This is our jungle! von Toushirou ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Einen Augenblick lang dachte er, ihm würde der Boden unter den Füßen weggerissen werden. Sein Griff um den Speer lockerte sich und mit einem dumpfen Geräusch landete er auf dem Boden, nur um bei seinem Besitzer auf taube Ohren zu stoßen. Lediglich sein Blut rauschte in seinem Kopf umher und ließ jedes andere Geräusch, was zu ihm durchstoßen wollte, verstummen. Ein Schritt, zwei Schritte. Langsam näherte er sich der Figur, die reglos auf dem Boden neben Kise lag. Selbst ihn hatte er für diesen Moment ausgeblendet. Fast schon kraftlos ließ er sich vor der Figur auf den Boden fallen und spürte wie seine Beine in etwas nassem landeten. Wie hypnotisiert sah er auf seine Hand, die etwas abbekommen hatte und sah lediglich eine flüssige, rote Farbe. Zitternd streckte er sie aus und berührte die gebräunte Schulter, die seiner so ähnlich war. Vorsichtig drehte er den Körper um, nur um alle seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt zu bekommen. „Vater…“, kam es leise aus seinem Hals und selbst seine eigene Stimme zitterte, fühlte sich fremd und unwirklich an. Bevor ihn erneut die blanke Wut und Hoffnungslosigkeit packen konnte, bemerkte er jedoch ein kleines Zucken. Sofort kam er wieder zu sich und beugte sich über die verletzte Brust. Tatsächlich! Leise und schwach, aber sein Herz schlug noch. Erleichtert atmete er aus auch wenn seine Sorge noch immer nicht verschwunden war. Fast im gleichen Moment spürte er jedoch wie eine bekannte Kälte ihn erneut einnahm, als er dieses eine Lachen hörte, was er am liebsten nie wieder vernehmen wollte. „Wie rührend. Ich hatte ihn die ganze Zeit hier unten, aber keine Sorge, ich habe dich nicht angelogen. Wir haben tatsächlich unsere Waffen an ihm getestet. Es ist erstaunlich wie lange er durchgehalten hat, während viele seiner Leute bereits gestorben sind. Ich kann verstehen wieso ihr ihn zu eurem Anführer gemacht habt. Aber auch er wird es bald hinter sich haben - genauso wie Ryouta und du.“ Als Haizaki erneut den Namen des Blonden in den Mund nahm, spürte Aomine eine frische Welle an Wut, ehe er sich daran erinnerte, dass Kise ebenfalls hier war und alles mit angehört haben musste. Sofort drehte er sich zu ihm um und konnte einige frische Verletzungen an ihm ausmachen, genauso wie ein tränenüberströmtes Gesicht. Seine Augen zeigten eine tiefe Trauer, aber auch eine große Schuld. „Wieso bist du hier?“, fragte Aomine ihn direkt in einem gefassten Ton und sofort konnte er das Zucken des anderen sehen, was ihm schon Antwort genug war. „Ich… konnte euch nicht alleine gehen lassen… also bin ich selbst los… Aber kurz nach dem ich das Dorf verlies, haben sie bereits auf mich gewartet. Es tut mir Leid…“ Schon wegen seiner gebrochenen Stimme verstand Aomine, dass er die Wahrheit sprach, weswegen er lediglich ein kleines Seufzen raus bringen konnte. Behutsam griff er nach seinen zusammengebundenen Händen und holte mit seiner zweiten Hand sein Messer aus der Tasche an seiner Hüfte, um das Seil um seine Knöchel kurzerhand zu durchtrennen. Behutsam legte er es ihm anschließend in seine Finger und strich ihm kurz durch die Haare, ehe er sich aufrichtete und sich schützend vor die beiden positionierte. „Befrei meinen Vater und bring ihn hier raus, wenn du kannst. Draußen warten die anderen, wir haben das Lager bereits unter Kontrolle.“ „Aber, was ist mit dir, Aominecchi?“ Ein kleines Grinsen legte sich auf seine Lippen, während er ein zweites Messer aus seiner Gürteltasche zog und drohend in Haizakis Richtung hielt. „Ich komm schon klar. Jetzt weiß ich wie die Dinger funktionieren und wie man sie aufhalten kann. Dein Freund hat es Kagami erzählt, bevor wir gegangen sind. Jetzt mach schon!“ Etwas energischer sah er ihn an und war erleichtert, als er sich bewegte, um zu tun, worum er ihn gebeten hatte. Sofort richtete Aomine seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen eigentlichen Gegner und bemerkte, dass sein Grinsen verschwunden war. Anscheinend gefiel es ihm nicht was Kise hinter ihm tat, aber das war ihm egal. „Du wirst die beiden nicht weiter foltern, verstanden?! Dein Gegner bin ich!“ Entschlossen machte er einen Satz nach vorne hin und bemerkte, wie Haizaki bereits nach etwas griff. Erschrocken sprang er gerade im letzten Moment zur Seite, als er den Lauf sehen konnte und nur eine Sekunde später hörte er einen Schuss. Das leise Zischen ließ ihn erahnen, wie wütend der Mann anscheinend war, dass er ihn nicht erwischt hatte. Erleichtert richtete Aomine sich auf und beobachtete jede seiner Bewegungen genau. Hochkonzentriert begann er sich jedes Mal zu bewegen, bevor Haizaki den Abzug komplett bewegen konnte und entspannte sich ein wenig, als Haizaki die Waffe runter nahm. Anscheinend waren fünf Kugeln seine Begrenzung. „Du bist mir ein wenig zu schnell, aber das können wir ändern. Wenn ich dich nicht kriege, dann nehme ich mir eben etwas Langsameres“, begann er und für eine Sekunde verstand Aomine nicht, bevor es ihm dämmerte. Blitzschnell setzte er sich in Bewegung und sah gerade noch, wie der Mann die Waffe erneut anhob. Ein heißer Schmerz durchfuhr ihn nach wenigen Sekunden und langsam sackte er runter auf die Knie, während ein erschrockenes „Aominecchi!“ durch den Raum hallte. Angespornt davon, richtete der Krieger sich wieder auf und sah dem geschockten Blonden in die Augen, ehe er sich erneut umdrehte und mit einem breiten Grinsen seine Arme ausbreitete. „Schieß doch! Ich lasse nicht zu, dass du ihnen noch ein Haar krümmst!“ Erneut hörte er wie der Blonde zu einem Satz ansetzte, doch dieses Mal unterbrach er ihn fast sofort. „GEH!“ Ein letztes kurzes Schluchzen war zu hören, ehe er hörte wie der Blonde so gut es ging losrannte. Erleichtert ließ er seine Arme sinken, als die Schritte fast verklungen waren. Ein flüchtiger Blick zu seiner Hüfte, ließ ihn erkennen, dass der Schuss gesessen hatte. Jetzt waren sie alleine. Und er hatte dem Kerl mehr als genug Zeit gegeben seine Waffe nachzuladen. „Einheimischer Idiot! Keine Sorge, die beiden entkommen mir nicht. Aber von dir habe ich genug. Es wird Zeit, dass du endlich verschwindest!“ Langsam spürte Aomine wie ihn seine Kräfte verließen und ging in die Knie, während er sich einen Überblick über die Situation machte. Direkt neben ihm lag sein Speer, den er vorhin fallen gelassen hatte und augenblicklich griff er danach, bevor er seinen Kopf wieder anhob. Ein animalisches Grinsen lag dabei auf seinem Gesicht, während er seine Kräfte sammelte und wieder aufstand, um selbst in Angriffsstellung ging. „Das solltest wohl eher du. Ich denke nicht daran hier drauf zu gehen.“ „Wir werden sehen.“ Erneut legte Haizaki seine Waffe an und gerade im letzten Moment gelang es Aomine einen Satz zur Seite zu machen. Dennoch zierte seine Wange nun ein Streifschuss und leise knurrte er auf. Seine Geschwindigkeit hatte wirklich abgenommen. Und was noch schlimmer war, war die Tatsache, dass der Kerl seine Waffe erst frisch nachgeladen hatte. Dennoch würde er nicht so einfach aufgeben, er musste an ihn rankommen und das würde er auch. Fest umschloss er seinen Speer, während er der nächsten Kugel erneut auswich. Fast schon im gleichen Augenblick nutzte er seine Chance, um seine Waffe nach dem anderen zu werfen. Wie erwartet wich er ihr aus und diese Zeit nutzte er um näher an ihn ranzukommen. In seiner Hand hielt er nun wieder sein Messer, bereit dem anderen die Kehle durchzuschneiden, doch anscheinend besaß der Mann eine genauso schnelle Reaktionszeit. In nur wenigen Sekunden hatte er die Waffe wieder fokussiert und erneut zum Schuss angesetzt und dieses Mal traf sie ihr Ziel. Kurz zischte Aomine auf, als er den Schmerz spürte, nahm es aber in Kauf, um ihn in der nächsten Bewegung endlich zu entwaffnen. Mit einem lauten Klappern landete die Waffe auf dem Boden und ohne lang zu überlegen trat Aomine sie schnell mit seinem Bein zur Seite, raus aus der Reichweite von Haizaki. Zufrieden vernahm er das Fluchen des anderen, ehe er einen Griff an seiner Hand spürte und bemerkte, dass er das Messer an sich reißen wollte. Mit einem kräftigen Stoß gegen seine verletzte Schulter, sank Aomine mit dem anderen zu Boden, um sich dort mit ihm zu raufen. Immer wieder kämpften sie darum, den anderen unter sich zu begraben und an das Messer zu kommen, bis Haizaki einen Moment der Unachtsamkeit von Aomine nutzte und sein Knie gegen seine verletzte Seite rammte. Erschrocken japste der Krieger auf und lockerte für einen Moment seinen Griff um das Messer, aber allein das war schon genug. Seine eigene Unachtsamkeit wurde ihm schmerzlich bewusst, als sich die Messerspitze in seinen Hals bohrte und ihn handlungsunfähig machte. Deutlich konnte er spüren, wie bereits die ersten Tropfen seines Bluts aus der Wunde traten und mehr als ein heiseres Lachen konnte er nicht herausbringen. Er hatte Mist gebaut. Und zwar Großen. Für einen Moment schloss er seine Augen und dachte angestrengt nach, welche Optionen ihm noch blieben, ehe ein lauter Schuss durch den Raum hallte. Erschrocken öffnete er seine Augen, als das Gewicht zunahm und für einen Moment wusste er nicht, wie ihm geschah. Verwirrt sah er zum Eingang, wo er in honigbraune Augen blickte, die voller Kälte in ihre Richtung blickten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)