TMNT 2003 von Pamuya_ (Meine Fortsetzung zur Serie) ================================================================================ Kapitel 5: Vom Pech verfolgt ---------------------------- „Manchmal fragt man sich, warum das Universum gegen einen zu sein scheint. Warum ich das so sage? Weil es so ist. Es gibt Tage, an denen man am besten erst gar nicht aufgestanden und lieber im Bett geblieben wäre. Überall wo du hinkommst, geht alles schief und wirst von den anderen angemotzt. Am schlimmsten ist es jedoch, wenn du eins voll ein den Panzer bekommst, später aufwachst und feststellst, dass etwas mächtig schiefgelaufen ist. Und genau das trifft jetzt auf mich zu.“ - Raphael Es ist eine lange Zeit vergangen, seit dem die Turtles den grünen Glibber beseitigt haben. Dies verdankten sie ihrer neuen Freundin Dr. Alexandra Wayne, welche ihnen die Ausrüstung dazu gegeben hatte. Natürlich waren sie nach dem Einsatz nicht mehr benutzbar, aber das machte der Wissenschaftlerin nichts aus. Dennoch wollte Donatello versuchen diese wieder zu reparieren. Immerhin sahen er, Leo und Mikey sie als neue Freundin an. Nur Raphael bleibt skeptisch und misstraut ihr weiterhin. Als Alex dann auch noch manchmal bei ihnen zu Hause auftaucht, zieht er sich immer wieder zurück. Sobald er sie sieht, könnte er jemanden eine reinhauen und so bleibt er ihr besser fern. Seine Brüder verstehen ihn nicht und selbst Meister Splinter sieht Alex als eine Freundin der Familie an. In seinen Augen hat sie ein freundliches Wesen und ein gütiges Herz, aber selbst die mahnenden Worte des Senseis können den hitzköpfigen Turtle nicht umstimmen. Alex hingegen regt sich nicht auf. Sie ist zwar traurig darüber, da sie alles mitbekommt, aber sie will Raphael Zeit geben. Auch heute ist wieder ein Tag, an dem sie wieder zu ihren Turtlefreunden gehen will. Doch zuvor möchte sie den Park besuchen und sich ein bisschen entspannen. Nach langen Nächten von Arbeit und Wissenschaft will sie ein wenig die Natur genießen. Fröhlich zieht sie ihren Mantel an und wickelt einen dicken Schal um ihren Hals. Da es bereits Winter ist und es vorige Nacht geschneit hatte, will sie sich warm anziehen. Beleidigt und etwas erzürnt wird sie von der künstlichen Intelligenz beobachtet. Diese kann immer noch nicht begreifen, wie eine Wissenschaftlerin solch einen Fund nicht erforschen und der Öffentlichkeit preisgeben will. Am schlimmsten ist es für Iris, das Alex ihr kein einziges Mal erzählt hat, wo die Mutanten ihr Versteck haben. Zwar hat sie versucht ihre Erschafferin mittels kleiner Wanzen auszuspionieren, jedoch ist diese immer wieder draufgekommen und danach wurde Iris mit einer Auszeit bestraft. Alex verratet ihr absichtlich nicht den Aufenthalt. Seit dem Vorschlag Leonardo zu töten und sezieren, misstraut die Wissenschaftlerin Iris. Schließlich drückt sie eine türkise Wollmütze auf dem Kopf und verabschiedet sich von der künstlichen Intelligenz. Fröhlich schließt sie hinter sich ab und macht sich auf dem Weg. Einige Kilometer entfernt geschieht in einer Seitengasse etwas Seltsames. An einer Steinmauer erscheint ein weißer Strich. Wie von einer unsichtbaren Hand gezeichnet, bildet sich eine Spirale, die dann plötzlich beginnt sich zu drehen. Der Wirbel wird immer schneller und es leuchtet in verschiedenen Farben, bis ein seltsamer Mann heraustritt. Gehüllt in mehreren Schichten von schwarzen Stoff und einer Kapuze ist sein Gesicht kaum erkennbar. Nur seine Augen leuchten aus dem Schatten und sein Mund verändert sich zu einem bösartigen Grinsen. Mit einem Schwung wirft er seinen Mantel etwas zurück und geht voran. Interessiert beobachtet er das Treiben der Menschen. Einige sind damit beschäftigt Einkäufe zu erledigen, andere wiederum telefonieren, oder sind mit den Autos beziehungsweise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. „Interessant. …“ flüstert er mit einer heißeren Stimme. „… Wollen wir doch mal sehen, ob wir hier nicht mal etwas Chaos anrichten können.“ Suchend schaut er sich um, während er langsam weitergeht. Von den meisten wird er nicht wahrgenommen, doch bei manchen kommt ein kalter Schauer über den Rücken, sobald er an ihnen vorbeigeht. Plötzlich bleibt er stehen und grinst zufrieden. Währenddessen ist bei den Turtles dicke Luft. Den ganzen Tag schon ist Raphael genervt und das ist er seit dem er aufgestanden war. Kaum war er halbwegs wach und wollte aufstehen, so bleibt er mit dem Fuß in der Hängematte hängen, wodurch er etwas herumgewirbelt wird und anschließend unsanft auf dem Boden landet. Viel besser war das Frühstücken auch nicht. Kaum hat er die Schranktür geöffnet, fällt ihm die Schachtel mit dem Müsli entgegen, wodurch alles auf seinem Kopf fällt. Genervt knurrt er und schleudert die Schranktür wieder zu. Stumm schauen Donatello und Mikey zu, wie sich ihr Bruder von dem Schrank entfernt und dabei von dem restlichen Müsli, welches quer auf dem Boden verteilt liegt, ausrutscht und mit einem Knall auf dem Panzer landet. Entsetzt sieht der Lilamaskierte das Geschehen. Auch Mikey hat zunächst große Augen bekommen, bis er erheiternd seine Hände vor dem Mund drückt. Am liebsten würde er laut lachen. Raphaels Gesichtsausdruck war für ihn einfach zu komisch. Nur mit Müh und Not kann er sich etwas zurückhalten. Dennoch hört man ein vermummtes Kichern, was Don ebenfalls ansteckt. Auch er hält sich nun die Hand vor dem Mund. Doch dann kann sich Mikey nicht halten und fängt an laut zu lachen. „Ach, haltet doch die Klappe!“ schimpft Raphael und rappelt sich wieder hoch. Donatello kann sich einiger Maßen wieder einkriegen, doch Mikey lacht weiter, was Raphael nur noch mehr erzürnt. Wie ein wildgewordener Stier rast er auf seinem Bruder zu und droht ihn schon mit der Faust, als Leo sich zu den anderen dazugesellt. Mit strenger Stimme fordert er diesen auf wieder runter zu kommen. Genervt macht Raphael an abweisende Handbewegung und meint: „Lasst mich doch alle in Ruhe.“ So verlässt er die Küche und geht schnurstracks zum Sandsack, bei dem er sich austoben möchte. Wütend schlägt er auf das Leder ein und knurrt dabei. Währenddessen fragt Leo die anderen: „Sagt mal, was ist denn ihm über die Leber gelaufen?“ „Ich schätze mal, dass Raphael einfach einen schlechten Tag hat.“ antwortet Donatello und Mikey meint: „Hat er den nicht täglich?“ Die anderen zucken nur mit den Schultern. Sie wollen den Rotmaskierten in Ruhe lassen, bis man mit ihm wieder halbwegs vernünftig reden kann. Dieser kann sich nach einiger Zeit wieder beruhigen. Doch scheint es auch beim Training nicht glatt zu laufen. Immer wieder stolpert er, oder etwas anderes geht bei ihm schief. So muss er sich von seinem Sensei einige mahnende Worte gefallen lassen und als Mikey wieder zu kichern beginnt, rastet er wieder aus. Und wieder muss er sich was anhören lassen. Schließlich gibt er es für heute auf und widmet sich zum Zweiten Mal dem Sandsack. Das schien das Einzige zu sein, was noch funktioniert. In ihm kocht es und am liebsten würde alles und jeden verprügeln. Seine Brüder widmen sich nun ihren Hobbys zu. Donatello hat sich in sein Labor zurückgezogen. Mikey liest in seinem Zimmer seine Comics und Leo hat sich zum Entspannen ein neues Buch vom Regal geholt. Währenddessen ist Raphael immer noch mit Boxen beschäftigt, bis er so stark zuschlägt, so dass der Sack mit einem Schwung den Turtle zurückwirft und dieser mit einem Knall auf dem Boden landet. Genervt und knurrend ballt er seine Hände zu Fäusten und knallt diese auf dem Boden. Anschließend steht er wieder auf und verlässt das Hauptquartier. Leo kann gerade noch sehen, wie er verschwindet und ruft ihn noch zu: „Hey Raphael! Was hast du vor?“ „Mal frische Luft schnappen.“ murmelt er und ist dann schon fort. Leo schüttelt und Kopf und denkt sich: „Na hoffentlich kann der Schnee und die kalte Luft diesen Hitzkopf etwas abkühlen.“ Wenig später läuft Raphael bereits auf den Dächern. An manchen Stellen muss er aufpassen, da dort Eisschichten sind. Er rutscht sogar aus und landet unsanft auf der glatten Oberfläche. Das scheint bei ihm gerade zur Gewohnheit zu werden. „Was ist heute nur los? … Warum muss mir das alles passieren?“ meckert er, während er sich wieder aufrappelt. Obwohl es noch Nachmittag ist, neigt sich der Tag dem Ende zu. Das Licht wird immer dämmriger und immer mehr Menschen ziehen sich in den Gebäuden zurück. Als der Turtle in der Nähe des Central Parks läuft, bleibt er plötzlich stehen. Ein seltsamer Schatten hat seine Aufmerksamkeit erregt. Neugierig folgt er ihm, wobei er sich immer wieder hinter den Bäumen versteckt. Stück für Stück wagt sich Raphael voran und staunt nicht schlecht, als er eine schwarzgekleidete Person sieht. Die Ränder des mehrbeschichteten Mantels sind leicht eingerissen. Auch trägt der Kerl eine Kapuze, wodurch das Gesicht im Schatten verhüllt ist. Raphael beobachtet, wie sich der seltsame Mann an die Leute heranschleicht. Plötzlich verwandelt er sich in einen riesigen Schwarzbären, bäumt sich hinter den Leuten auf und erschreckt diese durch ein fürchterliches Brüllen. Der Mann und die beiden Frauen, die durch das gewaltige Tier erschreckt wurden, bekommen Panik und rennen schreiend davon. Der Bär läuft hinter ihnen her und attackiert den fliehenden Mann. Dieser stürzt und fällt in den Schnee. Schützend krümmt er sich vor Angst zusammen und hält seine Hände vor sein Gesicht. „Bbbitte, tu mir nichts.“ bettelt dieser. Als Raphael das sieht, kocht es in ihm. So schnell er nur kann, nimmt er etwas Schnee, formt sie zu Bällen und bewirft den Bären damit. Dabei schreit er das schwarze Ungetüm an: „Hey du ausgestopfter Teddybär! Lass den Mann in Ruhe!“ Von den Schneebällen aufmerksam gemacht, dreht sich dieser um und nähert sich Raphael. Der zitternde Mann erhebt sich stolpernd und läuft so schnell wie möglich davon. Knurrend kommt der Bär auf dem Turtle zu. Als er sich dann auf seine Hinterbeine stellt und zum Schlag ausholt, bewirft der Turtle ihn wieder mit Schnee. Diesmal trifft er sogar mitten ins Gesicht. Raphael lacht und meint: „Na was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen, du Möchtegernbär.“ Der schwarze Bär knurrt wieder und plötzlich verwandelt er sich wieder in die vermummte Gestalt. Mit tiefer Stimme fordert sie den Turtle auf zu verschwinden, denn sonst würde es für ihm sehr unangenehm werden. Doch Raphael denkt gar nicht daran. Ein kleines Kämpfchen würde ihm mit Sicherheit bessere Laune verpassen. Zumindest glaubt er das und hält seine Sais bereit. „Wie du willst.“ flüstert der Typ und plötzlich erscheint in seiner Hand ein Dolch. Raphael lässt sich davon nicht beirren und greift an. Doch der Kerl kann seine Attacken immer wieder parieren, egal was der Rotmaskierte auch anstellt. Geschickt bewegt sich Raphael und weicht auch dessen Angriffe aus. Doch dann wird er am Gürtel gepackt und zur Seite geschleudert. Raphaels Zorn wächst immer weiter an, aber er versucht seinen Gegner mit Beleidigungen und dummen Bemerkungen aus der Bahn zu bekommen: „Mehr hast du nicht drauf, du Kapuzenheini? Du hast wohl einen Vogel, wenn du glaubst, du kannst mich besiegen!“ „Keine schlechte Idee.“ murmelt die schwarze Gestalt. Der Dolch verschwindet und Raphael fragt sich, was der Kerl damit gemeint hat. Dieser streckt nun seine Hand von sich, welche zu glühen beginnt. Ehe der Turtle begreifen kann, was da gerade passiert, wird er von einen blitzartigen Energieball getroffen und an den nächsten Baum geschleudert. Etwas von dem Schlag benommen, bleibt er im Schnee liegen. Doch dann fühlt er sich komisch und sieht, wie sich sein Körper verändert. Raphael kann nicht glauben, was da gerade da mit ihm passiert. Er wird immer kleiner und eher er verstehen kann, wie ihm geschieht, verliert er das Bewusstsein. Die vermummte Gestalt lacht über ihren Sieg, dreht sich dann um und verschwindet. Es dauert eine Weile, bis Raphael wieder zu sich kommt und als er endlich seine Augen wieder öffnen kann, ist noch alles verschwommen. Doch dann erschreckt er sich, als er statt seiner rechten Hand einen grauen Flügel sieht. Verwirrt betrachtet Raphael seinen Körper. Mit Schrecken muss er feststellen, dass er jetzt ein Vogel ist. Er hat ein dunkelgraues Gefieder und einen gelblichen, spitzen Schnabel. Nur seine Brust ist rötlich. Noch dazu ist er verletzt und sein linker Flügel schmerzt sehr. Hilflos hüpft er umher, aber mit seinen kleinen Beinchen kommt er im tiefen Schnee kaum voran. Immer wieder fällt er hin und kann sich nur mit Mühe wieder aufrappeln. Raphael fragt sich flehend, warum die ganze Welt gegen ihn zu sein scheint und was er nun tun soll. Ein kalter Wind lässt ihn für einen Moment erstarren. Ihm fröstelt es. Als Turtle war er ja wechselwarm. Da machte ihm die kalte Temperatur wenig aus, doch nun sieht die Sache anders aus. Als Vogel spürt er die Kälte umso mehr und er fängt an zu zittern. Er will jedoch nicht aufgeben und so versucht er den nächsten Gullideckel zu finden, um dort in die Kanalisation zu gelangen. Ein warmer Platz mit Dach würde auch fürs Erste reichen. Mühevoll wagt er sich durch den Schnee. Die Sache wird auch noch durch den starken, kalten Wind erschwert. Dieser heult durch die blätterlosen Baumkronen und die Äste krümmen sich knarrend hin und her. Immer wieder wird etwas Schnee in Raphaels Gesicht geblasen und der verwandelte Turtle muss sich mit Hilfe seines gesunden Flügels schützen. „So ein verdammt mieser Tag. Hat es nicht gereicht, dass ich heute immer wieder auf die Schnauze gefallen bin? Musste mir jetzt auch noch das passieren?!“ schimpft er, während er sich weiter vorankämpft. Doch je länger er sich durch die weiße Masse quält, desto müder wird er. Ihm ist kalt und die Schmerzen werden unerträglicher. Schließlich fällt er erschöpft in den Schnee. Er hat keine Kraft mehr und seine Lider werden immer schwerer. Schließlich kann er diese Müdigkeit nicht länger unterdrücken und verliert er nach einigem Blinzeln das Bewusstsein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)