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Mondblüten

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Da melde ich mich mit meinem neuen Kapitel hurray! Als ein Fan von anderen lese ich diesen Satz am liebsten.
Ich habe frisch einen Glossar hinzugefügt damit jeder diesen Roman lesen kann. Falls du Leser noch da etwas anhängen möchtest, schreib mir einfach eine ENS - früher oder später lese ich sie.
Auf meinem wattpad @lunarsspirit kann ich diesen Glossar erst später anfügen ;u; Komplett anzeigen

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Nacht 10 - Riven

Unter ihren Händen befand sich der vertraute kalte dunkle Stein der Eingangshalle. Der Teleport-Stein war nur noch kleine Brösel. Ja, das war definitiv das gute alte Zuhause. Vor ihr lag die breite Treppe, die hinauf in die große Thronhalle führte. Der ganze Palast bestand aus vielen Treppen und Stockwerken, aber sie kannte sich hier besonders gut aus. Sie rappelte sich auf und schwang ihre Sachen über die Schultern. Sollte sie einfach in die Halle gehen und sagen „Hey, ich bin wieder da um mich der Sache anzuschließen!“ oder „Jo, ich kam zufällig hier vorbei.“ Sie schüttelte den Kopf und ging die Stufen hinauf. Am besten ging sie zu Katarina, die war ihre alte Freundin und würde sie sicher wieder einführen können. Trotz ihrer zeitweiligen Verbannung gehörte ihr Zimmer immer noch ihr und der Noxus wollte immer fähige Soldaten haben. Links hinauf, dann zwei weitere Male die Stufen dann würde sie nach draußen kommen. Der Wind bließ ihr heftig um die Ohren, als sie auf einer kleinen Brücke zwischen den Gebäuden stand. Von hier aus konnte sie die Trainingsareale überblicken. Ja, dort waren die vertrauten roten langen Haare. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen lief sie weiter und im anderen Gebäude nach draußen.

Es war vollkommen windstill und durch ein paar Lampen alles erhellt. Ihre Freundin lehnte an einer der Strohpuppen und spielte mit einen der Messer.

„Ist schon eine lange Zeit her, als wir uns das letzte Mal gesehen haben.“ Begrüßte Katarina sie und steckte das Messer in die Beintasche. Sie sah noch genauso aus, wie Riven sie in Erinnerung hatte. Die Haare lang und rot, die Augen in einem dunklen grün und mit einer Narbe verziert. Diese hatte sie sich von einem Kampf zugezogen. Damit war es eine Art Andenken geworden, dass sie ziemlich skrupellos war und nicht irgendein Mädchen, dass mit Messern herumspielte.

„Ich bin auch eine Menge herumgekommen.“ Sie ließ ihre Sachen auf den Boden fallen und umarmte Kata. Starke Kriegerinnen dürfen auch mal ihre weiche Seite zeigen.

„Darf ich in mein altes Zimmer zurück?“ fragte Riven.

„Naja, ich denke es dürfte klar gehen. Komm mit.“ Gemeinsam gingen sie hinein in den großen Palast, eine Menge Treppen hinauf und durch die vielen Gänge, die ihr sehr vertraut waren. Die düstere Stimmung und die kleinen Fenstern standen fast im Kontrast zu dem großen Haus, in dem sie in Ionia gewohnt hatte. Auf ihrer Brust breitete sich ein leichtes Glühen aus. Verwundert hob Riven den kleinen grünen Stein hervor, den sie von der Priesterin erhalten hatte. Er schimmerte in einem gruselig transparenten grünen Licht. Er war warm und strahlte mehr als sonst. Kata hatte es nicht bemerkt, sie führte sie in den Ostflügel zum Zimmer. Schnell steckte sie ihn wieder zurück und ignorierte das Glühen.

„Hier wären wir, ich würde den anderen Bescheid geben, dass du wieder da bist. Morgen erwartet uns auch ein Treffen im Haupthof bezüglich der bevorstehenden Invasion.“ Kata stand schon wieder halb im Türrahmen.

„Klar, vielen Dank. Ich werde dazukommen.“ Riven ging hinein, die Wände waren wie früher noch mit Poster bedeckt. Hier hatte sie ein paar Bilder und Zeichnungen bezüglich Waffen aufgehängt. „Wann und wo es essen gibt, das weißt du doch noch, oder?“

„Ja, natürlich, wir sehen uns dort, oder? Sind die anderen auch gerade im Palast?“ Katarina nickte und pustete sich eine Locke aus der Stirn.

„Talon und Darius kannst du auf jeden Fall erwarten. Er würde niemals auf die Besten Kämpfer in seinem Reich verzichten.“ Sie verschränkte ihre Arme und musterte Riven.

„Du bist auf jeden Fall stärker geworden und ein wenig selbstbewusster.“ Irgendwie freute die weißhaarige sich darüber. „Danke, du bist aber auch immer noch die Beste im Messerwerfen!“ Sie lächelten sich an, dann verschwand Kata und schloss die Tür hinter sich.

Die Bediensteten hatten ihr Bett gemacht und ein Handtuch hingelegt, so wie immer. Da sie eine Kriegerin war, hatte sie den Luxus eines Kamins. Darauf standen ein paar Bilder die sie geschossen hatte, von sich und als sie alle noch jünger waren beim gemeinsamen Training. Riven seufzte und warf sich auf das Bett. So weich und flauschig, dass sie am Liebsten dort eingeschlafen wäre. Doch warten die Pflichten, sie musste sich zum Dienst melden, herausfinden wie die Invasion laufen wird und sich mit den anderen treffen.

Das Schwert stellte sie an den angestammten Platz, die mitgebrachten Kleidungstücke warf sie in die Ecke. Vor dem Spiegel richtete sie noch einmal ihre Haare, dann ging sie nach draußen. Der Stein begann, an einer Stelle des Ganges besonders stark zu Glühen dass es sich beinahe anfühlte, als ob ein kleines Stück Kohle sie brandmarken würde. Sie riss den Stein hervor und sah ihn genauer an. Ein paar Schritte weiter wurde es schwächer, nur dort wo sie stand war es besonders stark. Riven untersuchte die Wand, der Gobelin schrie einfach nach einer Geheimgang-Abdeckung. Vorsichtig schob sie ihn beiseite und sah in den dahinterliegenden Gang. Es wehte ihr kühle Luft entgegen, die beinahe nach Magie roch. Im Dunklen wies ihr der Stein den Weg.

An dessen Ende stand sie in einer Alchemistenküche. Gerade war keiner dort, ein paar Fläschen blubberten und in Reagenzgläsern befanden sich ein paar unerkennbare Flüssigkeiten. Ein ganz großes Glas in der Mitte des Raumes zog ihre Aufmerksamkeit an sich. Der Stein zog sie förmlich dorthin. Es war eine wabernde schwarze Masse, fast wie Nebel und nicht fassbar. Was ist das? Fragte sie sich selbst und überlegte.

In der Vision hatte sie gesehen, dass der Noxus eine arkane Macht nutzen werden, um den Kampf zu gewinnen. Könnte damit diese Masse hier gemeint sein? Die Kriegerin untersuchte es genauer und drückte den Stein an das Glas. Dort wo das Licht hinschien, wich der seltsame Nebel bis er sich auflöste. „So funktioniert das also…“ dachte sie und ließ die Masse kleiner werden. Aber es sollte nicht auffallen, also verschwand sie wieder zurück in den Gang. Dieser Talisman konnte diese seltsame Macht einfach nichtig machen. Zufrieden schob sie den Gobelin wieder vor das Loch und ging herab zum großen Essensaal.

Hier aß man an Holzbänken, in Gruppen und nahm sich was man wollte. Ziemlich viele Kämpfer hatten sich hier versammelt und grölten lauthals und schwenkten ihre Bierkrüge. Am Tisch der Magier ging es ein wenig gesitteter zu, eigentlich konnten sie auch eine Täuschung beschwören als ob sie dort nur beieinander sitzen würden.

Am Tisch der Assassinen sah sie den vertrauten Rotschopf. Sie saßen unter dem großen Fenster des Rosenblütenornaments im Glasfenster. Hier waren die Fenster groß und mit Buntglas versehen, genauso wie im Thronsaal. Es sollte nicht schön oder besonders prächtig wirken. Man erwartete sie bereits, sie sah alte bekannte Gesichter ihr entgegen strahlen.

„Du bist wieder da!“ Talon sprang auf, er saß direkt neben Kata. Er war nur der Adoptivbruder von Katarina, aber er war mindestens ein genauso guter Assassine. Damals waren sie beide in der Purpurgarde. Am Tisch saßen noch ein paar weitere, die sie vom vorbei gehen kannte und Darius, groß und muskulös. Das Haar hielt er schon immer kurz und die Rüstung schien er fast nie abzulegen. Ein Nicken, mehr kam von ihm nicht. Riven rutschte auf die Bank neben Talon und sah sich das Essen an. Ein großer Unterschied im Vergleich zu Ionia. Innerlich rügte sie sich dafür, dass sie immer alles mit Ionia vergleichen musste. Es mag dort schön sein, aber hier war ihr Zuhause.

„Wo warst du überall?“ fragte Katarina sie und nahm sich ein Stück Brot. Riven schilderte ihr die Zusammenkunft, ließ aber Ionia ganz aus und sprang zum Shurima-Teil. Auch dort verschwieg sie ihr die Vision, die sie hatte.

„Klingt doch aufregend.“ Riven nickte beiläufig und sah zu Darius hinüber. Er antwortete nicht, er war in jener Nacht auch in Bilgewasser gewesen.

„Morgen werden wir die wichtigen Informationen bezüglich der Invasion erhalten. Dann können wir uns vorbereiten.“ Und sie konnte weiter planen wie sie vorgehen wollte.

„Ich hab dich wieder gemeldet.“ Sagte Talon von der Seite. „Gut, dankeschön.“ Antwortete sie und aß ein wenig von den angebotenen Speißen. Sie hatte nicht vorgehabt, wie früher das Blut auf der Klinge zu haben. Aber auf dem Schlachtfeld war sie immer eine andere. Voller Macht und bereit zu töten.

Die anderen unterhielten sich angeregt und tauschten die Ereignisse des Tages aus, am Tisch der Zauberer ging es am Gesittetsten zu. Riven stand nach dem Essen auf, verabschiedete sich höflich und verschwand in ihr Zimmer. Der Stein lag auf dem Bett, er glühte nun nicht mehr. An der Kommode bürstete sie sich ihr mittelanges weißes Haar, betrachtete ihre verblassten Narben am Schlüsselbein und ihre dunklen Augenringe. Heute Nacht würde sie wieder in ihrem eigenen Bett verbringen, daheim im eigenen Bett. Das stimmte sie ein wenig positiver. Sie vermisste schon ein wenig die freundlichen Blicke von Lux, Akali ihre Tipps oder die Kampfübungen mit Zed. Und ja, Yasuo. Der der sie einfach geküsst hatte und sie ihn auch noch zurück geküsst hatte. Dafür war sie nicht sonderlich romantisch veranlagt, aber sie hatte sich dabei einfach wunderbar gefühlt. Riven legte die Bürste zurück und schnappte sich das Badetuch. Nebenan war das kleine Bad mit der Badewanne. Das Badewasser war angenehm warm und die Seifen hatte sie sich von Kata ausgeliehen.

Erleichtert stieg sie in das Wasser und schrubbte den Schmutz von der Haut. Es war einfach viel besser, einfach perfekt. Mit geschlossenen Augen genoss sie die Wärme und das Platschen des Wassers. Doch irgendwann war es ausgekühlt und sie musste wieder willen sich in ein Handtuch wickeln. Der Stein lag immer noch auf dem Bett, sie hing ihn sich um und sah, wie er zwischen ihrer Brustmulde verschwand. Sie würde ihn nutzen, sie war sich sicher dass sie es nicht bereuen würde. In ihren eigenen Schlafsachen legte sie sich endlich nach längerer Zeit ins Bett und genoss die weiche Decke. Im Noxus schliefen sie nicht auf Brettern, das taten vielleicht die Gefangenen im Kerker. Den Kriegern wurde genug Luxus geboten. Entspannt und etwas beruhigter schlief Riven ein.

Es war noch kalt und man sah die Atemwölkchen in der Luft. Vor ihnen auf dem Podest stand Swain in seinem beindruckenden langen Federmantel. Der Kommandant war der Anführer im Noxus und hatte immer seine seltsame Krähe dabei. Riven strich sich über die Arme, es war kalt obwohl sie eine ihrer liebsten Winterjacken trug. Die Ansprache würde gleich beginnen. Sie stand bei den Blutsbrüdern Darius und Draven, da sie so breit waren dass der Wind von der Seite größtenteils abgefangen wurde. Dieses Mal trug Darius auch nur eine normale Jacke, aber dafür seine Stiefel. Im Noxus legte kaum einer seine Waffen weg, selbst hatte ihr Schwert an ihrer Seite. Kata pustete in ihre Hände um sie zu wärmen. Talon gab ihr seine Handschuhe, die sie dankbar annahm.

„Nun, danke für euer Erscheinen. In zwei Tagen haben wir geplant anzugreifen. Das Ganze wird per Schiff ablaufen und einige von euch werden an anderer Stelle absteigen, um von der Seite anzugreifen. Meine Generäle planen die Einteilung für jeden ein. Und denkt daran: es ist egal wie viele ihr tötet. Man hat keine Gnade!“ Jubelnd hoben die Noxianer ihre Waffen um ihre Beistimmung zu zeigen.

„Jeder von euch erhält diesen Flakon.“ Swain hob ein kleines Glasfläschen hoch, in dem die schwarze Materie waberte. Der Stein war nur körperwarm, aber der Anblick lies ihr einen Schauder über den Rücken laufen.

„Setzt es im Kampf ein, diese Arkane Magie wird unseren Magiern zurechtkommen.“ Er deutete auf die Magier an der Seite, angeführt von der Meisterin der schwarzen Rose. Ihr gehörte so ziemlich die ganze Aufsicht über ihre Magier, selbst Swain gegenüber. Die Nachricht war bei allen angekommen, und sie waren von ihrem Dienst entlassen. Sie würden heute tun was sie wollten, wenn jeder seine Position und Zweck wusste. Riven gehörte zu den besonderen Frontkämpfern, sie sollte die anderen anführen und die Schneise schlagen. Sie war weich geworden, aber für sie gab es nichts anderes als den Kampf. Also tat sie, als ob ihr die Stelle sehr wichtig war und verschwand im Trainingsbereich.

Die Übungen waren für sie Routine, nur war sie nach all der Zeit ein wenig eingerostet. So trainierte sie den Nachmittag lang und saß abends mit den anderen am Tisch. Der Stein glühte nun nicht mehr, wenn sie an dem Gobelin vorbei ging. Das war logisch, man hatte die ganze Materie für die Kämpfer genommen. Nur was hatten sie damit vor?

Riven grübelte selbst als sie zu Bett ging. Gutes konnte es nicht heißen.

Und dann war da nur noch ein einziger Tag, bis sie in Ionia kämpfen würde. Riven sperrte alle ihre Gefühle ein, wie in ein Kästchen und vergaß, dass sie mit einigen von ihnen befreundet war. Wenn sie einen guten Moment finden wollte, um zu entkommen, musste sie eine von denen werden. Genauso skrupellos und fies denken.

Sie kämmte sich ihr weißes Haar aus dem Gesicht und schlüpfte in einfache Sachen. Die Reisekleidung und wichtigsten Dinge hatte sie wie vorher in einen magischen Beutel gepackt, den sie mal vor langer Zeit bei einer Hexe gekauft hatte. Hexen waren die freien Nutzer der Magie, eigentlich sollte man sie sofort dem Noxus bereitstellen. Aber diese Frau war eben eine der rebellischen gewesen. Alles bereit, die Kette hing um ihren Hals. Draußen war es immer noch düster, über dem Palast und der Stadt am Fuße hing immer ein rot-grauer Himmel. Was die anderen machten, wusste sie nicht also ging sie wie an so manchen früheren Tagen in die Bibliothek um ihr Wissen zu erweitern.

Die Bücherregale waren deckenhoch, und die Schilder zu den Abteilungen ein wenig verblasst. Sie kannte sich hier aus und ging geradewegs zu den Magiebüchern. Nur konnte sie nichts zu dem Thema der dunklen Materie finden. Frustriert warf sie es zu den anderen durchblätterten Büchern. Mehr als ein paar Fetzen konnte sie nirgends lesen. Es war eine arkane Macht aus Shurima, die vor langer Zeit einmal versperrt wurde sodass sie nicht mehr genutzt werden konnte. Aber anscheinend hatte der Noxus sich nun davon zuteil gemacht. Riven stellte die Bücher zurück und ging auf ihr Zimmer. Solle kommen was wolle, sie würde sich auf jeden Fall auf den Weg in den Freljord machen.

An einem anderen Ort, tiefer im Palast schob Katarina einen Gobelin in ihrem Zimmer beiseite. Dahinter befand sich einer der berühmten Geheimgänge. Selbstbewusst lief sie durch das Labyrinth, aktivierte einige Zeichen an der Wand und lief einen langen dunklen Gang entlang. Dort am Ende leuchtete es hell. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie eine Gestalt im Licht sah. Sie fielen einander in die Arme und küssten sich leidenschaftlich.

„Morgen geht es los, ich werde sicher wieder zurückkehren.“

„Du könntest auch einfach deinen Tod vortäuschen und zu mir kommen.“ Antwortete die männliche Stimme.

„Das ist zu banal, jeder kennt mich und das geht nicht. Die Beziehungen zwischen unseren Reichen ist wirklich nicht die Beste. Aber eines Tages…“ sie seufzte.

Man merkte ihnen an, dass sie nicht glücklich waren, einander oft genug zu sehen. „Du kommst sicher zurück und dann schauen wir mal, was wir tun können bezüglich unseres Konfliktes.“ Schlug der Mann vor und strich ihr über das Haar.

„Ja, das werden wir. Komm sicher heim.“ Sie küssten einander. „Und du von der Schlacht natürlich. Ehrlich gesagt, möchte ich nicht dass sie noch mehr einnehmen.“

Katarina seufzte. „Es ist meine Pflicht und ich teile die Ansichten des Noxus. Ich war selbst noch nie dort und es wäre gut, wenn wir mehr Beziehungen dort haben und Gebiete unter unserer Hand. Auch wenn es einen friedlicheren Weg gäbe, natürlich.“

Beide waren sich einig, dass Frieden ihnen allen mehr einbrächte. Nur war das Schicksal eben so, dass sie so schnell nicht im offenen zusammenleben dürften.

Sie verabschiedeten einander, Katarina war sich sicher zurückzukommen. Sonst würde sie einfach sich zurückziehen, schwor sie sich. Zum Wohle ihres Liebhabers. Zurück in ihrem Zimmer schob sie den Gobelin zurück vor den Ausgang. Keiner wird so schnell hinter ihr kleines, wohlgehütetes Geheimnis kommen.

Riven wachte auf, als die große Glocke im Turm läutete. Es wird Zeit, also schwang sie sich schnell aus dem Bett und packte die Ausrüstung zusammen. Schwert, Schulterrüstung, ihre geliebten Stiefel. Die Haare klemmte sie mit der Haarspange zurück, so wie Akali es ihr gezeigt hatte. Sie war bereit und auch innerlich bereit für den Kampf. Draußen liefen ein paar andere Krieger den Gang entlang, es ging die vielen Stufen nach draußen. So früh am Morgen war es noch so kühl, sie bewegte sich mit der Masse. Die Schiffe waren im Hafen und das Stück dorthin ging durch den großen Eingang, hinaus über die breite Brücke. Das Volk schlief nie, sie feuerten sie an mit Sprüchen wie „Neues Blut für den Noxus!“ „Kehrt ruhmreich zurück!“

Riven war das alles egal, diese Menschen hatten wahrscheinlich noch nie so viele Tote gesehen oder selbst wen getötet. Die Verbrecher waren alle im Kerker des Noxus.

Die Generäle teilten die Truppen ein und gaben jedem den Flakon. Riven umklammerte ihr eigenes bis sich ihre Fingernägel der Hand ins Fleisch bohrten. Dunkle verbotene Magie in einem kleinen Fläschen in der Hand von vielen. Sie würde ihres Zerstören, sobald sich die Gelegenheit ergab. Einer nach dem anderen ging in die großen metallischen Schiffe und fuhren aus dem Hafen. Ionia ist ein gutes Stück entfernt, nur hatten sie die besten Ingenieure und Zauberer, die die Schiffe stärkten. Sie würden an der Küste anlegen und ihren Weg durch die Dörfer im Westen bahnen. Das war der erste Plan gewesen. Die anderen würden wach werden und ihre Verstärkung rufen, und bis dahin sollen die Noxianer schon ein Stück im Lande sein. Gut geplant hieß nicht, dass es auch klappte.

Mit einem Ruck legten sie an. Das Licht flutete den Innenraum. „Los geht’s!“ rief einer und die anderen stimmten in ein Jubeln ein. Riven schwieg und ging den anderen voraus.

Die Küste war lang und das Waldstück vor ihnen war dunkel. „Wartet hier.“ Meinte eine Kriegerin neben ihr und warf einen Stein in den Wald. „Es könnten Fallen versteckt sein.“

Der Stein fiel in den Wald und nichts weiter geschah. Die Truppe lief weiter, gefasst auf mögliche Fallen. Dort vorne war das eine kleine Dorf, das direkt an einer der größeren Städte Ionias lag. Sie hatte die Karte der Insel vorher gut genug studiert. Ab jetzt galt der Kampf und nichts anderes mehr.

„Wir werden erwartet.“ Sagte sie nur und stellte sich den Kämpferin in Schwarz entgegen. Ionia hatte Vorkehrungen getroffen und ihre Ninjas ausgeschickt. Ab jetzt würden sie gegen Geister, Ninjas und Magie kämpfen, da Ionia sich sehr auf die übernatürlichen Dinge stütze. Riven kämpfte entschlossen, lief voraus und durchschnitt mit ihrer Klinge dem Gegner seinen Arm. Skrupellos sein, redete sie sich ein. Magische Krieger kamen ihnen entgegen. Der Himmel war nun in einem orange, hinter ihnen ging die Sonne auf. Die Visiere verhinderten, dass die Ionier geblendet wurden. Ganz schön raffiniert. Diese waren gut trainiert und nutzen ihre Magie, ob Feuerwalle oder Blitze. Die Krieger stampften einander in den Boden und der erste Zauberer nutze die dunkle Magie. Es war wie ein wildes Wesen, das zerstörte und durch die Trümmer trampelte. Riven spürte die Flammen, aber es war ihr egal. Ihr Schwert aktivierte sich mit ihrem Ki-Stein und bekam seine volle Länge und Kraft.

„Nun, wir sind bald im Zentrum. Es wird Zeit!“ rief einer der Blutsbrüder neben ihr. Es war Draven, der vorlaute und wilderer der beiden. Sein spitzer langer Bart wehte in der sanften Brise. „Die Liga des Draven!“ schrie er und schwang seine Äxte. Auch andere folgten seinem Beispiel und stürzten sich in den scheinbar unendlich wirkenden Wall von Kriegern.

Hinter ihr hatten die Magier begonnen, ein magisches Wesen zu formen. Auch Ionia trumpfte dagegen auf. Die Flammen zerfraßen die Häuser, die Stadt war menschenleer. Ein großer Fuchsgeist von Seiten der Gegner baute sich auf und brüllte mit seinem Feueratem den Kriegern entgegen. Riven blockte die Flammen vor sich ab und schnappte nach frischer Luft. Hier war ein pures Chaos und die Toten wurden einfach achtlos am Boden liegen gelassen. Auf beiden Seiten gab es Verluste und die Stärke war auf einer Höhe. Sie schnitt gerade mit ihrem Schwert direkt durch ihren Gegner und lief weiter in eine Seitengasse. Das Ganze konnte immer schlimmer werden, wenn sie ihre Geister und Magier aufeinander hetzen. Draven´s wirbelnde Äxte flogen einmal über das Schlachtfeld und kamen kurz darauf wieder zurück, hinterließen aber erst eine Spur des Chaos. Auf ihrer linken hatten einige sich den Spaß daraus gemacht, die Köpfe ihrer Gegner auf Speere zu spießen und sie damit zu verhöhnen. Schlag, Tot. Sie machte keinen Unterschied wen sie dort erwischte und kämpfte sich zum äußeren Rand der Stadt. Hier waren die Flammen noch relativ klein. Sie hatte bisher niemanden gesehen, den sie mochte oder kannte. Eine Stimme hallte von der Schlacht zu ihr, dann sah sie riesige grüne Tentakel die auf ihren Trupp herabschlugen. Das war Illaoi die Priesterin, die ihre Gottheit beschworen hatte und gegen die Magie verteidigte, die der Noxus nutzte. Riven spürte die Verletzungen kaum, darüber konnte sie sich kaum Gedanken machen.

„Wir haben hier die Materialien aus Zaun! Bring sie zu den anderen!“ eine der Kämpfer drückte ihr eine seltsame Apparatur in den Arm und lief Richtung Feld. Ihr blieb nichts anderes übrig, als zu folgen. Das Giftgas…schoss es ihr durch den Kopf. Genauso wie beim letzten Mal hatten sie einen großen Preis dafür gezahlt.

Dort wo sie eben noch gekämpft hatte, steckte jetzt eine Fahne des Noxus in einem Leichenhaufen. Damit erklärten sie diese Stadt für ihres, nur ging der Schlachtzug noch weiter. Wie im Rausch kämpften sie und nutzen die schlimmsten Attacken, um möglichst viele Gegner zu töten. Der Gestank von Blut und Verwesung hing in der Luft. Schnell stellte sie die Flasche am Rande ab und machte keine Anstalten, sie zu den zuständigen Ingenieuren zu bringen. Rücksichtslos schlug sie der Frau gegenüber in den Rücken und tötete sie. Diese Gifte sollen nicht wieder wie beim letzten Mal alles zerstören und sie inmitten des Chaos stehen lassen…

Dort, neben Illaoi stand Irelia. Sie hatte eine noch fiesere, kältere Ausstrahlung als vorher und wurde von einem grünen Schild geschützt. Hinter ihnen stand eine junge Dame, die das Schild projizierte und flammende grüne Explosionen aus Karma in die Menge warf. Gemein gefährlich… der Geist von dem Noxus wurde von Illaois Tentakeln nichtig gemacht. Es war genauso wie mit ihrem Talisman, der glühend zwischen ihren Busen hing. Es machte keinen Sinn, zu töten um dann selbst zu enden. Keine der beiden Seiten gaben auf. Irelias Schwerter flogen von überall her und bohrten sich in die Krieger des Noxus. Der Kampf verging gefühlt gar nicht. Sie tötete und scherte sich nicht um die Kratzer. Aber auch eine der härteren Kontrahenten schaffte es schließlich, sie in einem Zweikampf zu verletzten. Ihr Arm blutete und machte ihr zu schaffen. Sie kniete sich an eine Hauswand und verband ihren Arm mit einem Fetzen von ihrem Hemd. Ein Blitz erhellte alles, als die Zauberin LeBlanc, ihrerseits die Anführerin der Gruppe „Schwarze Rose“ einen Zauber auf die Gegner rief. Die Schreie brannten sich in ihr Hirn. Riven stütze sich auf ihr Schwert und versuchte, das Stechen auszublenden. Kämpfen und nicht jammern, sagte sie sich. Der Talisman leuchtete magisch, als der Noxus die dunkle Magie auf die Gegner sendete. Alles verdunkelte sich und sie fühlte sich, als ob man sie in ein Grab gesteckt hatte. Angst, Enge und Dunkelheit. Die Schreie der Toten schienen in ihrem Kopf wieder zu hallen und sie innerlich zu zerstören.

„Verschwindet von hier! Dieses Land wird euch niemals gehören!“ Es wurde wieder klar, die Kriegerin sah vor sich im Himmel eine Person fliegen. „Flieht oder ihr werdet eure gerechte Strafe erhalten!“ Die Frau schwebte mit drei dunklen Sphären im Himmel. Das Haar war weiß und lang und die Sphären verströmten ein dunkles, lilafarbenes Licht. Ihre Augen waren bloß von dem Licht erfüllt. Riven stützte sich auf ihr Schwert ab und ging ein paar Schritte. Ja, das war eindeutig Syndra. Nur war ihre Stimme nun verzogen und hallte in ihrem Kopf wieder. Die Magie sammelte sich in ihr. Hatte Zed nicht gemeint, dass er bei ihr bliebe und sie nicht mehr ihre Macht nutzen würde? Einige der Krieger zogen sich im Anblick der puren Magie zurück, doch andere glaubten, sie müssten sie mit Steinen bewerfen. Daraufhin schwebten die Sphären in die Menge und explodierten an der Stelle. Es war pure Arkane Macht die Ionia zu Recht all die Jahre eingesperrt hatte. Die Zerstörung, die eine der Sphären anrichtete, war einfach drastisch. Es blieb nichts außer ein großer Fleck von dem bloßen Boden.

„VERSCHWINDET!“ eine Böe fegte über das Feld und riss einige der Krieger von den Füßen. Das war der perfekte Zeitpunkt, um zu verschwinden. Sie sah ihren vertrauten Rotschopf auf sich zu laufen.

„Riven, komm mit!“ Katarina packte sie am Arm und zog sie durch die Stadt.

„Was hast du vor?“ fragte Riven im Laufen und umklammerte ihr Schwert. „Ich möchte dort nicht sterben, ich habe es versprochen!“ Weit kamen sie nicht, eine Explosion riss sie beide auseinander. Ihre Ohren klingelten, als sie auf den Boden auftraf. Katarina war irgendwo in den Trümmern, und sie selbst war verletzt. Stöhnend richtete sie sich auf und betrachtete sich. Keine Wunden zu sehen, aber ihr tat alles höllisch weh.

„Riven!“ rief jemand durch die Ruinen der Stadt. Auf einem Felsen kam Taliyah angesurft und hielt vor der weißhaarigen an. „Du bist verletzt, komm mit. Ich kann dich hier fortbringen.“

Riven konnte nur noch zustimmen, so sehr tat ihr Brustkorb weh. Taliyah behalf sich mit Steinen und schob sie und das Schwert zu sich.

„Erstmal raus aus der Stadt, denn der Weg könnte ein wenig länger werden. Hast du eine Ahnung, wie wir über das Meer kommen wollen?“

Riven hob den Kopf, Schmerzen schossen durch ihren Rücken. „An der Küste liegen unsere Schiffe. Ich denke, eines ausleihen ist kein Verlust.“ Taliyah lachte und schoss mit ihr in Richtung der Kriegsschiffe. Irgendein Zauber musste sie beide erwischt haben. Kata geht es gut, sagte sie sich. Ihr Zuhause war der Noxus, man würde sie finden und mitnehmen. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich an ihr Schwert und ließ den Wind durch die Haare fahren. Das Meer roch so wunderbar salzig, es war einfach eine Befreiung für ihre Lungen.

„Dort, ich habe eines der kleineren entdeckt. Lass uns damit fortfahren.“ Taliyah hielt an und half Riven aufzustehen. Gemeinsam warfen sie die Sachen in das kleine Beiboot und Taliyah übernahm das Steuer.

„Kannst du überhaupt Boote steuern?“ Die Kleine zuckte mit den Schultern. „Ich habe einmal ein kleines Boot mit Ruder übernommen als ich im Freljord fischen war!“

Die Wellen klatschten an das Boot am Steuer freute sie sich sehr, wieder an Land zu kommen. Der Himmel war von Wolken bedeckt und sah ein wenig unheilvoll aus. Es verstrich einige Zeit und sie spürte die Schmerzen schon gar nicht mehr.

„Wir sind da, du musst nun aufstehen damit wir die Reise weiterführen können. Ich denke, es wird einen Tag brauchen.“

„Tu was du musst, ich spüre schon gar nichts mehr.“ Murrte Riven und starrte jeden fies an, der es wagte sie anzusehen. Der Hafen war klein, so wie die Gebäude aussahen tippte sie auf Demacia. Taliyah kaufte auf dem kleinen Markt ein paar Lebensmittel ein, eine Flasche voll Wasser und hing sich die Sachen in einer Tasche über die Schultern.

„Hast du einen warmen Wintermantel?“ fragte sie und drehte sich über die Schulter um zu Riven. „Ja, warum fragst du?“

„Wir werden zum Freljord fahren. Deine Wunden müssen solange warten, denn dort kenne ich die Leute. Man sollte den anderen hier nicht vertrauen.“ Misstrauisch sah sie sich um, dann kehrten sie an das Bot zurück. „Können wir das hier einfach so lassen?“ fragte sie ratlos. Riven entschied, es einfach zurück zu lassen. Es wurde Zeit, endlich sich auf den Weg zu machen. Taliyah baute eine Art Boot wie beim letzten Mal, stieg ein und ließ Riven dazu. Sie mussten die Umwege durch Wald und Gebirge machen und die Zivilisation meiden, um nicht unnötig Aufmerksamkeit zu erregen. In ihrem Schmerz schloss Riven die Augen und ließ sich davontragen.



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