World's End von Puraido ================================================================================ Arbeitstage – Teil 2 -------------------- Zoro blieb ein wenig verwirrt stehen, während Noa und Adam sich an die Arbeit machten. „Na los, worauf wartest du?“, rief Adam ihm zu. – „Und was soll ich machen?“, wollte er wissen. „Pfahahaha“, lachte Noa. „Du spielst dich hier ja auf, dabei weißt du nicht mal, was du machen sollst“, sie war gerade daran mit dem Messer in eines der Brahmine zu stechen. Blut lief aus dem Stich, über die Klinge des Messers und schließlich über ihre Finger ehe es auch über den Arm floss. Sie riss die Klinge herunter, und schnitt das Brahmin der Länge nach auf. Sie hatte einen Eimer darunter gestellt, die Eingeweide des Tieres fielen hinein. „Hör zu, du schneidest die Tiere auf der Schiene 20-30 der Länge nach auf und holst die Eingeweide heraus. Aber pass auf! Die Organe dürfen dabei nicht verletzt werden. Die werden ebenfalls noch weiter verarbeitet. Komm, ich zeig dir, wie du es machen musst“, meinte Noa grimmig. Sie winkte ihn heran. Ihre blutige Hand wischte sie an ihrem Hemd ab. Sie ging zu Brahmin Nummer 19 und stellte sich vor es. „Schau genau zu. Ich zeige dir das nur einmal“, Noa sah zu Zoro, noch immer betrachtete sie ihn kritisch. Dieser grummelte etwas vor sich hin und sah dann über Noas Schulter. Die Schlachterin wandte sich zu dem toten Tier um und stach wieder zu. „Du stichst hier rein“, murmelte sie und stach oben in das Brahmin herein. „Dann ziehst du es runter“, leicht glitt das Messer durch das Fleisch. Blut lief wieder aus der Wunde, erneut über ihr Messer und ihren Arm. Danach zog sie es wieder heraus und zog den Schnitt mit den Händen auf. „Und danach holst du die Organe raus.“ Zoro nickte wortlos. „Und pass auf, dass du die Organe nicht aufschlitzt“, fügte sie noch einmal hinzu. Danach trat sie wieder an ihre eigenen Brahmine. – „Und welches Messer soll ich dafür nehmen? Doch wohl nicht meine Schwerter?“, fragte er. Ehe Noa ihr Brahmin erreichen konnte, drehte sie sich wieder um und ging zu einem Tisch. Sie grummelte etwas vor sich hin. „Was kannst du eigentlich? Hier sind doch Messer, nimm dir einfach eins“, fauchte sie. Statt es ihm zu bringen, warf sie es in seine Richtung. Ohne Probleme fing Zoro es auf. Danach machte er sich ebenfalls an die Arbeit. Die ersten Male war es ziemlich knifflig, die richtige Stelle zu finden und er bekam eine Menge ärger von Noa, so langsam glaubte er, sie war die eigentliche Chefin hier. Adam verarbeitete in der Zwischenzeit in aller Seelenruhe das Fleisch der bereits fertigen Brahmine. „Stell dich doch nicht so dumm an! Ich hab dir doch eben gezeigt, wo du rein stechen sollst. Zudem das ist die falsche Reihe! Deine sind da drüben“, fauchte Noa und schob Zoro auf seine Reihe zu. Dabei hinterließ sie rote Flecken auf seiner Kleidung. „Ja, sorry, hab mich verlaufen“, brummte er. – „Hier? Wie kann man sich hier drin verlaufen? Das ist ein einziger Raum, zudem sind die Brahmine nummeriert!“, knurrte sie und fuchtelte mit den Armen herum. Zoro zuckte lediglich mit den Schultern. Danach machte er sich wieder an die Arbeit. Noa blieb jedoch mit strengem Blick neben ihm stehen. Er wollte wieder zustechen, doch sie griff nach seinem Arm. „Zu weit links! Du musst weiter hier rüber“, motzte sie schon wieder. Zoro warf ihr einen bösen Blick zu. „Ja, ich hab’s ja kapiert“, schoss er zurück. – „Anscheinend ja nicht, du machst es ja falsch!“, warf ihm Noa vor. – „Pah, das sieht doch genauso aus wie bei dir.“ – „Eben nicht, wenn du falsch stichst, dann machst du den achten Magen kaputt.“ „Ach Quatsch! Ich hab doch richtig gestochen, da ist doch gar nichts kaputt gegangen. Wo soll denn da was kaputt gegangen sein?“, wollte er wissen. Noa griff in das Tier hinein und zog den achten Magen heraus. – „Hier! Das ist ein Einstich“, meinte sie und deutete auf etwas. Zoro runzelte die Stirn und ging ganz nah an den Magen heran. – „Was soll denn da sein? Da ist doch nichts“, murmelte er. „Ach ja? Und was ist dann das hier?“, sie zückte eine Lupe, Zoro fragte sich, woher sie die schon wieder hatte und hielt sie vor den Magen. „Schau!“ – Zoro beugte sich vor und sah durch die Lupe. „Moment, dass ist doch nur ein Schnittchenchenchen. Wie hast du das mit bloßem Auge gesehen?“, überrascht hob er den Kopf an, seine Augenbrauen waren hochgezogen. „Also gibst du es zu, das da ein Schnitt ist! Das ist deine Schuld. Ich hab dir doch gesagt, dass du vorsichtig sein sollst“, fuhr sie ihn erneut an. – „Der ist so winzig, den sieht kein normaler Mensch! Das sind höchstens zwei Millimeter!“, der Schwertkämpfer fühlte sich offen gestanden ein wenig verarscht. Wo war er denn hier gelandet? „Du spinnst doch wohl, das ist ein Krater!“, übertrieb Noa maßlos. – „Ach, jetzt stell dich nicht so an! Das Mini-Schnittchen stört doch niemanden“, er hob die Arme an. – „Mich stört das aber!“, schrie Noa ihn an. Ziemlich überfordert sah Zoro sein kleineres Gegenüber an. Doch da kam Adam an. „Noa, jetzt übertreib es mal nicht, er hat das doch ganz gut gemacht. Du erinnerst dich doch noch an Cole, nicht wahr? Der war hoffnungslos, der hier stellt sich besser an“, meinte er. „Na und? Das ist doch vollkommen egal, er hat die Organe verletzt, das sollte er nicht“, sie verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr Hemd wurde dabei noch weiter verschmiert. Adam seufzte auf. „Okay, Noa, entspann dich jetzt. Du drehst schon wieder leicht durch. Tief ein- und ausatmen“, murmelte er zu ihr. Ein wenig widerwillig tat sie, was Adam wollte. „Ganz entspannt, klar? Immer schön ruhig und entspannt bleiben“, meinte Adam. „Du bist die Ruhe selbst. Du bist ein Fels in der Brandung.“ – „Ich bin ein Fels in der Brandung. Alles ist gut …“, wiederholte sie. – „Und jetzt leg den Magen weg“, vorsichtig nahm Adam ihr den Magen aus der Hand und ließ ihn in den Eimer plumpsen. „Und jetzt gehst du dich mal an einem Brahmin abreagieren okay. Der Kleine ist seinen ersten Tag hier, nur weil du ein Gefühl dafür hast, wie du zustechen musst, heißt das nicht, dass jeder andere das auch hat. Geh zu Brahmin Nummer 1 und verprügle es, wenn du deinen Frust ablassen willst. Immer noch besser, als Außenweltler zu verprügeln“, meinte er. „Okay“, nuschelte Noa und ging, wie in Trance, zum ersten Brahmin, dieses war schon fertig ausgenommen und hing da so in der Gegend rum. Zoro hob die Augenbrauen an, was war denn mit der los? Erst war sie so aggressiv und plötzlich wurde sie handzahm? Doch da schlug Noa zu. Das Brahmin war ein ganzes Stück größer und wahrscheinlich auch doppelt so schwer wie sie, selbst in ausgenommenem Zustand, doch als sie dagegen schlug wurde es hin und her geschleudert. Immer wieder schlug sie darauf ein, während sie schrie. Die Worte, die sie verwendete, hatte Zoro teilweise noch nie gehört. Er war überrascht, wie stark sie fluchen konnte. „Ist das normal?“, wollte er wissen. – „Leider ja“, seufzte Adam und machte sich dann wieder an die Arbeit, nach einigen Minuten machte auch Zoro wieder weiter. Dexter war mit Nami, Chopper, Robin und Brook auf dem Weg ins Krankenhaus. Da es noch recht früh am Tag war, hatten die meisten Bars noch nicht geöffnet. Also würden sie erst Chopper ins Krankenhaus bringen, zudem konnten sie so gleich mal Luffy besuchen. „Macht euch nicht zu viele Hoffnungen, dass es ihm schon besser geht“, warnte Dexter sie vor. Sie betraten das Krankenhaus und wurden sofort von Dai empfangen. – „Dexter, du hast mir das eingebrockt. Die wollen mich nicht mehr gehen lassen!“, meinte Dai, er sah ziemlich geschafft aus. „Äh, tut mir Leid, aber ich wüsste nicht, was ich damit zu tun habe. Geh doch einfach“, er zuckte mit den Schultern. – „Die lassen mich nicht näher zur Tür ran. Ich soll mir jeden Patienten ansehen und ihm das Richtige geben, ich will auch mal schlafen, irgendwann“, brummte er. Da packte Dexter Dai am Kragen und schleifte ihn wieder nach draußen. Vor der Tür setzte er ihn ab. „So, du bist draußen. Tschüss“, er winkte kurz und ging wieder nach drinnen. „Ich versteh ihn nicht, warum lässt er sich hier festhalten? Die Tür ist doch nicht so schwer zu bedienen“, murmelte Dexter und sah noch einmal in Richtung Dai, doch dieser war schon verschwunden. Klar, es war ja auch mitten am Tag und Ghule bevorzugten eher dunkle Orte. Auch wenn Dai noch in der Umwandlung war. Sie gingen in die Richtung von Luffys Zimmer. Er war mittlerweile verlegt worden, doch plötzlich hörten sie einen Schrei, das war wohl Tanya. Mit schlimmer Vorahnung liefen die Piraten los und kamen im Zimmer an, sie befürchteten schon das Schlimmste. Doch der Anblick, der sich ihnen bot war … bizarr. Tanya lag mit in Luffys Bett und dieser hatte sie im Schlaf mehrmals mit seinem Armen umschlungen. Die Einheimische zappelte mit den Beinen sie kam nicht frei. „Hilfe! Der lässt nicht mehr los“, jammerte Tanya, als sie die Piraten entdeckte. Ein wenig ungläubig starrte die Crew auf die Szene vor ihnen, ehe sich Nami fing und auf Luffy zuging. „Luffy! Wach auf, es gibt was zu essen!“, rief sie. – Da schlug Luffy die Augen auf und blinzelte zu seiner Navigatorin hoch. „Ich hab keinen Hunger“, jammerte er. „Mir ist immer noch so schlecht“, erklärte er, als er von ihr komisch angesehen wurde. – „Äh, klar … Oh Himmel, dir muss es wirklich schlecht gehen, wenn du noch nicht mal Hunger hast“, murmelte sie. „Aber, lässt du trotzdem bitte Tanya los?“ Luffy wandte sich zu Tanya um. Er sah sie zuerst nur verständnislos an und merkte dann, dass er sie umklammert hielt. „Aber die ist so schön warm“, meinte er. „Mir ist so kalt.“ „Ja, du bist ja auch … nur in Unterhose?!“, keuchte Nami auf. Luffy ließ Tanya gerade los und da konnte man deutlich erkennen, dass beide nur Unterwäsche trugen. „Moment, was habt ihr hier gemacht?“ Tanya seufzte auf, sie richtete sich zum Sitzen auf. „Mädchen, wir haben gar nichts gemacht. Ich hab ihn lediglich warm gehalten. Du musst ihn mal anfassen, er ist eiskalt. Dai meinte doch, dass er auskühlen wird. Und da wir hier keine Heizgeräte haben außer den Ofen, und der ist hier im Bett ein wenig unpraktisch, muss man es eben auf diese Art machen. Der Austausch von Körperwärme, kennst du nicht?“, sie sah zu der Navigatorin auf. „Ah ja …“, Nami klang nicht ganz überzeugt, vor allem, da Tanya gestern noch so Anspielungen gemacht hatte. „Und du bist dir da sicher?“ – „Ja, bin ich. Ich werde ja wohl noch wissen, was ich mache. Zudem, der Kleine hier versteht das doch sowieso nicht“, meinte Tanya. „Aber Luffy, ich hab dich doch nur warm gehalten, stimmt’s?“ „Ja, hat sie. Mir war echt kalt und Tanya ist echt heiß“, Luffy sah unschuldig zu Nami auf. – Ihre Augen weiteten sich. Wenn sie Luffy nicht kennen würde, hätte sie diese Aussage wohl falsch verstanden. Tanya schmunzelte leicht. Natürlich wusste sie auch, dass Luffy lediglich ihre Körpertemperatur gemeint hatte. „Also, jedenfalls, danke dass du ihn aufgeweckt hast. Ich wäre sonst erstickt“, die Jägerin sah erneut zu Luffy, doch dieser sah sie lediglich unverstehend an. „Ah, wie geht’s eigentlich deiner Übelkeit? Immer noch so schlimm wie ersten? Ich müsste da nämlich mal für fünf Minuten verschwinden und nicht, dass du wieder alles voll kotzt, so was noch einmal wegmachen zu müssen, ertrage ich nicht“, Tanya erschauderte. – „Hm, nein, es geht momentan, obwohl mir immer noch schlecht ist“, antwortete Luffy. Tanya erhob sich aus dem Bett. „Gut, während ich mal für kleine Mädchen bin, passt ihr auf ihn auf. Bis gleich“, schnell huschte sie auf Zehenspitzen davon. „Sie ist wirklich sonderbar“, murmelte Nami und seufzte. Danach sah sie wieder zu Luffy. „Und sie hat wirklich nichts weiter gemacht, als ich warm zu halten?“ – Der Kapitän sah zu der Orangehaarigen auf. „Sie hat mich nur warm gehalten. Was hätte sie denn auch sonst machen sollen?“, wollte er wissen. „Ach, gar nichts. Nur so. Aber wenn nichts weiter passiert ist, ist es doch schon mal gut“, seufzte Nami erleichtert auf. Sie konnte Tanya eben überhaupt nicht einschätzen … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)