How I met my mother von Natsuki13 ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Das… durfte… nicht… wahr… sein… Zumindest hoffte Ranma, dass er die Zeichen auf dem Plakat falsch gelesen hatte. Aber nein, dort stand in kunterbunten Schriftzeichen geschrieben, dass an diesem Abend in der Herberge bei den heissen Quellen eine festliche Zeremonie zu Ehren der Wassergöttin der Region geben würde. Alle Gäste der Unterkunft waren somit offiziell zu den Feierlichkeiten eingeladen. Nun, das war ja alles schön und gut, aber die inoffizielle Kleidung bei solchen Festen war ein Kimono. Was bedeutete… "Ab zum Shopping!" Sie waren in einer kleinen Stadt, ungefähr zehn Kilometer von ihrer Bleibe entfernt. Hauptziehl: möglichst schöne Yukatas zu besorgen und zwar für jedes unverheiratete Mädchen. Akane wäre als bereits verlobt von diesem Schicksal verschohnt gewesen, doch Nodoka meinte, die zukünftige Braut ihres Sohnes musste am schönsten aussehen. Natürlich nur für den Fall, dass Ranma auftauchen würde. Das Blöde war nur, dass ihr eigener Sohn in einer Mädchengestalt mit Monsterbusen steckte und die Verkäuferin gerade versuchte, den kurvigen Körper in einen flach machenden Kimono reinzustopfen, damit ja nichts raushing. °Irgendwie erinnert mich das an das Eisenkorsett.°, schoss es dem Ärmsten durch den Kopf, als es ihn wieder durchzuckte, da die Damen den Gürtel noch straffer angezogen hatten. °Ich will wieder ich selbst sein!° Blöd nur, dass Heulen nichts brachte, denn nachdem der Obi kunstvoll zugebunden wurde, stopfte man Rankos Füsse in die Pokkuri-Geta und präsentierte die Rothaarige vor den drei Tendos und einer Saotome, die entzückt ausrief: "Mein Gott, Ranko, du siehst ja aus wie eine Prinzessin!" "Wirklich?", fragte das Mädchen nach, doch der Junge in dem Körper zuckte zusammen. Das war ja so entwürdigend. Ein Glück, war er durch die zwei Jahre zu einem perfekten Schauspieler geworden. Vielleicht sollte er im Kabuki-Theater weitermachen, wenn das mit Kampfsport aus dem einen oder anderen Grund nicht klappen. Dummerweise waren die Quälereien damit nicht zu Ende. Nachdem man Ranko gleich so herumlaufen lies – was an sich schon eine Bestrafung war, denn der Kimono war verdammt eng und liess den Jungen im Frauenkörper sich wie in einem Käfig aus Stoff vorkommen – wurden die Kleider für die restlichen Damen gekauft… Für Ranma war dies die Hölle auf Erden. Es was heiss und stickig in dem Laden, Trinkwasser war lauwarm und bot somit keine wirkliche Abkühlung. Die Kleidung war zwar aus dünnem Stoff, war aber so straff um seinen Körper geschlungen, dass es sich wie eine Rüstung anfühlte. Ausserdem drückte der Obi ihm die Brüste flach, was auch nicht gerade angenehm war. Und dann war die Shoppingtour an sich… Unwillkürlich zuckte der Rotschopf zusammen, als etwas Kaltes seine Wange berührte. Beim hochschauen sah er eine Dose mit herrlich kaltem Orangensaft und eine Akane, die das Gefäss in den Fingern hielt. "Hier. Sonst kriegst du noch einen Hitzeschlag." "Tse. Für wie schwach hältst du mich.", kam prompt die Antwort, doch die Blauhaarige hörte nicht einmal richtig zu. Sie drückte ihm einfach die Dose in die Hand und ging zu der Umkleidekabine, wo Kasumi gerade einen orangenen Kimono mit weissen Stickereien präsentierte. Der rote Obi unterstrich die Figur der jungen Frau im Vergleich zu Ranko, die leichte Mühen damit hatte, an genügend Sauerstoff zu kommen. Dennoch war das Mädchen froh, dass die anderen ihr keine Beachtung schenkten, denn so schnell, wie sie die Dose geleert hatte, hätte dies eine weiter Standpauke über Manieren von Nodoka gegeben, und darauf konnte der Junge in Frauengestalt getrost verzichten. Er war gerade dabei, die Fliegen auf dem Schaufenster zu zählen, als seine Mutter plötzlich ausrief: "Meine Güte, du siehst entzückend aus!!!" Unwillkürlich drehte Ranma den Kopf in die entsprechende Richtung – und ihm blieb glatt die Spucke weg. Vergessen war die Hitze, die nass-kühle Dose in seiner Hand, der eng angezogene Yukata. Er konnte gerade noch verhindern, dass ihm die Kinnlade nach unten klappte, die Augen jedoch wurden so rund wie zwei Hundert-Yen-Münzen. Akane stand bei der Umkleidekabine und betrachtete strahlend den blau-weissen Yukata, der mit einem dunkelblauen Obi zusammengehalten wurde. Die Pokkuri-Geta waren ebenfalls dunkelblau, jedoch mit weissen Schnörkeln verziert – der Kontrast passte perfekt zu der jungen Frau. Fasziniert konnte Ranma nur noch auf seine Verlobte starren, ohne zu merken, was um ihn herumpassierte, bis er leicht an der Schulter gerüttelt wurde. "Ranko? Alles in Ordnung?" "Äh, was? Ja, ja, es ist alles in Ordnung.", beteuerte die Angesprochene peinlich berühurt und senkte mit knallroten Wangen den Blick. Gott, war das peinlich gewesen? Andererseits, woher hätte der junge Mann wissen können, dass der Trampel so… feminim sein konnte? Allgemein war der Tag voller Überraschungen gewesen, schon seit dem Morgen, als er feststellen musste, dass Akane verdammt verlockende Rundungen obenrum hatte. In seinem Gedächtnis wurde immer noch die Erinnerung an ihr zartes und schmales Handgelenk gehütet, als sie sich wiedermal auf stur geschaltet hatte und er sie dazu zwingen musste, dass sie Ruhe gab und sich von ihm versorgen liess. Damals hatte sein Herz auch so laut geschlagen, als er in der Küche gestanden war und Eis in einen Beutel geschaufelt hatte. Und an diesem Tag waren ihm beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen, als er sie in diesem Yukata erblickt hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben war der Kampfsportler mit Kuno einverstanden, der Akane eine zarte Magnolie nannte. Was der Junge in Mädchengestalt jedoch nicht mitbekommen hatte, war der überraschte aber dennoch peinlich berührte Gesichtsausdruck der jüngsten Tendo, die mit leicht geweiteten Augen den Rotschopf betrachtete. Stunden später krachte Ranko kraftlos im kleinen Dojo zusammen, welches zu der Herberge gehörte, obwohl sie immer noch im Kimono war. Das war vielleicht mühsam gewesen. Nachdem für alle weiblichen Personen die Garderobe erneuert wurde – wobei der Rotschopf dann schon einen halben Anfall gekriegt hatte – wurden sie alle von Frau Saotome in einen Schönheitssalon geschleppt, wo sie alle stundenland geschminkt und frisiert wurden. Nur, damit sie beim Fest am schönsten aussehen und sich gute Männer angeln. Als ob Ranko dies nötig hatte, mit ihrem Geheimnis. Und Akane, sie war ja verlobt. Mit Rankos wahrem Ich. "Graah, ich werde hier noch verrückt!!!" "Das glaube ich dir." Die ruhige Stimme liess den Jungen in Mädchengestalt aufschauen und sich abruppt aufsetzen. "Kasumi.", entkam es ihm überrascht und wurde prompt von der ältesten Tendo lieb angelächelt. Unwillkürlich kam es ihm vor, als würde ihn die verstorbene Frau Tendo anlächeln, so fürsorglich und von mütterlicher Wärme gefüllt der Blick war. Na ja, die Achtzehnjährige hatte schon vor Jahren die Rolle der Hausfrau übernommen, daher war dies irgendwie nicht verwunderlich. "Du hast dich besser gehalten, als wir es erwartet haben." Wieder ein Lächlen. "Akane meinte, du würdest es hassen, shoppen zu gehen." Ach ja, stimmte. Er hatte mal eingewilligt, Akane zu helfen, für Kasumi einen schweren Kopb beim Gemüsehändler abzuholen. Dabei waren sie an einem Accessoir-Laden vorbei gelaufen… Ja, die nächsten zwei Stunden hatte er sich am liebsten selbst erschossen, denn das Gekreische war kaum auszuhalten gewesen. Und dann musste man natürlich alles anfassen, sich dreissig Mal um den Spiegel drehen, um das verdammte Tuch oder was auch immer wieder zurück zu legen. Zurück im Haus hatte er nach dem Essen gleich schlafen gelegt, da ihm der Schädel dermassen brummte. Nun verspürte der Rotschopf ebenfalls Kopfschmerzen, wenn auch nur leichte, die mit einer Tablette leicht behoben werden konnten – ein Glück, hatte es heute nicht so viel Geschrei und Gekreische gegeben hatte, sonst hätte er sich gleich wieder zurückziehen können. Den kleinen Retter kriegte er auch gleich von der ältesten Tendo spendiert, die dann auch meinte: "Nodoka-san möchte nun zum Tempel gehen. Kommst du nun?" Reflexartig hob Ranma die Hand, um sich im Nacken zu kratzen, erinnerte sich aber an die aufwendige Frisur mit vielen Nadeln und Kämmen und liess es sein. Stattdessen seufzte der Kampfsportler schwer, ehe er sich mit Kasumis Hilfe erhob. "Muss ich wohl. Ich hoffe nur, Mutter wird nicht allzu aggresiv nach einem Ehemann für mich suchen, sonst muss ich mir wirklich etwas Ausserordentliches einfallen lasen." Doch es war nicht notwendig gewesen. Der Abend war sehr ruhig verlaufen. Die Frauen hatten zwar die Blicke aller auf sich gezogen, doch Frau Saotome war ganz ruhig gewesen und hatte den Mädchen die Möglichkeit gelassen, sich so zu amüsieren, wie sie es wollten. Ranko und Akane hatten am Schluss beide je zwei grosse Stofftiere gehabt. Und es brauchte nur einen Blickwechsel, ehe sie beide ihre Gewinne an die älteren Tendo-Schwestern gaben und zum schwierigsten Stand gegangen waren, wo man sich sehr synchron bewegen musste, um den Hauptgewinn zu kassieren. Und da beide oft genug miteinander trainiert hatten, stellte auch diese Herausforderung kein Problem dar. Beim Rückweg hatte Nodoka Kasumi in ein Gespräch verwickelt, Nabiki zählte ihren Erlös – woher DAS Geld gekommen war, wusste Ranma nicht und wollte dies auch irgendwie nicht wissen – und die restlichen beiden liefen ganz am Schluss. "Akane, ich…", fing der Rotschopf an, brach aber ab, um dann mit einem milden Lächeln hervorzubringen: "Danke." "Hab ich gerne gemacht.", erwiderte die Blauhaarige, den überdimensionalen Tiger an sich gedrückt, und schmunzelte, als sie zu Frau Saotome nach vorne schaute. "Wenn sie nur wüsste, dass sie das perfekte Plüschtier abbekommen hat." Ein Kommentar, weswegen der Junge in Mädchengestalt grinsen musste. "Ja, der Panda ist ganz schön passend." Sein Vater lief nun ja ständig in seiner Pandagestalt in der Gegend rum. Und das nur, damit dessen Ehefrau nicht mitbekam, dass er dabei versagt hatte, aus Ranma einen richtigen Mann zu machen… Lieber hätte er sich daran nicht erinnert, denn sofort wurde sein Gesicht traurig, ernst und nachdenklich zugleich. Er war ein Mann, trug aber gerade einen Yukata, Make-up und eine komplizierte Hochsteckfrisur. Wie männlich war das denn? Eher lächerlich. Doch er würde eher seine eigene Zunge verschlucken, als diese Worte laut auszusprechen. Alles, was man von ihm vernehmen konnte, war ein leises Seufzen. Wenn es nach ihm wäre… "Ich bin mir immer noch sicher, dass Nodoka-sama dich nicht dazu zwingen würde, Seppuku zu begehen.", hörte er Akanes leise Stimme und schaute überrascht auf. Konnte sie etwa Gedanken lesen oder war er so leicht zu durchschauen? Dennoch nickte er nur auf ihre Aussage hin und drückte sein Plüschtier näher zu sich, als er merkte, dass seine Mutter zu ihm rüber schaute. Gott, wie sehr er es hasste, sich verstellen zu müssen. In der Herberge angekommen stellten alle fest, dass der Panda und Herr Tendo bereits schon gebadet hatten und nun faul vor dem TV lagen. Die Damen waren noch mit dem Fest beschäftigt, also schlich Ranko sich davon, um vor allen baden zu gehen. Sie hatte nicht vor, mitte im Badespass sich in einen Kerl zu verwandeln und das auch noch vor den Augen seiner Mutter – die Tendo-Töchter wussten ja, was passierte, wenn die Rothaarige in Berührung mit heissem Wasser war, und wären wahrscheinlich gar nicht erst baden gegangen, Akane allen voran nicht. Schnell wurde der bequeme weisse Hauskimono abgestreift und die Person glitt zufrieden seufzend in das herrlich warme Wasser, woraufhin die ausgeprägten Rundungen verschwanden und Platz für muskulösen Körperbau eines Mannes machten. Das rote Haar wurde schwarz und auch die gesamte Figur wurde um einiges grösser. Gütiger Himmel, tat das gut, endlich wieder im eigenen Körper zu stecken. Es zog nirgendwo, der Rücken wurde auch weniger belastet und ausserdem besass er wieder seine volle Kraft. Klar, als Mädchen war Ranma viel schneller, aber als Mann verfügte er über grosse Kraft und, Macho hin oder her, er liebte es, die Macht in einen Armen, seinen Fäusten zu spüren. Dann erlaubte er sich, seinen Fluch zu vergessen und sich als vollwertiger Mann zu fühlen. Und wenn ihn dabei auch noch ein bestimmtes blauhaariges Mädchen beobachtete… Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Akane dachte immer, er würde es nicht merken, wenn sie eine halbe Stunde oder länger an der Tür stand und ihn beim Training beobachtete. Witzig und irgendwie auch süss, wie sie jedes Mal darauf reagierte, wenn er sie dabei erwischte und zu allem Überfluss gar nicht überrascht tat. Er wusste, dass es nicht nett war, was er da abzog, aber es machte einfach zu viel Spass, sie auf die Palme zu bringen. Wie sie jedes Mal zuerst nach Ausreden suchte... ja, da war ihm auch der Hammer es wert, dieses Gesicht zu sehen. °Toll, meine Verliebtheit ist wohl an einem schlimmeren Stadium angelangt, als ich es bisher vermutet habe.°, dachte Ranma, doch selbst in seinen Gedanken klang dieser Satz nicht so erbost, wie er es gerne gehabt hätte. Tatsache war, dass das Erlebnis dieses Morgens etwas hinterlassen hatte, was man mit Worten nicht so einfach beschreiben konnte. Da waren Faszination und tiefe Verbundenheit zu der jungen Frau vorhanden, aber auch die Hitze, Leidenschaft und reine Begierde, denen Ranma sich nur schwer widersetzen konnte. Die Augen geschlossen stellte er sich vor, wie er diese weisse Schulter küsste, mit den Finger über die weiche Haut fuhr, den Geruch inhalierte, der nur von Akane stammen konnte. Er würde ihr keine Zeit geben, zur Besinnung zu kommen und ihn dann doch in die Wüste schicken zu lassen. Sein gesamter Körper würde ihre Bewegungen einschränken und er würde sie so lange küssen, bis sie selbst nach ihm lechzen würde. Eine Hitze stieg in ihm auf, die nicht nur von der heissen Quelle rührte, er spürte, wie das Blut in seine Lenden gepumpt wurde. Gott, was würde er nur alles dafür machen, seine Verlobte stundenlang verwöhnen zu können. Von seinen Kumpel aus der Schule hörte er nur Geschichten, was für grossartige Hengste diese doch waren, doch diese Gespräche nervten ihn nur noch. Er widerte ihn an, wenn die Jungs über Mädchen sprachen, als wären diese nur für ihre persönlichen Bedürfnisse da. Wenn er sich auch nur noch vorstellte, er würde Akane so behandeln, ungeachtet dessen, was sie wollte und fühlte, kriegte er den Drang, so schnell wie möglich zum Klo zu gelangen, um den Boden nicht zu versauen. Er wollte sie, das stand fest, aber noch mehr wollte er sie unter sich stöhnen und schreien sehen, wie sie den Gipfel der Lust erklilmmte, um danach seelig und befriedigt von ihm wieder in die höchste Ekstase versetzt zu werden. Die feinen Brüste, die ausgeprägten Hüften, die weichen Schenkel und die schmale Taille, all dies würde er so lange liebkosen, bis sein eigenes Verlangen zu schmerzen anfangen würde. Und alles nur, um keinen einzigen Moment zu verpassen. Seine Hand glitt unwillkürlich zu seinem Schritt, als er sich das Eindringen in Akane vorstellte, umfasste den besenstielharten Schwanz. Das Blut rauschte in seinen Ohren, das Gesicht war bestimmt gerötet, während sein Herz schwer gegen seinen Brustkorb hämmerte, als wolle es die Rippen brechen. °Akane.°, stöhnte er in Gedanken und wollte diesen Laut gerade in die Freiheit setzen, als… "Oh, das ist wohl schon jemand drin." Sein Herzschlag setzte aus, während Ranma der kalte Schweiss ausbrach, obwohl er sich weiterhin in der heissen Quelle befand. Ohne lange nachzudenken schnellte der junge Mann aus dem Wasser raus, noch während seine Mutter weitersprach: "Muss wohl Ranko sein. Hier ist ihr Kimono." 'Ranko' hingegen hatte eher damit zu tun, den verfluchten Wasserhahn aufzudrehen, um sich mit kaltem Wasser zu bespritzen – was ihr gerade noch gelang, denn die Tür ging keinen Augenblick später auf. Zum Glück war die Verwandlung zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen. "Oh, Tante Saotome, wie schön." OhGottOhGottOhGott, hoffentlich würde niemandem ihr ultragezwungenes Getue auffallen. Die Götter waren der Rothaarigen anscheinend wohl gesonnen, denn Nodoka gab mit keiner Wimper zu vestehen, dass sie was gemerkt hatte. "Wieso hast du denn nicht auf uns gewartet?" "Ach, ich konnte es einfach kaum erwarten, in Wasser zu steigen. Der Tag war so aufregend und ereignisvoll.", redete sich Ranko schnell raus. °Wenn du nur wüsstest, wie ereignisvoll.°, fügte der Junge in Mädchen gestalt noch hinzu, doch natürlich würde er dies nicht einmal unter der Todesdrohung zugeben. Im Hintergrund konnte er das überraschte Gesicht Kasumis, das neugierige von Nabiki und ein Mischmasch aus Schock und Wut in Akanes entdecken, versuchte sich jedoch davon nicht ablenken lassen, sondern einfach mal seine Rolle weiter zu spielen. "Es tut mir leid, aber ich möchte jetzt wirklich mir nur die Haare waschen und dann aufs Zimmer gehen. Der Tag hat mich wirklich geschafft." Huch, das war ja nicht einmal gelogen, denn Ranma war wirklich total kaputt. Seine Mutter hingegen schaute etwas traurig drein, nickte dann jedoch resigniert. "Schade. Ich habe mich wirklich darüber gefreut, dass wir endlich alle zusammen baden würden." Ein Satz, auf den Ranko nur ein entschuldigendes Lächeln übrig hatte… und ein Dankesgebet zu den Göttern, dass alle vier Frauen Tücher vor ihren Körpern behielten, denn der verwandelte Kerl wüsste sonst nicht, wie er darauf hätte reagieren sollen. Aber so leerte der Rotschopf sich einen Kübel lauwarmen Wassers auf den Kopf und machte sich ran, die Haare möglichst schnell einzuseifen, um sich selbst so von den nackten Frauenkörpern abzulenken – vor allem von dem einen, über den er sich ständig lustig gemacht hatte, dies aber nie so richtig ernst meinte. Und zu allem Überfluss hatte er als männlicher Ranma gerade vorhin sie in seinen Gedanken flach legen wollen! Da konnte er ihr doch unmögilch ins Gesicht sehen – vorausgesetzt er würde es überhaupt schaffen, ihr in die Augen und nicht weiter unten zu schauen. Zurück im Zimmer leerte Ranko sich ein Glas heissen Wassers auf den Kopf und lehnte sich nun in Männergestalt an die Wand, den Blick nach draussen zum Mond gerichtet. Der Kinomo war ihm nun um einiges zu eng geworden, also zog er den oberen Teil ab, liess das Kleidungsstück mit Hilfe des Gürtels an seinen Hüften baumeln. Seine Gedanken liefen Achterbahn und sein Herz wollte sich einfach nicht beruhigen. Um ein Haar hätte seine Mutter ihn als Mann erwischt – und das auch noch kurz vor Selbstbefriedigung, mit den Gedanken bei seiner "verhassten" Verlobten. Und wenn man gerade vom Teufel sprach, da ging schon die Tür auf und zaghafte Schritte waren zu vernehmen. "Nodoka-san und die anderen sind schon schlafen gegangen.", hörte er Akanes Stimme und konnte darauf nur ein knappes Nicken von sich geben. Nach wie vor hatte der junge Mann Schwierigkeiten, die Blauhaarige anzuschauen, ohne an seine erotische Fantasie erinnert zu werden. Die Tendo ging in der Zwischenzeit langsam auf ihn zu und blieb unweit vom Kampfsportler stehen. "Das war verdammt gefährlich, was du da abgezogen hast." "Soll ich etwa mich die ganze Zeit über nicht waschen?", kam es prompt zurück – wohl sehr überraschend, denn das Mädchen zuckte leicht zusammen, um dann kleinlaut fortzufahren: "Nein, das schon nicht, aber deine Mutter hätte dich um ein Haar erwischt. Und auch das, was du jetzt machst, ist viel zu gefährlich. Was, wenn sie jetzt plötzlich reinspaziert? Schon mal darauf gekommen?" "Schon mal überlegt, wie es ist, im falschen Körper herumlaufen zu müssen?", giftete er zurück. Die Tatsache, dass diese Worte aus den Tiefen seines Bewusstseins gekommen waren, brachte wohl als einziges Akane dazu, einfach den Mund zu halten und Ranma aus grossen Augen anzusehen, während er weiterhin wie ein Wasserfall sprach. "Hast du es dir jemals überlegt, wie es für mich ist, als Kampfsportler im Mädchenkörper herumzulaufen? Ich kann ja nicht einmal richtig kämpfen, ohne Angst zu haben, im kalten Wasser zu landen! Vom Regen und Schwimmunterricht rede ich gar nicht erst! 'Schatz, lass uns ans Meer fahren, oh, und leihst du mir einen deiner Badeanzüge?' Wie demütigend ist das denn." Den letzten Satz spuckte er regelrecht raus, stütze sich mit einer Faus auf dem Boden ab, den Blick gen Boden gerichtet, die Zähne zusammengepresst. Eine Weile lang herrschte Stille, bis Akane leise zu sprechen anfing. "Du hast Recht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie du dich anfüllst. Dennoch finde ich, dass es keine Rolle spielt, in welchem Körper du steckst. Allein deine Handlungen zeigen, ob du nun ein Mann bist oder nicht… Und ich finde, dass du einer bist…" Da schnellte sein Kopf nach oben, die blauen Augen ungläubig auf seine Verlobte gerichtet. Das… das war ihr… Ernst? Doch, so verlegen wie sie dreinschaute, konnten diese Worte nur wahr sein, denn normalerweise würde sie nicht einmal unter der Todesdrohung etwas in der Art sagen. "Weißt du…", fing sie an und machte einen Schritt auf ihn zu. Dummerweise rutschte sie an dem auf dem Boden liegenden Ärmel von Ranmas Kimono aus und flog regelrecht auf ihn zu. Nur im allerletzten Augenblick schaffte der junge Mann es, Akane aufzufangen – ein Hoch auf das jahrelange Training und die guten Reflexe, denn so war die junge Frau nicht auf dem Boden sondern in seinen Armen gelandet. Doch im nächsten Moment war er sich nicht mehr so sicher, ob das auch wirklich so gut war, wie er es sich augemalt hatte. Das Gesicht der jüngeren Tendo befand sich direkt vor dem seinen, so dass er ungehindert in die grossen braunen Augen schauen konnte, ihre kleinen Hände pressten gegen seine Brust, doch nicht abwehrend sondern Halt suchend. Sein Atem setzte aus, gleichzeitig trocknete seine Kehle aus. Auch sein Verstand verabschiedete sich kurz, um eine Pause einzulegen, anders konnte Ranma sich die Selbstverständigkeit, mit der er seine Verlobte bequem auf seinen Schoss setzte, nicht erklären. Den einen Arm um ihre Taile gelegt, erforschte die Hand der anderen sachte ihr Gesicht, stricht dann kurz das Haar zur Seite und zog ihr Gesicht runter zu sich. Er war auf alles gefasst und gleichzeitig total jenseits der Realität, vergass aber alles, als er sie schlussendlich küssen konnte. Dieser Kuss fühlte sich an, als hätte jemand einem durstigen Menschen endlich einen Schluck kalten Wassers gegeben. Er wünschte sich, er konnte sie näher an sich ziehen, doch er musste sich beherrschen. Ein Mal zu weit und er würde es für immer mit dem trotzigen Mädel verspielen. Doch die Hand aus ihrem Haar konnte er nicht rausnehmen – er konnte es einfach nicht riskieren, dass sie zurückschreckte, ehe er sie komplett kosten konnte. Zu seiner Überraschung war der Widerstand nur ganz minim gewesen. Der anfängliche Schreck war eigentlich ganz verständlich, doch dieser war Ranmas Meinung nach sehr schnell verschwunden, denn Akane entspannte sich immer mehr auf seinem Schoss, die Hände auf seiner Schulter und auf der Brust platziert. Hätte er gewusst, dass die junge Frau gerade voller Genuss seine ausgeprägte Muskulatur bewunderte, hätte er wohl ein Grinsen nicht unterdrücken können. Aber so konzentrierte er sich einfach weiter auf den Kuss – wer wusste es schon, wann er wieder die Gelegenheit dazu kriegen würde? Je mehr Zeit verging, desto mutiger und gewagter wurde das Spiel. Mittlerweile hatte er den Mund seiner Verlobten komplett erobert und erkundigte diesen voller Freude, den weichen weilbichen Körper an sich gedrückt. Seine Hand drückte ihren Kopf weiterhin zu ihm, doch im Vergleich zu vorhin genoss er nun einfach das Gefühl ihres Haars zwischen seinen Fingern. Und, verdammt noch mal, er genoss es einfach, sie zu schmecken! Vergessen waren die dünnen Papierwände der Herberge, sogar seine eigene Mutter, die auf keinen Fall herausfinden sollte, dass Ranma und Ranko ein und dieselbe Person war. Für ihn galt nur Akane auf seinem Schoss, ihre Hände, die heisse, prickelnde Spuren auf seinem Oberkörper hinterliessen, der Kuss, der ihm langsam aber sicher den Atem raubte. Er wollte mehr, so viel mehr, alles, was sie ihm nur bieten konnte, also wanderten seine Hände zu ihrem Kimonosaum und zogen diesen bestimmt nach unten, um sich nicht nur auf ihre Lippen zu beschränken, um auch von ihrer Haut kosten zu können. Allerdings machte Akane ihm da einen Strich durch die Rechnung. Zwar schlug sie ihn nicht und brach auch den Kuss nicht ab, doch sie versteifte sich so sehr, dass man meinen konnte, sie wäre aus Granit. Nun gut, Ranma machte sich da nichts raus. Genauso sanft wie vorhin zog er den Kimono wieder dorthin, wohin dieser auch gehörte, und beendete erst dann den Kuss. Doch statt irgendwelche Ausreden zu suchen, umarmte er sie einfach und lehnte seine Stirn an ihre Schulter. Seine Stimme war kaum lauter als ein Wispern, doch er war sich sicher, dass Akane ihn verstehen würde. "Tut mir leid… ich wollte nicht… und danke… für alles…" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)