Star Trek - Timeline - 07-01 von ulimann644 (Hochzeiten und Versprechen) ================================================================================ Kapitel 10: Partyspiele ----------------------- Als am frühen Morgen die meisten Gäste bereits gegangen waren – auch der Admiral hatte sich, zusammen mit seiner Freundin, bereits verabschiedet – da schritt Tar´Kyren Dheran an der Seite von Hat´Meran Teron durch einen etwas abgelegen Teil des Arboretums. Zuvor hatten sie nur wenig Gelegenheit gefunden ungestört mit einander zu reden, und jetzt, da sie unter sich waren, schwiegen sie eine geraume Weile, bevor Hat´Meran endlich sagte: „Du hast dich sehr verändert, Tar´Kyren.“ Als er den fragenden Blick seines Gegenübers erkannte, fügte er erklärend hinzu: „Das meine ich in positivem Sinne. Einerseits besitzt du noch immer dieselbe Zielstrebigkeit und Energie, wie zu Schulzeiten, doch du bist andererseits auch auf eine Weise gereift, die ich so nie für möglich gehalten hätte, und die ich sehr an dir bewundere.“ „Danke, Hat´Meran. Die Jahre bei der Sternenflotte, und in der 5.Taktischen Flotte waren, rückblickend betrachtet, eine permanente Herausforderung. Ich habe während all dieser Jahre Freunde gefunden und Freunde verloren. Heute bin ich glücklich, einen verloren geglaubten Freund zurück bekommen zu haben. Das verdanke ich meiner Frau.“ Hat´Meran blickte den Freund verstehend an und erklärte: „Ich kann nachvollziehen, warum du dich in sie verliebt hast – für eine Menschenfrau ist sie außergewöhnlich.“ Dheran grinste entsagungsvoll: „Du machst immer noch diese Unterschiede – das ist etwas, dass ich in den letzten dreißig Jahren völlig abgelegt habe, und das ist es auch, woraus ich meine Kraft und Stärke beziehe, Hat´Meran.“ Der Andorianer in der Uniform der Andorianischen Kommandotruppen schwieg eine Weile, bevor er seinem Freund eröffnete: „Ich hatte bislang keine Gelegenheit es dir zu sagen, aber ich habe beim Oberkommando der Kommandotruppen meine Versetzung beantragt.“ „Eine Versetzung? Wohin?“ Ein amüsiertes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Andorianers. „Zur Erde, als Militärattaché und Verbindungsoffizier zum Sternenflottenkommando. Nachdem ich vor einigen Wochen zum ersten Mal mit deiner Frau gesprochen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich meinen Erfahrungsschatz mit anderen Spezies erweitern sollte. Und wo würde dies besser gehen, als im Hauptquartier der Sternenflotte.“ Tar´Kyren Dheran war stehen geblieben und ergriff nun impulsiv die Unterarme seines Freundes. „Ich war noch niemals so stolz auf dich, wie in diesem Moment, Hat´Meran. Du hast ganz bestimmt eine gute Entscheidung getroffen, und du bleibst dennoch ein Offizier der Andorianischen Kommandotruppen.“ Hat´Meran ergriff seinerseits Dherans Unterarme. „Ja, und jetzt, da ich bereits einige Offiziere der Sternenflotte kennengelernt habe, bin ich froh, so entschieden zu haben. Ich hoffe auch, dass wir uns zukünftig öfter sehen werden, Tar´Kyren.“ „Ja, ich auch.“ Sie schritten langsam weiter, wobei sie einige Erfahrungen der letzten Jahre austauschten. Als sie endlich wieder im Partybereich angelangten, da bekamen sie gerade noch mit, wie sich die letzten Gäste verabschiedeten. Auch Hat´Meran zog sich zurück, nachdem er nochmals beiden Brautleuten Glück gewünscht hatte. „Endlich“, ächzte Christina. Dann grinste sie verschmitzt und zog ihren Mann an der Hand mit sich zum Ausgang des Arboretums. „Komm, die restliche Nacht ist kurz und ich gedenke nicht sie zu vergeuden.“ Zusammen fuhren sie zu ihrem neuen, gemeinsamen Quartier hinunter, dass sie künftig gemeinsam bewohnen würden wenn sie auf STRATEGICAL STARBASE 71 weilten. Christina hatte es bereits vor einiger Zeit eingerichtet, während Tar´Kyren Dheran es heute zum allerersten Mal zu sehen bekommen würde. Als sie es erreichten richtete sich ihr Blick auf ein Banner das jemand liebevoll über dem Eingangsschott drapiert hatte. Darauf stand: WILLKOMMEN DEM BRAUTPAAR, sowohl auf Irisch, als auch auf Andorianisch. Gleich nachdem sie eingetreten waren zog Tar´Kyren seine Frau in die Arme und küsste sie stürmisch. Erst nach geraumer Zeit gab er sie wieder frei und meinte seufzend: „Darauf hatte ich mich schon während der gesamten Feier gefreut.“ Das Geräusch des Meldekontaktes riss ihn aus der leidenschaftlichen Stimmung und leicht gereizt ließ er Christina los. „Wer, bei der schwarzen Kreatur der Verdammnis, kommt um diese Zeit auf die glorreiche Idee uns zu stören?“ Damit begab er sich zum Schott. Christina, die plötzlich eine Eingebung hatte, rief hinter ihm her: „Tar´Kyren, mach bloß nicht...“ Sie brach ab und starrte entgeistert zum Schott, als sie sah, dass Tar´Kyren es bereits geöffnet hatte, und eine Meute von mindestens zwanzig Offizieren der 5.Taktischen Flotte hereingestürmt kam – mit Linara Enari, Chris O´Donnell und Tia´Lynara Dheran an der Spitze. „Überfall des Brautquartiers!“, riefen sie fröhlich lachend und Christina erklärte ihrem Mann in kurzen Sätzen diesen Brauch – der eigentlich eher in Asien üblich war. Das Brautpaar wurde von den Gästen zum Schlafraum hinüber gezogen und beide mussten einige Partyspiele über sich ergehen lassen. So wurden zum Beispiel Christina die Augen verbunden und jeder Anwesende, darunter auch der Bräutigam, küsste sie auf die Wangen, wobei die Braut erraten musste, bei welchem Kuss es der Bräutigam war. Alle Anwesenden stimmten ein schallendes Gelächter an, als Christina ausgerechnet bei Linara Enari der Meinung war es wäre ihr Mann. Zum guten Schluss hoben, Julia McKeown, Sorek, Tia´Lynara und Pasqualina Mancharella die Bettdecke an und die beiden Brautleute wurden auf das Bett komplimentiert. Dann legten die vier Offiziere die Bettdecke so auf das Brautpaar, dass nur noch ihre Köpfe darunter hervorsahen. „Und was passiert jetzt?“, erkundigte sich Tar´Kyren Dheran, der an den Partyspielen durchaus seinen Spaß gehabt hatte, neugierig. Es war Chris O´Donnell, der darauf antwortete: „Jetzt müsst ihr das Quartier auslösen, und zwar mit eurer Kleidung. Wir werden nicht eher gehen, bis wir alles haben, auch eure Unterwäsche.“ Ungläubig blickten Christina und Tar´Kyren ihre Kameraden an, die bedeutungsvoll und fest entschlossen nickten. Als beide für einige Sekunden keinerlei Anstalten machten, sich zu entkleiden, meinte Linara Enari spöttisch: „Offensichtlich habt ihr beiden heute Nacht nichts weiter vor, als unsere Gesellschaft zu genießen. Und da dachte ich immer Andorianer wären besonders leidenschaftliche Wesen – wie man sich doch täuschen kann.“ Ein boshaft-humorvolles Grinsen lag bei diesen Worten auf ihrem Gesicht. Christina und Tar´Kyren blickten sich entsagungsvoll an und schließlich begann der Andorianer als erster damit, sich aus seiner Uniform zu schälen. Christina hatte dabei, sich ihres Brautkleides zu entledigen ohne dass die Decke zu sehr verrutschte, sichtlich größere Probleme, als ihr Mann mit seiner Kleidung. Das Grinsen der Umstehenden wurde etwas breiter und anzüglicher nachdem sie ihre Schuhe, Strümpfe und das Kleid unter der Decke hervor gereicht hatte. Julia McKeown hielt ihre Sachen, während Pasqualina, als die andere Trauzeugin, die Sachen des Andorianers annahm. Als sie sich bis auf den Slip entkleidet hatten blickten sie ihre Kameraden nochmal bittend an, doch die hoben nur fragend ihre Augenbrauen. Seufzend entledigte sich Christina ihres Slips und auch Dheran zog sich nun ganz aus, unter der Decke. Als sie ihre Slips heraus reichten, wurde dies von ihren Kameraden mit lautem Johlen und Pfeifen quittiert, und sie applaudierten begeistert. „In Ordnung“, erklärte Linara Enari endlich und blickte sich amüsiert im Kreise ihrer Kameraden um. „Kommt, wir lassen das glückliche Paar nun allein.“ Die Offiziere der 5.Taktischen Flotte zogen sich lachend zurück, wobei Pasqualina Mancharella und Julia McKeown die Sachen in ihren Händen auf der Couch im Wohnraum ablegten. Commodore Linara Enari hatte mit dem Brautpaar ein Einsehen und löschte im Hinausgehen das Licht. Nachdem sie fort waren, atmeten Christina und Tar´Kyren in der Dunkelheit erleichtert auf. Für einen Moment hörten sie nur ihre regelmäßigen Atemzüge in der Finsternis, bevor Tar´Kyren unsicher fragte: „Ist es vorbei?“ „Ich denke, das war es“, antwortete die Irin vage und wandte sich zu ihm. Auch er drehte sich zu Christina und der Gedanke, dass sie beide splitternackt unter der Bettdecke lagen hatte etwas Frivoles. Sanft legte er seinen Arm um sie und zog sie zu sich heran, während er selbst ebenfalls näher rückte. Er spürte dabei das leichte Vibrieren ihres warmen, anschmiegsamen Körpers. Ein wohliges Gurren von sich gebend schmiegte sich Christina an ihren Mann, wobei plötzlich zwei Tränen in ihren Augen glitzerten. Dheran, der es trotz der Finsternis sah, fragte leise: „Was hast du.“ „Ich glaube, ich habe gerade erst wirklich begriffen, dass du nun endlich mein Mann bist, und wir nun auch nach den Gesetzen der Föderation verheiratet sind“, antwortete Christina leise, aber dabei glücklich lächelnd. Der Andorianer sah auch das und sanft begann er Christina am gesamten Körper zu streicheln. Auch die Hände der Irin begaben sich auf Entdeckungsreise. Dabei trafen sich ihre Lippen immer wieder zu langen, leidenschaftlichen Küssen. Sie liebten sich leidenschaftlich und ungezügelt, wie selten zuvor, schwangen sich in ungeahnte Höhen um gleich darauf in tiefste Tiefen abzutauchen – dabei alles um sich herum vergessend. Es gab nur sie und ihn in diesem Universum aus Liebe, Gefühl und Leidenschaft. Schwerelos tauchten sie schließlich wieder auf und ihre erhitzten Körper schmiegten sich in seliger Erschöpfung und süßer Schwere an einander. Endlich küsste der Andorianer seine Frau auf die Lippen und raunte leise: „Als vorhin der Admiral von Kindern sprach, Christina, da habe ich das Aufleuchten in deinen Augen bemerkt. Wie du weißt wünsche ich mir, dass wir irgendwann Kinder haben werden – mindestens zwei. Mehr denn je bin ich mir heute dieser Tatsache ganz sicher.“ Ein sanfter Kuss der Irin war die Antwort darauf. Dann antwortete sie leise: „Ja, irgendwann werden wir Kinder haben, Tar´Kyren, und sie werden so stark sein wie du.“ „Sie werden so hübsch werden wie du“, erwiderte der Andorianer liebevoll und sie küssten sich erneut. Als sie sich von einander lösten, wobei ihre Gesichter immer noch ganz nah bei einander waren, flüsterte Christina: „Ja – eine kleine Nareen und einen kleinen Christopher werden wir irgendwann haben.“ Dann bewegte sie ihr Gesicht leicht vor und erneut küssten sie sich. Endlich fragte sie leise: „Hast du dir mittlerweile überlegt, wo wir zukünftig unser Haus bauen werden?“ „Auf Tellar-Prime“, erklärte Tar´Kyren todernst, und lachte leise, als er die verblüffte Miene seiner Frau bemerkte. „Spaßvogel“, knurrte Christina gespielt finster. „Ich meine es ernst.“ „Ich weiß“, sagte Tar´Kyren besänftigend. „Darum habe ich vorhin mit Julia gesprochen, und sie gefragt, welche Gene sich bei einer Mischlingsehe zwischen uns durchsetzen. Sie hält es für ungefährlicher, wenn die menschlichen Gene während einer Schwangerschaft dominant bleiben. Sie meinte ebenfalls, dass in dem Fall eine Schwangerschaft wesentlich unkomplizierter ablaufen würde. Da unsere Kinder also körperlich nur sehr wenige andorianische Eigenschaften besitzen werden, halte ich es nicht für sinnvoll nach Andoria zu ziehen. Die folgerichtige Alternative wäre also die Erde, und Irland hat mir bei meinem Besuch dort sehr gefallen, Honey.“ Bei seinen letzten Worten rannen Tränen über ihre Wangen und fest drückte sie ihren Mann an sich. „Das willst du wirklich tun, Tar?“ „Ja“, antwortete er leise. „Und du wirst es ganz sicher nicht irgendwann bedauern?“ „Nein, mittlerweile sehe ich die Erde als meine zweite Heimat und ich würde es lediglich bedauern, dich unglücklich zu sehen, nar y´ner mai Kumari.“ Als Tar´Kyren sie seine hübsche, kleine Eisfee nannte, da überflog ein Lächeln ihre Lippen und leise antwortete sie auf Andorianisch: „Kuri´Fe na tarin.“ „Ich liebe dich auch, Christina.“ Eine Weile blieb es still zwischen ihnen und schläfrig kuschelten sie unter der Decke, bevor die Irin nochmal das Wort ergriff: „Ich hatte vorhin mitbekommen, dass O´Donnell von dir wissen wollte, was Pasqualina dir vor dem Schott ins Ohr geflüstert hat. Ihm hast du es nicht verraten aber mir verrätst du es doch ganz bestimmt, nicht wahr?“ Tar´Kyren Dheran öffnete nochmal seine Augen und Christina erkannte ein belustigtes Glitzern darin. Dann, ohne einen Ton zu sagen, beugte er sich vor und küsste sie liebevoll auf den Mund...     ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)