Die richtige Entscheidung? von Tasha88 (Elsa x ?) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- “Langsam nervt es mich echt!” murrte Gregor und ließ sich neben den Bruder seiner Freundin auf das Sofa fallen. “Was meinst du damit?” fragte dieser erstaunt und sah den Schwarzhaarigen an. “Die Beiden da.” Gregor deutete auf seine eigene Schwester und seinen besten Freund, die sich beide im Raum aufhielten, allerdings in unterschiedlichen Ecken. Während Elsa sich mit Conny unterhielt, stand Mario mit Philipp, Tommy und Sascha zusammen und unterhielt sich. “Was genau meinst du denn?” fragte sein Nebensitzer erneut mit nun gerunzelter Stirn. Worauf wollte Gregor hinaus? “Beobachte sie einfach eine Weile.” Der Angesprochene tat, wie Gregor ihm gesagt hatte und ließ seine Blicke eine zeitlang zwischen Elsa und Mario hin- und herwandern. “Jetzt weiß ich was du meinst.” sagte er nach einigen Minuten. Elsa und Mario sahen immer wieder in die Richtung des jeweils Anderen. Sobald sich ihre Blicke jedoch kreuzten liefen beide rot an und sahen sofort wieder in eine andere Richtung. Und das war nicht nur einmal passiert. “Und das nervt dich?” fügte er noch hinzu und sah Gregor an. Der nickte und verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper. “Ja. Das die Beiden sich mögen ist doch klar wie Klossbrühe! Aber bekommen sie es auf die Reihe, miteinander zu reden? Nein. Jetzt gehen sie schon über sechs Jahre zusammen in eine Klasse und genau so lange empfinden sie bereits etwas füreinander. Sogar Conny und ich haben es schneller geschafft, miteinander zu reden.” “Conny ist genau so schüchtern wie Elsa. Wärst du nicht das genaue Gegenteil von ihr und auch so wie Mario, dann hättet vermutlich auch ihr nicht miteinander geredet und würdet euch bis heute anschweigen. So wie die Beiden eben.” erwiderte sein Nebensitzer. “Aber ich verstehe das einfach nicht.” Gregor warf verzweifelt seine Hände in die Luft. “Sie mögen sich doch. Das wissen sie schon so lange. Mario hat für Elsa gegen Harry gekämpft und sie weiß es. Das war der Punkt, an dem wir alle gedacht hatten, dass sie endlich ein Paar werden. Und das ist auch schon ewig her! Was hindert die Beiden bitteschön daran, einfach glücklich zu werden? Beide haben sich noch nie für jemand anderen interessiert, es gab immer nur den Einen. Und sie schenken auch immer nur sich Schokolade am Valentinstag und am White Day. Ich habe noch nie erlebt, dass sie etwas von jemand anderem annehmen.” “Vielleicht ist das mit ein Grund.” Gregor sah erstaunt neben sich. “Was meinst du mit Grund?” “Das es keine ernstzunehmende Gefahr gibt.” Gregor drehte sich herum, um seinem Nebensitzer in die Augen sehen zu können. “Jetzt kapiere ich gar nichts mehr. Gefahr?” “Nein Gregor. Ich meinte damit, dass es bisher keine Konkurrenz gab. Und solange es keine Konkurrenz gibt, warum dann kämpfen? Dass Mario um Elsa kämpfen kann, haben wir ja bei Harry gesehen. Danach wurde es ruhig um die Beiden. Und dann kommt noch ihre Schüchternheit dazu, vorallem Marios. Sie trauen sich nicht, miteinander zu reden, sich um ein Date zu bitten… Und solange es keinen Grund gibt, dass das zwischen ihnen in Gefahr steht, wird sich daran auch nichts ändern.” “Und was meinst du, was man da machen könnte?” “Es heißt doch, Konkurrenz belebt das Geschäft.” Gregor sah den Bruder seiner Freundin mit großen Augen an. “Was meinst du damit?” “Ganz einfach Gregor, Mario eifersüchtig machen. Wenn es einen Konkurrenten bezüglich Elsa gibt, dann wird er seine Schüchternheit hoffentlich überwinden und Elsa seine Gefühle gestehen.” Gregor nickte nachdenklich. “Und wer kommt dafür in Frage?” “Na ich.” “Du Viktor?” Der Teufeltorwart grinste breit. “Klar, warum auch nicht?” Gregor zuckte mit den Schultern. “Na dann… Und du denkst, dass das funktioniert?” “Natürlich Gregor. Du wirst schon sehen, Elsa und Mario sind schneller ein Paar, als dass du mir einen Ball ins Tor reinjagst.” Der Jüngere legte nachdenklich seinen Kopf zur Seite. “Ich vertraue dir in Hinsicht auf Elsa und Mario. Aber das mit dem Tor glaubst du ja wohl selber nicht.” Kapitel 1: Erstens ------------------ Elsa unterhielt sich lächelnd mit Conny. Die Freundin ihres Bruders war zu einer guten Freundin von ihr selbst geworden. Da die Schwarzhaarige öfters bei Daichis im Haus war, hatten sie Zeit miteinander verbracht und sich dadurch angefreundet. Auch unternahmen sie öfters etwas nur zu zweit. Gregor hatte abundzu darüber geschimpft, dass Elsa Conny viel zu sehr beschlagnahmen würde, aber nur im Spaß. Denn meistens machten die beidem Mädchen etwas miteinander, wenn er Fußballtraining hatte. Und in Wirklichkeit war Gregor sehr froh darüber, dass die Beiden sich gut miteinander verstanden. Immerhin waren die beiden zwei der wichtigsten Frauen in seinem Leben. Wie öfters während des Gespräches, wanderte Elsas Blick zu dem Jungen, für den sie schon sehr lange etwas empfand. Dieser stand bei ein paar seiner Mannschaftskameraden und unterhielt sich mit diesen. Sein Markenzeichen, die grüne Mütze, hatte er vorher im Flur auf die Kommode dort gelegt und so konnte sie gut erkennen, dass seine kurzen schwarzen Haare leicht verwuschelt waren. Das lag daran, dass er vor ein paar Minuten erst mit seiner Hand hindurch gefahren war, dabei hatte sie ihn nämlich beobachtet. Sie nahm seinen Anblick tief in sich auf. Er war in den letzten Jahren gewachsen, natürlich. Und sein Gesicht war auch nicht mehr so weich, wie zu der Zeit, in der sie ihn kennengelernt hatte. Es hatte mehr Kanten bekommen und nicht umsonst zählte er als einer der am besten aussehenden Jungen an der Schule. Kein Wunder, dass ihm sein Fanclub bis heute hinterher rannte. Aber was sollte man auch erwarten? Er war nun 18 Jahre alt. In einigen Monaten würden sie ihr letztes Schuljahr beenden. Und dann? Dann würde sie ihn nur noch sehen, wenn die Kickers ein Fußballspiel hatten. Oder wenn er bei Gregor war, was glücklicherweise öfters vorkam. Vielleicht sollte sie ihn einfach einmal fragen ob… In dem Moment richtete Mario einen Blick aus seinen dunkelbraunen Augen auf sie. Sofort lief Elsa rot an und richtete ihren Blick auf Conny, die ihr gegenüberstand. Diese grinste sie breit an. “Was ist?” fragte Elsa mit immer noch roten Wangen. Die Schwarzhaarige schüttelte schmunzelnd ihren Kopf. “Ach es ist einfach lustig, wie du auf ihn reagierst, immer wieder aufs Neue. Dass du ihm nicht einfach sagen kannst, dass du auf ihn stehst.” “Conny!” zischte Elsa leise und warf erneut einen Blick in Marios Richtung, in der Hoffnung, dass der Schwarzhaarige nicht gehört hatte, was Conny gesagt hatte. Dieser hatte in diesem Moment wieder zu Elsa gesehen und drehte sich bei ihrem erneuten Blickkontakt auch sofort mit roten Wangen wieder weg. Die Braunhaarige spürte regelrecht, wie ihre Wangen glühten. Als sie ihren Blick erneut auf ihre Freundin richtete, sah sie sofort verlegen in die entgegengesetzte Richtung von Mario, da Conny sie immer noch breit angrinste. “Ach Elsa. Warum redet ihr nicht einfach miteinander. Er mag dich doch genauso wie du ihn.” Die Angesprochene zuckte mit ihren Schultern. “Vielleicht…” “Nicht nur vielleicht. Ganz bestimmt.” “Ach Conny, du weißt genau, dass ich mich das nicht traue. Ich warte, bis er auf mich zukommt. Denn wenn er mich nicht mag, dann wäre es wirklich blöd, etwas zu sagen und nachher dumm dazustehen.” Conny legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. “Ach quatsch Elsa. Er mag dich, mit ziemlicher Sicherheit. Bald ist Valentinstag. Wenn du ihm deine Schokolade schenkst, dann frage ihm doch, ob er nicht mit dir ins Kino gehen möchte. Denn sind wir mal ehrlich, wenn er dich nicht mögen würde, dann würde er deine Schokolade nicht annehmen.” Elsa nickte nachdenklich. “Da hast du wohl recht. Ich werde es mir überlegen.” Nun lächelte die Braunhaarige ihre Freundin wieder an, die sie aufmunternd ansah. “Mache das.” Conny blickte auf und sah Gregor, der sie vom Sofa aus in dem Moment ansah und ihr zulächelte. Sie wand sich wieder an Elsa. “Ich gehe mal zu meinem Freund. Wäre ja schon arg, wenn er seinen Geburtstag feiert und seine Freundin nicht einmal bei ihm war.” Elsa lachte auf. “Mach das Conny, ich werde mir mal etwas zum Trinken holen.” Ein letztes Nicken von Conny und schon war die Schwarzhaarige weg und ließ sich nur ein paar Sekunden später auf Gregors Schoss sinken. Der Schwarzhaarige griff nach ihrem Gesicht und zog seine Freundin zu sich hinunter um ihr ein langen Kuss zu geben. Elsas Blick war auf das Paar gerichtet und sie seufzte auf. Conny hatte ja recht. Was hinderte sie daran, Mario einfach um ein Date zu bitten? Denn dann könnten sie das irgendwann sein, die sich so küssten. Ihr Blick wanderte erneut zu dem Schwarzhaarigen und sie sah sofort in seine Augen, da sein Blick auf sie gerichtet war. Allerdings konnten sie beide dem Blick nicht lange stand halten und drehten sich mit roten Wangen weg. Elsa atmete einmal tief aus, bevor sie in die Küche ging um sich dort etwas zum Trinken aus dem Kühlschrank zu holen. “Na Elsa, wie geht es dir?” wurde sie angesprochen und zuckte schreckhaft zusammen. “Entschuldige bitte Elsa, ich wollte dich nicht erschrecken.” entschuldigte Viktor sich und hielt beide Hände zu der Braunhaarigen. hin. “Viktor. Du musst dich nicht entschuldigen, ich war mit meinen Gedanken gerade wo ganz anders.” Der Schwarzhaarige grinste Elsa frech an. “Ich bin mir auch sicher zu wissen, bei wem deine Gedanken waren.” Die Braunhaarige wurde rot und drehte sich zum Kühlschrank um. “Willst du auch etwas zum Trinken?” fragte sie, während sie nach einem Wasser griff. “Gerne. Habt ihr noch Bier da?” Elsa reichte ihm das Bier und lächelte ihn an. “Ich bin verwundert Viktor. Ihr Sportler solltet doch eigentlich auf Alkohol verzichten.” “Da hast du etwas falsch verstanden Elsa. Man kann schon gerne mal ein Bier trinken. Man sollte es nur nicht übertreiben. Ab und an ist es ganz in Ordnung. Und Gregor hätte auch kein Bier besorgt, wenn er es nicht anders sehen würde.” entgegnete der Schwarzhaarige schmunzelnd. “Unser Vater hat das Bier hergetan. Er meinte, dass genug junge Männer heute Abend hier wären, die sicher gerne ein Bier trinken würden. Gregor selbst wollte kein Bier haben, er ist eben Vollblutsportler. Aber er hat sich von unserem Vater dann breitschlagen lassen. Ehrlich gesagt vermute ich ja, dass mein Vater gehofft hat, dass alle Eingeladenen so denken wie Gregor und deshalb einfach mehr Bier für ihn übrigbleibt.” Viktor lachte auf. “Ich mag deinen Vater Elsa, er hat wirklich eine gute Denkweise. Aber generell cool, dass eure Eltern euch erlauben, hier eine so große Party zu schmeißen.” Elsa schmunzelte. “Das ist auch auf dem Mist unseres Vater gewachsen. Er meinte, dass man nur einmal im Leben 17 wird und dass Gregor das feiern muss. Und unsere Eltern haben dann kurzerhand entschlossen, dass sie über das Wochenende wegfahren. Das bedeutet auch, dass wir morgen alles putzen müssen, bis sie wieder zurück sind.” Elsa zuckte mit ihren Schultern und nahm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche. “Okay, das kann man sowohl positiv als auch negativ sehen.” Viktor zuckte mit seinen Schultern und hob seine Bierflasche an den Mund. Bevor er diese aber ansetzten konnte, hob Elsa ihm ihre Wasserflasche entgegen. “Ich sehe wir verstehen uns Viktor.” lachte die Braunhaarige ihn an. Viktor schmunzelte, bevor er seine Bierflasche an ihre Wasserflasche hob und mit ihr anstieß. Dann setzte er sie an seinen Mund und nahm einen tiefen Schluck. Kapitel 2: Zweitens ------------------- Viktor hatte gerade einen Schluck von seinem Bier genommen, als er Elsas Blick sah. Er hob seine Augenbrauen und erwiderte ihren Blick fragend. “Was ist?” “Ach nichts, ich habe gerade eben nur gedacht, wie du das Zeug so in dich reinkippen kannst, immerhin schmeckt es wirklich eklig.” Nun hoben sich Viktors Augenbrauen noch höher. “Hast du überhaupt schon Bier getrunken?” “Probiert und ich mag es wirklich nicht.” bekam er postwendend die Antwort. “Also so lange du noch keine ganze Flasche Bier getrunken hast, darfst du was dieses Thema angeht gar nicht mitreden.” Viktor schüttelte entschieden den Kopf und grinste gleich darauf. “Ich habs Elsa.” Misstrauisch sah die Braunhaarige ihn an. “Was hast du?” “Ganz einfach. Du trinkst heute Abend mit mir deine erste Flasche Bier.” “Sicher nicht Viktor!” Elsa lachte laut auf und schüttelte den Kopf. Der Schwarzhaarige ließ sich aber nicht beirren und drückte Elsa seine Flasche in die Hand. Vielmehr, er versuchte es. Elsa wollte aber nicht und drückte sie mit der geöffneten Hand zurück. “Das ist deine Flasche Viktor.” “Jetzt stell dich nicht an und nimm sie schon Elsa.” “Will ich aber nicht, wirklich nicht.” Lachend versuchte Elsa sich zu wehren. “Ich lasse sie gleich los Elsa also halte sie fest.” “Nein Viktor…” Es gab ein lautes Klirren und die Bierflasche zersprang am Boden in viele Scherben und das Bier breitete sich in einer Pfütze aus. Viktor und Elsa sahen das Schlamassel mit großen Augen an. “Entschuldige bitte Elsa.” murmelte Viktor und griff nach einer Rolle Küchenpapier auf dem Küchentresen und bückte sich zu der Sauerei hinunter. Als Elsa schallend zu lachen begann, sah er verwirrt auf. Die Braunhaarige schüttelte immer noch lachend den Kopf. “Ach Viktor,” brachte sie hervor. “Du bist einfach unverbesserlich.” “Wie meinst du das Elsa?” Der Schwarzhaarige sah von der Hocke aus zu ihr hoch und sah sie verwundert an. Ihre Reaktion konnte er sich nicht erklären. Sie nahm ihm das Küchenpapier aus der Hand und fing an die Bierpfütze aufzuwischen. “Wie meintest du das?” fragte Viktor immer noch verwirrt nach. “Du musst deinen Kopf immer durchsetzen. Und wenn ich sage, dass ich kein Bier möchte, dann willst du es mir einfach aufzwingen. Du solltest aufpassen, so bekommst du nie eine Freundin ab.” Schmunzelnd nahm Elsa ein paar Scherben auf. Viktor blickte ihr ins Gesicht und bemerkte, wie hübsch Gregors Schwester eigentlich war. Die letzten Jahre war sie erwachsen geworden. Eine tollte Figur mit Rundungen an genau den richtigen Stellen, schlank und sportlich aufgrund ihrer Leichtathletik-AG, lange braune Haare und große braune leuchtende Augen, die von langen dunklen Wimpern umrahmt wurden. Er konnte schon verstehen, weshalb Mario so in die junge Frau verliebt war, sie war eine Schönheit geworden. Viktor schüttelte seinen Kopf. Und seine Aufgabe war es nun, die Beiden zusammen zu bekommen. Kurzerhand griff er ebenfalls nach den Scherben, um Elsa beim Aufräumen zu helfen, immerhin war er schuld an dem Dreck. “Autsch.” rief er plötzlich und zog seine Hand zurück, an dessen Finger er nun einen Schnitt hatte, der gerade mit bluten begann. “Zeig her.” Elsa griff nach seiner Hand und zog sie zu sich. Sanft drückte sie ein frisches Küchenpapier gegen den Schnitt, das das Blut sofort aufzog. Viktor sah die Braunhaarige an, die sich völlig auf seinen Finger konzentrierte. Verwirrt registrierte er, dass sein Herz plötzlich schneller zu schlagen begann. “Das ist kein besonders tiefer Schnitt. Ich mache dir gleich ein Pflaster drauf, dann geht es auch wieder. Aber vorher räume ich hier noch schnell auf. Stell dich da drüben in die Ecke und bewege dich keinen Zentimeter.” wies Elsa den Teufeltorwart an und während dieser tat was sie sagte, räumte sie die restlichen Scherben in den Müll und wischte das Bier voll auf. “Also komm mit.” richtete Elsa an den Schwarzhaarigen. Dieser folgte ihr verwundert die Treppe hinauf. “So, hier ist mein Zimmer.” murmelte sie und öffnete die Türe vor ihm . Viktor trat hinter ihr ein und sah sich um. Es war kein typisches Mädchenzimmer wie zum Beispiel das von Conny, in dem viele rosane Sachen zu finden waren. An der Wand stand ein Einzelbett, ein großer Kleiderschrank, ein gefühltes Bücherregal, ein kleiner Sessel auf dem sich Kleider türmten, sowie ein Schreibtisch samt Stuhl fand hier Platz. Und es gab eine große Glasfront, vor der bodenlange helle Vorhänge hingen. “Setz dich.” Elsa deutete auf ihr Bett und ging zum Schreibtisch, auf dem sie herum hantierte. “Wundere dich nicht Viktor,” richtete sie über ihre Schulter an den Teufeltorwart, der sich langsam auf ihr Bett sinken ließ. “Gregor hat sich heute morgen auch schon verletzt weil er in seinem Zimmer eine Vase hat fallen lassen und ich habe ihn hier oben verarztet, daher sind das ganze Verbandsmaterial sowie die Pflaster hier oben. Ansonsten hätte ich dich ins Bad gebracht.” Der Schwarzhaarige lachte leise auf. Doch, dass Gregor so etwas passierte war klar. Sein Blick fiel auf ein Buch auf dem Nachttisch und er hob es mit seiner freien Hand hoch. “Du liest Adler Olsen?” fragte er erstaunt nach einem Blick auf den Titel. Elsa drehte sich herum. “Hand her.” richtete sie an Viktor und klebte das Pflaster auf den Schnitt, der nur noch leicht blutete. “Ja, warum so erstaunt?” Sie setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl und erwiderte lächelnd Viktors Blick. “Naja, eigentlich hätte ich nicht erwartet, dass du so etwas liest. Immerhin sind die Bücher ziemlich…” “Ziemlich brutal?” “Genau, das meine ich damit.” Elsa lachte leise auf. “Ich lese fast alles Viktor. Und Adler Olsen schreibt nunmal sehr spannend. Das ist das Wichtigste an einem Buch, dass es spannend ist, finde zumindest ich.” Viktor nickte. “Das finde ich auch. Und ich fand es auch sehr spannend.” “Wenn du es schon gelesen hast, dann verrate mir nur nichts. Ich will das Ende nicht schon kennen.” Elsa hob abwehrend die Hände, woraufhin Viktor grinste. “Unter einer einzigen Voraussetzung liebe Elsa.” Die Braunhaarige hob bei seiner Anrede verwundert den Kopf. “Was meinst du?” “Dass du jetzt doch noch unten deine erste Flasche Bier mit mir trinkst.” Viktor grinste sie breit an und Elsa hob ihren Kopf schief. “Warum das denn Viktor?” “Weil ich dir sonst alles über das Ende des Buches verrate.” “Das nennt man Erpressung Viktor.” erwiderte Elsa schmunzelnd. “Ach quatsch, ich nenne es Weg zum Ziel.” Elsa lachte auf. “Und du findest wohl immer einen Weg Viktor.” “Du hast es erfasst Elsa.” Bevor einer der Beiden noch etwas sagen konnte, klopfte es an der Zimmertüre und diese wurde aufgerissen. “Das seid ihr ja. Siehst du Conny, sie sind da” Gregor drehte sich zu seiner Freundin hinter sich, bevor er wieder ins Zimmer sah. “Alles in Ordnung?” Viktor nickte und hob seine Hand mit dem Pflaster am Finger. “Ja, ich wurde nur verarztet.” “Was ist passiert?” Conny drängte ihren Freund zur Seite und sah zu Viktor ins Zimmer hinein. Dieser lachte leise auf. Seine Schwester war immer so überfürsorglich. “Der Witzbold hat erst eine Flasche Bier fallen lassen, damit eine riesige Sauerei in der Küche angerichtet und sich dann noch an einer Scherbe geschnitten. Den sollte man ja immer unter Beobachtung halten.” richtete Elsa an ihre Freundin und lachte diese an, bevor sie aufstand. “Das ist mein Bruder. Wobei der nichts gegen deinen ist.” Conny schmunzelte und hakte sich bei ihrer Freundin ein. Elsa nickte. “Da hast du wiederum auch recht. Lass uns wieder runter gehen.” “Und einen Anderen wieder ständig anstarren Elsa? Von mir aus.” “Du bist doch blöd Conny.” Viktor war hinter den beiden Mädchen aus dem Zimmer hinaus gelaufen und starrte jetzt nachdenklich auf Elsas Rücken. Als Gregor neben ihm zu reden begann, zuckte er zusammen. “Viktor, das scheint ein echt guter Plan zu sein.” Der Teufeltorwart drehte sich verwirrt zu dem Jüngeren um. “Plan?” “Ja, dein Plan Mario eifersüchtig zu machen. Der hat euch nämlich schon die ganze Zeit so eigenartig angesehen, als du und Elsa gemeinsam in der Küche wart. Und als ihr dann gemeinsam raus und die Treppe hoch seid, hättest du seinen Gesichtsausdruck sehen müssen. Er scheint wirklich eifersüchtig zu sein.” schloss Gregor. Viktor hingegen blieb einen Moment verwirrt stehen. Stimmte ja, das hatte er ganz vergessen. Er wollte Mario eifersüchtig machen. Aber daran hatte er gar nicht mehr gedacht, als er mit Elsa erst in der Küche und dann in ihrem Zimmer gewesen war. Kapitel 3: Drittens ------------------- Die restliche Nacht über hatten sie alle viel Spaß, alle außer einem. Mario beobachtete die ganze Zeit über verstimmt Elsa und Viktor, die viel Spaß zusammen zu haben schienen. Es hatte ihn schon gestört, als die Beiden zusammen in der Küche gestanden waren und Elsa laut gelacht hatte. Er mochte es, wenn sie dieses Geräusch von sich gab. Aber es gefiel ihm eindeutig nicht, wenn ein anderer Mann dafür verantwortlich war. Vor über einer Stunde hatte sich Viktor mit zwei Flaschen Bier in der Hand neben die Braunhaarige gesetzt und ihr eine der beiden Flaschen entgegen gehalten. Zuerst hatte Elsa sich gewehrt, die Flasche dann aber an sich genommen und mit Viktor angestoßen, nachdem dieser eine Weile auf sie eingeredet hatte. Sie hatte die Flasche an ihren Mund gehalten, einen Schluck genommen und ihr Gesicht missmutig verzogen, was ein lautes Lachen von Viktor zu Folge hatte. “Hey Käptain.” wurde Mario aus seinen Gedanken gerissen, als sich Gregor neben ihm auf einen Stuhl fallen ließ. “Gregor.” “Na, hast du Spaß?” Mario nickte und verzog seinen Mund zu einem künstlichen Lächeln, was dem Jüngeren gar nicht so sehr auffiel. Dieser war so begeistert, dass der Plan von ihm und Viktor aufging, dass er der schlechten Stimmung seines Käptains momentan nicht viel Beachtung schenkte, wobei die ja schließlich auch dazu gehörte. Er wusste auch nach der langen Zeit noch, wie schlecht Mario damals drauf gewesen war, als Harry Elsa den Hof gemacht hatte. Er quatschte eine Weile vor sich hin und Mario ließ immer wieder ein “Hmm.” oder “Ja” von sich hören. “Käptain? Mario?” Der Angesprochene zuckte erneut zusammen und sah Gregor an, der ihn angrinste. Marios Blick war die ganze Zeit auf Elsa und Viktor gerichtet gewesen und sein missmutiger Gesichtsausdruck hatte dem Jüngeren einiges über den Gemütszustand seines Käptains gesagt. “Was ist?” Mario sah Gregor fragend an. “Ich hatte dich nur gefragt, ob das mit morgen noch steht.” “Morgen?” “Ja, du hattest mir doch versprochen, beim Aufräumen zu helfen.” Mario fuhr sich seufzend mit der Hand durch die Haare. “Habe ich das?” “Ja Käptain!” Gregor sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an, zumindest so lange, bis Mario ihn angrinste. “Keine Angst Gregor, das habe ich natürlich nicht vergessen. Wann soll ich kommen?” --- Als Mario am nächsten Morgen um halb elf bei Daichis klingelte, öffnete ihm ein verschlafener Gregor und ließ ihn ins Haus herein. “Guten Morgen.” begrüßte Mario diesen schmunzelnd. “Wann bist du ins Bett gekommen?” “Viel zu spät.” murmelte Gregor und winkte ab, “Aber schön dass du da bist Alter. Mir war nicht klar, dass eine Party soviel Müll macht. Dagegen war Elsas 18. Geburtstag gefühlt das reinste Zuckerschlecken.” Mario nickte nachdenklich, als er an Elsas Geburstag dachte, an dem die Braunhaarige ihn auch eingeladen hatte. Er hatte sich sehr gefreut, aber außer "alles Gute zum Geburtstag" und "danke für die Einladung" hatte er allerdings nicht sehr viele Worte mit ihr gewechselt. Als er Elsas hohes Lachen hörte, fing sein Herz schneller an zu schlagen und ein Strahlen schlich sich in seine Züge. Allerdings nicht lange, denn gleich darauf hörte er ein tiefes Lachen und sein eigenes Lächeln verging ihm wieder. “Ist Viktor hier?” fragte er Gregor zögerlich. Der nickte. “Ja, zum Glück. Wir Fünf schaffen es so sicher noch schneller.” “Das stimmt. Und wann ist er heute Morgen gekommen?” fragte Mario nach. Gregor sah erstaunt auf und verkniff sich dann ein Grinsen. Doch, Mario war eifersüchtig. “Er hat hier übernachtet. Er selbst und Elsa haben ihn gestern noch ziemlich abgefüllt. Und da Conny hier bei mir geschlafen hat, haben wir kurzerhand entschieden, dass er auch bleiben kann.” erklärte Gregor. “Und … und wo hat er geschlafen?” fragte Mario nach ein paar Sekunden leise nach. “In Elsas Bett.” antwortete Gregor und Mario sah schockiert und mit weitaufgerissen Augen auf. “Was?!” fragte er entsetzt. Gregor lachte laut auf. “Reingelegt Käptain. Nein, er hat hier unten auf dem Sofa geschlafen und Elsa in ihrem Bett, alleine.” “Ach so.” murmelte Mario und versuchte Gregors Blick auszuweichen. Der Jüngere grinste ihn breit an. “Was ist?” fragte Mario seinen Freund schließlich. “Bist du etwa eifersüchtig Käptain? Auf Viktor?” Der Ältere lief auf Gregors Frage rot an. “W-wie k-kommst du denn d-darauf?” stotterte er. “Naja, wie du auf Viktor reagierst… und das, obwohl ihr euch noch gar nicht gesehen habt. Und gestern hast du die Beiden auch ständig so missmutig angesehen. Da kann man sich denken, dass irgendetwas nicht stimmt.” Gregor sah Mario fest in die Augen. Der konnte seinem Blick allerdings nicht stand halten und drehte seinen Kopf zur Seite. “Ich habe keinen Grund zur Eifersucht. Elsa ist ja schließlich nicht… meine Freundin.” entgegnete Mario mit roten Wangen. “Du könntest aber mehr drauß machen Alter. Sie mag dich und du sie. Frage sie doch einfach nach einem Date.” Gregor schlug seinem besten Freund auf die Schulter. Doch noch bevor dieser etwas erwidern konnte, stand Elsa in der offenen Türe und lächelte die beiden Schwarzhaarigen an. “Hallo Mario.” sagte sie mit roten Wangen. “Na also, redet miteinander.” flüsterte Gregor dem Älteren ins Ohr und ging an Elsa vorbei ins Wohnzimmer um seiner Freundin beim Aufräumen zu helfen. Mario und Elsa starrten sich hingegen an und brachten beide kein Wort hervor. “Hast du gut geschlafen?” fragte Mario die Braunhaarige schließlich leise. Elsa nickte schüchtern. “Ja, nicht viel aber immerhin ein wenig. Nach dem ganzen Bier gestern war mir ziemlich schlecht. Ich weiß schon, weshalb ich eigentlich kein Bier mag und das wird sich in Zukunft auch sicherlich nicht ändern.” antwortete sie dann leise lachend. “Du hast mit Viktor gestern auch noch gut einen draufgemacht. Ich wusste gar nicht, dass ihr so eng befreundet seid.” Mario sah an den Türrahmen hinter Elsa. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen, ohne rot zu werden. “Ach waren wir auch nicht. Wir haben uns gestern das erste Mal länger unterhalten und dabei festgestellt, dass wir einige Gemeinsamkeiten haben. Und das Bier, naja, das war eine Art Erpressungsversuch von Viktor. Er sagte, dass er mir das Ende von dem Buch das ich zur Zeit lese nicht verraten wird, wenn ich mit ihm ein Bier trinke, daher…” Sie zuckte mit den Schultern. Dann dachte sie an das, was Conny gestern gesagt hatte. Miteinander reden… mit Mario reden. Sie nahm ihren Mut zusammen und sah auf, worauf sie direkt in Marios Augen sah. Dieses Mal standhalten… “Das nächste Bier könnten ja wir miteinander trinken Mario… Dann ist es vielleicht nicht so schlimm.” Ihr Herz schlug stark in ihrem Brustkorb, nach dieser indirekten Einladung an Mario. “Ich trinke kein Bier.” erwiderte dieser jedoch nur, woraufhin Elsa enttäuscht ihren Blick abwand. Mario sah Elsa verwirrt an. Ein Bier mit ihr trinken? “Ich trinke kein Bier.” erwiderte er. Erst als er die Enttäuschung in ihrem Blick erkannte, kurz bevor sie ihn abwand, wurde ihm klar, dass sie ihn indirekt gerade gefragt hatte, ob sie zusammen etwas machen würden. Gerade als er ansetzten und sie fragen wollte, ob sie stattdessen nicht etwas anderes zusammen machen wollten, tauchte Viktor hinter Elsa auf und legte der Braunhaarigen einen Arm um die Schulter. “Na ihr Trantüten. Wollt ihr uns die ganze Arbeit da drinnen etwa alleine machen lassen?” fragte er grinsend. Elsa sah lachend auf und schüttelte ihren Kopf. “Wir sind ja schon auf dem Weg Viktor. Wobei es dir ja nicht schadet, mal etwas zu arbeiten.” “Was meinst du denn damit Elsa? Ich arbeite viel. Hey, immerhin bin ich Sportler und das sogar ein ziemlich guter.” Viktor sah die Braunhaarige mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Bitte… ein paar Bälle auffangen, das kann doch jeder. Spring du mal über eine Stange, dann können wir uns gerne weiter unterhalten.” Während Elsa und Viktor sich in eine Diskusion verstrickten, schob sich Mario an den Beiden vorbei ins Wohnzimmer hinein. Das bekamen Elsa und Viktor aber gar nicht mit, was Mario einen noch tieferen Schlag versetzte. Kapitel 4: Viertens ------------------- “Hey Käptain. Hast du es schon mitbekommen?” Kevin blieb schweratmend in der Türe des Clubhauses stehen, hinter ihm die Zwillinge. Mario, der gerade sein Trikot über seinen Kopf zog, sah den Mittelfeldspieler fragend an. “Was soll ich gehört haben?” “Naja, das mit Elsa und Viktor…” Mario blieb ruckartig stehen und starrte Kevin an. “Was?” Die Zwillinge drängten sich an Kevin vorbei. “Ja, dass die Beiden sich treffen.” Charlie sah Mario fragend an. Dieser schüttelte fassungslos den Kopf. “Anscheinend hat er es nicht gehört. Hat Gregor dir denn nichts erzählt?” fragte nun Jeremy. “Was soll ich Mario erzählt haben?” Gregor blieb neben Kevin an der offenen Türe stehen. Der Braunhaarige drehte sich zu dem Mittelstürmer herum. “Dass sich deine Schwester mit Viktor trifft.” “Ach das,” Gregor winkte ab. “Die Beiden sind gute Freunde. Seit meiner Geburtsfeier haben sie sich schon öfters gesehen.” Mario sah Gregor fassungslos an, während der Jüngere mit den anderen Anwesenden redete. Elsa und Viktor trafen sich miteinander? Seit Gregors Geburtstag? Das war jetzt auch schon fast zwei Monate her. “Aber was genau ist mit Mario?” fragte Philipp in dem Moment und Mario sah auf, als sein Name genannt wurde. “Was soll mit mir sein?” fragte der Torwart verwirrt. “Wenn sich Elsa mit Viktor trifft passt dir das ja sicher nicht.” erklärte der Brillenträger und sah die anderen Kickers an. Diese nickten. “Elsa ist nicht meine Freundin. Sie kann tun und machen was sie will.” stieß Mario zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. “Macht euch fertig, das Training beginnt in ein paar Minuten.” fügte er noch hinzu, bevor er sich an den Kickers vorbeidrängte und das Clubhaus verließ. Draußen blieb er neben dem Tor stehen. In seinem Kopf drehten sich seine Gedanken. Elsa und Viktor. Elsa… waren die Beiden etwa ein Paar? Dabei dachte er immer, dass Elsa das Gleiche für ihn empfinden würde wie er für sie. “Hey Käptain, wir sind fertig.” rief ein grinsender Gregor in dem Moment. Mario nickte. Er sollte sich jetzt zusammen reißen und trainieren und sich nicht endlose Gedanken über Elsa und Viktor machen. Als sie im Park waren und trainierten, platzte Mario schließlich der Kragen. Er konnte es nicht mehr hören und die mitleidigen Blicke nicht mehr sehen. Hinter seinem Rücken tuschelten die Anderen ständig über Elsa und Viktor und auch über ihn. Ob die Beiden ein Paar wären, ob Elsa Mario vergessen hätte, ob sie Viktor wollte, weil er eventuell doch ein besserer Torwart als Mario war, warum Mario nichts dazu sagte und ob Elsa Mario fremdgehen würde. “Hört gefälligst endlich auf!” brüllte Mario mit zu Fäusten geballten Händen. Alle Gespräche verstummten und der Torwart wurde von allen verwirrt angesehen. “Ich habe es vorher schon gesagt, Elsa ist nicht meine Freundin! Wenn sie sich mit Viktor treffen will, dann darf sie das.” “Aber Käptain.” murmelte Sascha. “Mario hat recht. Elsa muss selber entscheiden, was sie will. Sie ist alt genug. Also wie sieht es aus, trainieren wir weiter?” Gregor trat einen Schritt vor und sah alle herausfordernd an. Sein letzter Blick galt Mario, allerdings war dieser eher… enttäuscht… Nach dem Training sprangen alle Kickers sich laut verabschiedend die Treppe hinunter. “Mario?” wand Gregor sich an den Torwart. Dieser drehte sich fragend herum. “Ja Gregor?” “Willst du noch irgendetwas wissen?” Verwirrt sah Mario seinen besten Freund an. “Was meinst du?” Gregor ließ seine Tasche und seinen Fußball fallen und setzte sich auf die oberste Treppenstufe. Mario ließ seine Tasche ebenfalls auf den Boden fallen und setzte sich zögerlich neben Gregor. Ihm war nicht klar, ob er dieses Gespräch jetzt führen wollte. “Du hast doch sicher noch Fragen zu meiner Schwester. Also was willst du wissen?” Mario schüttelte langsam seinen Kopf. “Ich weiß nicht, ob ich irgendetwas darüber wissen will.” “Warum nicht? Ich dachte immer, dass du Elsa magst.” “Ich mag sie auch…” murmelte Mario und starrte die Treppe hinunter. “Und warum hast du ihr das nicht schon längst gesagt? Oder sie eingeladen? Zum Essen, ins Kino, zum Spazieren. Es gibt so viele tolle Möglichkeiten für ein erstes Date.” Mario lief rot an, während Gregor alles aufzählte. “Ich… ich weiß nicht.” murmelte er noch leiser als zuvor. “Ich kann dir sagen warum. Weil du dich nicht getraut hast. So oft hast du dir schon vorgenommen sie zu fragen und auch Sachen geplant und dann hast du dich doch wieder nicht getraut und in letzter Sekunde einen Rückzieher gemacht! Und dass Elsa nach so langer Zeit irgendwann nach jemand anderem schaut ist mir auch klar. Ich würde nicht Ewigkeiten lang auf einen Jungen warten wollen, den ich zwar sehr mag, der aber nichts mit mir machen möchte.” Mario sah mit großen Augen zu Gregor hinüber, der auf die Stadt hinunter schaute. Er hatte das völlig ernst gemeint. Der Humor, der normalerweise in Gregors Augen zu erkennen war, war nicht da. “Ich will dass Elsa glücklich ist Mario. Bisher dachte ich ja immer, dass sie das irgendwann mit dir sein wird, aber zur Zeit denke ich, dass es eventuell doch irgendwann jemand anders sein wird. Sie und Viktor sind gute Freunde. Ich weiß nicht, ob sich daraus irgendwann etwas anderes entwickeln wird, aber du solltest dich rechtzeitig genug aufrappeln, denn sonst ist sie weg.” Nachdem Gregor dies gesagt hatte, stand er auf, packte seine Sachen und ging die ersten Treppenstufen hinunter. Er drehte sich nochmal zu Mario herum. “Du bist mein bester Freund Mario und ich hätte mir niemand besseren als dich für meine Schwester gewünscht. Ich will einfach nur, dass du das weißt.” Mit diesem Satz ließ er seinen besten Freund auf der Treppe sitzen und sprang die Treppe hinunter. Dabei musste er breit grinsen. Doch, Mario schäumte vor Eifersucht. Viktors Plan lief wirklich gut. Nicht mehr lange, dann würde Mario sicher auf Elsa zugehen und mit ihr reden. Zufrieden mit sich selbst, rieb Gregor seine Hände. Doch, das würde noch etwas werden. Kapitel 5: Fünftens ------------------- Mario saß noch einige Zeit auf der Treppenstufe ohne sich zu rühren. Das was Gregor zu ihm gesagt hatte, musste er ersteinmal verarbeiten. Schließlich stand er fest entschlossen auf. Nein, er durfte es nicht zulassen, dass Viktor ihm Elsa wegnehmen würde. Er musste seine Schüchternheit überwinden und Elsa endlich erklären, was er für sie empfand. Das war er ihr und auch sich selbst schuldig. Er griff nach seiner Tasche und ging los. Er war noch nicht aus dem Park hinaus, als ihm zwei Personen entgegen gejoggt kamen. “Hallo Mario.” begrüßte Viktor ihn grinsend und blieb neben dem Schwarzhaarigen stehen. “Hallo Mario.” begrüßte auch Elsa ihn mit roten Wangen. “Hallo.” grüßte Mario verwirrt zurück. Was machten die Beiden da zusammen? “Euer Training schon zu Ende?” wurde er von Viktor gefragt und sah diesen daraufhin an und nickte. “Ja. Und was… was macht ihr?” Sein Blick wanderte wieder zu Elsa, die den Boden ansah und mit ihrem Schuh ein Steinchen durch die Gegend schob. “Wir sind zusammen joggen. Elsa hat nämlich eine Wette verloren und muss deshalb zwei Wochen lang regelmäßig mit mir joggen gehen.” Viktor grinste Mario breit an. “Das liegt nur daran, dass du geschummelt hast Viktor!” wand Elsa lachend ein. “Ich habe nicht geschummelt.” “Hast du doch Viktor! Wenn wir um Fußball und Leichtathletik wetten, dann solltest du mir sagen, dass du dein Abi in Sport gemacht hast und dabei Leichtathletik als Thema hattest, anstatt anfangs so zu tun, als hättest du keine Ahnung.” Viktor deutete auf Elsa und sah zu Mario. “Sieh sie dir mal an. Sie ist nur am meckern. Hätte ich das gleich gewusst, dann hätte ich mir viel Stress erspart. Zum Beispiel sie beim Joggen ständig nur meckern zu hören.” “Viktor! Du bist selber schuld. Das nächste Mal musst du einfach mich gewinnen lassen. Punktausende.” Elsa grinste Viktor an, bevor sie ihren Blick auf Mario richtete. “Du würdest dich nicht beschweren, wenn du mit mir joggen gehen würdest, oder?” fragte sie mit roten Wangen. Der Angesprochene schüttelte mir roten Wangen seinen Kopf. “Sicher nicht.” murmelte er. Viktor trat hinter Elsa und legte ihr beide Hände auf die Schultern. “Gut, dann ist das entschieden. Nächstes Mal gehst du mit Elsa joggen Mario und hörst dir ihr Gejammer an.” “Jetzt stell dich nicht so an Viktor. Nur noch drei Tage, dann hast du ja wieder deine Ruhe… und ich meine.” Viktor schüttelte gespielt entsetzt seinen Kopf. “Warum nur so missmutig Elsa?” Die Braunhaarige lachte auf und sah wieder zu Mario, woraufhin ihre Wangen sich erneut rot färbten. Dann richtete sie ihren Blick zurück auf den Teufeltorwart. “Morgen Viktor, da werde ich dich fertig machen.” murmelte sie. “Morgen… morgen war irgendwas,” erwiderte Viktor nachdenklich. “Ach ja, morgen ist ja schon White Day. Das hatte ich fast vergessen.” erinnerte er sich dann. “Stimmt ja.” murmelte Mario, der es natürlich nicht vergessen hatte. Sein Geschenk für Elsa lag schon seit ein paar Tagen auf seinem Schreibtisch. Vermutlich sollte er sie morgen einfach nach einem Date fragen. An Valentinstag hatte er das Gefühl gehabt, dass sie ihn fragen wollte, allerdings hatte sie nur irgendetwas vor sich hingestammelt und dann schließlich abgebrochen, als sein Fanclub aufgetaucht und ihn in Beschlag genommen hatte. “Und Elsa, denkst du, dass du etwas bekommst?” fragte Viktor die Braunhaarige grinsend. Diese richtete mit dunkelroten Wangen ihren Blick auf Mario. “Ich hoffe es.” murmelte sie. “Na gut, das wirst du ja morgen sehen. Komm, laufen wir weiter Elsa. Mario will sicher auch nach Hause.” Viktor schob Elsa von hinten an. “Bis bald Mario.” verabschiedete er sich. “Bis morgen Mario.” richtete Elsa leise an den Schwarzhaarigen und lief dann mit dem großen Teufeltorwart davon. “Bis dann.” murmelte Mario und drehte sich wütend um. Verdammt. --- Am nächsten Tag wartete Mario beim Eingangstor der Schule nervös darauf, dass Elsa endlich an ihm vorbeilaufen würde. White Day… der Tag, an denen man dem Mädchen, das man gern hatte, weiße Schokolade schenkte. In seinen Händen hielt er nervös das kleine Päckchen, in dem weiße Schokoladenkugeln waren. Wo blieb sie nur? Gekicher schreckte ihn auf und er sah ein paar Meter von sich entfernt Elsa mit zwei ihrer Freundinnen stehen. Diese kicherten immer noch, während Elsa roten Wangen hatte und ihn ansah. “Hol dir deine Schokolade Mädchen.” sagte eine ihrer Freundinnen nicht sehr leise und stieß die Braunhaarige in den Rücken, so dass sie auf Mario zustolperte. “Hallo Mario.” murmelte sie unsicher und sah dem Schwarzhaarigen in die Augen, der mir roten Wangen zurücksah, während Elsas Freundinnen tuschelnd an ihnen vorbei gingen. “Das ist für dich.” murmelte Mario und hielt ihr die Schokolade entgegen. Elsa griff danach und lächelte ihn an. “Das ist lieb von dir. Dankeschön Mario.” Der Schwarzhaarige erwiderte das Lächeln erleichtert. Man konnte ihr die Freude regelrecht ansehen. “Du Elsa…” fing er an. Er hatte sich vorgenommen, ehrlich zu ihr zu sein. Ihr seine Gefühle gestehen zu wollen. Und daher wollte er sie fragen, ob sie mit ihm ausgehen würde. Gregor hatte ja recht, er musste handeln, bevor sie weg war. “Elsa,” setzte er nochmals an und die Braunhaarige sah ihn hoffnungsvoll an. “Hey, da seid ihr ja.” wurde Mario allerdings von einer Person unterbrochen, die die Letzte war, die er zur Zeit sehen wollte. “Ah Mario, du hast Elsa auch Schokolade geschenkt.” rief Viktor und grinste Mario und Elsa an. “Hallo Viktor.” begrüßte ihn Elsa lächelnd, während Mario ihn dafür verfluchte, im ungeschicktesten Moment aufzutauchen. Der Teufeltorwart wand sich an die Braunhaarige. “Elsa, ich wollte dir nur kurz Bescheid geben, dass ich heute doch nicht kann. Du hast also einen Tag Ruhe vor mir.” “Ich werde es überleben.” lachte sie. Viktor erwiderte das Lachen. “Das ist mir klar. Und ja, das wollte ich dir auch noch da lassen. Als Revanche.” Er zwinkerte Elsa zu, während er eine kleine Plastiktüte mit weißer Schokolade aus seiner Tasche zog und sie der Braunhaarigen entgegenhielt. Diese nahm sie verwundert aus seinen Händen. “Danke Viktor.” murmelte sie und sah ihn mit großen Augen an. “Revanche?” fragte Mario neben ihnen nach. Viktor sah dem Torwart in die Augen. “Ja. Immerhin habe ich auch etwas von Elsa zum Valentinstag bekommen. Also, ich muss an die Uni. Machts gut und bis bald.” Der Teufeltorwart winkte den Beiden nochmals zu und machte sich dann auf den Weg. Mario starrte fassungslos auf Elsas Rücken. Sie hatte Viktor auch Schokolade zum Valentinstag geschenkt? Er dachte, dass er der Einzige wäre, der etwas von ihr bekommen würde. Die Braunhaarige drehte sich in der Zwischenzeit um und erwiderte seinen Blick. “Ich habe ihm eine normale Tafel Schokolade geschenkt, da er meinte, dass er nie von jemanden den er mag Schokolade bekommt. Und er hat solange gebettelt, bis ich schließlich eingewilligt habe. Aber mir war nicht klar,” sie hob die Plastiktüte von Viktor hoch, “dass ich dann auch etwas bekommen würde.” Sie ließ die Tüte wieder sinken. “Was wolltest du noch von mir Mario?” “Nichts. Wir sollten rein, die Stunde beginnt gleich.” Der Schwarzhaarige drehte sich herum und lief auf die Schule zu. Elsa sah ihm verwirrt nach, bevor sie schnell loslief und dann neben dem Schwarzhaarigen, der kein Wort mehr mit ihr wechselte, die Schule betrat. Kapitel 6: Sechstens -------------------- “Jetzt komm schon und tanz mit mir Elsa.” Viktor stand vor Elsa und grinste sie breit an. “Nein Viktor, ich will nicht.” Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf und sah ihren Gegenüber flehend an. “Du bist ein Angsthase.” erwiderte Viktor und grinste sie immer noch an. “Angsthase?” fragte Elsa daraufhin mit hochgezogenen Augenbrauen. “Ja, so bezeichnet man in Regel Menschen, die sich nicht trauen Sachen zu machen, weil sie eben Angst haben.” erklärte Der Schwarzhaarige nickend. “Angsthase?” widerholte Elsa ihre Frage nochmals. “Jap, genau das bist du.” antwortete Viktor grinsend. “Dir zeige ich es!” Elsa sprang von dem Barhocker herunter, auf dem sie bis gerade eben gesessen war. Conny neben ihr lachte auf. Ihr Bruder hatte in den letzten Wochen gelernt, wie man mit Elsa umgehen musste, um sie zu etwas zu bekommen. Nun ging die Braunhaarige vor Viktor zu den Gästen, die bereits tanzten. Der Teufeltorwart hatte entschieden, dass es mal wieder an der Zeit wäre, eine Party zu geben. Und da Usegis über das Wochenende nicht da waren, hatte er alle möglichen Freunde und alle Teufelfußballer eingeladen. Und natürlich auch Elsa. Conny schmunzelte. Gregor hatte ihr von seinem und Viktors Plan erzählt, Mario eifersüchtig zu machen, bis er schließlich Elsa sagte, was er für sie empfand. Sie selbst hatte Gregor daraufhin gewiesen, dass es gefährlich war, da es ja auch sein könnte, dass Mario komplett Abstand von Elsa nahm. Aber bisher schien es gut zu laufen. So wie Gregor erzählt hatte, schien Mario wirklich sehr eifersüchtig auf Viktor zu sein. Conny unterhielt sich ein paar Minuten mit der Freundin von einem der Teufelfußballer, bevor sie ihren Blick wieder auf ihren Bruder und Elsa richtete. Sie riss ihre Augen erschrocken auf. Was machte Viktor da bitte schön?! --- “Und warum genau sollte ich mitkommen?” murrte Mario und lief Gregor hinterher, der fröhlich vor ihm her sprang. “Weil du mein bester Freund bist und ich dich einfach gerne dabei habe. Außerdem ist Elsa auch da und sie wird sich freuen, dich zu sehen.” antwortete Gregor und ging auf das hell erleuchtete Zuhause seiner Freundin zu. Man konnte die Musik bereits hören, da einige Fenster und vermutlich auch die Terrassentüre offen war. Er sollte Viktor nachher dringend darauf hinweisen, nicht dass noch die Polizei vor der Haustüre stand. “Warum sollte Elsa sich freuen, sie hat doch jetzt Viktor.” murrte Mario erneut. Vermutlich hatte er gar nicht wollen, dass Gregor ihn hörte, aber dazu war er doch noch ein bisschen zu laut gewesen. Gregor blieb ruckartig stehen und drehte sich zu seinem Freund herum. “Jetzt hör auf so motzig zu sein Mario. Die Beiden sind bisher noch kein Paar und ich denke auch nicht, dass das so bald passieren wird. Wenn du sie aber nicht an ihn verlieren möchtest, dann solltest du anfangen zu kämpfen!” Der Angesprochene zog seinen Kopf ein und nickte leicht. Gregor hatte ja recht. “Gut so. Und das ist der Grund, weshalb du hauptsächlich dabei bist. Um Elsa für dich zu gewinnen. Also komm jetzt gefälligst.” Gregor drehte sich wieder herum, packte Mario am Oberarm und zog ihn mit sich. Beim Haus angekommen, lief Mario Gregor hinterher, der sich hier gut auskannte. Aber gut, er war schon fast zwei Jahre mit Conny zusammen, da sollte er sich auch auskennen. Mario ließ seinen Blick schweifen. Man konnte erkennen, dass Usegis keine armen Leute waren. Es waren viele Leute da und sie wurden von einigen Teufelspielern begrüßt und immer wieder in kurze Gespräche verwickelt. Auch die Musik war hier noch um einiges lauter als noch vor dem Haus. “Hier, was zum Trinken.” Mario sah erstaunt auf das Glas mit der klaren Flüssigkeit, dass Gregor ihm in die Hand drückte. “Wasser Käptain, das Abfüllen überlasse ich meiner Schwester.” Grinsend packte Gregor seinen besten Freund wieder am Oberarm und zog ihn mit sich in das riesige Wohnzimmer, in dem auch Connys Flügel stand. Und wie er seine Freundin kannte, war diese ebenfalls in dem Raum, um auf ihr geliebtes Musikinstrument aufpassen zu können. Im Wohnzimmer angekommen, sah er sie auch gleich an der Bar, die Herr Usegi sich eingerichtet hatte und deren Vorräte diese Nacht sicherlich dezimiert werden würden, auf einem Barhocker sitzen. Als er Connys geschockten Gesichtsausdruck erkannte, folgte sein Blick dem ihren. Auch er riss seine Augen auf und konnte nicht glauben, was hier passierte. --- Mario ging hinter Gregor in das große Wohnzimmer und sein erster Blick fiel auf den großen Flügel, der darin stand. Doch, Usegis hatten jede Menge Geld. Sein Blick wanderte zu den Menschen, die tanzten. Dabei fiel sein Blick auf ein bestimmtes Pärchen. Und noch bevor er reagieren konnte fiel ihm sein Wasserglas aus der Hand und zerschellte am Boden in hunderte von Scherben. Kapitel 7: Siebtens ------------------- Elsa zog Viktor mit sich auf die Tanzfläche und blieb erst einen Moment unsicher stehen. So etwas hatte sie noch nie gemacht… was sollte sie hier? Als ihr Blick auf Viktor fiel, der sie breit angrinste, hob sie herausfordernd ihr Kinn. Sie würde jetzt nicht kuschen, nicht vor ihm. Er hatte sie die letzten Wochen wirklich sehr gefordert und sie war an ihm sicher auch gewachsen. Er hatte ihre schüchterne Seite einfach ignoriert und Sachen von ihr verlangt, die sie so nie gemacht hätte. Er war wirklich ein guter Freund geworden und sie verbrachte gerne Zeit mit ihm, denn sie konnten immer über irgendetwas reden. Erstaunt hatte sie festgestellt, dass er trotz seines engen Zeitplanes sehr viel las, wodurch sie immer noch mehr zum Reden hatten. “Beweg dich einfach zur Musik Elsa.” raunte Viktor ihr zu und fing an zu tanzen. Elsa ließ ihren Blick noch einen Moment über die anderen Tanzenden wandern, bevor sie sich auch langsam und unsicher zu bewegen begann. “Nicht schlecht.” murmelte Viktor und griff nach ihrer Hand. “Und jetzt etwas mehr Tempo.” meinte er und zog Elsa mit sich. Nach einigen Minuten bewegte sie sich tatsächlich lockerer und hatte Spaß beim Tanzen. Viktor zog sie an sich und drehte sich mit ihr im Kreis. Elsa legte ihren Kopf in ihren Nacken und lachte auf. Viktor sah in ihr Gesicht und musste schlucken. Sein und Gregors Plan funktionierte. Mario war eifersüchtig geworden, das hatte Gregor ihm erzählt und es würde sicher auch nicht mehr lange dauern, bis er Elsa seine Gefühle gestehen würde. Es gab nur noch ein einziges Problem, das dem Teufeltorwart die letzten Tage klar geworden war. Er hatte sich in Elsa verliebt! Er konnte verstehen, weshalb Mario auch so für die Braunhaarige empfand. Sie war einfach wundervoll. Sie war wunderhübsch, hatte einen tollen Charakter und ihr Lachen war einfach zum Niederknien. Er griff in Elsas Nacken und zog die Braunhaarige noch etwas enger an seinen Körper. Elsa öffnete ihre Augen und sah ihn fragend an. Als Viktor sie an ihrem Nacken noch etwas näher an sich schob, riss sie ihre Augen weiter auf. Und als er seinen Kopf senkte, schloss sie ihre Augenlider flatternd wieder. Gerade als Viktor seine Lippen leicht auf ihre legte, fiel ein Glas mit einem lauten Klirren auf den Boden. Elsa riss ihr Gesicht von Viktor weg und drehte sich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Sie wurde blass, als sie Mario erkannte, der sie mit großen Augen schockiert ansah. Es war sein Glas gewesen. “Mario.” murmelte sie leise, unfähig ihren Blick abzuwenden. Auf einmal griff jemand nach Viktors Arm und riss den Schwarzhaarigen von Elsa weg. “Verdammt Viktor, was soll das? Denkst du eigentlich nicht nach?” Gregor stand wutentbrannt da und sah den Älteren an. Der sah ihn mit großen Augen an, bevor er zu Elsa sah, die ihren Blick immer noch auf Mario gerichtet hatte, mit einem Gesichtsausdruck, den er an ihr eigentlich nicht sehen wollte. “Ihr solltet reden.” mischte sich Conny in dem Moment ein und zeigte auf Gregor, Viktor und Mario. “Und ich kümmere mich um Elsa.” Die Schwarzhaarige griff nach dem Arm ihrer Freundin und zog diese mit sich, während die anderen Drei stehen blieben und sich ansahen. “Kommt mit.” murmelte Viktor schließlich und lief an Mario vorbei in den Flur hinaus. Gregor griff nach Marios Arm, und zog den Schwarzhaarigen, der sich bisher noch nicht gerührt hatte, mit sich mit. Viktor führte die Freunde die Treppe hinauf und in sein Zimmer, wo er sich aufs Bett fallen ließ. Gregor stieß Mario zu dem Schreibtischstuhl, auf den der Schwarzhaarige sich ohne etwas zu sagen, setzte. Anschließend schloss Gregor die Türe und drehte sich dann zu Viktor herum. “Was sollte das gerade bitte? Wir hatten einen Plan! Das kannst du nicht einfach kaputt machen!” “Was für einen Plan?” fragte Mario hinter ihm und Gregor drehte sich zu ihm herum. Er hatte ihn einen Moment lang total vergessen. “Gregor und ich hatten einen Plan, wie wir dich und Elsa zusammen bekommen.” beantwortete Viktor allerdings die Frage, ohne den Schwarzhaarigen anzusehen. Mario sah fassungslos von Viktor zu Gregor. “Ihr hattet was?” fragte er bestürzt nach. Gregor warf seine Hände in die Luft, bevor er sich neben Viktor aufs Bett setzte. “Wir dachten, dass du und Elsa Unterstützung benötigt. Immerhin empfindet ihr schon so lange etwas füreinander und habt es bisher noch nicht hinbekommen. Und daher war unser Plan, das Viktor dich eifersüchtig macht, in dem er viel Zeit mit Elsa verbringt. Damals bei Harry hast du ja schließlich auch für Elsa gekämpft. Und aus diesem Grund dachten wir, dass es ganz gut wäre, wenn du einen Konkurrenten hast.” murmelte Gregor, bevor er sich mit vor Wut blitzenden Augen an Viktor wand. “Und kannst du mir bitte mal erklären, was das gerade eben sollte? Dass du Elsa küsst gehörte nicht mit zum Plan!” “Das hat auch nicht zum Plan gehört!” fuhr Viktor den Jüngeren an und sprang auf. “Das hat verdammt nochmal überhaupt nicht mit zum Plan gehört!” presste er hervor, während er durch das Zimmer zu laufen begann. “Was genau meinst du damit?” fragte Gregor missmutig nach. “Dass ich mich in Elsa verliebe!” Viktor blieb stehen und sah Gregor an, der ihn mit weit aufgerissenen Augen ansah. “Wie bitte?” brachte er erstickt heraus. Viktor legte eine Hand auf seine Gesicht, bevor er damit durch seine langen Haare fuhr. “Ja, das war nicht mein Plan!” Er wand sich an Mario. “Ich kann vollkommen verstehen, weshalb du in Elsa verliebt bist. Sie ist wundervoll.” Mario nickte auf Viktors Worte, innerlich immer noch wie erstarrt. Der Ältere kam auf Mario zu und blieb direkt vor ihm stehen. “Es tut mir leid Mario, aber ich werde sie nicht einfach aufgeben. Ich werde um sie kämpfen und falls du sie tatsächlich liebst, dann solltest du das auch tun. Elsa ist das Alles wert.” Mario stand langsam auf, dass er Viktor nicht von unten aus ansehen musste, sondern ihm direkt in die Augen sehen konnte. “Dann werde ich auch kämpfen!” Gregor sah die beiden Konkurrenten von der Seite aus an. Waren die jetzt verrückt geworden? “Damit aber eines klar ist,” fügte Mario noch hinzu. “Elsa muss sich entscheiden, für einen von uns.” Viktor nickte. “Ja. Und der Verlierer muss sie freigeben.” Mario nickte nun ebenfalls und hielt Viktor seine Hand entgegen, der in diese einschlug und sie fest drückte. “Gregor, du bist Ringrichter.” wand sich Viktor an den Freund seiner Schwester. Der stöhnte auf. “Lasst das Elsa niemals rausbekommen. Die dreht euch nämlich den Hals um.” Kapitel 8: Achtens ------------------ Elsa war von Conny mit in das Zimmer ihrer Freundin gezogen worden, wo sie jetzt fassungslos auf dem Sofa saß. Während Conny laut schimpfend durch ihr Zimmer lief und Flüche ausstieß, die man der Schwarzhaarigen nicht zugetraut hätte, legte Elsa ihr Gesicht in ihre Hände und stöhnte leise auf. Was war das gewesen? Viktor hatte sie küssen wollen. Und sie hatte beinahe mit gemacht, hatte es sich sogar gewünscht. Und dann war da Mario gestanden, der alles wieder zunichte gemacht hatte. Die letzten Tage, nein, schon Wochen über hatte sie sich überlegt, ob es nicht einfacher wäre, Mario loszulassen und sich stattdessen auf Viktor einzulassen, da der Ältere ihr doch sehr viel mehr Avancen gemacht hatte als Mario. Aber ihr Herz hatte bisher immer nein geschrien, als ihr Kopf diesen Vorschlag gebracht hatte. Und heute Abend hatte sie entschieden, alles über Bord zu werfen, als Viktor sie küssen wollte. Und genau in dem Moment war Mario aufgetaucht. Sie sah immer noch seinen schockierten Blick vor sich, die Verletzung die sie ihm wohl unwissentlich angetan hatte. Erneut stöhnte Elsa auf und sofort saß Conny neben ihr und streichelte ihr sanft über den Rücken. “Alles in Ordnung Elsa?” fragte sie sanft. “Ich weiß nicht.” murmelte die Braunhaarige, bevor sie aufsah. “Was war das?” fragte sie ihre Freundin verzweifelt. “Viktor wollte dich küssen.” murmelte Conny als Antwort, bevor sie wieder aufstand und anfing durch das Zimmer zu laufen. “Mein verdammter Bruder wollte dich küssen!” rief sie aufgebracht. “Lass ihn Conny, immerhin wollte ich das in dem Moment auch.” winkte Elsa müde ab. Conny sah entsetzt zu ihrer Freundin. “Du wolltest was?” “Muss ich mich wirklich wiederholen Conny? Wenn Viktor mich geküsst hätte, dann hätte ich in dem Moment kein Problem damit gehabt.” entgegnete Elsa resigniert. “Aber… aber was ist mit Mario?” fragte die Schwarzhaarige entsetzt. Das war das Szenario, dass sie sich am wenigsten vorstellen hatte können. Das Viktor sich in Elsa verliebte, war schlimm genug. Aber Elsa in Viktor? “Was soll mit Mario sein? Er will mich ja anscheinend nicht. Seit Jahren warte ich auf ihn. Ich bin jetzt 18 Jahre alt und das war gerade eben mein erster Kuss beziehungsweise wäre es gewesen. Und das nur, weil ich in jemanden verliebt bin, der mich nicht so liebt, wie ich ihn und ich auf denjenigen warten wollte!” stieß Elsa hervor. In den Augen der Braunhaarigen schwammen Tränen, so dass Conny sich wieder neben sie setzte und ihren Arm um Elsa legte. “Ich bin mir sicher, dass Mario dich auch so liebt wie du ihn.” “Wenn er das tut, warum zeigt er es mir dann nicht? Warum will er dann nicht mit mir zusammen sein? Und warum ist er nicht derjenige, der mir meinen ersten Kuss schenkt? Warum muss es jemand anderes sein?” In dem Moment klopfte es an der Türe und Gregor streckte seinen Kopf zu Connys Zimmer herein. “Schatz, weißt du wo Elsa… Ah, da seid ihr ja beide. Alles in Ordnung?” Conny sprang auf und schüttelte den Kopf. “Wie kommst du denn darauf, dass alles in Ordnung ist? Nachdem mein dämlicher Bruder…” “Lass Viktor in Ruhe Conny. Er hat nichts falsch gemacht.” ließ Elsa sich vernehmen, woraufhin Gregor seinen Blick schockiert auf seine Schwester wand. “Er hat dich einfach geküsst Elsa!” “Ja Gregor, und ich wollte es in diesem Moment.” Nun starrte Gregor seine Schwester mit blassem Gesicht an. “Aber Mario…” Elsa legte ihre Hände an ihren Kopf und schüttelte diesen. “Lasst doch endlich mal Mario aus dem Spiel! Er selbst hat nie mitgemacht, warum ist er also einer der Hauptfiguren? Wenn er nicht will, dann kann ich ihn zu nichts zwingen.” Gregor sah seine Schwester fassungslos an, bevor er zu ihr trat, ihr seine Hände auf die Schultern legte und ihr in die Augen sah. “Gib ihm eine Chance, bitte Elsa. Er ist schüchtern, schüchterner als du. Und er hat einfach Angst vor einem Korb, schon immer gehabt. Denn für ihn gab es nie etwas schlimmeres, als wenn du ihn ablehnen würdest. Daher hat er sich nie getraut etwas zu sagen, sondern hat dich nur von der Ferne aus angeschwärmt. Wenn du wüsstest, wie oft er sich schon vorgenommen hatte, dich irgendwo hin einzuladen und dann in allerletzter Minute die Reißleine gezogen hat, weil er Panik bekommen hat. Bitte schreib ihn nicht ab, sondern gib ihm eine Chance, eine letzte noch. Bitte Elsa.” Elsa zerbrach unter Gregors verzweifelter Stimme fast und ihr Herz bekam einen Riss. “Lass mir Zeit… ich muss über das Ganze nachdenken Gregor.” flüsterte sie leise und sah zu Conny. Die Schwarzhaarige nickte und streckte ihr eine Hand zu. “Gehen wir wieder runter und haben noch ein bisschen Spaß und versuchen dich abzulenken.” Als Elsa meinte, dass sie sich Zeit lassen und über alles nachdenken müsse, hatten zwei Personen eindeutig nicht zugehört. Und eine der beiden Personen fing Elsa ab, als sie hinter Conny und Gregor die Treppe herunter kam. “Elsa, können wir bitte kurz reden? Ich will dir das erklären.” Die Braunhaarige blieb mit großen Augen stehen. “Viktor, lass sie in Ruhe!” Elsa legte Conny eine Hand von hinten auf die Schulter. “Lass ihn Conny. Ich denke, dass wir das gleich klären sollten.” Viktor seufzte erleichtert auf und zog sie ein Stück mit sich zur Seite, bevor er sich umdrehte, ihre Hände ergriff und ihr in die Augen sah. “Es tut mir leid Elsa. Ich weiß, dass es falsch war, dich einfach zu küssen, aber du musst dazu auch wissen, dass ich in den letzten Wochen Gefühle für dich entwickelt habe, die über Freundschaft hinaus gehen. Ich weiß, dass dein Herz Mario gehört, aber das wird mich nicht davon abzuhalten, um dich zu kämpfen. Und ich will dich fragen, ob ich das darf, denn ich werde mich dir nicht aufzwängen. Und es ist mir gegenüber auch nicht fair, mich kämpfen zu lassen, wenn ich von Anfang an keine Chance gegen Mario habe, daher muss ich das von dir wissen.” Der Schwarzhaarige sah Elsa ernst in die Augen, die ihn blinzelnd ansah. Sie sah auf ihre Hände, die er in seinen hielt und ein warmes Gefühl überkam sie. Sie mochte Viktor, sehr so gar und er mochte sie. Wollte sie das für etwas aufs Spiel setzen, von dem sie nicht wusste, ob es tatsächlich existierte, auch wenn die Anderen es immer sagten? Zögerlich nickte sie und wurde gleich darauf in Viktors Arme gezogen, der sie festhielt. “Das freut mich.” murmelte er in ihr Haar und Elsa nickte lächelnd. Gleich darauf ließ Viktor sie auch schon wieder los. “Gehen wir rein? Sonst fühlt sich jemand anderes vielleicht benachteiligt.” meinte er grinsend und zog Elsa an der Hand mit sich. Im Wohnzimmer angelangt, ließ er ihre Hand wieder los, aber nicht ohne Mario zuvor einen triumphierenden Blick zuzuwerfen. “Käptain.” schrie in dem Moment einer der Teufelfußballer. Viktor drehte sich zu Elsa um. “Ich werde gebraucht. Stell ja nichts an, ja?” “Ich bin nicht Gregor.” entgegnete Elsa schmunzelnd und Viktor lachte auf. Kapitel 9: Neuntens ------------------- Nachdem Viktor zu seinem Mitspieler gegangen war, ging Elsa zu Conny, die neben Gregor stand und auf ihren Freund einredete. An dessen eingezogenen Kopf, konnte sie erkennen, dass er wohl gerade eine ordentliche Standpauke von der Schwarzhaarigen erhielt. Elsa setzte sich schmunzelnd auf ein Sofa in der Nähe der Beiden. “Hallo Elsa.” Erschrocken drehte sie sich herum und sah in Marios Gesicht, der sie mit roten Wangen ansah. Sie war so in das Beobachten von Conny und Gregor versunken gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass der Schwarzhaarige sich ihr genähert hatte. “W-Willst du gerne etwas zu trinken haben?” fragte er sie unsicher. Elsa sah ihn erstaunt an, bevor sie nickte. “Gerne.” Mario drehte sich mit stark schlagendem Herzen um und ging zu der Bar, an der alles aufgebaut war. Er griff nach zwei Gläsern und schenkte sich und Elsa etwas zum Trinken ein. Sein Blick glitt zu der Braunhaarigen und er versuchte, ihr Bild in sich aufzunehmen. Er wusste, dass er sie liebte, hatte es ihr aber noch nie sagen können, da er sich einfach nicht traute. Wenn er ihre Stimme oder ihr Lachen irgendwo hörte, fing sofort sein Herz stärker an zu schlagen. Es machte seinen Tag immer etwas heller und er hoffte jedes Mal, es nochmal zu hören und nochmal. Er durfte sie nicht verlieren. Und das hieß, dass er jetzt kämpfen musste. Er musste seine Schüchternheit zurückstecken, da ansonsten Viktor gewinnen würde. Nein, die Schüchternheit war jetzt nur im Weg. Und auf dem Fußballfeld war er ja schließlich auch stark, also würde er das hier jetzt auch sein. Für sie, für Elsa. Elsa blickte nachdenklich durch den Raum, als Mario ihr ihr Glas hinhob. “Darf ich mich setzen?” fragte er mit roten Wangen, hielt ihrem Blick aber stand. Elsa lächelte und nickte. “Natürlich und danke.” entgegnete sie und hob ihr Glas an. “Gerne.” erwiderte Mario und ließ sich neben ihr nieder. Sein Herz klopfte zum Zerspringen und er schloss beide Hände stärker um sein Glas. “Oh, Pfirsicheistee. Das ist mein Lieblingsgetränk.” murmelte Elsa. “Ich weiß.” erwiderte Mario leise. “Ja?” fragte Elsa überrascht. “Ich weiß ziemlich viel von dir Elsa.” murmelte der Schwarzhaarige und richtete seinen Blick dabei auf die Braunhaarige. “Wirklich? Woher?” Elsa erwiderte seinen Blick mit roten Wangen. Mario schluckte. “Ähm… also einen Teil weiß ich vermutlich, weil ich dich doch schon eine Weile kenne, ein bisschen was von Gregor und den Rest aus Beobachtungen.” “Beobachtungen? Du beobachtest mich?” Elsa beugte sich zu Mario, so dass sie ihm ziemlich nahe kam. Erneut musste der Schwarzhaarige schlucken. “Nicht ständig.” murmelte er mit schlechtem Gewissen. “Ich habe dich auch beobachtet.” entgegnete Elsa leise, was Mario zum Lächeln brachte. Sie hatte ihn ebenfalls beobachtet? “Deshalb weiß ich,” fuhr sie fort, “dass du genau hier ein Grübchen bekommst, wenn du lächelst.” Sie tippte mit ihrer Hand auf das Grübchen, das gerade auf seiner rechten Wange erschien. Mario wurde erneut rot, während Elsa leise lachen musste. “Wenn du willst, dann darfst du mich gerne noch mehr beobachten.” murmelte er und sah in Elsas Augen, die in dem Moment anfingen zu leuchten. “Sei vorsichtig mit dem was du sagst, vielleicht könnte es wahr werden.” entgegnete sie leise, ohne ihren Blick von seinen Augen zu wenden. “Vielleicht will ich ja, das es wahr wird.” entgegnete Mario in dem gleichen leisen Tonfall. “Wirklich?” Elsa war erstaunt. “Ja, wer hat nicht gerne eine eigene persönliche Stalkerin? Ich zeige dir, von welchem Busch vor unserem Wohnhaus du am Besten in mein Zimmer starren kannst, lasse dich in meinem Zimmer auch gerne mal durch meine Schränke wühlen und schreibe dir meine genauen Tagesabläufe auf, damit du immer weißt, wann du wo sein musst. Und falls du noch ein gutes Fernglas brauchst, dann bekomme ich für dich bei Daniels Vater sicher einen guten Rabatt, soviel ich weiß verkauft der auch Ferngläser in seinem Fotoladen.” entgegnete Mario in einem flapsigen Tonfall und Elsa musste lachen. Ihre Hand lag immer noch an seiner rechten Wange, aber sie wollte sie nicht wegnehmen. “Deine persönliche Stalkerin? Hast du davon nicht schon drei?” Mario zuckte mit seinen Schultern. “Du wärst mir lieber. Dich lasse ich nämlich freiwillig in mein Zimmer.” Er hatte seinen Blick immer noch auf Elsas Augen gerichtet. Sein Herzklopfen ließ langsam nach und er fühlte sich in ihrer Nähe einfach unglaublich wohl. So schwer war das doch gar nicht, einfach mit ihr zu reden. “In dein Zimmer?” fragte sie jetzt nach. Mario lief rot an. Das war jetzt doch die Chance, sie zu fragen, ob sie etwas mit ihm unternehmen wollte. “H-hättest du Lust nächstes Wochenende zu mir zu kommen? Meine Eltern sind unterwegs und wir könnten einen Film zusammen ansehen. Natürlich nur, wenn du willst.” fügte er noch schnell mit roten Wangen hinzu. Elsa starrte ihn mit großen Augen an. “Ich…” Verwirrt musterte sie den Schwarzhaarigen und ließ ihre Hand sinken. So kannte sie ihn nicht, so offen. Und warum bat er sie plötzlich um ein… “Ist das ein Date?” fragte sie ihn leise. Mario schluckte. “W-wenn es nach mir geht, d-dann ja. Wie sieht es bei dir aus?” Auf Elsas Zügen breitete sich ein Lächeln aus und sie nickte. “Von mir aus sehr gerne.” Der Schwarzhaarige atmete erleichtert aus. Elsa musste wieder lachen, als sie die Erleichterung in Marios Zügen sah und ihr wurde klar, wieviel Überwindung es ihn kosten musste, so mit ihr zu reden und seine Schüchternheit zu überwinden. Und in dem Moment wurde ihr etwas weiteres klar. Dass Mario ebenfalls um sie kämpfte. Viktor hatte es offen angekündigt, Mario nicht, er machte es einfach. Ihr Herz machte einen Satz und sie sah ihn glücklich an. “Hey Elsa.” Viktor ließ sich auf ihrer anderen Seite auf das Sofa fallen und legte einen Arm um ihre Schultern. Er hatte von weitem beobachtet, wie Mario mit ihr gesprochen hatte und wie sie sich wohl etwas näher gekommen waren. Eine zeitlang hatte er ihn machen lassen, denn er würde fair kämpfen und das bedeutete, dass er auch Mario die Chance gab, alleine mit Elsa zu reden. Als er dann aber gerade eben ihren glücklichen Gesichtsausdruck gesehen hatte, war ihm klar, dass er besser schnell dazwischen ging, da er ansonsten vermutlich verloren hatte, bevor er wirklich eine Chance gehabt hatte. “Hallo Viktor.” begrüßte Elsa ihn lächelnd. Viktor erwiderte ihr Lächeln. Als ihm bewusst wurde, dass Mario ihn wütend anfunkelte, zog er seinen Arm von Elsas Schultern und legte ihn auf seinen Oberschenkel ab, bevor er sich erneut an die Braunhaarige wand. “Elsa, die Verfilmung von Erbarmen läuft am Donnerstag an. Wollen wir den zusammen im Kino sehen? Das Ende kennst du ja jetzt zum Glück schon.” “Von Adler Olsen? Oh ja, das wäre toll. Ich bin echt gespannt, wie die das Buch umsetzen, manchmal hat es ja schon echt krasse Stellen gegeben.” Elsa sah Viktor so begeistert an, dass es in Marios Herzen anfing zu stechen. Und daher entschied er, ein klein wenig unfair zu spielen und sah Elsa und Viktor an. “Erbarmen? Den wollte ich auch sehen. Meint ihr, dass ich mit euch rein kann? Hab sonst niemanden und alleine möchte ich nicht unbedingt gehen.” Während Elsa Mario begeistert ansah und nickte “Gerne.”, kniff Viktor seine Augen zusammen und musterte den Kickerstorwart. Er wollte unfair spielen? Das konnte er haben. “Gut, dann gehen wir drei, ja?” In dem Moment wurde Elsa klar, dass das sehr unangenehm werden konnte. Sie alleine mit den beiden Männern, die ihr Herz erobern wollten. Auch Mario schluckte. Aber er musste jetzt kämpfen, er konnte Viktor nicht das ganze Feld überlassen. “Wann wollen wir nächstes Wochenende dann gehen?” fragte Viktor. Elsa drehte sich zu Mario herum. “Wann treffen wir uns zum Film schauen?” “Was ist dir lieber? Freitag oder Samstag?” Elsa dachte einen Moment nach. “Samstag. Dann könnten wir ja am Freitag ins Kino. Klappt es da bei dir Viktor?” Der Teufeltorwart nickte. Was Mario konnte, konnte er sicher auch. “Ja, müsste passen. Und was schaut ihr für einen Film am Samstag? Irgendetwas spannendes?” Elsa zuckte mit ihren Schultern. “Wissen wir noch nicht. Aber das werden wir sehen, nicht wahr Mario?” Sie schenkte dem Schwarzhaarigen ein Lächeln, das dieser erwiderte. “Das denke ich auch.” Viktor sah nachdenklich von einem zum Anderen. “Ich habe am Samstag auch noch frei.” startete er einen plumpen Versuch. “Oh, frag doch einfach Gregor und Conny was sie machen, vielleicht kannst du da ja mit.” setzte Elsa seinen Versuchen jedoch unwissentlich ein Ende, was Mario ein breites Grinsen entlockte. --- Gregor saß mit Conny auf einem weiteren Sofa, als Mario plötzlich neben ihm auftauchte. “Gregor, ich brauche dringend deine Hilfe.” zischte er und setzte sich neben den Jüngeren auf das Sofa. Dieser sah ihn verwundert an. “Was kann ich für dich tun?” “Ich gehe am Freitag mit Elsa ins Kino.” “Herzlichen Glückwunsch Alter, ich wusste doch, dass du es schaffst, sie um ein Date zu bitten.” Gregor grinste seinen besten Freund breit an. “Vergiss es Gregor. Viktor ist auch dabei. Und eigentlich ist es sein Date, ich habe mich aber mehr oder weniger selbst dazu eingeladen.” winkte Mario Gregors Rede ab. Der sah ihn nun seltsam an. “Was? Ehm… na gut, was kann ich für dich tun?” “Der Film ist eine Verfilmung von einem Buch, dass Elsa und Viktor gelesen haben und ich habe behauptete, dass ich es auch gelesen habe.” “Hast du aber nicht.” stellte Gregor trocken fest und Mario nickte. “Genau, das ist das Problem.” “Na gut, dann musst du einfach nur das Buch so schnell wie möglich lesen.” “Das ist mir auch klar Gregor. Bloß habe ich das Buch nicht.” Mario sah den Jüngeren ernst an. “Okay, und was soll ich machen?” “Besorg mir Elsas Buch. Ich muss es noch vor Freitag gelesen haben!” “Warum eigentlich ich?” seufzte Gregor auf. “Ganz einfach. Du bist schuld an dem ganzen Schlamassel! Hättest du dich nicht eingemischt, dann wäre Viktor nicht in Elsa verliebt und ich müsste nicht so große Angst haben, sie an ihn zu verlieren! Also musst du mir helfen!” Conny neben Gregor zuckte mit ihren Schultern. “Mario hat recht Schatz.” Der Mittelstürmer sah zwischen seiner Freundin und seinem besten Freund hin und her, bevor er aufseufzte. “Ja, hat er… Also gut Mario, komm morgen und hol das Buch ab. Ich schreibe dir eine SMS, wenn ich es habe.” Erleichtert sprang Mario auf. “Danke Gregor.” Und schon drehte der Schwarzhaarige sich wieder herum und lief zu Elsa zurück, die in diesem Moment wohl von der Toilette kam und sofort wieder von den beiden Schwarzhaarigen belagert wurde. “Da habe ich ja etwas angestellt.” stöhnte Gregor verzweifelt auf. Conny nickte. “Ja, hast du. Und daher wirst du dabei helfen, das wieder in Ordnung zu bringen!” Kapitel 10: Zehntens -------------------- Ein paar Tage später setzte sich Gregor neben Mario auf die Böschung, ohne dass sein Freund viel davon mitbekam. Dieser war völlig in das Buch von Elsa vertieft. Er musste es dringend fertig bekommen, bevor sie übermorgen ins Kino gingen. Gregor unterdrückte ein Grinsen, als er Marios Konzentration bemerkte. Schon die ganze Woche über war der Schwarzhaarige total abwesend und nur in das Buch vertieft. Es war ihm ernst um Elsa. Darunter litt ihr Fußballtraining, aber keiner der Kickers hatte sich bisher beschwert. Sie alle wussten um den Kampf um Elsa zwischen Mario und Viktor und standen völlig hinter ihrem Käptain. Da konnten sie auch eine gewisse Zeit ohne diesen klarkommen. Auch heute hatte er die Zeit über mehr mit dem Buch verbracht als mit dem Fußball, aber solange das nur vorübergehend war, war alles in Ordnung. Mario stöhnte auf und zuckte zusammen, als es gleich darauf eine Hand an seiner Schulter spürte. “Alles in Ordnung Käptain?” Erstaunt stellte Mario fest, dass Gregor neben ihm saß. “Ja, ist es. Aber dass deine Schwester solche Bücher liest.” stöhnte der Ältere erneut auf und schob seine Mütze weiter in seinen Nacken. “Was meinst du damit?” fragend sah Gregor Mario an. Der bekam rote Wangen. “Das Buch ist ganz schön heftig und auch ziemlich brutal. Ich hoffe, dass es im Film nicht ganz so schlimm ist, wie es hier beschrieben wird.” Gregor lachte laut auf. “Ganz ehrlich Käptain, ich glaube dass es mit dir im Kino wirklich lustig werden könnte. Wie sieht das denn aus, wenn du dir die ganze Zeit über die Augen zuhalten musst, wenn du neben Elsa sitzt und dir dann sogar noch Viktor zusehen kann.” “Du bist wirklich ein toller Freund Gregor. So aufmunternd!” knurrte Mario und konzentrierte sich wieder auf das Buch in seinen Händen. “Das wird schon Käptain. Und wenn du ohnmächtig wirst, dann ist dir Elsas Aufmerksamkeit sicher und sie sorgt sich bestimmt um dich. Hat auch was.” “Du bist ein Idiot Gregor.” knurrte Mario, während der Jüngere lachend aufstand und winkend in Richtung des Clubhauses ging. Mario schüttelte seinen Kopf über seinen besten Freund und sah wieder in das Buch. Erneut stöhnte er auf. Er hoffte so sehr für Freitag, dass es nicht so schlimm werden würde. Im schlimmsten Fall würde Elsa ihn auslachen und er hatte nach einem einzigen Kinobesuch bereits gegen Viktor verloren. Wieder einmal dachte er darüber nach, einfach abzusagen, aber wie jedes Mal schüttelte er entschieden den Kopf. Nein, er würde Viktor nicht einfach den Weg frei machen und selbst wenn der Film schlecht war, so konnte er wenigstens Zeit mit Elsa verbringen. --- Freitag Abend saßen Elsa, Viktor und Mario zusammen im Kino und sahen sich Erbarmen an. Die Braunhaarige saß zwischen den beiden Männern, die sich vorher erst einmal darum gestritten hatten, wer Elsa einladen durfte. Die Braunhaarige hatte der Diskusion schließlich ein Ende gesetzt, in dem sie entschieden hatte, dass Viktor die Karten und Mario das Popcorn und ihr Getränk bezahlen durfte. Damit hatten sich Mario und Viktor schließlich einverstanden erklärt. Trotzdem fochten sie immer wieder Blickduell aus, die Elsa oftmals aufseufzend unterbrach. Im Kino hatte sie ihre Hände auf ihrem Schoss verschränkt, dass keiner der Beiden oder nicht beide gleichzeitig auf die Idee kam, ihre Hände in ihre zu nehmen. Die einzige Berührungen, die sie ab und zu hatte, war mit Mario, wenn sich ihre Hände ausversehen im Popcorneimer berührten. Diese Berührungen brachte beide dazu, dass sie ihr Herz stärker schlagen spürten und sich wünschten, ihre Finger einfach miteinander verschränken zu können. Nach dem Kino, gingen sie gemeinsam nach draußen. Elsa hatte ihre Hand beruhigend auf Marios Arm gelegt und konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. “Du kannst kein Blut sehen? Warum siehst du dann so einen Film mit uns an?” “Mir war nicht klar, dass da so viel Blut ist. Und eigentlich wollte ich ja einfach nur Zeit mit dir verbringen.” brachte Mario aufstöhnend hervor, bevor er sich vor dem Kino auf den Randstein setzte. Elsa ging vor ihm in die Hocke und legte ihre Hände auf seinen Knien ab. Sie lächelte ihn liebevoll an, bevor sie wieder aufstand, nach seinen Händen griff und ihn hochzog. “Komm Mario, ich bringe dich nach Hause. Dann können wir wegen morgen Abend auch noch alles weitere besprechen.” Sie wand sich an den zweiten jungen Mann. “Ich hoffe das ist in Ordnung Viktor, aber so können wir eindeutig nichts mehr mit ihm anfangen. Das siehst du doch hoffentlich auch so.” Der Angesprochene seufzte auf und streichelte sanft über Elsas Wange, was sofort ein Röten von diesen zu Folge hatte. “Klar verstehe ich es. Trotzdem lasse ich dich ungern mit ihm alleine, das weißt du ja.” Elsa nickte nachdenklich, während Viktor Mario leicht in die Seite schlug. “Du wirst sie heimbringen, nicht sie dich, klar?” Der Jüngere nickte. “Klar.” Viktor beugte sich zu Elsa hinunter und küsste sie auf die Wange, bevor er sich verabschiedete und sich auf den Heimweg machte. Elsa legte eine Hand auf ihre Wange und sah Viktor hinterher. Er hatte sie einfach geküsst! Mario hingegen sah dem Älteren mit zusammengezogenen Augenbrauen hinterher. Warum fiel es Viktor nur so leicht? “Können wir gehen?” fragte Elsa in dem Moment und Mario sah zu ihr hinunter. Als er ihr Lächeln sah, wurde ihm klar, weshalb es Viktor so leicht fiel. Es ging um sie, ganz einfach. Und es ging darum, sie bei sich zu haben, sie an seiner Seite zu haben. “Gehen wir.” antwortete er deshalb, nahm seinen Mut zusammen und griff nach Elsas Hand. Von der Seite konnte er sehen, wie ihre Wangen sich röteten und sich ein Lächeln auf ihren Zügen ausbreitete, während er seine Finger mit ihren verflocht. Kapitel 11: Elftes ------------------ Die nächsten Wochen gingen schnell herum. Sowohl Viktor als auch Mario versuchten so viel Zeit wie möglich mit Elsa zu verbringen. Dass die Beiden gegeneinander kämpften war Elsa schnell klar geworden. Ihre Blickduelle, die sie ausfochten, sobald sie aufeinander trafen, waren gut zu lesen. Mario hatte seine Schüchternheit fallen lassen, da er merkte, dass sie ihm im Moment nur im Weg stand und ihm gar nicht half, Elsa für sich zu gewinnen. Trotzdem brach sie noch oft genug hervor und außer Elsas Hand zu halten oder sie in den Arm zu nehmen, hatte er sich bisher noch nicht mehr getraut. Im Gegensatz zu Viktor, der ständig Körperkontakt zu Elsa suchte und sie auch auf die Wange oder Stirn küsste. Er hatte es auch schon mehrmals versucht, sie auf den Mund zu küssen, aber das hatte Elsa ihm jedes Mal verwehrt. Sie wollte ihren ersten richtigen Kuss von dem Mann, für den sie sich entschied. Elsa selbst fand es schwer, herauszufinden, was das, nein, der Richtige für sie war. Ihr Kopf sprach sich immer wieder für Viktor aus. Er kannte sie, hatte die gleichen Hobbies wie sie und auch den gleichen Geschmack was Bücher anging. Sie verstanden sich richtig gut, konnten über alles reden und er würde sofort alles stehen und liegen lassen, wenn sie es wünschen würde. Er zeigte ihr, wie sehr er sie mochte, sowohl ihr gegenüber als auch vor anderen. Mario hingegen war immer noch recht ruhig und zurückhaltend, was sie anging. Außer Händchen halten und Umarmungen hatte er noch keine körperlichen Annährungsversuche gestartet. Wenn sie irgendwo unterwegs waren, wo andere Menschen sie sahen, trat seine Schüchternheit noch stärker auf. Wenn sie allerdings alleine waren, dann war er wie ausgewechselt. Er machte Witze, zog sie an sich um sie in den Arm zu nehmen, war frech und locker, ganz anders als er sonst war. So mochte sie ihn. Trotzdem mochte sie auch seine ruhige und ernste Art sehr gerne. Und ihr Herz schrie immer nach ihm. Sie wusste, dass sie eine Entscheidung treffen musste. Sie konnte Mario und Viktor nicht ewig warten lassen. Beide verdienten eine Entscheidung und das bald. Tagelang, wochenlang machte Elsa sich Gedanken. Saß oft tränenüberströmt bei Conny, da sie sich nicht sicher war, was die richtige Entscheidung war. Und immer wenn sie dachte, dass sie ihre Entscheidung getroffen hatte, hatte einer der beiden jungen Männer etwas getan, was ihre ganze Entscheidung wieder wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen ließ. Schlussendlich hatte sie beiden Männer verboten, sie eine Woche lang anzusprechen oder sich bei ihr zu melden, damit sie herausfinden konnte, was beziehungsweise wen sie wollte. --- Gregor blickte auf, als er eine Gestalt in seiner offenen Zimmertüre bemerkte. Er rollte mit seinen Schreibtischstuhl ein Stück zurück. “Elsa, kann ich etwas für dich tun?” Seine Schwester kam herein und nickte. “Ja, ich brauche deine Hilfe Gregor…” --- Zwei Stunden später stand Gregor vor der Haustüre von Hongos und klingelte. “Ja?” ertönte aus der Gegensprechanlage. “Ich bin es Gregor, kann ich hoch kommen?” “Klar.” Gleich darauf ertönte der Summer und Gregor drückte die Türe auf. Er sprang die Treppen in den ersten Stock hoch, wo Mario in der offenen Wohnungstüre stand und seinem Freund entgegen sah. “Gregor. Ist irgendwas? Wir waren ja nicht verabredet.” Das Lächeln des Älteren schwand, als er den ernsten Gesichtsausdruck des Jüngeren erkannte. “Was ist los Gregor?” “Es geht um Elsa. Sie hat sich entschieden.” Marios Herz schlug schneller. “Und was… was hat sie entschieden?” Gregor sah ihm fest in die Augen. “Sie ist bei Viktor.” Kapitel 12: Epilog - Alternatives Ende -------------------------------------- Alternatives Ende Zwei Wochen war es her, dass Elsa sich für Viktor und damit gegen ihn entschieden hatte. Immer noch stach es Mario ins Herz. Noch mehr, wenn er sie sehen musste. Und das musste er. Jeden Tag in der Schule. Und es stach nicht nur in sein Herz, es brach jedes Mal ein wenig mehr. “Käpt´n, geht es?” “Was?” Er hob seinen Kopf um festzustellen, dass er von elf Personen mitleidig angesehen wurde. “Wir wissen ja, was mit dir und …” Ehe Tommy aussprechen konnte, bekam er einen Ellenbogen zwischen dir Rippen gestoßen. Philipp schüttelte seinen Kopf, ehe auch er sich wieder Mario zuwandte. “Was wir sagen wollen ist, dass wir verstehen könnten, wenn du das Spiel absagen willst. Du willst ihn ja sicherlich nicht sehen.” “Und sicher noch weniger, wie Elsa ihn angefeuert”, murmelte Tino im Hintergrund. Und sofort war er derjenige, der von den Mannschaftskameraden, mit Ausnahme seines Kapitäns, böse angesehen wurde. Doch dieser war es, der nun aufstand und nach seiner Kappe griff, um sich diese aufzusetzen. “Das ist jetzt völlig egal. Alles was wir tun werden, ist da rausgehen und gewinnen, klar?” “Natürlich!” “Das machen wir!” Alle strömten aus dem Clubhaus. Gregors Blick folgte seinem besten Freund. Er wusste, wie sehr Elsas Entscheidung diesen getroffen hatte. Ob das hier wirklich die richtige Entscheidung war? ~~~ Elsa biss auf ihren Daumennagel. Sollte sie wirklich bei diesem Fußballspiel dabei sein? Aber sie sollte ihren Freund doch anfeuern, oder? Immerhin hatte sie es ihm gestern versprochen. Doch er hatte sie mit seinen Küssen um den Finger gewickelt und ihr gesamtes logisches Denken ausgeschaltet. Dieser Teufel … Doch es gehörte dazu. Sie war nun Viktors Freundin. Wäre sie Marios, würde sie diesen unterstützen. Wie immer bei dem Gedanken an den Jungen, zog sich ihr Herz für einen Moment schmerzhaft zusammen. Sie war lange in ihn verliebt gewesen, das konnte sie nicht abstellen. Doch dann war Viktor gekommen und hatte unbewusst ihr Herz für sich eingenommen. Es gehörte nicht mehr Mario. Es gehörte Viktor und für ihn war sie hier. Sie lief weiter, auf das Fußballfeld zu. Noch ehe sie dort angekommen war, erklang ihr Name laut. “Elsa!” Und da kam er schon auf sie zu. Erhobenen Hauptes und forschen Schrittes. Seine langen, schwarzen Haare schwangen dabei hin und her. Vor ihr blieb Viktor stehen. “Ah, rechtzeitig, um mir meinen viel-Glück-Kuss zu geben.” “Ganz genau.” Ein freudiges Lachen kam über ihre Lippen. Das wollte sie wirklich. Und dann beugte er sich bereits zu ihr und nahm ihren Mund in Beschlag. Ihr Herzschlag nahm zu, ihre Hände legten sich auf seine Schultern und zogen ihn unbewusst näher zu sich. Es war die richtige Entscheidung gewesen. ~~~ Wie erstarrt stand Mario ein paar Meter weiter und beobachtete das Paar. Das war unfair! Er hatte viel länger etwas für Elsa empfunden als Viktor! Wütend knirschte er mit den Zähnen. Den Gedanken, dass er doch ganz selbst schuld war, dass er seinen Hintern früher hochbekommen und sich für sie hätte einsetzen sollen, schob er nach hinten. Mit der Wut, die nun ihn seinen Adern brodelte, drehte er sich zu seiner Mannschaft um. “Wir machen sie fertig, klar? Viktor wird nicht gewinnen! Nicht noch einmal!” ~~~Ende~~~ Epilog: Epilog -------------- Mario folgte seinem besten Freund im Park die Treppen hinauf zu ihrem Trainingsplatz. Der Jüngere sprang mit einem Fußball in den Händen vornedrauß. Er hatte gemeint, dass er Mario mit ein wenig Training sicher ablenken könnte. Mario selbst folgte ihm völlig erstarrt. Elsa hatte sich für Viktor entschieden und damit gegen ihn. Er hatte verloren. Er hatte sie verloren. Innerlich fühlte er sich wie abgestorben. Wobei, am Liebsten würde er sich in eine Ecke setzen und weinen. Aber das konnte er nicht, nicht hier vor Gregor. Und auch nicht vor den Anderen. Morgen im Training… morgen, daran hatte er noch gar nicht gedacht. Er würde Elsa ja in der Schule sehen und das jeden Tag. “Käptain, jetzt komm schon.” rief Gregor, der bereits ganz oben war. Mario hob eine Hand ohne etwas zu sagen. Er hatte jetzt keine Lust auf Fußball, aber er wusste auch, dass er Gregor nicht davon abhalten würde. Wenn der Jüngere sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann war er davon nicht abzuhalten. So hatte er ihn schließlich auch kennengelernt. Und jetzt hatte er sich eben in den Kopf gesetzt, seinen Käptain aufzumuntern. An der oberersten Treppenstufe angelangt, seufzte Mario auf. “Also was willst du machen Gregor?” fragte er lustlos. “Das solltest du sie fragen.” Mario folgte verwirrt Gregors Handzeig auf… “Elsa?” fragte er erstaunt. Was machte sie hier? Sollte sie nicht bei…? “Solltest du nicht bei deinem Freund sein?” fragte er nach. Elsa trat auf ihn zu und sah ihm unsicher in die Augen. Wieder einmal stellte Mario fest, wie schön sie eigentlich war. Sie öffnete ihren Mund und schloss ihn gleich wieder, ohne etwas zu sagen. Auch Mario wusste nicht, was es sagen sollte. Was machte sie hier? “Ich…” fing sie an und brach wieder ab. Sie sah auf und sah direkt in Marios Augen, der seinen Blick nicht von ihr abwenden konnte. “Ich bin bei dem Jungen, den ich gerne als meinen Freund hätte.” antwortete sie leise auf seine Frage. “Du… du hast dich entschieden.” murmelte Mario. Elsa nickte. “Ja, für dich. Wenn du mich überhaupt noch willst.” Mario sah sie immer noch fassungslos an, ohne zu reagieren. Elsas Augen blitzten auf und sie drehte sich weg, damit er ihre Tränen nicht erkennen konnte. “Ich verstehe.” murmelte sie erstickt und ging an Mario vorbei, um zur Treppe zu laufen. Mit einer Hand wischte sie die Tränen ab, die über ihre Wangen zu laufen begannen. Er wollte sie nicht! Mit einem Mal blieb sie aber ruckartig stehen, da Mario sie an ihrem Handgelenk packte und sie wieder zu sich herum drehte, sein Blick fest auf sie gerichtet. Elsa sah ihn mit großen Augen an. “Ich liebe dich Elsa!” Elsas Augen weiteten sich auf Marios Satz noch mehr. Als er sie an sich zog und seine Arme um sie schloss, seufzte sie auf und weitere Tränen bahnten sich ihren Weg, als sie in seiner Umarmung zu schluchzen begann. Mario streichelte ihr sanft über den Rücken. “Ich liebe dich.” murmelte er erneut. “Ich hatte schon gedacht, dass ich dich verloren habe, dass du dich für Viktor entschieden hast.” Elsa in seinen Armen schüttelte den Kopf. “Ich war bei Viktor und habe ihm gesagt, dass ich mich für dich entschieden habe und daher nicht mit ihm zusammen sein kann.” Sie hob ihren Kopf und sah in Marios Augen. “Ich liebe dich Mario und das schon so lange.” Die Augen des Schwarzhaarigen begannen zu leuchten. “Du weißt gar nicht, wie glücklich es mich macht, das zu hören.” Und nach diesen Worten senkte er seinen Kopf und legte das erste Mal seine Lippen auf ihre für ihren ersten Kuss. Und Elsa wurde klar, dass es sich gelohnt hatte, auf den Richtigen zu warten. Auf Mario zu warten, denn er war ihre große Liebe und würde es immer bleiben. --- Zwei Wochen später stand ein Spiel der Kickers gegen die Teufel an. Das war das erste Mal, dass Mario Viktor wieder sah. Kurz vor dem Spiel standen sie sich gegenüber. Mario war sich sehr unsicher gewesen, wie diese Begegnung ablaufen würde und so fühlte er sich sehr unwohl. Umso überraschter war er, als Viktor ihn wie gewohnt breit angrinste. Er war genau so, wie er vor der Sache mit Elsa gewesen war. “Und passt du gut auf sie auf Mario?” fragte der Ältere und deutete in die Richtung, in der Elsa bei seiner Schwester saß. “Das mache ich.” antwortete der Kickerstorwart. “Gut. Dann mache das weiterhin, denn sonst hole ich sie mir irgendwann.” Mario erwiderte das Grinsen des Teufeltorwartes. “Soweit wird es nie kommen Viktor, das verspreche ich dir.” “Das höre ich gerne.” entgegnete der Ältere. “Und jetzt werden wir euch fertig machen.” “Wir werden euch fertig machen.” erwiderte Mario. Viktor schüttelte grinsend den Kopf. “Nein, sicher nicht. Es heißt ja schließlich nicht umsonst, Glück in der Liebe, Pech im Spiel. Und da du dein Glück in der Liebe gefunden hast, werde ich mein Glück im Spiel finden und euch daher gnadenlos vom Feld fegen.” Mario lachte auf, bevor er mit einer Hand auf Gregor deutete. “Grundsätzlich stimme ich dir ja zu, aber wir haben den da und wie du ihn kennst gibt der nichts auf Sprichwörter.” Viktor neigte nachdenklich seinen Kopf. “Da muss ich dir leider recht geben. Trotzdem bin ich der Meinung, dass du die Liebe gewonnen hast und ich daher das Spiel gewinnen sollte. Also, willst du meinem gebrochenen Herzen nicht etwas Gutes tun und dieses Spiel einfach verlieren?” Augenzwinkernd sah der Teufeltorwart Mario an, der in lautes Lachen ausbrach. “Das glaube ich eher nicht.” “Schade.” erwiderte Viktor und hielt Mario seine Hand entgegen, die von diesem ergriffen wurde. “Dann auf ein gutes Spiel Mario.” “Ja, auf ein gutes Spiel Viktor.” Mario wusste, egal wie dieses Spiel ausgehen würde, er hatte gewonnen. Die Liebe seines Lebens. ~~~Ende~~~ Hosted by Animexx e.V. 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