Mondblüten von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 7: Nacht 7 - Riven -------------------------- „Jetzt komm schon, erzähl mehr!“ Riven saß nicht mal richtig wach in ihrem Bett und war noch sehr verschlafen, als Lux auf der Bettkante saß, fertig angekleidet und voller Elan. Dass sie länger feiern war, dass war ihr sehr klar, aber dann noch so wach zu sein und einfach ein ihrem Zimmer aufzutauchen und aus dem Schlaf reißen, nur um die wichtigen Informationen zu hören zu bekommen…das war einfach Lux, die nichts anderes gewöhnt war als sofort alles zu bekommen. Demacias Prinzessin war einfach auf einem ganz anderem Stand als eine einfache Kämpferin aus dem Noxus. „Nichts ist passiert, ich habe sehr viel mit ihm getanzt und am Abend sind wir ins Bett gegangen.“ Lux sah ein wenig traurig aus. „Er war heute bei dem Komitee und hat euch beide für den Festtanz angemeldet! Ich finde das einfach fantastisch und freue mich wirklich, euch zwei dann zu sehen!“ Riven streckte sich und sah sie an. „Das machen wir nur, weil Yasuo den Kampf schon einmal gesehen hat und liebend gerne das selbst einmal machen will.“ „Und du ihm einen Gefallen!“ rief Lux und grinste. Riven schob grummelnd die Decke von sich und stieg aus dem Bett. die Nachtwäsche, die sie zur Verfügung gestellt bekam, war einfach nicht ihr Ding. Ein Neckholder mit Rüschen in Weiß, wenigstens einem blickdichten Weiß. Im Schrank lag ein Oberteil mit Schärpe in weiß, dazu lockere braune Hosen. Ihre Schuhe, die sie sich ausgesucht hatte, waren auf jeden Fall bequemer als die von gestern. Das Kleid, welches Akali ihr geliehen hatte, lag zerknüllt in der Ecke und die Schuhe lagen achtlos daneben geworfen. Sie musste sie ihr heute zurückgeben. Riven nahm sich das Haarband und die Haarnadel und band sich die Haare wie gestern von Akali frisiert zurück. Lux war mittlerweile aufgestanden und sah sich die wunderbare Aussicht an. „Was steht heute so an?“ fragte Riven und kämmte sich ihr weißes Haar. Ihre Freundin überlegte. „Soweit ich weiß darfst du heute schon dein Stück eintrainieren gehen für den Tanz. Ihr seit die letzten beiden und ja eigentlich zu spät, aber ich habe mitbekommen, wie eine Ausnahme gemacht wurde für euch.“ Sie nickte und strich sich über das Kleid. Was wurde aus Zed? fragte Riven sich. Er wollte seine Freundin besuchen, hoffentlich war er erfolgreich. Aber bisher war er noch nicht zurückgekehrt. Draußen auf dem Gang war es kühl und keiner war zu sehen, so ziemlich jeder musste gerade noch in den Federn liegen. Lux folgte ihr in den Speisesaal und nahm sich ein wenig Obst und eine Scheibe Brot, bevor Riven sich auf die Suche nach Yasuo machte. Sie fand ihm im Theaterraum ein paar Häuser weiter. Es war ein hohes Gebäude ohne Fenster, innen war alles abgedunkelt und die Bühne mit dem typischen roten Vorhang verdeckt und mit Scheinwerfern beleuchtet. Dort stand Yasuo, er erhielt Anweisungen von einer hübschen dunkelhaarigen Frau mit hellgrünen Tätowierungen, die im Dunkel fast zu leuchten schienen. Ihre Bewegungen waren äußert grazil, als sie ihm etwas vormachte. Ihre Kleidung war in dem gleichen grün und hinter ihrem Kopf schwebte etwas Ähnliches wie Irelia ihre Klingen. „Sehr schön, du musst ein wenig mehr auf den Ablauf achten.“ wies sie ihn an. Yasuo probierte es noch einmal und sie war schon zufriedener als zuvor. Er hatte sie nun entdeckt und lächelte sie an. Riven stieg die Treppe an der Seite hinauf und stelle sich an den Rand der Bühne. „Du bist seine Partnerin? Nenn mich Karma.“ sagte die Frau und reichte ihr eine Hand. Riven schüttelte diese vorsichtig. Die Anweisungen gab Karma und so hatten die zwei ihre Szene zu proben. Er war ein Krieger, welcher vom Krieg nach Hause gekehrt war und nun auf seine alte Partnerin und Kindheitsfreundin trifft. Es gibt einen kleinen freundschaftlichen Kampf in dem sie ihre Freundschaft besiegeln. Es war auf jeden Fall nicht einfach und sehr anstrengend, den Skript genau einzuhalten. Karma wies oft auf eine falsche Haltung hin oder dass sie einen Schritt nach links, und nicht nach rechts machen sollte. Yasuos Augen sahen sehr entschlossen aus, er war sich sicher, dass die zwei einen wunderbaren Auftritt hinlegen würden. Das war mit großer Anstrengung und Arbeit verbunden. Wenn das Holzschwert irgendwo auf den Körper traf, tat es wirklich weh. Die Zähne zusammengebissen trainierten die beiden weiter und die Zeit verging einfach viel zu schnell. Abends saß Riven in ihrem Zimmer auf der Bettkante und starrte auf ihre Finger, welche vor Blasen schmerzten. Sie mochte es viel lieber, ihr eigenes Schwert zu führen und dabei ihre Kraft spüren, wenn der Ki-Handschuh sich aktivierte und ihr Schwer mit Macht erfüllte. Erschöpft warf sie sich in die Kissen und warf die Decke über ihren Kopf. Morgen würden sie die Kostüme anprobieren hatte Karma ihr gesagt. Ein wenig müssten sie sicher umgenäht werden, da ihre vorherigen Schauspieler nichtmehr mitmachen wollten und die Maße anscheinend nicht den ihren entsprachen. Langsam verfiel sie in einen traumlosen Schlaf. „Dir gehört diese Maske.“ Karma hielt ihr das Stück entgegen und Riven betrachtete die Maske. Typisch für den Blutmond hatten sie alle welche im gleichen Stil. Yasuos seine war einfach perfekt, er sah aus wie ein Wolf mit gefährlichen Reißzähnen. Ihre eigene ließ sie aussehen wie ein Monster mit großen Hörnern und roten Augen. „Sieh mich an, ich werde dir den Untergang bringen!“ grollte Yasuo und lachte. Auch Riven fiel in sein Lachen ein und hielt sich die eigene vor das Gesicht und stemmte ihren Arm in die Hüften. „Du forderst mich heraus?“ und sie taten so, als ob sie sich gegenseitig angriffen. Karma hatte derweil ein Bündel Kleidung herausgesucht. „Lass uns doch weitertrainieren, ich werde auch die Sachen auf das Zimmer bringen lassen, wenn es soweit ist. Heute könnt ihr mit dem Rest der Schauspieler üben, das Ganze sollte jetzt bald laufen.“ und strich über einen roten Umhang. Yasuo nahm Riven die Maske ab und sah sie an. Ein Schauder wanderte ihr über den Rücken. Schnell drehte sie sich um und ging auf die Bühne. Dort waren die anderen Spieler, wo gerade eine Szene aufführten. Die Frauen stellten die Feen dar, die den großen Mondgeist beschwörten. Der Tanz sah fast magisch aus, es schien einfach und fast schwerelos zu sein. In der darauffolgenden Szene wurde wieder gekämpft. Die beiden setzten sich in den Sitzen im Parkett hin und sahen den anderen Schauspielern zu, bis ihr eigener Einsatz war. Yasuo gab wie immer sein Bestes, sie selbst fühlte sich aber nicht, als ob sie ihr Bestes gab und dazu passte. Aber dem Rest schien es anscheinend gut zu gefallen. Die ganzen drei Tage wurde einfach nur trainiert, es gab nichts anderes als perfekt und immer besser zu werden. Und am Donnerstagabend tauchte auf einmal ein Schatten auf ihrem Balkon auf. Erschrocken fuhr sie zurück und starrte aus dem Fenster. „Ich bins, Zed. Machst du bitte das Fenster auf?“ klang es gedämpft von dem Balkon aus. Riven hastete schnell hin und öffnete Zed. Er sah verändert aus, seine Haltung und seine Aura im allgemeinen war viel erfüllter und stärker als sie vorher war. „Wo warst du die ganze Zeit?“ fragte sie ihn leicht besorgt. Zed erzählte ihr, wie er Syndras Schloss gesucht hatte und sie beide zusammen außerhalb des Gartens gefeiert hatten. Natürlich konnten sie sich nicht direkt auf dem Fest blicken lassen. Sie hörte ihm zu, während sie das Fenster wieder schloss. Draußen war es relativ kühl und der Blutmond schimmerte hell am Himmel. Diesen Freitag bis Sonntag werden die letzten besonders gefeierten Tage beginnen und die großen Festlichkeiten ihren Höhepunkt finden. „Wirst du mit ihr auf den Wagenumzug und dem Tanz kommen?“ „Das muss ich mir natürlich gönnen!“ er lachte und der Raum wurde mit dem Geräusch erfüllt. Sie hatte ihn noch nie richtig lachen gehört, sonst war er der kühle Assassine. Das passte ihn aber viel besser, so wirkte er freundlich und nicht kühl und unnahbar. Riven zog das Nachthemd ein wenig tiefer zu ihren Knien und setzte sich wieder auf das Bett. „Morgen wird die große Muse auftreten und unser Tanz wird auch Premiere haben.“ Zed nickte und sah nach draußen. „Ich werde da sein, mit Syndra.“ Entschlossen ging er zur Tür und ging nach draußen. Mit einem Nicken verschwand er auf dem Gang. Ja, sie hatte Hoffnungen in Zed und seiner Freundin. Doch hatte sie welche in sich und…ja in Yasuo? Wieso waren ihre Gedanken schon wieder bei ihm? Sie könnte sich schließlich mit jedem anderen im Noxus anfreunden, ihren Posten als Crimson Elite antreten und weiterhin die Schützerin sein. Aber gerade jetzt konnte nichts besser sein. Aber die Gefahr in Bilgewater kämpft weiterhin, Miss Fortune konnte schließlich nicht immer gegen den mächtigen Piratenkönig davon laufen. Und Illaoi? Diese hatte sie mit diesen seltsamen Visionen sehr verwirrt. Waren es Voraussagungen? Oder nur Bilder, die ihr Angst machen sollten? Ein wenig beunruhigt schlief Riven ein. Der nächste Morgen war kühl und der Himmel noch wolkenverhangen. Auf dem kleinen Stuhl vor ihrem Bett lag ein Bündel Klamotten, die sie sofort inspizierte. Die Hose war weich und dunkelrot, dazu ein passendes Oberteil mit einem breiten Gürtel. Der Umhang war aus einem pink und reichte ihr bis zu der Hüfte. Die Schuhe standen neben der Tür, sie rundeten das Gesamtbild perfekt ab. Das Kostüm als Kämpferin mit ihrem alten Freund war auf jeden Fall sehr gut gelungen. Riven frisierte sich die Haare und sah aus dem Fenster. Sie konnte das Haupthaus sehen, auf den Brücken liefen einige Ionianer entlang. Jetzt musste im Dorf wirklich viel los sein…überlegte sie sich. Der Umzug begann zur Mittagszeit, also konnte sie jetzt noch ein paar Erledigungen machen. Sie zog sich ihren Ki-Handschuh über, aber ihr fehlte das Gewicht ihres Schwertes an der Seite. Es war ihr treuer Begleiter und führte sie durch verschiedene Kämpfe. Gedankenverloren wanderte sie die unzähligen Brücken entlang, bis sie auf festem Boden stand. Sie konnte in der Menge Xin ausmachen, sie hatte ihn wirklich schon lange nicht mehr gesehen. Er hatte anscheinend auch seine eigenen Angelegenheiten, mit denen er beschäftigt gewesen war. „Psst-komm hierher!“ jemand packte sie am Arm und zog sie in eine Seitenstraße. Hier begannen die Häuser etwas dichter zu stehen, und die Menschen waren heute besonders aktiv. Die Dekoration war in den typischen Farben gehalten und machte einen harmonischen Gesamteindruck. „Was soll das!“ fauchte Riven die Gestalt an. „Hey, jetzt beruhige dich erstmal!“ Yasuo ließ ihren Arm wieder los. Auch er trug seine Kleidung, sie war überwiegend in Schwarz und rot gehalten. Seine Haare hatte er wie immer zu einem hohen Zopf gebunden. Sofort kam ihr die Szene im Bad in den Sinn, er hatte einfach wundervoll ausgesehen mit geöffnetem Haar. So lang und weich es ausgesehen hatte… Sie rief sich selbst zur Vernunft zurück. „Ist irgendwas?“ fragte sie ihn. Er hatte seine Hand geschlossen und bedeutete ihr, die Augen zu schließen. Etwas überrascht schloss sie ihre Augen und streckte wie besagt die Hand aus. Etwas kühles, rundes berührte ihre Handfläche. „Nun kannst du sie aufmachen.“ In ihrer Hand lag ein kleiner, orangerot schimmernder Stein in der Größe ihrer Handfläche. Es war ein neuer Ki-Stein, seine Macht pulsierte so stark, dass sie es in ihrem Arm spüren konnte. „Danke…warum schenkst du mir das?“ und hielt den Stein hoch. „Ich war beim Schmied. Sie haben dein Schwert inspiziert und wollten herausfinden, was die Kraft dahinter ist. Dann habe ich von deinem Ki-Stein erfahren und habe dir einen mächtigeren besorgt.“ Riven nahm den kleinen grünen aus dem Handschuh und setzte den neuen in die Fassung ein. Es flimmerte und pulsierte kurz, dann war es erloschen. Wie eine Verbindung spürte sie ihn auf ihrer Hand. Das war einfach so ein gutes Geschenk…Wenn sie ihre Klinge wiedergeholt hatte, dann ist sie perfekt vorbereitet. „Weißt du, wo die Schmiede ist?“ fragte sie Yasuo und ging wieder hinaus auf die Straße. Die Menschenmassen waren viel mehr als gerade eben, alle waren sehr vorfreudig auf die kommende Wagenparade. „Natürlich, lass mir dir den Weg zeigen.“ Es war nicht weit entfernt, in einem kleinen Haus aus dem schon aus dem Schornstein der Rauch quoll. Es war heiß und dunkel, die Luft roch nach Metall. Ein kurzes Gespräch später hatte sie ihr Schwert wieder. Das zerbrochene Stück, das für andere nicht so wertvoll war wie für sie. Ein wenig hatten sie an der Klinge herumgeschmiedet und am Griff das Leder erneuert. Zufrieden steckte sie es sich in den Gurt am Rücken, sodass sie es einfach nach Hause tragen konnte. Die Menschenmenge teilte sich und vor ihnen fuhr der erste bunt geschmückte Wagen entlang. Sie spürte die Begeisterung, es war wie eine Welle, die über alle hinweg schwappte. Beide ließen sich ein wenig mitreißen, doch es war nicht ihr Ding, den manchmal etwas knapp bekleideten Frauen auf den Wagons zu sehen. Ihr Weg führte sie gerade zurück in das Haupthaus. Yasuo hastete ihr hinterher, er betrachtete den Umzug mit Freude. Ein wenig wütend lief sie schneller. Sie schenkte den Tänzern keine Beachtung, auch als sie Süßigkeiten in das Volk warfen. Auf der Brücke hatte sie ihn verloren, doch sie kehrte nicht um und ging gerade zurück in die kalte Eingangshalle. War das Eifersucht die sie spürte? Das gab sie sich nie zu, sie wollte einfach nur nicht den Umzug ansehen. Akali stand vor ihrer Tür, in einem hübschen weißen Kimono mit einigen roten Verzierungen. Ihre beiden Klingen hatten die passende Farbe dazu. „Du siehst wirklich hübsch aus!“ meinte Akali und meinte das Kompliment wirklich ernst. Als Riven nicht antwortete, fragte sie besorgt: „Ist irgendwas passiert?“ Riven drehte sich um und sah ein wenig getroffen aus. „Ich glaube, ich bin ein wenig eifersüchtig auf Yasuo. Aber ich kann einfach keinen Grund nennen, es überkam mich einfach.“ Akali überlegte und öffnete die Tür zu Rivens Zimmer. Das Sonnenlicht erhellte es und erwärmte es. „Du solltest mit mir jetzt das Konzert der Muse ansehen und es einfach vergessen. Und danach gehen wir uns was süßes an den Ständen kaufen und du hast einen freien Kopf.“ Dankend nahm Riven das Angebot an und lies sich von Akali in das Freilicht-Theater führen. Hier waren Stühle auf dem Gras aufgestellt und auf der Bühne stand ein großes, gebogenes Instrument. Es haben sich schon ziemlich viele Besucher eingefunden und tratschten, bis die Gespräche auf einmal leiser wurden. Die beiden drehten sich um und ihnen fielen beinahe die Augen aus. Eine hübsche junge Frau mit langem weißen Haar in einem Kimono mit Blumenmuster stand neben dem Schattenassassinen. Nur trug er seine Maske nicht und sein Gesicht überraschte sie. Ja, er war hübsch, das musste sie zugeben. Die weißen Haare waren etwas wuschelig und die Augen leuchteten im Gegensatz dazu dunkel und schienen unergründlich. Er hatte ein spitzes Kinn, seine Haut war eher blass. Nun konnte Riven seine Gefühle lesen, er wirkte glücklich und sehr erfreut, heute da sein zu dürfen. Seine Begleitung stand nah bei ihm, ihr Kimono passte zu ihren leuchtenden Lilafarbenen Augen. „Zed, welche Freude dass wir dich auch mal ohne Maske sehen dürfen!“ rief Akali überrascht. Die Gespräche setzten wieder ein, aber dennoch sah man die zwei an. Er lächelte, wodurch sich die Narbe an seinem Mund verzog und ihn ein wenig fies aussehen lies. Am Liebsten wollte sie die zwei die ganze Zeit betrachten und sich fragen, wieso es so hübsche Menschen gibt die es nicht zeigen wollten. „Riven, ich habe hier meine Freundin mitgebracht. Das ist Syndra, sie ist eigentlich die Verbannte und Gefürchtete in Ionia.“ Sie lachte, ihre Stimme klang seltsam, aber schön als sie sprach. „Ich bin sicher nicht die gefährlichste Person Ionias, aber vielleicht die mit der größten Kraft.“ Syndra warf ihr Haar hinter und lächelte leicht. Riven hatte von ihr nie etwas gehört, aber es klang ziemlich sicher, was sie über sich erzählte. Zed blickte sich um, dann rückte er näher zu Akali und ihr. „es heißt, für den Schutz Ionias und da es sowieso eine Gefahr ist hier in Ionia zu feiern, habe man den gefährlichen Sniper aus den Gefängnissen Ionias befreit.“ Kurze Stille, dann erhob Akali ihr Wort. „Ich erinnere mich an ihn, ich war dort noch ein kleines Mädchen…sprichst du von dem berüchtigten Khada Jhin?“ Ihre Augen wurden goß. Zeds Gesicht wurde ausdruckslos und Shen wurde ein wenig härter.Runde. Riven hatte nie von ihm gehört, aber wenn er so gefährlich ist und Ionia ihn befreite, müssten sie in wirklich großer Not sein. Außerdem schienen Zed und Shen etwas über ihn zu wissen der Reaktion nach. „Sagt, was hat er getan und wer ist er?“ Ein wenig neugierig war sie schon. Syndra sah auf und blickte ein wenig düster. „Er ist ein Killer, er tötet seine Ziele stets ordentlich und zaubert die brutalsten Morde. Sein Markenzeichen waren die Blüten, sie immer am Tatort um die Leiche lagen. Lange hat man ihn nicht kriegen können und das Volk hatte nur Angst vor diesem Mörderer. Mich haben sie nicht rangelassen, aber dafür den Meister von Zed.“ Sie deutete auf ihren Partner, der ein wenig traurig aussah. „Sie hatten den Auftrag, ihn zu fassen. Es gelang seinem Meister und Khada Jhin wanderte in die Gefängnisse Ionias. Wenn sie so sehr etwas fürchten, dass sie Jhin brauchen…“ sie fröstelte und sah in den Himmel. „Es muss etwas passieren, sodass sie ein großes Risiko eingingen und ihn wieder freilassen. Möglicherweise ist er auch heute auf der Lauer…“ Ihre Stimme war ein gefährliches Flüstern geworden, was selbst Riven einen Schauer über den Rücken laufen lies. „Das ist alles wahr.“ Bestätigte Akali ruhig und legte ihre Hand auf Rivens Schulter. „Der Rat wird die Entscheidung gut getroffen haben und sicher für unsere Sicherheit heute gewährleisten. Genießt doch noch das Fest, bevor wir uns wieder auf die Reise begeben müssen.“ Bei den ganzen Abenteuern war ihr fast das Ziel aus den Augen geraten. Bevor sie alle als richtige Krieger anerkannt werden können, müssen sie die Reise zum Nexus machen, der im inneren der Wüste Shurimas liegt. Das vereinte die verschiedenen Nationen und ließ sie gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Musik erklang von der Bühne und die Gäste teilten sich auf die Sitzplätze auf. „Komm, es wird Zeit. Wir sehen uns später! Und ich bin sicher, dass euer Stück einfach das schönste sein wird nach langem!“ und zwinkerte. Riven seufzte und nahm das Schert von ihrem Rücken. Auf dem Weg hinter die Bühne suchte sie die Menge nach bekannten Gesichtern ab. In der Bibliothek des Noxus waren viele Informationen zu finden und auch ein paar Geheimnisse über Runeterra und die einzelnen Dimensionen, die es beherbergte. „Komm, schnell!“ rief eine der anderen Darstellerinnen ihr zu und deutete ihr, sich zu dem bereits hinter dem Vorhang stand. „Ihr wisst was zu tun ist. In Sachen Spezialeffekte haben wir unsere Abmachungen. Dann gutes Gelingen!“ wünschte sie den beiden und verschwand in dem Gewusel. Mit einem Grinsen wand sie sich an Yasuo. „Hals und Beinbruch, mein Partner.“ Er lachte nur. Die Musik begann zu spielen und die Darsteller für die erste Szene des Dramas gingen auf die Bühne. Es würde die Geschichte rund um den Blutmond darstellen, eine Geschichte voller Mystischer Gestalten, Liebe und Mord. Sie und Yasuo hatten ihre Rolle als zwei Götter, die in ihrem Wahn einen Teil Runeterras zerstörten und somit die verschiedenen Dimensionen schafften. Die Leere, Valoran und die Sterne, wo die Sternenkinder ihr Zuhause hatten. Sie hatten nicht besonders lange Szenen, dafür wollten sie die Leidenschaft des Kampfes aber umso gewaltiger darstellen. Als die Musik sich änderte und die Schauspielerin des Mondes von der Bühne gingen, war es ihre Zeit. Ein letzer Blick, ein nicken. Dann wagte sie sich hinaus auf die große Freibühne. Im Blenden der Scheinwerfer konnte sie überhaupt nichts mehr erkennen, nur schemenhaft das Bühnenbild und das Publikum im Dunkeln. Langsam wurde es besser und schon sollte sie ihren Kampf mit Yasuo austragen, um den Kampf der Götter darzustellen. Sie waren so geübt, dass es ein leichtes war, die Szene zu spielen. Immer wieder sahen sie sich an, schrien in ihrer gespielten Verzweiflung und mithilfe der Effekte wurde dargestellt, wie Runeterra sich teilte. Am Ende sollten sie sich nocheinmal nahe nebeneinander stellen und das Chaos betrachten. Ihr Herz schlug schnell, als sie so nahe an Yasuo stand und seinen Duft einatmen konnte. Das Gesicht bewahren! Mahnte sie sich und ging anschließend, als das Licht gedimmt wurde, von der Bühne. „Das war gut.“ Meinte er und nahm seinen Helm ab. Wenn er ihn aufhatte, sah er eher gruselig aus und seine Augen waren rote leuchtende Punkte. „Ja, ich finde, für unsere Zerstörungsszene haben wir das wirklich gut gemacht.“ Riven schulterte ihr Schwert und ging auf ihre Zuschauerposition. Das Stück war voller Tänze und die Dramatik, als das Liebespaar sich aufteilen musste in den Teil des Sternenhimmels und in die Leere hatte selbst sie Tränen in den Augen. Zum Schluss würden sie noch ihre letzte Szene haben und über das Geschehene unterhalten. „Gleich ist es wieder soweit.“ Yasuo strich sich durch das rot gefärbte Haar. „Spiel einfach, als ob du selbst ein Gott bist und du das Ganze bedauerst.“ Er lachte. „Vielleicht ist das ja der Fall und ich bin ein Gott, der über das Liebesdrama trauert.“ Ein wenig Ironie schwang in ihrer Stimme mit. Riven dachte an ihre Zeit im Noxus und an die vielen Geschichten, die sie dort gelesen hatte. Am Liebsten würde sie wieder dorthin zurückkehren. Illaois Visionen, davon dass der Noxus einen Angriff auf Ionia plante, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie hatte einige hier kennengelernt und irgendwie das Land liebgewonnen. Aber wenn die Reise herum war, würden sie wieder alle ihre alten Wege gehen und vielleicht auch wieder Feinde sein. „Komm, es wird Zeit!“ er winkte ihr von der Bühne herüber. Riven stand auf, nahm sich ihr wundervolles Schwert, auch wenn es nur Requisite war mit und ging auf die Bühne. „Sieh was wir angestellt haben…“ ihre Stimme hallte ein wenig über die Fläche. „Der Kampf hat Runeterra gespaltet, das Blut hat den Mond gefärbt und wir sehen nur zu.“ Tatsächlich leuchtete der Mond in einem blutigen Rot. „Das kommt von deinen Ränkespielen und deinen Intrigen! Hättest du mich nicht ausgespielt, wäre alles wie es vorher war!“ kamen die Vorwürfe. „Du hast doch keine Ahnung, wie lange man leiden kann die Ewigkeit in dieser Unendlichkeit! Sieh doch, wir haben nun etwas zu beobachten und zu leiten.“ Und breitete die Arme aus. Um sie herum hatte man die Kulissen als einen Teil Ionias gebaut und der Mond lies alles in roten Schimmer leuchten. „Die Geschichte wird nie vorbei sein, auch wenn wir die dunklen erschaffenen Mächte für Jahrtausende eingesperrt haben, wird das kein Ende nehmen werden.“ Riven stand auf und schwenkte ihr Schwert. „In dieser Ewigkeit werden wir uns unter das Volk mischen und unsere Geschichten spinnen, wie wir sie haben wollen.“ Und reichte dem knienden Yasuo eine Hand. Er ergriff sie und eine Windböe lies seine roten Haare im Wind flattern. Sie setzte sich ihre Maske auf das Gesicht und wandte sich dem Publikum zu. „Heute Nacht lass uns feiern und nicht die Geschichte des Mondes vergessen lassen, sodass auf Ewig nicht vergessen wird, was hier in Runeterra geschehen ist!“ Das Licht wurde gedimmt und die Musik abgespielt. Riven hielt immernoch seine Hand und blickte hinaus in die Menge. Dem Applaus nach hatte es auch dieses Mal den Zuschauern gefallen. Erleichtert ging sie hinter die Bühne und stellte das Schwert beiseite. Ihr eigenes war ihr am Liebsten. „Ich gehe mich umziehen und danach unsere Truppe suchen.“ Sagte sie zu Yasuo. Dieser hatte seine Kleidung schon halb ausgezogen und gegen seine feierliche Blutmond-Ausrüstung getauscht. Sie verzog sich hinter den Vorhängen und schlüpfte aus dem Kleid in die weichen roten Hosen und die Lederstiefel. Ihr Schwert sah mit dem roten Stein passend in den Farben ihrer Kleidung zum Motto Blutmond. Draußen warteten bereits Akali, Lux und Shen und sahen sehr glücklich aus. „Das war einfach fantastisch!“ rief Lux und stürzte auf sie zu. „Ich finde, ihr zwei macht wirklich eine gute Figur dort oben.“ Riven atmete tief ein und aus. Der Stress hatte beiden zugesetzt und jetzt würden sie frei feiern dürfen. „Ich muss sagen, dafür dass ich das letzte Stück nicht mehr in Erinnerung habe, ist das einfach fantastisch gewesen.“ Meinte Shen und klopfte ihr motivierend auf die Schultern. Yasuo kam kurz nach ihr raus, in seiner Blutmondkleidung. Er sah sehr hübsch aus, die Maske bedeckte sein ganzes Gesicht und das Schwert hing locker an seiner Seite. „Komm, lass uns in den Sirenengarten gehen! Dort wird das Feuerwerk bald losgehen und das sollten wir uns nicht entgehen lassen.“ Akali lächelte die beiden an und dirigierte sie durch die Menschenmasse in Richtung Sirenengarten. Dort wuchsen die verschiedensten Blüten und die Bäume säumten den gepflasterten Boden im Kreis. Die Lampions leuchteten warm orange und rot und ein paar Bänke am Rand boten Sitzmöglichkeiten. Hier im Sirenengarten werden immer alle Feste abgehalten, aber in dem Hauptteil des Gartens war sie noch nie. Es duftete überall und die verschiedenen Blumenarten faszinierten nicht nur sie. Akali zog sie weiter zur Mitte, dort hatte ein Mann seine Feuerwerke aufgestellt. „Bald geht es los, ich werde mal ein paar alte Freunde suchen.“ Meinte Akali und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Der Wind ging auch noch im Garten ein wenig. Lux gab an, sich Richtung Buffet zu verziehen und Riven stand einfach mitten auf dem Platz neben Yasuo. Das restliche Team war einfach verschwunden. „Lass uns eine geeignete Stelle suchen und das Feuerwerk ansehen.“ Schlug Yasuo vor und nahm einfach ihre Hand. Ein Schauder lief ihr über den Rücken, er trug zwar Handschuhe aber dennoch konnte sie seine Wärme spüren. Ein kleiner Pavillon lud nahezu zum hinsetzen ein, in dem es sich die Zwei bequem machten. Kurz darauf schon begann das eindrucksvolle Feuerwerk. Rote, blaue und gelbe kleine Funken sprühten in den Himmel, um dann zu explodieren und in viele kleine weitere Funken zu zerfallen. Das Spektakel war einfach das schönste, was sie bisher gesehen hatte. Ionia wusste genau, wie man Feste feierte. In der Nähe war ein Buffettisch und dort konnte sie auch Zed und Syndra kurz ausmachen, die gemeinsam lachten. Erschrocken bemerkte sie Illaoi, neben ihr stand Irelia in einem festlichen Kleid. Gruselig…dachte sie sich. Die Tentakel tanzten mit Illaoi mit und Irelia schien ein Lächeln im Gesicht zu haben. Wenn die beiden Zed und Syndra erkannt hätten, hätte man sie vielleicht wieder in ihre schwebende Festung gebracht. Noch eine ganze Weile lang genossen die beiden den Abend. Ein wenig spürte sie die Sehnsucht nach Hause, doch hier in Ionia war es viel besser, als sie sich in ihren Träumen je ausgemalt hatte. „Die Reise geht bald weiter.“ Sagt Yasuo plötzlich. Seine Stimme klang rau und ein wenig belegt. Bald müssten sie dieses wunderbare Land verlassen, um weiter in die Wüste zu ziehen. „Was sich nicht umgehen lässt, sind eben auch solche Verpflichtungen.“ Antwortete sie leise und betrachtete die Sterne. „Übrigens, danke für diesen wunderbaren Ki-Stein.“ Und deutete auf den leuchtenden Stein in ihrem Schwert. Yasuo sah sie an, sie konnte nicht erkennen ob er lächelte oder sie nur ansah. „Die Maske ist wirklich gruselig.“ Sagte er nur und tippte ihr an den Kopf. „Deine aber auch, das ist ja der Sinn der Sache!“ lachte sie ein wenig empört. Dass sie als Noxianerin sich wie zuhause im feindlichen Land verhielt, war schon ein seltsames Wunder. Auch wenn sie schon sehr bald gehen werden, um die Reise fortzusetzen. Danach konnten sie an andere Ziele denken. Doch sie konnte sich nie wirklich sicher sein was das Schicksal noch bereithielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)