No Separate Ways von Votani (Aomine x Momoi x Kise) ================================================================================ Kapitel 4: the kiss. -------------------- 10 Die Dunkelheit lauert an jeder Straßenecke. Selbst die Laternen haben sich bereits eingeschaltet, um gelbgoldene Kreise auf den grauen Asphalt zu zeichnen. Kises T-Shirt ist durchgeschwitzt und klebt an seinem Körper wie eine zweite Haut, während sein Atem nur stoßweise kommt. Zeitgleich fühlen sich seine Muskeln jedoch locker und entspannt an, ein bisschen wie Wackelpudding, was sie nur nach einer guten Runde Basketball tun. Ein Grinsen liegt aus seinen Lippen, als er auf die Parkbank sinkt, die nur wenige Meter vom Spielfeld steht. Sogleich legt Momoi ihm ein Handtuch um den Nacken und reicht ihm eine Wasserflasche. Ihr rosafarbenes Haar ist zu einem einfachen Zopf gebunden, doch Kise ist schon immer der Meinung gewesen, dass Momoi sich überhaupt nicht anstrengen muss, um niedlich auszusehen. Ganz im Gegenteil, er ist sich ganz sicher, dass sie als einziges in seinem Freundeskreis ebenfalls das Aussehen hätte, um eine Modelkarriere starten zu können. „Danke, Momoicchi“, sagt er. Aomine, der auf sie zugeschlendert kommt und ebenfalls reichlich verschwitzt ist, mustert ihn mit zuckender Augenbraue. „Wenn du weiter so machst, fallen dir noch die Augen aus dem Kopf, Kise.“ „Bist du etwa eifersüchtig, Aominecchi?“ „Fängt du schon wieder mit diesem Scheiß an?“, brummt dieser und sackt auf die Bank neben Kise, meidet jedoch seinen Blick und ist halb von ihm weggedreht. „Auf was soll ich denn deiner Meinung nach eifersüchtig sein, huh? So ein Unsinn...“ Doch Aomines Abweisung ist halbherzig, denn Kise kann sich noch sehr gut an die Zeit erinnern, in dem Aomine seinen Spaß am Basketball verloren hat. Das hier ist nicht mit damals zu vergleichen, denn nun genießt Aomine sein Leben wieder und... mag Kise. Er hat ein Gespür für diese Dinge, weshalb das Grinsen auf seinen Lippen breiter wird. Er lehnt sich zu Aomine hinüber, um über seine Schulter zu sehen, um sein markantes Seitenprofil zu mustern. „Vielleicht, weil ich Momoicchi mehr Aufmerksamkeit schenke als dir.“ Aomines Lippen pressen sich zu einer Linie zusammen und Momoi stößt ein Kichern aus. Sie steht hinter der Bank auf Aomines anderer Seite und bettet die Arme auf der Rücklehne, um sich ebenfalls zu ihrem Sandkastenfreund hinüberzulehnen. „Dabei schenkt dir Ki-chan doch so viel Aufmerksamkeit, Dai-chan, du Dummkopf“, sagt sie und piekst Aomine mit dem Zeigefinger in die Wange, bis Aomine sich grummelnd von ihr wegdreht und Kise anschaut. Seine Augen weiten sich kaum merklich, als sie auf Kises Lippen zum Ruhen kommen, auf denen ein nahezu freundliches Lächeln liegt, das er offenbar nicht erwartet hat. „Oder vielleicht ist Aominecchi auch eifersüchtig, dass Momoicchi mir mehr Aufmerksamkeit schenkt“, vermutet Kise weiter und aus der Nähe kann er trotz der anfänglichen Dunkelheit sehen, dass Aomines Ohrenspitzen glühen. Momois Gesicht taucht mit fragendem Ausdruck neben Aomines auf, aber das wundert Kise nicht. Obwohl sie stets von ihrer weiblichen Intuition spricht, bemerkt sie den Ursprung ihrer eigenen Gefühle und der Leute, mit denen sie tagtäglich zusammen ist, als letztes. „Ich lade euch wieder zum Essen ein, wenn wir alle die Prüfungen bestehen!“, platzt es aus Kise heraus, anstatt Momois ungestellte Frage zu beantworten. Die Einladung hallt über den leeren Basketballplatz davon und verliert sich in der Abenddämmerung. „Wir treffen uns hier im Park, wenn wir die Ergebnisse haben“, erklärt er, bevor er aufspringt. Aomines Proteste liegen in der Luft, doch Momoi entweicht ein Lachen. „Das klingt nach einer guten Idee, Ki-chan. Ich bin sicher, dass sich Dai-chan noch mehr anstrengen wird, wenn er weiß, dass gutes Essen als Belohnung auf ihn wartet.“ „Heiße ich etwa Murasakibara?“, brummt dieser und fährt sich mit einer Hand durch das verschwitzte Haar. „Und redet nicht ständig über mich, als säße ich nicht direkt vor euch. Das nervt.“ Doch Kise antwortet nicht, sondern holt den Basketball, der bis eben allein auf dem Spielfeld gelegen hat. Er klemmt ihn sich unter den Arm, bevor er auch seine Tasche vom Boden aufhebt. „Wir sehen uns dann. Viel Glück beim Examen, Aominecchi.“ Er hebt die Hand zum Abschied, dreht sich um und spaziert davon. Nur im Hintergrund kann er Aomine hören, der ihm nachruft, dass er Kises dummes Glück nicht braucht und er es doch gefälligst für sich behalten soll. Es ist Aomines Art und Weise, um Kise ebenfalls Glück zu wünschen, da ist sich Kise felsenfest sicher. Sein Senpai wäre stolz auf ihn, dass er den ersten Schritt gemacht hat. 11 Aomine kann sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wann sein Leben dermaßen kompliziert geworden ist. Oder seit wann sich sein Leben nicht mehr ausschließlich um Basketball dreht. Zugegeben, der Sport nimmt noch immer den Großteil seiner Gedanken in Anspruch, doch hinzugekommen sind seine Kindheitsfreundin, zu deren Brüsten seine Augen inzwischen viel zu oft hinunterschweiften und deren Lachen viel zu gut in seinen Ohren klingt, und diese Nervensäge, die schon seit der Mittelschule an seinem Rockzipfel hängt und deren One-on-Ones er zu sehr genießt. Nicht einmal Kises Stimme stellt ihm noch unangenehm die Nackenhaare auf – und das hätte das erste Warnsignal sein sollen! Müde blinzelt Aomine gegen das Sonnenlicht an, das seine Augen zum Tränen bringt. Er sitzt verkehrt herum auf der Picknickbank, damit er den Rücken gegen den Holztisch lehnen kann. Sein Kopf ist in den Nacken gelegt, doch das einzige, worauf seine Sinne konzentriert sind, ist Satsukis Oberschenkel, der gegen seinen gepresst ist. Sie sitzt neben ihm auf der Bank und tippt summend auf ihrem Handy herum, während Aomine nicht weiter fortrutschen kann, ohne von eben jeder Bank zu fallen und im Schmutz zu landen. „Kise ist spät“, murmelt er. „Wenn er in zwei Minuten nicht hier ist, geh ich nach Hause.“ Satsuki schlägt ihm mit der flachen Hand gegen das Knie. „Wir sind doch gerade erst gekommen, Dai-chan.“ Aomine seufzt. „Ich bin müde.“ „Du bist immer müde“, erwidert Satsuki, denn sie muss immer das letzte Wort haben und wenn sie von etwas überzeugt ist, dann lässt sie sich davon nicht mehr abbringen. Aber wann genau ist aus ihrer Zweisamkeit eine Dreisamkeit geworden? Seit wann ist Kise – ausgerechnet Kise! – ein Teil von ihnen geworden? Aomine versteht es nicht und kann sich nur vage daran erinnern, dass alles mit seiner schlechten Note in Geschichte und der Drohung, dass er nach dem Durchfallen nicht mehr Basketball mit dem Touou-Team spielen durfte, angefangen hat. Der Rest ist eine Kettenreaktion gewesen und nun sind sie hier in diesem Park, der irgendwie zu ihrem gemeinsamen Treffpunkt geworden ist, weil sie keine zwei Tage ohne Kise auskommen können. Die Vorstellung ist gruselig und wenn er an Kise denkt, fährt Aomine ein eisiger Schauer den Rücken hinunter. Dabei kann er nicht sagen, ob dass Abneigung oder eher das Wissen ist, dass Kise ihn zu gut kennt. Dass Kise und Satsuki ihn zu gut kennen und ihm somit stets einen Schritt voraus sind, was seine eigenen Gefühle angeht. Aber wie konnte das bloß passieren? Kise ist nicht einmal ein Mädchen, geschweige denn hat er große Brüste, so wie Aomine das gern hat. Er unterdrückt ein zweites Seufzen, als er stattdessen den Blick von den Braunkronen über seinem Kopf senkt und zur Seite schielt, wo Satsuki sitzt und ihn längst wieder ausgeblendet hat. Seine Augen wandern zu ihrem türkisen Pullover hinunter, der ihre Oberweite versteckt. Anstatt ein Mädchen mit Satsukis Figur zu treffen und mit ihr auszugehen, sitzt seine beste Freundin neben ihn, während sie auf einen Jungen warten, der zudem Aomines Rivale und absolut nervtötend ist. Wann ist sein Leben nur so absurd geworden? Aomine kann es sich beim besten Willen nicht erklären. „Dai-chan, schau!“, ruft Satsuki aus und lässt ihn aufsehen. „Da kommt Ki-chan.“ Kise kommt den Hügel hinaufgejoggt. Er trägt noch immer seine Schulkleidung, aber sein Rucksack weist die inzwischen bekannte Form eines Basketballs auf, was verspricht, dass es ein One-on-One geben wird. Die Anspannung in Aomines Schultern lockert sich instinktiv – und kehrt sofort um ein Vielfaches zurück, als Kise nicht anhält, sondern direkt auf sie zujoggt. Wie ein Bulldozer steuert er auf Aomine zu, während er wie ein Reh im Scheinwerferlicht eines auf ihn zurollenden Autos paralysiert dasitzt. „Kise...“, brummt er als Drohung, aber da erreicht Kise ihn bereits. Zwei Arme schlingen sich um seinen Nacken und der Zusammenprall ihrer Körper drückt Aomine unangenehm die Tischkante in den Rücken. Ein Ächzen wird aus seiner Kehle gedrückt und blonde Haare kitzeln seine Nase, während Kise ihn mit einer ungeahnten Stärke umarmt, die ihn jegliche Luft aus den Lungen presst. „Wir haben bestanden. Wir sind Genies, Aominecchi“, flötet dieser dicht an seinem Ohr. Mit einer Hand hält sich Aomine an dem Tisch hinter sich fest und die andere schwebt unschlüssig in der Luft. „Verdammt noch mal, Kise, das wissen wir doch längst! Und woher weißt du das schon wieder?“ Mühevoll dreht er den Kopf in Satsukis Richtung, die strahlend neben ihnen sitzt. „Hast du schon wieder nicht den Mund halten können, Satsuki?“ Diese hält ihr Handy in die Höhe. „Ki-chan hat mir gleich heute Morgen sein Testergebnis geschrieben. Es wäre unhöflich gewesen nicht zurückzuschreiben.“ „Ich dachte, wir treffen uns, damit wir die Testergebnisse austauschen können...“ Denn Aomine bezweifelt, dass Höflichkeit Satsukis wahres Motiv gewesen ist. „Ach, Dai-chan...“, sagt sie. „Wir brauchen doch keinen Grund, um uns zu treffen. Du hast mal wieder gar keine Ahnung.“ Aber ihre Stimme ist sanft und das Lächeln verweilt auf ihren Lippen, als sie die Arme ausbreitet, um Kise und Aomine ihrerseits zu umarmen. Der Schweiß bricht auf Aomines Stirn aus und das gemeinsame Gewicht dieser zwei Spinner wiegt schwer auf ihm, während die Sonne seine Augen noch immer zum Brennen bringt. Wenigstens ist die Müdigkeit verflogen, hat jedoch eine merkwürdige Art des Herzflatterns zurückgelassen, das Aomine Sorgen bereitet. „Also, was ist nun mit dem One-on-One?“, mault er atemlos. „Oder trägst du den Basketball im Rucksack nur zur Schau herum, Kise?“ Dieser hebt das Gesicht, das in Aomines Halsbeuge vergraben ist, als gehört es dorthin. „Natürlich nicht. Heute ist der Tag, an dem ich dich schlagen werde!“ „Das sagst du jeden Tag“, antwortet Aomine, als Satsuki und Kise ihn endlich aus ihrem Klammergriff entlassen. Ihre Körperwärme verweilt, dem Herzflattern nicht ganz unähnlich. „Aber heute ist der Tag, Aominecchi!“ „Das will ich erst einmal sehen...“ 12 Die Pommes sind auf dem Papier eines gegessenen Hamburgers ausgebreitet und Momoi tunkt eine von ihnen in den Klecks Ketschup hinein. Musik spielt im Hintergrund und die meisten Gäste der Burgerbude sind bereits gegangen. Kein einziger Tisch in ihrer Umgebung ist besetzt, so wie es Momoi am liebsten hat. Es kreiert die Illusion einer Privatsphäre an einem öffentlichen Ort wie diesem. Ihr Fuß wippt im Takt der Musik und ihr Kinn ist auf die Handfläche abgestützt. Kise und Aomine sitzen ihr gegenüber, doch der Abstand zwischen ihnen wirkt nicht mehr unüberwindlich, wie er es vor ein paar Wochen eventuell noch gewesen ist. Beide tragen lose T-Shirts, denn die Schule ist vorbei und ein langer Sommer steht an, der mit Basketball und Gelächter gefüllt sein wird, mit Kise, Aomine und Momoi selbst. „Kasamatsu-senpai hat gesagt, dass ich euch ausrichten soll, dass er nie geglaubt hat, dass wir bei der Prüfung durchfallen werden“, erzählt Kise, der an seinem Milchshake schlürft. „Dafür hat er zu viel investiert.“ Seine Mundwinkel heben sich zu einem amüsierten Lächeln. „Kasamatsu-sempai war sehr geduldig“, bestätigt Momoi, denn aus Kises Erzählungen heraus hat sie ihn sich anders vorgestellt. Letztendlich ist er jedoch nett und unheimlich hilfsbereit gewesen. Er hat für seine Hilfe nicht einmal eine Gegenleistung verlangt, sondern Momoi nur per SMS geschrieben, dass er nie mehr einem von ihnen Nachhilfeunterricht geben wird und sie sehen müssen, wie sie in Zukunft allein klarkommen. Verübeln kann Momoi es ihm nicht, denn er hat auf seiner Schule und mit dem neuen Basketballteam sicher auch so genug zu tun. „Er ist auch immer noch mitten in der Planung für das nächste Trainingscamp“, plappert Kise weiter, während ihre Hände immer wieder den Weg zu den Pommes finden und gelegentlich einander streifen. „Er hat gesagt, dass seine Schule und Kaijou vermutlich zusammen wegfahren und trainieren. Scheinbar nimmt er das Versprechen an sich selbst sehr ernst, dass er nicht zulassen wird, dass Kaijous Niveau durch seine Abwesenheit absackt oder so.“ Kise zuckt mit den Schultern und schiebt sich eine weitere Pommes in den Mund. „Wie lange will er dein Team noch babysitten?“, entweicht es Aomine, der einen Arm auf der Lehne ihrer Sitzreihe abgelegt hat. Seine Finger baumeln hinter Kise hinunter und sind nur wenige Zentimeter von dessen Nacken entfernt. „Also ich finde es nett, dass er sich so viel Mühe macht“, wirft Momoi ein und tippt mit dem Zeigefinger gegen ihr Kinn. „Gerade jemand, der Basketball so sehr liebt wie du, Dai-chan, sollte das bewundern.“ „Hmpf...“, entweicht es diesem und Momoi lächelt, ehe sie sich die letzte Pommes stibitzt. Kise knüllt lachend das Papier zusammen und bringt das Tablett mit ihrem Abfall weg. Auch Aomine und Momoi erheben sich und schlendern auf den Ausgang zu, um dort auf Kise zu warten. Er schließt binnen kürzester Zeit mit ihnen auf und gemeinsam verlassen sie die Burgerbude und treten hinaus in die Abenddämmerung. Es ist dunkler noch, als es den anderen Tag gewesen ist, an dem Kise erst den Vorschlag zum Essengehen gemacht hat. Es hat wie eine Verabredung geklungen und auch jetzt wird Momoi den Gedanken nicht ganz los, dass etwas Bedeutungsschweres in der Luft liegt, die nach Blüten von unzähligen Blühbäumen und Büschen riecht. Sie folgen dem Gehweg, der sie zurück zur Hauptstraße bringt und auf der sich ihre Wege trennen. Schweigen herrscht zwischen ihnen, selten, aber alles andere als unangenehm. Momoi sieht zu Kise hinüber, der eine Hand in der Hosentasche vergraben hat, bevor sie zu Aomine schielt, der auf ihrer anderen Seite spaziert und den Blick von ihnen weg schweifen lässt. Sein Gesicht ist entspannt und nicht grimmig, genauso wie sie es am liebsten hat. Sobald sie die Straßenecke erreicht haben, kommen sie zum Stehen und Kise wendet sich ihnen zu. „Das war ein Date, oder?“, fragt er heiter. „Wir sind miteinander ausgegangen. Nicht wahr, Momoicchi, Aominecchi?“ „Was fragst du so blöd, Kise?“, stellt Aomine die Gegenfrage, der von ein Bein aufs andere tritt. „Woher soll ich das wissen?“ Aomines Augen zucken zu Momoi hinüber, gefolgt von Kise, der das alles viel zu gelassen sieht. Hitze breitet sich auf Momois Gesicht aus, als sie plötzlich sämtliche Aufmerksamkeit auf sich ruhen hat. „Warum fragt ihr mich? Ihr seid gemein, dass ich das entscheiden muss“, murmelt sie, überbrückt jedoch den Abstand zwischen Kise und sich und stellt sich auf Zehnspitzen, um Kise einen Kuss auf die Wange zu geben. Die Geste ist ungeplant, furchtbar spontan, aber irgendwie richtig. Seine Hände berühren ihre Ellenbogen und seine Augen funkeln freudig, so dass sich Momois Herz zusammenzieht, ein Gefühl, dass sie sonst nur in Kurokos Gegenwart bekommt. „Dachte ich es mir doch“, sagt Kise und seine Hand wandert ihrem Arm entlang, als er an ihr vorbeitritt, um ihre Geste weiterzugeben. Mit der anderen Hand zieht er Aomine am Kragen seines T-Shirts trotz Proteste zu sich heran und presst seine Lippen auf Aomines Wange. Momoi presst die Finger gegen den Mund, lässt sie im nächsten Moment jedoch sinken, um Aomines andere Wange zu küssen. Seine Lippen bewegen sich, doch kein Laut schafft es aus seiner Kehle, die sich wahrscheinlich genauso staubig wie Momois anfühlt. Das ist Aomines erster Kuss, seine ersten zwei Küsse – und nie hätte Momoi gedacht, dass jemals einer von ihr kommen würde. „Bis dann, Aominecchi, Momoicchi“, sagt Kise, bevor er geht. Er hebt nicht die Hand, sondern holt mit dem gesamten Arm aus, um ihnen zum Abschied zu winken. Die Dunkelheit verschluckt ihn und Momoi nimmt Aomines Hand in ihre, um ihn zum Weitergehen zu bringen. „W-Was war das denn?“, fragt Aomine nach einer Weile, als ob seine Finger nicht gerade mit ihren verschränkt wären. „Ich dachte, du magst Tetsu.“ Momoi legt den Kopf schief, als sie den Gehweg vor sich mustert, der in regelmäßigen Abständen von Laternen beleuchtet wird. „Ich mag Tetsu-kun. Sehr sogar. Aber ich mag Ki-chan und dich, Dai-chan, eben auch. Nur anders.“ Aomine fragt nicht weiter nach, sondern festigt stattdessen den Griff um ihre Hand und schnauft belustigt, während Momoi gedanklich bereits eine SMS an Kasamatsu verfasst, um den Ort für das bevorstehende Trainingscamp rechtzeitig herauszufinden und somit auch zum Trainingsort von Touou für den Sommer zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)