World's End von Puraido ================================================================================ Arbeitstage – Teil 4 -------------------- Es wurde Abend und Loona öffnete ihre Bar für die Gäste, Sam stand ein wenig lustlos hinter dem Tresen, er hatte die Arme vor der Brust verkreuzt und starrte in die Gegend. Loona saß auf einem Stuhl und schrieb etwas in ein Notizbuch, es waren die Einnahmen und Ausgaben der letzten Tage. Hier musste man genau darauf achten, was man wofür ausgab. Der Alkohol war verdammt teuer in letzter Zeit. Wenn das so weiter ging, musste auch sie die Preise anziehen und das war niemals gut. Es dauerte gar nicht lang, da kamen die ersten Gäste, es waren Jäger, Reisende, Händler oder einfach nur Einwohner der Stadt. Es waren sowohl Menschen, als auch Ghule unter ihnen. Sofort waren Nami und Robin gefragt. Sie sollten die Gäste bedienen. Das war ziemlich ungewohnt für die meisten, so wussten sie doch, dass man selbst zu Loona gehen musste, um etwas zu bekommen. Mehr als einmal wurde hinter den Frauen her gepfiffen, mehr als einmal wurden ihnen zweideutige Angebote gemacht und mehr als einmal musste Nami sich zusammenreißen. Die Leute klatschten ihr auf den Hintern und machten obszöne Bemerkungen. Doch plötzlich wurde es dunkel in der Bar, das war das Zeichen. Die Meute wurde sofort ruhig und die Navigatorin war darüber ziemlich überrascht, aber auch froh. Brook trat zusammen mit einer Frau auf die Bühne. Das Licht ging wieder an und die Menge jubelte. Das musste Miss Klara sein. Sie war eine wahrhaftige Schönheit. Sie hatte eine satte dunkle Hautfarbe und braunes Haar, welches sie elegant, aber streng hochgesteckt hatte. Ihre Augen waren ebenfalls braun und so durchdringend, dass man sich leicht in ihnen verlieren konnte. Sie trug ein langes beiges Kleid, es hatte ebenfalls lange Ärmel und war hoch geschlossen. Es strahlte ebenfalls etwas ziemlich Strenges aus, obgleich es ein wenig zerschlissen war. Ihre Schuhe hatten die gleiche Farbe wie das Kleid. Und dann begann Miss Klara zu singen. Sie war nach vorne auf die Bühne getreten und Trompeten hatten eingesetzt. Neben Brook waren noch zwei weitere Musiker auf der Bühne. »Stars shining bright above you Night breezes seem to whisper "I love you" Birds singing in the sycamore tree Dream a little dream of me« Die Leute hörten ihr begeistert zu, plötzlich waren sie alle still und nur Miss Klaras melodische Stimme erfüllte die Bar. Ihre Stimme hatte einen dunklen Klang, er strahlte etwas Beruhigendes aus. Einige Strophen später sangen Miss Klara und Brook gemeinsam, ihre Stimmen harmonierten wunderbar zusammen. Das sahen anscheinend auch die Leute so, denn als das Lied zu Ende war, applaudierten sie lautstark. Miss Klara lächelte leicht. Sie wartete kurz, bis sich die Zuhörer beruhigt hatten, danach stimmte sie ein weiteres Lied an. Nach einiger Zeit wurde ihr Gesang allerdings zu einem Hintergrundgeräusch, das war immer so. Die Leute fingen wieder an zu reden und zu trinken. Es war beinahe schon Tradition, dass sie den ersten paar Liedern voll und ganz zuhörten, ehe sie sich dann wieder ihren Dingen zuwandten. Nami und Robin machten sich auch wieder an die Arbeit. Immer mehr Leute kamen und wie Loona gemeint hatte, gab es sehr viel Trinkgeld, für Nami mehr, denn es lag wohl wirklich an ihrem freizügigen Outfit. Die Tür öffnete sich erneut und ein junges Mädchen betrat die Bar. Sie hatte zirka schulterlanges, zerzaustes, dunkelbraunes Haar. Ihre dunkelbraunen Augen blickten sich genaustens in der Bar um. Ob sie jemanden suchte, oder sich einfach nur vorsichtshalber umschaute, war daraus nicht zu schließen. Ihre Haut war sehr blass und sie war knapp einen Meter siebzig groß. Sie trug eine kaputte Leggins mit Mustern darauf, einen schwarzen Strickpulli und schwarzpinke Turnschuhe. Sie hatte die Hände locker neben dem Körper hängen. Nachdem sie die Bar inspiziert hatte, ging sie schließlich zum Tresen und setzte sich. Sam setzte sich sofort in Bewegung. „Hey, was darfs sein?“, fragte er. „Hm, gib mir eine Kola“, murmelte das Mädchen. Sam grinste leicht und reichte ihr eine Nuka Cola. Sie nickte ihm zu und trank sie in zwei Zügen leer. „Sag Mal, du kennst nicht zufällig einen Mann namens Dexter Lytte?“, ihre braunen Augen blickten abwartend auf Sam. „Doch, den kenne ich, was willst du von Dex?“, fragte Sam. – „Das geht dich nichts an. Ich muss aber mit ihm sprechen“, meinte sie. Da stellte Loona plötzlich mit voller Wucht ein Glas auf den Tisch. „Pass mal auf, Mädel, so läuft das hier gar nicht, klar? Du bist hier eine Fremde, du solltest dich zuerst einmal vorstellen, kapiert?“ „Ich heiße Jessica und ich komme aus der Siedlung Dominion“, meinte sie ruhig. – „Eine aus dem Osten also. Hm, ist ja ein Ding. Was willst du von Dex?“, hakte Loona also noch einmal nach. „Mit ihm sprechen. Es ist wichtig. Er hat mir auf einem seiner Aufträge geholfen“, gab sie schließlich doch zu. – „Na geht doch, warum nicht gleich so. Allerdings muss ich dich enttäuschen. Dex ist auf einem Auftrag und er wird nicht so schnell zurück sein. Er ist in den Katakomben, denn einige Leuchtende haben sich geregt. Wenn du weißt, wo U.C. liegt, kannst du gerne dort auf ihn warten“, erklärte Loona. „Ja, ich weiß, wo das liegt“, murmelte Jessica. „Danke für die Information“, setzte sie noch hinzu. Loona grinste allerdings. – „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dir die Information für lau gegeben habe“, demonstrativ hielt sie die Hand auf. Jessica funkelte die Barbesitzerin böse an, allerdings kramte sie in ihrer Tasche und knallte einige Caps auf den Tisch. Danach stand sie wortlos auf und ging. Sie würde sich wohl auf den Weg nach Underworld City machen. Nami beobachtete die ganze Szene, wer war dieses Mädchen bloß? Was sie wohl von Dexter wollte? Allerdings hatte sie nicht besonders viel Zeit, um darüber nachzudenken, denn schon im Nächsten Moment tatschte ihr wieder jemand an den Hintern. Wenn das so weiter ginge, würde sie das keinen Tag durchhalten. Gedanklich knurrte sie auf, aber sie blieb freundlich. Allerdings war es noch lange bis zum Sonnenaufgang hin. Zoro war vollkommen mit Blut verschmiert. Er hatte es derweil geschafft, alle Brahmine auszunehmen. Zudem lagen seine Nerven blank. Noa ging ihm so was von auf die Nerven. Das setzte ihm mehr zu, als alles andere. Er wäre wahrscheinlich viel schneller mit dem Ausnehmen der Tiere fertig geworden, wenn sie nicht ständig etwas zu meckern gehabt hätte. Adam hatte sich derweil irgendwo hin verflüchtigt. Er stritt sich mal wieder mit Noa, als sich die Tür öffnete und jemand zur Tür herein geschneit kam. Wie es sich herausstellte, war es Anastasia. „Hoi, du bist doch der Schwertkämpfer, der Piratenbande, oder?“, rief sie. – „Äh, ja, das bin ich“, antwortete Zoro überrascht. Noa schnaubte auf. „Pah, so widerliche Zombies wie du, haben hier drin nichts verloren“, blaffte sie drauf los. – „Die einzige, die hier widerlich ist, bist du, Glatthaut“, grummelte Anastasia. „Also, Schwertkämpfer, ich soll dich abholen. Du hast für heute genug bei dieser Furie gearbeitet.“ „Furie? Ich glaube du spinnst! Ich geb dir gleich mal Furie“, fauchte Noa. Anastasia wollte schon etwas kontern, doch da mischte sich Adam ein, er war wohl gerade aus seinem Büro gekommen. – „Beruhigt euch, alle beide!“, rief er laut, sodass es in dem Raum nachhallte. Danach wandte er sich an Zoro. „Hier, dein Lohn. Du kriegst sechs Caps pro Stunde, das macht heute 54 Korken“, erklärte der Schlachter. „Aha, ist gut. Kann ich nicht vielleicht noch einen Zusatz kriegen, dafür, dass ich die da, die ganze Zeit ertragen hab?“, er deutete auf Noa. Adam lachte auf. – „Glaub mir, Junge, Noa ist da schon mit eingerechnet, sonst hättest du nur vier Caps bekommen“, er patschte Zoro einige Male auf die Schulter. „Sei morgen wieder da, da geht es weiter“, mit diesen Worten verabschiedete er sich von dem Schwertkämpfer. Noa zischte etwas verächtliches, als Zoro mit Anastasia den Raum verließ. Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg. „Warum kommst du mich eigentlich abholen?“, wollte Zoro nach einiger Zeit wissen. „Weil Dexter das gesagt hat. Er meinte, du würdest dich sonst verlaufen“, antwortete die Ghula. – Zoro schnaubte auf. „Als ob ich mich verlaufen würde …“ Anastasia sah ihn einen Moment an, zuckte dann aber mit den Schultern. „Ist ja auch egal. Die anderen beiden hab ich auch schon abgeholt. Jetzt gehen wir ins Krankenhaus. Die Mädchen und das Skelett müssen noch ein wenig arbeiten“, setzte sie hinzu. Als sie aus dem Gebäude traten, warteten unten schon Usopp und Franky auf ihn. „Oi, Zoro, wie siehst du denn aus?“, fragte Usopp, als er das ganze Blut betrachtete. – „Ich hab den halben Tag damit verbracht, Brahmine aus zunehmen, den Rest musste ich mich mit Noa rumschlagen, zudem, ich hab schon mal schlimmer ausgesehen und diesmal ist es nicht mein Blut“, meinte er. „Stimmt, da hat er recht“, kam es von Franky. Danach machte sich die Gruppe auf den Weg um Chopper abzuholen. Sie unterhielten sich derweil über ihren Lohn. – „Also ich bekomme sechs Capspro Stunde, aber nur, weil ich Noa ertragen muss, sonst wären es lediglich vier“, fing Zoro an. „Ich bekomme pro super-reparierter und einsatzbereiter Waffe 100 Caps“, grinste Franky, doch da mischte sich Usopp ein. – „Hey! Warum bekommst du 100? Ich bekomme lediglich zehn! Da haben sie bei mir wohl eine Null vergessen!“, kreischte er. „Tja, vielleicht, weil du die Waffen nicht besonders gut reparierst“, warf Anastasia ein. „Ihr beide habt eigentlich den absoluten Glücksgriff gehabt, denn wenn ihr direkt für den Bürgermeister arbeitet, der zudem Dexters Vater ist, bekommt ihr echt viele Caps“, erklärte die Ghula. „Was?! Der alte Kerl ist Dexters Vater“, stieß Lysop ungläubig aus. – „Du solltest lieber nicht so laut sein. Zudem Albert Lytte ist doch erst siebzig. So alt ist das für unsere Maßstäbe gar nicht“, meinte Anastasia. „Was ist eigentlich mit dem passiert, sein Gesicht ist ja ganz entstellt“, murmelte Usopp. – „Na ja, ein Mutantenangriff, dabei wurde Alberts halbes Gesicht verwundet und Dexter, der damals noch ein Kind war, verlor sein rechtes Auge“, antwortete die Ghula. „Aber für genaueres müsst ihr Dexter fragen, ich war damals noch nicht mal auf der Welt“, sie zuckte mit den Schultern. Sie kamen beim Krankenhaus an. Sie suchten nach Chopper und dieser kam fix und fertig an. „Das ist vielleicht ein harter Job“, nuschelte er. – „Wie geht’s Luffy?“, wollte Lysop von ihm wissen. „Weiß ich nicht, ich durfte nicht zu ihm“, meinte Chopper traurig. – „Was? Aber warum denn nicht! Hat diese Tanya etwa was dagegen?“, fauchte Usopp. – „Ja, sie sagte, das würde ihn zu sehr aufregen, wenn wir da sind und dass er das nicht verträgt im Moment.“ Da trat Carrie zu ihnen. „Ihr wollt wissen, wie es dem Jungen geht?“, hakte sie nach. Sie hatte nur einen Teil des Gespräches mitbekommen. – „Klar! Wir wollen zu ihm!“, brauste Usopp auch sofort auf. – „Das ist leider nicht möglich, sein Zustand hat sich rapide verschlechtert. Die Ärzte versuchen gerade, ihn zu stabilisieren.“ „Was? Warum hat er sich verschlechtert?“, wollte Zoro wissen. – Carrie hob die Schultern an. „Das kann niemand sagen, vielleicht liegt es an der Strahlung, vielleicht an den Medikamenten, dass weiß ich nicht, ich bin keine Ärztin“, erklärte sie. Doch da stürmte Chopper los, er musste Luffy unbedingt helfen! Es machte ihn wütend, dass sie ihn nicht zu seinem Kapitän ließen, in seiner Menschen-Gestalt stürmte er auf die Tür zu und öffnete sie einfach. Allerdings blieb er geschockt im Türrahmen stehen. Auch die anderen kamen hinzu und das, was sie sahen, gefiel ihnen ganz und gar nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)