World's End von Puraido ================================================================================ Raider, nichts als Raider … und Mirelurks + Bonuskapitel #4 – Der Friseur in Underworld City -------------------------------------------------------------------------------------------- [Missionstrupp 3] Der dritte Missionstrupp war noch gar nicht so lange unterwegs, da trafen sie schon auf die ersten Raider, sie waren zwar noch einige Kilometer von dem eigentlichen Lager entfernt, aber schon hier konnte man sie zu Hauf antreffen. „Hey! Kommt zurück, ich hatte doch gerade so viel Spaß!“, rief einer der Raider gedehnt. Er stand hinter einer hüfthohen Barrikade aus alten Brettern und fuchtelte mit seiner Waffe herum. – „Pah, dem wird der Spaß gleich vergehen“, grinste Reilly. Entzündete den in Spiritus getränkten Lappen ihres Molotow-Cocktails, danach warf sie ihn auf den Raider. Dieser ging sofort in Flammen auf. – „Aaah!“, kam es von ihm. Sie zielte mit ihrem Jagdgewehr auf ihn und verpasste ihm noch einen Kopfschuss, sodass er nun endgültig zu Boden ging. Sie grinste und kam dann hinter ihrem Schutzwall hervor. „Hey Sturges! Da drüben sind noch welche!“, rief sie ihrem Kameraden zu. Dieser hielt mit seiner Minigun drauf. Die Raider wurden innerhalb von Sekunden zerfetzt. Sanji sah dem Ganzen mit gemischten Gefühlen zu. Ihm ging es entschieden gegen den Strich, dass die Einheimischen die Raider so leichtfertig töteten, er hatte ja keine Ahnung, wie die Raider in Wirklichkeit drauf waren. David riss mit Hilfe seines Yao Guai einen Raider nach dem anderen. „Wohoo, endlich mal wieder Action, der letzte Monat war so langweilig!“, rief er aus. Sein Yao Guai, Shiloh, stieß ein Brüllen aus. – „Ich weiß, endlich können wir wieder Spaß haben“, stimmte auch Maggie zu. „Oh ja, das ist wirklich ein Spaß“, grummelte Sanji sarkastisch, nachdem alle Raider tot waren. Er war wütend, wie konnten die nur so leichtfertig damit umgehen? Immerhin hatten sie gerade Menschen getötet. – „Hey, reg dich ab, sind doch nur Raider“, lachte David. – „Nur Raider? Es sind Menschen“, brummte der Smutje. „Pah, das sind zwar äußerlich noch Menschen, aber die sind schlimmer als die meisten Mutanten, eben weil sie aussehen wie Menschen. Das sind wilde Tiere. Niemand kann sie zähmen. Wenn wir sie nicht töten, werden sie immer wieder Ödländer und Karawanen angreifen und vernichten. Wir sind hier die Guten, also sei kein Spielverderber“, erklärte ihm David. „Tut mir ja sehr leid, dass ich keinen Spaß daran hab, andere zu töten“, fuhr Sanji den Einheimischen an. – „Oh Mann, sei nicht so empfindlich. Du musst sie ja nicht töten, überlass uns das und lehn dich zurück. Ich bin mir sicher, dass du eh nur im Weg rumstehen würdest“, mischte sich jetzt auch Erika ein. „Außenweltler sind schwach. Auch wenn du es mit einem Wilden aufnehmen konntest, bedeutet das hier gar nichts“, ihre Stimme klang sehr abfällig. „Ruhe!“, brüllte Erzsebét. „Ihr Menschen seid echt nervig, gehen wir weiter.“ Er ging an Sanji und David vorbei und schwang dabei bedrohlich seine Axt umher. – „Unser großer, grüner Freund hat recht, diese Diskussion ist nervig und unnötig“, kam es von Reilly. „Nenn mich noch einmal ‚Freund‘ und ich zerschmettere dir den Schädel“, brummte der Supermutant. – „Fein von mir aus, dann eben kein Freund“, schnaubte die Truppenführerin. „Und jetzt weiter.“ Sturges und Reilly liefen nebeneinander. Sie hatte eine Karte geöffnet und die beiden diskutierten über die Route, die sie abzulaufen hatten. Die restlichen Einheimischen folgten ihnen ohne Widerworte. Sanji kochte innerlich, die Moral dieser Leute war wirklich niedrig. Dabei übersahen sie wohl, dass sie auch nicht besser als diese Raider waren. Jemandem, dem es so leicht fiel, einen anderen zu töten, der konnte einfach nicht normal sein. Sanji und Franky gingen in einigem Abstand zu der Gruppe. Der Koch hoffte nur, dass die Mission schnell vorüber gehen würde. Einige Zeit später hatten sie das Raider-Lager erreicht. Hier wimmelte es nur so von diesen Irren. Das Lager bestand aus einigen Holzbaracken, es waren nicht mal ansatzweise richtige Häuser. Rund um das Lager waren Schrottwälle, die es ein wenig abschirmten, Stacheldraht verhinderte, dass man über den Wall kletterte. Pfähle ragten aus der Erde, und Sanji und Franky konnten ihren Augen kaum trauen, auf diesen Pfählen waren Menschen aufgespießt. Manchmal nur der Kopf, manchmal der ganze Körper – schrecklich verzerrt. Einige Körper waren an dem Stacheldraht aufgehängt worden. „Findet ihr die Raider immer noch so harmlos?“, wollte da Federica wissen, sie hockte neben Sanji, dieser war einfach nur sprachlos. – „Anscheinend ja nicht, dann können wir ja zuschlagen, was?“, grinste David, er war voller Vorfreude. „David, hol mir zuerst die Wachposten von ihren Türmen“, ordnete Reilly an. „Danach klopfst du ganz lieb an, Sturges, kapiert?“ – „Ganz lieb anklopfen also … geht klar, Boss“, antwortete Sturges, er lud seine Minigun nach. David legte sein Scharfschützengewehr an und zielte. Sanji beobachtete ihn dabei. Er hielt den Atem an und erschoss die zwei Wachposten, die ihrer Seite zugewandt waren, innerhalb von Sekunden. Einige Sekunden regte sich nichts, weshalb sich Sturges nun erhob und in voller Montur auf die große Blechtür zuging. „Klopf! Klopf!“ rief er, während die Minigun zu rotieren anfing. Nach einer kurzen Anlaufzeit feuerte sie die 5mm Projektile ab. Das dünne Blech konnte dem heftigen Beschuss nichts entgegenwirken, innerhalb weniger Augenblicke fiel die Tür auseinander, Sturges stoppte die Minigun und drehte sich zu Reilly. „Es ist jetzt offen! Du kannst jetzt rein“, rief er ihr zu. Reilly sprang hinter dem Schutzwall hervor. „Vielen Dank, Sturges, das hätte ich nicht besser hinbekommen“, sie lächelte ihn an. Sturges hielt ihr eine Hand hin und Reilly ergriff sie, sie ließ sich von ihm sicher über den Schutt führen. „Zu freundlich“, noch immer lächelte sie. Die beiden standen in mitten einer Schar Raider, als ob nichts wäre. Jetzt hob Reilly ihre Waffe, eine Powerfaust, an. Sie hatte sie modifiziert, vorne war ein Stein befestigt, in diesem steckten drei fünfzehn Zentimeter lange angespitzte Eisenstäbe. Wer diese Faust abbekam, hatte danach definitiv Schmerzen, sofern er es überlebte. Sie sprintete auf den Raider, der ihr am nächsten stand, zu. Sie hob die Faust an und schlug sie ihm ins Gesicht. Der Raider hatte seinerseits gerade die Waffe erhoben, allerdings konnte er nicht einmal den Abzug drücken. Mit einem Schlag trennte sie ihm den Kopf ab. Erzsebét beobachtete die Szene und musste grinsen. Menschen waren so zerbrechlich. Er hob seine Axt an und setzte zum Sprint an. Die Raider hatten sich mittlerweile wieder gefangen und feuerten aus allen Rohren. Erzsebét interessierte das allerdings reichlich wenig. Er holte aus und ließ die Waffe auf einen Raider niedersausen, als ob es nichts wäre, zerschnitt die Axt den Mann, sie glitt so mühelos durch das Fleisch. „Menschen sind so schwach …“ Sanji und Franky folgten den anderen in das Lager, überall hingen menschliche Leichen, teilweise schwer verstümmelt und kaum noch als Menschen zu erkennen. „Wie schrecklich“, murmelte er. – Er hatte allerdings keine Zeit, sich das ganze genauer anzusehen, denn ein weiblicher Raider stürmte auf ihn zu. „Nimm das, du Scheißkerl!“, rief sie und hieb mit einem Bleirohr nach ihm. Mit Leichtigkeit wich Sanji aus. Das war ein denkbar schlechter Gegner für ihn, immerhin war es eine Frau. „Hey, wir müssen nicht kämpfen“, versuchte er sie zu beruhigen. – „Fick dich, Arschloch, ich schlag dir den Schädel ein und werde mit deinen Eingeweiden meine Wände dekorieren“, fuhr sie ihn an. Sie stürzte sich wieder auf ihn. Sanji wich den Schlägen weiterhin aus, was sollte er jetzt machen? Er konnte doch keine Frauen verletzen, selbst wenn sie ihn töten wollten. Franky war zudem auch gerade mit einer Gruppe Raidern beschäftigt, er konnte also auch nicht übernehmen. „Hey, du Feigling, kannst du nichts als Ausweichen?“, wollte die Gegnerin wissen. – „Ich verletze keine Frauen!“, antwortete er ihr, während er weiter zurück wich. – „Dann tu mir einen Gefallen und bleib endlich stehen, damit ich dich töten kann!“, knurrte sie ihn an. Sanji reichte es so langsam, ging es hier immer nur ums töten, töten und noch mehr töten? „Was stimmt mit euch nicht? Könnt ihr über nichts anderes reden, als zu töten?“, fuhr er sie an, er war wütend, weshalb er sich wohl auch im Ton vergriff. Die Frau stoppte kurz, sie schien irritiert darüber, dass er so eine Frage stellte. „Klar könnten wir das, aber du bist mein Feind, warum sollte ich mich also mit dir unterhalten?“, hakte sie nach. „Aber ist ja eigentlich auch scheißegal, stirbt einfach, ja?“, sie holte erneut zum Schlag aus. Sanji blockte diesmal jedoch den Angriff, er hielt das Bleirohr fest. Die Frau keuchte auf, die meisten würden nicht einfach so nach dem Bleirohr greifen. „Lass los!“, sie versuchte ihre Waffe aus seinem Griff zu bekommen, doch er ließ nicht los. – „Nein! Hör du auf, mich anzugreifen, dann lass ich los. Niemand muss hier sterben, klar? Kann man das nicht auf andere Weise klären?“ „… Oh, verstehe, du bist ein Außenweltler“, sie grinste. „Hast wohl noch nie getötet, hast du Bammel davor?“ – „Ich werde nicht töten und schon gar keine Frau. Ich habe noch nie eine Frau verletzt und damit werde ich jetzt sicher nicht anfangen.“ – Sie sah ihn verwirrt an. „Das ist öde. Das macht gar keinen Spaß, dich zu töten“, meinte sie ernsthaft enttäuscht. „Dann lass es, was hält dich überhaupt hier? Eine schöne Frau wie du, sollte nicht an so einem hässlichen Ort sein. – Ihre Augen weiteten sich. „Was laberst du da für einen Scheiß?“ – „Wir müssen wirklich nicht gegeneinander kämpfen, können wir es nicht einfach lassen?“, er sah ihr tief in die Augen. Der Frau war das sichtlich unangenehm. „Du spinnst wohl, ihr schlachtet hier meine Leute ab und ich soll mich einfach verkrümeln? Zudem würden die mich eh nicht entkommen lassen“, sie schnaubte verächtlich. – „Schau mal, du musst nicht sterben, wenn du dich ergibst, dann lassen sie vielleicht Gnade walten, das hier ist ein aussichtsloser Kampf, wie es scheint. Das Lager ist fast ausgelöscht … aber für dich ist es noch nicht zu spät, du kannst immer noch aufhören. Ich werde ein gutes Wort für dich einlegen“, versprach er ihr. Die Frau sah sich hektisch um. Sie musste feststellen, dass Sanji recht hatte. Die meisten ihrer Leute waren bereits tot und die, die noch lebten, hielten wohl auch nicht mehr so lange durch. „Scheiße, ihr verdammten Scheißkerle“, sie knirschte mit den Zähnen. Sie sah wieder zu Sanji. „Fick dich, fick dich, fick dich“, sie ließ das Bleirohr los und hob die Hände an. „Ich ergeb mich ja schon.“ Ein Lächeln huschte über Sanjis Gesicht. Na, ging doch. „Komm, ich bring dich hier raus“, versprach er. Er bedeutete ihr, dass sie nah bei ihm bleiben sollte. Noch immer mit erhobenen Händen folgte sie ihm, auch wenn sie es widerwillig tat. „Wie heißt du? Ich bin Sanji“, wollte er von ihr wissen. „… Das geht dich’n Scheiß an. Ich kapier’s immer noch nicht, warum du dich für mich interessierst“, knurrte sie. – „Wie ich schon sagte, ich kann und werde niemals eine Lady verletzen“, er lächelte sie an. „Lady? Du tickst wohl nicht mehr ganz richtig“, knurrte sie, sie sah sich um, ihre Leute lagen auf dem Boden, blutend, manche zerstückelt, andere waren nur noch eine blutige, undefinierbare Pampe. Feuer brannten an verschiedenen Plätzen, es war heiß hier drin. Die Einheimischen hatten sich schon in der Mitte des Platzes versammelt, sie sahen Sanji ein wenig irritiert an. „Hey, du hast da eine übersehen, Außenweltler“, kam es genervt von Federica. „Sie hat sich ergeben“, erklärte Sanji. – „Ergeben?“, wiederholte Reilly. „Das ich nicht lache. Matilda!“ – „Klar, Boss“, Matilda hob ihr Jagdgewehr an und betätigte ohne zögern den Abzug. Das Projektil drang durch den Kopf des Raiders, sie krachte sofort leblos auf den Boden. Sanjis Augen weiteten sich. „Warum zur Hölle habt ihr das gemacht? Sie hatte sich doch bereits ergeben! Der Kampf war vorbei! Ihr hättet sie nicht töten müssen!“ – Reilly schnaubte. „Merk dir eins, Außenweltler, der Kampf ist erst vorbei, wenn eine der beiden Seiten tot ist. Sie war ein Raider, sie hätte sich einfach einer neuen Bande angeschlossen und hätte weiter getötet, wenn wir sie hätten gehen lassen“, erklärte Reilly. Sanji sah zu der toten Frau, das Blut, welches aus ihrem Schädel lief, breitete sich rasend schnell auf dem schmutzigen Boden aus. „Ihr seid nicht viel besser als die Raider! Ihr tötet doch genauso leichtfertig wie sie“, knurrte er. „Vergleiche uns nie wieder mit Raidern, oder ich schlag dich zu Brei“, fuhr Reilly ihn an. Sie baute sich vor ihm auf und hob ihre Powerfaust an. In ihrem Blick lag Abscheu. – Franky zog Sanji nach hinten. „Reiß dich zusammen“, zischte er. „Auch wenn es dir nicht passt, wir brauchen sie noch. Sonst können wir Oasis gleich vergessen, denn alleine hier im Ödland wären wir wohl sofort tot.“ Auch dem Cyborg passte es überhaupt nicht, wie die Einheimischen hier vorgingen, doch was blieb ihnen anderes übrig? Sie würden es niemals durch das Ödland schaffen, sie wussten nicht einmal, wo Oasis genau lag und selbst wenn sie dort hin kamen, bezweifelte er, dass sie einfach so an Material kommen würden. Den letzten Monat hatte Franky noch hier und da an Renovierungsarbeiten ausgeholfen, er hatte gesehen, dass es in Megaton auch sehr viel Holz gab, doch dieses war alle samt unbrauchbar um ein Schiff zu reparieren. Für die Hütten reichte es, aber für ein Schiff auf keinen Fall, es war viel zu morsch und zerstört. Sanjis Zähne krachten aufeinander. „Fein, aber einverstanden bin ich noch immer nicht“, er starrte Reilly in die Augen. Diese sah abfällig zu ihm, sie hatte das Kinn leicht angehoben. – „Gut, da das ja geklärt ist, können wir weiter“, brummte Reilly. David und Matilda schnaubten beide und stiegen auf ihre Yao Guai. „Außenweltler machen nichts als Ärger“, grummelte Matilda. – Die Gruppe brach wieder auf, nachdem sie alles, was irgendwie wertvoll oder von Nutzen war, aufgesammelt hatten. Sanji und Franky liefen wieder in einigem Abstand hinterher. [Missionstrupp 4] „A-Also, was sind denn nun Mirelurks?“, wollte Usopp wissen. Sie waren schon einige Zeit unterwegs und er hatte Hollys und Leslies Unterhaltung über die Mirelurks zugehört, es war grausig. „Mutierte Pfeilschwanzkrebse. Wie ich bereits sagte, sind es echt lästige Biester. Stark gepanzert, mit üblen Scheren. Gibt sie in zig verschiedenen Arten. Normale Mirelurks, Weichpanzer-Mirelurks, Mirelurk-Jäger, Messerklauen, Todesklauen. Dann gibt es noch die Könige, echt lästige Biester, ziemlich stark und zäh, aber noch klein zu kriegen“, Leslie hielt kurz inne. „Und dann … gibt es da noch die Königin. Wenn man ihr begegnet, hilft wirklich nur noch beten. Beten und hoffen, dass ein Fatman vom Himmel fällt. Oh ja, ein Fatman, das wär schon was …“ „I-ist die Königin wirklich so schlimm?“, stammelte Usopp. – „Aber ja, sie ist wirklich riesig, so um die fünf bis sechs Meter groß“, mischte sich Erika ein. „Zudem kann sie ein Gift ausscheiden, was wirklich sehr ätzend ist. Das ist echt widerlich.“ „Oooh, das klingt gar nicht gut“, jammerte Usopp. „Und da müssen wir wirklich hin?“ – „Aber ja. Ja, das müssen wir. Das ist immerhin unser Auftrag“, meinte Leslie. „Aber keine Sorge, wir haben immerhin Noa bei uns, die wird mit ihrem Hackebeil das Viech, sollten wir einer begegnen, schon kleinschnetzeln, nicht wahr, Noa-Schätzchen?“, grinste Leslie. „Ich zerhack dich gleich, Püppchen“, grummelte Noa, sie wirbelte demonstrativ mit ihrem Beil herum. – „Jetzt hab ich aber Angst. Nah, Schätzchen, werd’ nicht gleich zickig“, lachte Leslie, danach trieb sie ihren Yao Guai an. – „Lauf nur, Püppchen. Es nützt dir nichts“, murmelte Noa mehr zu sich selbst. „Also ich bin dafür, dass wir einen großen Bogen um das Gebiet machen“, schlug Usopp vor. – „Pah, du bestimmst hier aber nicht. Aber ein Tipp von mir. So gut ihre Panzerung auch ist, im Gesicht sind sie verwundbar. Das ist der einzige Teil, der nicht gepanzert ist. Schieß also immer auf das Gesicht, kapiert?“, gab Vaughn ihm den Tipp. „A-alles klar“, Usopp wandte sich an Zoro. „Das ist doch verrückt, wir werden hier noch drauf gehen!“ – „Reg dich ab, das wird sicherlich lustig werden“, Zoro grinste leicht, er war schon ganz wild auf einen Kampf, hoffentlich hielten diese Mirelurks auch, was sie versprachen. – „Du bist mir keine Hilfe …“ Die Gruppe kam nach einer weiteren Stunde am Steinbruch an. Usopp und Zoro staunten nicht schlecht, sie hatten kaum etwas so beeindruckendes gesehen. So etwas hätten sie in dieser trostlosen Gegend nie erwartet. Ein riesiger Steinbruch tat sich vor ihnen auf, das Gestein war komplett weiß und es sah im Sonnenlicht unglaublich schön aus. Mehrere Eisentreppen führten bis ganz nach unten und es ging wirklich tief runter. Viele der Wände waren ganz glatt, nur an einigen Stellen war das Gestein eingestürzt. Es war in mehrere Abschnitte unterteilt, und weiter unten gab es einen Weg, der bis ganz zum Grund führte, diesen konnte man durch die Leitern erreichen. Noch immer standen die Arbeitswerkzeuge der Leute, die vor zweihundert Jahren hier gearbeitet hatten, herum. Man konnte sie von hier oben gerade noch so erkennen. „Wow … ich hätte nie gedacht, dass das so cool aussehen würde“, murmelte Usopp. Er ging weiter auf den Rand zu und spähte nach unten. Dort befand sich Wasser, ziemlich viel sogar. In so einer Gegend lebten also Mirelurks. „Tja, schon schön, nicht? Deswegen sollten wir mal die ganzen Mirelurks von hier vertreiben. Wer weiß, vielleicht kann man hier noch was draus machen“, überlegte Jean. Er trat an den Rand des Steinbruchs und sah nach unten. „Da sind sie, diese überdimensionierten Krabben“, grummelte er. Man konnte undeutlich dutzende von Mirelurks erkennen, sie schwammen im Wasser herum, noch waren sie friedlich. An den Rändern konnte man Mirelurk-Eier ausmachen. Er überlegte einige Sekunden ehe ein Grinsen über sein Gesicht huschte. „Das wird sicher lustig werden“, nuschelte er und ging zu seinem Yao Guai, Slasher. Auf dem Rücken des Yao Guai war seine Tasche befestigt, dort kramte er eine Weile drin rum. „Was hast du vor, Jean?“, wollte Leslie wissen. – „Mal sehen, ob ich die Viecher nicht ein wenig schockfrosten kann“, antwortete er mit einem breiten Grinsen. „Kryo-Granaten“, er zog eine Hand voll Granaten aus der Tasche. – „Wuhuu“, stieß Saoirse aus. Ihre Waffe war ein Kryolator, damit konnte man seine Feinde einfrieren. Kleinere Gegner froren schneller ein, bei den Größeren funktionierte es nur teilweise. Sie tauten zu schnell wieder auf, als dass man sie komplett vereisen konnte. Jean ging wieder an den Rand und zog den Stift aus der Granate danach ließ er sie nach unten fallen, das tat er mit allen fünf Granaten. Als sie ins Wasser eintauchten explodierten sie sofort und vereisten das Wasser in unmittelbarer Umgebung komplett. Einige der kleineren Mirelurks wurden von der Eiswelle getroffen und froren an der Stelle fest, obwohl es sie nicht tötete. „Einige sind schon mal ein wenig verhindert, ab nach unten mit euch, erledigen wir sie schnell, bevor sie endgültig merken, was hier passiert!“, befahl Jean, er schwang sich auf Slasher und ritt dann nach unten. „Können wir sie nicht einfach in Ruhe lassen?“, jammerte Usopp. – „Na komm schon, du Feigling, das sind doch nur ein paar Krabben“, Zoro war schon jetzt Feuer und Flamme. Endlich mal wieder ein Kampf, auch wenn es nur gegen eine Krabbe war. Zugegeben, es war eine ziemlich riesige Krabbe. Er hoffte ja insgeheim, dass noch eine Königin auftauchte, aber das sagte er Usopp wohl lieber nicht. Bonuskapitel #4 – Der Friseur in Underworld City Tanya lief mit Holly, Nami und Robin durch Underworld City, es waren nur noch wenige Tage bis zur Oasis-Mission. Vorher hatte sie dringend noch etwas zu erledigen. Über den letzten Monat waren ihre Haare ziemlich gewachsen, weshalb ihre Frisur ein wenig seltsam aussah. „Wozu brauchen Ghule eigentlich einen Friseur? Ich meine die haben doch kaum noch Haare“, fragte sich Nami gerade. „Hm, na und wenn schon, nicht jeder Ghul ist kahl und diejenigen, die noch Haare haben, wollen vielleicht auch mal eine andere Frisur. Zudem gibt es in U.C. ja auch noch Menschen, wie mich zum Beispiel“, meinte sie. „Ich brauch dringend eine neue Frisur, zudem würde diese ‚Flügel‘ niemals unter einen Helm passen.“ „Stimmt und ohne Helm ist es sicherlich sehr gefährlich“, vermutete Robin. – „Jep. Also kommt, hier lang“, Tanya führte die beiden Piraten zum Friseur von U.C. Es war ein schäbiger Shop mit einem Vorhang als Tür. „Travis!“, rief sie nach drinnen und betrat den Raum. „Oh, so viel Kundschaft auf einmal“, meinte Travis. „Soll ich euch vor der Mission noch einmal hübsch machen?“, fragte er. – „Aber klar, ich will mal was Neues, so kahl wird auf Dauer auch langweilig“, seufzte Tanya auf. „Wie soll denn das funktionieren? Er kann deine Haare doch nicht wieder ankleben“, fragte Nami. – „Doch Travis kann das, wart’s ab“, grinste Tanya. – „Du willst wieder mehr Haare und ich will diesmal kürzere“, merkte Holly an. Ihre sonst so akkuraten Strähnen hatte sie heute schon gar nicht mehr aufgestellt. „Einer nach dem anderen, ich werde schon was Nettes für euch Zaubern“, lachte der Ghul. „Setz dich, Schätzchen“, meinte er zu Tanya, diese setzte sich auf den freien Stuhl und Travis werkelte an ihr herum. Nami und Robin sahen dem treiben ein wenig ungläubig zu. Obwohl das meiste von Travis Rücken verdeckt wurde. „Hier noch ein bisschen, und da noch ein bisschen. Ja, Schätzchen, gleich haben wir’s“, murmelte er vor sich hin. „Et voilà“, er trat zur Seite und gab den Blick auf Tanya frei. „Wie geht denn das? So viele Haare hattest du doch vorher nicht“, stieß Nami ungläubig aus. Tanya hatte jetzt eine vollkommen andere Frisur, ihr Haupthaar war wieder vorhanden, es war so lang, dass sie es zu einem Pferdeschwanz zusammenfassen konnte. Ab den Schläfen war es dennoch wieder abrasiert. Zudem waren ihre Haare jetzt wieder in ihrem ursprünglichen Farbton, nämlich dunkelblond. „Tja, ich sagte doch Travis kann das“, grinste Tanya. – „Jetzt will ich. Ich will einen Iro“, meinte Holly. Sie nahm auf dem Stuhl platz und Travis machte sich daran, auch sie zu bearbeiten. Wenige Minuten später war auch Holly fertig, sie hatte jetzt beide Seiten kurz rasiert und nur noch in der Mitte einen Iro stehen, noch dazu waren ihre Haare nun wesentlich dunkler, nicht mehr orangeblond sondern dunkelbraun. „Wie zur Hölle kannst du Haare nachwachsen lassen und das in dem Tempo?“, wollte Nami noch immer wissen. – „Ich weiß es nicht, ich mache es einfach. Ich stelle mir vor, wie die Frisur werden soll und so wird es dann, ich habe schon einigen Menschen mit Glatze volles Haar gegeben, allerdings funktioniert das bei Ghulen nicht, sonst würde mein Geschäft wohl brummen“, er seufzte kurz. Nami und Robin sahen sich kurz an. „Das klingt beinahe so, als ob du Teufelskräfte hättest“, meinte Robin dann. „Hast du mal von einer seltsam schmeckenden Frucht gegessen?“ – „Seltsam schmeckende Frucht? Schätzchen, hast du die Früchte hier mal probiert? Die schmecken alle seltsam, ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Aber solange ich nur meinem Traum, Friseur zu sein, nachkommen kann, ist es mir egal, ob der Teufel seine Kräfte da mit im Spiel hat oder nicht“, antwortete Travis. „Wollt ihr auch eine neue Frisur?“ „… Hm, klar, warum nicht. Aber nur ein bisschen nachschneiden, okay?“, meinte Nami nach kurzer Überlegung. – „Geht klar“, strahlte Travis. So ließen sich auch Nami und Robin ein wenig verschönern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)