Bruderherz von -Laluna- ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2. Blau wie das Meer --------------------------------------- Hey ihr Lieben^^ Erstmal ein ganz großes, dickes Sorry, dass der Upload erst heute kommt q.q Ich hab Besuch und es gestern irgendwie verpennt >.< Es ist mir zu spät eingefallen, als ich grad ins Bett gegangen bin ^^° Ich hoffe ich habe euch damit nicht die Vorfreude auf das neue Kapitel genommen! =3 An dieser Stelle dann auch mal ein grooooooßes Dankeschön an meine lieben Leser ^-^ Ich freu mich wie ein kleines Kind! :3 Und jetzt wünsch euch euch viel Spaß mit Kapitel 2 :D ____________________________________________________________________________________________________________ Mikey hatte nicht lange gebraucht, bis er seine Nunchakus eingesteckt, Raph’s Maske um seinen Arm gebunden, wo sie eine große, deutlich sichtbare Narbe verdeckte und sich auf die Dächer von New York begeben hatte. Die Stadt selbst war kaum wieder zu erkennen. Noch immer gab es Spuren von der gewaltigen Schlacht vor drei Jahren. Einzelne Gebäude oder ein paar Seitenstraßen, die noch immer zerstört waren oder wo noch Aufräumarbeiten stattfanden. Die Menschen waren zwar keine seltsamen Tentakelmonster mehr, was sie Donnie zu verdanken hatten – ohne ihr Wissen versteht sich – doch hatten einige von ihnen das Pech, noch eine Art Nachwirkungen des Mutagens in sich zu tragen. So gab es also Menschen, von denen noch einzelne Körperteile betroffen waren, allerdings kaum noch jemanden, der komplett mutiert war. Jedenfalls gab es hier wieder soetwas wie einen geregelten Alltag. Leute die arbeiten oder zur Schule gingen und dann eben diejenigen, die versuchten mit ihren Mutationsproblemen zu leben. Mikey stand gerade auf einem der hohen Dächer New Yorks, als die meisten Leute ihre Arbeit angetreten hatten oder der Unterricht in der Schule begonnen hatte. So waren also der lästige Berufsverkehr gerade zu Ende und die Straßen verhältnismäßig leer. Der junge Turtle konnte so ungestört von Dach zu Dach springen, sich dabei natürlich gründlich umsehend. Er rannte und sprang unaufhörlich, ohne ein genaues Ziel. Beinahe wie ferngesteuert, als hätte sein Verstand sich bereits verabschiedet, ging es immernur rauf und runter, nach rechts und nach links. Sein Herz schlug schneller und schneller. Ohne Pause rannte er, sah sich nichtmal mehr genau um. Das Bild vor seinen Augen schien zu verschwimmen bis er plötzlich stehen blieb. Er war tatsächlich am Hafen angelangt. Die Schiffe fuhren wie gewohnt ein und aus. Luden ihre Fracht ab oder neue auf. Mikey warf einen Blick zurück, in die Stadt, aus der er gerade gekommen war. »Wie lange bin ich schon gelaufen...?« Diese Frage konnte ihm wohl keiner beantworten, am allerwenigsten er selbst. Er war aber schon länger hier oben, als es ihm vorgekommen war. Die Zeit schien förmlich mit ihm gerannt zu sein. Doch nun schien sie still zu stehen. Das Meer war ruhig und das Licht der Sonne spiegelte sich glitzernd auf der Wasseroberfläche wieder. Kleine, sanfte Wellen schlugen gegen das Festland, nur um sich sofort wieder zurück zu ziehen. Michelangelo atmete die frische Meeresluft tief in seine Lungen ein und ließ sich dann auf dem Dach eines Gebäudes am Hafen einfach nieder, den Blick hinaus in die Ferne gerichtet. Diese Ruhe, so etwas hatte es damals nicht gegeben. Auch hatte man das Gefühl, die Sonne würde sich vor den Kraang und Shredder verstecken. Doch mittlerweile schien sie oft auf die Stadt hinunter und erhellte das bunte Treiben. Man könnte denken, sie wagte gemeinsam mit der Stadt einen Neuanfang. Um das was war hinter sich zu lassen. So wie es jeder in New York versuchte zu tun. Mikey wandte seinen Blick hinauf in den Himmel. Ein paar Möwen zogen ihre Bahnen, hoffend auf ein paar Fische, die während der Verfrachtung auf dem Boden landeten und nicht schnell genug wieder aufgelesen wurden. Wobei natürlich ein paar Fischreste auch reichen würden. Nur wenige Wolken waren zu sehen, während allerdings ein kühler Wind vom Meer Richtung Stadt zog. Alles hier schien nun so perfekt für ein normales Leben. Dennoch hatte der junge Turtle das Gefühl, er könne als einziger ein eben solches nicht führen – für seine Verhältnisse eben. Seine Brüder und auch sein Sensei hatten es geschafft wieder in ihren Alltag zurück zu finden. Doch der Turtel mit der orangefarbene Maske spielte dies nur vor. Tag für Tag. Nur um seinen Brüdern keine Sorgen zu bereiten und ihnen das ein oder andere Mal vielleicht ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Nach außen zeigte Mikey sich so als der fröhlichen Wirbelwind, der er immer gewesen war. Doch in seinem Inneren war er schon lange nicht mehr derselbe. Ein Teil von ihm war damals mit ihm gestorben und am liebsten würde er all seine Trauer und seinen Schmerz hinaus schreien. Doch stattdessen vergrub der 19 – Jährige diesen Schmerz in stummen Tränen, die manchmal ihren Weg über seine Wangen fanden. Lediglich Meister Splinter wusste um Mikeys wahre Gefühle und war immer für seinen jüngsten Sohn mit Rat und Tat zur Stelle. Doch auch der Vater der Turtles vermochte Mikey nicht aus dem Loch hinaus zu holen, in das er sich verkrochen hatte. Leise und traurig seufzend legte Mikey eine Hand auf die rote Maske seines Bruders, welche im Wind wehte und ein wenig hinab gerutscht war, sodass man die Narbe an seinem Arm deutlich sehen konnte. Er dachte schonwieder viel zu viel über Raph nach und versank dabei in Selbstmitleid. Er hasste diese Momente und doch verfiel er ihnen noch immer viel zu oft. Seine Verletzung damals war schlimm gewesen, die Wunde sehr tief. Er hatte viel Blut verloren und für einen Moment hatten seine Brüder Angst, er würde seinen Arm verlieren. Donnie hatte sein Bestes getan, doch war er kein Arzt und kannte diverse Behandlungsmethoden nur theoretisch. Doch zu Mikeys Glück hatte das ausgereicht, um sein Leben und auch seinen Arm zu retten. Allerdings war eine hässliche, deutlich sichtbare Narbe geblieben, die ihn sein restliches Leben lang begleiten würde. Zwar war sie verheilt, dennoch konnte der junge Turtle von Zeit zu Zeit noch immer den stechenden Schmerz spüren, der seinen Arm durchfuhr, während er mit ansehen musste wie Raphael vom Dach stürzte und seinen Brüdern noch einen letzten Blick zugeworfen hatte. Schnell schüttelte der 19 – Jährige den Kopf, um diese Bilder schnellstmöglich aus seinen Gedanken zu verdrängen. Er hatte sich hier nieder gelassen, um seinen Kopf frei zu bekommen. Und jetzt kam er nicht mehr von dem, was er eigentlich zu verdrängen versuchte, weg. Am liebsten hätte er sich jetzt selbst eine gescheuert. Doch das hätte ihn wahrscheinlich noch weniger davon abgehalten an seinen großen Bruder zu denken. Mit einem tiefen Seufzer ließ Mikey sich nach hinten fallen und starrte gedankenverloren nach oben, wo die Möwen, laut krächzend, ihre Kreise um den Hafen enger zogen. Wahrscheinlich war gerade eines der Fischerboote dabei seine Fracht abzuliefern oder etwas in der Art. Das war immer etwas schwer zu sagen, immerhin sahen, Mikeys Meinung nach, die meisten Schiffe gleich aus und der Geruch von Fisch zog einem immer mal wieder durch die Nase – auch wenn die frische Meeresbrise ihn gleich wieder vertrieb. Der 19 – Jährige schloss die Augen. Die Schreie der Möwen schienen langsam zu verstummen und er vernahm lediglich das Rauschen des Meeres, das ihn wie eine sanfte Melodie in den Schlaf zu wiegen versuchte. Es war schön. Entspannend. Kaum zu glauben, dass Michelangelo eine so innige Ruhe finden konnte, wo sein Inneres eigentlich doch so aufgewühlt war. Erschrocken riss Mikey die Augen auf. Über ihm tanzten die Sterne, umhüllt von dem blassen Licht des Mondes, welches er auf den Hafen hinab warf. „Verdammt, ich bin eingeschlafen!“ Schnell richtete sich der junge Turtle auf. Er war tatsächlich einfach so eingeschlafen und hatte dann tatsächlich den ganzen Tag verpennt. Das war sogar für ihn extrem unvorsichtig gewesen. Es drohte zwar keine Gefahr mehr durch Shredder oder die Kraang, aber die Menschen hätten ihn hier entdecken können. Und wie diese auf eine mutierte Schildkröte mit Ninjaausrüstung reagieren würden, selbst nachdem was in den letzten Jahren hier passiert war, wollte Michelangelo lieber nicht so schnell herausfinden. Lautlos machte er sich im Schatten der Gebäude und Trümmer New Yorks auf den Weg nach Hause. Es war ihm durchaus klar, was Zuhause auf ihn wartete. Schließlich hatte er Meister Splinter versprochen nicht lange weg zu bleiben und nun war er den ganzen Morgen durch die Stadt gerannt und hatte den restlichen Tag am Hafen verschlafen. »Wie kann man auch so blöd sein??«, schimpfte er innerlich mit sich selbst. Vielleicht hatte er Glück und er konnte unbemerkt an den Anderen vorbei und in sein Zimmer schleichen. So würde er einer Standpauke entgehen - vorerst. Allerdings war das nur ein kleiner Funken Hoffnung in einem Meer aus der Wahrscheinlichkeit, sofort bemerkt zu werden. Theatralisch seufzte Mikey auf, sprang gerade auf das nächste Dach, als er plötzlich inne hielt. Irgendetwas stimmte nicht. Was war das für ein Gefühl? Ein Gefühl, als ob ihn jemand beobachtete? Mit wachsamem Blick ließ der 19 – Jährige seine azurblauen Augen über die Umgebung schweifen. Es mochte sein, dass er nicht gerade der beispielhafteste Ninja war, doch sein Gefühl täuschte ihn selten. Und jetzt sagte es ihm „Du wirst beobachtet! Sei auf der Hut!!“. Und er hatte definitiv nicht vor, es einfach zu ignorieren. Doch so sehr und gründlich er seine Umgebung auch beobachtete, nichts schien verdächtig. Ein paar umgeknickte, alte Antennen, vielleicht hier und da ein Schornstein und ein paar höher und ein paar niedriger gelegene Dächer. Alles war ruhig, doch dann plötzlich, schnitt etwas leise zischend durch die Luft, direkt auf den Turtle zu. Mit einem geschickten Sprung nach vorne und sich gleich am Boden abrollend, landete Mikey schnell wieder auf seinen Füßen und hatte seine Nun Chakus gezogen, bereit sich zu verteidigen. An der Stelle, an der er bis vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte, blitzte ein Kunai im Mondlicht hervor, dessen Spitze schräg im Grund steckte. „Wer ist da?!“, knurrte der Turtle hervor. Doch, wie zu erwarten, keine Antwort. Was zum Teufel war das?? Wieso sollte ihn jemand einfach so angreifen? Vielleicht jemand von Foot-Clan? Nein, das war unmöglich. Der Foot-Clan und Shredder waren erledigt. Zerschlagen! Dennoch beschlich Mikey ein immer schlechter werdendes Gefühl. Irgendjemand versteckte sich zwischen den Schatten und das meisterlich. Denn noch immer konnte der 19 – Jährige niemanden entdecken. Nichtmal das leiseste Geräusch war zu hören, bis plötzlich etwas aus den Schatten sprang und wie ein Blitz direkt vor ihm landete. Erschrocken wich der junge Turtle einen großen Schritt zurück, wobei er beinahe sein Gleichgewicht verloren hätte. Jedoch konnte er sich schnell genug wieder fangen, um zu verhindern, dass er zu Boden fiel. Ein paar schnelle, kurze Sprünge und Mikey stand der Gestalt, mit ein paar Meter Entfernung, genau gegenüber. Nun konnte er auch erkennen, es handelte sich um eine einzelne Person, eindeutig menschlich. Eingehüllt in eine pechschwarze, hautenge Uniform und geschützt durch einen leichten, kaum sichtbaren Brustpanzer war sie vermummt bis hin zu ihrem Gesicht. Über diesem trug sie eine weiße Fuchsmaske… oder vielleicht auch eine Katze… Wer konnte das in so einer Situation schon so genau sagen. Diese Uniform erinnerte ein wenig an die Ausrüstung von Karai. Allerdings in diesem Fall viel unauffälliger und in den Schatten kaum bis garnicht sichtbar. Diese Person war etwas kleiner als Mikey, ziemlich schlank und wohl auf den ersten Blick würde der Turtle sagen sehr zierlich gebaut. Etwa wie April. Also vermutete er hinter der Maske logischerweise eine junge Frau. Wäre dem nicht so, stand da wohl ein männlicher Ninja mit Brüsten vor ihm. Aus der pechschwarzen Uniform ragte am Hinterkopf der Person zudem ein langer, blauer Zopf hervor, der ihr etwa bis zur Taille reichte und vom kühlen Nachtwind etwas durcheinander gebracht wurde. Es war ein schönes blau. Fast wie das Meer an einem weißen Sandstrand. Auch wenn das wohl der ungünstigste Zeitpunkt war soetwas zu bemerken, kam der junge Turtle nicht drum herum. Man könnte fast glauben, ihr Haar habe die gleiche Farbe wie seine Augen. Schnell schüttelte Michelangelo den Kopf! Das änderte nichts an der Tatsache, dass sie ihn angegriffen hatte und Mikey besser auf der Hut sein sollte. Schnell riss er seine Aufmerksamkeit von ihrem Haar los und schaute sie direkt an, mit der finstersten Mine, die er zu bieten hatte. „Wer bist du? Was willst du von mir?!“ Natürlich bekam Michelangelo keine Antwort. In seiner Kampfposition verharrend ließ er seinen eisernen Blick keine Sekunde von der jungen Frau ab, während diese einfach da stand und nichtmal zuckte. Völlig gelassen ließ sie ihren Blick auf dem 19 – Jährigen ruhen, der langsam immer angespannter wurde. Seine Karten standen schlecht, wenn es nun zu einem Kampf kommen würde. Sein Gegenüber schien nicht schwach und wie es sich herausgestellt hatte, war sie ein Meister der Tarnung und des lautlosen Angriffs. Fazit: Mikeys Chancen hier ohne Kampf heraus zu kommen sahen schlecht aus. Doch plötzlich unterbrach ein Geräusch die angespannte Stille, die zwischen den Fronten geherrscht hatte. Ein… Kichern? Tatsächlich! Ein leises Kichern, welches von der kleinen Person kam. Sie hielt sich die Hand vor den Mund – jedenfalls dorthin, wo man unter der Maske ihren Mund vermutete - und Michelangelo konnte sehen, wie ihre Schultern unkontrolliert wippten, während ihr leises kichern in ein Lachen ausartete. Der junge Turtle verstand die Welt nicht mehr. Dieses Mädchen hatte ihn doch vorhin eindeutig angegriffen. Er hatte sich fest auf einen Zweikampf mit ihr eingestellt und sich sogar gesorgt, ob er aus diesem als Sieger hervorgehen könnte. Und dann fing sie einfach so an zu lachen?? Sichtlich verwirrt ließ Mikey seine Waffen sinken. Er wusste nicht so recht, was er hätte sagen oder tun können. Sie einfach angreifen? Oder vielleicht abhauen? Beide dieser Optionen schienen ihm wenig Sinn zu ergeben. Er würde weder entkommen können, noch ließ seine Ehre als Ninja es zu sie jetzt einfach anzugreifen, während sie.. naja.. da stand und einfach lachte. Aus welchem Grund sie auch lachte war nun dahingestellt. Tatsache war jedoch, dass sie gerade ihre Deckung völlig außer Acht zu lassen schien und wohl auf keinen Kampf aus war. Michelangelo würde sie nun also komplett unvorbereitet erwischen und ihr nicht mal die faire Chance geben seinen Angriff zu parieren. Das wäre eher Raph’s Ding gewesen – obwohl, wahrscheinlich hätte selbst er gezögert. Also blieb Mikey erstmal nichts anders übrig als abzuwarten, bis sich die junge Frau ein wenig beruhigt und dann hoffentlich eine Erklärung für ihn parat hatte. Lange dauerte es glücklicherweise nicht, bis sie plötzlich ihre Hände an ihre Maske führte, und diese einfach auszog. „Schon gut, Michelangelo. Ich bin nicht dein Feind.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)