Wetten dass? von Tasha88 (Takari) ================================================================================ Kapitel 47: 25. März nachts --------------------------- “Du hast was?!” Ungläubig starrte Yolei ihre beste Freundin an, die auf ihre Hände starrte und die Blicke ihrer Freundinnen nicht erwiderte, nicht erwidern konnte. “Du und T.K. hattet einfach nur Sex.” murmelte Sora leise wiederholend, was Kari ihnen gerade erzählt hatte. Die Braunhaarige biss sich auf die Lippen. Eigentlich hatte sie nichts sagen wollen, aber Mimi hatte ihr angedroht, es Sora und Yolei selbst zu sagen, wenn sie es nicht endlich machen würde! Daraufhin hatte Kari diesen schweren Schritt getan und es den beiden Mädchen gebeichtet. Sie war sauer auf Mimi, darauf, dass diese ihr die Pistole auf die Brust gesetzt hatte.Tief in ihrem Inneren war sie aber auch irgendwie erleichtert. Denn jetzt musste sie ihren Freundinnen nichts mehr vorspielen und sie nicht mehr anlügen. “Also ist es doch wegen T.K.” stellte Yolei nun fest und tippte sich nachdenklich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn. “Was meinst du?” fragte Mimi und sah die Lilahaarige an. “Dass Kari jetzt mit Davis zusammen ist. T.K. ist ja mit Nami zusammen.” “Das ist doch Quatsch!” fuhr Kari auf und funkelte ihre Freundin an. “Das hat nichts mit T.K. zu tun!” “Warum solltest du sonst mit Davis zusammen sein?” stimmte Mimi der Lilahaarigen zu. “Liebst du ihn?” wiederholte Yolei die Frage, die sie Kari vor ein paar Tagen beim Telefonieren gestellt hatte. “Ich mag ihn.” stellte Kari klar. “Aber du liebst ihn nicht.” erwiderte Sora und sah die Jüngste an. Diese wurde rot. “Ich denke, dass das aufs Gleiche rauskommt.” “Tut es nicht Kari und das weißt du auch. Liebe und Freundschaft sind zwei verschiedene Dinge. Und du kannst die Gefühle, die du vielleicht für einen Anderen hast, nicht auf eine andere Person übertragen.” Kari blickte die Rothaarige an. Natürlich musste diese mehr darüber wissen. Immerhin trug sie das Wappen der Liebe. “Ich denke, dass das meine Sache ist, es geht euch also nichts an. Ich werde noch eine Weile rausgehen.” murmelte sie und krabbelte zum Eingang des Zeltes, das sie mit den anderen drei Mädchen teilte. Erst hatte Davis geheult, da er unbedingt mit ihr in ein Zelt hatte wollen, aber Mimi hatte ihren Kopf durchgesetzt. Sie hatte wollen, dass Kari ihren Freundinnen endlich die Wahrheit sagte und daher hatte sie ein großes Zelt organisiert, in dem sie nun zu viert schlafen würden. Die Braunhaarige öffnete den Reißverschluss und krabbelte hinaus. Laut seufzte sie auf bevor sie sich auf den Weg zum See hinunter machte. Nach wenigen Metern bemerkte sie eine Bewegung neben sich und erschrocken sprang sie zu Seite. “Du bist es Gatomon. Du hast mich erschreckt.” “Das wollte ich nicht Kari. Aber ich wollte dich hier in der Digiwelt nicht alleine lassen. Nicht dass nachher ein böses Digimon angreift und ich bin nicht in der Nähe um dich zu beschützen.” Die Braunhaarige seufzte erneut auf. Sie hatte eigentlich alleine sein wollen, aber sie wusste auch, dass Gatomon recht hatte. “Ich wollte an den See. Kommst du mit?” richtete sie daher an ihre Partnerin. Das Katzendigimon nickte und lief neben der Braunhaarigen her. Am See angekommen zog Kari ihre Schuhe aus und ging bis zum Wasser, wo sie einige Schritte ins Wasser hinein watete. Gatomon blieb weit genug vom Wasser entfernt stehen und schüttelte sich. Sie mochte einfach kein Wasser. Als Kari langsam los ging und immer auf ihre Füße sah, die die Sternspiegelungen im Wasser zum Verschwimmen brachte, achtete sie auf nichts anderes und hing ihren Gedanken hinterher. Dadurch bemerkte sie nicht, dass ihr eine Person entgegenkam, bis diese direkt vor ihr stand. Sie hob ihren Kopf und erstarrte. Ihr Gegenüber erstarrte ebenso. Ein paar Minuten sahen sie sich nur an, dann machte Kari ein paar Schritte zur Seite und lief weiter. Gatomon wechselte einen verwunderten Blick mit dem anderen Digimon und lief ihrer Partnerin daher hinterher. --- “T.K.?” Patamon flatterte hoch und setzte sich auf den Kopf des Blonden, der Kari einen Moment hinterher sah und dann weiterging. “Patamon?” entgegnete der Blonde. “Bist du wegen Nami nicht mehr mit Kari befreundet?” fragte das Digimon vorsichtig nach. T.K. stockte einen Moment in seiner Bewegung. “Nein…” murmelte er. Tatsache war, dass er ihretwegen mit Nami zusammen war. Nein, nicht direkt ihretwegen sondern wegen ihren Gefühle für Davis. “Ich will, dass ihr wieder Freunde seid. Das war immer viel schöner.” murmelte Patamon und tribbelte nervös auf dem Kopf seines Partners herum. Er wusste noch, wie es vor ein paar Monaten ausgeartet war, als T.K. und Kari aneinander geraten waren. T.K. war ein paar Tage später wieder in die Digiwelt gekommen und hatte Patamon gesucht um sich zu entschuldigen, sich mit ihm auszusprechen und vertragen zu können. Und da Patamon mit Nami nicht klarzukommen schien, hatte er das Mädchen nicht mehr mit in die Digiwelt genommen. Sie hatte auch kein Interesse daran gezeigt und darüber war der Blonde sogar ganz froh, denn die Digiwelt war sein Rückzugsort. Und obwohl Patamon trotzdem immer noch ständig mit Gatomon zusammen war, nahm das Digimon sich Zeit für seinen Partner, sobald dieser in der Digiwelt war. Und T.K. war klar, dass er die beiden Digimon nicht voneinander trennen konnte. Sie waren Freunde, mehr sogar. Beste Freunde, Seelenverwandte… wie auch immer man es nennen wollte. Das hatte sicher auch damit zu tun, dass sie beide bei ihrer Digitation zu Engeldigimon digitierten. “Ich auch.” murmelte der Blonde nur, während er weiter lief. --- “Was genau bedeutet, dass du mit T.K. geschlafen hast?” fragte Gatomon, nachdem sie nochmals einen Blick nach hinten geworfen hatte, zu T.K. und Patamon. Kari schluckte. “Dass… dass…” “Ja?” Die Braunhaarige biss sich auf die Lippe, dann seufzte sie auf. “Dass wir Dinge miteinander gemacht haben, die wir nicht hätten machen sollen.” “Was für Dinge?” Kari stockte, bevor sie weiter redete. “Dinge, die man nur als… als Liebespaare machen sollte.” “Und warum ist das so schlimm, dass ihr jetzt nicht mehr miteinander redet? Ich meine ihr seid doch Freunde. Da sollte so etwas doch egal sein.” Die Braunhaarige lief aus dem Wasser und setzte sich in den Sand. Gatomon ließ sich neben ihr nieder. “Wir sind keine Freunde mehr. Wir können keine Freunde mehr sein. Dazu war es zu viel, was zwischen uns war.” “Aber ihr wart beste Freunde. Das geht doch nicht so einfach weg.” Als Kari neben dem Katzendigimon plötzlich aufschluchzte, sah Gatomon erschrocken auf und erkannte, dass dem Mädchen dicke Tränen über die Wangen liefen. “Es ist nicht weggegangen. Es hat sich geändert.” “Es hat sich geändert... “ wiederholte Gatomon verwirrt, bis es plötzlich aufsah. “Das heißt, dass es keine Freundschaft mehr ist, nicht nur.” Kari nickte. “Du hast dich in ihn verliebt.” stellte Gatomon fest. Erneut schluchzte Kari auf. Gatomon rutschte näher an das Mädchen heran. “Warum seid ihr dann nicht zusammen? So wie… wie Mimi und Tai. Oder Sora und Matt. Oder Yolei und Ken.” zählte sie die Paare ihrer Gruppe auf. “Weil er nicht so für mich empfindet. Sondern für Nami.” Gatomon runzelte ihre Stirn und blickte auf den See hinaus. Sie hatte gedacht, dass T.K. so für ihre Partnerin empfinden würde. Damals als Kari ans Meer der Dunkelheit gezogen worden war, hatte der Blonde sie retten können. Und Gatomon war sich sicher, dass das nur deshalb war, weil dieser in Kari verliebt war. Damals hatte sie festgestellt, dass Liebe Berge versetzten konnte. Und nur dadurch hatten sie auch zum Meer der Dunkelheit können. “Und haben die Anderen recht, dass du nur mit Davis zusammen bist, weil er mit dieser Nami zusammen bist?” Kari antwortete nicht und damit beantwortete Gatomon sich die Frage selbst. “Sora hat aber recht Kari. Das ist Davis gegenüber nicht fair.” “Ich weiß.” antwortete Kari nach ein paar Minuten des Schweigens. “Aber....” Sie blickte in den von Sternen übersäten Nachthimmel hinauf. “Vielleicht kann ich irgendwann genauso empfinden wie er. Und dann bin ich auch glücklich.” murmelte sie, tief in sich wissend, dass es nicht so einfach war. “Ich will dass du glücklich bist, Kari.” entgegnete Gatomon und schaute ebenfalls in den Nachthimmel hinauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)