This is our jungle! von Toushirou ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Für einen Augenblick lang war Aomine wie gelähmt. Das Messer an seinem Hals war verschwunden, hatte aber auf seinem Weg einen klaren Schnitt gezogen, der nun leicht blutete, aber das war ihm egal. Viel mehr waren seine Sinne auf den Mann vor ihm gerichtet, der noch immer fest die Waffe in seiner Hand hielt, bereit jeden Moment erneut zu schießen. In seinen Augen spiegelte sich blanke Wut, aber auch reine Ekstase, von dem was er gerade getan hatte. Im Moment war Aomine sich nicht sicher, ob er noch wusste wer Freund oder Feind war. „Kise…?“, entkam es ihm beinahe flüsternd und sofort richteten sich diese sonst so klaren und warmen Augen auf ihn, immer noch diesen fremden Ausdruck in sich tragend. Kurz schluckte Aomine, doch bevor er etwas sagen konnte merkte er, wie sich der Leib auf ihm bewegte und ein Lachen aus dessen Kehle entwich. Weit riss der Krieger seine Augen auf und stieß ihn von sich, ehe er von dem Mann wegrutschte, der sich nun aufzurichten begann. Blut tropfte aus seiner Brust und Aomine wusste mit einem Blick, dass der Schuss lediglich eine Warnung gewesen war. „Du kleine Ratte wagst es? Ich hätte dich gleich umlegen sollen, als du hier aufgetaucht bist.“ „Halt den Mund!“ Die ruhige Stimme, welche dennoch leicht vor Wut bebte, war es, welche Aomine seinen Blick wieder auf den Blonden richten ließ. Sein Ausdruck hatte sich in den wenigen Sekunden verändert, zu einem recht verzweifelt wirkendem. „Ich habe dir vertraut… Was glaubst du eigentlich wie oft ich auf dich gewartet habe?! Ich habe dir alles geglaubt…alles…“ Ein kleines Schluchzen unterbrach ihn und für einen Moment senkte er seinen Kopf, ließ sein Gesicht hinter den blonden Strähnen verschwinden, damit niemand sehen konnte was in ihm vorging. Dennoch verriet ihn das Zittern seiner Schultern und tatsächlich konnte man deutlich die Tränen erkennen, die wie ein Wasserfall aus seinen Augen quollen. „Es ist vorbei! Ich habe genug davon, dass du mein Leben zerstören willst! Halt dich von mir fern und lass vor allem meine Freunde da raus!“ Bereits im nächsten Augenblick festigte sich sein Griff wieder um den Abzug der Waffe. „Verschwinde! Nimm den Rest deiner Leute und verschwinde aus dem Wald! Lasst die Menschen hier zufrieden!“ Erneut wandte sich sein Ausdruck und wieder kehrte die Kälte zurück, welche Aomine von dem Blonden nicht gewohnt war. Jedoch schien Haizaki nicht gewillt, einfach so aufzugeben und langsam richtete er sich auf, erneut das Messer in der Hand haltend, von dem Aomine dachte er hätte es eigentlich verloren. Rasch sah er auf den Boden, nur um festzustellen, dass es verschwunden war. Wahrscheinlich war er zu abgelenkt gewesen, um zu merken, dass er es sich wieder geholt hatte. Kurz zischte er auf und erhob sich ebenfalls, wobei er geschickt ignorierte, dass nun vermehrt Blut aus der Schusswunde an seinem Bauch trat. „Aber, aber Ryouta. Solche Waffen sind doch gefährlich. Außerdem würdest du es sowieso nicht über dich bringen noch einmal abzudrücken. Wir beide kennen dich gut genug.“ Langsam kam der Kerl näher, das Messer so gewandt, dass er ohne Probleme zu einem schnellen Hieb ausholen konnte. „Selbst wenn es jemand ist den du abgrundtief hasst kannst du ihm nichts Schlechtes wünschen, war es nicht immer so?“ Erneut hallte ein amüsiertes Lachen durch den engen Raum doch noch bevor Haizaki erneut einen Schritt nach vorne machen konnte, wurde er bereits von den Beinen gerissen. Wutentbrannt hatte Aomine sich nun gegen ihn geworfen und mit einer geschickten Bewegung entwaffnet. „Vergiss mich nicht!“, zischte er dem Schwarzhaarigen warnend entgegen und konnte deutlich mit ansehen, wie sich leichte Angst im Gesicht des Mannes bemerkbar machte. Nun war es an Aomine überlegen zu Grinsen, wobei nichts Fröhliches in seinen Augen funkelte. „Komm nie wieder zurück!“ Bevor Haizaki noch etwas erwidern konnte, spürte er wie ein harter Schlag ihn traf und kurz darauf verlor er endgültig das Bewusstsein. Erleichtert atmete Aomine durch, ehe er sich zu Kise drehte, der langsam die Waffe sinken ließ. Erneut verbargen seine Haare sein Gesicht, so dass es Aomine unmöglich war zu sehen, was in dem anderen vor sich ging. Langsam stand der Krieger auf, zischte dabei leise und sah sich kurz um. Nicht weit von ihm lag ein Seil auf dem Boden, mit welchem zuvor noch Kise und sein Vater gefesselt gewesen waren und kurzerhand griff er danach, um Haizaki damit handlungsunfähig zu machen, sollte dieser verfrüht wieder zu sich kommen. Erst als er sicher war, dass nichts mehr passieren konnte, nahm er sein Messer wieder an sich und richtete sich auf. Sein Blick lag auf dem Blonden und langsam ging er auf ihn zu, blieb allerdings wenige Meter vor ihm stehen, als ein kleines Lachen zu hören war. „Er hat unrecht… alles was ich empfinde ist Wut und Hass… am liebsten… am liebsten hätte ich ihn tot gesehen. Diese Kugel war dafür gedacht ihn zu töten Aomine!“ Immer wieder unterbrachen Schluchzer seine Worte, aber trotzdem verstand der Blauhaarige genau was Kise von sich gab. Vorsichtig griff er nach vorne, um die Waffe aus seiner Hand zu nehmen, ehe er seine freie Hand auf den blonden Haarschopf legte. Für einen Moment spürte er das Zucken und wie sehr er sich anspannte. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, als er das bemerkte. „Du warst wirklich mutig. Danke Kise“, sprach er so leise, dass es kaum hörbar war. Aber eben nur kaum. Deutlich spürte er wie das Zittern zunahm, ehe sich ein Gewicht gegen ihn drückte und ihn fast umwarf. Erschrocken japste er auf, als sich blasse Hände in sein Shirt krallten und dabei seine Wunde streiften. Für einen Moment schloss er seine Augen, ehe er ihm behutsam durch seine blonden Locken strich und lächelnd wartete, bis die Tränen versiegt waren. Nach ein paar Minuten wurde es schließlich ruhiger, dennoch unterbrach er seine Handlung nicht. Lediglich etwas fragend sah er nach unten, als der Blonde sich zu regen begann und ihm ebenfalls in die Augen sah. Zufrieden bemerkte er, dass die Topase des jungen Mannes wieder klarer geworden waren und zu strahlen begannen. Für einen Moment hatte er doch wirklich geglaubt, diesen Ausdruck nie wieder sehen zu können, weswegen er diesen Moment förmlich in sich aufsog und sich weiter in dieses weite Meer fallen ließ. Erst hektische Schritte weckten ihn auf und anscheinend ging es Kise nicht viel anders, denn erschrocken weitete er seine Augen. Aomine wurde nun bewusst, wie nahe sie sich wirklich gekommen waren und nahm wieder mehr Haltung an, ohne den Jungen dabei loszulassen. „Aomine!“, hallte es bereits kurz darauf durch den Gang und kurz darauf kam ein gehetzter Rotschopf in sein Sichtfeld, welcher abrupt stehen blieb, als er sie in dieser Position fand. „Brüll hier nicht durch die Gegend wie ein aufgeschrecktes Huhn, Bakagami!“, zischte er lediglich als Antwort und löste sich schließlich etwas, nur um festzustellen, dass der Halt durch den Blonden gerade doch ziemlich einladend war. Kraftlos sackte er wieder gegen ihn und schloss für einen Moment seine Augen. Langsam aber sicher nahm der Blutverlust ihn auch mit, dennoch warf er einen vorsichtigen Blick zu Kise, welcher ihn anscheinend auch stumm verstand. Kurz nickte er und legte unterstützend einen Arm um ihn, weswegen er ihm ein kleines Lächeln schenkte. „Lasst uns gehen… ach ja bevor ich es vergesse. Kagami. Der Typ da kommt mit, wir können ihn schlecht hier unten liegen lassen.“ Etwas verwundert blickte der Rotschopf ihn an, verstand aber kurz darauf und grinste ein wenig. Auch wenn man es nicht glauben wollte. Manchmal konnte der sonst so kühle Aomine Daiki auch mal Gefühle zeigen. „Aye“, gab er deswegen lediglich von sich und schulterte den Mann geschickt, nachdem er sich vergewissert hatte, dass er für sie keine Bedrohung mehr war. Zusammen machten sie sich auf den Weg nach draußen, wo bereits Midorima auf sie wartete und ebenfalls erleichtert aufatmete, als er das Trio entdeckte. „Wir haben alle erledigt und gefangen genommen.“ Kurz nickte Aomine, während sein Blick besorgt durch das Lager wanderte. „Wir haben ihn bereits wegbringen lassen. Seine Verletzungen sind ziemlich ernst, deswegen kann ich nichts Genaueres sagen. Wir sollten so schnell wie möglich zurückgehen.“ Verstehend nickte Aomine und spürte kurz darauf, wie ihn noch jemand stützte, bevor Kise von seiner Seite verschwand. Takao hatte ihn abgelöst und war stattdessen an seiner Seite, wie immer ein belustigtes Grinsen tragend. Kise dagegen stand mit einem kleinen Lächeln auf seiner anderen Seite, was rasch verschwand, als Aomine sich ihm wieder zuwendete. „Darüber, dass du meine Befehle zweimal missachtet hast, reden wir später noch. Fürs erste gehen wir zurück. Zusammen.“ Leicht weitete Kise seine Augen, als er das hörte, ehe er spürte wie etwas Warmes über seine Wangen tropfte. Er war wirklich erleichtert, dass Aomine nicht mehr passiert war. Ein ehrliches Lächeln legte sich auf seine Lippen, bevor er sich zusammen mit ihnen in Bewegung setzte. „Ja!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)