Yggdrasils Essenzen von Silwyna (Vier Jahre nach den Ereignissen von "Broken Soul") ================================================================================ Kapitel 31: Friedliche Momente ------------------------------ 31. Kapitel – Friedliche Momente     Das morgendliche Sonnenlicht stahl sich durch die Fenster des Palastes in Asgard. Die Dienerschaft war schon längst auf den Beinen, bereitete Bäder oder Essen vor, reinigte Kleider oder wuselte geschäftig durch die Gänge. Gerade als ein Diener eilig an den Gemächern des Kronprinzen vorbei eilte, glaubte er unterdrücktes Gelächter und andere Laute zu hören, die ganz sicher nicht für seine Ohren gedacht waren. Mit hochrotem Kopf rannte der Jüngling förmlich davon. Tatsächlich hatte er gehört, wie Jane von Thor geweckt worden war. Der Donnergott war erwacht, als die ersten Sonnenstrahlen ihn förmlich an der Nase gekitzelt hatten und das nächste, was er wahrnahm war ein warmer, zierlicher Körper, der sich herrlich an seinen schmiegte. Jane schlief halb auf ihm, ihr langes Haar lag wie ein Vorhang über ihrem Gesicht und seiner Brust. Sie lag noch friedlich schlafend da, ihr Atem ging regelmäßig und so tief, wie es nur bei jemandem der Fall war, der sich in der Tiefschlafphase befand. Liebevoll strich Thor seiner Frau die dunklen Strähnen auf dem Gesicht und ihre Augenlider begannen zu flattern. Unter den geschlossenen Lidern begann sich ihren Augen schneller zu bewegen. Sie hätte ihm wohl sagen können, dass sie soeben in die REM-Phase gelangt war, aus der das Aufwachen nicht so unangenehm war, wie beim Tiefschlaf, doch Thor sah es lediglich als Zeichen, dass sie bald erwachen würde. „Jane!“, flüsterte er und streichelte sanft ihre Wange. Seine Gemahlin brummelte verschlafen und kuschelte sich noch fester an ihn. Prompt schoss Wärme durch seinen gesamten Körper und mit einem Schlag fiel ihm wieder ein, dass sie beide unbekleidet im Bett lagen. Am Abend und in der Nacht zuvor hatte nichts die beiden davon abhalten können, ihre Liebe auszuleben, nachdem er Tage um sie gebangt und sie schon mit dem Leben abgeschlossen hatte. Zurückgeblieben war eine sanfte, angenehme Art der Erschöpfung und die Gewissheit, dass er wohl vorsichtig beim hinsetzten sein sollte, so oft und innig wie sie sich geliebt hatten. Erneut bewegte sich Jane auf ihm, diesmal wurde sie allerdings vollends wach und sah ihren geliebten Mann verschlafen an. „Hallo, mein Stern!“, begrüßte Thor sie und hauchte einen Kuss auf ihren Scheitel. „Hast du gut geschlafen?“ „Wie ein Stein!“, murmelte Jane und rollte von ihm herunter, nur um fest zustellen, dass ihr die Wärme seines Körpers fast sofort fehlte. „Und dabei dachte ich, nachdem man mal tot war, hätte man die Nase voll vom Schlafen!“ „So viel haben wir ja auch nicht geschlafen, diese Nacht! Oder?“ „Wir hatten wichtigeres zu tun!“, grinste Jane und richtete sich auf einem Ellbogen auf. Thors Blick fuhr den Körper seiner Frau nach, der in den letzten Tagen leblos und kalt in der Halle gelegen hatte und nun sehnte er sich erneut danach sie in die Arme zu schließen und sich zu vergewissern, dass er ihre Wärme spüren konnte. Ohne eine Sekunde zu zögern kam er dem Drängen seines Herzens nach, zog Jane wieder zu sich heran und schloss seine Arme um sie. „Ich dachte, ich würde dich nie wieder so halten dürfen!“, flüsterte er gegen ihre Halsbeuge. Der Atem kitzelte auf Janes Haut und sie musste leise kichern. Dennoch erwiderte sie Thors Umarmung nicht weniger innig. „Und nun kannst du nicht genug davon kriegen?“, neckte sie. Ein überraschter Laut entfuhr ihr, als Thor sich mit ihr in den Armen umdrehte, so dass er über ihr lag und mit glänzenden  Augen auf seine Frau herab sah. Kein weiteres Wort fiel, er beugte sich lediglich zu ihr herunter und fing ihre leicht geöffneten Lippen mit seinen ein. Jane ließ sich auf dieses kleine Spiel nur zu gern ein, auch ihr hatte die körperliche Nähe ihres Geliebten gefehlt und nun genoss sie solche Augenblicke umso mehr. Immer drängender trafen ihre Münder aufeinander, während ihr Atem schwerer ging. Instinktiv schlang Jane ihre Beine um Thors Hüften und registrierte mit einem leichten Kribbeln, dass es ihm genauso ging, wie ihr. Er wollte sie… „Bitte…“, flüsterte sie gegen seine Haut, während er die ihre liebkoste. Das Gefühl wieder mit Thor vereint zu sein durchflutete Jane wie ein warmer Regen auf der Haut und als er zu ihr kam, keuchte sie leise auf. Bevor der Tanz der Liebenden allerdings richtig begann  drehte sich Thor erneut, nun war es Jane, die auf ihm lag und durch den Positionswechsel schoss ein warmer Sturm durch ihren Körper. Wieder seufzte sie verzückt auf und legte den Kopf in den Nacken, während Thors Hände sanft über ihren Körper streichelten. Sie würden definitiv nicht so schnell aufstehen!     Eine hatte diese Nacht ebenfalls keine Ruhe gehabt: Cara! Ihre Träume waren voller gruseliger Gestalten gewesen, einmal glaubte das Kind sogar gesehen zu haben, wie ihre Darcy in furchtbarer Gefahr schwebte. Einzig Damions Nähe konnte sie in den dunklen Stunden der Nacht beruhigen, doch nun wachte das Mädchen mit einem Schlag auf. Damion lag in dem kleinen Bett neben ihr und schlummerte friedlich. Wenn er seine Augen zu hatte und ihm die blonden Haare wirr ins Gesicht fielen, sah er aus wie Thor. Cara hatte allerdings gerade andere Sorgen als ihren besten Freund mit seinem Vater zu vergleichen, denn die Nacht und die Bilder, die sie im Schlaf gesehen hatte, holten sie mit einem Schlag ein. Nun half es auch nichts mehr, neben Damion zu liegen, sie wollte zu Darcy! Ein leises, klatschendes Geräusch war zu hören als die blanken Füße des Kindes auf den glatten Steinboden auftrafen und ein Zittern ergriff die Halbelfe. Außerhalb des kuscheligen Bettes war es viel kälter als angenommen. Suchend glitt Caras Blick über den Stuhl auf dem ihre Kleider lagen, doch sie rümpfte die Nase, als sie keine Socken fand. Musste es eben so gehen, schloss sie und wartete auf einen Einfall, wie sie die Tür öffnen konnte. Allein schaffte sie es ja nicht, das hatten sie das letzte Mal mit Damion festgestellt und ihn wecken wollte sie eigentlich auch nicht. Lautstark zog die Kleine das Näschen hoch, während es in ihrem Kopf fieberhaft arbeitete. Wieder sah sie sich suchend im Zimmer um, dieses wurde sie allerdings auch nicht fündig. „Mist!“, brummelte sie leise und biss sich im selben Augenblick auf die Lippen. Darcy hatte ihr doch verboten, Schimpfwörter zu sagen. Obwohl >Mist< nicht gerade schlimm geflucht war, wie sie fand. Sie hatte ihre Tante schon schlimmeres sagen hören… „Huch,… warum bist du denn wach?“, fragte eine junge Dienerin, die soeben in dem Raum gekommen war, um die Fenster zu öffnen und eine Karaffe Wasser da zu lassen, wie sie es jeden Morgen tat. Nur schliefen die Kinder normalerweise noch! Cara achtete gar nicht darauf, dass sie angesprochen wurde, sondern huschte flugs zur nun geöffneten Tür hinaus und den Gang entlang. „Hoffentlich verlauf‘ ich mich nicht wieder!“, sagte sich das Kind und trippelte den Flur entlang in die Richtung in der sie Darcys Räume vermutete. Es lagen nur vier Türen dazwischen aber mit so kurzen Beinchen kam einem die Strecke so viel länger vor! Nun stand Cara vor der nächsten verschlossenen Tür… dieses Mal konnte sie aber nicht hoffen, dass einfach jemand vorbeikam und sie ihr öffnete. Außerdem würde die Frau bald aus ihrem Zimmer kommen und fragen, was sie hier tat. >Ich wünschte so sehr, dass ich da rein kann!<, dachte sich das Kind und ihr ganzes Denken schien auf diese Tür fokussiert zu sein, hinter der ihre Tante schlief und in deren Arme sie sich kuscheln wollte. Da passierte es… die Tür glitt leise auf. Ohne es zu wissen, hatte die kleine Cara unbewusst zum ersten Mal elfische Magie eingesetzt! Endlich im Zimmer ihrer Tante angekommen, war die Kleine erst einmal verwirrt. Es war nicht so, dass sie im falschen Raum gelandet war, aber… Darcy war nicht allein! Leise tapste das Kind zum Bett und als sie nahe genug herangekommen war, erkannte sie, dass es Loki war, der ihre Tante in den Armen hielt. Cara lächelte fröhlich. Sie mochte Loki und sie freute sich, dass er sich wieder mit Darcy vertrug. Die Bedeutung der Gefühle, die sie gerade ergriffen, wurden dem Kind natürlich erst klar, als sie älter wurde, doch Cara hatte plötzlich den dringenden Impuls, sich nicht nur zu Darcy sondern auch zu Loki zu legen … wie ein Kind bei seinen Eltern eben lag. Damion hatte das ab und zu gemacht, wenn Thor bei Jane geschlafen hatte und Cara hatte es ziemlich lustig gefunden, wie ihr bester Freund zwischen seinen Eltern lag, aber nun konnte sie ihn verstehen! Dem Gefühl in sich nachgebend, kletterte die kleine Halbelfe auf das Bett, auf die Seite, wo Loki lag, und kniete sich neben ihn auf die Matratze.       Loki wurde von einer sanften Berührung in seinem Gesicht wach. Im ersten Moment glaubte er, es war Darcy, doch als er die Augen aufschlug und in ein Kindergesicht mit großen, bettelnden Augen sah, schlug die Wärme in seinem Herzen in eine völlig andere Richtung. „Cara, was hast du denn? Ist alles in Ordnung?“, flüsterte er besorgt und versuchte sich so vorsichtig wie möglich aufzusetzen, um Darcy nicht zu wecken. Sie musste ja völlig erschöpft von dem sein, was sie getan hatten und Loki registrierte mit einem Hauch von Amüsement, dass ihre gemeinsame Nacht auch an ihm nicht spurenlos vorbeigegangen war. Nun gab es aber eine andere Person, die seine Aufmerksamkeit verlangte: Cara! Das Mädchen zitterte leicht und Loki verstand, nun da er nicht mehr unter der warmen Decke lag auch warum, obwohl er die Kälte als solche gar nicht wahrnahm. „Ich hab schlecht geträumt…“, sagte das Kind leise sah mit noch größeren Augen, sofern das überhaupt möglich war, zu ihm hoch. Bei diesem Anblick schien irgendetwas in Loki zu schmelzen, aber dieser Hundeblick hätte wohl ganz Jotunheim in ein Kuschelrosaparadies verwandelt. Er lächelte liebevoll auf das kleine Mädchen herab und brauchte einen Moment, um sich zu ordnen. Cara, ein kleines Kind, suchte Trost…bei ihm. Nicht nur bei ihrer Tante –sonst hätte sie wohl diese geweckt- …bei ihm! Der einzige der immer bei ihm Trost gesucht hatte, war Fenrir, wenn er sich mal wieder überschätzt hatte und auf einen zu großen Troll losgegangen war, oder Thor wenn er Streit mit Odin gehabt hatte. Aber ein Kind…nie! Er hatte sich nie für den Typ Mann gehalten, der kleine Kinder trösten würde oder bei dem man Geborgenheit oder Schutz suchte. Cara schien das hingegen herzlich wenig zu stören, hatte sie den Magier doch schon vom ersten Moment in ihr Kinderherz geschlossen. Ohne ein weiteres Wort schlang die Elfe ihre kleinen Ärmchen um Loki und kuschelte sich an ihn, was bei ihm erst einmal für reichlich Überraschung sorgte. Dann durchschoss ihn erneut eine große Welle sanfter Wärme und er legte seinerseits seine Arme um den kleinen Kinderkörper, während er sich wieder hinlegte und die Decke über sie beide zog. „Was-is-denn-los?“, murmelte da plötzlich eine verschlafene Darcy und gähnte kräftig. „Deine süße, kleine Nichte hatte einen nicht ganz so erholsamen Schlaf, wie wir!“, antwortete Loki und bekam ein müdes Schmunzeln zu Stande, während Darcy verhalten grinste. „Als ob wir wirklich geschlafen hätten, du…“ Moment! Das von Loki Gesagte drang gerade erst so richtig zu ihr durch und sie blinzelte ein paar Mal um die Müdigkeit aus ihren Augen zu vertreiben. „Cara…was machst du denn hier?“, stammelte sie und richtete sich auf. Innerlich dankte sie Loki dafür, dass er ihr nahegelegt hatte, etwas anzuziehen, als sie dann wirklich hatten schlafen wollen, sonst hätte das Kind peinliche Fragen gestellt. „Sie hatte wohl Alpträume!“, raunte Loki ihr leise zu und sah besorgt zu dem Kind, das auf ihm lag. Darcy runzelte die Stirn, ebenfalls in Sorge. War es womöglich wieder einer der Träume, von denen sie ihr erzählt hatte? Sie strich dem Kind sanft die wirren Haare aus dem Gesicht und sprach beruhigend auf sie ein: „Hier kann dir nichts passierten, Kleines! Wir passen auf dich auf!“ „Genau, hier kann dir nichts geschehen!“, bekräftigte Loki und drückte dem Mädchen einen Kuss auf das Haar. Liebe durchflutete ihn, wie sanfte Wellen warmen Wassers, als der das Kind in seinen Armen hielt, aber es war eine andere Art der Liebe, als die für Darcy. Sie war zarter und unterschwelliger, aber er hatte das Gefühl er würde toben wie die Stürme seines Bruders, wenn dem Mädchen Leid zugefügt werden sollte. >So muss es sich wohl anfühlen, wenn ein Vater sein Kind liebt…<, sinnierte er in Gedanken und lächelte versonnen auf die beiden, Cara und Darcy, herab, die sich nun beide an ihm gekuschelt hatten und die wieder kurz vor der Schwelle zum Schlaf standen. So sicher fühlten sich die zwei, dass Cara ihre Furcht über die Träume ganz vergessen konnte und Darcy sich einfach fallen ließ. Umgeben von Liebe und Wärme fühlte Loki sich so gut aufgehoben, so sicher, als hätte es von Anbeginn der Zeiten so sein sollen.       Es ging schon auf das Mittagessen zu, als es Thor und Jane endlich aus dem Bett schafften und ihre Gemächer verließen, noch leicht benebelt vom Rausch dem sie sich am Morgen hingegeben hatten. Seitens seiner Freunde, die an diesem Morgen eingetroffen waren, durfte sich Thor einige spitze Kommentare diesbezüglich anhören und Tony merkte mit einem verschmitzten Grinsen an, dass es Loki und Darcy wohl ähnlich ging, denn die beiden hatten sich seit gestern ebenfalls nicht blicken lassen. Nachdem die beiden ihr leichtes Mahl -auf der Erde hätte man es wohl Brunch genannt- beendet hatten, beschloss Thor, seinen Bruder besser mal zu wecken, sonst käme noch ein Angriff und er schliefe noch. „Pass auf, dass du ihn und unseren Frechdachs nicht erschreckst, wenn sie beschäftigt sind!“, rief Tony ihm hinterher. Jane hatte sich inzwischen mit Pepper und Natasha zurückgezogen, denn es gab so einiges zu besprechen. Eigentlich hatten die Frauen einen Spaziergang durch den Garten machen wollen, doch sie beschlossen, noch auf Darcy zu warten. Dem Donnergott bot sich ein paar Minuten später ein ungewöhnlicher Anblick: Lokis Zimmer war leer. Nun, es war zwar schon Mittag und er hatte nicht erwartet, einen Bruder im Bett schlafend vorzufinden, aber wo sollte er denn sonst sein? In der Bibliothek hatte er schon nachgesehen, auf dem Kampfplatz fand man Loki doch eher selten und auch sonst schien den Magier keiner gesehen zu haben! „Seltsam, …“, sagte Thor sich leise und ging in Gedanken noch einmal den letzten Abend durch, als er Loki das letzte Mal gesehen hatte.  Sein Bruder hatte Darcy nach dem Essen begleitet, als diese sich hatte zurückziehen wollen und… Oh! Wenn Thor eins und eins richtig zusammenzählte, wäre Loki nach wie vor in Darcys Gemächern. Nicht das aus seiner Sicht daran etwas verwerflich wäre, aber die ältere Generation Asen waren nach wie vor ziemlich festgefahren mit ihren altertümlichen Moralvorstellungen was die Beziehung zwischen Mann und Frau anging –besonders vor der Ehe- und der Sohn Odins befürchtete, die beiden würden ins Gerede kommen, sollte das jemand herausfinden, der Loki nicht so wohlgesonnen war. Er machte auf dem Absatz kehrt und ging in gemäßigtem Eiltempo zu Darcys Gemächern, einen Gang weiter. Als er schließlich vor der hellen Holztür stand, blieb er unschlüssig davor stehen. Vielleicht waren sie beide ja ganz woanders? Oder noch schlimmer, vielleicht waren sie ja gerade wirklich beschäftigt? Vorsichtig neigte Thor den Kopf näher an die Tür, konnte aber kein Geräusch ausmachen, das irgendwie darauf hinwies, dass die beiden sich in einer Situation befanden, in der sie nicht gestört wollen wurden. Er hob seine Hand und klopfte ein paar Mal sachte an die Tür. Stille… Keine Reaktion folgte. Sollte er einfach nachsehen? Wieder konnte sich Thor nicht gleich dazu durchringen, immerhin war dies das Zimmer einer Frau! Obwohl…diese Frau war Darcy, die ihm so nahe stand wie eine kleine Schwester es wohl getan hätte und nahezu jeder wusste das! Kaum einer würde ihm unlautere Absichten zutrauen. Außerdem hatte er vorher geklopft, als konnte man ihm kaum vorwerfen einfach hinein zu spazieren. Mit einem letzten, tiefen Atemzug drückte Thor die bronzene Türklinge hinunter und lugte um die Ecke ins Zimmer. Sein Gesicht wurde eine Maske aus Unglauben, Rührung und Erheiterung über das Bild das sich ihm bot: Sein Bruder und Darcy lagen im Bett, allerdings waren sie nicht allein. Zwischen den beiden lag, friedlich schlummernd, die kleine Cara und hatte eine ihrer Händchen in das Hemd gekrallt, das Loki zum Schlafen trug. Dieser hatte einen Arm um Darcy gelegt, die sich fest an ihn gekuschelt hatte. Der andere Arm lag über Cara, die Hand beschützend über dem Kopf des Kindes. >Wie gerne hätte ich jetzt eine Kamera!<, fluchte Thor innerlich doch freute er sich ungemein für seinen kleinen Bruder. So friedlich und zufrieden sah Loki aus, es wirkte als war es schon vorherbestimmt gewesen, dass er Darcy und Cara fand. Sie sahen aus wie eine Familie, zu der sie langsam zusammenwuchsen. Auf Zehenspitzen und mit angehaltenem Atem, um die drei nicht zu wecken schlich sich Thor wieder aus der  Tür und dem Zimmer hinaus. Da würden die Frauen mit ihrem Spaziergang wohl noch lange warten müssen, außer sie würden doch ohne Darcy gehen.       Das leise Klicken einer Tür, die ins Schloss fiel weckte Darcy  zum zweiten Mal  an diesem Morgen, oder eher Mittag, und sie sah sich schlaftrunken und leicht desorientiert um. Ein warmes, zufriedenes Gefühl erfüllte sie vom Scheitel bis zu den Zehen, als sie sah, wie Loki ihre Nichte hielt … und auch sie. Wie ein Schild hatte er sich neben Cara aufgebaut und hielt sie selbst so besitzergreifend fest, dass man glauben könne, er hätte sogar im Schlaf Angst, sie zu verlieren. Während Darcy versonnen den Mann neben sich musterte, war ihr nicht aufgefallen, dass eben jeder nun am erwachen war und sie neugierig-fragend ansah. Als sie es bemerkte, schenkte sie ihm ein verschlafenes Grinsen und strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Ich glaube, Cara hat dich zu ihrem neuen Lieblingskuscheltier erkoren!“, flüsterte sie leise und küsste Loki sanft. Er seufzte gelöst auf, so sollte man ihn öfter wecken! „Damit kann ich leben, schätze ich!“, gab er grinsend zurück und strich dem kleinen Mädchen in seinen Armen liebevoll durch die wirren, roten Locken. Ein unglaublich drängendes Gefühl machte sich in ihm breit und wieder durchflutete die Wärme ihn wie ein kleiner Sturm. Er würde sie beschützen, das stand fest. „Sie hat dich wirklich gern, Loki. Das...ist gut, denke ich!“ „Sie hat Aaron nie kennengelernt, oder?“ Darcy schüttelte den Kopf und setzte sich vorsichtig auf, um ihre Nichte nicht zu wecken, die noch in Lokis Armen schlief wie ein Stein. Wieder lächelte sie, das Bild das die beiden abgaben wirkte auf eine seltsame Art natürlich, dass es schon wieder unheimlich wurde. „Schon irgendwie, aber sie war viel zu jung um sich daran zu erinnern Aber irgendwie hat sie wohl immer nach einer Vaterfigur gesucht. Die anderen –Erynor, Aglaron, Thor- waren alle bloß „Onkel“ für sie und … bei keinem war sie so …wie bei dir!“ „Und damit willst du mir sagen…?“ „Als ob du das nicht wüsstest!“ „Sag es!“, neckte Loki und schälte sich ebenfalls aus den Decken, dabei Cara behutsam darunter legend, damit sie noch ein bisschen schlafen konnte. „Na gut… ich denke,…das mit uns…u-und Cara, ich meine… wir…sind wir denn…?“ „Ja!“ Thors Gedanken, als er die drei gesehen hatte, hatte sich als richtig erwiesen, jetzt wo es auch Darcy und Loki feststellten. Für das, was die beiden und Cara darsteltlen gab es nur ein passendes Wort: Familie! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)