TMNT 2003 von Pamuya_ (Meine Fortsetzung zur Serie) ================================================================================ Kapitel 30: Die Angst vor der Einsamkeit Teil 2 ----------------------------------------------- „Wenn das Herz nur von der Einsamkeit umgeben ist, gibt es nur zwei Möglichkeiten um damit fertig zu werden: Entweder du kämpfst dagegen an und versuchst es weiter, oder du lässt es dich endgültig einnehmen, bis nichts mehr von dir übrig ist. Alex hatte diese Entscheidung und dennoch bin ich mir bis jetzt nichts ganz sicher, für welches sie sich tatsächlich entschieden hat. Vieles spricht dafür und auch wieder dagegen. Allein gelassen und mit sich selbst kämpfend musste Alex mit vielen Schwierigkeiten fertig werden, von denen einige sie bis heute immer noch verfolgen. Tief in ihrer Seele herrscht ein Kampf. Dieser wird erbarmungslos ausgefochten und zwar solange, bis endgültig eine Entscheidung fällt. Es bleibt nur zu hoffen, dass sie siegen wird.“ - Leo Als Leo die Worte auf dem Blatt Papier liest, kommt ihm nicht nur ein Schauer über den Rücken. Vielmehr muss er nun wieder seine kleine Freundin ansehen, die im diesen Augenblick genau das ausdrückt, was auf ihren Notizen steht. Alex zeigt keinerlei Emotionen. Ihr Gesicht gleicht tatsächlich einer Maske, bei der man nicht hindurchdringen kann. Selbst die Augen spiegeln kaum Gefühle wider, obgleich diese eigentlich die Spiegel zur Seele sind. Es scheint schon so, als sei es dem Mädchen abtrainiert worden irgendetwas zu empfinden. Dies gleicht schon fast einer Puppe oder sogar einem Roboter. Doch selbst Iris, oder die andere künstliche Intelligenz, die aus einer Horde von Nanobotern besteht, zeigten Empfindungen. Daran kann sich Leo gut erinnern. Was er aber auch erkennt, ist, dass man bei Alex Erinnerungen gar nicht lange überlegen muss, dass hier die Einsamkeit herrscht. Dies drückt selbst dieses seltsame Gedicht aus. Jedoch verwirrt dem Blaumaskierten der restliche Teil des dritten Verses. Grundsätzlich ist der Turtle bis jetzt mit der Einsamkeit konfrontiert worden. Alles, was er bisher gesehen hat, deutet genau dahin. Das Gedicht jedoch zeigt noch viel mehr. Es stellt weitere Emotionen dar. Darunter sind auch Wut und die Angst vor Verletzungen stark erkennbar. Das Wort „Drill“ deutet viel mehr darauf hin, dass eine große Furcht vor Versagen, Enttäuschung und auch vor Spott besteht. „Was hat das mit diesem Gedicht auf sich?“ fragt sich Leo und diese Frage hat er sich bis jetzt nicht nur einmal gestellt. Seit er die einzelnen Absätze gelesen hat, gehen sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er ist sich sicher, dass irgendetwas damit auf sich hat. Es muss schließlich einen Grund geben, warum er dies sowohl hört, als auch in schriftlicher Form sieht. Da ist sich der Ninja mit der blauen Maske sicher. Als in seinem Kopf mehrere Theorien aneinanderreihen, klopft es plötzlich an der Tür. Sowohl Leo als auch Alex drehen sich in Richtung Tür, während das Mädchen dem Besucher Eintritt gewährt. Eine Rothaarige betritt das Zimmer. Man merkt ihr an, dass diese einige Jahre älter als Alex ist. Des Weiteren fällt dem Turtle die weiße Schärpe auf, die im Schulterbereich das Wappen Schule zeigt. Mit einem strengen Blick schreitet sie durch den Raum. Alex ist in der Zwischenzeit aufgestanden und hat sich wie ein Soldat in einer strammen Haltung in Position gebracht. Die Rothaarige bleibt nun vor der Zwölfjährigen stehen und überreicht ihr eine Nachricht. Sie fügt noch hinzu: „Das nächste Mal kümmerst du dich selbst um deine Angelegenheiten. Als Schulaufsicht habe ich etwas Besseres zu tun, als für dich den Laufburschen zu spielen. … Ach ja Professor Brewster lässt mich ausrichten, dass du deine Arbeit morgen abgeben sollst. Wenn das Gedicht wieder nicht dem Maßstab entspricht, kannst du dir deine „Extrawurst“ für die kommenden Schuljahre vergessen.“ Verstehend nickt Alex, woraufhin das anderen Mädchen eine Kehrtwende macht und ohne weitere Worte aus dem Raum schreitet. Leo fängt langsam an zu verstehen. Zumindest der Teil mit dem Gedicht lässt die Sache nun etwas klarer erscheinen. Er vermutet, dass seine Freundin diesen braucht um diese Extraprüfungen machen zu können. Immerhin hat sie früher die Schule beendet und ist als Teenager zur Uni gegangen. Wieso Alex aber Schwierigkeiten mit literarischen Texten zu haben scheint und wieso diese überhaupt wichtig für das spätere Vorhaben der Internatsschülerin sind, will nicht so recht in seinen Kopf. Leo hat einige Vermutungen, aber diese sind noch zu schwammig um daraus etwas Klares erkennen zu können. Was ihn aber jetzt noch mehr beschäftigt, ist dieser Umschlag, den Alex nun aufmacht und die Nachricht herausholt. Murmelnd liest sie vor: « Alexandra Wayne, Dein Vorhaben einen eigenen Weg einzuschlagen, der nicht dem Standard unserer Familie entspricht, wurde hiermit abgelehnt. Es ist dir verboten weitere Kurse zu besuchen, die dieses Unterfangen unterstützen und dich auf nutzlose und sinnlose Belangnisse bringen. Weder ich, noch deine Mutter werden deine abwegige Entscheidung tolerieren. Deine Bestimmung ist es in die Fußstampfen von Juliette Wayne zu treten und eines Tages ihre Arbeit in der Juwelierbrache zu übernehmen. Trotz deines Mangels an Respekt deinen Eltern gegenüber und trotz deines mangelhaften Verständnisses für Geschäfte solltest du dich geehrt fühlen, dass dir diese Chance bereitet wird. Sollte ich dennoch hören, dass du weiterhin diese absurden Gedanken aktiv durchführst, wirst du mit einer harten Strafe rechnen müssen. Mortimer Wayne » Ein enttäuschter Seufzer löst sich aus Alex Kehle, die noch eine Weile auf dem Brief starrt. Leicht flüsternd meint sie schließlich, dass sie von ihren Eltern nichts Anderes erwartet hätte und deswegen leicht den Kopf senkt. Obwohl ihr Gesicht wieder einmal keine Emotionen zeigt, lassen ihre Gedanken dem Blaumaskierten erfahren, wie sehr sie sich in Stich gelassen fühlt: „Der Weg, der für mich vorherbestimmt ist, ist nicht mein Weg. Dorthin gehöre ich nicht. Ich gehöre ja nicht einmal zu meiner Familie. Wie soll ich dann Mutters Arbeit übernehmen? Das kann ich nicht und dennoch muss ich.“ Grübelnd setzt sie sich wieder an ihrem Schreibtisch und stützt dabei ihren Kopf an beide Hände ab. Sinnlos starrt sie dabei in die Leere und findet doch keine Antworten, nach denen sie sich sehnt. Zwar ergreift sie ihren Stift, ist jedoch zurzeit nicht fähig ihre bisherigen Gedanken weiter auszuführen. Während dem Mädchen nun jegliche Emotionen zu fehlen scheinen, bildet sich bei Leo der Zorn. Er kann überhaupt nicht begreifen, wie kalt und herzlos man zum eigenen Kind sein kann. Egal was auch Alex ergreift, es wird ihr wieder weggenommen. Sei es ein vertraute Person, oder der Wunsch sich zu verwirklichen. Als wenn sie kein Anrecht darauf hätte und dass sie es ihren Eltern schuldig wäre, diesen wortlos zu gehorchen. „Was hat Alex nur verbrochen, dass man ihr sowas antut?“ fragt sich der Blaumaskierte knurrend, während er die rechte Hand zu einer Faust ballt. Lange kann er aber nicht mehr in dieser Erinnerung verweilen und es gibt auch nichts mehr zu sehen. Der Raum löst sich allmählich in ein weißes Nichts auf und dem Turtle bleibt nichts anderes übrig als nun den nächsten Durchgang zu finden. Dieser scheint sogar nach ihm gerufen zu haben. Denn wie auf dem Präsentierteller bildet sich mitten auf dem Boden der nächste Riss, in dem der Turtle nun ohne zu zögern hineinspringt. Doch der Ort, an dem Leo nun gelangt ist, ist genau das Gegenteil von dem, was er bisher gesehen hat. Während alles davor eher hell, oder zumindest mit genügend Licht versehen war, ist dieser Raum düster und kalt. Man kann nur wenig erkennen und dennoch glaubt der Blaumaskierte schon einmal hier gewesen zu sein. Die Wände sind mit dunkelgrauen Fließen bestückt und auch der Boden hat eine ähnliche Farbe. Alles ist staubig, die Luft ist stickig und die Schatten scheinen etwas Bedrohliches an sich zu haben. Noch kann der Turtle mit der Blauen Maske nicht viel sehen. Bis auf diesem Raum ist hier nichts. Noch zeigt sich die eigentliche Erinnerung nicht, was ihm sehr seltsam vorkommt. Leo hat das Gefühl, als wenn Alex Kraft langsam schwinden würde und er erinnert sich an die Worte des Daimios. Durch das seine Freundin mit dieser tödlichen Krankheit infiziert wurde, wird ihr die Lebensenergie Stück für Stück ausgesaugt. So vermutet her, dass dies auch Auswirkungen auf die Erinnerungen hat. Erstaunlich ist nur, dass sich bisher keine schwarzen Male gezeigt haben, welche er gemeinsam mit seinen Brüdern als Erstes erlebt hatte. „Kämpfe weiter Alex. Wir kriegen ihn.“ sagt er in die Stille hinein, wohlwissend, dass er sich einfach nur in einer Erinnerung befindet. Dennoch gibt er nicht die Hoffnung auf, dass er seine Brüder finden und gemeinsam mit ihnen Xantor besiegen wird. Zunächst muss er aber die anderen drei ausfindig machen und solange er nicht das nächste Schlupfloch gefunden hat, wird das etwas schwierig werden. Plötzlich wird Leo aus seinen Gedanken gerissen. Die Kinderstimme von den vorigen Malen meldet sich wieder und es folgt ein weiter Vers in einer flüsternden, monotonen Stimme: „Funkelnd klein das winzig Licht, der Schmerz kaum mehr im Herzen sticht. Vielmehr die Leere es nun ergreift, und die Wärme nun nicht mehr erreicht. Es ist alles erdrückend still, gebrochen ist auch der Mut und Will.“ Die letzten Worte klangen etwas stockend, als wenn diese mit dem letzten Atemzug gesprochen werden. Dem Turtle macht dieser Vers etwas Angst. Für ihn klingt es so, als wenn Alex nun endgültig aufgeben hätte und immer mehr schleicht sich in ihm dieses Gefühl, dass dieses Gedicht mehr aussagt, als was man zunächst heraushören kann. Sein Blick schweift etwas hektisch umher. Er wartet nur darauf, dass sich endlich wieder eine Erinnerung zeigt, oder dass er zumindest einen Ausweg findet und schließlich wird sein innerliches Flehen erfüllt. Wie aus dem Nichts erscheint plötzlich die junge Erwachsene in ihrer menschlichen Form. Unsanft wird sie in diesem Raum gestoßen, welches sich als Zelle entpuppt. Schnell rappelt sich die junge Frau wieder auf, rennt zurück zur Tür und hämmert wild dagegen. Leicht der Hysterie verfallen schreit sie: „Lassen Sie mich hier raus! Das ist Nötigung und Freiheitsberaubung! Carter, dafür landen Sie in den Knast!“ Wild schlägt Alex mit beiden Fäusten gegen die eiserne Tür. Sie rüttelt dagegen und versucht alles um dieses Ding irgendwie aufzubekommen. Die junge Wissenschaftlerin kramt sogar in den Taschen ihrer Kleidung. In der Hoffnung dass vielleicht irgendetwas Brauchbares darin ist, sei es auch nur ein bloßes Stück Draht oder vielleicht sogar der Schlüssel zu ihrem Labor. Sie will nur irgendetwas, mit dem sie an der Tür herumtüfteln kann. Selbst wenn sie damit zu einer List greifen kann, wäre ihr sehr geholfen. Doch sie hat nichts bei sich und selbst dieser düstere Ort gibt ihr keine Möglichkeit sich irgendetwas einfallen zu lassen. Weswegen Alex sich zunächst seufzend auf dem kalten Boden sinken lässt und dann ihre Arme um ihre Knie schwingt. Immer wieder versucht sie sich selbst gut zu zureden. Schließlich soll ja alles wieder gut werden und sie würde auch bald hier rausgekommen. Jedoch mehr Zeit verstreicht, desto mehr verändern sich ihre Gedanken und der Turtle kann dies anhand von Zeitsprüngen feststellen. Zumindest vermutet er das. Denn zunächst steht seine menschliche Freundin in der Nähe der Tür, bis sie sich dort für wenige Sekunden auflöst und auf einer anderen Stelle wieder auftaucht. Alex Verhalten sowie auch jedes gedachte Wort bekommt von Mal zu Mal eine andere Art. Leo hört dabei deutlich heraus, wie die Angst an ihre Hoffnung nagt, was durch das wiederholende Auf-und-Abgehen verstärkt wird. Manchmal murmelt sie flehend, dass ihre Freunde bald kommen sollen und sie fragt sich, wo diese stecken würden und warum sie sie nicht finden können. Trotz allen versucht sie weiterhin die Ruhe zu bewahren, bis sie dann doch einen Satz deutlich ausspricht, welcher für Leo beinahe wie ein Schlag ins Gesicht ist: „Sie haben mich vergessen, sie haben mich allein gelassen.“ Seine Augen weiten sich. Er kann nicht fassen, dass Alex das an diesem Tag wirklich geglaubt hatte. Sie hatte das Gefühl von ihren Freunden in Stich gelassen zu werden. Sie fühlte sich allein und hilflos und sie hatte keine Ahnung, dass die Brüder bereits ihr Verschwinden entdeckt hatten. Alex wusste davon nichts, weswegen sich dieser Gedanke immer stärker manifestiert hatte. Auch wenn dies nur für einen kurzen Augenblick sein sollte, dies wollte Leo seiner Freundin niemals antun. Trotz dass es dem Blaumaskierten bewusst ist, dass er innerhalb einer Erinnerung nichts bewirken kann, geht er dennoch auf die Verzweifelte zu und versucht es ihr zu erklären: „Nein! Nein Alex! Wir waren auf dem Weg, wir haben dich gesucht! … Wir haben dich nicht vergessen. Das könnten wir nicht, niemals!“ Immer wieder beteuert er ihr das, doch es scheint so, als wenn er mit der Luft reden würde. Klarerweise hört die vergangene Alex ihm nicht. Schließlich ist dies alles nur eine Erinnerung, in der das Geschehene bereits passiert ist. Als nun auch diese langsam wieder zu verschwinden beginnt und der Turtle mit der blauen Maske nun alleine dasteht, breiten sich in ihm wieder einmal die Schuldgefühle aus. Wie damals, als er die bereits mutierte Ohnmächtige in der H.A.S.-Maschine beobachtete, fühlt er sich. Am liebsten würde er alles ungeschehen machen und sämtliche Was-wäre-wenn-Fragen befallen seine Gedanken. Doch schon wird er wieder herausgerissen, als er wieder diese Kinderstimme hört. Doch in Gegensatz zu den vorigen Malen, spricht sie diesmal keinen Vers eines Gedichtes. Vielmehr handelt es sich um eine Aufforderung: „Es ist nun mal so und es lässt sich nichts mehr ändern. Man kann es nur akzeptieren und sich mit dem Schicksal abfinden.“ „Was? Wo bist du? Bitte zeige dich!“ ruft Leo in der noch währende Dunkelheit hinein. Bis jetzt hat er nur diese Stimme gehört, das Kind aber noch nie gesehen. Wild blickt der Turtle um sich. Er läuft sogar einige Schritte umher, doch er kann das Mädchen nicht entdecken, welches mit dieser monotonen Art seine Bestimmung akzeptiert hat. Das will Leo nicht einfach so hinnehmen. Weswegen er immer wieder nach Alex ruft. Schließlich tut sich doch etwas. Aus einen der dunkeln Schatten tritt sie heraus und Leo kann nur fassungslos dastehen und sie ansehen. Vor sich steht ein kleines Mädchen in einem dunkelblauen Kleid, mit einem Zopf und einer türkisen Spangen in den braunen Haaren. Um den Körper herum ist das Kind mit goldenen Ketten festgeschnallt, welche in der Mitte durch ein schweres Schloss verbunden sind. Was dem Blaumaskierten aber noch mehr erschreckt, sind die schwarzen Male, die gesamte linke Gesichtshälfte, sowie auch ihren linken Arm bedecken. Mit halbgeöffneten Augen und einem Gesichtsausdruck, als würde der Tod persönlich vor ihm stehen, schreitet sie langsam auf ihn zu. Automatisch geht Leo in die Hocke und streckt ihr seine rechte Hand entgegen. Sie jedoch bleibt gerade noch so weit vor ihm stehen, sodass er sie mit seinen Fingern nicht erreichen kann. „Die Krankheit, sie ist schlimmer geworden, aber wie?“ stammelt er vor sich hin, doch Alex erwidert nur darauf: „Es zeigt nur das, was schon immer in mir war.“ „Was redest du da?“ fragt er verwirrt und erhebt sich wieder aus seiner Stellung. Sie jedoch blickt zu ihm empor und erklärt ihm: „Verstehst du das nicht? Ich bin einsam geboren worden. Ich lebte stets allein. So werde ich auch einsam sterben. Es ist nun mal so.“ Mit diesem Worten senkt sie wieder ihren Blick, was dem Turtle nun endgültig aus der Fassung bringt. So stürmt er auf sie zu, nimmt Alex in den Arm, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, was jetzt passieren könnte. Er realisiert sogar erst spät, dass er sie in Gegensatz zu den Erinnerungen anfassen kann, aber das ist ihm zunächst egal. Viel mehr bedrückt ihn der Gedanke, dass seine Freundin ihren bevorstehenden Tod einfach so hinnimmt und dies mit einer Überzeugung gesagt hat, als wenn ihr Leben nie etwas wert gewesen wäre. Fest drückt Leo das Mädchen an sich und auch wenn ihm kurz zuvor wieder diese Schuldgefühle geplagt haben, niemals will er sie gehen lassen. Das kann er einfach nicht so hinnehmen und er will es einfach nicht zulassen: „Sag nie wieder sowas! Du magst vielleicht viele Jahre allein gewesen sein, aber das bist du nicht mehr. Du hast doch uns! Wir sind deine Familie und glaube mir, wir lassen dich nicht zurück. Wir werden dich nicht aufgeben und das solltest du genauso wenig!“ Alex hingegen steht zunächst einfach starr da und hat Leo aussprechen lassen. Doch kaum, dass er seinen Satz zu Ende gesprochen hat, drückt sie sich von ihm weg und meint kopfschüttelnd, dass sie niemals eine Familie gehabt hat und auch nie eine haben wird. Schließlich sei sie jemand, der dies nicht verdient hat. Leo nimmt sie daraufhin vorsichtig bei den Schultern und sagt mit einer überzeugender Stimme, dass das nicht stimmt: „Alex, hör zu. Du hast es verdient glücklich zu sein und eine Familie zu haben. Wir sind bei dir, ich bin bei dir und ich lasse dich auch niemals wieder los. Glaube mir bitte, wir alle haben dich viel zu gern, als das wir dich jemals gehen lassen oder gar vergessen könnten. Dafür bist du uns viel zu wichtig und wir könnten es niemals ertragen, wenn es dich nicht mehr gäbe.“ Bei diesen Worten schaut er ihr tief in die Augen. Bis jetzt war Alex eher steif, doch nun scheint sich in ihr etwas aufzuwühlen. Dabei beteuert sie, dass sie das ja glauben möchte, es aber irgendwie nicht kann. Daraufhin lächelt Leo und hebt das Mädchen hoch, wodurch es nun in seinen Armen liegen kann. Mit dem Kopf an seiner linken Brust lehnend schaut Alex nun fragend zu dem Blaumaskierten hoch, der weiterhin ein sanftes Lächeln im Gesicht trägt und meint: „Lass mich dir zeigen, dass ich es wirklich so meine. Vertraue mir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)