtete grünlich und der Geigerzähler an Namis Handgelenk schlug wie verrückt aus. Mit einem Hechtsprung wich sie zur Seite aus und konnte so verhindern, dass sich der Leuchtende auf sie stürzte. Ihr Griff um ihren Klima-Takt-Stock wurde fester. „Thunder Bolt Tempo!“, wieder feuerte sie ihre Attacke ab und die Ghule wurden von ihr getroffen. Heftige Blitze krachten durch sie hindurch, doch es tötete sie nicht. Einige Sekunden blieben sie regungslos liegen, doch der Leuchtende war schon wieder dabei, sich aufzurichten. Er krümmte sich zusammen und plötzlich schoss eine Menge Radioaktivität aus ihm heraus. Was sollte das? Als Nami jedoch begriff, was hier vor sich ging, erkannte sie, wie schlecht ihre Chancen in diesem Kampf standen. Alle Ghule, die sie eben ausgeschaltet hatte, erwachten zu neuem Leben. Zu allem Übel war dieser Raum geschlossen, dort war zwar eine Tür, doch diese wurde von Aktenschränken versperrt, sie kam hier nicht raus, der einzige Weg hier raus, war der, den sie gekommen war. Und der wurde nun wieder von Ghulen versperrt. „Gum-Gum-Jet-Bazooka!“, Namis Augen weiteten sich, als Luffys Attacke durch die Wand schoss und den Leuchtenden umnietete. Wenige Sekunden später stand Luffy auch schon in dem Raum, in dem sich Nami befand, er war durch das Loch geklettert. „Lass meine Navigatorin in Ruhe, klar?“, fauchte er den Ghul an. „Luffy!“, Nami war so froh, ihren Kapitän zu sehen. – „Gum-Gum-Jet-Gatling!“, er richtete seine Attacke gegen die ganzen Ghule, die aus dem unteren Stockwerk gekrochen kamen. Der Leuchtende war auch wieder dabei, sich aufzurappeln. „Die gehen nicht einfach so k.o., Luffy, du musst sie vernichten“, rief Nami ihrem Kapitän zu. Sie wusste, dass das die einzige Möglichkeit war, mit diesen Dingern fertig zu werden. – „Sie töten? Aber das waren doch mal Menschen“, warf er ein. – „Du hast recht, es waren einmal Menschen, aber jetzt nicht mehr, wie die anderen schon sagten, das sind degenerierte Monster!“ Luffy stand jetzt wieder neben Nami. Er wusste nicht so recht, was er machen sollte. Klar, er wollte schon immer mal gegen Wilde kämpfen, aber musste er sie wirklich töten? Seine Überlegung wurde unterbrochen als der Leuchtende wieder auf ihn zustürmte. Bevor er allerdings einen von ihnen Treffen konnte, wurde er von etwas getroffen, sein Kopf riss ab und wurde an die gegenüberliegende Wand geheftet. Cali tauchte mit ihrem Gleisgewehr hinter ihnen auf. „Nicht so viel reden, sondern töten. Diese Dinger werden niemals wieder Menschen sein. Im Gegenteil, sie werden nur immer schlimmer, wenn sie nicht getötet werden. Ihr tut diesen erbärmlichen Kreaturen damit einen gefallen“, erklärte sie. Sie zückte einen Molotow Cocktail, entzündete ihn und warf ihn in die Gruppe von Ghulen. Diese fingen sofort Feuer und viele von ihnen verbrannten, bis nichts mehr von ihnen übrig war. Den restlichen verpasste sie mit ihrem Gewehr einen Kopfschuss. „Ihr seid noch immer viel zu weich für diese Welt“, damit drehte sie sich wieder um und ging zu den anderen zurück. Luffy starrte auf die noch immer brennenden Überreste der Ghule. „Komm, gehen wir zurück zu den anderen“, murmelte Nami nach einiger Zeit. – „Ja, okay“, er seufzte auf und sie machten sich daran, zurück zu gehen. Die Raider waren tot, überall lagen ihre Leichen, die anderen hatten ganze Arbeit geleistet. „Wow, so viele Chems auf einem Haufen hab ich noch nie gesehen“, murmelte Tanya, während sie einige Jet-Inhalatoren in der Hand hielt. „Leg das weg“, brummte Dexter. „Du brauchst keine Chems, Chems sind schlecht …“ – Tanya sah verwirrt zu ihm. „Dass du so als Supermutant noch reden würdest, überrascht mich“, sie seufzte auf. Connor war gerade mit einer Raiderleiche beschäftigt. „Das ist ohne Zweifel Krueger. Tja, damit hätten wir seine Bande auch ausgelöscht“, er klang erfreut. – „War der denn so gefährlich?“, wollte Chopper wissen. – „Alle Raider sind gefährlich, aber Krueger war einer der Verrücktesten. Das kam wohl durch die ganzen Chems, er wird sich wohl die meiste Zeit Psycho eingeschmissen haben“, erklärte Dai. „Psycho?“, hakte Chopper nach. – „Eine Droge, sie puscht dich auf und senkt dein Schmerzempfinden, allerdings hat sie auch starke Nebenwirkungen und sie kann Halluzinationen auslösen, aber das tun wohl alle Chems“, erklärte Dai. „Tja, damit wäre dieses Gebäude wohl gesichert. Hoffen wir nur mal, dass es nicht sofort wieder von Raidern besiedelt wird, sobald wir hier weg sind“, meinte Eleni. – „Wenn die hören, dass Krueger hier getötet wurde und wir hier keine Wachposten aufstellen, werden sicherlich wieder welche kommen“, brummte Connor. „Das ist ja das schlimme mit diesen Raidern, sie kommen immer wieder. Ich frage mich, wo die sich vorher die ganze Zeit nur versteckt haben.“ „Ist doch auch egal, wenn sie wieder kommen, töten wir sie eben erneut“, schnaubte Tanya. „Wir sollten die Chems mitnehmen, die lassen sich gut zu Geld machen“, fügte sie dann noch hinzu. – „Vergiss es, wir kommen so schnell wahrscheinlich nicht bei einem Händler vorbei, außerdem will ich das Jet nicht in deinen Händen wissen. Schön her damit“, Connor nahm ihr etwas ruppig die Inhalatoren ab. „Na gut, war ja nur ein Vorschlag“, sie seufzte auf und ging dann in Richtung Ausgang. – „Was hat sie?“, wollte Luffy wissen. – „Sie war mal von Jet abhängig, weshalb ich nicht will, dass diese Chems in ihrer Nähe sind“, erklärte Connor ihm knapp, ehe er ebenfalls in Richtung Tür ging. Die Gruppe verließ den Super Duper Mart. „So, wo geht’s denn jetzt hin?“, wollte Eleni wissen. – „Hm, wir gehen jetzt in Richtung Nord-Ost. Dort werden wir dann den ersten Treffpunkt erreichen. Die Stadt Lexington. Mal schauen, was uns da wieder erwartet“, antwortete Cali. „Hey, ist Lexington nicht eine Sklaven-Stadt? Ich meine, seit der Schließung von Paradise Falls …“, warf Tanya ein. – „Ja, jedenfalls irgendwo dort sind die Sklavenlager“, bestätigte Cali. „Die Sklaven können wir aber retten, oder?“, wollte Nami wissen. „Ich meine, das tun wir doch, nicht wahr?“ – „Wenn sie noch leben, können wir das wohl tun“, murmelte Connor. – „Pah, warum sollten wir? Zerquetschen wir sie einfach“, warf Jackal ein. Er wurde von den anderen, ausgenommen Dexter, böse angeschaut. „Nein, das werden wir nicht machen. Unser Ziel ist es, Menschen zu helfen und sie nicht abzuschlachten“, kam es trocken von Connor. „Na, wir müssen erst einmal dort hinkommen. Und das werden wir sicherlich nicht, wenn wir nur hier rum stehen“, mischte sich Dexter ein, er setzte sich in Bewegung. – „Was hat er? Schlechte Laune?“, fragte sich Tanya. „Er hat aber recht, wenn wir nur hier rumstehen, kommen wir nicht weiter, also los. Ich hab auch noch was anderes zu tun“, brummte Jackal und lief ebenfalls los. – „Diese Supermutanten, versteh die einer“, kam es frustriert von Cali. Nami verstaute ihren Klima-Takt-Stock wieder in ihrer Tasche, danach folgte sie der Gruppe. Sie merkte, wie das Adrenalin wieder nachließ, sie war plötzlich so erschöpft. Am liebsten hätte sie sich jetzt ausgeruht, aber sie wollte lieber nicht nachfragen. Irgendwie schien die Stimmung, trotz des Erfolges, ziemlich schlecht zu sein. Woran das nun schon wieder lag, konnte sie sich nicht erklären. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)