TMNT 2003 von Pamuya_ (Meine Fortsetzung zur Serie) ================================================================================ Kapitel 10: Gesucht! -------------------- „Ich bin froh, dass ich öfters auf meine Intuition höre. Denn so haben wir bald gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Doch diese Brechstange hier macht mir Sorgen. Alex muss damit niedergeschlagen worden sein und ich hoffe, dass sie noch lebt und zumindest halbwegs OK ist.“ - Leo Am folgenden Tag steht bei dem Turtles wieder der Alltag auf dem Programm. So starten sie mit ihrem Training. Heute wollen sie wieder einmal die Kunst der Unsichtbarkeit üben. Meister Splinter hat für seine gelehrigen Schüler eine Art Hindernisbarcour aufgebaut. Die Aufgabe der Turtle ist es sich lautlos im Schatten voran zu wagen ohne dabei die verstecken Schnüre zu berühren. An ihnen sie kleine Glöckchen befestigt. Werden die Schnüre berührt, kommen diese in Schwingung und lassen die Glöckchen läuten. Bei der grauen Ratte ist es kein Problem auch das schwächste Klingen zu hören. Einzeln wagen sich die Vier voran. Der erste ist Leonardo, welcher in wenigen Sekunden den Parcours mit Bravour besteht. Gefolgt von Donatello und Raphael, die es ebenfalls sehr leicht schaffen, ist nun Mikey an der Reihe. Auch dieser kann geschickt die feinen Schnüre umgehen, die Meister Splinter raffiniert versteckt hat. Doch kaum hat er sein Ziel erreicht, jubelt er und gibt vor seinen Brüdern an. Genervt schubst Raphael ihn, wodurch Mikey zurückkippt und auf einen der Schnüre landet. Sofort läuten die Glöckchen. „Na anscheinend hast du was übersehen.“ meint Raphael etwas keck, worauf Mikey zurückkontert: „Würde mich nicht wundern, wenn ein Bulldozer einem zurückwirft.“ Raphael knurrt darauf hin, aber Meister Splinter hält ihn mit seinem Stock auf, damit er Mikey keine verpassen kann. „Auch im Leben werden wir mit dem einen oder anderen konfrontiert, welches uns auf unseren Weg aufhalten oder gar zurückwerfen kann. Wichtig ist es zu wissen, wie man mit der Situation umgeht.“ belehrt der Sensei mit einer väterlichen Stimme sein Schüler und Mikey fügt hinzu: „Ich glaub ich weiß schon. Am besten umgehe ich die Baustelle, dann kann der Bulldozer mich nicht erwischen.“ „Du legst es wirklich darauf an!“ knurrt Raphael, woraufhin sich Mikey mit einem Grinsen hinter Leo versteckt. Dieser kann nur den Kopf schütteln und denkt sich, dass das wieder einmal typisch für die beiden ist. Don wechselt nun das Thema: „Sagt mal, wollte Alex nicht heute wieder vorbeischauen?“ Mikey nennt mögliche Gründe: „Vielleicht ist sie von gestern noch K.O., oder muss wieder arbeiten.“ „Wohl eher bist du ihr mit deinem Gemampfe so auf die Nerven gefallen, dass sie heute deswegen keine Lust hat zu kommen.“ meint Raphael. Mikey will schon protestieren, doch nun reicht es dem Blaumaskierten und sorgt mit einer genervten Stimme für Ruhe, woraufhin seine Brüder schweigen. Schon zückt er sein Shell Phone heraus und ruft Alex an. Er hofft, dass er sie erreicht und will sich bei ihr erkundigen, ob sie heute kommt, oder ob sie es vielleicht vergessen hat. Doch als sie nicht darauf reagiert, wird er stutzig. So versucht er es ein weiteres Mal, auch hier geht sie nicht ran. „Da stimmt was nicht.“ sagt er etwas unruhig. Don versucht ihn aber zu beruhigen, aber Leonardo verneint es: „Nein, da stimmt was nicht! Das spüre ich. Sie wäre zumindest beim zweiten Mal rangegangen. Wir sollten mal bei ihr vorbeischauen.“ Die anderen können sich zwar nicht vorstellen, dass etwas passiert sein könnte, aber sie wollen dennoch nach ihr sehen. Sollte alles in Ordnung sein, könnten die Brüder Leo immer noch damit aufziehen. Dieser jedoch hat bei der Sache ein seltsames Gefühl. Er kann zwar nicht genau sagen, warum, aber die Tatsache, dass Alex nicht rangeht und er ein mulmiges Gefühl hat, sagt nichts Gutes. Schließlich machen sich die Vier mit dem Battle Shell auf dem Weg. Doch als sie dort ankommen, sind sie zunächst stutzig. Das Tor zum Labor ist offen und als sie hineingehen, sind sie für einen Moment wie erstarrt. Wie Leo es vermutet hat, stimmt etwas nicht. Alles ist zerstört. Kaputte Maschinen und Kisten liegen quer über den gesamten Raum verstreut. Funkensprühende Kabel hängen von der Decke herunter und von überall knistert und qualmt es. Voller Sorge um Alex laufen die Turtles los und suchend rufen sie nach ihr. Doch sie können sie nicht finden. Auch Iris meldet sich nicht, wobei Donatello der Meinung ist, dass diese ebenfalls zerstört sein muss. Jeder einzelne Computer und Monitor ist hinüber und er vermutet, dass dies auch die künstliche Intelligenz betrifft. Plötzlich bleibt Leo stehen. Eine kaputte Rohrstange hat seine Aufmerksamkeit erregt, auf dem etwas Blut zu sehen ist. Der Turtle ruft seine Brüder zu sich und alle vier haben im diesem Moment denselben besorgten Gesichtsausruck, als sie die mögliche Tatwaffe sehen. Nun wissen sie, dass sie Alex hier nicht mehr finden werden und beschließen die Suche anderswo fortzusetzen. Sie hoffen nur, dass es ihr so weit gut geht, auch wenn das Blut an der Rohrstange etwas anderes sagt. So suchen sie Spuren, die ihnen weiterhelfen können. Jeder einzelne Trümmerhaufen wird genau unter die Lupe genommen. Etwas weiter abseits, wo eine Öltonne umgekippt wurde, werden sie schließlich fündig. Schwarze Schleifspuren führen schnurstracks durch den seitlichen Eingang, welcher hauptsächlich für die Fahrzeuge gedacht ist. Die Brüder verfolgen die Spuren bis zur Straße hinaus, doch dann hört sie plötzlich auf. Donatello vermutet, dass Alex womöglich in einem Wagen gezerrt wurde und nun stehen sie wieder am Anfang. Zunächst ratlos überlegen sie, was sie nun tun können. Sie wissen, dass sie ohne eine weitere Spur Alex kaum finden werden können. Dafür fehlen ihnen die Anhaltspunkte. Die Brüder sind noch am Grübeln, als sie plötzlich von einem metallenen Geräusch aufgeschreckt werden. Der Deckel einer Mülltonne rollt ein Stück des Weges entlang, bis er scheppernd zu Boden fällt. Die Turtles gehen in Deckung. Sie wissen, dass sich Menschen in der Nähe aufhalten und so warten sie. Schon sehen sie, wie eine Gruppe von Purple Dragons auf einen Obdachlosen losgehen. „Hast du dich schon entschieden, oder sollen wir dir beim Denken etwas nachhelfen?“ sagt einer von ihnen bedrohlich. Ängstlich zuckt der arme Mann zusammen und wird immer weiter an die nächste Wand gedrängt. Immer wieder wird er an seiner Kleidung gepackt und dann wieder zurückgeschleudert. Abwechselnd gehen die Männer auf dem Obdachlosen los. Die Brüder können das nicht mehr mit ansehen. Auch wenn sie gerade andere Sorgen haben, wollen sie doch den Armen helfen. Raphael zückt gerade seine Sais und knurrt. Er hasst die Purple Dragons wie die Pest und freut sich schon, diese zusammenfalten zu können. Schon verlassen die Vier ihr Versteck und gehen mit erhobenem Haupt auf die feindselige Gruppe zu. „Ganz schön erbärmlich.“ meint Mikey und Donatello fügt hinzu: „11 gegen einen, nicht gerade fair.“ „Ach was, alleine trauen sich diese Waschlappen doch eh nicht.“ schlussfolgert Raphael, während er seine Sais zwischen seinen Fingern herumwirbelt. Von den Sprüchen erzürnt, wenden sich die Männer mit den Tattoos ihren Gegnern zu und greifen an. Das wollen sie sich nicht gefallen lassen. Mit Ketten, Knüppeln und Pistolen bewaffnet rennen sie auf die Turtles zu und versuchen diese fertig zu machen. Von allen Seiten hört man das Klingen von Metall, das Knallen von Holz, Kampfgeschrei und Schüsse. Ohne großen Aufwand können die Brüder den Angriffen ausweichen. Geschickt springen sie zur Seite und verpassen in nächsten Moment einen gezielten Schlag oder Tritt. Schon nach wenigen Minuten ist der Kampf vorbei. Für die Turtles sind die Purple Dragons keine große Herausforderung und das ist egal, wie viele es sind. Raphael ist etwas enttäuscht, da er gerade erst warm geworden ist und er würde gerne weiterkämpfen. So wie er jetzt drauf ist, braucht er noch weitere solcher Idioten um sich abreagieren zu können. Flüchtend nehmen die Purple Dragons die Beine in die Hand und sind in wenigen Augenblicken verschwunden. Zurück bleibt der Obdachlose, welche sich bei seinen Rettern bedankt. Als Donatello diesen sich genauer ansieht, erkennt er ihn. Es handelt sich um einen von Professors Freunden, welcher ein guter Freund der Turtles ist. Beim letzten Mal haben sie sich gesehen, als sie zum zweiten Mal gegen den Müllmann gekämpft haben. Doch dann fragt er diesen, was er hier macht. Noch etwas ängstlich erzählt der Obdachlose seine Geschichte: „In letzter Zeit war ziemlich viel los. Wir wissen nicht warum, aber eine Untergruppe dieser Schläger sucht uns öfters auf und bedroht uns. … Sie verlangen von uns, dass wir für sie arbeiten, ansonsten würden sie uns nicht in Ruhe lassen.“ „Das heißt, dass eine kleine Partie nicht mehr mit den Hunnen mitspielt, aber was wollen die von euch?“ fragt nun Leo, welcher bis jetzt geschwiegen hat. Der Obdachlose setzt fort: „Sie wollen, dass wir stehlen. … Da wir uns meistens an öffentlichen Plätzen aufhalten und das eine oder andere Schlupfwinkel kennen, wollen sie, dass wir die Leute ausrauben, die an uns vorbeigehen. … Die meisten von uns haben sich bis jetzt weigern und verstecken können. Doch einige von uns wurden bereits erwischt, oder haben sich kleinkriegen lassen. … Zum Glück seid ihr aufgetaucht, auch wenn ich bis heute nicht begreife, wieso ihr immer in diesen Kostümen rumläuft, aber egal.“ „Ähm, sollen wir ihm sagen, dass das keine Kostüme sind?“ flüstert Mikey seinen Brüdern zu, erhält jedoch schon eine kleine Ohrfeige am Hinterkopf. Die Brüder beschließen den Obdachlosen zu helfen, auch wenn sie sich um Alex weiterhin sorgen, aber sie hoffen, dass diese ihnen hierbei auch weiterhelfen können. Ohne irgendwelche Anhaltspunkte wird die Suche nach Alex viel schwieriger werden. Bei den Obdachlosen würden sie zumindest ein Stück weiterkommen. Schließlich bekommen diese einiges mit, was so in der Gegend passiert und darauf hoffen die Vier. „Keine Sorge, wir werden euch helfen. Sag uns, wo sie euch immer hinbringen, wenn sie euch aufspüren.“ setzt Leo fort. Im Battle Shell beschreibt der Obdachlose ihnen den Weg. Es dauert nicht lange, bis sie eine alte verlassene Fabrik erreichen. Schon von Weiten sehen die Turtles, wie ein weißer Wagen vor dem Eingang stehen bleibt, drei Purple Dragons weitere Obdachlose aus dem Fahrzeug zerren und sie mit ihren Waffen in das Gebäude drängen. „Jetzt gibt’s bald richtig Ärger.“ murmelt Raphael und hält seine Sais bereit. Um die Situation besser einzuschätzen, schleichen sich die Brüder zunächst in die Fabrik. Geschickt springen sie auf mehreren Ebenen auf die obere Etage und beobachten von oben das Geschehen. Wie bei einer Rinderzucht werden die armen Menschen zusammengetrieben und von den tätowierten Männern umringt. Einer von ihnen, der sich Dragon Face nennt, hält eine kleine Ansprache. Wenn die Obdachlosen kooperieren und ihre Abgaben leisten, würden sie weiterhin friedlich leben können. Wenn nicht, werden sie gejagt und bestraft. „Wir müssen zusehen, dass die Leute schnell verschwinden können.“ flüstert Leo zu den anderen. Donatello sieht sich um und ihn fällt plötzlich etwas ein, doch für sein Vorhaben brauchen sie einen Lockvogel. Alle sehen zu Mikey, der in diesen Moment einen genervten Gesichtsausdruck bekommt: „He? … Ach kommt schon. Warum immer ich?“ „Weil du es nun mal am besten kannst.“ grinst Raphael frech. Mikey verdreht die Augen und schon wird der Plan durchbesprochen. Die tätowierten Männer sind währenddessen damit beschäftigt die Obdachlosen in Schach zu halten. Immer wieder versucht einer von ihnen zu entkommen, wird aber mit einem heftigen Fußtritt wieder in die Menge zurück katapultiert. Plötzlich hören sie ein Geräusch. Eine verbeulte Dose kullert auf dem Boden. Um nach dem Rechten zu sehen, schickt Dragon Face zwei Wachen, die sich das mal genauer ansehen sollen. Diese gehen mit ihren Waffen in die Richtung. Doch plötzlich werden beide in den Schatten gezerrt. Schläge und wimmernde Schreie sind zu hören, aber die beiden Männer kommen nicht zurück. Schon kommt Mikey aus dem Schatten. Gähnend provoziert er die Purple Dragon mit albernen Sprüchen und Beleidigungen. Dragon Face schickt die nächsten Wachen zu ihm, doch der Orangemaskierte läuft lachend in den Schatten zurück. Wieder hört man, wie die Männer verprügelt werden und Mikey zeigt grinsend sein Gesicht. „War´s das schon? Ach wie schade.“ meint er schelmisch und auffordernd. „Ihr drei bleibt ihr und haltet die Leute in Schach. Ihr anderen folgt mir!“ fordert Dragon Face die letzten Wachen mit den Pistolen auf und gemeinsam mit zwölf weiteren Purple Dragon rennt er in Mikeys Richtung. Sie sind jetzt mehr als nur wütend. Jedoch werden sie bereits von ihm und seinen Brüdern Raphael und Leonardo erwartet und der Kampf geht los. Verborgen im Schatten werden die Männer überrannt und haben keine Chance dagegen anzukämpfen. Von den Kampfgeräuschen abgelenkt werden auch die drei restlichen fertig gemacht. Ohne dass sie schnell reagieren können, erhält einer nach dem anderen einen Schlag mit dem Bo. Don hat den richtigen Zeitpunkt abgewartet, bis er mit seinem Stab zugeschlagen hat. Wie Mehlsäcke kippen sie einfach um. Kaum fällt der letzte zu Boden, fordert Donatello die Obdachlosen auf zu fliehen. Gemeinsam mit ihnen rennt er zum Eingang hinaus und wartet bis er sich vergewissert hat, dass es alle geschafft haben. Doch kaum gesellt er sich wieder zu seinen Brüdern, ist der Kampf schon wieder vorbei. „Hey, ihr hättet mir auch was übrig lassen können“ protestiert er. „Tja, wer zuletzt kommt, mahlt zuletzt.“ antwortet Mikey darauf und grinst dabei. „Mikey, das heißt doch … ach egal. Na hoffentlich haben zumindest unsere Kumpel da endlich geschnallt, dass sie die Leute nicht zum „Mitspielen“ zwingen können.“ meint Don und mit diesen Worten kehren sie zu dem einen Obdachlosen zurück, welcher noch immer im Battle Shell auf sie wartet. Wie vorhin bedankt er sich bei den Turtles und versucht dann auf Leos Bitte hin den Brüdern zu helfen. Der erzählt ihnen, was er in der letzten Nacht bei Alex Labor beobachtet hat. Blinzelnd öffnet die junge Wissenschaftlerin ihre müden Augen. Das Erste, was sie erblickt, ist weiß. „Bin ich tot?“ sind ihre ersten Gedanken. Doch als sie mehr ihren Körper spürt und Stoff auf ihrer Haut fühlt, verwirft sie wieder diesen Gedanken. Langsam erinnert sie sich wieder an das, was im Labor geschehen war und ihr Kopf dröhnt vor Schmerz. „Auweh, … was für ein Schlag. … Ich habe das Gefühl, als ob eine Herde wildgewordener Pferde über meinen Schädel darüber galoppiert wären. Oh Mann, mir tut alles weh. … Wer oder was war das eigentlich und wo in Gottes Namen bin ich?“ stöhnt Alex, während sie sich langsam und mühselig von der Matratze erhebt. Der Schlag war ganz schön heftig und die junge Wissenschaftlerin greift sich auf die wunde Stelle. Doch dann merkt sie, dass sie am Kopf einen Verband trägt. Ihre Wunde am Hinterkopf wurde versorgt und als sie sich umsieht, fällt ihr auf, dass sie sich nicht mehr bei sich zu Hause ist. In Mitten eines weißen Zimmers stehen viele Krankenbetten. Altmodische Metallgestelle, welche mit harten Matratzen, kleinen Polstern und dünnen Decken ausgestattet sind, füllen den kargen Raum. Noch etwas schwindlig steht sie von ihrer kümmerlichen Schlafstätte auf, stützt sich aber noch am Bettpfosten ab. Für einen Moment bleibt sie stehen, bis sie tief durchatmet und in Richtung Tür geht. Schritt für Schritt wagt sie sich langsam voran. Pochende Schmerzen hämmern durch ihren Kopf. Am liebsten würde sie sich wieder hinlegen, aber Alex will wissen, was hier los ist und das wird sie sicherlich nicht erfahren, wenn sie im Bett liegen bleibt. Davon ist sie überzeugt. Doch kaum hat die junge Frau die Tür erreicht und diese geöffnet, bleibt sie wie erstarrt stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)