World's End von Puraido ================================================================================ Alltag – Teil 2 --------------- Tanya kam einige Zeit später wieder, sie hatte eine Decke und einen alten, klapprigen Rollstuhl dabei. „Du hast ja Underworld City noch nicht gesehen, deshalb werde ich dich ein wenig hier herum führen. Und Maya wir können dann auch gemeinsam was machen, ja?“, Tanya sah zwischen Luffy und Maya hin und her. – „Wenn es denn unbedingt sein muss“, schnaufte Maya auf, sie zog das ‚unbedingt‘ ganz schön in die Länge, es klang sehr widerwillig. „Yay, cool“, stieß Luffy aus. Tanya wickelte ihn in die Decke ein und half ihm in den Rollstuhl, dieser knarzte ganz schön. – „Komm Maya, steig hier hinten drauf“, sie deutete auf das Trittbrett. „Wir zeigen Luffy mal alles, auch deine Freunde, ja?“, sie lächelte ihre Tochter aufmunternd an. „Wie gesagt, wenn es denn sein muss“, sie trat auf das Trittbrett und Tanya schob sie los. Sie zeigte Luffy ganz Underworld City. Zuerst kamen sie an dem provisorischen Klassenzimmer vorbei. Es gab hier in World’s End keine Schulpflicht, dennoch versuchte man den Kindern wenigstens ein wenig was bei zu bringen. Schließlich brauchten sie Lesen, Schreiben und Rechnen in ihrem späteren Leben auch noch. Aber es war nicht schlimm, wenn man mal nicht in der Schule war. „Hey, Maya!“, rief ein kleiner Ghul-Junge, er war gerade in der Umwandlung, seine Eltern hatten ihn allerdings nur hier abgeschoben, sie wollten keinen „Zombie-Sohn“ haben. Armin war von Anneliese, einer anderen Ghula aufgenommen worden, Anneliese fand das verhalten der Eltern ziemlich unangemessen. Der Kleine konnte doch nichts dafür. „Armin!“, Maya sprang vom Rollstuhl und flog in die Arme des Jungen. „Guck mal, das ist der Außenweltler, um den sich meine Mama kümmert. Der nimmt die mir voll weg. Am Anfang dachte ich, dass der voll cool ist, doch jetzt ist er nervig“, brummte Maya, noch immer funkelte sie Luffy böse an. Dieser verstand allerdings nicht wirklich, was Maya hatte. „Boah, das ist ja voll fies“, Armin starrte Luffy mit großen Augen an. „Man nimmt anderen nicht einfach die Mama weg. Such dir gefälligst eine eigene Mama“, kam es von ihm. – „Armin, Maya, Schluss jetzt!“, mischte sich Tanya ein. „Luffy ist noch immer krank, sobald es ihm besser geht, werde ich auch wieder mehr Zeit für euch haben, klar? Ihr übertreibt derzeit ziemlich“, kam es streng von ihr. „Und jetzt entschuldigt euch bei Luffy.“ „Ich denk ja gar nicht dran!“, Maya streckte Tanya und Luffy die Zunge raus. „Komm Armin, wir gehen heute in den Unterricht, mir ist die Lust vergangen. Wenn Mama mich nicht mehr lieb hat, dann ist das halt so, püh“, sie drehte sich um und griff nach Armins Hand. Sie gingen auf einen freien Platz und hörten danach den Ausführungen des Lehrers, einem weiteren Ghul, zu. Tanya seufzte auf, schüttelte den Kopf und schob Luffy aus dem Raum. Dieser hatte die Mundwinkel nach unten gezogen. „Tut mir Leid, das wollte ich nicht. Hm, weißt du, ich komme schon alleine zurecht. Geh du doch wieder zu Maya“, bot er an. – „Ach quatsch, ist schon in Ordnung. Die kriegt sich wieder ein. Komm, wir sehen uns weiter um, ja?“, gezwungen lächelte Tanya und schob Luffy dann weiter. Nami fand Robin in der Bibliothek, zwar waren die Bücher teilweise schon ziemlich zerstört, doch einige hatten sich sehr gut gehalten. Zudem waren es Bücher, die Robin noch nie im Leben gesehen hatten. „Hey, Robin“, rief Nami. Die Archäologin blickte von ihrem Buch auf und wartete, das Nami weiter sprach. „Ich würde gerne mal Duschen gehen, da es dort aber keine Türen und so gibt, ist mir das nicht ganz geheuer. Zudem werde ich meinen Klima-Takt-Stock benutzen müssen, denn man kann sich nur über das Waschbecken waschen, kommst du mit?“, sie stieß die Luft aus. „Aber klar, gerne, ich hatte sowieso vor, demnächst mal duschen zu gehen“, meinte Robin, gemeinsam machten sie sich auf den Weg, zu den Duschräumen. Dort waren gerade zwei Mädchen, die Navigatorin hatte sie schon mal im Speiseraum gesehen. „Hi, ihr seid die beiden Außenweltlerinnen, oder?“, kam es von dem blonden Mädchen. Sie hatte sich ausgezogen und fuhr sich mit dem Waschlappen gerade über den Arm. – „Genau, ich bin Nami und das hier Robin. Wer seid ihr?“ – „Ich heiße Karla“, meinte die Blonde. „Und das ist meine Cousine, Leonie“, sie nickte zu der Schwarzhaarigen. „Warum seid ihr hier?“, wollte Nami wissen. – „Nun ja, meine Eltern sind vor vier Jahren ghulifiziert und Leonies sind durch übermäßige Strahlung verstorben. Deshalb leben wir hier unten“, erzählte Karla. Nami nickte und sah sich dann ein wenig um. „Und … das macht euch nichts, dass es hier keine Tür oder so gibt?“ – „Nö, warum sollte es? Die meisten Ghule kommen gar nicht hierher und die Jungs …“, sie zuckte mit den Schultern. „Ist halt so, man gewöhnt sich daran.“ „Hm, puh, na ich werde mal was machen“, Nami zog ihren Klima-Takt-Stock und baute eine Wand aus Wolken in die Türöffnung. „Habt ihr mal Lust, richtig zu duschen? Ich kann Wasser erzeugen“, bot sie den Einheimischen an. Karla und Leonie sahen sich mit großen Augen an. „Klar, wenn du das wirklich kannst“, Leonie strahlte. – „Sicher doch“, und schon stellte Nami eine weitere große weiße Wolke her. Schnell zogen sich die beiden Piratinnen aus. Sie stellten sich nicht in die ehemaligen Duschkabinen, der Boden war viel zu eklig. Die beiden Einheimischen waren überrascht, als es aus der Wolke schließlich regnete. „Das ist ja cool“, strahlte Leonie. Nami lachte leicht, als sie die Aufregung der beiden sah. Sanji ging es mittlerweile wieder ganz gut, arbeiten durfte er dennoch nicht. Die Wunde brannte ganz fürchterlich, auch wenn sie bereits am Abheilen war. Jelena hockte die ganze Zeit bei ihm, wenn sie nicht gerade arbeiten war. Der Smutje war davon immer noch nicht sehr begeistert aber was sollte er schon großartig machen? „Weißt du, es ist wirklich schön, sich mal mit einem Außenweltler zu unterhalten, der mich nicht gleich anschnauzt“, sie seufzte auf. – „Wie meinst du das?“, wollte Sanji wissen. – „Nun ja, die Außenweltler die hierher kommen, sind alle furchtbar gemein. Einer hat mich einmal so heftig angeschnauzt nur weil ich an einem Tisch, ihm gegenüber saß und ihn angesehen habe. Er hat mich geschlagen und so“, sie verkreuzte die Arme vor der Brust. „Die Abneigung ist wirklich heftig.“ Sanji sah zu Jelena, sie sah wirklich traurig darüber aus. „Ich würde dich nie anschreien oder schlagen, das gehört sich nicht“, murmelte Sanji. Er hatte sich aufgesetzt und betrachtete die Ghula. – Jelena sah überrascht auf. „Wirklich? Ich hab so das Gefühl, dass du mich ziemlich nervig findest und auch abstoßend. Aber es ist nett, dass du mich nicht anschreist. Ich weiß ja, dass ich keine Schönheit bin … Du hättest mich mal sehen sollen, als ich noch menschlich aussah, das hätte dir sicherlich besser gefallen“, ihre Stimme klang bitter, ein trauriges Grinsen verzerrte ihr Gesicht. Plötzlich meldete sich Sanjis schlechtes Gewissen. Es stimmte ja schon irgendwie, er fand Ghule abstoßend … aber er hatte nie daran gedacht, dass sich Ghule selbst auch abstoßend fanden. Dass sie vielleicht auch nicht so aussehen wollten wie sie aussahen. „Hey, tut mir Leid, ich weiß ja, dass mein Verhalten vielleicht falsch rüber kommt. Und ich muss zugeben, am Anfang war ich auch ziemlich genervt. Ich kam nicht mit eurem Aussehen klar und es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe, aber ich mag dich trotzdem. Klar? Jelena du bist sehr nett zu mir, vielleicht ein wenig aufdringlich, aber du bist eine der wenigen Ghule, die nicht abfällig über uns Außenweltler spricht und dafür bin ich dir sehr dankbar“, er lächelte sie an, ehrlich und aufrichtig. Jelena sah ihn überrascht aus ihren hellblauen Augen an, sie war wirklich verblüfft. „Danke, vielen Dank“, sie grinste leicht. – Sanji seufzte leicht. „Komm her“, er winkte sie zu sich und umarmte sie. „Ich muss mich bedanken, dafür, dass du dich um mich kümmerst.“ Jelena lachte und schmiegte sich an ihn. Raven streifte gerade durch die zerstörten Straßen Megatons, überall lag Schrott herum. Verrostete Automobile, Straßenlaternen, Nuka-Cola-Automaten … Er suchte gerade nach geeigneten Materialien zum Verkaufen. Er hatte gerade eine alte Schrotflinte gefunden, nicht mehr funktionstüchtig, aber das Material konnte man noch verkaufen. Er begab sich in Richtung Westen der Stadt, dort sah es besonders schlimm ist. Überall waren Krater, tiefe Gräben, einige von Menschen gegraben, einige waren aber auch durch die Bomben entstanden. Teilweise hatte man provisorische Brücken darüber gebaut. Plötzlich stutzte Raven allerdings. Er hob sein Fernglas an und sah hindurch. Auf zwei Uhr sah er etwas Seltsames. Es dauerte einige Zeit, ehe er es erkannte. „Scheiße“, entfuhr es ihm, als er drei Todeskrallen erkannte. Er hob seinen Arm an und schob den Ärmel hoch, das Funkgerät kam zum Vorschein. „Todeskrallen Sichtung im Bezirk F, drei Subjekte“, gab er durch. Er hoffte, dass die Yao-Guai Einheit schnell kam. Alleine würde er keine Chance gegen drei Todeskrallen haben. Alleine würde er noch nicht mal eine Chance gegen eine Todeskralle haben. Er zog sich erst einmal zurück und wartete. Es dauerte einige Zeit, ehe der Rückspruch kam. „Roger, wir sind unterwegs“, meldete sich Jean, der Truppenführer des Yao-Guai Trupps, der für Bezirk F zuständig war. Raven schlitterte in einen der Gräben und wartete, ab und zu hielt er noch Ausschau ob die Todeskrallen noch zu sehen waren. Plötzlich vernahm er ein Geräusch neben sich und nur wenige Sekunden später rutschte Cali neben ihn. „Moin, Crowley, wie geht’s denn so?“, wollte die Jägerin wissen. – „Muss ja, muss ja. Gerade sind dort hinten einige Todeskrallen aufgetaucht. Ich warte gerade auf Jean und seinen Trupp“, murmelte er. Er spähte erneut aus dem Graben und musste erschrocken feststellen, dass die Todeskrallen Cali bemerkt hatten und nun näher kamen. „So ein scheiß“, brummte er, „weg hier“, die beiden setzten sich in Bewegung und liefen durch die Gräben. Sie wussten, dass sie den Todeskrallen zu Fuß nicht entkommen konnten. „Ich könnte ihnen einige Bolzen in die Fresse jagen“, keuchte Cali, nach einiger Zeit. Sie nahm ihre Schnell-Lade-Armbrust von der Schulter und bereitete sie schon einmal vor. Sie zog eine Granate aus ihrer Rocktasche hervor, zog den Stift und warf sie in Richtung der Todeskrallen, die mittlerweile bedrohlich nah gekommen waren. „Du weißt genau, dass die Panzerung zu dick ist! Wir bräuchten einen Raketenwerfer oder etwas in der Art“, meinte Raven und zog eine weitere Granate hervor. Das war das einzige, was sie machen konnten, um wenigstens ein wenig Zeit zu gewinnen. Da hörten sie ein Brüllen, was von den Yao-Guai stammte. „Na endlich, das wird ja aber auch Zeit“, keuchte Raven. Er zog Cali mit sich aus dem Graben raus. Sie konnten sehen, wie Jean und seine Leute direkt auf die Todeskrallen zugingen. Und sie konnten die Gatling-Laser sehen, die Hackfleisch aus den Todeskrallen machten. Die beiden blieben stehen und beobachteten das ganze Szenario. „Tja, mit den richtigen Waffen klappt das so einfach …“, Cali seufzte auf. Sie gingen näher auf den Trupp zu. – „Alles okay mit euch?“, wollte Jean wissen. „Jep, ihr seid gerade noch rechtzeitig gekommen“, winkte Raven ab. Er verschränkte seine oberen Arme, die unteren Arme stützte er in die Seiten und sah sich dann den Matschhaufen an, der alles war, was von den Todeskrallen übrig geblieben war. Cali war näher an den Haufen heran getreten und stupste ihn mit einem Metallstück an. „Uh, ist ja eklig. Ich seh zum ersten Mal, wie die Viecher nach einer Laserbehandlung aussehen“, murmelte sie. „Hey, Pfoten weg!“, kam es streng von Rita, sie war von ihrem Yao-Guai gesprungen und zerrte Cali da weg. Diese seufzte leicht auf und ließ sich mitziehen. – „Ich kann alleine gehen“, knurrte sie jedoch. Einige Zeit später schlenderten Cali und Raven durch die Straßen. „Hast du schon von der Mission gehört, die nach Oasis gehen soll?“, setzte Cali an. Sie hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Hm, es gingen Gerüchte um, aber genau wusste ich es bisher noch nicht“, meinte Raven. – „Ich werde daran teilnehmen. Wer weiß, vielleicht schaffen wir es ja tatsächlich, eine Heilung für dieses kranke Land zu finden“, sie stieß die Luft aus. „Auch wenn ich das nicht mehr miterleben dürfte.“ „Wo du recht hast“, Raven legte seine Hand an das Kinn und überlegte. „Ich werde mir überlegen, ob ich auch mitmachen werde. Mal sehen“, er stieß die Luft aus. – „Komm mit! Wenn es tatsächlich klappt, werden wir vielleicht als Helden verehrt“, Cali lachte leicht. „In welcher Welt lebst du eigentlich. Wahrscheinlich wird sich in der Zeit niemand mehr an uns erinnern“, Raven sah sie nicht gerade überzeugt an. „Jedenfalls, ich muss hier lang. Noch ein wenig Schrott wegbringen und so. Man sieht sich“, er winkte leicht mit den beiden Händen seiner rechten Seite und lief dann weiter in Richtung Schrottplatz. Cali seufzte auf, sie selbst machte sich auf den Weg nach Underworld City. Es dauerte nicht lange und sie passierte die Tore der Unterweltstadt. Sie hoffte natürlich, dass Dexter gerade hier unten war und sich nicht irgendwo in der Stadt rum trieb. Allerdings kam sie gar nicht soweit bis ins Innere herein, denn als sie gerade die Treppe hochgehen wollte, kam ihr eine zeternde Noa entgegen, im Schlepptau hatte sie Zoro. „Du verdammter Vollidiot. Warum muss ich dich eigentlich abholen, wenn du nicht zur Arbeit erscheinst? Adam ist echt von allen guten Geistern verlassen, mich in so einen dreckigen Ghul-Schuppen zu schicken, ich werde ihn dafür umbringen“, knurrte sie, Zoro wirkte ganz und gar nicht begeistert. Sie hatte ihn mit solch einer Brutalität am Handgelenk gepackt, dass es selbst ihm wehtat und er konnte ja einiges aushalten. Im Vergleich zu Noa war Nami in Sachen Brutalität der reinste Engel. Cali sah den beiden überrascht nach, es schienen wieder viele Außenweltler hier zu sein. Seufzend stieg sie schließlich die Stufen hoch. Als sie bei Dexters Wohnung ankam, marschierte sie einfach rein. Anderswo war das vielleicht unhöflich, doch hier war es normal, niemand schloss in Underworld City seine Haustüren ab. Hier konnte jeder kommen und gehen wann er wollte. „Dexter?“, rief sie und fand ihn schließlich im Schlafzimmer. Grummelnd erwachte er und setzte sich leicht auf. – „Was denn?“, er gähnte. – „Hey, wie viele Leute willst du eigentlich für die Mission mitnehmen? Ich wüsste da noch ein oder zwei Personen, die sich eventuell anschließen würden“, sie setzte sich auf den klapprigen Stuhl, der neben dem Bett stand. „Je mehr desto besser …“, grummelnd rieb sich Dexter über die Augen. „Die Mission startet in einem Monat zudem werden uns noch einige Supermutanten geschickt“, erklärte er. – „Supermutanten? Ist das wirklich notwendig?“, sie stieß wenig begeistert die Luft aus. „Anscheinend. Begeistert bin ich auch nicht, aber wenn wir an gute Leute kommen, dann ist das schon mal viel Wert. Auch wenn sie unangenehme Zeitgenossen sind“, Dexter setzte sich in den Schneidersitz, er sah Cali an. Diese fuhr sich durch die Haare. „Na ja, die können ja schließlich auch nichts dafür, dass sie mutiert sind. Wären sie nur nicht so unfreundlich“, sie schnitt eine Grimasse. „Kann man es ihnen verübeln? Der Rassismus gegen sie ist noch heftiger als gegen die Ghule“, merkte Dexter an. – „Hey komm, du musst zugeben, dass sie an dem Hass gegen ihre Rasse nicht ganz unschuldig sind. Wenigstens die, die noch intelligent Denken können, könnten sich mal ein wenig besser verhalten“, man konnte deutlich spüren, dass Cali die Supermutanten nicht sonderlich leiden konnte. Dexter überlegte einige Zeit. „Hoffentlich begegnen wir unterwegs keinem Behemoth … Das wäre äußerst ungünstig. Ich kann mich noch daran erinnern, wie vor zehn Jahren ein Behemoth in Megaton aufgetaucht ist … Der hat uns regelrecht überrannt, wir verloren zu dem Zeitpunkt siebzig Prozent der Soldaten, ehe wir es schafften, ihm die Beine wegzufetzen. Danach konnten wir ihn gerade noch so töten, aber auch ohne Beine hat das Monstrum noch genug Schaden angerichtet. Das sind richtige Berserker“, Er erschauderte leicht bei der Erinnerung. Behemoth waren die Größte und Stärkste Art der Supermutanten. „Aye, ich hab damals die Nachrichten gehört. Das muss echt schlimm gewesen sein“, Cali verkreuzte die Arme vor der Brust, zudem überschlug sie das rechte Bein. – „Schlimm ist eine glatte Untertreibung“, Dexter grimassierte. Cali konnte sehen, dass es kein Scherz von Dexter war, es war tatsächlich schlimmer gewesen, als sie es sich bisher vorgestellt hatte. Jessica schlenderte gerade den Gang entlang, sie war gar nicht gut drauf, denn eben war sie doch glatt in diese Noa-Zicke gelaufen. Die beiden standen auf Kriegsfuß, warum wusste Jessica eigentlich nicht mal, doch diese Noa war ihr einfach verdammt unsympathisch. Sie bog um die Ecke und sah am Ende des Ganges Luffy und Tanya, der Pirat sah gar nicht so gut aus, er war blass und er schien Schmerzen zu haben. Aber auch Tanya schien fix und fertig zu sein. Jessica lehnte sich gegen die Mauer und beobachtete das Ganze ein wenig. Sie schienen sich über irgendetwas zu streiten. Wenn sie die Satzfetzen richtig deutete, dann ging es wohl um Tanyas Tochter. Langsam näherte sie sich den Beiden und die Stimmen wurden lauter. „Mensch, du musst dich doch nicht ständig um mich kümmern, ich komme auch alleine klar. Ich hab mich jetzt im Griff. Geh zu Maya verdammt noch mal“, fuhr Luffy sie gerade an. – „Und ich sage nein, was ist, wenn du wieder eine Panikattacke oder so bekommst? Maya ist schon ein großes Mädchen, sie kann noch einige Tage warten“, gab Tanya zurück. „Hey, was ist denn hier los?“, fragte Jessica. – Überrascht drehte sich Tanya um. „Was machst du denn hier?“, gab sie zurück anstatt zu antworten. – „Ich ging gerade so durch die Gänge, als ich euch streiten sah. Also, was ist hier los?“, hakte sie erneut nach. „Die will nicht mal was mit ihrer Tochter machen, dabei geht’s mir schon wieder voll gut“, erklärte Luffy. „Die brauch mich nicht ewig zu umsorgen.“ – „Du hast doch überhaupt keine Ahnung davon“, knurrte Tanya. „Hey, Tanya, beruhig dich erst mal. Geh du heute mal zu Maya und ich kümmere mich um ihn. Klar? Ist ja sehr nett von dir, dass du dich um ihn kümmern willst, aber vergiss darüber hinaus deine Tochter nicht. Sie hat doch sowieso nicht so viel von dir“, meinte Jessica. Tanya sah Jessica mit großen Augen an. „Du bist heute so unerwartet freundlich, alles okay?“, hakte sie nach. – „Ja, es ist alles okay und jetzt hau schon ab. Ein Weilchen kann ich mich auch ruhig um ihn kümmern. Ob du es glaubst oder nicht, ich kenne mich auch ein wenig mit Radioaktivität und so aus.“ – Tanya seufzte auf, nickte dann aber. „Okay danke. Also Luffy, ich bin heute Abend wieder da“, mit den Worten verschwand sie. „Boah, na endlich!“, stieß Luffy aus. „Ich dachte schon, sie verschwindet gar nicht mehr.“ – „Geht sie dir so auf die Nerven?“, wollte Jessica wissen. – „Das nicht, aber ich hab gesehen, wie traurig Maya war, dass Tanya keine Zeit hatte. Ich hab schon den ganzen Tag versucht, sie dazu zu bringen, endlich zu ihr zu gehen“, erklärte der Pirat, danach grinste er Jessica an. Das verging ihm allerdings schnell wieder, denn der ganze Streit war für ihn viel zu anstrengend gewesen. „Und jetzt hab ich Hunger“, nuschelte er. „Dann bring ich dich mal in den ‚Speisesaal‘“, seufzte Jessica auf und schob Luffy in Richtung der genannten Räumlichkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)