Mein kleines Hündchen von NekoBastet (Als Junge geboren, zum Haustier erkoren...) ================================================================================ Prolog: Träum schön ------------------- Es kommt immer anders, als man es sich erhofft. Diese Erkenntnis traf Yuuki fester, als die Faust, die ihn zu Boden schlug. Keuchend hielt er sich das Gesicht und rang nach Luft. Die Tränen schossen ihm in die Augen. Yuuki hob den Arm und schmierte sich das Salzwasser in den zerknitterten Ärmel, während er sich einredete, dass seine Tränen mehr von dem Schlag ins Gesicht, als von dem Schlag in sein Herz kamen. „Warum?“, wagte er zu fragen und ließ von seinem Gesicht ab, um seinen Gegenüber zu betrachten, konnte jedoch keine Gestalt erkennen. Einzig die dunkle, wabernde Silhouette einer Person stand vor ihm. Yuuki erhielt keine Antwort. Die Person ihm gegenüber blieb still und obwohl er keine Augen sah, wusste er, dass jede Bewegung von ihm beobachtet wurde. „Warum?“, fragte er noch einmal. Lauter. Fordernder. Noch immer ließ der Schatten nichts von sich hören. „Ich weiß, du hörst mich!“, schrie Yuuki nun. Er hatte es satt, sich herumschubsen zu lassen und kämpfte um seinen Halt, damit er aufstehen konnte. Erfolglos, denn ein leichter Tritt gegen seine Schulter stieß ihn wieder zurück auf den Boden. Dann verschwand die Gestalt. Ohne ein Wort von sich gegeben zu haben, drehte sie sich um und ging in die unendliche Ferne, bis sie nur noch als schwarzer Punkt erkennbar war. „Warte doch! Bitte…“, keuchte Yuuki beim Fall auf den Rücken und streckte seine Hände vergeblich nach der Silhouette aus. Der Aufprall sog ihm die Luft aus der Lunge und brachte ihn zum Husten. Wieder tränten Yuukis Augen. Wieder wischte er sie sich an seinem Ärmel ab. Als er wieder zu Luft gekommen war und erneut versuchte, aufzustehen, fühlten sich seine Beine wie Blei an und verweigerten ihm den Dienst. Verzweifelt blickte Yuuki in die Ferne und suchte nach der Gestalt. Sie war bereits vollkommen verschwunden. In diesem Moment fiel ein Zettel vom Himmel und schwebte vor Yuukis Füße. Er hob das Schreiben auf und las mehrere Male, was darauf stand, als glaubte er nicht, was ihm vorgesetzt worden war. „Werde endlich erwachsen, Kleiner.“ Yuuki wollte schreien. Er wusste nicht, ob es aus Wut, wegen der körperlichen Schmerzen, oder wegen dieses Ziehens in seiner Brust war. Doch bevor er einen Ton hervorbrachte, wachte er auf. Schweißgebadet saß Yuuki kerzengerade in seinem Bett. Er atmete schwer und stierte mit unruhigem Blick durch sein Zimmer. Es war dunkel. Vor seinem verschwommenen Blick formierten sich die Schatten zu einem hämischen Grinsen. „Hör endlich auf damit.“, sagte er sich selbst und weckte sich damit aus seinem unwohlen Gefühl auf. Er klatschte sich leicht mit beiden Händen ins Gesicht. Das Grinsen der Schatten verschwand augenblicklich. Es schien sogar heller zu werden. „Warum jetzt, hm?“, beschwerte sich Yuuki. Es kam ihm in gewisser Weise albern vor, mit sich selbst zu sprechen. Letztendlich war er der Letzte, der ihm seine Fragen beantworten konnte. Dennoch beruhigte es ihn. „Die letzten Wochen hatte ich nicht mehr diesen Traum. Jetzt kommt er wieder, was?“ Seufzend ließ sich der Teenager zurück in sein Bett fallen. Das Kissen und das Laken fühlten sich kalt an. Kalt vom trocknenden Schweiß, den ihn sein Traum beschert hatte. Sein schwarzes, kurzes Haar klebte ihm nass an der Stirn. Das nervte. Seit einem ganzen Monat hatte er nicht mehr geträumt. Warum also jetzt? Heute, an einem so wichtigen Tag. Dieser Gedanke holte den Jungen endgültig aus seinem Müdigkeitszustand heraus. Blitzartig schoss Yuukis Hand zu dem Wecker neben seinem Bett. Sofort atmete er auf. Er hatte nicht verschlafen. Nein, er lag sogar sehr gut in der Zeit, wenn er jetzt schon aufstehen würde, also entschied er sich dafür, die Beine auf den Boden der Tatsachen zurückzuschwingen. Heute sollte für ihn ein guter Tag werden. Ein Neustart. Kein grauer Alltag mit so vielen Erinnerungen, die Yuuki am liebsten aus seinem Kopf verbannen würde. Aber da hatte ihm sein Gehirn einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als Yuuki stand, seufzte er noch einmal. Das letzte Mal für diesen Morgen – und diesen Tag – wie er sich entschied. „Ab heute…“, sagte er laut und drehte sich zu seinem Fenster, das in Richtung Straße lag, um. „Ab heute sollten sich alle gefasst machen. Denn jetzt mische ich wieder mit. Yuuki ist wieder im Spiel.“ Während er das sagte, ballte er seine Hände zu Fäusten und starrte in die aufgehende Sonne hinaus. Er würde, ebenso, wie der riesige Feuerball am Horizont, auferstehen und in neuem Licht erstrahlen. Vor allem aber würde er nicht mehr zurück schauen. Seine Vergangenheit konnte er nicht mehr ändern. Dafür aber standen ihm die Tore zu seiner Zukunft einladend offen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)