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Pellis Serpentis

Anguifer Leo II
von

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Neues und altes Leben

Schritte erfüllten das Zimmer und er war sofort wach.

Müde richtete er sich auf, rieb sich verschlafen die Augen. Keiner da. Seufzend stand er also auf und ging leise aus seinem Schlafgemach um den Wohnbereich zu betreten. Der Kamin brannte, das Feuer warf grausige Schatten an den Wänden, die schlafenden Schlangen machten das nicht besser. Aber es war ein Anblick den er gewöhnt war und der ihm keine Angst machte.

Wortlos setzte er sich aufs Sofa, starrte in die Flammen, es war fast, als würden sie eine eigene Geschichte erzählen. Es war hypnotisierend.

„Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe.“

Innerhalb der 2 Jahre, hatten sie sich endgültig umgestellt, nur selten duzten sie sich nicht. Meist in Situationen, in denen sie voller Sorge waren, oder miteinander stritten. Eben dann, wenn sie nicht viel darüber nachdachten und einfach reagierten.

„Lieber werde ich von dir geweckt, als dass du alleine hier sitzt.“

Noch immer sah er seinen Gefährten nicht an, sondern starrte einfach nur in die Flammen. Eine Weile schwiegen sie, bis ein Seufzen von seinem Sitznachbarn kam. Er spürte die Wärme einer Umarmung und wusste doch, dass es eher ein Klammern war. Salazar suchte Halt.

Was vor 2 Jahren als Scherz begann raubte ihm nun den Schlaf. In Nächten wie diesen konnte er es nachvollziehen, aber er wusste auch, dass es seinen Freund niemals loslassen würde, wenn er sich so sehr dagegen stellte.

Godric seufzte gedanklich, kraulte ihn eine Weile, bis sie der Meinung waren, sich wieder hinzulegen. Der Alltag holte sie früh genug ein und es war besser sich auszuruhen.

Dennoch konnte er nicht schlafen. Warum wusste der Ritter nicht. Vielleicht hatte er unterbewusst die Sorge, dass Salazar wieder Alpträume bekam. Vielleicht hatte er auch einfach nur den Moment erwischt, wo er wach war, statt müde zu sein.

Sein Blick wanderte zu seinem Geliebten, welcher ganz ruhig schlief. Gleichmäßige Atmung, seine Hand in der seine. Kurz drückte er diese, bis er doch die Augen schloss. Doch statt Schlaf kam was Anderes.

Feuer.

Nicht Hogwarts brannte, was schon Mal beruhigend war. Er hörte jemanden schreien. Aber sie waren getrennt. Er sollte helfen, doch als er aufstehen wollte, bemerkte er Fesseln, die ihn an Ort und Stelle hielten, umgeben von Feuer.. Seine Lungen waren gereizt vom Rauch, was ihn zum Husten brachte. Wer auch immer geschrien hatte – es schien ein Kind zu sein, wimmerte nur noch. Godric murmelte einen Zauber, musste aber feststellen, dass er kaum noch Magie hatte, zu wenig um sich zu befreien. Ein Balken stürzte ein. Das brennende Holz krachte auf sein Bein und er schrie auf vor Schmerz. Panik kam in ihm hoch. Aus irgendeinem Grunde wusste er, dass das Kind außerhalb der Flammen war, aber es war in Lebensgefahr. In Lebensgefahr, weil jemand dem Kind drohte.

„Kannst du sie nicht retten Gryffindor?“, erklang eine höhnische Stimme, es war direkt in seinem Kopf, seltsam fern und verzerrt.

Sauerstoff fehlte in seinen Lungen und schwarze Punkte tanzten in seinen Augen, er hörte sich selbst schreien und flehen, aber er verstand nicht, was er sagte. Seine eigenen Worte wurden durch das Schreien und das verzerrte Lachen verschluckt.

„Godric!“

Er schlug die Augen auf. War er doch eingeschlafen?

Salazar sah ihn besorgt an.

„Was war los? So tief schläfst du nie?“

Nein, kein Schlaf. Godric erschauderte. Eine Vision. Er hatte wieder in die Zukunft gesehen. Aber warum das? Hatte es schon wieder seinen Tod gezeigt?

„Ric?“

„Alles gut.... Nur...“

Er konnte es ihm nicht sagen. Wenn er das tat, würde Salazar völlig durchdrehen. Nur zu deutlich erinnerte er sich an diese Panik von damals, bevor er gestorben war. Die Panik in Salazars Augen.

„Nur was?“

„Nichts...“

„Godric Gryffindor... ich weiß wann du lügst. Du siehst aus, als hättest du... nun einen Geist gesehen.“

„Sehr witzig.“

„Mir ist kein anderer Vergleich eingefallen. Ric ich spüre deine Angst.“

Geschlagen lehnte er sich an Salazar, welcher ihn auch sofort dichter zu sich zog. Ohne groß was zu sagen legte er den Kopf dabei schief, ein Zeichen für Sal, dass er trinken sollte. Kurz schien der Schwarzhaarige zu zögern, doch dann biss er. Sobald die spitzen Zähne seine Haut durchbohrte, setzte die Entspannung ein und erst als Salazar fertig war, die Wunde bereits wieder verschloss, begann er zu erzählen.

„Ich hatte eine Vision, glaube ich.“

Das Schweigen nahm er als eine Aufforderung weiter zu sprechen. Das Salazar mit seinem Haar spielte bekam er zwar mit, ignorierte des jetzt aber.

„Ich war in einem brennenden Haus, in der Nähe hat ein Kind geschrien. Ich wollte helfen, nur war ich angekettet. Jemand fragte mich, ob ich 'sie' nicht schützen könne und lachte. Ich hab irgendwas gerufen, aber ich weiß nicht was, es ging einfach unter, während die Welt um mich herum schwärzer wurde...“

„Sicher? Du weißt, ich spüre es, wenn du in Gefahr bist.“

„Ich weiß...“

Salazar zwang ihn dazu zu ihm aufzusehen. Sobald sich ihre Augen trafen, war von dem Silber gefesselt. Es war seltsam, dass diese Augen nach wie vor diese Wirkung auf ihn hatten.

„Es war nur ein Traum Godric. Ich lasse niemals zu, dass dir jemals was zustoßen würde.“

„Du würdest auch niemals zulassen, dass deinem Kind was zustoßen würde, solange du wach bist.“

Er wusste, es war gemein, aber er hatte mit Absicht es etwas stichelnder gesagt, was auch seine Wirkung nicht verfehlte. Salazar drückte ein Kissen in sein Gesicht und er musste kurz erstickt lachen.

„Steh auf Gryffindor und stolziere in deinen Unterricht.“

„Stolzieren? Ich stolziere nicht!“

„Oh doch!“

„Niemals!“

„Nicht Mal am Hof des Königs?“

„Da muss ich das machen um Eindruck zu schinden!“

Salazars Grinsen a la 'Also bist du doch schon Mal stolziert' brachte ihn dazu ganz kindisch das Kissen zu greifen und es in seine Richtung zu schmeißen. Natürlich wich der Dämon aus und verschwand im angrenzenden Zimmer. Godric grummelte noch etwas vor sich hin, lächelte dann aber und entschloss sich aufzustehen. Der Schulwahnsinn hatte ihn bald wieder.

 

Gelogen war diese Tatsache nicht. Nach dem Frühstück – Salazar hatte Mal wieder kräftig zugelangt, was hieß das alles in Ordnung war, trotz der Bemerkung – hatte er die ersten zwei Unterrichtsstunden mit den Erstklässlern gehabt. Hufflepuffs und Gryffindors, nicht weiter schlimm. Abgesehen davon, dass einer der Hufflepuffs einen Zauber nicht in den Griff bekommen hatte und eine der Gegenstände geplatzt war. Splitterndes Holz war ja immer so super, aber nun ja. Damit konnte er leben.

In der kurzen Pause war er damit beschäftigt gewesen ein Mädchen seines Hauses zu beruhigen. Er hatte sie weinend auf dem Flur vorgefunden. Sie war im sechsten Jahrgang und einer ihrer Mitschüler – Haus Slytherin – hatte sie wohl übelst fertig gemacht. Er war mit ihr also – nachdem er sie getröstet und aufgebaut hatte – schnell zu eben jenen Slytherin um es zu klären. Blöd war nur, dass der zu jenen gehörte die absolut nie auf ihn hören wollten. Dies hatte Godric dazu gebracht dem Schüler auf Grund seiner Respektlosigkeit einer Mitschülerin – und ihm – gegenüber Punktabzug und Nachsitzen zu geben. Er hatte es sich angewöhnt, dass Nachsitzen bei ihm meist mit schwerer Arbeit zu tun hatte, statt mit irgendwelchen Sachen die man aufschreiben sollte. Somit durfte der Schüler jetzt eine Woche lang alle Rüstungen des Schlosses putzen und das auf Muggelart.

Dritte und vierte Stunde waren mit Ravenclaw und Hufflepuffs aus dem vierten Lehrgang. Keine große Sache. Pflege magischer Geschöpfe war nur dann spannend, wenn es um Greife ging. Wobei die Stunde auch recht amüsant war, da Salazar ihm ein Exemplar der Runespoor ausgeliehen. Die Schüler hatten erst absolut nicht begriffen, dass dies keine Hydra war – er war kurz am Überlegen ob es nicht eine Möglichkeit gebe die Hydra vor tausend Jahren zu holen. Aber das war nicht im Bereich des Möglichen und die Hydra war bestimmt nach wie vor nicht gut auf ihn zu sprechen.

Er hatte den Schülern erklärt was eine Runespoor war und welcher Kopf für was zuständig war. Als ein Schüler meinte, dass er es nicht ertragen könnte ständig irgendwen neben sich zu haben der nur am herummeckern war, erklärte er, dass die zwei anderen Köpfe irgendwann den dritten Kopf gemeinsam abbissen, was die geringe Lebensdauer erklärte – obwohl durchaus zwei Köpfe zum Leben reichten.

Nachdem er die Schlange Salazar zurückgegeben hatte und dieser auch brav was getrunken hatte, unterrichtete er den siebten Jahrgang. Es fiel diesem Jahrgang noch schwer den Krieg zwischen ihren Häusern beizulegen, dementsprechend hatte Godric eine Art Hassliebe zu der Kombi Gryffindor-Slytherin entwickelt. Einerseits waren ihre Themenpunkte manchmal sehr amüsant, oder einfach nur nervig. Heute war er nicht auf der Höhe um das Amüsant zu finden, somit hatte er beiden Häusern Punkte abgezogen um sie zum Schweigen zu bringen. Gerade bei dem heutigen Zauber hatten sie sich zu konzentrieren gehabt.

Die letzten zwei Stunden hatte er eine Arbeit schreiben lassen.

Nachdem also der Unterricht offiziell geendet hatte, war er mit Hagrid in den verboten Wald, momentan gab es so ein kleines Problem bei den Revieren. Nachdem er neue Greife aus Afrika geholt hatte, hatte sich der Bestand der Greife gut erholt und sie hatten ihr Jagdrevier erweitert. Die Zentauren fanden das natürlich alles andere als witzig und momentan galt es die Kämpfe der Beiden zu beenden. Das war nur oft nicht ganz machbar und meist hatten die Zentauren einzustecken, da die aus Afrika stammenden Greife durchaus hinterhältiger und von Godric weniger kontrollierbar waren. Dazu vertrauten sie ihm einfach noch zu wenig.

Später hatte er das Abendessen ausfallen lassen müssen, da er noch einige Arbeiten für die nächsten Tage vorzubereiten hatte. Außerdem wollte er auch noch ein paar Arbeiten von heute korrigieren.

„Du hast schon genug zu tun und würdest dennoch ja zu einem Kind sagen?“

Er blickte auf. Das Salazar in seinem Gemach war, erschrak ihn nicht. Er vernahm immer das gezischte 'Anguifer Leo', wie sonst könnte er sonst die Erlaubnis zum Eintreten geben?

„Man müsste nur Anders planen.“

Salazar seufzte, fuhr sich kurz durchs Haar, ehe er ihm kurz über die Schulter strich und über die Arbeiten auf dem Schreibtisch blickte.

„Ich weiß, du hast Angst erneut ein Kind zu verlieren, aber...“

„Ja... Dein Wunsch nach einer Familie, Mh?“

„Ihr seid alle meine Familie. Helga, Rowena, du...“

Er lehnte sich etwas zur Seite um näher an seinen Gefährten zu sein. Allein sowas ließ ihn sich vollkommen wohl fühlen.

„Aber es ist nicht dasselbe wie ein Gefährte und ein eigenes Kind, nicht wahr?“

„Mhmh...“

Slytherin entfernte sich jedoch von ihm, setzte sich auf seinen Sessel, was Godric mit einem Murren zur Kenntnis nahm, ehe er die Arbeiten ruhen ließ und sich zu seinem Sessel bequemte. Kurz musterte er das durchaus attraktive Seitenprofil Salazars, welcher nachdenklich in die Flammen des Kamins starrte.

Diese Diskussion führten sie nun seit der Frage des Schülers. Salazar hatte dessen Frage, ob sie auch Nachwuchs planten da es ja durch einen Trank möglich war, verneint. Er selber wollte keines mehr, nicht nachdem Verlust seiner Tochter. Godric hingegen hatte sich eigentlich immer eigene Kinder gewünscht, hatte diesen Traum aber aufgegeben, da er Salazar liebte und es damals zu der Zeit nicht möglich gewesen war und eine Frau dafür zu ehelichen nur um ein Kind zu zeigen? Nein, das war gegen seine Prinzipien.

Jetzt jedoch war die Möglichkeit da und somit auch wieder dieser Wunsch. Es war immer ein hin und her zwischen ihnen, wobei Godric innerlich schon kurz vorm aufgeben war. Vielleicht in fünfzig Jahren, oder in hundert. Vielleicht auch in fünfhundert, oder gar nie. Ein Kind aufzwingen wollte er auch nicht. Salazar müsste es nämlich auch wollen.

Ein Klopfen lenkte seine Aufmerksamkeit zum Fenster. Mithilfe seiner Magie öffnete er es und eine schneeweiße Eule flatterte herein.

„Hallo Hedwig.“

Sie zwickte kurz in seinen Finger zur Begrüßung, ehe er ihr den Brief abnahm. Harry schrieb ihm regelmäßig, etwa zwei Mal im Monat. Er war in der Ausbildung zum Auror und sowie er sich machte, würde er wohl eine Menge in der Abteilung ändern. Konnte der Zauberwelt nur Zugute komm. Was Harry ab und an schrieb ließ ihn innerlich oft den Kopf gegen eine Mauer schlagen.

Es war nichts außergewöhnliches, nur das Harry sich sehr über den einen Artikel im Tagespropheten ärgerte. Godric gab zu, er hatte keinen Plan.

„Sag Mal, ist das Interview im heutigen Tagesprophet gewesen?“

„Ja und ich muss zugeben, diese blonde Reporterin würde ich am liebsten einen fiesen Zaubertrank untermischen.“

Ein Hauself brachte die heutige Ausgabe und er musste gar nicht lange suchen, bis er diesen Artikel fand.

Ein Schnauben kam aus seiner Kehle.

„Sie ist nicht Mal wirklich auf das eingegangen was wir gesagt haben. Aber was soll das mit der Frage, ob wir die Schüler dazu aufmuntern wollen Homosexuell zu werden? Entweder man ist es oder nicht. Da gibt es kein Überreden.“

„Eben.“

„Und wir sollen herumgeknutscht haben? Wann das denn?“

„Vor drei Tagen?“

„Das war im Gemach und es war nicht nur das.“, murmelte er leise, was Salazar zum Schmunzeln brachte.

„Ist es dir etwa noch immer peinlich auszusprechen, dass wir Sex hatten?“

„Klappe. Also was meint die Schülerin? Wir tun solche Dinge nicht auf dem Flur.“

Jedenfalls nicht wenn Schüler in der Nähe waren und meist war es nur ein kurzer Kuss, oder ein unauffälliges Berühren der Hände. Man mochte nun von ihrer Beziehung wissen, aber das hieß nicht, dass sie es auch demonstrierten.

„Erstunken und erlogen. Ich habe mit meinen Schülern darüber gesprochen. Einige sind zwar durchaus 'dagegen', dass ich mit dir zusammen bin, aber mehr auch nicht. Vermutlich hat es eine Schülerin nur behauptet, in der Hoffnung dass ich dann Schluss mache, weil ich solche 'Kritik' nicht ab kann.“

„Pff.“

„Was mich jedoch mehr aufregt ist die Frage ob die Schüler sich Tod lernen sollen. Hat sie eine Ahnung von qualitativen Unterricht?“

„Nein. Aber Harry schreibt, dass es typisch Rita Kimmkorn ist.“

„Inzwischen verstehe ich, wieso Journalisten wie Aasgeier sein sollen...“

Oh ja. Das hatten sie alle spätestens nach dem Ball damals gelernt. Die Artikel waren damals voll gewesen über ihre Outing und es hatte viel Kritik gehagelt, bis eine Mutter Mal an den Tagespropheten geschrieben hatte, dass sie sowas absolut nicht nachvollziehen konnte, dass man so über sie herziehe. Sie würde den Tagesprophet lesen um Aktuell zu bleiben und nicht ständig darüber zu lesen wie absurd eine Beziehung sei, vor allem, da ihre Schwester wohl ebenso Homosexuell war und daran absolut nichts Verwerfliches war. Seitdem war es weniger geworden, da mehrere Stimmen laut geworden waren. Helga hatte der Mutter – deren Kinder bald eingeschult werden würden – daraufhin einen Brief geschrieben und sich dafür bedankt, dass sie jedenfalls den Mut hatte die Wahrheit zu sagen. Seitdem hatten die Beiden wohl öfters Kontakt.

„Was die wohl schreiben würde, wenn wir ein Kind bekommen würde?“

„Ich glaube, das will ich nicht wissen...“, murmelte der Fürst der Schlangen und Godric gab ihm ein Nicken zur Antwort. Er gab Hedwig einen Eulenkeks und schickte sie zum Eulenturm, heute würde er nicht antworten.

„Komm, wir sollten schlafen, es ist schon spät.“

„In Ordnung Sal.“

 

Euer Ernst?“

Er ließ von den Menschen ab, welcher leblos zu Boden fiel und wischte sich noch etwas Blut von den Lippen.

Natürlich war das sein Ernst, sonst würde er es nicht tun wollen. Also inzwischen sollte er ihn kennen.

Allerdings.“

Lasst mich raten. Es war die Idee von diesem Ritter?“

Wie kommt Ihr darauf?“

Sie gingen den Feldweg entlang, weit und breit war keiner zu sehen. Kein Wunder, es war auch noch das Grundstück des Bauers der in dieser Nacht mitsamt Familie verstorben war.

Er blickte zu seinem braunhaarigen Begleiter, welcher in etwa seinem Alter war. Sie waren jung, aber sie hatten schon viel miteinander erlebt, aber irgendwas in ihm warnte ihn davor seinem Freund davon zu erzählen, was er gegenüber den Ritter fühlte.

Sie teilten nicht dieselben Ansichten, er war vermenschlicht, dass war Salazar selber klar. Sein Freund hingegen war nach wie vor ein Dämon der es liebte die Menschen als Spielzeug zu sehen und dementsprechend auch zu handeln. Er mordete weiter. Gut, dass er England inzwischen selten besuchte.

Nun 'Gryffindor' heißt er doch, oder?“

Richtig.“

Er scheint einer der Menschen zu sein, die glauben, dass man jedem helfen kann und wenn es auch nur 'Bildung' ist. Aber das kann er nicht, er kann auch keinen beschützen. Desto früher man lernt selbständiger zu sein, desto besser. Das begreift er nicht.“

Ihr könnt ein menschliches Kind nicht mit vier Jahren aussetzen, sowie es unsere Eltern taten.“

Alle Dämon verlieren so früh den elterlichen Schutz.“

Und da wunderten sie sich, wieso ihre Zahl immer so gering blieb. Elterliche Gefühle? Gab es bei Dämonen nicht. Salazar selber konnte sich jedoch nicht vorstellen seine Tochter einfach auszusetzen. Er wollte nicht, dass ihr aus Versehen etwas zustieß.

Und wie viele Kinder sterben, bevor sie erwachsen sind?“

Wie viele menschliche Kinder sterben, trotz des 'Schutzes'? Menschen pflanzen sich wesentlich schneller fort, als wir Dämonen.“

Die meisten sterben durch Krankheiten. Ich finde die Idee nicht schlecht. Eine Schule würde jedem was bieten können. Magie kann mehr als nur ein Haus abzubrennen.“

Sowie das Bauernhaus hinter ihnen.

Oh Salazar, ihr vermenschlicht. Dieser Gryffindor tut Euch nicht gut.“

Meine Zähne sind nach wie vor scharf und dursten nach Blut. Außerdem war es Helga die mich dazu brachte nicht sofort jeden umzubringen.“

Ja, Hufflepuff war die Erste die euch zähmte, aber Gryffindor verschlimmert das nur.“

Er wollte Godric verteidigen, aber jedes Wort was er zu seinem Schutz aussprechen würde, würde seinen Freund nur dazu bringen Godric vielleicht etwas antun zu wollen, also fauchte er nur kurz leise.

Was wusste dieser denn schon? Menschen waren interessant und facettenreich. Sie überraschten einen immer wieder und es war ein eindeutig angenehmes Leben unter ihnen. Man bekam leckeres Essen, hatte angenehme Gesellschaft – solange es nicht seine Frau war.

Also wollt Ihr jetzt eine Schule für Hexerei und Zauberei gründen?“

Ja.“

Das will ich sehen. Was wollt Ihr den Schülern beibringen? Wie man am besten Blut trinkt?“

Zaubertränke, schwarze Magie.“

Oh ja Menschen und schwarze Magie. Immer wieder ein Thema für sich.“

Das Lachen verlor sich auf den weiten Feldern und Salazar wusste nicht es zu erwidern. Was wusste sein Freund auch schon? Er mordete, beschäftigte sich also nicht genau mit den Menschen. Für ihn war es nur wichtig, dass sie erkannten, dass sie sterben würden, er liebte es ihre blanke Panik zu sehen. Slytherin gab zu, auch dass hatte ihn früher in Wallungen gebracht, aber er hatte sich verändert.

Ich muss wieder zurück.“

Ja geht nur. Ein Hund kehrt immer zurück zu seinem Herrn.“

Ich bin kein Hund.“

Ihr seid eine Schlange die sich wie ein Hund verhält.“

Auch meine Schlangen kehren zu mir zurück.“

Na wenn Ihr das sagt.“

Wortlos wandte er sich ab und lief los. Früher hatte er seine Nähe gemocht, sie waren zusammen durch die Welt gereist und hatten getötet. Soweit er sich erinnerte hatten seine Eltern auch gewollt, dass er mit ihm eine Verbindung einging. Sie hatten beide Nein gesagt, sie waren Weggefährten und keine Partner in diesem Sinne. Nein. Den Einzigen den er als Gefährten haben wollen würde, war eben jener Ritter, der ihn dazu überredet hatte eine Schule zu gründen.

 

Es war Samstag. Ein Tag an dem er einigermaßen ausschlafen konnte.

Gähnend streckte er sich und rollte sich dann wieder unter der Decke ein. Ein paar Schlangen die mit ihm Bett gelegen hatten beschwerten sich kurz, waren dann aber wieder still.

Salazar war wohl schon aufgestanden. Idiot, er mochte es morgens noch nah bei ihm zu liegen und einfach nur seinem Herzschlag zu lauschen. Jetzt war Salazar aber weg und er konnte nur etwas vor sich hin dösen, allein.

Nach einer Weile erfüllte jedoch der Geruch von frischen Brötchen das Zimmer und dann spürte er auch schon das neue Gewicht auf der Matratze.

„Frühstück ans Bett?“, murmelte er leise und kämpfte sich etwas aus der Decke um seinen Gefährten anzusehen, welcher das Tablett abgestellt hatte und sich dann zu ihm runter beugte um ihm einen Kuss zugeben. Godric erwiderte diesen Guten Morgen Kuss sehr gerne, zog Salazar näher zu sich und genoss diese Zärtlichkeit in vollen Zügen.

Als sie sich lösten sah er das freche Funkeln in den silbernen Augen.

„Ja Frühstück ans Bett, nur für mich. Als wenn ich dir was abgeben würde Gryffindor.“

Er wollte sich gerade beschweren, als er spürte wie Sal ihn biss, weshalb er ganz still war und völlig entspannt.

Nachdem der Biss wieder beendet war, zog er ihn etwas hoch, sodass Godric nun doch mehr saß als lag und stellte das Tablett zwischen sie. Zwei Teller, zwei Messer und eine Menge Brötchen und Aufstrich.

„So, nachdem Frühstück ist es nie vergeht was zu naschen, nicht wahr?“

Der Ritter lachte kurz.

„Ach ich dachte immer, das wäre eher das Vernaschen?“

„Nein, das andere 'Vernaschen' kennst du nur zu gut. Du liegst dann immer wimmernd unter mir.“

Er zwickte ihm in die Seite, was Salazar lediglich nur mit einem Grinsen quittierte und dann begann Helgas Brötchen zu verspeisen. Das meiste aß tatsächlich Slytherin, aber er ließ ihm noch genug übrig, damit er selber auch satt wurde.

Am Ende musterte er nur den Tee, der nicht warm war und irgendwie auch etwas seltsam roch.

„Was ist das?“

„Ein Trank.“

Verwirrt sah er zu seinem Gefährten, welcher gerade in das so eben geschmierte Brötchen biss, ohne wirklich zu ihm zu sehen.

„Aber ich bin doch gar nicht krank...“

Salazar verdrehte kurz die Augen, sah dann wieder zu ihm.

„Das ist der Trank Ric.“

„Moment. Du... willst es?“

„Sonst hätte ich es nicht gemacht.“

Salazar legte das Brötchen wieder zurück auf den Teller, sah ihn nun doch an.

„Was hat dich überzeugt?“

„Du hast mich überzeugt. Glaubst du ich habe nie gesehen, wie deine Augen gefunkelt haben, wenn dir irgendjemand ein kleines Kind in den Arm gedrückt hast? Außerdem ist jetzt ein recht guter Zeitpunkt. England ist ruhig und... nun ja... Ein Kind zwischen uns...“

Salazar schien nicht richtig zu wissen was er sagen sollte. Er ahnte auch warum. Es war nicht wirklich ein ausschlaggebender Grund dafür, sondern einfach, weil Salazar sich entschieden hatte abzuschließen, ihm zuliebe.

„Ich liebe dich Godric und es wäre schön eine richtige Familie mit dir zu haben.“

Das ehrliche Lächeln des Schwarzhaarigen war überzeugend genug. Salazar wollte es genauso und dafür war er ihm dankbar. Lächelnd gab er ihm einen Kuss.

„Aber beschwere dich nicht bei mir, wenn wir schlaflose Nächte haben werden.“

„Nein, werde ich nicht.“, erwiderte Ric grinsend gegen die sündhaften Lippen seines Gefährten, welcher ihm dann auch den Trank reichte.

Godric musterte diesen kurz. Darüber zu reden war was vollkommen Anderes als es wirklich zu tun, aber dann nahm er den Trank an und schluckte die Flüssigkeit herunter. Es hatte keinen wirklichen Geschmack. Normalerweise schmeckten Tränke immer ziemlich eklig.

„Recht neutral.“

„Gut, dann ist er gelungen.“

„Du gibst mir einen Trank ohne zu wissen ob er gut ist?“

„Habe ich jemals einen Trank verhauen?“

„Nein.“

„Siehst du, ist doch alles gut.“

„Und jetzt?“

„Jetzt darf ich dich vernaschen~“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Über die Hälfte des Kapitels wurde mit 'Creepy Music' geschrieben. Keine Ahnung warum ich solche Musik gehört habe, hat mir aber sehr bei der Vision geholfen.
Ich habe teilweise den Plot wieder umgeschrieben, ich hoffe das bleibt jetzt auch so...
Und ja Mal ein Flashback aus Salazars Sicht :D
Aber erst einmal Willkommen im ersten Kapitel von Pellis Serpentis. Alleine der Prolog hat dafür gesorgt, dass die FF eine Empfehlung bekommen hat und 6 Reviews bekommen hat. Dazu 29 Favoriteneinträge und 76 Zugriffe. Uff Leute ihr macht mich glücklich^^
Übrigens ich weiß nie ob ich es Mal erwähnt habe...
'Anguifer Leo' bedeutet soviel wie 'Schlangen tragender Löwe'. 'Pellis Serpentis' bedeutet 'Das Fell der Schlange'. Angaben ohne Gewähr^^'
Viele schienen die Idee mit dem Trank sehr interessant zu finden, was mich zugegebener Maßen gefreut hat. Ich weiß das Mpreg immer so ein zweischneidiges Schwert ist. Aber hey es ist Magie, es ist ein Trank und wenn es einen Stein gibt der Tote wieder da sein lässt, dann wird auch sowas möglich sein *hust'
Kann man eigentlich als Kerl schwanger werden, wenn man den Vielsafttrank nutzt und zur Frau wird? Man müsste dann doch nur dauerhaft den Trank einnehmen bis das Kind geboren wird. Aber sind das dann die Gene von dem Kerl, oder die von der Frau in die man sich verwandelt hat? Was meint ihr?
Und was wünscht ihr euch so? Junge oder Mädchen? (falls das Kind überlebt Nyhahaha)
Danke fürs Lesen |3

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Sanguisdeci
2016-05-07T11:29:03+00:00 07.05.2016 13:29
Beide Geschlechter haben was. Da könnte ich mich nicht entscheiden.

Gutes Kapitel, weiter so *.*
Antwort von:  TKTsunami
08.05.2016 08:21
Hallo^^
Vielen lieben Dank für dein Kommentar.
Aber ich muss mich entscheiden :( XD

TK was here
Von:  Omama63
2015-07-14T15:58:11+00:00 14.07.2015 17:58
Wie wäre es mit Zwillingen, dann wären sie beschäftigt.*lach*
Nein, natürlich nicht. Ich würde sagen, dass es ein Junge werden soll. Ein Mädchen hatte Salazar schon und ich denke, dass ihm ein Mädchen an seine verstorbene Tochter erinnern würde, und er immer wieder Vergleiche ziehen würde.
Hoffentlich hat das Kind von den Beiden nichts mit Godrics Vision zu tun.
Freue mich schon auf das nächste Kapitel.

Lg
Omama63
Antwort von:  TKTsunami
14.07.2015 18:12
Danke fürs Kommentar.
Bisher tendieren alle zu einem Jungen xD
Wobei du bisher die Einzige bist die eine wirkliche Begründung gegeben hat. Ja ein Mädchen würde ihn sofort an Katharina erinnern, ob das gut ist?

TK was here
Von:  Roxi_13
2015-07-12T14:53:11+00:00 12.07.2015 16:53
Ich fand das Kapitel klasse
Vor alem fand ich es gut mal eine Errinerung aus Salazars sicht zu sehen
Und auch das die beiden sich dazu entschlossen haben ein Kind zu bekommen
Bin schon auf das nächste Kapitel gespannt

LG
Roxi_13
Antwort von:  TKTsunami
12.07.2015 16:59
Moin
Vielen Dank fürs Kommentar :D
Ja ich fand es wurde Mal Zeit was von Sal zu erfahren.
Und was wünscht du dir für ein Geschlecht bei dem Kind? x3

TK was here
Antwort von:  Roxi_13
12.07.2015 17:24
Mhm
weis noch nicht so genau
Eigentlich würde mir beides gefallen ... aber... mir würde ein Junge gefallen
Bin also schon gespannt wie es weiter geht


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