Es kommt immer anders, als man denkt von Yuniya_Cos ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ~ 7 Jahre später ~ "Komm schon, Ace! Es ist langweilig, wenn du nicht versuchst ihn wieder zu bekommen!", quengelte Chiara, die mit dem Hut ihres Kommandanten, welchen sie Minuten zuvor stibitzt hatte, auf dem Kopf auf der Reling saß. Angesprochener seufzte nur und bleib an Ort und Stelle stehen. "Du bist unmöglich, weißt du das?", meinte er schließlich. "Aber mir ist langweilig! Der letzte Kampf ist Wochen her und der letzte Landgang auch schon fast 2 Monate...", nörgelte die inzwischen 15 Jährige weiter, sprang von der Reling und kam auf Ace zu. "Marco meinte, wir erreichen morgen Abend die nächste Insel", sagte der Schwarzhaarige, als sein Schützling bei ihm angekommen war. "Wirklich?" "Ja, wirklich." "Yay!", freudig tänzelte Chiara um ihren Kommandanten herum. "Darf ich dann auch Sake trinken, wenn wir wieder feiern gehen?" "Nein!" "Gemeinheit!", schmollend verschränkte das Mädchen die Arme. Ace sah sie entschuldigend an. War es schließlich nicht er, der etwas dagegen hatte sondern Marco, doch das wusste Chiara nicht. "Es nützt dir auch nichts, wenn du jetzt eingeschnappt bist." Mit einem Knurren wand Chiara sich ab und verschwand, immer noch den Hut ihres Kommandanten tragend, unter Deck. Die 15 Jährige erreichte ihre Kajüte und ließ sich seufzend aufs Bett fallen. Sie wusste nicht wie lange sie einfach dort lag und die Decke über ihr anstarrte. Jegliches Zeitgefühl hatte sie verloren. Ein Klopfen an der Tür ließ Chiara zusammen zucken. "Nein...", murrte sie dann nur und wand sich mit dem Rücken zur Tür, welche im nächsten Moment geöffnet wurde. "Was denn? Du bist doch nicht wirklich immer noch eingeschnappt?", die Belustigung in der Stimme des schwarzhaarigen Kommandanten war nicht zu überhören. "Was willst du?" "Ist mit dir alles in Ordnung?" "Wieso sollte es das nicht sein?" "Naja...", Schritte waren zu hören und wenig später spürte das Mädchen, wie sich die Matratze an der Bettkante senkte, ehe Ace weiter sprach: "Ich habe dich heute noch nicht einmal was essen sehen und das tust du immer nur wenn dich etwas bedrückt." "Es ist aber nichts.." "Kira~" Chiara drehte sich auf den Rücken und sah ich verwundert an. "Kira?" "Jap, ist doch viel einfacher als Chiara." "Ich will aber keinen Spitznamen!" "Tja, da wirst du jetzt mit leben müssen." Grummelnd drehte sich die Blonde wieder weg und zog die Decke über den Kopf. "Komm schon, rede mit mir." "Warum sollte ich?" "Hm.... Vielleicht weil ich dein Kommandant bin?" "Vergiss es..." "Hast du vielleicht wieder diese Albträume? Die, die du anfangs auch hattest." Der Körper der Kleineren verkrampfte. Ace zog ihr die Decke weg. "Ich habe recht", stellte er nüchtern fest. "Warum sagst du denn nichts? Du weißt doch, dass wir alle immer für dich da sind und dir auch jeder Zeit zuhören, wenn dir etwas auf dem Herzen liegt. Jetzt sag schon, was sind das genau für träume, dass sie dich so sehr quälen?" Chiara nuschelte etwas Unverständliches in ihr Kissen. "Ich kann dir nicht helfen, wenn du es deinem Kissen erzählst." Nun setzte sich die Jüngere doch auf, starrte auf ihren Schoß und begann ihre Finger zu kneten. Erwartungsvoll sah Ace auf sie herab. Ihm war klar, dass es ein sehr sensibles Thema war und er da mit äußerster Vorsicht ran gehen musste, doch schweigend zusehen, wie die Kleinere innerlich wieder drohte zu zerbrechen , kam für ihn nicht in Frage. "Ich habe sie wieder gesehen..." "Was gesehen?", fragte Ace mit ernster Miene nach. "Die Bilder... von damals... überall war Blut... und es hat gebrannt..." Ein Schluchzen unterbrach die 15 Jährige. Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. "Jede Nacht erlebe ich diesen Moment aufs Neue... Wie Mama und Papa starben...und sie werden auch mich finden und töten... das haben sie gesagt.." Nun gab es keine Halten mehr. Die Blonde gab es auf sich gegen die aufkommende Trauer und Angst zu wehren, ließ ihrer Tränen freien Lauf. Mehr musste Ace auch nicht hören. Das Gesagte erklärte ihm alles. Langsam erhob sich der schwarzhaarige Kommandant, nur um sich direkt vor Chiara wieder hinzu knien und sie in seine Arme zu ziehen. Behutsam strich er ihr über den Kopf. Ihr Schluchzen erschütterte den zierlichen Körper der Blonden und sie drückte ihr Gesicht an die Brust ihres Gegenübers. "Hey, komm schon... Das ist alles lange her. Niemand wird dir je wieder irgendetwas antun. Du bist unglaublich stark geworden und außerdem sind wir alle doch auch noch da und beschützen dich." Kurz sah Chiara zu Ace auf und nickte dann kaum erkennbar. "Na also. Und jetzt wisch die Tränen weg, die stehen dir nicht. Zu dir passt einzig und allein ein Lächeln." Das, für Ace so typische, Grinsen konnte die 15 Jährige förmlich raushören. "Du bist doof..", nuschelte sie gegen seine Brust. "Wofür war das denn schon wieder?" "Ach... Einfach nur so.." "So, so, wir werden also schon wieder frech." "Ich doch nicht." Für wenige Minuten herrschte Stille, bis beide fast zeitgleich anfingen zu lachen. Erst als Chiaras Magen sich zu Wort meldete, bekamen sich die beiden wieder ein. "Na da hat jemand aber Hunger", meinte Ace belustigt. "Gar nicht wahr!" "Doch, doch, ich habe es ganz genau gehört. Na komm, lass uns was essen. Wenn ich mich recht erinnere war vom Abendessen noch was übrig." "Na gut", gab sich das Mädchen geschlagen. Ace stand auf und zog die Jüngere mit hoch und sie machten sich gemeinsam auf den Weg. Im Speisesaal angekommen, konnte man das Klappern von Geschirr aus der Kombüse hören und Chiara stürmte los. "Thatchi~", trällerte sie dem Brünetten entgegen. "Ah! Unser kleiner Sonnenschein strahlt wieder", entgegnete der Smutje sichtlich erfreut. Ace stand nun auch in der Tür. "Du auch hier?", fragte Thatch überrascht. "Natürlich, unsern Problemfall kann man ja nicht aus den Augen lassen." "Hey! Wer ist hier ein Problemfall?!" "Na du. Oder siehst du hier noch einen?" Der Schwarzhaarige grinste. "Also zum streiten könnt ihr euch ja wohl einen anderen Ort suchen", mischte sich die Haartolle ein. "Chiara-Mäuschen du hast doch sicher Hunger. Worauf hast du Lust? Ich mach dir was." Lange musste die 15 Jährige da nicht überlegen. "Ich will Kuchen!" "Kuchen?" "Ja, Kuchen." "Und was für einen?" "Hm... egal. Irgendeinen." "Okay, wie du willst", meinte der Brünette und machte sich an die Arbeit. "Hey! Wieso darf Thatch dir nen Spitznamen verpassen und ich nicht?", beschwerte sich nun Ace. "Weil Thatchi alles darf~" "So so, er darf also alles. "Ja", Chiara girnste. Okay, Deal: Du darfst mich Kira nennen, denn ich den hier behalten darf", demonstrativ rückte die Blonde den Hut ihres Kommandanten zurecht, den sie immer noch trug. "Oh nein, vergiss es" "Warum denn nicht?" "Weil es meiner ist, darum." "Ach menno..." "So~ bitteschön die Dame~", funkte Thatch nun wieder da zwischen und drückte der Jüngsten einen Teller in die Hand. Aus dem Kuchen waren Pfannkuchen geworden. "Danke, du bist der Beste!", die Blonde grinste beinahe von einem Ohr zum anderen. Mit dem Teller verschwand sie im Speisesaal, setzte sich und verputzte die Teigfladen in Rekordzeit. Anschließend machte sie sich mit Ace wieder auf den Weg zu den Kajüten, aber nicht ohne sich vorher bei dem Smutje ordnungsgemäß zu bedanken. "Du, Ace?" "Was ist?" "Darf ich heute bei dir schlafen?" Verwundert sah des Schwarzhaarige zu der Jüngeren neben ihm runter. Damit hatte er absolut nicht mehr gerechnet, schließlich war es ganze zwei Jahre her, dass sie ihn das das letzte Mal gefragt hatte. 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