Nogoth yelta ye Eldar rûth von Ithildin (Zwergenhass und Elbenzorn) ================================================================================ Kapitel 34: Wunsch nach (wahrer) Liebe -------------------------------------- Dains Blick ist ungläubig und nahezu tödlich auf die halbelbische Frau gerichtet, die mit seinem Blut näher verwandt ist, als der Zwerg aus den Eisenbergen es in dem Moment wahr haben will. „DIS...das ist nicht dein Ernst...sag hörst du dich eigentlich selbst sprechen? Wenn du mich jetzt fort schickst und Grêit mit mir, so schwöre ich dir, werdet ihr das bereuen und zwar alle, deine gesamte Sippschaft...eingeschlossen meines Vetters! Denn so schnell werden wir nicht mehr wieder kommen und um unsere Hilfe braucht ihr gar nicht erst bitten zu wollen....oder sie ersuchen, wenn ihr sie denn doch in der Zukunft benötigen solltet, das ist mein letztes Wort, wenn du das jetzt tust!“ Dis Blick bleibt derweil ungeachtet dieser offenkundigen Drohung fest und hart auf Dain und auch auf dessen jüngere Schwester ausgerichtet, die beide sichtlich bestürzt beobachtet. „ICH SAGTE GEH JETZT DAIN, DAS WAR MEIN VOLLKOMMENER ERNST! WIR BRAUCHEN EUREN SCHUTZ NICHT, MEIN BRUDER HAT SEINE WAHL GETROFFEN UND ICH DAMIT DIE MEINE! LOS RAUS...!“ Schnaubend wie ein wilder Eber packt Dain Grêit schließlich grob am Arm. „Du hast sie gehört Schwester! Komm wir gehen...das werden sie früher oder später noch bereuen...das schwöre ich ihnen!“ Mit diesen Worten und ohne noch einen Blick an die zu verschwenden, die mit ihm Blutsverwandt sind rauscht der junge Zwerg mit dem dichten rötlichen Haarschopf an Thorins Schwester vorbei, die wie ein Fels in der Brandung wirkt, als sie mit unerbittlich verzogener Gesichtsmimik vor ihm steht und keinen Millimeter zur Seite weicht. Grêit versucht es noch einmal...mit einem leisen sowie eindringlichen...“DIS ICH...BITTE...NICHT!“ Doch die junge Zwergin mit dem leuchtend blauschwarzen Haarschopf zeigt ihr unerbittlich wo der Ausgang ist, indem ihr Arm wie eine Lanze hochschnellt und unmissverständlich in Richtung der Türe zu Thorins Kammer deutet. „DORT IST DER AUSGANG SAGTE ICH!“ Faucht sie ihrem älteren Vetter und dessen Schwester dabei überdeutlich vernehmlich entgegen. Dies ist etwas was Dain nicht mehr länger ignorieren kann...mit einem bösen Fluch in Khuzdul auf den Lippen packt er seine Schwester erneut grob am Arm und zerrt sie schließlich ohne noch einmal ein einziges Wort an Dis oder aber Lyriel zu verlieren, hinter sich her aus dem Raum. Sein letzter Blick ehe er ihn gänzlich verlässt heftet sich dabei noch einmal kurz auf Thorin seinen älteren Vetter, der von alledem unberührt weiterhin bewusstlos auf seinem Krankenlager gefesselt scheint und nicht im Geringsten ahnt, WAS seine Schwester ihm da gerade angetan hat. Sie hat in diesem Sinne über sein weiteres Schicksal entschieden...oder nein, das hat der junge Zwergenfürst aus Durins Geschlecht in dem Sinne schon selbst getan, denn Dain hat es zu deutlich von seinen eigenen Lippen gehört. Thorin hat ihnen allen überdeutlich offenbart, dass er dieses schändliche elbische Blut als seine Athune, seine Königin betrachtet...wenn er es auch nicht ganz freiwillig und gewissermaßen ohne sein Wissen getan hat, so ist es dennoch unbewusst geschehen und damit eindeutig und unweigerlich die Wahrheit und nichts als die reine Wahrheit! Sekunden später fällt die Türe hörbar in die Angeln, die sich damit unerbittlich hinter Dain und Grêit schließt...und das für eine sehr sehr lange Zeit....was die junge Zwergenmutter, die ihn soeben ihres Heims verwiesen hat in dem Moment jedoch noch nicht einmal ahnt. ...“uhhh sie sind fort...endlich!“ Keucht Dis kaum das sie die Türe hinter sich geschlossen haben nahezu lautlos aber unendlich erleichtert mitten in die atemlose Stille hinein. Sie strafft sich sichtbar, um anschließend ein paar mal kräftig durchzuatmen. Die Anspannung steht ihr dabei noch immer überdeutlich in ihr schmales und für eine Zwergin ungewöhnlich feingezeichnetes Gesicht geschrieben. Plötzlich wird sie jedoch von heftigen Schluchzen geschüttelt... „WAS, wenn es nun ein nicht wieder gut zu machender Fehler gewesen ist, was ich da getan habe? WAS? Sag es mir Thorin, hörst du mich?! Jorggender....warum musstest du mich auch allein lassen, in der schwersten Stunde unseres Lebens? JETZT wo ich DICH am Meisten gebraucht hätte mein Bruder!“ Hören Dwalin und Lyriel die junge Mutter abermals verzweifelt in die angespannte Stille hinein keuchen...ehe sie auf einmal völlig unvermutet in die Knie zu gehen und noch an Ort und Stelle zusammen zu brechen droht. Starke Arme fangen sie auf... ziehen sie hoch..halten sie fest an sich gepresst...sanfte Worte versuchen sie zu beruhigen. „Das hast du genau richtig gemacht...ich hätte es nicht anders getan und ER im Übrigen auch nicht. Dis hör mir zu, ich weiß dass Thorin jetzt sehr stolz auf dich wäre...dieser aufgeblasene Wicht von einem Zwerg, wie kann er dir drohen wollen? DAIN...dieser rothaarige Holzkopf von einem Naugol, gut dass er gegangen ist, sonst hätte ICH ihm Beine gemacht...das schwöre ich dir!“ Dis lächelt plötzlich, es ist das nahezu unschuldige Lächeln eines jungen Mädchens...ja sie lässt sich nur zu gerne von diesen starken Armen tragen und auch vom angenehm sonoren Unterton seiner tiefen Stimme, mit der ER sie zu beruhigen versucht ,ohne es selbst zu bemerken. Allein dafür ist sie ihm tausendmal dankbar...und nicht nur deswegen allein. Sie spürt seinen warmen Atem mit einem ungewohnten Prickeln an ihrem Hals...den so lange vetrauten Geruch, den sie schon seit Ewigkeiten kennt, als sie sich berühren. ER ist Thorins bester Freund und er war auch der Freund von Brog ihrem einstmals geliebten Gefährten. Lange hat sie es verdrängt und nicht wahr haben wollen. Seit ihr Mann vom Schattenbachtor nicht mehr zurück gekommen ist, hat sie keinen anderen Mann mehr angesehen...niemals wieder! Aber jetzt weiß sie auch weshalb...wegen diesem EINEN...den sie so gut kennt, der ihr so vertraut erscheint wie kein anderer Mann auf dieser Welt, außer ihrem Bruder den sie ebenfalls über alles liebt, so wie ihre beiden Kinder auch! In diesem Moment ist es ihr vollkommen einerlei, dass die Heilerin bei ihnen ist...ja sie lässt es zu, gibt sich diesem wunderbar tragenden Gefühl einfach hin...genießt es von ihm gehalten zu werden in einer Geborgenheit, die sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr so intensiv gespürt hat...seit einer Ewigkeit. Danke dass du da bist!“ Flüstert sie ihm nahezu lautlos entgegen...er lacht leise. "Wo soll ich schon sein, glaubst du etwa ich würde ihn allein lassen..oder dich? Niemals! Ihn zu beschützen ist meine Pflicht...er ist mein König, mein Freund..und"... ..."und der Mann, dessen einzige Schwester du schon so unendlich lange liebst!“ Ergänzt sie seinen unwillkürlich abgebrochenen Satz schließlich mit seinem sanften Lächeln auf den Lippen, ehe sie sich so zu ihm umdreht, dass sie zu ihm aufblicken kann. Er ,der sie noch immer in seinen Armen hält, der sonst so starke unbeugsame Krieger, sie spürt das leichte Zittern seiner Lippen, das ihr seine Unsicherheit verrät. Dis Hände heben sich wie in Zeitlupe, wobei sie ihm sanft über die markante Gesichtskontour streift... „Das...das wollte ich dir schon so lange sagen“...flüstert er ihr dabei nahezu atemlos und kaum hörbar entgegen. „Das wusste ich schon so lange, dass du es mir nicht mehr sagen musst Dwalin.“ Antwortet sie ihm zärtlich und dann beugt sich sich vor...ihre Lippen berühren seine...und in dem Augenblick bleibt die Zeit gänzlich für sie beide stehen.. Sie sehen nicht die elbenblütige Frau, die beide zutiefst verblüfft anstarrt...und auch nicht, dass die Türe unmittelbar danach schwungvoll aufgerissen wird und Filis Kopf unvermittelt darin sichtbar wird, weil er nach seiner Mutter sehen wollte....und sie sehen beide auch nicht, den vollkommen verdatterten Gesichtsausdruck mit dem der junge Zwerg seine Mutter und den Zwergenmann anstarrt, als hätten sie einander eben die gesamte Ewigkeit versprochen... All das spielt längst keine Rolle mehr...denn es gibt nur noch IHN und SIE...nicht mehr... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)