How I met my mother von Natsuki13 ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Im Schlaf war Ranma die Fahrt deutlich kürzer vorgekommen, als sie eigentlich war, und als seine Mutter ihn geweckt hatte, waren sie schon kurz vor ihrem Ziel – den Harukawa-Quellen. Und obwohl er erleichtert war, endlich aus dem verdammten Zug auszusteigen, so fragte sich der junge Kampfsportler, wie er die paar Tage in dieser Idylle überleben sollte. Klar, die Entspannung würde ihm bestimmt gut tun, ausserdem bildeten die Berge ein perfektes Trainingsgelände für ihn. Nichtsdestotrotz waren da zwei Punkte, die ihm mächtig zu schaffen machten: Die heissen Quellen und seine Mutter. Wie sollte er es bloss anstellen, seine wahre Identität weiterhin verborgen zu halten… Während er so vor sich hin grübelte, merke der Junge in Mädchengestalt nicht, wie sie alle bei der Herberge angekommen waren. "So, da sind wir.", verkündete Nodoka und holte Ranko aus ihren Tagträumen in die Realität zurück. "Wir haben hier drei Zimmer zur Verfügung. Soun und Herr Panda kriegen ein gemeinsames Zimmer." Dies gesagt überreichte Frau Saotome den beiden Angesprochenen den Schlüssel. "Akane und Ranko, ihr werdet auch zusammen schlafen und das Dreierzimmer werde ich mit Kasumi und Nabiki teilen. Alles klar?" "Klar.", nickte das rothaarige Mädchen ohne gross weiter nachzudenken und hielt von einem Moment auf den anderen inne. Einen Augenblick, bitte noch mal zurückspulen. Er und Akane in einem Zimmer???!!! Nachdem der verwandelte Junge seinen Kopf krampfhaft dazu zwang, sich in die Richtung seiner Verlobten auszurichten, merkte er erst, dass er sich die Worte nicht erträumt hatte. Scheisse, das war ihr Ernst! Seine Mutter wollte Akane und Ranko in ein Zimmer stecken. °Aber ICH BIN Ranko!!!°, dachte Ranma verzweifelt und merkte nicht, wie ihm Schweiss austrat, so angestrengt überlegte er sich einen Grund, wie man die Situation doch noch ändern könnte. Zu blöd, dass ihm wirklich rein GAR NICHTS in den Sinn kam! "Danke, Nodoka-san.", hörte er währenddessen Akane sagen, spürte ihre Hand an seinem Gelenk und fühlte, wie er irgendwohin gezogen wurde: "Lass uns gehen, Ranko." °Wie soll ich DAS nur überleben???° Das Mädchen mit den blauen Haaren dachte sich gleichzeitig seinen eigenen teil. Ranma war definitiv zu sehr in Gedanken versunken, als dass er realisiert hatte, was er da eigentlich gesagt hatte, das war ihr auf jeden Fall klar gewesen. Und sie hatte auch seine Panik gesehen, als er begriffen hatte, dass es schon zu spät war, um zurück zu treten. Also hatte sie ihren Verlobten in seiner Verzweiflung gelassen und die Sache in ihre Finger genommen – in diesem Fall den Schlüssen von ihrem gemeinsamen Zimmer. °Hoffentlich werden da zwei Futons sein.°, dachte Akane unwillkürlich. Noch komplizierterer musste man die Situation nun wirklich nicht machen, oder? °Anscheinend doch.°, war der zweite Gedanke der jüngsten Tendo, als sie den doppelten Futon auf dem Boden sah. Selbst die Decke war für zwei Personen gedacht – blöd war nur, dass es diese nur in einem einzigen Exemplar gab. Nein, die lieben Götter wollten sie wirklich mit nichts verschonen. Noch während das Mädchen total entgeistert auf das Lager blickte, nahm es ein starkes Schlucken neben sich wahr. Die Blauhaarige musste nicht einmal zur Seite gucken, um zu erkennen, von wem dieses Geräusch stammte. "Ich würde mal sagen, wir packen unsere Sachen aus und gehen runter zum Essen. Wie wir das mit dem Schlafen anstellen, können wir später schauen." Was nicht sonderlich lange dauern würde, denn es war bereits Abend – schliesslich waren sie alle sechs Stunden mit dem Zug unterwegs gewesen, was alle ganz schön erschöpft hatte. Ranma sagte auf ihre Worte nichts, sondern ging in eine Ecke, liess dort den Rucksack fallen und stellte es so an, dass er in fünf Minuten mit seinen Sachen fertig war. "Ich warte draussen auf dich.", war alles, was Akane mitbekam, ehe ihr Verlobter auf der Terrasse verschwand, die Schiebetür schön sauber hinter sich geschlossen. °Was war denn das auf einmal?°, fragte sich das Mädchen und blickte von der Papiertür auf ihre Tasche runter, ehe sie verstand, was den jüngsten Saotome dazu bewegt hatte, sich so eigenartig zu verhalten. Sie hielt gerade einen ihrer BHs in der Hand, den sie gerade verstauen wollte. Ranma wollte ihr nicht zu nahe treten, wollte ihr ihre Privatsphäre lassen. Aus diesem Grund war er extra schnell mit dem Auspacken fertig geworden, damit sie in Ruhe ihre Unterwäsche auf den Regalen verstauen konnte. Nun war Akane so richtig baff. Seit wann war der Rüppel denn so rücksichtsvoll ihr gegenüber? "Aber ich wollte doch nur, dass Akane-chan den hier für mich anprobiert~" "Verpiss dich, du notgeiler Opa!" Man hörte kurze Kampfgeräusche, ehe man vernehmen konnte, wie ein Kick ausgeführt wurde, weswegen Happosais Rufe weiter entfernt zu klingen anfingen. Die Blauhaarige konnte die mit angehörte Szenerie nur mit einem tiefen Seufzen kommentieren. Der alte Perversling würde es wohl nie lernen… Als die Jugendlichen mit der Familie gegessen und sich dann anschliessend auf ihr gemeinsames Zimmer begeben hatten, meinte Ranma hinter der geschlossenen Tür: "Du kannst das Bett haben." Dies gesagt, begab sich der Junge in Mädchengestalt in die Ecke, wo er zuvor seinen Rucksack hingeschmissen hatte, und liess sich an die Wand gelehnt nieder. Sein Blick war dabei auf irgendwelchen Punkt vor ihm gerichtet, ohne dass er etwas gesehen hatte. Da waren sie bei den tiefsten heissen Quellen überhaupt. Alles ja schön und gut, wäre da nicht ein kleines Detail – bei jeder Berührung mit dem heissen Wasser wurde Ranma zu einem Jungen. Und wenn seine Mutter dies zu Gesicht bekam, erwartete ihn ein ritueller Selbstmord. Schlimmer jedoch war für ihn, dass er die Frau, die er nach Jahren wieder getroffen hatte, zu tiefst enttäuscht hatte. "Sag mal… deine Mutter… wie war sie denn so?", fragte Ranma kleinlaut, traute sich aber nicht, in Akanes Richtung zu blicken. Umso überraschter sah er auf, als ihre Stimme direkt neben ihm erklang – er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht gemerkt hatte, wie sich das Mädchen neben ihn gesetzt hatte. "Nun, sie war sehr lieb. Überall sah sie etwas Positives und konnte mich immer zum Lachen bringen." Eine kleine Pause. "Ich weiss noch, als ich vier war, wollte ich ihr eine Blume schenken, doch ich bin gestolpert und hingefallen. Natürlich ist dadurch der Stiel der Blume kaputt gegangen, weswegen ich ganz schön traurig war. Nicht aber meine Mutter. Sie hatte einfach den abgebrochenen Teil des Stiels abgeschnitten und dieses in eine Teetasse mit Wasser gestellt. Die Blume hätte durch meinen Fall keinen Schaden genommen, hat sie gesagt." "Hm. Klingt nach einer ganz netten Lady.", meinte Ranma erneut gedankenverloren vor sich hin starrend. "Ja, das war sie." Wie war wohl seine Mutter gewesen, damals, als er noch ganz klein war? Er wusste, dass sie ihn liebte, aber da war auch der Wunsch, er solle sie stolz auf ihn machen, und genau das machte dem Kampfsportler zu schaffen. Der Junge wünschte sich nichts sehnlicher als dem Wunschbild seiner Mutter zu entsprechen… "Ich glaube nicht, dass Nodosa-san soetwas tun würde." "Nani?" Der Rotschopf drehte sich zu der Blauhaarigen um und blickte diese fragend an. "Na das mit Seppuku. Klar, sie ist die Frau eines Kampfsportlers und hat bestimmt andere Meinung zum Leben und zu den Menschen, aber ich glaube nicht, dass sie ihrem einzigen Sohn wirklisch schaden will. Für mich sieht dies eher danach aus, als wolle sie dich dadurch auf die Probe stellen." "Und wie sollte deiner Meinung nach diese Probe aussehen?", murrte Ranko, den Kopf mit einer Hand abgestützt, das Gesicht vollständig Akane zugewandt. "Ob du mutig genug bist, eine Niederlage einzugestehen.", meinte das Mädchen ruhig. "Ob du zielstrebig genug bist, über dich hinauszugehen, um deine Ziele zu erreichen. Und ob du loyal genug bist, hinter den Leuten zu stehen, die dir wichtig sind. Ich weiss ja, was du alles kannst und dass du hinter deinen Freunden stehst, aber voher sollte Nodoka-san das wissen? Sie hat dich schliesslich ein Leben lang nicht mehr gesehen." Sie kletterte auf allen Vieren nach vorne und kniete vor ihrem Verlobten hin, der sie aus blauen Augen durch die bereits angebrochene Dunkelheit anstarrte. "Ein Mann zu sein bedeutet nicht zwingend, in einem männlichen Körper zu stecken. Es zeigt sich durch das Verhalten der Person selbst ab. Ob du nun Brüste hast oder nicht, wichtiger ist, wie du im Herzen bist." Sie zeigte mit dem Finger auf die Stelle, wo sich bei Ranma der erwähnte Muskel befand. "Und jetzt lass uns schlafen gehen. Wenn du die Hände bei dir behältst, kannst du die Hälfte des Futons haben." Dies gesagt stand das Mädchen auf und ging zum Schlafplatz, wo es sich zur Ruhe hinlegte. Der Kampfsportler hingegen starrte die Blauhaarige jedoch weiterhin an, als hätte sie drei Beine und Flügel. °Wer bist du und was hast du mit Akane gemacht?°, schoss es ihm durch den Kopf, doch dann lächelte er leicht und schloss die Augen. Trampel hin oder her, sie war seine Verlobte und sie hielt zu ihm, obwohl sie sich ständig zankten und er ihr oft genug weh getan hatte – meistens unbeabsichtigt, sondern einfach weil er nervös war und mit der Situation nicht umgehen konnte. Vielleicht wäre ein kleines Geschenk als Dankeschön angebracht… Aber darüber würde er sich später den Kopf zerbrechen. Vorerst würde er erstmal eine Mütze voll Schlaf holen, weswegen er auf den Futon zuging und unter die Bettdecke schlüpfte. Für einen Augenblick musste er daran denken, dass hinter seinem Rücken ein Mädchen lag, welches nur einen Schlafkimono und ein Höschen trug, sonst nichts. Wie leicht würde es ihm fallen, diese Stofffetzen zu entfernen, ja, seine Hände unter die Kleidung zu schieben und die Brüste seiner Verlobten zu erfreiffen… °Lass das!°, ermahnte er sich selbst und zwang sich dazu, einzuschlafen, was ihm angesichts des Stresses des Tages ganz gut gelang. Zum ersten Mal seit langem wachte Ranma von sich aus auf und nicht weil ihm jemand einen Eimer Wasser auf den Kopf geschmissen hatte. Ganz langsam öffneten sich seine Augen, klappten aber wieder zusammen, weil ihm die Sonne direkt ins Gesicht schien. Um den Strahlen zu entkommen, drehte er sich auf die andere Seite um und startete einen weiteren Versuch, den neuen Tag zu erblicken – doch erblicken tat er etwas Anderes. Akane schlief noch tief und sah dabei so unschuldig aus, als bestünde sie aus Porzellan, welches bei der kleinsten, unvorsichtigen Bewegung zu Bruch gehen könnte. Die schwarzen Wimpern gaben leichten Schatten auf ihre rosa Wangen, die Lippen wirkten leicht geschwollen, aus welchem Grund auch immer. Das gesamte Bild wurde von einer zersausten Haarpracht umrahmt. Weiter unten befand sich ihr schmaler Hals und eine nackte Schulter… EINE NACKTE SCHULTER???!!! Allem Anschein hatte Akanes Kimono über Nacht sich gelockert und war ihr verrutscht. Als Ergebnis dieses Vorganges konnte Ranma nun eine schmale, weisse Schulter bestaunen. Weiter unten konnte er den Schlitz betrachten, den ihre zusammengedrückten Brüste erstellten. Er schluckte trocken. Scheisse, wäre er in seinem normalen Körper, hätte er wohl einen Ständer wie 'n Baseballschläger gekriegt. So aber konnte er nur auf die Verführung in Person starren und sich aus letzter Kraft zurückhalten, diese geschwollenen Lippen NICHT zu küssen. Seine Finger juckten förmlich, durch das zersauste Haar zu fahren, die weiche Haut zu berühren, diese mit seinen Lippen zu liebkosen. Für Ranma war es nicht neu, dass er Hitze im Bezug auf seine Verlobte verspürte. Das war eigentlich der Hauptgrund, warum er sie ständig beleidigte – seine Angst, sie könne von seinen Gefühlen Wind kriegen, war viel zu gross. Dennoch war er mit der Situation 'ein bisschen' überfordert, schliesslich war er Akane bisher noch nie so nah gekommen. Nun, zumindest nicht ohne mindestens mit einem blauen Auge davon zu kommen. Aber nun… gerade in diesem Augenblick hatte er DIE Gelegenheit, die eigentlich zarten Konturen ihres Körpers genau zu betrachten, ohne dass er sich rausreden musste oder zwangsläufig etwas Schweres an den Kopf geschmissen kriegte. Unwillkürlich kletterte der Junge in Mädchengestalt auf seine Verlobte zu. Nur noch wenige Zentimeter, dann würde er diese verdammt verführerischen Lippen berühren können… °Nein.° Ruckartig schob sich die rothaarige Gestalt zurück und kletterte noch in derselben Bewegung unter der Decke hervor. Ach du Schande, um ein Haar hätte er Akane geküsst! Und das auch noch in seinem Mädchenkörper! °Kalte Dusche.°, sagte Ranma zu sich selbst in Gedanken. °Und ein Training. Schön lang und hart trainieren, bis ich mich wieder im Zaum habe.° Grosser Gott, der Aufenthalt würde ja noch heikler werden, als er es gedacht hatte. Es war schon etwas spät, als Akane die Augen aufmachte und sich ausgiebig streckte. Der Tag zuvor war wirklich anstrengend gewesen, so hatte ihr der Schlaf wirkich gut getan. Dennoch musste das Mädchen überrascht feststellen, dass die Seite zu ihrer Rechten leer war. Ranma war früher aufgestanden als sie… ein Weltwunder. Den Tag musste sie rot im Kalender markieren. Noch im Schlafkimono öffnete sie die Schiebetür, die auf die Terrasse führte, und wusste gleich, wo ihr Verlobter steckte. Nun, es war ja nichts Neues, dass er trainierte, aber sie konnte sich vorstellen, dass er dies gerne in seiner richtigen Gestalt gemacht hätte. Einige Meter weiter weg sass eine Gestalt, verborgen im Gebüsch, und starrte die beiden Mädchen mit hasserfüllten Augen an. °Ranma Saotome. Du wirst es büssen, was du mir angetan hast, du mieser Schuft.° Die Person war jedoch so darauf fixiert gewesen, die Rothaarige nicht aus dem Blickfeld zu verlieren, dass sie nicht merkte, wie ihr Umhang zu brennen anfing – die Feuerstelle hatte sich zu nahe an die Person befunden. Kurzen Augenblick später erklang ein panischer Schrei durch den Wald. "Alles deine Schuld, du verdammter Saotome. Alles deine Schuld!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)