How I met my mother von Natsuki13 ================================================================================ Kapitel 7: ----------- "Wohin des Weges, Ranma?" Die Rothaarige bremste noch im Laufen, so dass sich hinter ihr eine Staubwolke bildete. Ihr Blick wanderte durch die Gegend, um denjenigen zu finden, der sie gerufen hatte. Freilich, der Kerl versuchte es nicht einmal sich zu verstecken. Er stand auf einem Stein, der zu einer Felswand gehörte, unter der sich die heisse Quelle befand. Von unten sah es so aus, als würde der Typ vor dem Eingang einer Höhle stehen, doch so richtig konnte der Kampfsportler dies nicht erkennen. "Trotz all dem Schmerz, den du mir zugefügt hast, ist dein Antlitz immer noch der einer Göttin.", quatschte der Kerl bühnenreif, während Ranma selbst die Galle hochstieg. Göttin?! Igitt, das erinnerte ihn so stark an Kuno, dass es schon weh tat. Der Kampfsportler verspürte sogar denselben Brechreiz. Ob die beiden Vollpfosten verwandt waren? Die Hirnzellen stammen jedenfalls aus derselben Zuchtstätte. "Und will das wissen?" Die schräge Gestalt schien über die Frage nicht gerade erfreut zu sein. Mit geballten Fäusten zischte der Kerl zwischen den Zähnen eine Antwort hervor: "Was? Du wagst es, mich zu vergessen?! Mich?! Lin Ping?! Nach all dem, was du mir angetan hast?!!!" Ranma hingegen wurde die Sache deutlich zu bunt. Er hatte Besseres zu tun, als mit einem hirnamputierten Lackaffen einen Small-talk zu halten, nämlich Akane suchen. "Hey, ich kann mich doch nicht an jeden Idioten erinnern, der mir je über den Weg gelaufen ist! Was ist mit euch Typen eigentlich los? Warum muss ich jedem von euch die Worte mit einer Zange aus der Nase ziehen?! Spuck endlich aus, was dein Problem ist, oder lass es sein und stör mich nicht!" Echt jetzt, warum waren die alle davon überzeugt, dass er sich an jede Gestalt erinnerte, die er je in seinem Leben mal getroffen hatte? "Willst du behaupten, du kannst dich an deinen Verlobten nicht erinnern?!!!" .... Man konnte den Wind hören, wie er zu den Bäumen sprach und die mächtigen Pflanzen ihm mit dem Rascheln der Blätter antworteten. Die Vögel zwitscherten vereinzelt ihr Lied dem sonnigen Tag entgegen, erfreut über den Sommer und über das herrliche Wetter. Die Quelle selbst pflichtete all den Geräuschen der Natur mit leisem Plätschern des Wassers bei, erschuf damit eine Atmosphäre der Ruhe, des Friedens und der Geborgenheit... zu dumm, dass Ranma momentan kein Auge für diese Schönheit übrig hatte. Baff wie wohl noch nie in seinem gesamten Leben - mal von der Sache auf dem Eis mit dem dämlichen Sanzenin abgesehen - starrte das rothaarige Mädchen zu dem Kerl auf dem Felsen hoch, unfähig auch nur einen kleinen Ton von sich zu geben und seinen eigenen Ohren kein Glauben schenkend. Der da... sein VerlobtER?! Reflexartig musste er an seinen alten Herren denken, der ihm wegen dem Essen wieder irgendwelche bescheuerte Verlobung angedreht hatte, strich die Variante jedoch - sein Vater war zwar nicht besonders Helle, aber auf DEN Gedanken würde nicht einmal Genma kommen, seinen einzigen Sohn mit einem anderen Mann zu verloben. Was Ranma selbst anging, so war eine Verlobung allgemein das Letzte, was er nötig hatte. Ihm reichte schon die Geschichte mit Akane, von all den anderen ehewilligen Kandidatinnen gar zu schweigen. Ein hirnamputierter Chinese fehlte gerade noch auf seiner Verlobungsliste... Moment mal! Da klingelte doch was... "Bist du etwa der verdammte Spanner, der in China zu mir ins Bad geplatzt ist und was von grosser Liebe und Leidenschaft geschwafelt hat?", fragte der Kampfsportler in Mädchengestalt halb ratend, halb definitiv. Die Antwort "Ich bin kein Spanner!", welche ihm von der anderen Seite der heissen Quelle entgegen gebrüllt wurde , bestätigte seine Vermutung. "Und wie nennst du einen, der zu einem Mädchen ins Bad platzt, hä?" "Da war aber kein Mädchen drin!!!", kam es prompt, woraufhin Ranma beinahe gelangweilt und deutlich angepisst die Arme unter der Brust verschränkte. "Aber du hast intensiv nach einem gesucht. Du hast mich so lange abgetatscht, dass ich dich mit einem Kinnhacken aus dem Bad befördern musste." Dies schien kein Argument zu sein. Du gütiger Himmel, warum hatte er immer das Glück, auf die verrücktesten Gestalten zu treffen? Vielleicht sollte er eine Unterhaltungsfirma mit Nabiki eröffnen... obwohl nein, die würde ihm keinen einzigen Yen überlassen. "Ich habe nach meiner Verlobten, der rothaarigen Göttin, gesucht!", schrie Lin Ping beinahe in Rage, ballte die Hände dann jedoch zu Fäusten. "Und du hast mich mit deinem unschuldigen Getue getäuscht!!!" "Nun mal langsam mit den jungen Pferden." Jap, er hatte definitiv einen Irren-Magnet irgendwo in seinem Körper eingebaut. "Ich habe gerade mal zwei Tage in deiner Hütte verbracht und du nennst mich schon 'deine Verlobte'? Mann, hättest wohl zuerst um meine Hand anhalten sollen." Dann hätte Ranma ihn nämlich per Kick-Express-Luftfracht in die nächste Wüste befördert, aber das wäre eine andere Geschichte gewesen. "Es war vom Schicksal bestimmt, dass ich meine Liebe treffe." Lin Ping war voll in seinem Element, während der rothaarige Saotome immer baffer wurde. Ein Psychiater-Besuch hätte dem Irren sicher nicht geschadet... andererseits müsste er dann beinahe seine gesamte Umgebung und die Schule samt Schülerschaft und Besatzung ebenfalls im Irrenhaus einliefern... Aber zurück zur Realität. "Statt die Zeit auf irgendwelche bescheuerte Fragerei zu verschwenden, habe ich mich sofort an die Hochzeitsvorbereitungen gemacht." Der verträumte Ton wechselte einem wütenden. "Aber du hast dich als Mann entpuppt und bist mit dem ganzen Festmahl abgehauen!!!!" OK, das hingegen stimmte, er und Genma hatten wirklich viel vom Essen mitgehen lassen. Aber alles andere grenzte an grössten Schwachsinn der Welt. "Sag mal, hast du noch alle Tassen im Schrank? Ich habe gerade ZWEI TAGE bei dir zu Hause verbracht und einen davon im HUNGERKOMA!!! Erst im Bad habe ich erfahren, dass du mich zu deiner Verlobten auserkoren hast! Und keine halbe Minute später bist du reingeplatzt und hast mich begrapscht!" OK, da war Ranma schon in seinem eigenen Körper und nicht in dem mit Monstertitten und roten Haaren, aber angenehm war es dennoch nicht. Lin Ping hatte dazu seine eigene Meinung. "Schweig!!! Für all die Blamage, die ich deinetwegen erdulden musste, wirst du mir büssen!!!" Mit diesen Worten griff er nach hinten und... Das Herz des Kämpfers setzte für einen Moment aus. Es war Akane, gefesselt und geknebelt. Und obwohl sie sich kaum bewegen konnte, versuchte sie es dennoch, sich zu befreien. "Akane!", entkam es Ranma unkontrolliert, worauf er nur unterdrückte und undeutliche Rufe in seine Richtung vernehmen konnte. DAS machte ihn noch wütender. "Bette zu den Göttern, dass ihr kein einziges Haar runtergefallen ist." Mit einer Geisel an seiner Seite fühlte der Chinese sich wohl extrem sicher, denn er meinte nur grosskotzig: "Sonst was?" Mit der kommenden Antwort hatte er jedoch bestimmt nicht gerechnet. "Sonst bist du ein toter Mann." Diese Worte waren so ruhig und kühl ausgesprochen, dass man meinen konnte, die Lufttemperatur hätte sich auch um einige Grad gesenkt, doch Saotome merkte nichts davon. Sollte er fest stellen, dass dieser Arsch Akane was angetan hatte, würde er den Möchte-Gern-Entführer in seine Einzelteile zerlegen und auf den umliegenden Feldern verteilen. Er würde es nicht bitter bereuen. Er würde sich wünschen, niemals auf diese Welt gekommen zu sein. Den kommenden Schlag konnte Ranma gerade noch abwehren, denn er war viel zu sehr auf Akane und ihr Wohl fixiert gewesen. "Die Rache ist mein.", grinste Lin Ping voller krankhafter Vorfreude, doch das beeindruckte den Kampfsportler nicht. "Freu dich nicht zu früh, du Dreckskerl." Der nächste Schlag traf den Entführer in die Magengrube, doch er erholte sich erstaunlich schnell und verpasste der Rothaarigen einen Schlag, der sie gegen den nächsten Felsen beförderte. Mit einem schmerzenden Rücken und dem Blutgeschmack im Mund richtete der junge Mann in Mädchengestalt auf, spie die rote Spucke zur Seite. Der Spass war endgültig vorüber... Etwas verloren wanderte Nodoka durch das Dickicht des Waldes. Sie war sich sicher, irgendwo falsch abgebogen zu haben, aber wo... Nun musste sie sich eingestehen, dass sie sich verlaufen hatte, und hoffte darauf, jemanden in dem Wald doch noch zu finden - oder wenigstens einen Wegweiser erblicken. Womit Frau Saotome jedoch nicht gerechnet hatte, waren Kampfgeräusche und lauter Krach, als würde jemand Steine zerbersten. Erschrocken und unentschlossen blieb sie stehen. Gütiger Himmel, was ging dort nur vor? Und was sollte sie selbst machen? Dort hingehen? Aber dann bestand die Gefahr, dass sie selbst verletzt werden würde. Andererseits, würde sie hier bleiben oder weg gehen, konnte sie sich noch mehr verlaufen. Schwere Entscheidung... Nodoka atmete einmal ganz tief ein und wieder aus. Dann ging sie in die Richtung, aus der die Kampfgeräusche kamen. Beim geringsten Anzeichen der Gefahr konnte sie ja immer noch weglaufen... hoffte sie zumindest. Nach einer kurzen Weile kam sie bei einer heissen Quelle an... und traute ihren eigenen Augen nicht, was sie da zu sehen bekommen hatte. War das etwa... Ranko? Keine Sekunde später, nachdem Frau Saotome sich selbst die Frage gestellt hatte, flog die besagte Rothaarige an ihr vorbei und knallte gegen einen Baum. Ihre Sachen waren zum Teil gerissen, völlig verdreckt und eindeutig kaum mehr zu retten, doch das Mädchen schien diese Tatsache kaum zu interessieren. Das erkannte Nodoka an dem Blick, den Ranko ihr geworfen hatte. "Versteck dich, damit dich nichts trifft.", meinte sie nur und sprang einem jungen Mann entgegen, dem sie Schläge mit solch einer Geschwindigkeit verpasste, dass die Frau im Kimono dies kaum mit blossem Auge erkennen konnte. Betrieb das Mädchen etwa auch Kampfsport? Doch diese Frage war - so überraschend das war - eher zweitrangig. Was Frau Saotome aus dem Konzept geworfen hatte, war die Art, wie die Rothaarige mit ihr gesprochen hatte. Gewiss war Ranko ein Mädchen, das würde nur ein Blinder nicht erkennen, doch die Tonlage und die Autorität, mit der die Worte ausgesprochen wurden erinnerten Nodoka eher an einen jungen Mann. Und auch jetzt, beim Kampf steckte das Mädchen die Schläge weg, als wäre sie sich das gewohnt. Als hätte Akanes Cousine nichts Anderes als Kampfsport in ihrem gesamten Leben gemacht... Ah! Dort oben! War das nicht...? Akane verfolgte den Kampf mit Argusaugen, liess sich jedoch nicht so weit davon ablenken, dass sie nicht selbst was unternehmen konnte. In ihrem Fall hatte sie einen spitzen Stein ertastet und rieb nun methodisch daran, um das Seil, mit dem ihre Handgelenke gefesselt waren, zu zerschneiden. Entweder ging der Kampf so lange oder sie selbst war einfach nur schnell, aber es gelang ihr, sich die Hände zu befreien. Einige Verrenkungen später war ihr gesamter Oberkörper fesselfrei, wonach sie sich sofort mit ihren Beinen und Füssen beschäftigte. Nur schnell machen, damit Ranma sich ihretwegen nicht weiterhin zurückhalten müsste und aus voller Kraft zuschlagen konnte. Dass sie dabei von Frau Saotome beobachtet wurde, bemerkte Akane nicht. Dafür war sie zu sehr auf ihre eigene Aufgabe konzentriert. Dummerweise hatte dies auch einen anderen Nachteil. Dadurch, dass die Tendo sich auf ihre Fesseln konzentriert hatte, verpasste sie die Attacke, welche Ranma ausgeführt hatte. Der Angriff schleuderte seinen Widersacher gegen die Felswand, direkt oberhalb des Höhleneingangs, was dazu brachte, dass Steine in diversen Grössen in alle möglichen Richtungen flogen. Und die Blauhaarige - zwar stehend, aber noch nicht ganz sicher auf den Beinen - stand genau darunter. Ihre Blicke trafen sich. "AAAAH!!!!!!!" "AKANE!!!!!!!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)