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Closed Barrier Murder

Ein Shikamaru Nara-Krimi
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hoppla, es ist längst wieder Zeit für ein neues Kapitel! Here we go :)
In diesem Kapitel kommt Shikamaru übrigens auf die Lösung, so viel kann ich verraten. Sobald er also ankündigt, eine finale Überprüfung durchzuführen, seid ihr alle angehalten, kurz mit dem Lesen innezuhalten und den Fall noch einmal durchzudenken, ob ihr auch dahinterkommt. Am Ende des Kapitels gibt es ansonsten noch einen finalen Hinweis, die Auflösung erfolgt dann im nächsten.
Viel Spaß also! Komplett anzeigen

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Occlusion/Allusion

„Was ist jetzt? Macht es nicht so spannend“, sagte Temari ungeduldig. Die anderen standen in der Tür und hatten von dort der Untersuchung zugesehen. „Woran ist er gestorben?“

Sakura sah sie verwundert an. „Ich dachte, ihr wärt euch bereits ziemlich sicher gewesen?“

„Sag es uns einfach“, bat Shikamaru.

„Es war wirklich Gift“, sagte Tsunade. „Oniyakushi Tarou wurde durch Gift ermordet. Genauer gesagt war es das Gift der Bleichtropfen-Pflanze. Es dringt in das Nervensystem des Opfers ein und tötet es binnen Sekunden. Von außen ist die Vergiftung kaum sichtbar, aber man kann das Gift ziemlich gut nachweisen.“

„Also wurde er vergiftet, als er gerade mit Aya hier geredet hatte?“, hakte Shikamaru nach.

„Es sieht ganz danach aus.“ Tsunade warf einen Blick auf die Leiche. „Mein Kryostasis-Jutsu macht es unmöglich, jetzt noch den genauen Zeitpunkt herauszufinden, aber das Gift wirkt wirklich extrem schnell, also ja.“

„Dann werden Sakura und Sai wohl noch eine Weile hierbleiben müssen“, meinte Shikamaru unglücklich. „Es sei denn, Sie wollen wenigstens die beiden schon gehen lassen. Es könnte noch eine Weile dauern, bis wir den Mörder haben. Mir fällt nämlich partout nichts mehr ein.“

„Sie müssen fort“, forderte Kawarami. Shikamaru hatte schon fast vergessen, warum er seine Stimme so ungern hörte. „Wir können hier nicht noch mehr Konoha-nins gebrauchen. Wollt Ihr uns durch schiere zahlenmäßige Überlegenheit in die Enge treiben?“

„Ihr seht Gespenster“, sagte Tsunade, wenig erfreut über Shikamarus offene Ankündigung. „Sakura und Sai haben zur Ermittlungsarbeit beigetragen. Ihr solltet dankbar sein.“

„Dankbar bin ich, wenn der Mörder gefunden ist. Einstweilen schickt sie besser zurück. Raus aus der Barriere. Sollen sie doch in einem Dorf in der Nähe auf Euch warten. Ich habe keine Lust, ständig von Konoha-nins umgeben zu sein!“

Tsunade seufzte. Sie musste den misstrauischen Feudallord mittlerweile ebenso lästig finden wie Shikamaru. „Also schön. Sakura, Sai, ihr werdet …“

In dem Moment hüstelte Taa. „Entschuldigt. Wir haben das Mittagessen aufgetragen. Wenn es mir gestattet ist, würde ich die Neuankömmlinge dazu einladen, um wenigstens einen Teil meiner Reputation wiederzugewinnen.“

„Wir sind wirklich hungrig“, erklärte Sai unbekümmert. „Das wäre sehr nett. Wenn man sein Essen anbietet, kann man sich Freunde machen, das hast du richtig erkannt.“

Taa lächelte verlegen, unsicher, wie er auf diese Worte reagieren sollte, aber letztendlich landeten sie alle wieder an der Tafel, und mit Sai und Sakura waren wieder alle Plätze gefüllt. Das Mahl bestand aus zusammengekratzten Resten, aber es konnte sich trotzdem sehen lassen. Shikamaru merkte sogar, dass er richtig hungrig war. Auf Kawaramis Drängen hin kostete Taa jeden Teller vor, dann erst langten die anderen zu, wenngleich sie ebenfalls misstrauisch waren. Shikamaru war sich sicher, dass der Koch ihnen zumindest ins Essen gespuckt hatte, nach dem, was sie am Vormittag veranstaltet hatten.

Die Atmosphäre war angespannt. Sakura und Sai wollten Einzelheiten über den Mord hören, und wenigstens Sakura war entsetzt, dass mittlerweile ein zweiter stattgefunden hatte. Also entschied Shikamaru, die beiden Fälle zu rekapitulieren und in einem Aufwasch die Fakten zu erklären.

„Der erste Mord geschah gestern am späten Abend. Die Fluss- und Windninjas waren in ihren Zimmern. Tsunade-sama und ich ebenfalls. Der Koch, Miyagi, hat in der Dienstbotenkammer geschlafen. Taa ging durch das Haus, um nachzusehen, ob jemand etwas brauchte, wenn ich das richtig im Kopf habe.“

Der alte Mann mit dem weißen Bart nicke.

„Oushi drehte ein paar Runden und die Riff-Ninjas bewachten das Zimmer von Oniyakushi Tarou von außen. Irgendwann verlangte er nach Sake, und seine Ninjas gaben die Bitte an Aya, die Hausdienerin, weiter. Laut ihrer Aussage ging sie in die Küche, nahm dort wahllos eine Sakeflasche und die erstbeste Trinkschale, und brachte sie auf direktem Weg zu Tarou ins Zimmer. Tarou trank und unterhielt sich mit ihr und fiel dann plötzlich tot um. Aya schrie, und die ersten anderen in dem Zimmer waren Yorino, Nuriko und Oushi.“

Shikamaru sah sich um und holte sich von jedem der Überlebenden ein Nicken. Sakura hing gebannt an seinen Lippen, und auch Sai wirkte interessiert. Kawarami dagegen tippte ungeduldig mit dem Finger auf dem verschränkten Oberarm.

„Oushi durchkämmte daraufhin das Haus, während wir anderen in das Zimmer liefen. Tsunade-sama versuchte, Tarou wiederzubeleben, aber es klappte nicht.“

Die Hokage nickte. „Das Gift des Bleichtropfen ist wirklich tückisch. Sogar mit einem Gegenmittel wäre es schwierig gewesen, ihn zurückzuholen. Übrigens konnte ich mit Sakuras Hilfe tatsächlich feststellen, dass auf dem Boden der Trinkschale noch Spuren des Giftes sind.“

„Somit war es entweder reiner Zufall, dass es gerade Tarou erwischte, oder Aya – oder Nuriko oder Yorino – hat die Schale vergiftet, als sie gerade auf dem Weg zu ihm war. Vielleicht stecken sie alle unter einer Decke, oder die beiden Ninjas haben Aya abgelenkt.“

„Ich schwöre, dass ich nichts bemerkt habe“, sagte die Dienerin und umklammerte ihr Tablett. Sie war am Tisch stehen geblieben, um den Ausführungen zuzuhören.

„Hast du gar nichts dazu zu sagen?“, fragte Gaara Yorino, der zusammenzuckte, als hätte er bis jetzt geschlafen.

„Was? Ich … habe gar nichts getan. Wirklich nicht. Aya ist an uns vorbei in das Zimmer gegangen, sie ist nicht mal stehen geblieben. Sie hat nur gesagt, dass sie den Sake bringt, und wir haben ihr die Tür geöffnet.“

„Wie schade, dass die tote Riff-Kunoichi das nicht mehr bezeugen kann“, höhnte Noi.

Shikamaru nickte bedächtig. „So gesehen bist du verdächtig, Yorino. Du hast vielleicht gemeinsam mit Nuriko deinen Herrn ermordet und danach sie, irgendwie, um sie zum Schweigen zu bringen. Das könnte man meinen. Aber Nuriko ist danach völlig ausgerastet. Wenn sie an dem Mord beteiligt war, würde sie später derartige Gewissensbisse entwickeln, dass sie sich selbst umbringen wollte?“

„Möglich ist es“, meinte Kankurou.

„Ich lasse das mal im Raum stehen“, sagte Shikamaru, den es bereits nervte, so lange reden zu müssen. Aber je genauer er dabei war, desto weniger lästige Rückfragen würde es geben. „Mitten in der Nacht, nachdem Yorino und Nuriko geredet hatten, fasste sie plötzlich den Entschluss, sich umzubringen. Yorino, Oushi und schließlich Gaara konnten sie davon abhalten. Tsunade-sama und Temari brachten sie in das Zimmer der Suna-nins im ersten Stock, und Tsunade-sama gab ihr ein Schlafmittel. Danach trafen wir uns alle hier zum Essen.“

„Wobei Temari-san als Letzte ihr Zimmer verließ“, ergänzte Noi.

„Danke, das hätten wir ohne dich fast vergessen“, meinte Temari säuerlich.

„Oushi kam kurz vorher aus der Küche zurück“, fuhr Shikamaru fort. „Dann aßen wir, und von hier aus kann man die Galerie oben nicht einsehen. Kumui half Aya schließlich beim Abräumen. Er war noch in der Küche, als sie Nuriko ihre Ration bringen wollte. Dann schrie sie wieder, als sie Nurikos Leiche entdeckte. Wir waren sofort oben und fanden das Mädchen geköpft vor; wenn man Oushi glauben darf, durch Wind-Chakra.“

Der Anbu nickte, Sakura schluckte.

Shikamaru seufzte. „Und ab hier wird es lästig. Wir waren fast alle hier versammelt. Aya war mit ihren Tellern beschäftigt, Taa-san hat wieder mit uns gegessen und Miyagi-san war laut eigener Angabe in der Dienstbotenkammer neben der Küche. Das kann niemand genau bestätigen, aber da er eindeutig kein Shinobi ist und demzufolge kein Wind-Chakra bündeln kann, kann er nicht Nurikos Mörder gewesen sein.“ Er lehnte sich zurück. „Und damit wäre alles gesagt. Wir alle haben Alibis, keiner hat anscheinend irgendetwas mit dem Mord an Nuriko zu tun. Hat noch jemand Anmerkungen?“

„Es scheint mir immer noch am logischsten, wenn Temari-san die Übeltäterin wäre“, meinte Noi.

„Und ich glaube auch, dass sie es war“, schloss sich Kumui Graumähne ihr an. „Was ist mit der Theorie geschehen, dass sie Nuriko ganz einfach den Kopf abgeschlagen und dann seelenruhig mit uns gegessen hat?“

„Das schon wieder?“ Shikamaru seufzte.

„Es scheint im Moment die einzige sinnvolle Erklärung“, meinte Gaara gedehnt.

„Gaara, du glaubst doch wohl nicht …“, begann Temari, doch ihr Bruder unterbrach sie.

„Was ich glaube, ist nebensächlich. Es ist nun mal ein Faktum, dass du das Zimmer zuletzt verlassen hast. Dennoch“, sagte er lauter, „sollten wir ein Urteil erst fällen, wenn wir beide Morde erklären können. Ich glaube nämlich, dass sie sehr wohl etwas miteinander zu tun haben. Und so lange bleibt die Barriere aufrecht.“

Tsunade stimmte ihm zu, und Shikamaru fragte sich zum ersten Mal, ob er Temari nicht doch falsch einschätzte. Was, wenn sie irgendeine Geheimmission durchführte und ihn nicht ins Vertrauen ziehen konnte? Wenn ihr Pflichtgefühl sie zum Handeln zwang? Wer sagte, dass Shikamarus Bekannten automatisch unschuldig waren? Oder sah er einfach schon Gespenster? Verstohlen schaute er sie an, und sie bemerkte seinen Blick. „Ich war es nicht“, sagte sie beschwörend. Shikamaru nickte langsam, zu langsam. Sie schnaubte und wandte sich ab.

Für den Moment war er froh, dass Tsunade ihm untersagt hatte, gegen Suna zu ermitteln. Dennoch hätte er die Wahrheit gerne entziffert.

Das Essen endete mit unbehaglicher Anspannung. Shikamaru konnte die feindseligen Blicke spüren, die in alle Richtungen schossen. Er fragte sich, wie es wäre, wenn sie nicht alle mehr oder minder abgebrühte Ninjas wären. Der eine oder andere hätte sicher schon die Nerven verloren, wenn er wüsste, dass er mit einem Mörder vom selben Tisch aß.

Während sie sich erhoben, diskutierten Feudallord Kawarami und die beiden Kage noch darüber, wer denn nun überhaupt Befugnis hätte, die beiden Leichenfundorte zu betreten. Der eine war immerhin das Zimmer des Kazekage persönlich, der andere momentan zugänglich für jeden. Zu viele Köche verdarben den Brei, wie Gaara anmerkte, und er und Tsunade plädierten dafür, die Nachforschungen allein Shikamaru zu überlassen. Kawarami war natürlich dagegen. Er krächzte etwas von einem unfairen Vorteil, weil sie beide Verbündete wären, und dass seine Ninjas hier in diesem Land wohl noch am ehesten zuhause wären, und am Ende wollte er sogar seinen neuen Verbündeten, den Raikage, in diesem Fall zur Hilfe holen. Schließlich schlossen sich alle drei in Kawaramis Zimmer ein, mit Noi und Kumui als Wachen, und die Schauplätze blieben vorerst für alle offen.

Und um das auszunutzen, brachte Shikamaru nach dem Essen Sakura und Sai nach oben. Temari folgte ihm ungebeten. Am oberen Treppenabsatz war Taa eben in ein Gespräch mit Yorino verstrickt. „Du bist mir für unser Leben verantwortlich, hörst du? Die anderen sind alle Ninjas, und Kawarami hat seine Leibgarde, aber Aya, ich und Miyagi-san können uns nicht wehren. Du als Shinobi des Riffreiches musst uns beschützen, bis diese Wahnsinnigen …“ Er verstummte, als er Shikamaru sah. „Bis sie diesen Wahnsinnigen gefunden haben“, rettete er sich.

„Bis wir Wahnsinnigen die Barriere auflösen, meintest du“, sagte er unbekümmert. „Ich geb mir die größte Mühe.“

„Das bedeutet viel bei ihm“, ergänzte Temari, doch sie klang nicht mehr so hämisch wie sonst. Die Last des Verdachts drückte auf ihre Stimmung.

Taa verbeugte sich nur schweigend und trat einen Schritt zurück. Yorino hingegen wirkte nicht so, als hätte er ihm überhaupt zugehört. Er hatte nur immer zaghaft genickt. Nun folgte er Shikamaru mit Blicken und fasste sich dann sichtlich ein Herz. „Shikamaru-kun. Du wirst … Ihr werdet den Mörder fassen, oder?“

„Ja, klar. Es ist zwar unglaublich mühsam, aber es wird schon“, meinte er.

Yorino schluckte und verbeugte sich. „Danke. Weißt du … Wir waren gute Freunde. Tarou und ich, meine ich. Und Nuriko war eine Kunoichi unseres Landes.“

„Schon klar.“

„Mach dir keine Sorgen“, sagte Sakura noch aufmunternd, dann setzten sie ihren Weg fort. „Das ist ja schrecklich“, war das Nächste, das sie sagte, als sie Temaris Zimmertür öffneten und Nurikos Leiche begutachteten.

„Laut Oushi war es ein Chakramord“, sagte Shikamaru. „Und das ist ein Riesenproblem. Wenn nämlich ein Ninja der Mörder ist, wird’s lästig. Es gibt genügend fiese Tricks, auf die ich niemals kommen könnte. Und wenn er uns unter ein Genjutsu gestellt hat, sind wir am Ende schon selbst alle tot und wissen es nicht.“

„Ha-ha. Falls das lustig sein sollte, hab ich schon Besseres gehört. Sogar von dir“, meinte Temari trocken.

„Ich glaube nicht, dass ihr auf ein Genjutsu hereinfallen würdet.“ Sai kniete neben der Leiche.

„Er hat recht“, sagte auch Sakura. „Die Einzigen in diesem Haus, die Genjutsus beherrschen könnten, sind zum einen die Riff-Ninjas und die Fluss-Ninjas. Nach allem, was ich über sie weiß, können sie nicht mit dem Niveau der großen Ninjadörfer mithalten. Ein Genjutsu von ihnen würdet ihr garantiert durchschauen. Zum anderen Oushi.“

„Nur, wenn Oushi der Mörder wäre, können wir uns auch nicht auf die Aussage mit dem Wind-Chakra verlassen. Oder was die nicht vorhandenen Chakraspuren auf Tarous Leiche angeht. In dem Fall wäre ein Genjutsu gar nicht notwendig, um uns zu täuschen“, schlussfolgerte Shikamaru und seufzte. „Mendokusai. Ein perfektes Paradoxon. Aber gut, höchstwahrscheinlich kein Genjutsu.“

„Aber die Nicht-Ninjas könnten doch wohl auch von den Riff- oder Fluss-Shinobi mit einem Genjutsu getäuscht werden, oder? Weil sie ja wohl keine Erfahrung damit haben“, sagte Sakura.

„Das vermutlich schon“, bestätigte Sai.

„Tatsächlich hat Aya beide Leichen zuerst gefunden“, überlege Shikamaru. „Aber das tut wenig zur Sache. Wir sind jedes Mal sofort bei ihr gewesen und haben uns die Leichen auch angesehen. Nichts deutete darauf hin, dass sie irgendwelche Gespenster gesehen hat.“

Die Luft im Raum mit der Toten schien dicker zu werden. Die vier verließen das Zimmer und lehnten sich an die Brüstung der Galerie, wie es Shikamaru und Temari heute schon einmal getan hatten.

„Ich wünschte, ich wäre jetzt im Dorf und könnte einfach nur entspannen“, seufzte Shikamaru nach einer Weile. „Da fällt mir ein, was ist jetzt mit Naruto? Ist es was Ernstes?“

Sakura schüttelte den Kopf. „Er hat sich nur komplett verausgabt. So schlimm war es noch nie. Sein Chakra hat seinen Körper ziemlich aufgewühlt, also haben wir ihn in eine Art Chakrastarre gesetzt, damit seine Organe sich beruhigen können.“

„Hört sich trotzdem gefährlich an“, kommentierte Temari.

Sakura winkte ab. „Es ist nur ein simples medizinisches Jutsu. Shizune ist nur bei ihm geblieben, weil wir nicht wissen, wie das Chakra des Neunschwänzigen auf die Behandlung reagiert. Ansonsten kann das jeder halbwegs talentierte Medic-nin. Ein paar Fingerzeichen, medizinisches Chakra auf einen Chakrapunkt angewendet, fertig. Es funktioniert so ähnlich wie Tsunade-samas Kryostasis-Jutsu. Naruto ist quasi eingefroren und sein Chakra wurde fast auf den Nullpunkt gebracht.“

„Hört sich nach einer praktischen Gefechtsfertigkeit an“, meinte Temari.

Sakura lachte. „Man muss sich trotzdem konzentrieren, und die Chakrainfusion dauerte ein paar Sekunden, und noch ein paar, bis sie wirkt. So viel Zeit hat man meistens nicht.“

„Zeit“, murmelte Shikamaru. Dann riss er die Augen auf. „Mendokusai!“, stöhnte er.

Die anderen sahen ihn alarmiert an „Was hast du?“

„Den Mörder. Nein, nicht ganz, aber eine Theorie.“ Plötzlich sah er den Gedankengang genau vor sich, die Wendungen, die er nahm, die Räume der Möglichkeiten, die er durchwanderte, ein heller Strahl, der einen Weg durch ein Labyrinth wies, das sie viel zu kompliziert angegangen waren.

„Verdammt, fällt dir kein anderes Wort ein als Mendokusai, um das anzukündigen?“, war das Erste, das Temari herausbrachte. Die anderen beiden starrten ihn aufgeregt an.

Er achtete nicht auf ihren Vorwurf. „Temari, ich brauche nochmal deine Hilfe.“

 

„Ich hoffe, das ist wichtig“, knurrte Kawarami. „Dass mich ein gewöhnlicher Speichellecker aus meinem Zimmer und einer wichtigen Besprechung zitiert, ist unerhört.“

„Im Moment gibt es nichts Wichtigeres, als den Fall aufzuklären, oder?“, versetzte Shikamaru.

Er stand oben auf der Galerie, zwischen den beiden Treppenabsätzen. Die anderen hatten sich in der Empfangshalle versammelt und sahen zu ihm hoch. Tsunade hob erwartungsvoll die Augenbrauen. „Soll das heißen, dass du etwas herausgefunden hast?“

„Noch nicht. Aber gleich. Tretet etwas auseinander, ich möchte euch etwas zeigen.“

Sie sahen sich an, alle, und nach und nach verteilten sie sich in der Halle. Kawarami und die Fluss-Ninjas blieben stur und misstrauisch beieinander, aber das hatte Shikamaru nicht anders erwartet. „Also. Es ist so …“ Während er sprach, fischte er lässig einen Kunai aus der Tasche – und warf ihn mit voller Kraft.

Das Wurfmesser bohrte sich seinen Weg ins Erdgeschoss, in die Mitte der Versammelten. Die Flussninjas packten ihre Schwertgriffe, Gaaras Miene war ausdruckslos, Kankurou öffnete die Lippen zu einem Fluch, Aya, Taa und Miyagi zuckten zusammen, Oushi spannte sich instinktiv an – ehe sie alle erkannten, auf wen Shikamaru gezielt hatte.

Temari ließ ihren Fächer wuchtig durch die Luft sausen, entfesselte einen kleinen Wirbelwind und fegte das Messer kurz vor Yorinos Nasenspitze fort, der noch sekundenlang kreidebleich und wie betäubt Shikamaru anstarrte.

Dieser nickte. „Danke. Jetzt bin ich mir sicher.“

„Kannst du uns dann verraten, was das gerade war?“, fragte Tsunade, eine Ader pochte ärgerlich auf ihrer Stirn. „Das ist eine diplomatische Mission. Du hattest besser einen guten Grund dafür, eine Waffe zu ziehen.“

Wieder nickte Shikamaru und kam langsam die linke Treppe herunter. „Der Grund ist, dass ich den Fall nun gelöst habe. Beide Morde, um genau zu sein. Bevor ich es erkläre, muss ich aber ein kleines Missverständnis aufklären. Wir hatten alle keine Ahnung, weil wir ihn nämlich nie zuvor gesehen haben.“ Er blieb am unteren Ende der Treppe stehen und deutete mit einem Nicken auf Yorino. „Darf ich vorstellen? Oniyakushi Tarou, dritter Sohn des neuen Feudallords des Reichs der Riffe.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ohne viel Worte: Eines kommt noch ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: Swanlady
2015-09-01T15:03:25+00:00 01.09.2015 17:03
Es ist zu heiß, um einen Verdacht zu äußern (ja, das ist meine Ausrede). :D Du hast mich allein schon mit deinem Vorwort hibbelig gemacht, ich würde am liebsten sofort wissen, was und wer und wo und wann!
Es hat mir aber gefallen, dass Shikamaru noch einmal alle Möglichkeiten durchgegangen ist, so hatte man als Leser nochmal eine schöne Zusammenfassung. :) Das Auftauchen von Sai und Sakura hast du in dieser Hinsicht also wunderbar genutzt.
Dafür, dass er Temari einen winzigen Sekundenbruchteil tatsächlich verdächtigt hat, hat er sich eine Kopfnuss verdient, aber so ist er nun mal. Geht eher rational und logisch an die Sache heran.
Es hat also etwas mit Zeit zu tun, das habe ich verstanden, aber schlauer bin ich deshalb trotzdem nicht. Am Ende werde ich mich ärgern, weil ich nicht drauf gekommen bin, hmpf.

Ich freue mich schon auf das letzte Kapitel. Lass uns nicht zu lange warten - auch wenn es schade ist, dass die Geschichte dann vorbei ist. :)

LG
Swanlady
Antwort von:  UrrSharrador
11.09.2015 16:29
Danke für deinen Kommi (etwas verspätet, aber doch^^)!
Jap, da dürfte er ruhig ein bisschen ein schlechtes Gewissen haben XD
Mal sehen, ob du dich ärgerst ;) Ich lese das Kapitel nur noch schnell Korrektur, dann wirds hochgeladen.
lg
Von:  Stef_Luthien
2015-08-31T19:55:20+00:00 31.08.2015 21:55
Musstest du hier aufhören? :( Es wurd grad so mega spannend. ;)
Ich muss das ganze aber nochmal morgen durchgehen, ich bin grad einfach ein wenig zu müde, um einen Verdacht zu äußern. XD
Aber das der 3. Sohn noch lebt war jetzt doch überraschend. Ich mag wissen, warum er sich als Yorino getarnt hat? :)
Bitte lass uns nicht zu lange auf die Auflösung warten ;)

LG,
Asuna
Antwort von:  UrrSharrador
06.09.2015 21:04
Danke für deinen Kommi - freut mich, dass ich dich überraschen konnte :) Für das Finale nehm ich mir mal den 10. vor.
lg
Von:  EL-CK
2015-08-31T18:38:13+00:00 31.08.2015 20:38
Interessant. .. der dritte Sohn des Feudallords des Reichs der Riffe lebt also doch noch. .. und der Tote?!?! War das der "echte" Yorino oder wer ganz anderes?? Und war dieses Versteckspiel der Grund für die Morde?!? Ich bin mal auf Shika's Erklärungen gespannt ;) ;) ;)
Antwort von:  UrrSharrador
06.09.2015 21:02
Danke mal wieder^^ Du darfst gespannt sein ;) Oder vielleicht kommst du auch selbst noch drauf XD


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