Corrupt Me! von Sky- ================================================================================ Kapitel 16: Craving for Love ---------------------------- Es herrschte Totenstille. Nur der Wind rauschte leise in den Bäumen und ließ die Blätter rascheln. Ansonsten war nichts weiter zu hören. Kein Mensch war hier, nicht mal Besucher. Aber das war auch ganz gut so. Im Moment brauchte er die Stille, um das alles sacken zu lassen. Auch wenn bereits knapp vier Wochen vergangen waren, saßen ihm die ganzen Erlebnisse noch tief in den Knochen und es würde wohl noch eine ganze Weile dauern, bis er das alles verarbeitet hatte. Wie sollte es denn auch so leicht gehen, wenn vor seinen Augen ein Mensch gestorben war? Immer wieder hatte er diese schrecklichen Bilder gesehen und sich gefragt, warum das alles passieren musste. War er zu naiv gewesen? Hätte er die Anzeichen schon viel früher erkennen müssen? War es letzten Endes vielleicht seine Schuld, dass es so dermaßen eskaliert war? Hätte er doch auf Raphael gehört. Wenn er im Haus geblieben wäre, dann hätte das alles nicht passieren müssen. Schweigend senkte er den Blick und sah hinab auf den Grabstein. Jemand hatte Blumen davor gelegt. Mit Sicherheit trauernde Hinterbliebene. Es war ein merkwürdiges Gefühl, den Namen eines Menschen auf einem Grabstein zu lesen, den man so gut gekannt zu haben glaubte und mit dem man so lange zusammengearbeitet hatte. Christoph spürte, wie sich ihm die Kehle zuschnürte und ihm war, als würde ihm jegliche Energie geraubt werden. Wie hatte er sich nur so sehr in einem Menschen täuschen können? Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Eine sanfte Berührung, die aber etwas sehr Aufbauendes und Kraftspendendes hatte. „Du musst dir keine Vorwürfe machen“, hörte er seinen Begleiter sagen. „Dich trifft keine Schuld und du kannst froh sein, so glimpflich davongekommen zu sein.“ Ja, das stimmte eigentlich. Aber dennoch nahm ihn das Ganze mit. Es würde nie wieder so wie früher sein, das stand fest. Die Ereignisse hatten ihn verändert und ihm deutlich gemacht, was ihm wichtig war und was nicht. Still suchte seine Hand die von Raphael und hielt sie fest. Genau so wie er sie festgehalten hatte, als Will Becker sie beide erschießen wollte. Bevor der Schuss ihn töten konnte, hatte Raphael seine letzte Kraft mobilisiert und Will mit einem Kopfschuss getötet. Die Polizei war kurz darauf eingetroffen und der Notarzt ebenfalls. Für Will war es bereits zu spät, Raphael musste schnellstmöglich in die Notaufnahme. Er hatte viel Blut verloren, aber verdammtes Glück gehabt. Hätte die zweite Kugel ihn etwas weiter rechts getroffen, hätte sie sein Herz getroffen und ihn getötet. Dennoch waren seine Verletzungen schwer gewesen und aufgrund des starken Blutverlustes hatte man ihn in ein künstliches Koma versetzen müssen. Doch Raphael hatte bewiesen, dass er ein Kämpfer war und sich entgegen der Erwartung der Ärzte schneller erholt als erwartet und hatte nach knapp vier Wochen Krankenhausaufenthalt mit anschließender Reha entlassen werden können. Christoph war schon nach knapp zwei Tagen entlassen worden. Nachdem ans Tageslicht gekommen war, dass er über einen längeren Zeitraum mit Frostschutzmittel und Abflussreiniger vergiftet worden war, hatte man ihn auf eventuelle Nieren- und Leberschäden untersuchen müssen. Und tatsächlich waren seine Organe ein wenig angegriffen, aber glücklicherweise noch nicht so schlimm, dass es langfristige Schäden bedeutet hätte. Nach einer Art Entgiftung im Krankenhaus musste er die darauf folgende Zeit noch Medikamente nehmen. Bei der Untersuchung hatte der Arzt ihm auch gesagt gehabt, dass er wirklich Glück hatte, dass er die vergifteten Energy Drinks nicht mehr getrunken und die Kohlepräparate regelmäßig genommen hatte. Ansonsten wären die Organschäden nicht so harmlos. Nun, im Grunde hatte er das alles Raphaels weiser Voraussicht zu verdanken, dass er mit einem blauen Auge davongekommen war. Und dank ihm hatte er nicht mal eine Verletzung davongetragen. Nachdem er wieder entlassen worden war, hatte er Raphael regelmäßig im Krankenhaus besucht und bei der Polizei seine Aussage gemacht. Aufgrund der belastenden Beweise gegen Will Becker und der schweren Verletzungen war der Fall schnell klar gewesen und der Kopfschuss als Notwehr eingestuft worden. Die halbe Uni stand unter Schock, als ans Tageslicht gekommen war, was für ein Spiel Dr. Becker getrieben hatte und was passiert war. Christoph, der erst einmal Abstand zu der ganzen Sache brauchte, hatte sich beurlauben lassen und in dieser Zeit sehr viel über sein Leben nachgedacht. Und dabei hatte er sich auch ernsthaft gefragt, wie sein Leben überhaupt weitergehen sollte. Wenn Raphael nicht gewesen wäre, dann wäre er jetzt tot. Wie sollte sein Leben denn weiter aussehen? Nun, so wie es jetzt war, konnte es nicht weitergehen. Denn die Ereignisse hatten ihm gezeigt, dass einiges in seinem Leben schief lief und es viele Dinge gab, mit denen er unzufrieden war. Er hatte zu lange ein Leben als Einzelgänger gefristet. Nachdem er den anfänglichen Schock überwunden hatte, hatte er sich nach dem Ende seiner Beurlaubung häufiger mit ein paar Kollegen getroffen, mit denen er sich zwar gut verstand, bei denen er sich aber nie wirklich die Mühe gemacht hatte, sie besser kennen zu lernen. Ihm war nun klar geworden, dass er in seinem Leben so einiges ändern musste und die Sache mit Will hatte ihm gezeigt, wohin sein einzelgängerisches und ständig genervtes Verhalten führte. Wenn er so darüber nachdachte, war es ja kein Wunder, dass Will ihn für selbstgefällig und arrogant gehalten hatte. Er hatte auch schon mit Raphael darüber gesprochen gehabt, als er ihn im Krankenhaus besuchen gegangen war, doch dieser hatte das alles etwas anders gesehen und ihm erklärt „Wenn die Menschen unzufrieden mit ihrem Leben sind, dann finden sie immer einen Grund, um an anderen herummeckern zu können. Das liegt nicht unbedingt immer an deiner Persönlichkeit. Glaub mir ruhig, das ist nicht anders als wenn Schüler einen anderen hänseln.“ Doch Christoph war bei seiner Entscheidung geblieben, endlich etwas gegen seine ständige Unzufriedenheit zu tun und nicht wieder den Fehler zu begehen, sich dermaßen in einem Menschen zu täuschen. „Raphael…“, sagte er schließlich nach einer Weile und hielt seine Hand immer noch fest. „Es tut mir leid, dass du meinetwegen in Gefahr geraten bist. Du wärst fast gestorben und das nur, weil ich dir nicht vertraut habe.“ Der Tätowierer seufzte etwas genervt und verpasste ihm einen Ellebogenstoß in die Seite. „Jetzt hör schon auf, dich ständig zu entschuldigen. Es war allein meine Entscheidung, kapiert? Und ich hab dir auch gesagt, dass ich getan habe, was ich als richtig erachtet habe und deshalb bereue ich auch nichts. Weder, dass ich für dich die zwei Kugeln eingesteckt habe, noch dass ich diesen Becker abgeknallt habe. Steh gefälligst hinter den Entscheidungen, die du triffst. Denn wenn du das nicht tust, wirst du immer alles bereuen und weiterbringen wird dich das auch nicht. Du kannst nur nach vorne sehen, also triff nur Entscheidungen, bei denen du nichts zu bereuen hast. Ansonsten kommst du nicht vorwärts.“ Christoph nickte und wandte sich zum Gehen. Wills Grab zu besuchen, hatte er wirklich gebraucht, um mit diesem traumatischen Erlebnis irgendwie abschließen zu können und sich zu vergewissern, dass es wirklich vorbei war. Ohne Raphael hätte er wahrscheinlich nicht die Kraft aufgebracht, hierher zu kommen. Auch sonst hatte er immer öfter die Nähe zu Raphael gesucht, da ihm seine Nähe irgendwie Sicherheit gab. Im Grunde hatte dieser Vorfall sie noch näher zusammengebracht. „Kommst du mit, oder gehst du wieder in die WG zurück?“ „Ich komme gerne noch mit. Die Reha ist ja endlich vorbei und meinen anderen Arm kann ich auch wieder bewegen.“ Ja, jetzt wo Christoph so darüber nachdachte… es war auch knapp vier Wochen her, seit sie einander wirklich nah gewesen waren. Im Krankenhaus hatte es ja kaum eine Gelegenheit gegeben und außerdem hatte sich Raphael aufgrund seiner Verletzungen kaum bewegen können. Und nachdem er schon endlich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, konnten sie das doch gebührend feiern. Gemeinsam verließen sie den Friedhof und fuhren in Christophs Wagen nach Hause. Da seine Adoptiveltern in den Urlaub gefahren waren, war es recht einsam und Raphael war es nur recht. Vor allem weil er keine Lust hatte, Harold über den Weg zu laufen. Im Grunde hatten sie also das Haus für sich. Als sie nach einer knapp zehnminütigen Fahrt das Haus der Familie Strauss erreichten, gingen sie hoch in die obere Wohnung, wo Christoph wohnte. Hatte noch vor einiger Zeit ein fürchterliches Chaos geherrscht, wirkte alles plötzlich sehr aufgeräumt und das überraschte den 28-jährigen. „Hey, man kann ja den Boden wieder sehen.“ „Ich hab eben aufgeräumt.“ „Du krempelst aber auch wirklich dein Leben um, was? Man sagt ja: die eigenen vier Wände spiegeln genau das wieder, wie es in einem selbst aussieht.“ Christoph ging in die Küche und holte aus dem Kühlschrank zwei Dosen Bier und reichte eine davon Raphael. „Wie läuft es eigentlich mit der Aufarbeitung deines Falls?“ erkundigte sich der Mathematiker und nahm einen kräftigen Schluck. Ein kaltes Bier war jetzt genau das, was er brauchte. Allerdings kam er nicht gegen Raphael an, der einen fast schon mörderischen Zug an den Tag legte. „Die Verhandlung ist schon nächste Woche und mein Anwalt sagte, dass die Chancen sehr gut stehen. Er will mir auch noch raten, Schmerzensgeld einzuklagen, aber ich halte das für vollkommen unnötig. Von wem soll ich es denn schon einklagen? Die einzige Person wäre meine Mutter, die mich mit der Falschaussage ins Gefängnis gebracht hat. Aber sie ist tot und die Toten zu verklagen ist schwachsinnig, wobei die Amerikaner ja nicht mal davor zurückschrecken. Und Harold zu verklagen macht eh keinen Sinn. Er hat ja keine Falschaussage gemacht und im Grunde kein wirkliches Verbrechen begangen. Außerdem bin ich auch nicht auf so etwas angewiesen. Da ich ja jetzt wieder arbeiten kann, werde ich einfach weiter im Studio arbeiten und mit etwas Glück dann später eine Uni finden, die mich aufnehmen würde, wenn alles klappt.“ „Zur Not kann ich auch helfen“, bot Christoph direkt an. „Ich habe da einige Kontakte und Dr. Snyder, der bei uns Neurologie doziert, arbeitet auch in einer Uniklinik und ich kann mit ihm reden.“ Man sah Raphael deutlich an, dass er sich immer noch äußerst schwer damit tat, Hilfe anzunehmen, aber er nahm dennoch das Angebot an. Allein schon weil er dank Christoph wieder Hoffnung geschöpft hatte, dass es vielleicht doch eine bessere Zukunft für ihn gab. Gerade wollte Christoph noch einen Schluck trinken, da ergriff Raphael sein Handgelenk. Seine bernsteinfarbenen Augen ruhten auf ihn und wirkten wieder so lauernd und gefährlich wie die eines Raubtieres. Ein Lächeln zog sich über die Lippen des Tätowierers und allein dies schien schon genug zu sagen. Wie lange war es her, dass Christoph zuletzt dieses Funkeln in Raphaels bernsteinfarbenen Augen gesehen hatte? Irgendwie kam es ihm wie eine Ewigkeit vor. „Ich habe lange genug gewartet“, sprach der 28-jährige und erhob sich. „Jetzt will ich dich.“ Langsam erhoben sie sich und gingen ins Schlafzimmer. Christoph wunderte sich insgeheim, wieso sein Herz wie verrückt schlug. Er war aufgeregt und ungeduldig und Raphael schien es in diesem Moment nicht anders zu ergehen. Ehe sich der Mathematiker versah, lag er auch schon auf dem Bett in seinem Schlafzimmer. „Ausziehen.“ Dieser Befehl jagte ihm einen wohlig süßen Schauer über den Rücken und versetzte ihn wieder zurück in ihre gemeinsamen Sessions, die eine gefühlte Ewigkeit zurücklagen. Sofort kam er der Aufforderung nach und zog sich aus, bis er vollkommen nackt auf dem Bett lag. Nun aber hatte sich der Tätowierer eine kleine Überraschung ausgedacht. Aus seiner Tasche, die er dabei hatte, holte er Lederhandschellen und begann nun damit, Christoph die Hände auf den Rücken zu fesseln. Einen kurzen Augenblick betrachtete er diesen Anblick, merkte dann aber an „Da fehlt noch etwas“ und holte vom Nachtschränkchen das Halsband her. Christoph hatte es immer dort aufbewahrt und es sich sogar mal angelegt, wenn er alleine war. Als er nun so gefesselt da lag, spielte sich ein amüsiertes Lächeln auf die Lippen des 28-jährigen, wobei dieser bemerkte „Na du musst es ja verdammt nötig haben, wenn du allein schon von den Fesseln erregt wirst.“ Christoph wusste nicht, was er dazu noch sagen sollte. Es war ja nicht mal so, dass er sich dafür irgendwie schämte. Er wusste ja selbst, wie einsam die Zeit ohne Raphael gewesen war und wie sehr er die gemeinsamen Sessions vermisst hatte. Und sich alleine zu befriedigen, war auch nicht so einfach gewesen, nachdem er sich so sehr an die Bestrafungsspiele gewöhnt hatte. Und dementsprechend war er auch ungeduldig und sein ganzer Körper schrie regelrecht nach Raphaels heißen Spielchen. „Bist ganz schön ausgehungert, was? Hast du an mich gedacht, wenn du es dir selbst besorgt hast?“ „Ja.“ „Dann erzähl mal schön, wie du es dir selbst gemacht hast.“ Christoph schluckte und spürte, wie sein Herz immer schneller schlug. Allein schon, dass Raphael so etwas von ihm verlangte, steigerte seine Erregung nur noch mehr. „Ich habe mir einen Vibrator zugelegt und ihn benutzt.“ „Und wo bewahrst du ihn auf?“ Der Blick des 24-jährigen ging zu dem Nachtschränkchen und das schien dem Tätowierer als Antwort zu genügen. Raphael öffnete die Schublade und fand darin tatsächlich einen Vibrator und eine Tube Gleitgel. Bei dem Anblick konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sein Training zeigte noch bessere Ergebnisse als erwartet. Inzwischen hatte sich Christophs Körper schon so sehr an seine Spielchen gewöhnt, dass normaler Sex wohl nicht mehr infrage kam. Aber er konnte noch nicht anfangen. Es fehlte nämlich noch das „Sahnehäubchen“. Und so verband er Christoph die Augen und holte sein letztes Werkzeug heraus. Er hatte es eigentlich schon benutzen wollen, als Christoph ihm seine Liebe gestanden hatte, aber dazu war es ja nicht mehr gekommen. Und nun galt es eben viel nachzuholen. So begann er nun einen Gurt um Christophs linken Oberschenkel zu schnüren, an dem ein kleiner Metallring befestigt war. Das gleiche machte er auch mit dem anderen und winkelte nun beide Beine an. Nun holte er noch einen dritten Gurt, er an beiden Enden je einen Blattfederhaken besaß. Raphael hakte den ersten Metallring ein, führte den Gurt um Christophs Nacken und hakte im Anschluss den anderen Metallring ein, sodass die Beine angewinkelt blieben. Einen Moment lang betrachtete er sein kleines Kunstwerk. Zu sehen, wie der Mathematiker mit verbundenen Augen und angewinkelten Beinen da lag, sodass wirklich nichts verborgen blieb, machte ihn selbst noch ganz verrückt. Es war, als wollte Christoph sagen „Los, fick mich!“ Wie sehr er das vermisst hatte. Die ganzen Krankenbesuche waren ja wirklich schön gewesen und er hatte sich auch gefreut, aber trotzdem konnte nichts auf der Welt diese gemeinsamen Stunden ersetzen. Und es machte ihn auch glücklich, dass Christoph genauso darüber dachte. „Ich hab fast vergessen, wie heiß du aussiehst, wenn du so gefesselt und hilflos da liegst.“ Raphael sah, wie erregt Christoph war und dabei hatte er ihn noch nicht einmal richtig angefasst. Offenbar hatte der Gute wirklich Druck auf der Leitung. Nun, sonderlich verdenken konnte Raphael es ihm ja nicht wirklich. Sie waren ja beide Männer und ihm ging es ja kaum anders. Er hätte sich ja wohl schlecht einen Callboy ins Krankenhaus bestellen können. Vor allem nicht, nachdem er es sich eh nicht mehr vorstellen konnte, noch mit irgendeinem anderen Typen zu schlafen, seit Christoph ihm seine Liebe gestanden hatte. Und Christoph hätte bei dieser Idee sicherlich nicht mitgemacht. Naja, außerdem hatte er eh die meiste Zeit tierische Schmerzen gehabt wegen der Schussverletzungen. „So, du hast es dir also selbst mit dem Vibrator besorgt?“ fragte Raphael herausfordernd und gab etwas Gleitgel auf die Hand und drückte vorsichtig zwei Finger durch Christophs Schließmuskel. Dabei bemerkte er, dass sein Spielgefährte nicht mehr so eng war wie zu Anfang. Im Grunde war das auch ganz gut so. So musste er ihn wenigstens nicht mehr so lange vorbereiten. Darum zog er seine Finger etwas später wieder heraus, nachdem er der Meinung war, dass er ihn genug vorbereitet hatte und verteilte noch etwas Gleitgel auf den Vibrator, bevor er ihn langsam in Christophs After einführte. Er merkte selbst, dass er heute verdammt schnell ranging, aber auch er war aufgrund der langen Enthaltsamkeit ziemlich ungeduldig. „Wie tief hattest du ihn dir reingesteckt? Etwa so?“ Raphael schob den Vibrator weiter rein und schaltete ihn ein. Diese plötzliche Vibration ließ ihn laut aufstöhnen, doch Raphael wusste, dass das nicht ausreichte. Nein, Christoph würde noch viel mehr brauchen, um es wirklich zu spüren. Nachdem er den Vibrator extra auf die niedrigste Stufe gestellt hatte, ließ Raphael ihn erst einmal so in diesem Zustand liegen. Stattdessen begann er nun damit, seine Jacke und sein Shirt auszuziehen. Zweiteres bereitete ihm noch ein wenig Schwierigkeiten. Obwohl knapp vier Wochen vergangen und die Schusswunden gut verheilt waren, schmerzte es dennoch, wenn er seinen linken Arm zu weit hob. Und das nur, weil ihn die Kugel direkt in die Schulter treffen musste. Große Belastungen waren auch noch nicht möglich, aber dank der Reha konnte er seinen Arm wenigstens bewegen. Allerdings hatte er Christoph nichts davon gesagt. Der Gute machte sich ja trotz allem immer noch Vorwürfe für die Geschehnisse und da wollte Raphael ihm nicht noch einen zusätzlichen Anlass geben, sich seinetwegen schlecht zu fühlen. „Raphael…“ „Hm?“ Der Tätowierer war nun dabei, seinen Gürtel abzulegen und als er seinen Namen hörte, dachte er zuerst, dass Christoph ihn anbetteln wollte, ihn endlich von seiner Qual zu erlösen. Doch stattdessen sagte der Mathematiker „I… ich bin wirklich froh, dass… dass du noch lebst. Ich… ich liebe dich. Ich wollte, dass du das weißt.“ Selbst nach vier Wochen hörte es sich seltsam an, diese Worte zu hören. Noch nie hatte jemand ihm gesagt, dass dieser ihn liebte oder froh war, dass er lebte. Nicht selten hatte seine Mutter ihm an den Kopf geworfen, dass sie besser dran gewesen wäre, wenn er nie geboren worden wäre. Es fühlte sich komisch an, jetzt genau das Gegenteil zu hören und dann auch noch von Christoph. Es freute ihn auch wirklich, aber er wusste einfach nicht damit umzugehen oder wie er darauf reagieren sollte. Was sagte man denn, wenn man so etwas hörte? In diesem Moment war er wirklich überfragt und deshalb sagte er nichts, sondern beugte sich zu Christoph rüber und küsste ihn. Diese Geste erschien ihm in diesem Moment als beste und ehrlichste Antwort. Nachdem Raphael seinen Gürtel abgelegt und seine Hose geöffnet hatte, in der es spürbar eng geworden war, begann er ein wenig den Vibrator zu bewegen, um Christoph ein bisschen zu ärgern. Dieser zitterte bereits regelrecht vor Erregung, aber Raphael hatte absichtlich die Vibration niedrig gehalten, um zu verhindern, dass Christoph noch einen Orgasmus bekommen würde. So einfach wollte er es ihm ja nicht machen. Der sollte es bloß nicht wagen, den ganzen Spaß alleine zu haben. Auch wenn sie jetzt zusammen waren, so ging es immer noch nach seinem Willen und nicht nach dem von Christoph. In der Hinsicht war er eben ein Kontrollfreak, der gerne das Sagen hatte. „Raphael, bitte…“, hörte er ihn schließlich flehen. „Ich will nicht mehr warten!“ Der Tätowierer seufzte und schüttelte den Kopf. Offenbar war doch zu viel Zeit vergangen und das mangelnde Training machte sich so langsam aber sicher bemerkbar. Christoph verhielt sich mal wieder wie ein aufmüpfiges Haustier. Zur Strafe verpasste er ihm deshalb einen Schlag aufs Gesäß. „Es scheint so, als würde unser Training zu weit zurückliegen. Du hast wohl vergessen, was du zu sagen hast, oder?“ Der kräftige Schlag auf den Hintern versetzte Christoph wieder zurück in ihre gemeinsamen Sessions und Raphaels Haus, in welches er jedes Mal beordert worden war. Die Bestrafungen, die teilweise auch erniedrigende und demütigende Behandlung. Für einen Moment war ihm so, als hätte es diesen Vorfall mit Will und die vier Wochen danach nicht gegeben. Als wäre alles wie immer. „Verzeiht mir, Herr!“ „Schon besser“, hörte er Raphaels strenge Stimme sagen. „Und weiter?“ „Ich flehe euch an“, rief er mit zitternder und fast schon verzweifelt klingender Stimme. „Bitte fickt mich!“ Christoph hielt es kaum noch aus. Das Blut pulsierte regelrecht in seinen Adern und sein ganzer Körper schrie nach Erlösung. Sein Penis war hart wie ein Stein und seine Erregung hatte einen Punkt erreicht, an dem sie unerträglich und fast schon schmerzhaft wurde. Er wollte kommen. Nachdem der Vibrator ausgeschaltet worden war, wurde er langsam aus Christophs After gezogen. Es verging ein kurzer Moment, in dem nichts geschah. Doch dann spürte er, wie etwas viel Größeres in ihn eindrang. Eine fremde Hitze durchströmte sein Innerstes und kaum, dass Raphael vollständig in ihn eingedrungen war, wurde Christophs Körper von einem heftigen Schauer gepackt und er konnte seinen Orgasmus nicht verhindern. Keuchend sackte er zusammen und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Haut. Ihm war so verdammt heiß zumute. „Das ist jetzt wohl nicht dein Ernst, oder?“ hörte er Raphael murmeln. Nun, er konnte es ja selbst nicht glauben, dass es bei ihm so schnell gehen würde. Er war allein schon davon gekommen, dass Raphael in ihn eingedrungen war? Das war ihm noch nie passiert. Für einen Moment dachte er, dass jetzt eine Bestrafung folgen würde, doch zu seiner Überraschung folgte nichts dergleichen. Stattdessen hörte er Raphael nur kurz seufzen, bevor dieser meinte „Dieses Mal werde ich noch ein Auge zudrücken, aber beim nächsten Mal wirst du dann wieder in meinem Bestrafungskeller landen, klar?“ „Ja, habe ich. Bitte verzeiht mir, Herr.“ Christoph schaffte es mit Mühe, seine Sinne einigermaßen wieder zusammen zu bekommen, doch es fiel ihm wirklich schwer. Da er rein gar nichts sehen konnte, war ihm so, als würde er alles noch viel intensiver spüren. Und als Raphaels Stöße ihn hart und tief trafen, war ihm so, als würde etwas in seinem Körper hervorbrechen, was sich viel zu lange aufgestaut hatte. Erst jetzt wurde ihm wirklich bewusst, wie sehr er eigentlich sexuell ausgehungert war. Und nun, da sie endlich wieder einander so nah sein konnten, brach alles hervor, was sich aufgestaut hatte. Er hörte Raphaels schweren Atem und ihm war, als würde sich alles in seinem Kopf drehen. Ihm war schwindelig und sein Körper schien zu glühen wie im Fieber. Ehe er sich versah, war er schon wieder hart und ein heftiger Schauer ging durch seinen Körper. Es dauerte nicht lange, bis er den nächsten Orgasmus bekam und Raphael kurz danach. Und doch war es noch nicht genug. Er wollte mehr und das erschreckte ihn schon fast. Das letzte Mal, als es ihm so ergangen war, hatte an der Tatsache gelegen, weil Raphael ihm ein Aphrodisiakum verabreicht hatte. Doch dieses Mal war es kein solches Mittel. Irgendwie schien er heute unersättlich zu sein. „Scheint so, als würde das noch eine lange Nacht für uns beide werden“, hörte er Raphaels tiefe Stimme raunen. „Was dagegen, wenn ich heute hier bei dir penne?“ Wenn es nach Christoph gegangen wäre, dann wären sie erst gar nicht zum Schlafen gekommen. Er wünschte sich aus tiefstem Herzen, dass sie sich immer so nah sein konnten… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)