Bruderherz von -Laluna- ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- >>„3 Jahre ist es nun schon her, mein Bruder. Zum 3. Mal stehe ich hier und zünde eine Kerze, an diesem einen Tag im Jahr, an. Ein kleines Licht, das nur für dich leuchtet und dich hoffentlich erreicht, da wo du jetzt bist. Dein Zimmer sieht noch immer genauso aus, als hättest du es gerade erst verlassen. Wir haben alles so gelassen wie es war, nur um niemals zu vergessen. Und doch betreten wir diesen Raum nur selten. Auch die Anderen vermissen dich noch immer. Mikey spricht den ganzen Tag kein einziges Wort. Du wärst sicher überrascht wenn du sehen könntest wie ruhig er heute ist. Wo er doch ansonsten derselbe, alte Wirbelwind geblieben ist, der er damals schon war. Dieser Tag vor 3 Jahren... Mikey hat nach Langem endlich verstanden, warum du es getan hast. Jedoch gibt er sich noch immer die Schuld dafür, was passiert ist. Wir wissen, dass er nichts dafür konnte und versuchen es ihm auszureden. Aber er will nicht auf uns hören... Wahrscheinlich würde er das erst glauben, wenn du es ihm selbst sagen könntest. Jedoch wird das niemals passieren... Also versuchen wir ihn aufzubauen, so gut wir können. Er trägt deine Makske immer bei sich, als Glücksbringer, um seinen Arm, wo jetzt nurnoch eine Narbe ist. Das heitert ihn ein wenig auf. Er sagt, so seist du immer bei ihm und passt auf ihn auf. So wie du es früher immer getan hast. Seine Verletzung ist glücklicherweise vollständig verheilt und diese Narbe ist alles, was davon übrig geblieben ist. Donnie hat für heute auch die Arbeit in seinem Labor eingestellt. Nicht einmal April kann ihn trösten. Dennoch ist sie an seiner Seite, um ihn nicht alleine mit seiner Trauer zu lassen. Zwischen den Beiden scheint sich wohl endlich was Ernsteres zu entwickeln, auch wenn April das wohl noch nicht zugeben will. Schließlich ist Donnie... naja.. wir alle... sind keine Menschen. Und wer will schon zugeben, dass er Gefühle für einen Freak, wie wir sie sind, hegt. Trotzdem kann sie es nur noch schlecht verbergen, was unseren Casanova natürlich im siebten Himmel schweben lässt. Allerdings ist er mittlerweile viel weniger aufdringlich und peinlich, wenn er mit ihr oder über sie redet. Er hat gelernt, dass ein wenig mehr Zurückhaltung der Schlüssel zum Ziel ist. Trotzdem bringt er sich ab und zu immer noch in peinliche Situationen, was April aber nur noch mit einem schüchternen Lächeln abtut. Sicher würdest du über sein Verhalten lachen oder ihn aus manch peinlicher Situation befreien, so wie du es damals getan hast. Selbst in solchen Momenten denken wir an dich zurück und lächeln über das was war und über das, was hätte gewesen sein können. Casey hat sich mittlerweile unserem Training angeschlossen! Der Typ lernt wirklich verdammt schnell und er erinnert uns mit seiner ganzen Art ziemlich an dich und daran, wie du einmal angefangen hast. Er versucht sich seine Trauer über den heutigen Tag nicht anmerken zu lassen und dennoch spiegeln seine Augen deutlich den Schmerz wieder, den er tief in sich trägt. Du warst sein bester Freund, fast wie ein Bruder.. Und dann, kaum dass ihr die besten Freunde wurdet, warst du einfach weg. Einfach weg und kamst nicht wieder zu uns zurück. Es ist traurig.. so still wie es hier geworden ist ohne dich. Sogar deine ständigen Wutausbrüche fehlen uns. Mir fehlen die vielen Streitereien, die ich mit dir hatte. Die ständigen Auseinandersetzungen, die uns aneinander geraten ließen. Man konnte denken, zwischen uns bestünde nichts als purer Hass.. Und doch war das Band zwischen uns so stark, dass niemand es hätte zum Reißen bringen können. Und doch riss es auf eine grausame Art und Weise, sodass es sich niemals wieder neu knüpfen können wird. Durch deinen Abschied. Dein Abschied für immer. Und ich spüre jede Sekunde, dass an jenem Tag ein Teil von mir mit dir gegangen ist. Ein Teil von uns allen verschwand einfach, zusammen mit dir. Und so hast du uns zurück gelassen. Mit einer Lücke in unseren Leben, die nie wieder geschlossen werden kann. Ich bemühe mich dennoch ein guter Anführer zu sein. Dein Verlust hat nicht nur Lücken hinterlassen. Nein, er hat mir auch Stärke gegeben! Die Stärke mich um meine Brüder und um meine Freunde zu kümmern! Wahrscheinlich würden wir beide uns wegen meiner Trainingsmethoden oder der Art, wie ich das Team anführe, wieder ständig in die Haare kriegen. Kaum zu glauben, aber ich wünsche es mir manchmal. Dass du plötzlich vor mir stehst und dich darüber beschwerst und laut wirst.. so wie damals. Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich mich sogar nach deiner jähzornigen Art sehne. Obwohl sie uns so oft in Schwierigkeiten gebracht hat, dass man gar nicht darüber nachdenken will. Dennoch, sie war ein Teil von dir. Ein Teil, der uns ebenso fehlt, wie alles andere an dir. Nur noch einmal deine Stimme hören.. dir nur noch einmal gegenüber stehen.. was sollte ich sagen, nach so langer Zeit? Was würdest du sagen oder hören wollen? Dass die Lücke, die du hinterlassen hast, aus uns Andere gemacht hat? Dass wir dich vermissen? Oder einfach... dass wir dich lieben.. Und alles dafür geben würden, noch einmal an deiner Seite zu kämpfen. Ja.. das würden wir wahrscheinlich... Ich muss nun gehen.. Die Anderen warten auf mich. Wir wollen den Tag nicht mit Trauern verbringen, das hättest du sicher nicht gewollt. Dennoch denken wir heute an dich und hoffen, unsere Gedanken erreichen dich. Und egal wie viele Jahre noch vergehen werden, wir wollen, dass du eines weißt: Wir vermissen… und lieben dich, Raphael..“« Wie jedes Jahr an Raphaels Todestag, der sich nun zum 3. Mal jährte, hatte Leonardo sich in das alte Zimmer seines jüngeren Bruders begeben, um ein Licht für ihn anzuzünden und um an ihn zu gedenken. Jeder der Brüder sandte seine Gedanken heute an ihn, in der stillen Hoffnung, sie würden ihn irgendwie erreichen. Doch wusste jeder von ihnen: Raphael würde niemals zurückkehren. Er hatte sein Leben gegeben, um die seiner Brüder zu retten. Heute vor genau 3 Jahren, in einer gewaltigen Schlacht, in der sie alle schwer verletzt wurden. Karai, oder auch Miwa, hatte damals an ihrer Seite gekämpft. Die Turtles hatten sie letztendlich von ihrer wahren Herkunft überzeugen können. Dennoch blieb sie nicht. Sie verriet Shredder und sorgte so für seine Niederlage in der großen Schlacht vor 3 Jahren. Danach jedoch, verschwand sie spurlos. Leo hinterließ sie eine Nachricht. Sie wolle sich nach Japan begeben, an ihren Geburtsort. Doch seit dem hatte man von ihr nichts mehr gehört. Vermutlich war sie dort untergetaucht. Versuchte ihre Vergangenheit zu vergessen und etwas über ihre Mutter herauszufinden oder Ähnliches. Weshalb sie nicht zu ihrem richtigen Vater zurückkehrte, erfuhr niemand. Was Raphael anging.. seine Leiche konnten die Turtles, April und Casey niemals beerdigen. Von ihm war nichts übrig geblieben. In der gewaltigen Schlacht, vor 3 Jahren, schafften die Brüder und ihr Sensei es gemeinsam, mit hohen Verlusten, die Kraang in ihre Dimension X zurück zu drängen und jedwede Möglichkeit auf eine Rückkehr zu verhindern. Doch war der Sieg somit noch nicht auf ihrer Seite. Am Ende standen sie Shredder und dessen Gefolgsleuten gegenüber. Splinter war bereits verletzt und ging schnell, kaum noch lebend, zu Boden. Die Brüder kämpften hart, gingen weit über ihre Grenzen hinaus, bis Shredder schließlich alleine übrig blieb. Doch sollte dieser Kampf ihr ganzes Leben verändern. ________________________ Die Stadt um sie herum hatte bereits in Flammen gestanden. Die Gebäude waren nicht mehr als große, brennende Ruinen und die Dächer nur noch Schauplätze der Kämpfe, die hier stattgefunden hatten. Und somit auch für diesen Letzten. Für die Brüder sah es nicht gut aus. Sie waren stark, doch war ihr Gegner ein Meister auf seinem Gebiet. Nicht einmal mit gebündelter Kraft konnten sie ihn besiegen. Einer nach dem anderen ging immer und immer wieder zu Boden. Dennoch rappelten sie sich wieder und wieder aufs Neue auf. Trotz vielen offenen Wunden, Knochenbrüchen, Prellungen oder Verstauchungen gaben sie nicht auf. Doch ab diesem einen Moment änderte sich alles! Es gab einen Plan, der vorsah Shredder mithilfe von Mikeys Nunchakus zu fesseln und ihn so zur Strecke zu bringen. Jedoch verlief er nicht so, wie die Turtles es vorausgesehen hatten. Mikey startete wie geplant seine Attacke. Jedoch war Shredder zu schnell, schaffte es der Attacke auszuweichen und Leonardo und Donatello mit zwei gezielten Schlägen auszuschalten. Raphael und Mikey entwischten dem Gegenangriff zwar irgendwie, wurden aber in die Enge getrieben und fanden sich mit dem Rücken zur Wand eines höheren Gebäudes wieder, welches direkt an das angrenzte auf dem sie standen, ohne jedwede Möglichkeit zur Flucht. Gemeinsam konterten sie Shreddes Angriffe, obwohl Beide mit ihren Kräften schon völlig am Ende waren, bis es schließlich geschah. Shredder erwischte Mikeys linken Arm mit seinen Krallen und verletzte ihn schwer. So ging auch er schließlich zu Boden. Um nun seinen kleinen Bruder zu schützen ging Raphael, der als einziger noch stand, weit über seine Grenzen hinaus. Auch er war bereits schwer verletzt gewesen, sein Körper aber so von Adrenalin durchflutet, dass er die Schmerzen nicht spürte und jeden Angriff Shredders parierte. Das Blut floss aus seinen Wunden und tropfte an mehreren Stellen auf den Boden. Sein Panzer hatte mehrere Stellen, die, deutlich sichtbar, gebrochen waren. Ihm wurde immer wieder schwarz vor Augen und dennoch kämpfte er weiter. Immer weiter, für seine Brüder. Um die Leben seiner Familie zu bewahren. Dann ging jedoch alles ganz schnell. Ehe die anderen drei wieder richtig bei Bewusstsein waren, sahen sie nurnoch, wie die Klingen Shredders die Brust ihres Bruders durchbohrten, während seine Sais das gleiche mit der Brust seines Gegners taten. Noch einen Blick an seine Brüder wendend, die Erleichterung über ihr Wohlbefinden ins Gesicht geschrieben, stürzte Raphael, Shredder mit sich nehmend, vom Dach. Hinab in das Inferno, hinab in den feurigen Tod, der seine Klauen nach ihnen ausstreckte, bis das Flammenmeer sie beide verschlungen hatte. Leonardo, Donatello und Michelangelo hatten nicht schnell genug reagieren können, um ihrem Bruder zu helfen. Die Leiche Raphaels hatten sie bis heute nicht gefunden. Alleine einen seiner Sais und sein halb verbrannte Maske hatten sie finden können. Insgeheim hatten sie gehofft, er habe den Sturz überlebt. Jedoch kam er niemals nach Hause und so erlosch auch der kleinste Funken Hoffnung. So auch irgendwann der von Mikey. Der jüngste der Brüder hatte sehr lange gebraucht um den Tod seines älteren Bruders zu überwinden. Jedenfalls nach außen hin. Zwei Jahre hatte es gedauert, bis er die tägliche, oder besser die nächtliche, Suche eingestellt hatte und zugeben musste, dass es unwahrscheinlich war, dass Raph noch lebte. Sonst wäre er schließlich nach Hause gekommen. Zu seinen Brüdern, wo er hin gehörte ____________________ Leo verließ das Zimmer seines Bruders und schloss leise die Tür. Gesenkten Blickes ging er die ersten Schritte zu seinen Brüdern hin, hob dann jedoch sein Haupt und wischte sich die Tränen weg, die sich in seinen Augenwinkeln gesammelt hatten. Mikey und Donnie saßen im Wohnzimmer und schwiegen. Sie dachten wahrscheinlich auch gerade an ihn. Mit einem aufheiternden Lächeln schritt Leonardo auf seine kleinen Brüder zu. April und Casey waren bereits im Dojo, wo sie auf die Turtles warteten. »Los Jungs, fangen wir mit dem heutigen Training an..« Ein hauchzartes Lächeln schlich sich auf die Gesichter Donatellos und Michelangelos. Normalerweise war das Klagen und Jammern immer groß, wenn es darum ging wieder stundenlang zu trainieren. Doch nicht heute. Denn heute gab ihnen das Training mit ihrem großen Bruder, April und Casey das Gefühl von Geborgenheit und nahm ihnen ein kleines Stück ihrer Trauer, welches ihren Tag einhüllte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)